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Roknok

meine persönliche Altersvorsorge

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Roknok
· bearbeitet von Roknok

Hallo, liebe Wertpapier-community. Ich beschäftige mich jetzt seit 1, 2 Wochen mit meiner Altersvorsorge und habe mich z.B. gestern von früh bis abends hier und auf dieversen links belesen. Meine Grundlagenkenntnisse vordem waren quasi null und sind jetzt ein bisschen angewachsen. Aber bei meinen ganzen Recherchen bin ich überall ziemlich skeptisch geworden, weswegen ich jetzt gern hier direkt meine Ideen und Fragen preisgeben möchte.

1. Basisangaben zur persönlichen Situation

 

1.1 28 Jahre

ledig

keine Kinder

geplanter Renteneintritt zwischen 60 und 65

1.2 Seit einem halben Jahr als Berechnungsingenieur und Konstrukteur tätig

Bruttojahreseinkommen ca. 43.000 Euro

Netto-Sparpotential pro Monat ca. 900 Euro.

1.3 als monatliche Anlageleistung für die Altersvorsorge würde ich 500 Euro vorerst nehmen. Das kann ich ja bei höheren Gehalt irgendwann aufstocken. Dabei will ich das in 2 verschiedene Anlagen investieren, einmal 200 Euro und einmal 300 Euro monatlich beispielsweise.

1.4 Risikotyp: möglichst geringes Risiko

Risikobereitschaft: RK 1 bis RK 2 /max RK 3

Umgang mit Verlusten: Dazu kann ich noch nichts sagen. Ich würde sie vermutlich einfach hinnehmen

1.5 bisher noch keine relevanten Versicherungen außer der gestzlichen Krankenversicherung

1.6 keine Absicherung vorhanden

1.7 noch keine Erfahrung

 

2. Das 3-Säulenmodell und bisherige Ansprüche

 

2.1 gestzliche Rente

2.2 noch nichts

2.3 noch nichts

2.4 noch nichts

2.5 -

2.6 benötigte Rente: Diese kann ich nur anhand von der durchschnittlichen Inflation bestimmen. In jetziger Zeit würde ich als Minimum so von 700 - 800 Euro ausgehen. Bei 3% Inflationsrate wären das also in 42 Jahren 700*1.03^4 = 2422 - 2768 Euro (wenn ich korrekt gerechnet habe!?!?!?)

3. Sonstige Vermögenssituation

 

3.1 derzeit keine Sparleistungen außer meinem Girokonto

3.2 keine Schulden

3.3 absehbare Investitionen sind einmal jährlich Urlaub (jedoch relativ kostengünstig). Ich möchte dauerhaft zur Miete wohnen. Auto (einfacher gebrauchter Mittelklassewagen) muss natürlich auch in regelmäßigen Abständen erneuert werden.

 

4. Bestehende Verträge bei Strukturvertrieben

 

nur eine Auto-Haftpflicht von HUK 24

genaue Daten dazu spielen, denke ich, keine Rolle für mein Anliegen

 

5. Meine Fragen

 

Dieser Absschnitt wird etwas ausführlicher. Da ich mich für meine Verhältnisse recht ausgiebig schon mit Altersvorsorge die letzten Tage befasst habe, habe ich gemerkt, wie schwieirg es ist, einen passenden, sicheren und aufwandsarmen Mix zu finden, um sein Leben im Alter zu bereichern. Im Folgenden mal meine bisherigen Ansatzpunkte.

 

5.0 Ziele: Grundsätzlich bin ich risikoscheu. Das einzige, was ich will ist der Werterhalt meines Geldes, was ja scheinbar nicht ohne weiteres oder gar nicht möglich ist. Mein Grundgedanke ist quasi eine Kopplung der aktuellen Inflationsrate (in Echtzeit) mit den momentanen Zinsen/Renditen meines Anlagevermögens. Damit erhoffe ich mir den Werterhalt. Die Inflationsrate kann natürlich für die kommenden Jahrzehnte niemand vorhersagen. Die letzten jahrezehnte lag sie in Deutschland wohl so im Schnitt zwischen 2,5 und 3%. Also würde ich mit 3% rechnen. Aber wenn die Andeutungen, wie ich gelesen habe, auf eine neue kommende Inflationserhöhung hindeuten, dann ist der Prozentwert evtl. noch höher. Ganz zu schweigen davon wenn diese Kapitalismusblase platzen sollte, aber dann ist eh alles Geld was man irgendwie irgendwo angelegt hat pfutsch.

Also grundätzlich: Inflationsausgelich; zuätzlicher Gewinn aus meinem Vermögen/Geldvermerhung ist für mich nebensächlich aber natürlich sicher nicht verkehrt :-)

 

5.1 Mit Riester-Rente und Rürup habe ich mich kaum befasst. Die Riester-Rente scheint sich meiner Meinung nach hauptsächlich an Famillien zu wenden und an jene, die sehr alt werden. Und die Rürup-Rente scheint nach meinen Recherchen wohl fast überall die schlechtere Konditionen zu haben als die Riester.

Wie alt ich werde, kann ich schlecht sagen, aber mit >90 rechne nicht eher nicht! Famillienplanung besteht auch nicht. Also würden ich diese Vorsorgen außen vorlassen, falls keine gegenteiligen Meinungen von euch kommen!?!?

 

5.2 Betriebsrente: Ich habe ein Angebot meines jetziges Arbeitgebers vorliegen. Jedoch will ich dort nicht mein Leben lang arbeiten, sondern max. 5 Jahre. Ich wollte die betriebliche Altersvorsorge eigentlich bei dem Unternehmen mache, bei dem ich dauerhaft angestellt bin (ich weiß, die Vorsorge aus allen Arbeiten werden berücksichtig und nichts geht verloren). Weiterhin wird durch den dadurch geringeren Lohn und geringere Steuern die gesetzliche Rente gesenkt. Meine Frage wäre also, wie groß ist die Kürzung der gesetzlichen Rente im Vergleich zum Gewinn durch die betriebliche Altersvorsorge??? Würdet ihr betriebliche Altersvorsorge empfehlen zu machen?

 

5.3 Mit Bausparen und Lebensversicherungen habe ich mich auch kaum befasst, da ich von vornherein nach eine möglichst bank- und versicherungsunabhängigen Lösung gesucht habe. Jedoch scheints die ohne weiteres nicht zu geben.

 

5.4 Womit ich mich befasst habe sind u.a. Sparpläne von Banken oder in Form von Aktienfonds/index. Zunächst Banksparpläne: Dabei bin ich in meinen Recherchen auf ein paar links gestoßen. Dabei nenn ich hier mal zwei beispielsweise relativ gute Angebote (meiner Meinung nach), wo ich jedoch trotzdem Bedenken habe.

a)

http://www.psd-muenc...8.html?reiter=3

hab ich hier im Forum gefunden. Bei langen Laufzeiten verspricht es scheinbar echt hohe Zinsen aufgrund der Prämien. Was mir sauer aufstößt ist der variable Grundzinssatz, den die Banken ja anscheinend willkürlich (vom Gesetzgeber etwas begrenzt) im Laufe der Zeit ändern können. Wenn ich also von meiner 3%-Inflation ausgehe, und der Grundzinssatz von psd in 2 Jahren auf z.B. 1,4% nach unten korrigiert wird, dann komm ich nichtmal nach 20 Jahren Anlegeleistung auf 3% Zinsen. Meine Frage diesbezüglich ist also, ob ihr Erfahrung habt, wie willkürlich Banken ihre variablen Zinssätze anpassen (Zeitabstand und Änderungsgröße), vielleicht auch speziell die psd-Bank?

Würdet ihr mir ein derartiges Angebot empfehlen als eine Säule?

b )

http://www.adac.de/p...zielsparen.aspx

Das hab ich in der ADAC-Zeitung gefunden. Hier gibts einen Festzinssatz von max. 3%. Wobei die Partnerbank wohl bis vor zwei Jahren noch 4,3 % bei 18 Jahren Laufleistung hatte. Das war denen scheinbar zu viel, weswegen die das nach unten korrigiert haben :)).

Dieses Angebot wirft weniger Zinsen ab als obiges der psd. Aufgrund der Festzinsen weiß man jedoch, man kriegt das, was auch da steht. Was mir hier aufstößt ist eben, dass man erst nach 10 Jahren 3% hat, also meinen angesetzten Inflationswert. Und davor macht man in gewissem Sinne Mise. Weiterhin gibts wohl keine Möglichkeit der vorzeitigen Kündigung. Also man muss den vertrag durchziehen, auch wenn die Wirtschaft den Keller runtergeht.

Was meint ihr dazu als Alternative zu a)??

Letztlich, nochmal zur Erinnerung, ist mein Ziel ja 3% Inflationsausgleich. Und das aber mit Sicherheit und nicht mit der Angst, dass die Zinsen bis auf ein Minmum während der Vertragslaufzeit gesenkt werden. Eine vorzeitige Kündigungsmöglichkeit wäre entsprechend auch wichtig. Aber andererseits will ich das Geld ja langfrsitigt anlegen, um von den erhöhten Zinsen nach x Jahren zu profitieren. Ich hab ja nicht vor, nach 5 Jahren die Anlage aufzulösen, da stell ich mir ja selber ein Bein, weil ich dann wieder bei 0 anfangen muss.

 

5.5 Das zweite Thema meiner Befassung waren Aktienfonds/Aktienindex und entsprechende Sparpläne. Zuerst bin ich auf www.gegen-altersarmut.de gestoßen, die einem echt den Mund wässrig machen können. Nachdem ich mir da die Verläufe der Mischfonds angeguckt habe, sah das alles nach einer relativ sicheren Anlage aus, die Krisenzeiten übersteht. Dann hab ich mir ein Angebot hab kommen lassen, wo der Herr mir pdf-Dateien geschickt hat, die ich vorher eh schon alle auf deren Internetseite gelesen habe. und sein vorgefertigtes word-sheet oder was auch immer, wo er mit einem makro wohl bloß meine Wunschanlagesumme eintippt, zeugt auch nicht gerade davon, dass er mehr als 5 min Zeit an mich verschwendet hat.

Dann bin auch auch auf diese Seite gestoßen und habe gemerkt, dass die Renditen von 8% mit geringem Risiko, wie sie einem gegen-altersarmut.de vorgaukelt scheinbar auch arg geschönt und verfälscht sind.

Dann hab ich mir mal hier ein paar Musterdepots angeschaut, z.B. von supertobs. Aktiendex, ETFs etc. Man kann so je nach Risikotyp seine eigene Staffelung machen. Das Problem was ich hier vorerst sehe, es scheint alles auf eine gewisse aktive Ausrichtung hinzudeuten. D.h. man legt verteilt z.B. vierteljährlich 1000 Euro (wegen der evtl. geringeren Gebühren) selber auf bevorzugte Indexes. Wobei ja mein eigentliches Ziel eine passive Ausrichtung sein soll. D.h. ich will mich einmalig ausgiebig mit dem Thema Altersvorsorge beschäftigen, und zukünftig meine Arbeit mit dem Thema minimieren. Wenn ich aber mit solchen Aktien handle, dann hab ich Bedenken, mich ständig belesen zu müssen und mich aktuell zu halten. Und letztlich bin ich dann doch nur ein fortgeschrittener Anfänger und investiere vielleicht trotz tagelanger/wochenlanger Recherchen falsch. Und die Zeit kann ich mir ehrlich gesagt besser vertreiben, als mich ausgiebig in das für mich ermüdende Thema der Aktienanlagen etc. einzulesen. (das soll nicht abwertend klingen, aber für mich persönlich ist das Thema eben einfach zu komplex, zu spekulativ und zu unineressant, als dass es mir Freude bereitet).

naja, lange Rede kurzer Sinn. Meine Idee hierbei ist, evtl. nur in einen Ableger des MSCI World Index zu investieren, z.B. LYXOR ETF MSCI WORLD A. das sollte ja in Grenzen 1 zu 1 den Weltindex widerspiegeln. und der spiegelt ja im Prinzip an die weltweite Wirtschaftslage und damit auch Inflation wider. Wobei die Inflation dann nicht auf Deutschland sondern weltweit zu sehen ist. Wenn ich dort haupsächlich anlege, meint ihr, dass ich dann im Prinzip eine Rendite habe, die indirekt mit der aktuellen weltweiten Inflationsrate gekoppelt ist, sich also stetig anpasst?

Dann gibts ja noch diese Euro-Indexes, z.B. Euro Stoxxx 600. Dort würde man direkt die Inflation in der Eu und damit Deutschland abgreifen. Wäre das eine Alternative?

Und die Emerging markets als risikoreichere Anlage, wo man hofft, dass irgendein Schwellenland mal boomt.

naja, ist halt für mich alles sehr konfus derzeit. Und ich bin mir nicht sicher, ob ich meine mind. 3% Rendite dauerhaft hier rausholen kann, mit dem Hintergedanken, dass sie auch auf 5% ansteigt, wenn z.B. die Inflation ansteigt.

Und wenn ich jetzt z.B. viertelhährlich investiere, sollte ich ja eigentlich auch schauen, auf welchen Index, um quasi den ,,Zeitpunkt'' als Faktor zu nutzen und dort anzulegen, wo der Kurs gerade niedrig ist.

Vielleicht derart dass ich immer zwischen einen MSCI-Welt Index-Ableger und einen Euro-Index hin- und herwechsle und immer gerade dort im Vierteljahresrythmus investiere, wo ich mir die stärkeren Renditenzuwächse verspreche.

Meine Vorstellungen sind vielleicht auch total falsch, und ihr müsst schmunzeln, wenn ihr das lest. Da seht ihr mal, wie sehr ich Anfänger in der Thematik bin und wie mich das alles aufgrund der Komplexität in die Schranken weist.

 

5.6 Der vorletzte Punkt sind Rohstoffe. Diese will ich jedoch nicht handeln (was ich auch gelesen habe und was mal wieder so richtig das dubiose kapitalistische System wiederspiegelt, wo Rohstoffe auf Jahre im voraus geordert werden, um sie kurz vor Lieferbeginn wieder zu verkaufen. Da fragt man sich, wo die ganzen gehandelten aber nie ausgelieferten Rohstoffe eigentlich überall sein sollen).

Ich will mir ein Edelmetall zulegen, was korrosionsbeständig und im Volumen klein ist (lagerbar). Da fiel mir Rhodium ins Auge, was derzeit auch einen niedrigen Kurs hat. Diese Rohstoffanlage soll eine Reserve bilden, d.h. falls wirklich alles den Keller runtergeht, dann hab ich nicht nur irgendwelche Zahlen auf dem Bildschirm als mein Eigentum, sondern einen Sachgegenstand. Und mit dem Punkt, den ich hier auch gelesen habe, dass in Krisenzeiten Schmuckbesitz vom Staat verboten werden kann... Da kann ich nur sagen, in so einem Fall herrscht eh gewisse Anarchie und jeder denkt an sich. Da interessieren mich solche Erlasse herzlich wenig. Da wird das irgendwo im Wald eingebuddelt und schon hab ich da meinen Rohstoff relativ sicher gelagert.

Vorteil ist eben, dass so ein Metall gewissermaßen inflationsunabhängig ist. Nachteil ist jedoch, dass die Preise trotzdem sehr stark variieren. Deswegen ist damit kein direkter Gewinn für mich zu erzielen.... aber Werterhalt kann ich mir auf lange Sicht gut vorstellen.

 

5.7 Immobilien und Grundstücke

Immobilien kommen für mich nicht in Frage, da ich derzeit erstens kein Geld dafür habe, zweitens das auch spekulativ ist, und drittens ich diese Immobilie auch dort haben will, wo ich meinen dauerhaften Wohnsitz habe. Meine jetziger Wohnsitz soll jedoch nur für die kommenden 3 bis 5 Jahre aktuell sein.

Waldgrundstücke sind auch eine Idee, wo man auch mal selber sein Feuerholz besorgen kann. Hierbei gilt jedoch auch, dass ich das Grundstück in der Nähe meines Alterssitzes haben will, den ich derzeit noch nicht kenne. Weiterhin kann auch in Krisenzeiten der Staat kommen und einfach mein Land annektieren (siehe DDR). Dann hab ich auch nix mehr gekonnt. Aber grundsätzlich plane ich langfrsitig, mir evtl. ein kleines Stückchen Land zu kaufen.

 

Fazit:

Meine jetzigen Gedanken gehen dahin, vorerst als ein Standbein einen konservativen Sparplan mit Festzins anzulegen, der jedoch auch kündbar sein soll, und dessen Zinssatz nach max. 10 Jahren Anlage die 3%-Hürde geknackt hat.

Mein zweites Standbein soll ein Aktienindex sein, den ich auf z.B. www.flatex.de selber manage, jedoch ohne zwischen verschiedenen Indexes ständig hin- und herzuspringen (passive Ausrichtung).

Mein drittes Standbein soll mittelfrsitig als Resserve ein Edelemetallklumpen unter meinem Bett sein. :))

 

So, viele Gedanken von mir, viel Text. ich hoffe, irgendjemand liest sich das durch und kann mir Hilfestellungen zu meiner Altersvorsorge geben.

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Nord

5.1 Mit Riester-Rente und Rürup habe ich mich kaum befasst. Die Riester-Rente scheint sich meiner Meinung nach hauptsächlich an Famillien zu wenden und an jene, die sehr alt werden. Und die Rürup-Rente scheint nach meinen Recherchen wohl fast überall die schlechtere Konditionen zu haben als die Riester.

Wie alt ich werde, kann ich schlecht sagen, aber mit >90 rechne nicht eher nicht! Famillienplanung besteht auch nicht. Also würden ich diese Vorsorgen außen vorlassen, falls keine gegenteiligen Meinungen von euch kommen!?!?

Riester- und Rüruplösungen versprechen häufig sehr hohe Gewinnmargen für die Anbieter, da der "ich-will-die Förderung-haben"-Effekt selbst ein kostenintensives Anlageprodukt für viele attraktiv erscheinen lässt. Daher würde ich nur auf Riester zurückgreifen, wenn Deine persönliche Ausgangssituation zu einer ungewöhnlich hohen Förderquote führt und gleichzeitig zu einer hohen Wahrschscheinlichkeit, im Alter nicht auf Grundsicherung angewiesen zu sein. Das kann z.B. der Fall sein, wenn man sehr viele Kinder hat und trotzdem gut verdient, oder wenn ein Ehepartner sehr gut verdient und der andere unmittelbar zulagenberechtigt nur den Sockelbeitrag zahlen muss. Ansonsten ist die Reduction in Yeald so hoch, dass eine ungeförderte Anlage trotz Abgeltungssteuer meist kostenmäßig attraktiver ist und zudem besser auf Deine Anlagephilosopie zugeschnitten ist (insbesondere, wenn diese antizyklisch sein sollte).

 

5.4 Womit ich mich befasst habe sind u.a. Sparpläne von Banken oder in Form von Aktienfonds/index. Zunächst Banksparpläne: Dabei bin ich in meinen Recherchen auf ein paar links gestoßen. Dabei nenn ich hier mal zwei beispielsweise relativ gute Angebote (meiner Meinung nach), wo ich jedoch trotzdem Bedenken habe.

a)

http://www.psd-muenc...8.html?reiter=3

hab ich hier im Forum gefunden. Bei langen Laufzeiten verspricht es scheinbar echt hohe Zinsen aufgrund der Prämien. Was mir sauer aufstößt ist der variable Grundzinssatz, den die Banken ja anscheinend willkürlich (vom Gesetzgeber etwas begrenzt) im Laufe der Zeit ändern können. Wenn ich also von meiner 3%-Inflation ausgehe, und der Grundzinssatz von psd in 2 Jahren auf z.B. 1,4% nach unten korrigiert wird, dann komm ich nichtmal nach 20 Jahren Anlegeleistung auf 3% Zinsen. Meine Frage diesbezüglich ist also, ob ihr Erfahrung habt, wie willkürlich Banken ihre variablen Zinssätze anpassen (Zeitabstand und Änderungsgröße), vielleicht auch speziell die psd-Bank?

Würdet ihr mir ein derartiges Angebot empfehlen als eine Säule?

Jedenfalls nicht, wenn realer Werterhalt ein unter allen Umständen einzuhaltendes Kriterium sein soll. Da würde Dir aber auch ein fester Zinssatz nicht weiterhelfen.

 

b )

http://www.adac.de/p...zielsparen.aspx

Das hab ich in der ADAC-Zeitung gefunden. Hier gibts einen Festzinssatz von max. 3%. Wobei die Partnerbank wohl bis vor zwei Jahren noch 4,3 % bei 18 Jahren Laufleistung hatte. Das war denen scheinbar zu viel, weswegen die das nach unten korrigiert haben :)).

Dieses Angebot wirft weniger Zinsen ab als obiges der psd. Aufgrund der Festzinsen weiß man jedoch, man kriegt das, was auch da steht. Was mir hier aufstößt ist eben, dass man erst nach 10 Jahren 3% hat, also meinen angesetzten Inflationswert. Und davor macht man in gewissem Sinne Mise. Weiterhin gibts wohl keine Möglichkeit der vorzeitigen Kündigung. Also man muss den vertrag durchziehen, auch wenn die Wirtschaft den Keller runtergeht.

Was meint ihr dazu als Alternative zu a)??

Siehe oben: Kein Inflationsschutz. Sobald die Inflation über 3% steigt, machst Du real miese.

 

5.5 Das zweite Thema meiner Befassung waren Aktienfonds/Aktienindex und entsprechende Sparpläne. Zuerst bin ich auf www.gegen-altersarmut.de gestoßen, die einem echt den Mund wässrig machen können. Nachdem ich mir da die Verläufe der Mischfonds angeguckt habe, sah das alles nach einer relativ sicheren Anlage aus, die Krisenzeiten übersteht. Dann hab ich mir ein Angebot hab kommen lassen, wo der Herr mir pdf-Dateien geschickt hat, die ich vorher eh schon alle auf deren Internetseite gelesen habe. und sein vorgefertigtes word-sheet oder was auch immer, wo er mit einem makro wohl bloß meine Wunschanlagesumme eintippt, zeugt auch nicht gerade davon, dass er mehr als 5 min Zeit an mich verschwendet hat.

Dann bin auch auch auf diese Seite gestoßen und habe gemerkt, dass die Renditen von 8% mit geringem Risiko, wie sie einem gegen-altersarmut.de vorgaukelt scheinbar auch arg geschönt und verfälscht sind.

Schön, dass Du darauf nicht reingefallen bist. Damit hast Du vielen Anfängern einiges voraus.

 

Dann hab ich mir mal hier ein paar Musterdepots angeschaut, z.B. von supertobs. Aktiendex, ETFs etc. Man kann so je nach Risikotyp seine eigene Staffelung machen. Das Problem was ich hier vorerst sehe, es scheint alles auf eine gewisse aktive Ausrichtung hinzudeuten. D.h. man legt verteilt z.B. vierteljährlich 1000 Euro (wegen der evtl. geringeren Gebühren) selber auf bevorzugte Indexes. Wobei ja mein eigentliches Ziel eine passive Ausrichtung sein soll. D.h. ich will mich einmalig ausgiebig mit dem Thema Altersvorsorge beschäftigen, und zukünftig meine Arbeit mit dem Thema minimieren. Wenn ich aber mit solchen Aktien handle, dann hab ich Bedenken, mich ständig belesen zu müssen und mich aktuell zu halten. Und letztlich bin ich dann doch nur ein fortgeschrittener Anfänger und investiere vielleicht trotz tagelanger/wochenlanger Recherchen falsch. Und die Zeit kann ich mir ehrlich gesagt besser vertreiben, als mich ausgiebig in das für mich ermüdende Thema der Aktienanlagen etc. einzulesen. (das soll nicht abwertend klingen, aber für mich persönlich ist das Thema eben einfach zu komplex, zu spekulativ und zu unineressant, als dass es mir Freude bereitet).

Du sollst ja auch nicht aktiv hin und her handeln sondern Dir ein einziges (!) mal eine Strategie überlegen und diese dann bis zum Ende des Anlagehorizonts durchziehen. Das einziges, wo Du Dich von Zeit zu Zeit auf dem laufenden halten solltest, sind steuerliche Aspekte (das betrifft aber jede Anlage) und eventuell die konkrete Auswahl des Anlageprodukts zur Umsetzung der Strategie (da können über die Jahre bessere kommen oder sich bestehende verschlechtern, warum auch immer). Ich kann verstehen, dass Dich das anödet, aber glaube mir, dass das extrem gut investierte Zeit ist.

 

naja, lange Rede kurzer Sinn. Meine Idee hierbei ist, evtl. nur in einen Ableger des MSCI World Index zu investieren, z.B. LYXOR ETF MSCI WORLD A. das sollte ja in Grenzen 1 zu 1 den Weltindex widerspiegeln. und der spiegelt ja im Prinzip an die weltweite Wirtschaftslage und damit auch Inflation wider. Wobei die Inflation dann nicht auf Deutschland sondern weltweit zu sehen ist. Wenn ich dort haupsächlich anlege, meint ihr, dass ich dann im Prinzip eine Rendite habe, die indirekt mit der aktuellen weltweiten Inflationsrate gekoppelt ist, sich also stetig anpasst?

Dann gibts ja noch diese Euro-Indexes, z.B. Euro Stoxxx 600. Dort würde man direkt die Inflation in der Eu und damit Deutschland abgreifen. Wäre das eine Alternative?

Und die Emerging markets als risikoreichere Anlage, wo man hofft, dass irgendein Schwellenland mal boomt.

naja, ist halt für mich alles sehr konfus derzeit. Und ich bin mir nicht sicher, ob ich meine mind. 3% Rendite dauerhaft hier rausholen kann, mit dem Hintergedanken, dass sie auch auf 5% ansteigt, wenn z.B. die Inflation ansteigt.

Nein. Aktienmärkte sind niemals 1:1 oder auch nur indirekt an die Inflation gekoppelt. Ist ja nicht so, dass 2008 die Verbraucherpreise im Schnitt um 50% und mehr gefallen sind. Das kann, wenn überhaupt, nur über extrem lange Zeiträume gelten. Aktienkurse spiegeln primär die Gewinnerwartung von Unternehmen wider. Die Inflation kann dabei eine Rolle spielen, muss aber nicht. Aktien haben nur den Vorteil, dass Sie Anteile an Unternehmen darstellen und Unternehmen allgemein als "Sachwerte" bezeichnet werden, d.h. nicht durch das Drucken von Geld entwertet werden können.

 

Und wenn ich jetzt z.B. viertelhährlich investiere, sollte ich ja eigentlich auch schauen, auf welchen Index, um quasi den ,,Zeitpunkt'' als Faktor zu nutzen und dort anzulegen, wo der Kurs gerade niedrig ist.

Vielleicht derart dass ich immer zwischen einen MSCI-Welt Index-Ableger und einen Euro-Index hin- und herwechsle und immer gerade dort im Vierteljahresrythmus investiere, wo ich mir die stärkeren Renditenzuwächse verspreche.

Meine Vorstellungen sind vielleicht auch total falsch, und ihr müsst schmunzeln, wenn ihr das lest. Da seht ihr mal, wie sehr ich Anfänger in der Thematik bin und wie mich das alles aufgrund der Komplexität in die Schranken weist.

Das wird Dir nicht gelingen. Wenn man wüsste, wann ein Index günstig bewertet ist, würden alle ihr Geld reingestecken und dann wäre er nicht mehr günstig bewertet. Richtig macht man es so: Sparrate und Asset Allocation festlegen, immer die gleichen Beträge in den jeweiligen Index stecken, regelmäßig und mit System rebalancen. Aus der Auswahl der Indizes würde ich keine Wissenschaft machen. Entweder nach BIP (wie bei Arero, 4 Indizes) oder nach MK (MSCI ACWI, 1 Index) oder mit Euro-Übergewichtung (Supertobs, 2-3 Indizes). Alles andere macht die Sache nur komplizierter aber nicht unbedingt ertragreicher.

 

5.6 Der vorletzte Punkt sind Rohstoffe. Diese will ich jedoch nicht handeln (was ich auch gelesen habe und was mal wieder so richtig das dubiose kapitalistische System wiederspiegelt, wo Rohstoffe auf Jahre im voraus geordert werden, um sie kurz vor Lieferbeginn wieder zu verkaufen. Da fragt man sich, wo die ganzen gehandelten aber nie ausgelieferten Rohstoffe eigentlich überall sein sollen).

Du sprichst von Rohstofffutures. Deren systematische Rendite würde ich in der Tat als umstritten bezeichnen. Gehandelt werden nicht die Rohstoffe selbst sondern sozusagen Lieferverträge darauf. Dass es mehr Verträge als Rohstoffe gibt, liegt daran, dass sich die Verträge durch Glattstellen praktisch wieder auflösen. Wenn Händer A an Händler B liefern soll und Händler B die Ware nicht braucht, schließt Händer B mit Händler C einen Liefervertrag ab. Das wäre dann dasselbe, als wenn A direkt an C liefern muss, also praktisch ein Liefervertrag weniger. Ich finde, das ist kein so obskures Hexenwerk, wie einem Kapitalismuskritiker immer weismachen wollen.

 

Ich will mir ein Edelmetall zulegen, was korrosionsbeständig und im Volumen klein ist (lagerbar). Da fiel mir Rhodium ins Auge, was derzeit auch einen niedrigen Kurs hat. Diese Rohstoffanlage soll eine Reserve bilden, d.h. falls wirklich alles den Keller runtergeht, dann hab ich nicht nur irgendwelche Zahlen auf dem Bildschirm als mein Eigentum, sondern einen Sachgegenstand. Vorteil ist eben, dass so ein Metall gewissermaßen inflationsunabhängig ist. Nachteil ist jedoch, dass die Preise trotzdem sehr stark variieren. Deswegen ist damit kein direkter Gewinn für mich zu erzielen.... aber Werterhalt kann ich mir auf lange Sicht gut vorstellen.

Zunächst mal frage ich mich, wo Du Rhodium kaufen kannst und viel wichtiger: wo kannst Du es dann auch wieder verkaufen??

 

Als nächstes sei darauf hingewiesen, dass Rhodium ein extrem konjunktursensibles Metall ist. Rhodium wird also gerade dann in den Keller gehen, wenn alles andere (falls damit Aktien und Industrierohstoffe gemeint sind) in den Keller geht. Wenn schon Edelmetall und Konjunkturunabhängig, dann kommt eigentlich nur das gute alte Gold in Frage.

 

Zum Thema Inflationsschutz gilt dasselbe wie bei Aktien: Bestenfalls mittelbar. Und Werterhalt kann Dir auch niemand garantieren. Vielleicht wird Rhodium durch eine neue Technologie so überflüssig wie Wüstensand. Dann hast Du diesen Teil Deines Vermögens bis zum Lebensende in den Sand gesetzt.

 

 

5.7 Immobilien und Grundstücke

(...) Aber grundsätzlich plane ich langfrsitig, mir evtl. ein kleines Stückchen Land zu kaufen.

Macht nur Sinn, wenn Du das Land auch bewirtschaftest oder bewirtschaften lässt. Ansonsten totes Kapital.

 

 

Fazit:

Meine jetzigen Gedanken gehen dahin, vorerst als ein Standbein einen konservativen Sparplan mit Festzins anzulegen, der jedoch auch kündbar sein soll, und dessen Zinssatz nach max. 10 Jahren Anlage die 3%-Hürde geknackt hat.

Mein zweites Standbein soll ein Aktienindex sein, den ich auf z.B. www.flatex.de selber manage, jedoch ohne zwischen verschiedenen Indexes ständig hin- und herzuspringen (passive Ausrichtung).

Mein drittes Standbein soll mittelfrsitig als Resserve ein Edelemetallklumpen unter meinem Bett sein. :))

 

So, viele Gedanken von mir, viel Text. ich hoffe, irgendjemand liest sich das durch und kann mir Hilfestellungen zu meiner Altersvorsorge geben.

Das können sinnvolle Standbeine sein. Sie erfüllen aber alleine nicht Deine Anlagestrategie. Vor allem halte ich Aktien/Rohstoffe mit Deiner Abneigung gegen Risiko allenfalls in homöopathischen Dosen für vertretbar, also z.B. 85% Sparbriefe, 10% Aktien, 5% Edelmetalle. Ich wette, selbst das wird Dir in Jahren wie 2007 bis 2009 die Angstperlen auf die Stirn treiben.

 

Hast Du Dir schon mal inflationsindexierte Anleihen angeschaut? Das sind Anliehen, deren Nominal an einen Inflationsindex gekoppelt ist. Vereinfacht gesagt: Zinsen und investiertes Kapital wachsen mit der Inflation+x. Derzeit ist dieses x bei deutschen Bundesanleihen nahe Null oder sogar darunter, d.h. du bekommst gerade so realen Werterhalt. Dafür ist Dir der Inflationsschutz aber zu den Zeitpunkten der Kapitalzuflüsse sicher. Nur reich wirst Du damit natürlich nicht, Rendite gibt's nie ohne Risiko. Aber als viertes Standbein sicher nicht verkehrt!

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John Silver

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5.4 Womit ich mich befasst habe sind u.a. Sparpläne von Banken oder in Form von Aktienfonds/index. Zunächst Banksparpläne: Dabei bin ich in meinen Recherchen auf ein paar links gestoßen. Dabei nenn ich hier mal zwei beispielsweise relativ gute Angebote (meiner Meinung nach), wo ich jedoch trotzdem Bedenken habe.

...

 

Als Gedankenanstoss: Such mal hier im Forum nach dem Stichwort "Sparbriefleiter" und mach Dich damit vertraut (ist wirklich nicht kompliziert). Wenn Du Dir dann z.B. bei modern bankinkg die Zinssätze dazu ansiehst, kommst Du aktuell schon bei 5 jährigen Laufzeit auf über Deine geforderten 3%. Und durch die Rotation bleibst Du relativ flexibel.

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Roknok
· bearbeitet von Roknok

Herzlichen Dank für eure Antworten. Am Samstag dachte ich schon, es mag niemand antworten, weil ich viel zuviel und manchmal zuviel Mist geschrieben habe. :-) Also nochmal ein herzliches Dank an euch beide.

 

Als Gedankenanstoss: Such mal hier im Forum nach dem Stichwort "Sparbriefleiter" und mach Dich damit vertraut (ist wirklich nicht kompliziert). Wenn Du Dir dann z.B. bei modern bankinkg die Zinssätze dazu ansiehst, kommst Du aktuell schon bei 5 jährigen Laufzeit auf über Deine geforderten 3%. Und durch die Rotation bleibst Du relativ flexibel.

 

 

Ich hab tatsächlich einen Tag später nochmal hier recherchiert gehabt, und da bin ich auch auf modernbanking gestoßen. Und dort fielen mir Festgelddepots auf mit 4,5% Zinsen bei entsprechender Laufzeit.Da lief mir gleich das Wasser im Mund zusammen. Als Berufsanfänger hab ich zwar noch nicht viel Geld für ein Festgeldkonto, aber für die nahe Zukunft werd ich das auf jeden Fall nutzen.

 

Und ich kann mir auch nicht vorstellen, dass in den nächsten 10 Jahren aus unerfindlichen Gründen der Leizins nach oben schießen sollte, und ich quasi dann im Vergleich nur noch wenig Zinsen kriege.

 

Und zur Sparbriefleiter werd ich auch mal recherchieren.

 

Riester- und Rüruplösungen versprechen häufig sehr hohe Gewinnmargen für die Anbieter, da der "ich-will-die Förderung-haben"-Effekt selbst ein kostenintensives Anlageprodukt für viele attraktiv erscheinen lässt. Daher würde ich nur auf Riester zurückgreifen, wenn Deine persönliche Ausgangssituation zu einer ungewöhnlich hohen Förderquote führt und gleichzeitig zu einer hohen Wahrschscheinlichkeit, im Alter nicht auf Grundsicherung angewiesen zu sein. Das kann z.B. der Fall sein, wenn man sehr viele Kinder hat und trotzdem gut verdient, oder wenn ein Ehepartner sehr gut verdient und der andere unmittelbar zulagenberechtigt nur den Sockelbeitrag zahlen muss. Ansonsten ist die Reduction in Yeald so hoch, dass eine ungeförderte Anlage trotz Abgeltungssteuer meist kostenmäßig attraktiver ist und zudem besser auf Deine Anlagephilosopie zugeschnitten ist (insbesondere, wenn diese antizyklisch sein sollte).

 

 

 

 

Von einer extremen Famillienplanung nehme ich Abstand, das wird nicht passieren! Also würd ich sagen, Riester fällt für mich weg.

 

Siehe oben: Kein Inflationsschutz. Sobald die Inflation über 3% steigt, machst Du real miese.

 

 

 

 

Mh, damit muss ich mich wohl abfinden.

 

Schön, dass Du darauf nicht reingefallen bist. Damit hast Du vielen Anfängern einiges voraus.

 

 

 

Viel hat nicht gefehlt. Hätte meine Faulheit gesiegt und ich nicht weiter recherchiert, dann hätte ich jetzt einen schönen Sparplan bei gegen-altersarmut.de :-).

 

Du sollst ja auch nicht aktiv hin und her handeln sondern Dir ein einziges (!) mal eine Strategie überlegen und diese dann bis zum Ende des Anlagehorizonts durchziehen. Das einziges, wo Du Dich von Zeit zu Zeit auf dem laufenden halten solltest, sind steuerliche Aspekte (das betrifft aber jede Anlage) und eventuell die konkrete Auswahl des Anlageprodukts zur Umsetzung der Strategie (da können über die Jahre bessere kommen oder sich bestehende verschlechtern, warum auch immer). Ich kann verstehen, dass Dich das anödet, aber glaube mir, dass das extrem gut investierte Zeit ist.

 

 

 

Ich denke mal, so einen Aktienindex sollt ich auch mal riskieren. Zwar noch nicht jetzt gleich, aber innerhalb des kommenden Jahres. Ich brauch ja auch nur wenig zu investieren um mal ,,spaßenshalber'' zu gucken, wie es sich so entwickelt. Aber da bedarf es wirklich noch einiger Recherche meinerseits.

 

Das wird Dir nicht gelingen. Wenn man wüsste, wann ein Index günstig bewertet ist, würden alle ihr Geld reingestecken und dann wäre er nicht mehr günstig bewertet. Richtig macht man es so: Sparrate und Asset Allocation festlegen, immer die gleichen Beträge in den jeweiligen Index stecken, regelmäßig und mit System rebalancen. Aus der Auswahl der Indizes würde ich keine Wissenschaft machen. Entweder nach BIP (wie bei Arero, 4 Indizes) oder nach MK (MSCI ACWI, 1 Index) oder mit Euro-Übergewichtung (Supertobs, 2-3 Indizes). Alles andere macht die Sache nur komplizierter aber nicht unbedingt ertragreicher.

 

 

Mh, klingt alles vernünftig und irgendwie auch einfach. Man sucht sich am Anfang aus, je nach Risiko, das man eingehen will, in welche Indizes man zu wieviel Prozent investiert und ziehst das dann einfach durch. Und das Rebelancing... heißt im Prinzip nur, regelmäßig schauen, ob sich bei einem Index extreme Änderungen abzeichen (positiv oder negativ) und dann entsprechend umschichten??? Aber dann wäre es doch wieder nicht langfristig, sondern ich würde ja ständig eingreifen. Wann genau ich rebelancen sollte ist mir sozusagen noch nicht ganz klar.

 

Zunächst mal frage ich mich, wo Du Rhodium kaufen kannst und viel wichtiger: wo kannst Du es dann auch wieder verkaufen??

 

Als nächstes sei darauf hingewiesen, dass Rhodium ein extrem konjunktursensibles Metall ist. Rhodium wird also gerade dann in den Keller gehen, wenn alles andere (falls damit Aktien und Industrierohstoffe gemeint sind) in den Keller geht. Wenn schon Edelmetall und Konjunkturunabhängig, dann kommt eigentlich nur das gute alte Gold in Frage.

 

Zum Thema Inflationsschutz gilt dasselbe wie bei Aktien: Bestenfalls mittelbar. Und Werterhalt kann Dir auch niemand garantieren. Vielleicht wird Rhodium durch eine neue Technologie so überflüssig wie Wüstensand. Dann hast Du diesen Teil Deines Vermögens bis zum Lebensende in den Sand gesetzt.

 

Also ich denke, bei einer richtigen starken Inflation ist auch Gold nicht wirklich inflationssicher. im zweiten oder nach dem zweiten Weltkrieg gingen auch die Leute zu Bauern, um ihre Goldkette gegen einen Sack Kartoffeln zu tauschen. Aber Lebensmittel kann ich ja schlecht fürs Alter lagern :-).

 

Und Rhodium fiel mir deswegen auf, weils eben derzeit billig ist. Natürlich schwankt der Kurs extrem, ja. Woran das liegt, kann ich auch nicht sagen. Wahrscheinlich ist das Metall so selten, dass kleine Änderungen in den Abbaumengen oder Nachfragen in einer Industriesparte extreme Preisänderungen nach sich zieht.

 

Aber es wird nie der Fall sein, dass irgendein Rohstoff nicht mehr gebraucht wird, das ist unabhängig von Technologien. Gerade Edelmetalle haben so ein breit gefächertes Anwendungsspektrum. Und selbst, wenn in einer Sparte irgendein technologischer Durchbruch gelänge, so würde sich dieser über Jahre und Jahrzehnte hinziehen.

 

Man kann sicher auch Werkstoffe chemisch herstellen, auch Metalle, z.B. Gold. Aber das ist sowas von kostenintensiv, unnütz und ineffektiv, dass man das nie zur Massenherstellung nutzen wird, auch in 100 Jahren nicht.

 

Aber recht hast du, Rhodium ist relativ unbekannt. Gold kennt jeder und Gold ist für jedermann was wert. Rhodium wird ausschließlich für Industriezwecke genutzt, aber nicht für Schmuck oder als ,,Reserve'' der Staaten.

 

Naja, bis ich mir so einen Rohstoff leisten kann, hab ich noch genug Zeit, darüber zu sinieren :-).

 

Hast Du Dir schon mal inflationsindexierte Anleihen angeschaut? Das sind Anliehen, deren Nominal an einen Inflationsindex gekoppelt ist. Vereinfacht gesagt: Zinsen und investiertes Kapital wachsen mit der Inflation+x. Derzeit ist dieses x bei deutschen Bundesanleihen nahe Null oder sogar darunter, d.h. du bekommst gerade so realen Werterhalt. Dafür ist Dir der Inflationsschutz aber zu den Zeitpunkten der Kapitalzuflüsse sicher. Nur reich wirst Du damit natürlich nicht, Rendite gibt's nie ohne Risiko. Aber als viertes Standbein sicher nicht verkehrt!

 

Genau sowas hab ich ehrlich gesagt gesucht. Sowas gibt es? Ich hab das gar nicht gefragt gehabt, wel ich dachte, sowas gibts nicht. Sowas würde ich auf jeden Fall nutzen, als Notreserve sozusagen. Ich will ja da nicht 20.000 Euro rein investieren, aber so ein bisschen was, man weiß ja nie. Danke für den Tip, da werd ich mich mal schlau machen.

 

 

 

Ich hab noch eine Frage zu Betriebsrenten. Ich hab ja gelesen, auch hier, dass die EU ein Gesetz erlassen will, der den Arbeitgeberanteil stark erhöht. Und da machen ja jetzt alle Panik, dass evtl. viele Firmen keine Betriebsrente mehr anbieten und die Auffanggeselschaften das nicht stämmen können.

 

Dieser Gesetzesentwurf, ist der noch ganz am Anfang? Also wird darüber erst noch diskutiert werden, oder ist er in seiner jetzigen Form so gut beschlossen? Wann ungefähr würde denn das Gesetz in Kraft treten?

 

Manchmal wird ja alles heißer gekocht als Not tut. Und ich weiß nicht, ob ich mich jetzt um eine Betriebsrente bemühen sollte oder erstmal abwarten sollte, was nach der Gesetzesänderung passiert.

 

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