Gaeta April 16, 2012 · bearbeitet April 16, 2012 von Gaeta Ich würde mich freuen, wenn sich ein paar schlaue Köpfe meine Idee zur statistischen Analyse des historischen KGV anschauten, und mir Kritik gäben. Ich habe eine Liste von ca. 30 Unternehmen zusammengestellt, von denen ich denke, dass sich eine langfristige Investition lohnt. Nun stellt sich die Frage, wann sich ein "guter" Kaufzeitpunkt bietet. Als ersten Anhaltspunkt wird oft der KGV vorgeschlagen, aber diese Zahl alleine nützt einem nicht viel. Ist ein KGV von 20 gut? Kommt drauf an, welcher KGV für diese Branche bzw. das konkrete Unternehmen üblich ist. Es wäre also hilfreich, wenn man den aktuellen KGV in Relation zu den KGV aus der Vergangenheit setzen könnte. Beispielhaft habe ich das mal für Colgate-Palmolive gemacht. Ein Spreadsheet habe ich angehängt (von Gnumeric nach Excel exportiert, ich hoffe ihr könnt das Dokument öffnen). Hier mein Vorgehen: Bei finance.google.com die wöchentlichen Kurse seit 1.1.2000 geholt:http://www.google.co...d=weekly&num=30Das könnte man natürlich auch noch weiter in die Vergangenheit treiben. Die weekly low / high Kurse stehen in den Spalten B und C. Aus den Geschäftsberichten 1999-2011 die "earnings per share" zusammengetragen. Die stehen in der Spalte D, dahinter das Jahr des Geschäftsberichts. Laut EDGAR endet das Geschäftsjahr bei Palmolive am 31.12. Den langfristigen (12 Jahre), jährlichen Gewinnzuwachs berechnet (steht in Zelle G1). Berechnung: zwölfte Wurzel aus dem Verhältnis von letztem Gewinn pro Aktie zu erstem Gerwinn pro Aktie. Jährlicher Gewinnzuwachs entspricht ca. 10.62%. Daraus habe ich den wöchentlichen Gewinnzuwachs berechnet (52. Wurzel aus dem jährlichen Gewinnzuwachs = 0.1944%, Zelle I1). Ausgehend vom Gewinn pro Aktie des Vorjahres (1999) habe ich einen "fiktiven Gewinn pro Aktie" errechnet. Damit wird einfach wöchentlich der letzte fiktive Gewinn mit dem wöchentlichen Gewinnzuwachs multipliziert. Das Ergebnis steht in Spalte F. Wenn man es mit den Zahlen der Geschäftsberichte vergleicht, so sieht man, dass es grob hinkommt. Mittels dieses "fiktiven Gewinns pro Aktie" habe in dann in den Spalten G und H den KGV ausgerechnet - je ein mal auf Basis des Wochentiefststandes und des Wochenhöchststandes. Mit der Statistikfunktion von Gnumeric habe ich dann die Rankings und Perzentile dieser "fiktiven" KGV-Werte errechnet (Arbeitsblätter "Ranks Low" und "Ranks High"). Schließlich habe ich den aktuellen, fiktiven KGV errechnet, indem ich in der Zeile 644 den Börsenkurs von gestern eingetragen habe. Auswertung: Der aktuelle, fiktive KGV liegt bei 19.156. Diesen Wert kann man nun in den historischen Rankings einordnen, und sieht, dass man bei den "low" Rankings bei ca. 26.6% liegt, bei den "high" Rankings bei ca. 20.3%. Schlussfolgerung: historisch lagen 26.6% bzw. 20.3% der (wöchentlichen) KGVs unter dem aktuellen Wert, und 73.4% bzw. 79.7% lagen darüber. Zusammengefasst: Derzeit ist das KGV für den Investor günstiger als ca. 80% der Zeit seit 1.1.2000. Ein kaufwilliger Investor kann nun entscheiden, ob ihm das gut genug ist, oder ob er wartet, bis der KGV ins 90., 95. oder gar 99. Perzentil sinkt. Ideen zur Verbesserung: Mit der gleichen Methode den Kurs/Buchwert und andere Kennzahlen bestimmen. Welche? Auch Daten von vor 2000 einbeziehen - vielleicht bis 1990? "Weekly high/low" habe ich willkürlich gewählt - wären die Schlusskurse besser? Gewichtete Durchschnittskurse? Colgate wird in USD gehandelt, ich habe aber Euros. Wie bringt man hier den Wechselkurs sinnvoll ein? Muss man das überhaupt? Wie eingangs erwähnt: Ich freue mich über Anregungen und Kritik! colgate_2000-2012.xlsx Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
donale April 17, 2012 Hallo, Ich halte den wöchentlichen Gewinnzuwachs zu berechnen für etwas übertrieben, einfach die Quartallsgewinne nehmen reicht doch... ist doch sowieso nur schätzen.. Colgate wird in USD gehandelt, ich habe aber Euros. Wie bringt man hier den Wechselkurs sinnvoll ein? Muss man das überhaupt? Einfach die NYSE Kurse nehmen, oder hab ich da einen Denkfehler? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Sthenelos April 17, 2012 dass sich eine langfristige Investition lohnt. Nun stellt sich die Frage, wann sich ein "guter" Kaufzeitpunkt bietet. Wenn der Dax oder Dow Jones 1/3 bis 1/2 unter den jetzigen Kursen notiert. Dann kauft ein langfristiger Investor und dann würde ich mir evtl. den Kopf über KGV, KBV etc. zerbrechen, wobei man dann eh alles nachgeschmissen bekommt. Zugegeben, habe ich aber eine sehr einfache Ansicht der Dinge Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag