Zum Inhalt springen
Aktiennovize

Wann bricht der DAX wieder ein?

Empfohlene Beiträge

Günter Paul

@John und alle:

 

 

Wäre interessant zu wissen, welche Schritte den Grund so verteuern, wo diese Kosten entstehen. Wer bekommt das Geld? Wenn mir das jemand erklären kann, wäre ich dankbar. :thumbsup:

 

Wenn nicht, würde ich gerne wissen, wann der DAX denn wieder einbricht. ;)

 

:D:D:D ....ist in beiden Fällen leider nicht machbar,..da sind zu viele Imponderabilien.....

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
John Silver

Anbei ein paar Anmerkungen von mir,

 

...

Erstens kann Die Gemeinde ab einem gewissen Preisniveau den Bauträgern abverlangen, dass sie die Infrastruktur wie Kindergarten und Schulen mitbauen. Ist zwar wirtschaftlich Schwachsinn, weil ein anderer Bauträger eine Schule evtl. besser und günstiger gebaut hätte, diese Praxis ist aber in München gang und gäbe. Diese "Nebenkosten" kann man leicht auf Luxusimmobilien umlegen, den Luxuskäufern schmerzt es nicht, für sie sind das "Peanutes". Versuche aber mal bitte, sie auf günstige Arbeiterwohnungen umzulegen, - das wird nicht klappen.

Dieses Verfahren ist mir absolut unbekannt (Und ich kann mir auch nicht vorstellen, wie das mit den Vergaberichtlinien in Einklang zu bringen ist.)

Die "Nebenkosten"/Erschließungskosten die auf neue Grundstücke umgelegt werden können, sind genau festgelegt. Wie man die o.g. grundstückferne Infrastruktur auf neue Baugebiete/Baugrundstücke umlegen kann, würde mich ehrlich interessieren (Fundstelle).

 

Zweitens kommen die meisten Politiker aus der Region und haben bereits selbst eine Immobilie. Sie haben natürlich kein Interesse, dass diese im Wert fällt. :)

Es kommen alle Politiker aus "ihrer" Region. Das hat einfach damit zu tun, dass man sich nur in dem Wahlbezirk wählen lassen kann, indem man auch wohnt.

Ein Wohnortwechsel für eine Kandidatur findet in der Realtität wohl vor allem auf Landesebene statt (Rühe in Schleswig-Holstein, Perschau in Bremen, "Westimporte" in die neuen Bundesländer). Auf Kreis und Gemeindeebene dürfte das eine Marginalie sein.

Der Großteil aller Politiker sind Kommunalpolitiker auf Gemeindeebene. Es versteht sich wohl von selbst, dass sich vor allem Leute für "ihre" Gemeinde interessieren, die dort auch (im eigenen Haus) wohnen.

 

Drittens müsste man zusammenarbeiten, um die Preise zu senken. Der Bürgermeister in unserem Kaff bei München sagt, dass die Bodenpreise für Bauland auf 100€/qm zurück gehen könnten(aktuell ca. 850 bei uns und ca. 1400 in München), wenn die münchner S-Bahn deutlich weiter aufs Land rausfahren würde. Aber die S-Bahn gehört (vermutlich) zur Hälfte dem Bundesland Bayern und zur Hälfte der Stadt München. Beide haben nichts davon, Milliarden in eine derartige Verbeserung der Infrastruktur zu investieren. München hätte nur die Milliardenausgaben, ohne Gegeneinnahmen. Bayern hätte zwar nach Milliardeninvestitionen in den S-Bahn-Ausbau theoreitsch die Investitionen der privaten Bauherren (ich würde z.B. ein Haus bauen, statt mein Geld in US-Aktien investieren), aber das würde sich frühestens in 5-10 Jahren auszahlen. Die Vorschuß-Milliarden wären aber jetzt fällig.

 

Die Preise haben vor allem etwas mit der Lage und der Verfügbarkeit zu tun.

Die S-Bahn gehört dem Bund und nennt sich "Deutsche Bahn" - jedenfalls in Norddeutschland gehört die S-Bahn, im Gegensatz zur U-Bahn, der DB.

ÖPNV ist ein Zuschussgeschäft. In Hamburg liegt der Deckungsgrad beim HVV bei ca. 75-80% (habe gerade keine exakten Daten zur Hand). Und das ist ein Spitzenwert in Deutschland!

Prinzipiell wird der ÖPNV dann ausgebaut, wenn Bedarf da ist. Und wenn die Nutzung zu gering ist, wird sich keiner darum reissen, eine Bahntrasse weiter auszubauen. Wer sich mit Bahnprojekten ein wenig beschäftigt, weiß wie lange es dauert eine Trasse zu planen, die Grundstücke zu kaufen, enteignen zu lassen nach diversen Klagen usw.

Das macht man nur, wenn der Bedarf da ist. Ansonsten wird man auf das bestehende Angebot zurückgreifen.

 

Auch die Gemeinden müssten zusammen arbeiten. Wenn ich in München arbeite, und die Stadt kaum Grund hat, im Umland es aber haufenweise Grund gibt, warum sollen die Gemeinden im Umland diesen Grund für mein Haus anbieten? Ich zeuge ja dann Kinder und die Gemeinde müsste weiter in neue Schulen, Kindergärten, Krankenhäuser investieren. Arbeiten würde ich aber womöglich weiter in der Stadt und dort auch die fetten Lohnsteuern über meinen Arbeitgeber zahlen. Die Gemeinde aus dem Umland hätte die Kosten, den Gewinn (Lohnsteuer) würde aber die Stadt machen. Natürlich sind die Gemeinden nicht so blöd. Diese Situation könnte nur beseitigt werden, wenn die Stadt München, die umliegenden Gemeinden, der Freistaat Bayern und der Bund alle zusammen an einem Strick ziehen würden, mit dem Ziel bezahlbare Imobilien im Auge für die Mittelklasse. Was sie aber nicht tun und in meinem Leben wahrscheinlich auch nicht tun werden.

Die Gemeinden weisen Bauland aus diversen Gründen aus. Zum einen um die "Vergreisung" zu stoppen (Demografischer Wandel).

Gemeinden haben ein sehr grosses Interesse an Kindern. Die Infrastruktur ist in der Regel vorhanden und muss mit "Leben" gefüllt werden.

D.h. auf Gemeindeebene - wenn man nicht völlig daneben ist, ich kenne auch andere Beispiele - wird man versuchen einen kontinuierlichen "Strom" an Kindern zu bekommen,

damit Kindergarten, Schule, Sportvereine etc. gleichmäßig(!) genutzt werden. Peaks nach oben oder unten bedeuten immer Einmalkosten denen man ewig hinterher läuft (Stichwort Abbauschwierigkeiten von Fixkosten).

 

Die Gemeinden bekommen einen festen Anteil an der Lohnsteuer und Einkommensteuer.

Die Haupteinkunftsarten von Gemeinden sind i.d.R. die Gewerbesteuer, Grundsteuer B, Grundsteuer A, und dann kommt ganz lange nichts. Das sind auch die einzigen Steuern, die eine Gemeinde beeinflussen kann (Hundesteuern und andere Bagatellsteuern mal aussen vor gelassen).

Kreis haben zusätzlich noch die Möglichkeit die Kreisumlage an die Gemeinden zu beeinflussen.

Umsatzsteuer etc. wird ebenfalls mit einem festen Anteil im Promillebereich anteilig vom Land an die Gemeinde gezahlt.

 

Bauland ist vor allem deshalb knapp, weil es so gewollt ist. Das hat aus meiner Sicht hauptsächlich damit zu tun, dass man den Aussenbereich schützen will. Und sowohl für den Umweltschutz als auch als Schutz für die Landwirtschaft. Zudem soll einer Zersiedelung vorgebeugt werden (Stichwort Infrastruktur).

Bauland wird aus den oben genannten Gründen deshalb nur sukzessive von den Gemeinden angeboten.

Außerdem wollen viele Gemeinden auch gar nicht um jeden Preis wachsen.

 

Viertens (das sage ich Dir jetzt hinter vorgehaltenen Hand, offiziell wirst Du das von Politikern nie hören) kommt ein großes Stück des Bundessteuerkuchens aus der Mineralölsteuer. Glaubst Du sie sind so blöd und erlauben jedem eine Immobilie in der Nähe der Arbeit zu kaufen oder zu mieten? Weißt Du, welche Auswirkung es auf die Steuereinnahmen aus der Mineralölsteuer hätte? Weitere Fahrten sind politisch viel besser, - sie spülen viel mehr Mineralölsteuer in die Staatskassen und lassen sich duch immer umweltfreundlichere Autos politisch besser vermarkten. Wenn interessiert schon der Spritverbrauch und CO2-Ausstoß eines Autos, wenn er neben der Arbeit woht und kaum Auto fährt?

Wie Du schon schreibst, ist die Mineralölsteuer - jetzt Energiesteuer genannt - eine Bundessteuer. Gemeinden und Kreisen werden Deine o.g. Überlegungen deshalb egal sein.

Jeder Kreis und jede Gemeinde versucht "gutes" Gewerbe bei sich anzusiedeln und möglichst viele Arbeitsplätze für "seine Leute" zu schaffen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
John Silver

...

Ich weiß nur, dass 1 qm Ackerland bei uns in der Gegend ca. 5-10 € kostet, 1 qm Bauland 850€. Und ich weiß, dass weder ich noch ein anderer Bürger von der Strasse zum Bauer hingehen können, ihm ein passendes Grundstück abkaufen, die Anschlußkosten bezahlen, und ein Haus drauf bauen dürfen. Bei uns im Ort gibt es zwar ausgewiesene Neubaugebiete, aber auch dort dürfen Einzelpersonen kein "nacktes" Baugrundstück kaufen, nur vom Bauträger, sauteuer. Und die Bauträger selbst scheinen sich um dieses Neubaugebiet auch nicht zu reißen, sie verdienen sich dabei wohl auch keine goldene Nase.

 

Ich kenne leider die Gesamtkette zwischen 5€/qm Ackerland und 657€/qm Bauland außerhalb des S-Bahn-Bereichs (Beispiel) nicht. Wäre interessant zu wissen, welche Schritte den Grund so verteuern, wo diese Kosten entstehen. Wer bekommt das Geld? Wenn mir das jemand erklären kann, wäre ich dankbar. :thumbsup:

 

Wenn nicht, würde ich gerne wissen, wann der DAX denn wieder einbricht. ;)

Wie gesagt ist das im Baugesetzbuch geregelt und soll den Aussenbereich schützen (Flächen für die Landwirtschaft) und einer Zersiedelung der Landschaft vorbeugen.

Bevor "Land" Bauland wird, muss der Flächennutzungsplan ggf. angepaßt werden und ein Bebauungsplan erlassen werden.

Nun gibt es mehrere Möglichkeiten (ganz verkürzt, das Verfahren ist viel viel länger und aufwendiger!)

a ) "Ackerland" wird Bauland. Der Eigentümer freut sich und verkauft das Land und streicht die Differenz ein.

b ) Die Gemeinde kauft "Ackerland". Der Inhaber weiß nicht was die Gemeinde vorhat und verkauft zum "Ackerland"- Preis. Die Gemeinde streicht die Differenz abzüglich Erschließungskosten ein.

c ) Die Gemeinde kauft "Ackerland". Der Inhaber weiß was die Gemeinde vorhat. Beide "teilen" mehr oder weniger den Mehrwert.

d ) Die Gemeinde kauft "Ackerland" (siehe b und c) und gibt das Land an einen Bauträger weiter.

 

Das Geld was die Gemeinde "erwirtschaftet" fließt in Ihren Haushalt und dürfte i. d. R. dort "Löcher" stopfen oder Kredite zu tilgen oder helfen gewisse Leistungen weiter anzubieten.

Es kommt also dann mehr oder weniger der Allgemeinheit zugute.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
dankenichts
· bearbeitet von dankenichts
Kann man eigentlich Verschwörungstheorie studieren?

 

An Universitäten nicht. Da wird nur indoktriniert. Humam Resources verschlingt stets neue Adepten. Es grüsst Systemling Professor Doktor Inzucht.

 

Dax-Chart seit Anfang Juni zeigt ein Broadening-Muster.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Alaba

Da hat wohl jemand den Abschluss nicht geschafft. ;)

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Chartwaves

Dax-Chart seit Anfang Juni zeigt ein Broadening-Muster.

 

Was auch immer das sein mag.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
FranzFerdinand

Ist doch klar, der Dax wird breit! :w00t:

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Flughafen

:D:D:D ....ist in beiden Fällen leider nicht machbar,..da sind zu viele Imponderabilien.....

 

Es gibt Projektentwickler, die darauf spezialisiert sind, Boden zu Bauland zu machen. Ich schätze, sie wissen sowas. :)

 

 

Anbei ein paar Anmerkungen von mir,

 

...

Erstens kann Die Gemeinde ab einem gewissen Preisniveau den Bauträgern abverlangen, dass sie die Infrastruktur wie Kindergarten und Schulen mitbauen. Ist zwar wirtschaftlich Schwachsinn, weil ein anderer Bauträger eine Schule evtl. besser und günstiger gebaut hätte, diese Praxis ist aber in München gang und gäbe. Diese "Nebenkosten" kann man leicht auf Luxusimmobilien umlegen, den Luxuskäufern schmerzt es nicht, für sie sind das "Peanutes". Versuche aber mal bitte, sie auf günstige Arbeiterwohnungen umzulegen, - das wird nicht klappen.

Dieses Verfahren ist mir absolut unbekannt (Und ich kann mir auch nicht vorstellen, wie das mit den Vergaberichtlinien in Einklang zu bringen ist.)

Die "Nebenkosten"/Erschließungskosten die auf neue Grundstücke umgelegt werden können, sind genau festgelegt. Wie man die o.g. grundstückferne Infrastruktur auf neue Baugebiete/Baugrundstücke umlegen kann, würde mich ehrlich interessieren (Fundstelle).

 

Habe nachgeschlagen, - es ist tatsächlich anders, als ich dachte. München hat ein Werkzeug namens SoBoN (Sozialgerechte Bodennutzung). Hier informiert die Stadt München darüber, dort ist auch eine Info-Broschüre verlinkt.

 

Im Prinzip funktioniert es ähnlich wie bei Zusammenarbeit der Gemeinden mit Bauern. München sagt: ich gebe Dir ein wertsteigerndes Baurecht nur dann, wenn Du die Straßen, Kindergärten etc. mitfinanzierst:

 

Die Planungsbegünstigten sind für die Herstellungskosten für die ursächliche soziale Infrastruk tur der Kinder bis

zum Alter von 10 Jahren verantwortlich. Hierzu gibt es verschiedene Gestal tungsmöglichkeiten, die auch

von der planerischen Situation abhängig sind.

In der Praxis wählen die Planungsbegünstigten meistens eine Ablösung in Form eines Finanzierungsbeitrages von

66,47 €/m² Wohnbaufläche. Da die Finanzierungsbeiträge in aller Regel nicht auskömmlich sind, übernimmt die Stadt den Rest.

 

Und die Ablösung von nur 66,47 €/m² Wohnbaufläche ist sogar noch bescheiden bei aktuellen Neubau-Preisen von 5.600 €/m².

 

-------------------

Die Preise haben vor allem etwas mit der Lage und der Verfügbarkeit zu tun.

 

Ich schätze, es ist in der Tat ein Problem der Verfügbarkeit. Unbebauten Boden gibt es hier zuhauf. Er dürfte allerdings für eine Bebauung nicht verfügbar sein. Eine Bürgermeisterin aus dem münchner Umland sagt: „Grafing ist eine kuschelige Kleinstadt, in der sich Zuzügler wohl fühlen.“ Aber niemand verkaufe den Grund und Boden, den er habe, wenn er das Geld nicht dringend brauche.

 

Und so reibungslos bei den diversen Steuern ist das Zusammenspiel zwischen München und umliegenden Gemeinden keinesfalls, sonst würde Ernst Böhm nicht meinen (Quelle) :

Problematisch gestaltet sich das Bauen neuer Wohnungen wegen der Flächenknappheit, deshalb müsse die Lösung im Umland liegen, so Böhm. Dies geböten schon allein die natürliche Grenze bei der Wohnraumverdichtung und die maximale Bauhöhe. Doch dass das Umland ebenfalls keine einfache Lösung ist, veranschaulicht Böhm am Beispiel der Gemeinde Ebersberg: Kaum eine Gemeinde wolle wachsen und Bauland für Münchner ausweisen. Deshalb rät Böhm, die Stadt solle die Gemeinden bei den Folgekosten entlasten – etwa beim Bau von notwendiger Infrastruktur, Kindergärten, ÖPNV.

 

Der Mann hat eine münchner Baufirma mit über 1000 Angestellten und wurde fast zum Landrat des Landkreises Ebersberg (Ost-München) gewählt. Er weiß sicherlich sehr gut, was er sagt. Diese Meinung, dass Interessen umliegender Gemeinden und der Stadt München außeinander laufen, kursiert aber auch sonst in den lokalen Medien.

 

Eventuell ist es in D. für Einzelpersonen zu kompliziert geworden, den Weg vom Ackerland zum Bauland und Fertigbau zu gehen. Es müssen schließlich sehr viele Vorschriften erfüllt werden. Evtl. ist das die Ursache dafür, dass in Boomregionen der Bau immer hinter der Bevölkerungsentwicklung hängt. Dürfte allerdings in anderen Ländern auch nicht anders sein. :) Habe im Buch "Arrival City" so manche Beispiele dazu gelesen. z.B. Istanbul konnte wohl nur dadurch auf 14 Mio Einwohner explodieren, dass große Flächen um die Stadt herum dem türkischen Staat gehörten, der schlecht drauf aufgepaßt hat. :D Sie wurden wild bebaut und irgendwann wurden diese Bauten legalisiert.

 

Gemeinden haben ein sehr grosses Interesse an Kindern. Die Infrastruktur ist in der Regel vorhanden und muss mit "Leben" gefüllt werden.

D.h. auf Gemeindeebene - wenn man nicht völlig daneben ist, ich kenne auch andere Beispiele - wird man versuchen einen kontinuierlichen "Strom" an Kindern zu bekommen,

damit Kindergarten, Schule, Sportvereine etc. gleichmäßig(!) genutzt werden. Peaks nach oben oder unten bedeuten immer Einmalkosten denen man ewig hinterher läuft (Stichwort Abbauschwierigkeiten von Fixkosten).

 

Das gilt vielleicht für Regionen mit zurückgehender Bevölkerung. Wir reden aber von Wachstumsregionen. In München und Umgebung ist so ziemlich alles überlastet, die komplette Infrastruktur. Um Medizin zu studieren, brauche man einen NC von 1,0. Eine S-Bahn-Fahrt rein in die Stadt, quer durch, wieder raus kann bis zu 6 Stunden dauern. Mein Dorf hat letztes Jahr Nachbarnkinder (anderes Dorf) aus unseren Kindergärten rausgeworfen, :( da die Versorgung für eigene Kinder nicht ausreichend wäre und gesetzlich müssen sie das nun gewährleisten. Einen Termin bei manchen Ärtzen bekommst Du erst 2-3 Monate später (habe heute in einer Gemeinschaftspraxis persönlich gehört, dass vor August nichts gehe).

 

Ich hoffe, dass der DAX endlich mal einbricht, die Wirtschaft ihm folgt, und meine überhitzte Umgebung sich wieder auf ein gesundes Maß abkühlt. Es würde die Probleme nicht lösen, aber mindestens eine Zwischenpause schaffen. :)

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
John Silver

...

Gemeinden haben ein sehr grosses Interesse an Kindern. Die Infrastruktur ist in der Regel vorhanden und muss mit "Leben" gefüllt werden.

D.h. auf Gemeindeebene - wenn man nicht völlig daneben ist, ich kenne auch andere Beispiele - wird man versuchen einen kontinuierlichen "Strom" an Kindern zu bekommen,

damit Kindergarten, Schule, Sportvereine etc. gleichmäßig(!) genutzt werden. Peaks nach oben oder unten bedeuten immer Einmalkosten denen man ewig hinterher läuft (Stichwort Abbauschwierigkeiten von Fixkosten).

 

Das gilt vielleicht für Regionen mit zurückgehender Bevölkerung. Wir reden aber von Wachstumsregionen. In München und Umgebung ist so ziemlich alles überlastet, die komplette Infrastruktur.

...

Nein, das gilt allgemein.

Wenn eine Gemeinde ein neues Baugebiet ausweist, kommen i.d.R. neue Kinder "zum Bestand" hinzu. Dieser Effekt zieht sich ein paar Jahre hin. Nach ein paar Jahren sind diese "zusätzlichen Kinder" dann dem / Kindergarten der Schule entwachsen und es kommen wieder nur "die normalen" Kinderzahlen zum tragen.

Wenn dann Kindergarten und Schule etc. für diese "zusätzlichen Kinder" erweitert wurden, muss praktisch ein neues Baugebiet her, um die "Lücke" wieder zu füllen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
BondWurzel
· bearbeitet von BondWurzel

Ist doch klar, der Dax wird breit! :w00t:

Kraftlose 10.000 immer, da ist man mit einem short bisher gut bedient, bisher habe ich 3x über 6% in ein paar Tagen gemacht, das reicht dann für 1 Jahr. :w00t:

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
dankenichts
· bearbeitet von dankenichts

Ist doch klar, der Dax wird breit! :w00t:

Kraftlose 10.000 immer, da ist man mit einem short bisher gut bedient, bisher habe ich 3x über 6% in ein paar Tagen gemacht, das reicht dann für 1 Jahr. :w00t:

 

Spendest Du dann sicher für einen guten Zweck? Geben ist seeliger denn Nehmen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
BondWurzel
· bearbeitet von BondWurzel

 

Kraftlose 10.000 immer, da ist man mit einem short bisher gut bedient, bisher habe ich 3x über 6% in ein paar Tagen gemacht, das reicht dann für 1 Jahr. :w00t:

 

Spendest Du dann sicher für einen guten Zweck? Geben ist seeliger denn Nehmen.

 

Ich möchte nicht heilig gesprochen werden.

 

 

 

Wer heutzutage Karriere machen will, muss schon ein bisschen Menschenfresser sein.

 

Salvador Dali

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
CareyMahoney

Wie schmeckt denn Mensch ? :P

 

Das Zitat finde ich jetzt nicht unbedingt gut, beruhigt nur das Gewissen von assozialen Menschen.

 

Wurde nicht der Novize dafür runter gemacht das er seine "Gewinne" so gefeiert hat ?

 

Muss nicht sein oder.

 

Carey

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
BondWurzel
· bearbeitet von BondWurzel

Wie schmeckt denn Mensch ? :P

 

Das Zitat finde ich jetzt nicht unbedingt gut, beruhigt nur das Gewissen von assozialen Menschen.

 

Wurde nicht der Novize dafür runter gemacht das er seine "Gewinne" so gefeiert hat ?

 

Muss nicht sein oder.

 

Carey

Wer in einem Börsenforum unterwegs ist, will Gewinne machen und nicht sonstige Paranoia debattieren und, wer an der Börse unterwegs ist, denkt bestimmt nicht an sein Gewissen. Feiern will ich nicht, es ist ja nicht schwer auf Höchstständen short zu gehen wegen relativ sicherer Rücksetzer, dafür reden wir hier über den DAX und nicht soziale Dienste, derer habe ich schon genug gemacht.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
dankenichts
· bearbeitet von dankenichts

Hab meine shorts heute auch glattgestellt.

 

Bondwurzel, wo kann man wieder long? Unter dem Tief vom 26.6 (9.749) so ca. 9700/9650 schwebt mir vor, Kursverfall unter 9600 in Berichtssaison scheint mir unwahrscheinlich. Vermutlich wird das nächste Verlaufstief außerhalb des US-Handels gemacht, so ca. 10-11 Uhr morgens. Dax läuft immer was weit vor und übertreibt. Vermutlich sogar diese Woche noch.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
BondWurzel
· bearbeitet von BondWurzel

Hab meine shorts heute auch glattgestellt.

 

Bondwurzel, wo kann man wieder long? Unter dem Tief vom 26.6 (9.749) so ca. 9700/9650 schwebt mir vor, Kursverfall unter 9600 in Berichtssaison scheint mir unwahrscheinlich. Vermutlich wird das nächste Verlaufstief außerhalb des US-Handels gemacht, so ca. 10-11 Uhr morgens. Dax läuft immer was weit vor und übertreibt. Vermutlich sogar diese Woche noch.

möglich ja bei 9650....psychologisch ist die Luft noch recht sauber bis August..treiber runter war heute die CoBank...aber imho nur ein Vorwand.. :-

 

http://de.reuters.com/article/marketsNews/idDEKBN0FD0VM20140708

 

. "Die Anleger sind ziemlich nervös, da es im Vorfeld ja schon die ein oder andere Gewinnwarnung gegeben hat", sagte ein Börsianer. "Viele fürchten in den kommenden Wochen weitere Enttäuschungen."

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Chartwaves
. "Die Anleger sind ziemlich nervös, da es im Vorfeld ja schon die ein oder andere Gewinnwarnung gegeben hat", sagte ein Börsianer. "Viele fürchten in den kommenden Wochen weitere Enttäuschungen."

 

Das übliche Börsen Bullshit Gebabbel <_<

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
dankenichts
· bearbeitet von dankenichts

 

Das übliche Börsen Bullshit Gebabbel dry.gif

 

Die kluge Bondwurzel jammert nicht über die Dunkelheit der Welt, sondern zündet sich selbst ein kleines Licht in Form eines Tradinggewinns an.

 

Das Börsen Bullshit Gebabbel zeigt, dass die Zahlen vermutlich etwas besser als erwartet sein werden, Rücksetzer könnte man für einen kurzfristigen DAX-Call ins Auge fassen.

 

Fragt sich nur wann und bei welchen Niveau?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
BondWurzel
· bearbeitet von BondWurzel

 

 

Das übliche Börsen Bullshit Gebabbel dry.gif

 

Die kluge Bondwurzel jammert nicht über die Dunkelheit der Welt, sondern zündet sich selbst ein kleines Licht in Form eines Tradinggewinns an.

 

Das Börsen Bullshit Gebabbel zeigt, dass die Zahlen vermutlich etwas besser als erwartet sein werden, Rücksetzer könnte man für einen kurzfristigen DAX-Call ins Auge fassen.

 

Fragt sich nur wann und bei welchen Niveau?

Der grösste Teil der Presse- Bullshit-Brabbler, brabbelt um des brabbelns Willen.....oder schauen so den Gewinnern hinterher:

 

image-721904-galleryV9-ybdd.jpg

 

Wer sagt denn, dass es gut aussieht.

 

 

Exporteure setzen Serie schwacher Konjunkturdaten fort

Dienstag, 8. Juli 2014, 11:03 Uhr

Berlin (Reuters) - Die Serie enttäuschender Konjunkturdaten aus Deutschland reißt nicht ab: Nach Produktion, Industrieaufträgen und Einzelhandelsumsatz schrumpften im Mai auch die Exporte überraschend.

 

Sie gingen um 1,1 Prozent im Vergleich zum Vormonat zurück und damit fast viermal so stark wie erwartet, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte. Im April hatte es dagegen noch ein Wachstum von 2,6 Prozent gegeben. "Die Exporterholung verläuft holprig", sagte der Außenwirtschaftschef des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), Volker Treier.

 

Grund dafür ist vor allem der schwächelnde Weltwirtschaft. "Die Konjunkturerholung in den Schwellenländern ist weitgehend kraftlos", sagte Treier. "Und der Aufwärtstrend in der Euro-Zone ist noch zu schwach, um das Gesamtbild nachhaltig aufzuhellen." Hinzu komme der Konflikt zwischen Russland und der Ukraine, der in diesem Jahr allein ein halbes Prozentpunkt Exportwachstum kosten dürfte.

 

Ökonomen machen für den schwachen Mai aber auch einen Kalendereffekt mitverantwortlich. "Der Brückentag nach dem 1. Mai dürfte die Exportaktivität belastet haben", sagte der Deutschland-Chefvolkswirt von UniCredit, Andreas Rees. Auch die ungewöhnlich späten Osterfeiertage könnten sich negativ ausgewirkt haben, sagte Christian Schulz von der Berenberg Bank.

 

HOFFNUNG RUHT AUF DEM JAHRESENDE

 

Besser fällt die Ausfuhrbilanz im Vergleich zum Vorjahr aus: Die Unternehmen verkauften Waren im Wert von 92,0 Milliarden Euro ins Ausland und damit 4,3 Prozent mehr als im Mai 2013. Die Exporte in die EU-Länder, die nicht Teil der Euro-Zone sind, legten mit 9,4 Prozent am stärksten zu. Dazu gehören etwa Großbritannien und osteuropäische Staaten wie Polen. Die Ausfuhren in die Euro-Zone wuchsen um 4,2 Prozent. Die Exporte außerhalb der EU - etwa in die USA, aber auch in große Schwellenländer wie China und Russland - stiegen um 2,1 Prozent.

 

Von Januar bis Mai übertrafen die Exporte ihr Vorjahresniveau um 2,6 Prozent. Der Branchenverband BGA rechnet im Gesamtjahr mit einem Wachstum von drei Prozent, nachdem die Ausfuhren 2013 noch leicht geschrumpft waren. "Die zähe Entwicklung dürfte noch einige Monate anhalten", sagte DIHK-Experte Treier mit Blick auf die schwache Weltkonjunktur. "Ende 2014 dürfte es dann besser laufen."

 

Die Importe fielen im Mai um 3,4 Prozent zum Vormonat und damit so kräftig wie seit anderthalb Jahren nicht mehr. Analysten hatten hier ein Plus von 0,5 Prozent erwartet. Der Handelsüberschuss - die Differenz zwischen Aus- und Einfuhren - lag saison- und kalenderbereinigt bei 18,8 Milliarden Euro. Er fiel damit um fast 2,5 Milliarden Euro größer aus als erwartet.

Deutsche Produktion mit stärkstem Rückgang seit zwei Jahren

Berlin, 07. Jul (Reuters) - Die deutschen Unternehmen haben ihre Produktion im Mai überraschend gedrosselt - und das gleich so stark wie seit zwei Jahren nicht mehr. Industrie,

Baubranche und Energie-Erzeuger senkten ihren Ausstoß insgesamt um 1,8 Prozent im Vergleich zum Vormonat, wie das Bundeswirtschaftsministerium am Montag in Berlin mitteilte. Von Reuters befragte Ökonomen hatten mit einer Stagnation gerechnet, nach einem Minus von 0,3 Prozent <ECONDE> im April. "Die Rückgänge sind zum erheblichen Teil auf Brückentagseffekte zurückzuführen, da der 1. Mai auf einen Donnerstag fiel", erklärte das Ministerium.

 

Im Mai waren auch die Industrieaufträge mit 1,7 Prozent überraschend deutlich gesunken. Dazu könnten "auch geopolitische Ursachen beigetragen haben", betonte das Ministerium. "Die Stimmungsindikatoren und die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen insgesamt sprechen jedoch dafür, dass sich der Aufschwung im Produzierenden Gewerbe nach einem schwächeren zweiten Quartal im weiteren Jahresverlauf fortsetzen wird."

 

Die Industrie senkte ihre Produktion im Mai um 1,6 Prozent. Dabei meldeten die Hersteller von Vorleistungsgütern wie Chemikalien ein Minus von 3,0 Prozent, während die Konsumgüterbranche 3,5 Prozent weniger herstellte. Die Produzenten von Investitionsgütern wie Maschinen und Anlagen meldeten dagegen ein leichtes Wachstum von 0,3 Prozent. Die Bauproduktion schrumpfte um 4,9 Prozent. Die Energieversorger fuhren ihre Erzeugung um 1,0 Prozent hoch.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Chartwaves
· bearbeitet von Chartwaves

Mit "Börsen Bullshit Gebabbel" meine ich das, was auch Kostolany sagte:

 

Die Börsen-Kommentatoren haben genau so wenig Ahnung wie Du oder ich, ob und wieso sich die Kurse nach oben oder nach unten bewegen (werden). Sie versuchen nur eine Erklärung zu finden, die ihnen logisch erscheint.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
BondWurzel

Mit "Börsen Bullshit Gebabbel" meine ich das, was auch Kostolany sagte:

 

Die Börsen-Kommentatoren haben genau so wenig Ahnung wie Du oder ich, ob und wieso sich die Kurse nach oben oder nach unten bewegen (werden). Sie versuchen nur eine Erklärung zu finden, die ihnen logisch erscheint.

Ja, letztlich kommt es auf den eigenen Riecher © an. Der Riecher © ist das A&O eines versierten Anlegers, der aus den vielen Marktinfos die richtigen Entscheidungen ableiten kann.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
dankenichts

bist schon drin Bondwurzel? aktuell könnte man auf Doppelboden spekulieren, kann natürlich weiter runter, dann kommen auch die Chartexperten, die was von Unterstützungsbruch und Verkaufssignal erzählen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
BondWurzel
· bearbeitet von BondWurzel

bist schon drin Bondwurzel? aktuell könnte man auf Doppelboden spekulieren, kann natürlich weiter runter, dann kommen auch die Chartexperten, die was von Unterstützungsbruch und Verkaufssignal erzählen.

Nein, nicht drin...überlege gerade, ob ich zu meiner Frau rüber gehen soll oder nicht auf der anderen Seite des Pools ? ;) ...bin im Urlaub in meiner gemieteten Villa.

 

https://www.dropbox.com/s/i1ekw4qpqhvp4a3/2014-07-08%2011.19.01.jpg

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
BondWurzel

Studie: Erfolgreiche Trader denken antizyklisch

Welche Strategie verspricht mehr Erfolg? Auf bestehende Trends aufspringen oder darauf spekulieren, dass sich Trends umkehren? Während die meisten Verfechter der technischen Analyse wahrscheinlich Trendfolgeansätze für erfolgversprechender halten („The trend is your friend“), argumentieren viele fundamental orientierte Anleger eher antizyklisch. Sie warten auf einen günstigen Zeitpunkt zum Einstieg, zum Beispiel nach einem Kurseinbruch, und verkaufen, nachdem die Kurse stark gestiegen sind. Auch US-Starinvestor Warren Buffett denkt antizyklisch. „Sei ängstlich, wenn andere gierig sind, und sei gierig, wenn andere ängstlich sind“, riet Buffett vor einigen Jahren.

 

Eine Untersuchung von amerikanischen Wissenschaftlern scheint nun zu bestätigen, dass Buffett zumindest mit dem ersten Teil seines Zitats goldrichtig liegt. Forscher der US-Universitäten Caltech und Virginia Tech simulierten den Börsenhandel in einem künstlichen Experiment und werteten mithilfe von Gehirnscans aus, was erfolgreiche Marktteilnehmer von erfolglosen Tradern und Investoren unterscheidet.

 

Das Experiment bestand aus 16 Trading-Sessions mit insgesamt 320 Teilnehmern. Jeder Teilnehmer erhielt am Anfang 100 Einheiten einer künstlichen Währung und sechs Stück eines künstlichen Wertpapiers. Anschließend konnten die Teilnehmer zu 50 verschiedenen Zeitpunkten kaufen, verkaufen oder nichts tun. Zu jedem dieser Zeitpunkt schütteten die Wertpapiere zufallsbestimmt eine Dividende in Höhe von 0,4 oder 1,0 Währungseinheiten aus, während die Geldbeträge mit 5% verzinst wurden. Der Marktpreis, zu dem die Wertpapiere gehandelt wurden, hing ausschließlich von Angebot und Nachfrage ab. Ziel der Teilnehmer war es, einen möglichst hohen Gewinn zu erzielen. Am Ende der Trading-Session wurden die Wertpapiere gegen 14 Währungseinheiten eingetauscht. Dadurch war der fundamentale Wert der künstlichen Wertpapiere zum Schlusszeitpunkt auf 14 Währungseinheiten festgezurrt.

 

Die Papiere wurden aber häufig dennoch zu einem Vielfachen dieses Preises gehandelt, es kam also zur Bildung von Preisblasen. Zum Höhepunkt einer Blase kosteten die Wertpapiere im Mittel 64,3 Währungseinheiten. In einem Extrem wurde sogar ein Kurs von 156,01 Währungseinheiten erreicht. Die Forscher folgern daraus, dass eine Blasenbildung mit übertriebenen Bewertungen natürlich ist und auch ohne Fehlinformationen der Marktteilnehmer entstehen kann.

 

Die Trader wurden von den Forschern anhand ihrer Gewinne in dem künstlichen Markt in drei Gruppen eingeteilt. Anschließend wurde analysiert, wie die einzelnen Trader vorgingen. Die Gruppe der Trader mit dem geringsten Erfolg in dem Experiment waren überwiegend Momentum-Trader. Sie kauften bei einem starken Anstieg und hofften anschließend auf weitere Kursgewinne. Die Momentum-Trader waren in dem Experiment für die Entstehung von Preisblasen verantwortlich, weil sie nach einem Anstieg besonders aggressiv kauften und so den Preis (wenn auch nur kurzfristig) weiter nach oben trieben. Dabei kauften die Momentum-Trader besonders stark, wenn sich ein Top ausbildete, weshalb diese Trader zum Teil erhebliche Kursverluste in dem Experiment verbuchen mussten. Die Gruppe der Trader mit mittlerem Erfolg zeichnete sich durch eine geringe Risikoneigung aus und investierte meist nur geringe Summen in den künstlichen Markt, weswegen sowohl Gewinne als auch Verluste gering ausfielen. Die erfolgreichste Gruppe in dem Experiment agierte antizyklisch, kaufte also bei niedrigen Kursen und stieg nach einem starken Kursanstieg wieder aus.

 

Bei Auswertung der Gehirnscans, die nur bei einigen ausgewählten Teilnehmern des Experiments durchgeführt wurden, kamen die Forscher zu dem Ergebnis, das zwei unterschiedliche Gehirnregionen an der Entscheidung beteiligt sind, ob ein Wertpapier gekauft oder verkauft wird. Recht häufig anzutreffen ist, dass die Trader auf einen starken Preisanstieg bei einem Wertpapier geradezu euphorisch reagieren. Wird ein solches Kursmuster beobachtet, aktiviert sich das Belohnungszentrum im Gehirn. Viele Trader neigen dann dazu, bei und nach einem starken Kursanstieg in das jeweilige Finanzinstrument einzusteigen und auf eine Fortsetzung der starken Anstiegs zu hoffen. Dies war bei den (im Experiment eher erfolglosen) Momentum-Tradern besonders stark ausgeprägt. Bei den erfolgreichsten Tradern war diese Gehirnregion zwar ebenfalls aktiv, sie reagierten auf Aktivität in dieser Region aber weniger stark.

 

Eine zweite Gehirnregion war nur bei den erfolgreichsten Tradern in dem Experiment aktiv. Diese Gehirnregion machte die Trader ausgerechnet bei einem starken Kursanstieg nervös und warnte sie so vor einem Einstieg. Dabei war die Aktivität in dieser Gehirnregion am stärksten, kurz bevor die erfolgreichen Teilnehmer von kaufen auf verkaufen umschalteten und bevor eine Blase platzte. Diese Gruppe von Tradern tendierte also dazu, nach einem starken Kursanstieg zu verkaufen und Gewinne mitzunehmen. Die zweite Gehirnregion helfe den erfolgreichsten Marktteilnehmern in dem Experiment, Preisblasen zu erkennen und rechtzeitig zu verkaufen, folgern die Wissenschaftler. Durch die Verkäufe dieser Gruppe von Tradern kam es dann in der Folge auch jeweils zum Kollaps der Blase, wobei die Momentum-Trader große Kursverluste verbuchen mussten.

 

Fazit: In dem Experiment schnitten Trader mit einer antizyklischen Strategie am erfolgreichsten ab. Entscheidend war dabei, dass sie nach einem starken Kursanstieg verkauften und Gewinne mitnahmen. Bei diesen Tradern war eine bestimmte Gehirnregion nach einem starken Preisanstieg besonders aktiv und hinderte die Trader an weiteren Käufen. Die weniger erfolgreichen Marktteilnehmer spekulierten hingegen auf eine Fortsetzung des Preisanstiegs und schnitten meist schlecht ab, weil sie ausgerechnet zum Hochpunkt der Märkte am aggressivsten kauften.

 

Kritisch angemerkt werden muss allerdings, dass in dem Experiment ein künstlicher Markt simuliert wurde. Es handelte sich also um eine Vereinfachung, in der nur ausgewählte Aspekte realer Märkte simuliert wurden. So gab es in dem Experiment keine unterschiedlichen Wertpapiere, die gekauft werden konnten. Außerdem wurde der fundamentale Wert der Papiere ebenso wie das Zinsniveau auf bestimmte Werte festgelegt, was ebenfalls eine fragwürdige Annahme darstellt. In dem Experiment handelten keine professionellen Trader, sondern „normale Menschen“ ohne Markterfahrung - insbesondere Studenten der beiden Universitäten, an denen die Studie durchgeführt wurde. Inwiefern sich die Ergebnisse also auf reale Märkte übertragen lassen, muss zumindest kritisch hinterfragt werden.

 

Die Studie mit dem Titel "Irrational exuberance and neural warning signals during endogenous experimental market bubbles" der Wissenschaftler Alec Smith, Terry Lohrenz, Justin King, P.Read Montague und Colin F. Camerer ist in der Fachzeitschrift "Proceedings of the National Academy of Sciences" ersch

ienen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
hugolee

Mit "Börsen Bullshit Gebabbel" meine ich das, was auch Kostolany sagte:

 

Die Börsen-Kommentatoren haben genau so wenig Ahnung wie Du oder ich, ob und wieso sich die Kurse nach oben oder nach unten bewegen (werden). Sie versuchen nur eine Erklärung zu finden, die ihnen logisch erscheint.

Ja, letztlich kommt es auf den eigenen Riecher © an. Der Riecher © ist das A&O eines versierten Anlegers, der aus den vielen Marktinfos die richtigen Entscheidungen ableiten kann.

 

Bei der Deutschen Bank hieß es einmal:

"Erfolg ist die Summe richtiger Entscheidungen"

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde dich hier an.

Jetzt anmelden

×
×
  • Neu erstellen...