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Micha369

Was hat die AG vom Gefeilsche an der Börse und hohen Kursen?

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Micha369

Hallo Leute,

 

 

ich las heute etwas in der Zeitung, dass die Politik der sparsamen Dividendenausschüttung an die Aktionäre längst veraltet ist. Das Unternehmen muß die Aktionäre bei Laune halten usw.

 

Nun frage ich mich, was die AG noch davon hat, dass die Kurse hoch bleiben. Denn die Emission ist lange vorbei und das Geld ist länsgt ausgegeben für die Expansion oder was auch immer. Alles was nach dieser Emission stattfindet, ist doch nur noch Handel.

 

Ok, die großen Aktionäre werden auch meist die Chefs der Firmen sein und dadurch ja auch das Gehalt von der Firma bekommen und ein Interesse haben, dass es der Firma gut geht.

 

Steigt die Dividende, so wird auch die Nachfrage für die Aktie steigen und somit der Kurs. Aber das Unternehmen hat eher nichts von hohen Dividenden, oder? Es hat weniger Geld für Investitionen zur Verfügung. Wenn sie weniger D. ausschütten, könnten sie mehr investieren, also wachsen, modernisieren usw.. Dadurch würde dann der Kurs erstmal fallen, weil wenig D., jedoch wenn die anderen Kennzahlen des Unternehmens gut aussehen, dann sollte der Kurs auch wieder steigen, oder wie? Andererseits, wenn viel D. ausgezahlt wird, dann freuts dem Aktionär und der Kurs steigt. Es ist weniger Geld im Unternehmen und man muß sich auf die lohnensten Projekte konzentrieren und kann nicht so viel Geld verschwenden.

 

Aber wenn ich mir das richtig überlege, dann ist doch der einige Grund dafür, dass ich mir eine Aktie kaufe, dass ich eine D. bekomme, oder? Ich meine, wenn ich kein Spekulant sein will.

 

So richtig habe ich die Zusammenhänge noch nicht verstanden, ganz ehrlich!

 

 

was meint Ihr dazu?

 

 

Gruß,

 

 

Micha

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Prospektständer

Einige Beweggründe für das Ausschütten von Dividenden hast du ja schon selbst genannt, einmal sind im Vorstand oder AR oft auch Großaktionäre die eine hohe jährlichen Geldzufluss gerne sehen, auch gibt es Investoren (Dividendenfonds etc.) die Dividendenhöhe als Kaufgrund auswählen.

 

Generell siehst du das schon richtig, dass mit dem IPO die Firma das Geld für Investitionen eingesammelt hat, für eine Kapitalerhöhung ist aber ein hoher Kurs aber von Vorteil, da dann weniger Jungaktien emittiert werden müssen..rein gesetzlich muss der Ausgabewert auch > 1 lauten..

 

Die Gleichung höhere Dividende = höherer Kurs ist denke ich eher Quatsch, da wie schon oft hier im Forum geschrieben eine Reinvestition ins Unternehmen bei entsprechenden Margen rentabler sein kann, also eine einfache, meist noch zu besteuernde Ausschüttung.

 

Als Aktionär erwarte ich denke ich beides, Kursgewinn u. Dividende oder von einem besonders viel...hoffe das hilft dir weiter..

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Valueinvest
· bearbeitet von Valueinvest

Was dir vielleicht nicht aufgefallen ist - das Unternehmen gehört den Aktionären, nicht dem Vorstand. Die Manager sind lediglich die Angestellten der Aktionäre und werden auch von diesen bezahlt. Dann sollte es ja naheliegend sein, warum ein Unternehmen höher bewertet werden will - weil die Aktionäre daran verdienen. Natürlich, bei vielen AGs fühlen sich Manager so als würden ihnen das Unternehmen gehören, und verhalten sich auch so (etwa durch sinnloses einbehalten von Gewinnen wenn es weder renditestark angelegt, noch irgendwelchen anderen wirtschaftlichen Aktivitäten dient, unsinnige Kapitalerhöhungen, orientierung am Umsatz auch wenn die Kapitelrentabilität sinkt, etc...)

 

Leider gibt es ebenfalls Aktionäre die sich nicht in der Rolle des Eigentümers eines Unternehmens sehen - somit passieren häufig Dinge die den Managern zwar gut tun, nicht aber ihren Arbeitgebern.

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akku5

@Valueinvest : Schön erklärt !

Im Prinzip fragt Micha doch, warum die Besitzer des Unternehmens daran interessiert sind, dass ihre Firma viel wert ist. Die Frage muß man eigentlich nicht beantworten...

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HeinzHarald

Hallo Leute,

ich las heute etwas in der Zeitung, dass die Politik der sparsamen Dividendenausschüttung an die Aktionäre längst veraltet ist. Das Unternehmen muß die Aktionäre bei Laune halten usw.

Nun frage ich mich, was die AG noch davon hat, dass die Kurse hoch bleiben. Denn die Emission ist lange vorbei und das Geld ist länsgt ausgegeben für die Expansion oder was auch immer. Alles was nach dieser Emission stattfindet, ist doch nur noch Handel.

 

Hallo Micha,

das ist vollkommen richtig was du sagst, mit einer wichtigen Einschränkung: Die AG ist lediglich eine juristische Person, die von nichts einen nutzen hat. Weder von Gewinnen noch von Verlusten. Eine juristische Person ist ein Stück Papier, das kein Bewusstsein hat. Nicht das Unternehmen sorgt für die Ausschüttungspolitik (das macht das Management) und die Dividenden erarbeitet es auch nicht (das machen die Arbeitnehmer) und Eigentümer von sich selbst ist es auch nicht (das sind die Aktionäre). Wenn man die Entwicklung eines Unternehmens also verstehen will, muss man die Interessen der sogenannten Stakeholder betrachten. Die wichtigsten habe ich gerade genannt. Daneben gibt es noch den Staat, der auch Interesse am Unternehmenserfolg hat. Z.B. in Form von Steuereinnahmen, Einkommen und Produkten für die Bevölkerung. Sowie weitere Stakeholder wie Kunden, Liferanten, NGO´s und weiter Organisationen.

Die Frage muss also lauten, was haben die Stakeholder von einem hohen Aktienkurs? Denn die juristische Person der AG hat keine Interessen. Es ist wie gesagt nur ein Stück Papier.

Der Manager ist wie schon richtig gesagt wurde ein wenn auch sehr mächtiger Angestellter. Die Arbeitgeber dieses Angestellten sind die Eigentümer des Unternehmens (Aktionäre).Wenn dieser Angestellte einen "guten" Job macht darf er bleiben und bekommt ein dickes Gehalt. Macht er seine Sache "schlecht", wird er evt. entlassen und verliert damit seinen Job. Daher ist es im Interesse des Managers seinen Job und das zugehörige Einkommen zu behalten. Die Eigentümer halten Anteile (Aktien) am Unternehmen und deren Wert bemisst sich wie du sicherlich weißt danach, wie gut die Fähigkeit eines Unternehmens ist Gewinne zu machen. Der Wert eines Unternehmens steigt also, wenn es hohe Gewinne macht und damit steigen auch die Anteile der Eigentümer im Wert, wodurch diese wohlhabender werden. Die Eigentümer sind also an höheren Aktienkursen interessiert, damit ihr Vermögen größer wird.

 

 

Ok, die großen Aktionäre werden auch meist die Chefs der Firmen sein und dadurch ja auch das Gehalt von der Firma bekommen und ein Interesse haben, dass es der Firma gut geht.

Nein, die Großaktionäre sind eigentlich selten die Chefs, außer bei Familienunternehmen. Die Großaktionäre sitzen aber häufig im Aufsichtsrat, um dem Manager besser auf die Finger sehen zu können als das ein Kleinaktionär kann.

 

Steigt die Dividende, so wird auch die Nachfrage für die Aktie steigen und somit der Kurs. Aber das Unternehmen hat eher nichts von hohen Dividenden, oder?

Nein. Da der kurzfristige Wert eines Unternehmens der Wert der Vermögensgegenstände ist, sinkt sogar der Wert der Aktien! Hat das Unternehmen einen Wert von 10/Aktie und schüttet 1/Aktie Dividende aus, so ist jede Aktie direkt nach der Ausschüttung nur noch 9 Wert.

 

Es hat weniger Geld für Investitionen zur Verfügung. Wenn sie weniger D. ausschütten, könnten sie mehr investieren, also wachsen, modernisieren usw.. Dadurch würde dann der Kurs erstmal fallen, weil wenig D., jedoch wenn die anderen Kennzahlen des Unternehmens gut aussehen, dann sollte der Kurs auch wieder steigen, oder wie?

In der Theorie sollen Unternehmen nur das Geld ausschütten (durch Dividende oder Aktienrückkauf), das keine "angemessene" Rendite bringt. Wenn die Aktionäre vom Management erwarten, dass es ihr Geld (welches auf den Unternehmenskonten liegt) z.B. nur in Projekte investiert, die mindestens 8% Rendite erwirtschaften bei einer Standartabweichung von 10%. Wenn das Management kein Projekt findet, dass dies vollbringt, dann soll alles Geld, dass nicht "angemessen" investiert werden kann ausgeschüttet werden. E kann also nicht "angemessen" im Sinne der Aktionäre verwendet werden kann. Wenn die Aktionäre hingegen das Geld bekommen, weil das Management kein Projekt mit 8% Rendite bei entsprechendem Risiko findet, dann können die Aktionäre dieses Geld selber in ein Unternehmen/Projekt investieren, welches 8% erwirtschaftet. Das ist im übrigen alles Theorie. In der Realität investieren Manager häufig sehr schlecht, da die Aktionäre die Risiken und Chancen der einzelnen Projekte nicht so gut wie das Management mit Insiderwissen beurteilen können. Der Manger behauptet dann einfach, dass dieses Projekt toll wäre. (Das ist das "Prinzipal-Agent-Problem")

 

Andererseits, wenn viel D. ausgezahlt wird, dann freuts dem Aktionär und der Kurs steigt.

In der Theorie muss der Kurs soweit fallen, dass alter Kurs= Dividende+neuer Kurs ist. In der Realität steigt der Kurs tatsächlich manchmal. Das liegt daran, dass wie du richtig sagst, dass das Management dieses Geld nicht mehr für weniger rentable also "nicht angemessene" Projekt "verschwenden" kann.

 

Es ist weniger Geld im Unternehmen und man muß sich auf die lohnensten Projekte konzentrieren und kann nicht so viel Geld verschwenden.

So der Idealfall.

 

Aber wenn ich mir das richtig überlege, dann ist doch der einige Grund dafür, dass ich mir eine Aktie kaufe, dass ich eine D. bekomme, oder? Ich meine, wenn ich kein Spekulant sein will.

Was ist denn deine Definition von Spekulant? Dann kann ich dir die Frage bestimmt beantworten.

Als langfristiger Investor möchtest du eine angemessene Rendite auf dein investiertes Kapital. Ob die in Form von Dividenden oder Kursgewinnen entsteht kann dir herzlich egal sein.

 

So richtig habe ich die Zusammenhänge noch nicht verstanden, ganz ehrlich!

Alle Klarheiten beseitigt?

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klausk
· bearbeitet von klausk

Gute Erklärungen, HeinzHarald. Nur ein paar Anmerkungen:

 

Die AG ist lediglich eine juristische Person, die von nichts einen nutzen hat. Weder von Gewinnen noch von Verlusten. Eine juristische Person ist ein Stück Papier, das kein Bewusstsein hat. Nicht das Unternehmen sorgt für die Ausschüttungspolitik (das macht das Management) und die Dividenden erarbeitet es auch nicht (das machen die Arbeitnehmer) und Eigentümer von sich selbst ist es auch nicht (das sind die Aktionäre).

Die AG hat zwar kein menschliches Bewusstsein, aber sie wurde gegründet, um einen Nutzen zu erwirtschaften. (Du kennst vielleicht das alte Churchill-Zitat: "Sozialisten halten es für ein Übel, Gewinne zu machen. Ich halte es für ein Übel, Verluste zu machen.")

 

* Aufgabe des Managements (welches vom Aufsichtsrat (AR), der Interessenvertretung der Aktionäre (=Eigentümer), angestellt wurde), ist das Erwirtschaften von Gewinnen. Wie die Gewinne benutzt werden sollen (Ausschüttung, Schuldentilgung, Reinvestition), darüber entscheidet der AR auf Vorschlag des Managements.

 

* Gewinne werden nicht nur durch die Arbeitnehmer erwirtschaftet sondern durch alle "Stakeholders": die Kapitalgeber (die immerhin das Risiko eines Totalverlusts eingehen), das Management, das im Rahmen der Vorgaben durch den AR die Geschäftspolitik entwirft und steuert (Produkte, Marketing, etc.), und die Arbeitnehmer, die die Vorgaben des Managements umsetzen.

 

* Die anderen Gruppen, die am Wohlergehen der AG interessiert sind (Staat, NGOs, Kunden, Lieferanten), sind keine Stakeholder. Dazu gehören nur die Kapitalgeber (mit dem AR), das Management und die Arbeitnehmer.

 

Aber wenn ich mir das richtig überlege, dann ist doch der einige Grund dafür, dass ich mir eine Aktie kaufe, dass ich eine D. bekomme, oder? Ich meine, wenn ich kein Spekulant sein will.

Wer sein Kapital investiert, geht das Risiko ein, es zu verlieren. Er "spekuliert" darauf, und darf zu Recht erwarten, dass sich die Sache lohnt -- sonst hätte er sich ja einen schönen Tag machen und sein Erspartes verprassen können.

 

Zu ergänzen wäre noch, dass die AG nicht nur Kapital zu ihrer Gründung brauchte, sondern auch in der Zukunft weiteres Kapital brauchen wird, z.B. für neue Investitionen, neue Produkte, neue Märkte, neue Mitarbeiter. Je besser die AG dasteht, umso leichter wird es ihr fallen, ihren Aktionären eine Kapitalerhöhung schmackhaft zu machen.

 

Noch eins: Dividenden als Anreiz, um die Aktionäre "bei Laune" zu halten? Aktionäre werden "bei Laune" gehalten, wenn die AG Gewinne macht -- denn dazu ist sie da. Das wertvollste Unternehmen der Welt, gemessen an der Marktkapitalisierung (Kurs * Anzahl Aktien) schüttet überhaupt keine Dividende aus, sondern reinvestiert alle Gewinne: Apple. -- iPhone, iMac, iPod, iPad, iAllesMögliche, aber keine iDividende, und dennoch werden für eine Aktie 485€ und mehr bezahlt. Warum? Die AG ist erfolgreich!

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Stockinvestor

... Das wertvollste Unternehmen der Welt, gemessen an der Marktkapitalisierung (Kurs * Anzahl Aktien) schüttet überhaupt keine Dividende aus, sondern reinvestiert alle Gewinne: Apple. -- iPhone, iMac, iPod, iPad, iAllesMögliche, aber keine iDividende, und dennoch werden für eine Aktie 485 und mehr bezahlt. Warum? Die AG ist erfolgreich!

 

Ich glaube da hast Du was verpasst:

http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,822404,00.html

 

 

Zu ergänzen wäre noch, dass die AG nicht nur Kapital zu ihrer Gründung brauchte, sondern auch in der Zukunft weiteres Kapital brauchen wird, z.B. für neue Investitionen, neue Produkte, neue Märkte, neue Mitarbeiter. Je besser die AG dasteht, umso leichter wird es ihr fallen, ihren Aktionären eine Kapitalerhöhung schmackhaft zu machen.

 

Das wäre auch meine Begründung zur gestellten Frage gewesen.

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Sir Mike
· bearbeitet von Sir Mike

Leider gibt es ebenfalls Aktionäre die sich nicht in der Rolle des Eigentümers eines Unternehmens sehen

 

Genau. Ein sehr wichtiger Aspekt ist die Motivation des Aktienkäufers: will er damit spekulieren, dann sind für ihn ein tiefer Einstiegskurs und ein hoher Ausstiegskurs entscheidend - und beides sollte zeitlich möglichst dicht beieinander liegen. Und es gibt Aktionäre, die nicht die Aktien kaufen, sondern sich am Unternehmen beteiligen. Was physisch zwar das Gleiche ist, emotional aber etwas völlig anderes. Diese Miteigentümer des Unternehmens haben weniger Interesse an einem möglichst schnell nach oben getriebenen Aktienkurs, sondern viel mehr an einem stetigen Prosperieren des Unternehmens. Die hätten sich auch an der Firma beteiligt, wenn es eine GmbH gewesen wäre und da kann man eben nicht so schnell aussteigen, sondern sollte (müsste!) sich ganz genau anschauen, mit wem man sich als Geschäftspartner einlässt. Spekulanten tun das selten, denn für sie zählt nicht, mit wem sie es zu tun haben, sondern fast ausschließlich der Kurs(verlauf).

 

 

An einer Dividende ist ein Spekulant also nur insofern interessiert, als dass diese Einfluss auf den Kursverlauf nimmt. Der Miteigentümer einer AG hingegen möchte zwar auch langfristig höhere Kurse seiner Aktien sehen, aber die kurzfristigen Ausschläge interessieren ihn nicht so sehr. Aber solange er beteiligt ist, verzinst sich sein Investment durch die Dividende und das finden die meisten schon sehr wichtig, wenn sie Geld anlegen.

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Drudaz

Eigenkapital ist für ein Unternehmen teurer als Fremdkapital - sagt Marcus Schenck, Finanzvorstand von Eon.

http://www.brandeins...omrechnung.html

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Sir Mike

Eigenkapital ist für ein Unternehmen teurer als Fremdkapital - sagt Marcus Schenck, Finanzvorstand von Eon.

http://www.brandeins...omrechnung.html

 

Jein. Beim aktuell historisch niedrigen Zinsniveau ist das sicher richtig, sofern das Unternehmen eine höhere Rendite erwirtschaftet, als es Zinsen zahlen muss/müsste. Der Vorteil des Eigenkapitals liegt aber auch woanders: es steht dauerhaft und unbefirstet zur Verfügung. In Krisenzeiten kann ein Unternehmen mit einer hohen EK-Ausstattung sorgenfreier agieren, während übrweigend fremdkapitalisierte Unternehmen schnell ihre Bank im Nacken haben, die mehr Sicherheiten verlangt oder einfach mal die kredite nicht verlängert. Das kann zu schmerzlichen Engpässen in der Liquiditätsversorgung führen und Illiquidität ist ein Insolvenztatbestand, selbst wenn man ansonsten Gewinne schreibt und noch so profitabel ist.

 

 

Und was ein zu geringes Eigenkapital für Unternehmen bedeutet, werden alle dank Basel 3 bald erfahren. Wohl dem, der jetzt die Gunst der Stunde nutzt und sein EK aufstockt. Den anderen werden in den nächsten Jahren vermutlich bei günstigen Gelegenheiten oder in ungünstigen Situationen die Hände gebunden sein. Würde mich nicht wundern, wenn es für einige dann auch schnell eng wird.

 

 

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HeinzHarald

Gute Erklärungen, HeinzHarald.

 

Danke für die Blumen :)

 

Nur ein paar Anmerkungen:

* Die anderen Gruppen, die am Wohlergehen der AG interessiert sind (Staat, NGOs, Kunden, Lieferanten), sind keine Stakeholder. Dazu gehören nur die Kapitalgeber (mit dem AR), das Management und die Arbeitnehmer.

Nein, das ist nicht richtig:

 

Stakeholder_in-ex.png

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Stakeholder

 

Der Rest ist sehr gut und richtig.

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donale

Auch um sich vor ungewollten Übernahmen zu schützen ist eine hoher Aktienkurs für manche Manager sicher erstrebenswert...

Außerdem können gute Manager die einge Aktie auch als Währung (bei z.B. selbstgetätigten Übernahmen) einsetzten

 

 

 

Die Außsage von Sir Mike über Investieren und Spekulieren finde ich übrigens gut und richtig

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Micha369

Hallo Leute,

 

Danke erstmal für die ausführlichen Erläuterungen!

 

 

Zu ergänzen wäre noch, dass die AG nicht nur Kapital zu ihrer Gründung brauchte, sondern auch in der Zukunft weiteres Kapital brauchen wird, z.B. für neue Investitionen, neue Produkte, neue Märkte, neue Mitarbeiter. Je besser die AG dasteht, umso leichter wird es ihr fallen, ihren Aktionären eine Kapitalerhöhung schmackhaft zu machen.

 

 

Eine AG sollte doch aber, wenn es gut läuft, kein weiteres externes Kapital mehr benötigen! Das Betriebsergebnis muß auch die Posten Forschung+Entwicklung und Neuinvestition abdecken.

 

 

Übrigens, wie funktioniert das mit der "Kapitalerhöhung"?

Beim Übergang zur Börse wird der Unternehmenswert UW ja durch x geteilt und dann jede x Aktien zu einem Preis von UW/x verkauft. D.h. doch, dass nun das Unternehmen aufgeteilt wurde unter den Anteilseignern (=Aktienbesitzer). Ich stelle mir jetzt eine Kapitalerhöhung so vor, dass jemand schätzt, dass der Wert des Unternehmens seit der letzten Schätzung gestiegen ist. Diese Differenz kann nun wieder aufgeteilt werden in so viele zusätzlichen Anteile, dass dann wieder jede neue Aktie den gleichen derzeitigen Kurs hat, oder? Dann können diese Neuaktien wieder an die Börse gebracht werden. Aber für diesen Vorgang muß das Unternehmen ja erstmal Wert generiert haben, also wertvoller geworden sein als vorher. Bei negativem Wachstum könnte das Unternehmen seine Aktien (die ja dann einen Preis unter Null hätten) nicht verkaufen sondern müßte das Geld ja noch mit oben auf die Aktie drauflegen.:w00t:

 

 

Gruß,

 

Micha

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Ramstein

Übrigens, wie funktioniert das mit der "Kapitalerhöhung"?

Google bildet!

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HeinzHarald

Übrigens, wie funktioniert das mit der "Kapitalerhöhung"?

Google bildet!

 

Nach der Erläuterung will Micha eigendlich primär wissen, was die (Alt-)Aktionäre von einem Börsengang haben und sekundär was eine Kapitalerhöhung ist.

 

"Eines der wichtigsten Motive für einen Börsengang ist es, dem Unternehmen durch Ausgabe von Aktien neue finanzielle Mittel zuzuführen (primary offering). Dieses Kapital dient einerseits der Finanzierung von Wachstum, andererseits der Eigenkapitalstärkung. Es kann auch vorhandenen Aktionären die Möglichkeit eröffnen, eigene Anteile zu einem besseren Preis zu verkaufen, als dies bei Anteilen an einem nicht börsennotierten Unternehmen möglich ist (secondary offering). Auch die Unternehmensnachfolge sowie Spin-Offs können durch einen Börsengang geregelt werden. Andere Gründe sind die Deckung des wachstumsbedingten Eigenkapitalbedarfs, die Verringerung der Fremdkapitalkosten durch Verbesserung der Bonität, die Steigerung des Bekanntheitsgrades, die Steigerung der Attraktivität für Mitarbeiter und Führungskräfte und die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit[1]. In der Regel sind bei Börsengängen mehrere Motivationen gleichzeitig anzutreffen."

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/B%C3%B6rsengang

 

Vor- und Nachteile eines Börsengangs:

http://www.foerderland.de/2054.0.html

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Ramstein

So geht's auch: Ohne Abendbrot ins Bett

 

Aktionäre der US-Großbank Citigroup blockieren die Auszahlung eines Bonus in Millionenhöhe an Vorstandschef Vikram Pandit und vier weitere Top-Manager.

 

Pandit, der sich im Jahr 2010 wegen Finanznöten der Bank noch mit einem symbolischen Gehalt von einem Dollar begnügt hatte, sollte für das vergangene 14,9 Millionen Dollar (11,3 Millionen Euro) bekommen. Doch auf der Hauptversammlung im texanischen Dallas am Dienstag stimmten nur 45 Prozent der Aktionäre dafür, wie aus Kreisen der Bank verlautete. Nötig wäre aber eine Mehrheit gewesen.

Die Anteilseigner sind unzufrieden mit der Entwicklung des Aktienkurses der Bank.

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Sebastian

Steigt die Dividende, so wird auch die Nachfrage für die Aktie steigen und somit der Kurs. Aber das Unternehmen hat eher nichts von hohen Dividenden, oder?

Nein. Da der kurzfristige Wert eines Unternehmens der Wert der Vermögensgegenstände ist, sinkt sogar der Wert der Aktien! Hat das Unternehmen einen Wert von 10/Aktie und schüttet 1/Aktie Dividende aus, so ist jede Aktie direkt nach der Ausschüttung nur noch 9 Wert.

 

Am Tag der Dividendenausschüttung sinkt der Kurs automatisch um den Dividenbetrag? Ist das wirklich so?

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Sebastian
· bearbeitet von Sebastian

 

Nein. Da der kurzfristige Wert eines Unternehmens der Wert der Vermögensgegenstände ist, sinkt sogar der Wert der Aktien! Hat das Unternehmen einen Wert von 10/Aktie und schüttet 1/Aktie Dividende aus, so ist jede Aktie direkt nach der Ausschüttung nur noch 9 Wert.

 

Am Tag der Dividendenausschüttung sinkt der Kurs automatisch um den Dividenbetrag? Ist das wirklich so?

 

Ist tatsächlich so. Stichwort Dividendenabschlag. Einerseits verständlich, andererseits auch nicht. Mehr gibts hier https://www.wertpapier-forum.de/topic/24716-zusammenhang-dividendenausschuttung-und-kursentwicklung/

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