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Ekosem-Agrar AG

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1. Stammdaten:ISIN DE000A1MLSJ1

WKN A1MLSJ

Kupon 8,75%

Fälligkeit 23.03.2017

Reg. Zeichnungsfrist 12.03.2012 - 21.03.2012

Emissionspreis 100%

Stückelung 1.000

Anleihe-Rating -

Emittenten-Rating BB+ (Creditreform)

Bondm-Coach Fion GmbH

Emissionsvolumen: bis zu 50 Mio. EUR

 

2. Kurzbeschreibung des Emittenten (Quelle: https://www.boerse-stuttgart.de/rd/de/anleihen/factsheet?sSymbol=DE000A1MLSJ1.STU〈=de):

Ekosem-Agrar GmbH*

Die Ekosem-Agrar GmbH, Walldorf, ist die deutsche Holdinggesellschaft der Ekoniva Gruppe, eines der größten russischen Agrarunternehmen. Mit einem Bestand von über 30.000 Rindern und einer durchschnittlichen Milchleistung von rund 215 Tonnen pro Tag ist die Gesellschaft

drittgrößter Milchproduzent des Landes. Die Gruppe verfügt über eine Gesamtfläche von 160.000 Hektar Land und zählt darüber hinaus zu den führenden Saatgutherstellern Russlands. Als

drittes Standbein wird derzeit das Geschäft mit Premium-Rindfleisch aufgebaut. Gründer und Geschäftsführer des Unternehmens ist Stefan Dürr, der seit Ende der 80er Jahre in der russischen Landwirtschaft aktiv ist und deren Modernisierung in den letzten zwei Jahrzehnten entscheidend mitgeprägt hat. Für seine Verdienste um den deutsch-russischen Agrar-Dialog wurde er 2009 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Die Unternehmensgruppe ist mit rund 3.000 Mitarbeitern an sechs Standorten in Russland vertreten und erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2010/2011 eine Betriebsleistung von 81 Mio. Euro.

 

3. Kennzahlen zur Firma (in Mio. Euro; zum 30.9.) (Quelle: http://www.ekosem-agrar.de/de/anleihe/kennzahlen.html):

Betriebsleistung:

2009/2010 = 48,4

2010/2011 = 80,8

 

EBITDA:

2009/2010 = 7,8

2010/2011 = 22,9

 

EBIT:

2009/2010 = 2,1

2010/2011 = 13,8

 

2009/2010 = 4,9

2010/2011 = 5,4

 

Eigenkapital/ Eigenkapitalquote:

30,4 / 19 %

50,8 / 20 %

 

Mitarbeiter:

2009/2010 = 1.900

2010/2011 = 2.800

 

 

 

3. Eigene vorläufige Einschätzung:

Aus dem Aktienbereich bekannte Firmen mit Landwirtschaftsbetrieben in Rußland sind Black Earth Farming und Alpcot Agro. Letztere hat 2010 begonnen, Milchviehbestände aufzubauen. Black Earth Farming hat dafür die größeere "land bank". Beide haben m. E. noch nie ein jahr mit Gewinn abgeschlossen und beide haben meist in jedem Jahr ihres Bestehens Kapitalerhöhungen durchgeführt. Der Aktienkurs dieser beiden Firmen ist insbesondere 2010 wegen der Rekorddürre im sommer 2010 heftigst eingebrochen.

 

Demgegenüber hat Ekosem offenbar 2 Jahre infolge Gewinne erwirtschaftet und offenbar auch früher als Alpcot Agro die Milchwirtschaft als Ergebnistreiber entdeckt.

 

In dem Interview nennt der Geschäftsführer als Landpreise 1.000 EUR/ha. Black Earth Farming und Alpcot Agro haben m. E. deutlich günstiger gekauft, wiewohl 1.000 EUR/ha bei der vermutlich guten Qualität der Schwarzerdeböden im Vergleich zu Ackerland in Deutschland, den USA oder Argentinien ein günstiger Preis sein könnte. "Könnte" - weil es natürlich auf die genaue Bodenqualität ankommt und Böden in der EU sind mehr wert, weil subventionsberechtigt. Die sibirischen Böden könnten zudem klimatisch etwas kühl gelegen sein.

 

Subventionen gibt es in Rußland auch. Im interview wird das erwähnt und zudem ist der russische Kali-Produzent Uralkali offenbar verpflichtet, Kalidünger zu Vorzugspreisen an die heimische Landwirtschaft abzugeben.

 

Die flächen wurden zu Soviet-Zeiten von kolchosen bewirtschaftet und haben dann mehrere Jahre brach gelegen, bis insbesondere auch ausländische Firmen zugegriffen haben. Bei Black Earth Farming, Alpcot Agro und Trigon schien eher eine kurze Haltedauer geplant gewesen zu sein, d. h. kaufen, kurz auf steigende Preise warten und verkaufen. Der Plan ist nicht aufgegangen und beide Firmen haben sich verlustreich abgemüht, landwirtschafltiche Produktion aufzubauen. Dafür benötigt man insbesondere Expertise, moderne Landmaschinen und Geld. An Exptertise scheint es bei dem Gründer und Mehrheitsgesellschafter der Ekosem nicht zu fehlen.

 

Etwas dubios finde ich, dass er die Landmaschinenhandelsfirma abgespalten hat. Wenn dann die Ekosem Agrar von seiner Landmaschinenhandelsfirma kauft, ist m. E. ein Interessenkonflikt gegeben.

 

Nicht jeder investiert gerne in Putinland.

 

Nachtrag:

4. Anleihen anderer Farmer:

Alpcot Agro und Black Earth Farming haben m. E. jeweils Anleihen mit zweistelligen Kupons in SEK laufen. Habe bisher leider keine Möglichkeit gefunden, diese Anleihen zu kaufen. KTG Agrar hat über bondm eine 6jährige 7,125% Anleihe aufgestockt.

 

Die 5jährige von Ekosem scheint mir daher auf den ersten Blick einen durchaus hohen Kupon zu haben.

 

Noch ein Nachtrag, Zitat aus dem Handelsblatt:

Ekosem hat eine unterdurchschnittliche Eigenkapitalquote von 20 Prozent. Der Zinsdeckungsgrad liegt bei soliden 2,8, die Fremdverschuldungsrelation ist mit 7,2 jedoch sehr hoch. Dafür verpflichtet sich das Unternehmen zu einer vollständigen Ausschüttungssperre während der Laufzeit der Anleihe.

 

Die niedrige Eigenkapitalquote erscheint mir naheliegend. Schließlich scheint der Firmengründer das aus dem Nichts aufgebaut zu haben und die Land- und Viehkäufe sind erfordern erstmal hohe Investitionen.

 

Vollständige Ausschüttungssperre während der Laufzeit finde ich sehr fair.

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WOVA1

Naja, der hohe Kupon dürfte der Tatsache geschuldet sein,

dass dies eine Investition in Putin-Land ist.

Wohl auch die Tatsache, dass laut Börse STU am ersten Tag 'nur' so 13,7 Mio. gezeichnet wurden.

 

Das Hauptrisiko hier ist wohl die (vorsichtig formuliert) mangelende Rechtsicherheit in Russland.

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Chartwaves

Das Hauptrisiko hier ist wohl die (vorsichtig formuliert) mangelende Rechtsicherheit in Russland.

 

Dann lieber eine schlafende Katze in der Sonne. ;-)

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exam

 

Wohl auch die Tatsache, dass laut Börse STU am ersten Tag 'nur' so 13,7 Mio. gezeichnet wurden.

 

 

Ich denke, die Zeichnung läuft parallel zum Verkauf in STU? Da dürften die 50Mio doch recht schnell weg sein.

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Torman

Die Firma ist stark von staatlichen Subventionen in Russland abhängig. Zudem besteht laut eigenen Angaben in den nächsten Jahren ein anhaltend hoher Kapitalbedarf, da man weiter wachsen will/muss. Wenn die Platzierung erfolgreich ist, wird es wohl bald die nächste Anleihe von denen geben ...

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checker-finance

Die Firma ist stark von staatlichen Subventionen in Russland abhängig. Zudem besteht laut eigenen Angaben in den nächsten Jahren ein anhaltend hoher Kapitalbedarf, da man weiter wachsen will/muss. Wenn die Platzierung erfolgreich ist, wird es wohl bald die nächste Anleihe von denen geben ...

 

1. Kapitalbedarf

Habe ich doch geschrieben: Alpcot Agro und Black Earth Farmin mußten auch regelmäßig KE durchführen. Hinzu kommt, dass die Ekosem als start up wohl mit wenig Eigenkapital angefangen hat. Entweder eine weitere Anleihe oder ein Börsengang. Ein IPO wurde auch schon mal in den Raum gestellt. Andererseits dient ein Teil des Anleihemissionserlöses doch dazu, bestehende teurere Bankkredite abzulösen.

 

2. Abhängigkeit von Subventionen

Den Punkt sehe ich deutlich weniger kritisch als bei der KTG Agrar. Die russischen Subventionen sind m. E. niedriger als die europäischen und Rußland ist dank der Öleinnahmen solventer.

 

3. Rußland/Putin-Faktor

Die Frage ist, ob man das als kalkulierbares und adäquat bepreistes Risiko ansieht oder als KO-Kriterium. Hat Rußland bei seiner Staatspleite eigentlich auch rückwirkend und einseitig Anleihebedingungen geändert?

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Ramstein

3. Rußland/Putin-Faktor

Die Frage ist, ob man das als kalkulierbares und adäquat bepreistes Risiko ansieht oder als KO-Kriterium. Hat Rußland bei seiner Staatspleite eigentlich auch rückwirkend und einseitig Anleihebedingungen geändert?

Die Anleihe ist nach Deutschem Recht begeben; Gerichtsstand ist Walldorf.

 

Hier müsste man wohl eher fragen, ob die Ekoniva vor Willkürakten wie Enteignung, konfiskatorischen Steuern, etc. betroffen werden kann. Aber wer kann da eine qualifizierte Risikobeurteilung vornehmen?

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Karl Napf
Hat Rußland bei seiner Staatspleite eigentlich auch rückwirkend und einseitig Anleihebedingungen geändert?
Bei seinem Staatsbankrott hat Russland kurzzeitig die Tilgung von Anleihen ausgesetzt und seine Währung drastisch abgewertet. Die beiden Anleihen in Euro (DE0001908408 = 9% für 1997-2004, DE0002308954 = 9,375% für 1998-2005) fielen an der Börse zeitweise auf Kurse um die 30%, wurden aber sowohl pünktlich als auch vollständig bedient und getilgt. Von "Staatspleite" zu reden fällt mir da ziemlich schwer.

 

Dieser Chart verdeutlich sowohl die damalige Erholungsbewegung, nachdem klar wurde, dass Russland seine Anleihen bedienen würde, als auch die Höhe der Kupons, die Russland damals bei Neuemissionen bieten musste (deshalb der heute exorbitante Kurs dieser Anleihe von über 180%).

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Torman

Hier müsste man wohl eher fragen, ob die Ekoniva vor Willkürakten wie Enteignung, konfiskatorischen Steuern, etc. betroffen werden kann. Aber wer kann da eine qualifizierte Risikobeurteilung vornehmen?

Gerade Unternehmen die stark wachsen und erfolgreich sind, lösen in Russland schon auf der regionalen Ebene viele Begehrlichkeiten von Amtsträgern und mit ihnen verbundenen Geschäftsleuten aus. Für den Kreml ist Ekosem wohl noch eine Weile ein zu kleiner Fisch.

 

Bei seinem Staatsbankrott hat Russland kurzzeitig die Tilgung von Anleihen ausgesetzt und seine Währung drastisch abgewertet. Die beiden Anleihen in Euro (DE0001908408 = 9% für 1997-2004, DE0002308954 = 9,375% für 1998-2005) fielen an der Börse zeitweise auf Kurse um die 30%, wurden aber sowohl pünktlich als auch vollständig bedient und getilgt. Von "Staatspleite" zu reden fällt mir da ziemlich schwer.

Default damals nur auf inländische Geldmarktpapiere, bei denen aber auch Ausländer stark investiert waren.

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checker-finance

3. Rußland/Putin-Faktor

Die Frage ist, ob man das als kalkulierbares und adäquat bepreistes Risiko ansieht oder als KO-Kriterium. Hat Rußland bei seiner Staatspleite eigentlich auch rückwirkend und einseitig Anleihebedingungen geändert?

Die Anleihe ist nach Deutschem Recht begeben; Gerichtsstand ist Walldorf.

 

Hier müsste man wohl eher fragen, ob die Ekoniva vor Willkürakten wie Enteignung, konfiskatorischen Steuern, etc. betroffen werden kann. Aber wer kann da eine qualifizierte Risikobeurteilung vornehmen?

 

Keine Ahnung, was man wohl fragen müßte. für mich ist die Frage, wie groß die Rechtsunsicherheit in Rußland und die Abhängigkeit von russischen Behörden ist und da spielt eine Rolle, wie sich Rußland bisher in eigenen Angelegenheiten, d. h. russischen Staatsanleihen, verhalten hat.

 

In Deutschland verkündet die aktuelle Regierung ja gerne mal Atomausstiege und drastische Kürzungen von Einspeisvergütungen für Photovoltaik ohne betroffenen Unternehmen Gelegenheit zu geben, sich darauf einzustellen und die Euro-Gruppe/Troika hat daran mitgewirkt, dass Anlegern durch den einseitigen Akt einer Gesetzesänderung die Anleihebedingungen geändert werden.

 

Das setzt Maßstäbe für die Erwartungen an Rechtssicherheit. Argentinische Unternehmen oder Unternehmen mit wesentlichen Aktivitäten in Argentinien scheuen derzeit auch gespannt, wie Argentinien mit dem Konzern YPF umgeht. Brasilien zwingt PBR auch dazu, Raffinerieprodukte teuer einzukaufen und billig in Brasilien zu verkaufen, wenn die eigene Produktion nicht ausreicht. Die Chancen der EM sind eben mit den Risiken des Standard der Rechnungslegung und der Rechtssicherheit in den EM untrennbar verbunden.

 

Grundsätzlich würde ich davon ausgehen, dass Gefahren für Ekosem eher von der Korruption örtlicher Behörden bzw. deren Begehrlichkeiten drohen. Gegenüber russischen Unternehmen, haben die Ausländer wie Ekosem, Black Earth Farming und Alpcot Agro aber den Vorteil, dass die Hemmschwelle für Eingriffe höher liegen dürfte. Das heißt aber nicht, dass die Russen nicht wie bei TNK BP mal den Geschäftsführer zur Fahndung ausschreiben oder die Büros durchsuchen. Auf so etwas muß ein Unternehmen eingestellt sein. Nun ist BP ein Weltkonzern und Ekosem eine kleine deutsche GmbH. Das Risiko für die örtlichen Behörden ist dennoch groß, wenn sie sich an solchen Ausländern vergreifen.

 

Insgesamt gehe ich davon aus, dass der Rußland/Putin-Faktor managable ist. Rußland braucht wie gesagt dringend eine Steigerung der inländischen Milchproduktion, da sie derzeit 40% des Milchproduktkonsum importieren müssen. Die ausländischen Konzerne investieren und schaffen Arbeitsplätze. Bei Alpcot Agro war es m. E. sogar ein Beweggrund für den Einstieg in die Milchproduktion, dass die Behörden die arbeitskraftintensivere Milchwirtschaft lieber sehen als die reine Produktion von Getreide.

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Stairway

Hallo,

 

ich weiss, dass Ekosem schon einen IPO im Visier hatte und mit einem solchen in naher Zukunft wohl auch wieder zu rechnen ist. Man sollte sich hier nicht von Kennzahlen wie dem Zinsdeckungsgrad blenden lassen, ein Blick in die Cashflowrechnung verrät, wie massib Ekosem aktuell noch Geld verbrennt. Dies liegt daran, dass der Bestand an Land und Vieh jährlich aufgewertet wird, hierdurch aber erstmal keine Cashflows entstehen. Dadurch sieht die GuV sehr schick aus, es kommt aber zu wenig rein. Weitere Kapitalmaßnahmen sind damit aufjedenfall zu erwarten. Ist der Zweck dieser Anleihe nicht auch einfach andere Schulden abzulösen? - Das hohe Wachstum kann hier jedenfalls kontraproduktiv für das Unternehmen sein, man sollte hier eigentlich mit Eigenkapital finanzieren.

 

Aber immerhin hat das Unternehmen ein Geschäftsmodell.

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checker-finance

Ja, ich meine 60% sollen bei Vollplatzierung zur Ablösung von Krediten mit höherer Zinsbelastung verwendet werden. Ich schaetze das dies ca. 2 Prozentpunkte Verbesserung bringt.

 

Wo kommt eigentlich der Ausdruck 'Geld verbrennen' her? Der Cash Flow ist doch nur deshalb negativ, weil die Firma investiert.

 

Was die Aufwertung angeht: Sicher, dass die Aufwertung das Anlagevermögen und nicht nur die biological Assets betrifft?

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checker-finance

Hallo,

 

ich weiss, dass Ekosem schon einen IPO im Visier hatte und mit einem solchen in naher Zukunft wohl auch wieder zu rechnen ist. Man sollte sich hier nicht von Kennzahlen wie dem Zinsdeckungsgrad blenden lassen, ein Blick in die Cashflowrechnung verrät, wie massib Ekosem aktuell noch Geld verbrennt. Dies liegt daran, dass der Bestand an Land und Vieh jährlich aufgewertet wird, hierdurch aber erstmal keine Cashflows entstehen. Dadurch sieht die GuV sehr schick aus, es kommt aber zu wenig rein. Weitere Kapitalmaßnahmen sind damit aufjedenfall zu erwarten. Ist der Zweck dieser Anleihe nicht auch einfach andere Schulden abzulösen? - Das hohe Wachstum kann hier jedenfalls kontraproduktiv für das Unternehmen sein, man sollte hier eigentlich mit Eigenkapital finanzieren.

 

Aber immerhin hat das Unternehmen ein Geschäftsmodell.

 

Du bist ja der Experte auf dem Gebiet. Wenn ich mir Seite 22 des Geschäftsberichts anschaue, sehe ich:

Cashflows aus betrieblicher Tätigkeit: 22.756

Veränderungen im Nettoumlaufvermögen

Abnahme (+) / Zunahme (-) der Vorräte und biologischen Vermögenswerte (46.196)

Abnahme (+) / Zunahme (-) der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (736)

Abnahme (+) / Zunahme (-) sonstiger Forderungen und Aktiva (4.134)

Zunahme (+) / Abnahme (-) der Verbindl. aus Lieferungen und Leistungen 8.384

Zunahme (+) / Abnahme (-) sonstiger Verbindlichkeiten (232)

Zahlungsmittelzufluss / -abfluss aus betrieblicher Tätigkeit (20.158)

 

Als Laie würde ich sagen, dass der betriebliche Cash Flow deutlich positiv ist, aber um mehr als doppelte durch Aufwendungen für Vorräte (Heu, Saatgut, Dünger, Treibstoff, etc.) und biologische Vermögenswerte (Kauf von Kühen, Kälbern und Färsen) übertroffen wird. Letztlich werden diese Vorräte aber doch im nächsten Geschäftsjahr zu entsprechend höhren Cash Flows aus betrieblicher Tätigkeit führen.

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Stairway

Als Laie würde ich sagen, dass der betriebliche Cash Flow deutlich positiv ist, [...]

 

Nein sorry, aber zum betrieblichen Cashflow zählen insb. die Veränderungen des Nettoumlaufvermögens, da ohne dieses das betriebliche Geschäft eben nicht durchgeführt werden kann. Das ist insb. ein Grund, weshalb Gewinn- und Verlustrechnungen oft eine falsche Signalwirkung haben.

 

Aber um mehr als doppelte durch Aufwendungen für Vorräte (Heu, Saatgut, Dünger, Treibstoff, etc.) und biologische Vermögenswerte (Kauf von Kühen, Kälbern und Färsen) übertroffen wird.

 

Nein, das sind keine Aufwendungen sondern Investitionen und eben diese binden Zahlungsmittel. Working Capital Investitionen wachsen i.d.R. proportional zum Umsatz. Das ist eine einfache Rechnung: Mehr Wachstum, mehr Kühe, mehr Milch, aber eben auch mehr Heu, Saatgut etc. die man vorrätig haben muss. Mittel aus dem UV könnte man erst freisetzen, wenn das Wachstum sich deutlich abschwächen oder negativ werden sollte.

 

Letztlich werden diese Vorräte aber doch im nächsten Geschäftsjahr zu entsprechend höhren Cash Flows aus betrieblicher Tätigkeit führen.

 

Das kann sein, i.d.R. ist es aber so, dass tatsächlich noch mehr UV (Kühe, Saatgut, etc.) benötigt wird, d.h. wieder Mittel gebunden werden.

 

Zur Folge hat das, dass bei einem Gewinn von 21,1 Mio. tatsächlich 30,1 Mio. operativ abfließen und weitere 49,3 Mio. investiert werden müssen. D.h. anstatt eines Gewinns von 21,1 Mio. stehen dem Unternehmen 79,4 Mio. weniger zur Verfügung. Wenn dieser Trend nicht umgekehrt werden kann, braucht das Unternehmen, trotz Gewinnen (denn die kann man nicht essen) neues Geld (das kann man essen).

 

Es kann ja gut sein, dass Ekosem dies bedacht hat und ab nächstes Jahr massiv Mittel aus dem UV freisetzt, allein daran glaube ich aber nicht. So kann dann die nächste Kapitalmaßnahme schneller kommen als es dem geneigten Bondholder lieb ist (siehe Air Berlin: Platzierung eines neuen Kurzläufers vor den Langläufern). Wie gesagt, dass Unternehmen bemüht sich nicht umsonst schon länger um einen IPO. (Mehr dazu am WE in DUS).

 

Eine Kapitalerhöhung wäre bei einem derart langfristig ausgerichteten Geschäftsmodell und richtig und wichtig.

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John Silver

...

Wie gesagt, dass Unternehmen bemüht sich nicht umsonst schon länger um einen IPO. (Mehr dazu am WE in DUS).

...

Da nehm ich Dich beim Wort, das würde mich interessieren.

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checker-finance

Wie seht ihr übrigens den Punkt A.III.2. (A. Anlagevermögen III. Finanzanlagen) in der Bilanz bei den Aktiva:

2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 5.171.745,73 EUR (30.9.2011) vs. 15.553.176,37 EUR (30.9.2010)

Gesamtanlagevermögen: 5.325.029,80 EUR (30.9.2011) vs. 16.127.823,57 EUR (30.9.2010)

Umlaufvermögen: 3.627.063,49 EUR (30.9.2011) vs. 6.524.417,11 EUR (30.9.2010)

gesamt: 8.952.093,29 EUR (30.9.2011) vs. 22.652.240,68 EUR (30.9.2010)

 

Heißt doch letztlich das ca. 5/9 des Eigenkapital im Risiko stehen, dass ein oder mehrere verbundene Unternehmen ihre Verbindlichkeiten gegenüber der Holding nicht erfüllen können, oder? Da diese verbundenen Unternehmen und ihre Finanzlage eine black box sind, kann doch darin ein heftiges Risiko lauern.

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Ramstein

Last orders please: fixed-income meldet:

 

Ekosem-Agrar GmbH Zeichnungsfrist wird um 16 Uhr vorzeitig beendet

 

Die Zeichnungsfrist für die Ekose-Agrar GmbH wird heute um 16 Uhr vorzeitig beendet. Diese teilten sowohl die Börse Stuttgart als auch die equinet Bank mit. Die Anleihe ist ab Dienstag, den 20.03.2012 im Handelssegment Bondm, mit der kleinsten handelbaren Einheit 1.000 Euro nominal, handelbar. Die Abrechnungsvaluta ist der 23.03.2012.

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Stift
Ekosem-Agrar: Positiver Geschäftsverlauf im ersten Halbjahr 2012

 

- Drittgrößter Milchproduzent in Russland veröffentlicht Halbjahreszahlen

 

- Keine Vergleichszahlen wegen Umstellung des Geschäftsjahres - Deutlich positives operatives Ergebnis (EBIT) von 9,7 Mio. Euro

 

 

Mein Link auf Onvista

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checker-finance
Ekosem-Agrar: Positiver Geschäftsverlauf im ersten Halbjahr 2012

 

- Drittgrößter Milchproduzent in Russland veröffentlicht Halbjahreszahlen

 

- Keine Vergleichszahlen wegen Umstellung des Geschäftsjahres - Deutlich positives operatives Ergebnis (EBIT) von 9,7 Mio. Euro

 

 

Mein Link auf Onvista

 

Ich meine im Halbjahresbericht gelesen zu haben, dass nicht nur das EBIT positiv ist, sondern auch das Ergebnis positiv bleibt.

 

Irritierend finde ich allerdings, dass

- in vielen Gegenden Rußland über Dürre und entsprechend schlechte Ernte geklagt wird, bei Ekosem aber alles gut gelaufen ist

- Ekosems Milchkühe deutlich mehr Milch abliefern als die Kühe von Konkurrenten

 

Allerdings hat Ekosem ja die 50 Millionen aus der Anleihenemission zum Zeitpunkt des Halbjahresberichts schon auf dem Konto gehabt. Da wäre es doch ein leichtes gewesen, die Nachrichten über die Dürre zu nutzen und die eigenen Bestände an biological assets abzuwerten und mit schlechten crop yields einen Verlust zu begründen. Schönfärben muß man doch nur vor der Emission.

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midbonds
· bearbeitet von midbonds

12__10_16_EKOSEM AGRAR_performace update_equinet bank.pdfAnbei Performance Update Equinet

 

 

Hier könnte eine zweite Anleihe kommen

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Stift
· bearbeitet von Stift

12__10_16_EKOSEM AGRAR_performace update_equinet bank.pdfAnbei Performance Update Equinet

 

 

Hier könnte eine zweite Anleihe kommen

 

Und da ist auch schon die Ankündigung:

 

Ekosem-Agrar begibt Unternehmensanleihe zu 8,5 % p.a.:

- Emissionsvolumen von 60 Mio. Euro,

- Zeichnungsstart am 26. November,

- Laufzeit von sechs Jahren

- Zinszahlung jährlich, jeweils am 7. Dezember

- Börsensegment: Bondm, Börse Stuttgart

- Unternehmensrating: BB+ (Creditreform Rating AG)

- WKN / ISIN: A1R0RZ / DE000A1R0RZ5

 

 

Klick mich!

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Ramstein
· bearbeitet von Ramstein

Besser bei fixed-income.

 

Ich halte die "alte" Anleihe, werde mir aber diese wohl nicht zusätzlich zulegen. Ekosem wird ein Big Player im russischen Agrarmarkt und da könnten irgendwann starke politische Aspekte ins Rennen kommen, die ich/man einfach nicht abschätzen kann.

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Stift

...

Ich halte die "alte" Anleihe, werde mir aber diese wohl nicht zusätzlich zulegen. Ekosem wird ein Big Player im russischen Agrarmarkt und da könnten irgendwann starke politische Aspekte ins Rennen kommen, die ich/man einfach nicht abschätzen kann.

 

Du erwartest also keine Zeichnungsgewinne?

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Ramstein

...

Ich halte die "alte" Anleihe, werde mir aber diese wohl nicht zusätzlich zulegen. Ekosem wird ein Big Player im russischen Agrarmarkt und da könnten irgendwann starke politische Aspekte ins Rennen kommen, die ich/man einfach nicht abschätzen kann.

 

Du erwartest also keine Zeichnungsgewinne?

Guter Frage, schwierige Frage. Zeichnungsgewinne werden auch von dem Hype bis zum Zeichnungsbeginn abhängen. Aber ein 1-2-tägiges Engagement ist für mich keine Investition, sondern Spiel. Kann auch sein, dass ich mitspiele.

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checker-finance

Besser bei fixed-income.

 

Ich halte die "alte" Anleihe, werde mir aber diese wohl nicht zusätzlich zulegen. Ekosem wird ein Big Player im russischen Agrarmarkt und da könnten irgendwann starke politische Aspekte ins Rennen kommen, die ich/man einfach nicht abschätzen kann.

 

Na ja, big player. Rusagro ist deutlich größer. Alpcot Agro, Black Earth Farming und Trigon fallen mir dazu auch noch ein. Sicherlich gibt es ein gewisses politisches Länderrisiko, aber wo gibt es das nicht? "Starke politische Aspekte" sind auch bei Betreibern von Kernkraftwerken in Deutschland "ins Rennen gekommen". In den USA gibt es vor jeder Wahl doch Listen mit Aktien, die besonders von einem der Sieg der Republikaner bzw. Demokraten profitieren.

 

Solange sich Ekosem in Rußland nicht in die Politik einmischt, werden die da m. E. als ausländisches Unternehmen in Ruhe gelassen.

 

Das Risiko sehe ich eher in der GmbH und ihren Geschäftsführern bzw. Eignern begründet.

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