DerBenny April 13, 2012 Hallo Forum, ich stehe gerade vor einer Entscheidung die mir schwerer fällt je länger ich mich mit dem Thema beschäftige. Kurz zu meiner Geschichte. Ich habe einen Bekannten bei der DVAG - ohne zu wissen auf was ich mich einlasse, habe ich mich hier beraten lassen. Eingentlich hatte ich mich nur für eine Riesterrenten-Beratung interessiert. Das Ende vom Lied war nach 3 Beratungsgesprächen, dass ich eine - AM Riesterrente Strategie No1 - Badenia Bausparvertrag - AM Rendite Plus - AM Unfall aktiv - Central Zusatzversicherung unterschrieben hatte. Das war vor 2 Wochen, inzwischen habe ich viel hier gelesen, viel gegoogelt, war bei einem unabhängigen Versicherungsmakler, habe mir die Nächte um die Ohren geschlagen und habe jetzt letztendlich den ganzen Quatsch widerrufen. Ich hatte einfach kein gutes Gefühl dabei. So, jetzt steh ich aufs Neue vor der Frage - welche Riester-Version macht Sinn für mich? Folgende Eckdaten: Bin jetzt 29, letztes Jahr 53k Jahresbrutto. Würde den Maximalbeitrag von 2100 pro Jahr einzahlen. Habe früher oder später vor, vielleicht auch von heute auf Morgen, eine Wohnimmobilie zu erwerben. Von Wohnriester wurde mir von allen bisher abgeraten. Der Versicherungsmakler (der unabhängige) hat mir eine DWS Riester-Rente empfohlen, allerdings weiss ich nicht genau welchen dieser Tarife, das werde ich noch nachfragen. Die Strategie No. 1 hat sich prinzipiell ja nicht schlecht angehört, aber ich las dann immer wieder von den viel zu hohen Kosten usw, so dass ich mich dagegen entschieden habe. Ich brauche ein Produkt um das ich mich im Idealfall nicht kümmern muss. Auf irgendwelche wilden Fonds hin und her Schiebereien habe ich keine Lust, und auch keine Ahnung davon. Es muss jetzt auch nicht das allerletzte % an Rendite rausspringen. Ich brauch was pflegeleichtes das einfach funktioniert. Was würdet ihr empfehlen? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
boll April 13, 2012 Hallo Benny! ...habe jetzt letztendlich den ganzen Quatsch widerrufen. Ich hatte einfach kein gutes Gefühl dabei. Sehr gut! Nur das machen, womit man beruhigt schlafen kann. Alles andere ist - trotz vermeintlicher Rendite- oder Steuersparversprechen - eher kontraproduktiv. So, jetzt steh ich aufs Neue vor der Frage - welche Riester-Version macht Sinn für mich? (...) Habe früher oder später vor, vielleicht auch von heute auf Morgen, eine Wohnimmobilie zu erwerben. (...) Ich brauche ein Produkt um das ich mich im Idealfall nicht kümmern muss. (...) Es muss jetzt auch nicht das allerletzte % an Rendite rausspringen. Ich brauch was pflegeleichtes das einfach funktioniert. Was würdet ihr empfehlen? Da gibt's für mich eigentlch nur eins: Tagesgeld / Festgelder --> Sparbriefleiter Solange du nicht weißt, ob's was mit dem Haus wird - und wenn ja, wann, dann kannst du mit dem zwar langweiligen (taugt nicht für den Stammtisch) aber pflegeleichten Anlagevehikeln kaum was verkehrt machen. auf modern-banking.de wirst du fündig. Auch sehr interessant: https://www.wertpapier-forum.de/topic/12888-renten-etf-vs-tagesgeldfestgeldsparbriefe/ Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
swingkid April 13, 2012 Hallo Benny, Ich brauche ein Produkt um das ich mich im Idealfall nicht kümmern muss. Auf irgendwelche wilden Fonds hin und her Schiebereien habe ich keine Lust, und auch keine Ahnung davon. Dann kommen eigentlich nur eine klassische Rentenpolice ohne Überschussanlage in Fonds oder aber ein Banksparplan in Betracht. Du musst Dich aber nicht für eine Anlage entscheiden. Du kannst auch 2 Verträge abschließen und die Zulagen gleichmäßig darauf verteilen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
DerBenny April 13, 2012 Hm, vielleicht habe ich es falsch ausgedrückt. Ich habe kein Problem mit Fonds allgemein - solange ich nicht selbst aktiv was tun muss. Beim DWS Fonds-Riester liegt doch der eigentliche Sinn darin dass man es über eine länge Zeit unangetastet lässt, oder? Oder muss ich mich hier selbst um die Fondsaufteilung kümmern? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
ImperatoM April 13, 2012 Alternative: Deka Riester. Ist nicht das Gelbste vom Ei, aber bei der DWS kannst Du mit den ganzen Umschichtungen wenns blöd läuft übel auf die Nase fallen. Oder eben doch nen Banksparplan, ist nicht das schlechteste. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
boll April 13, 2012 Oder muss ich mich hier selbst um die Fondsaufteilung kümmern? Nein, das übernimmt DWS für dich - inkl. der erwähnten Umschichtungen, siehe dazu https://www.wertpapier-forum.de/topic/37839-kosten-vs-umschichtungen/?do=findComment&comment=749907 Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
DerBenny April 13, 2012 Den Thread hab ich gerade durch. Ist für mein Verständnis dieser ganzen Thematik aber schon grenzwertig zu verstehen Was ich so grob raus gelesen hab, ist dass letztes Jahr eine mehr oder weniger fragwürdige Umschichtung stattgefunden hat die die Rendite gedrückt hat. Aber das waren auch Verträge die noch keine allzu lange Aufzeit hinter sich haben wenn ich das richtig gelesen hab - macht es da überhaupt Sinn sich in diesem Zeitraum über Verluste zu unterhalten? Kann man daraus schon Rückschlüsse ziehen wie sich die Rendite langfristig entwickelt? Ich hatte es so verstanden, dass mit zunehmendem Alter in risikoärmere Fonds automatisch gewechselt wird. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
boll April 13, 2012 · bearbeitet April 13, 2012 von boll Den Thread hab ich gerade durch. Ist für mein Verständnis dieser ganzen Thematik aber schon grenzwertig zu verstehen Durchaus keine leichte Kost für einen Anfänger - bitte nicht als Vorwurf verstehen. Was ich so grob raus gelesen hab, ist dass letztes Jahr eine mehr oder weniger fragwürdige Umschichtung stattgefunden hat die die Rendite gedrückt hat. Aber das waren auch Verträge die noch keine allzu lange Aufzeit hinter sich haben wenn ich das richtig gelesen hab - macht es da überhaupt Sinn sich in diesem Zeitraum über Verluste zu unterhalten? Kann man daraus schon Rückschlüsse ziehen wie sich die Rendite langfristig entwickelt? Ich hatte es so verstanden, dass mit zunehmendem Alter in risikoärmere Fonds automatisch gewechselt wird. Ich zitiere mich mal selbst: Wie gesagt, das Ergebnis muss nichts für die Zukunft bedeuten, zeigt mir aber auch, dass die Umschichtkunst zumindest bislang nicht die erwünschte Wirkung brachte. Man kann es aber auch so sehen, dass die Beitragsgarantie letztendlich Rendite kostet. Zur Restlaufzeit: Die sollte in dem Fall bei mindestens 28 Jahren liegen. btw: Es waren mehrere Umschichtungen...DWS TopRente Dynamik - nicht zu verwechseln mit der DWS RiesterRentePremium. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
ImperatoM April 13, 2012 · bearbeitet April 14, 2012 von ImperatoM Das Hin- und Hergeschichte ist soweit nur ein bisschen renditemindernd, aber nicht tragisch. Dafür hat man oft auch eine höhere Aktienquote. Das eigentlich Problem liegt darin, dass ein Fall auftreten kann (und das ist in der vergleichsweise kurzen (man bedenke die Vertragsdauer) Riester-Historie auch schon passiert), indem die Aktienverluste nach einem Crash so groß waren, dass der Anbieter in 100% Aktien [Korrektur:] Anleihen schichten muss, um die Riester-Garantie zu erhalten. Dann hast Du nach 40 Jahren eine Nullrendite - nach Inflation ist Dein angelegtes Geld nur noch die Hälfte wert. Das muss nicht passieren. Kann aber. Für mich ist das zuviel Risiko für eine Altersvorsorge. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
boll April 13, 2012 Das eigentlich Problem liegt darin, dass ein Fall auftreten kann (...), indem die Aktienverluste nach einem Crash so groß waren, dass der Anbieter in 100% Aktien Anleihen schichten muss, um die Riester-Garantie zu erhalten. Verschreiber? Dann hast Du nach 40 Jahren eine Nullrendite - nach Inflation ist Dein angelegtes Geld nur noch die Hälfte wert. Das ist der casus knacktus, der mich immer mehr von dem Riester-Fondskonzept distanzieren lässt. Ich schau mir das noch ein paar Jahre an - in einer guten Börsenphase übertrag ich ggf. das Riestervermögen auf einen Banksparplan... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
ImperatoM April 14, 2012 Ups, natürlich nen Verschreiber ^^ - sorry Der Banksparplan macht halt schlapp, wenn die Inflation oberhalb der Zinsen liegt. Momentan dürfte das der Fall sein. Ich bleib dabei: Am besten ist nen Fixquotenfondssparplan. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
swingkid April 14, 2012 Alternativ wäre auch folgende Variante denkbar: Du besparst einen Banksparplan. Wenn Du die vollen 2100 einzahlst, sollten bei Deiner Einkommenssituation noch einmal ca. 700 Steuerersparnis möglich sein. Mit diesen 700 besparst Du wiederrum einen ungeförderten Fondssparplan. Und wenn Du die unterschiedlichen Mechanismen der Fondsriesteranbieter verstanden hast und ein Anbieter kommt für Dich in Frage, kannst Du Dein Guthaben immer noch vom Banksparplan auf den Fondssparplan übertragen. Der Vorteil bei dieser Vorgehensweise wäre aus meiner Sicht, dass Du bei einem Anbieterwechsel keine doppelten Abschlussgebühren zahlen müsstest, da diese bei einem Banksparplan nicht bis so gut wie nicht anfallen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
ImperatoM April 14, 2012 Hört sich nicht schlecht an. Aber erhat ja auch ohnehin noch bis Dezember Zeit, sich zu entscheiden, um die volle Förderung für dieses Jahr zu bekommen. Also erstmal alles anschaun und verstehen. Gibt zu jedem Produkt hier nen Thread - oder mehrere. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Nord April 14, 2012 Ich brauche ein Produkt um das ich mich im Idealfall nicht kümmern muss. Auf irgendwelche wilden Fonds hin und her Schiebereien habe ich keine Lust, und auch keine Ahnung davon.Es muss jetzt auch nicht das allerletzte % an Rendite rausspringen. Ich brauch was pflegeleichtes das einfach funktioniert. Wenn das Deine generelle Einstellung zur Vermögensplanung ist, ist das aber schade. Und gefährlich. Es kann Dich nämlich nicht nur Rendite kosten, es kann auch die Risiken erhöhen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
klokschieter April 15, 2012 Ich brauche ein Produkt um das ich mich im Idealfall nicht kümmern muss. Auf irgendwelche wilden Fonds hin und her Schiebereien habe ich keine Lust, und auch keine Ahnung davon.Es muss jetzt auch nicht das allerletzte % an Rendite rausspringen. Ich brauch was pflegeleichtes das einfach funktioniert. Wenn das Deine generelle Einstellung zur Vermögensplanung ist, ist das aber schade. Und gefährlich. Es kann Dich nämlich nicht nur Rendite kosten, es kann auch die Risiken erhöhen. Und das kann Dich langfristig um richtig viel Geld bringen. Investiere jetzt mal ein bisschen Zeit, stöbere hier im Forum, lies ein (paar) der hier empfohlenen Bücher zum Thema (meine Empfehlung ist Gerd Kommer) und dann weiter. Jedes Jahr, was Du ungenutzt, oder schlimmer noch falsch genutzt verstreichen lässt, kostet Dich "nach hinten raus" ordentlich Geld. Und strukturierte Vermögensplanung ist das genaue Gegenteil von "irgendwelchen wilden Fonds hin und her Schiebereien". Aber dafür die Suche nach dem "allerletzten % an Rendite". Denn über den Zinseszinseffekt macht 1% p.a. mehr oder weniger auf dreißig Jahre schon ne Menge Holz aus. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
DerBenny April 15, 2012 Ok, danke schonmal für die vielen Antworten. Zusammengefasst: - Ein Rundumpaket um das ich mich nicht kümmern muss gibt es nicht - Ich sollte mich in die Geschichte tiefer einlesen (Wie macht das dann der typische Otto-Normalverbraucher..?) - Sinnvoll wäre evtl Riester parallel zu einem anderen Sparplan oder 2 verschiedene Riester Varianten Wie schätzt ihr das ein, kann mich ein unabhängiger Versicherungsmakler bzw. Finanzberater dabei sinnvoll unterstützen? Mir fehlt halt das komplette Hintergrundwissen, und da seh ich auch ein großes Risiko dann irgendwas zu übersehen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
ImperatoM April 15, 2012 Wie macht das dann der typische Otto-Normalverbraucher..? FALSCH Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
klokschieter April 15, 2012 · bearbeitet April 15, 2012 von klokschieter Ok, danke schonmal für die vielen Antworten. Zusammengefasst: - Ein Rundumpaket um das ich mich nicht kümmern muss gibt es nicht - Ich sollte mich in die Geschichte tiefer einlesen (Wie macht das dann der typische Otto-Normalverbraucher..?) - Sinnvoll wäre evtl Riester parallel zu einem anderen Sparplan oder 2 verschiedene Riester Varianten Wie schätzt ihr das ein, kann mich ein unabhängiger Versicherungsmakler bzw. Finanzberater dabei sinnvoll unterstützen? Mir fehlt halt das komplette Hintergrundwissen, und da seh ich auch ein großes Risiko dann irgendwas zu übersehen. Ich glaube das Wichtigste ist, nichts zu überstürzen. Ad hoc Bauchentscheidungen sind der falsche Weg und kosten nur Geld. Bei der Riesterei hast Du ja auch noch Zeit, da es die Förderung für 2012 ja auch noch in voller Höhe gibt, wenn Du die Mindesteinzahlung auf einen Schlag im Dezember vornimmst. Ich habe aktuell noch einen Riester Fondssparplan UniProfRente/4P, der zwar überall hochgelobt wird, bei mir aber trotzdem kurz- bis mittelfristig durch einen Riester Banksparplan ersetzt wird. Schau Dir mal Banksparpläne an. Das könnte auch was sein. Ist eine absolut banale, kostengünstige Lösung. Du zahlst ein, bekommst die staatliche Förderung und Zinsen (die an den Marktzins gekoppelt sind und somit in Zeiten von höherer Inflation im Zinsgefüge angepasst werden) und es kostet keine Gebühren. Aber optimal wäre es, wenn Du das nicht losgelöst von Deiner restlichen Vermögensplanung siehst. Sondern Dir in der nächsten Zeit einen umfassenden Plan machst. So schwierig ist das tatsächlich nicht. Lies doch mal z.B. die Beiträge in supertobs Musterdepot. Nur mal als (natürlich subjektiv eingefärbter) Denkansatz: Aufteilung des Gesamtvermögens in einen risikofreien und einen risikobehafteten Teil. Du kannst das z.B. 50/50 gewichten. Zum risikofreien Teil gehören Tagesgeld, Festgeld, Bargeld, der Riester Banksparplan (solltest Du einen haben), Staatsanleihen sicherer Länder (man muss natürlich nicht alles haben...). Der risikobehaftete Teil besteht zum großen Teil aus Aktienfonds. Da kommt jetzt z.B. supertobs Musterdepot ins Spiel. Aber man kann den Teil auch durch lediglich 2-3 Fonds abdecken. Und schon hat die Sache Struktur. Eine kleine Excel-Tabelle mit den Gewichtungen, mind. einmal im Jahr das aktualisiert und an die vorgegebenen Gewichtungen angepasst (Rebalancing) und fertig. Nicht so schwierig, oder? Das alles sollte natürlich wie oben gesagt nicht übers Knie gebrochen werden. Grundvoraussetzung dafür ist, dass Du selber ein Mindestmaß an Interesse an der Thematik mitbringst. Ansonsten geh halt zu einem Honorarberater, der Dir dann hoffentlich für Geld ein sinnvolles Konzept ausarbeitet. Zu einem normalen Vermögensberater oder Bankberater, der "umsonst" arbeitet und verdeckt über die Provisionen verdient würde ich nicht gehen. Denn da besteht ein erheblicher Interessenskonflikt. Der empfiehlt Dir natürlich die Sachen, an denen er gut verdient. Viel Erfolg! Nachtrag: ich habe gerade gesehen, dass Du mit dem Gedanken spielst kurz- bis mittelfristig eine selbstgenutzte Immobilie zu erwerben. Das ändert die Sachlage natürlich etwas. Da sollte die Gewichtung risikofrei/ risikobehaftet wohl zugunsten von risikofrei angepasst werden... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag