Winter70 Oktober 20, 2023 @stagflation Danke für die Information. Der Zusammenhang zwischen Rendite und Risiko ist mir bekannt. Ist dieses dann noch mit einem Genossenschaftsanteil zu vergleichen? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
stagflation Oktober 20, 2023 · bearbeitet Oktober 20, 2023 von stagflation vor 21 Minuten von Winter70: Ist dieses dann noch mit einem Genossenschaftsanteil zu vergleichen? Interessante Frage! Könnte man gut als Frage in der Abschlussklausur einer Wertpapier-Vorlesung stellen: vergleichen Sie die Rabobank-Anleihe mit Genossenschaftsanteilen an einer Volksbank. Die Studenten könnten dann seitenlang Gemeinsamkeiten und Unterschiede aufzählen. Eine Gemeinsamkeit ist, dass es in beiden Fällen keine Einlagensicherung gibt. Ein Unterschied ist, was man bei einer Kündigung bzw. bei einem Verkauf zurückbekommt (wenn es keine Ausfälle gibt). Bei den Genossenschaftsanteilen bekommt man ca. 1 Jahr später den eingezahlten Betrag zurück. Bei den Rabobank-Anleihen bekommt man das Geld sofort (okay, 2 Bankarbeitstage später), aber der Betrag hängt vom Kurswert ab. Das kann positiv, aber auch negativ für den Anleger sein. Ein anderer Gesichtspunkt ist, was bei einer drohenden Insolvenz passiert. Bei der VoBa ist es gut möglich, dass die VoBa nicht in Insolvenz geht, sondern von einer anderen VoBa übernommen wird. Dann würde man kein Geld verlieren. Was bei einer Schieflage der Rabobank passiert? Keine Ahnung... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
odensee Oktober 20, 2023 vor 38 Minuten von stagflation: das sind ganz normale Wertpapiere (WKN: A1ZCSB, ISIN: XS1002121454). Du kannst sie kaufen, wenn Du ein Wertpapierdepot hast. Und die Anleihe dort für Kleinanleger auch käuflich ist. Manche machen da Probleme Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Pirx Oktober 22, 2023 Am 20.10.2023 um 19:31 von Winter70: Wo kann diese erworben werden? Ein Kauf ist über die ING oder Interactive Brokers möglich. Allerdings handelt es sich bei den Rabo Stichtings um keine Anleihe im eigentlichen Sinn, sondern um ein sehr spezielles Wertpapier, dessen Prospekt man gelesen und verstanden haben sollte, bevor man es sich ins Depot legt. Der von @stagflation verlinkte Thread liefert hier einen guten Einstieg und auch die anderen Hinweisen von staglation sollten berücksichtigt werden. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Sapine November 22, 2023 Die VR-Bank Bad Salzungen Schmalkalden ("Effenberg Bank") soll bald vom Genossenschaftssektor gestützt werden müssen. Einspringen müsste der Genossenschaftsverband BVR, der für die Volks- und Raiffeisenbanken das Sicherungssystem organisiert. Ob die thüringische Bank danach einen Partner zur Verschmelzung findet? Ist ja doch eine etwas spezielle Bank. Die Finanzaufsicht wird vermutlich einen Sonderbeauftragten schicken. Handelsblatt Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
mipla November 23, 2023 Mal gespannt was hier mit den Genossenschaftsanteilen passiert. Evtl. Haircut oder die verband der Volksbanken hilft aus. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
stagflation 27. März · bearbeitet 27. März von stagflation Am 22.11.2023 um 23:06 von Sapine: Die VR-Bank Bad Salzungen Schmalkalden ("Effenberg Bank") soll bald vom Genossenschaftssektor gestützt werden müssen. Einspringen müsste der Genossenschaftsverband BVR, der für die Volks- und Raiffeisenbanken das Sicherungssystem organisiert. Heute war die Mitgliederversammlung. Handelsblatt: Zitat 280 Millionen Euro Verlust – Sanierung aber gesichert In der Erfurter Messehalle streiten die Mitglieder der VR-Bank Bad Salzungen erbittert um die Zukunft ihres Instituts. Das Ergebnis: Die Volksbank ist vorerst gerettet. In dem Artikel steht folgendes Beispiel für das Geschäftsgebahren der Bank: Zitat Wie seltsam das Geschäftsgebaren der Bank war, verdeutlicht das Beispiel der Oberhausener Bordellimmobilien: 2022 erwarb die Bank für knapp neun Millionen Euro Immobilien auf der Bordellmeile in Oberhausen, 350 Kilometer von Schmalkalden entfernt. Wenig später standen die Rotlichthäuser nach Handelsblatt-Informationen mit mehr als 14 Millionen Euro in den Büchern der VR-Bank. Der MDR hat weitere Informationen zu der Situation. Dort wird auch ein weiterer Fall geschildert: Zitat Denn offenbar neigte der frühere Bankvorstand unter Siebert dazu, etwa das Immobilienportfolio des Geldhauses in der Bilanz als deutlich wertvoller darzustellen, als es in Wirklichkeit war. Oder möglicherweise dessen Wert durch In-House-Geschäfte auf dem Papier nach oben zu schreiben. Ein Beispiel dafür ist die Immobilie "Am Kirschberg" in Weimar. Das Gebäude steht in einem Altlasten-Sanierungsgebiet und wurde 2013 von der VR Bank für rund 6,7 Millionen Euro gekauft. Mieter ist die Polizeiinspektion Weimar, die derzeit nach Recherchen von MDR investigativ rund 580.000 Euro Jahresmiete zahlt. Ende 2022 verkaufte die Bank das Gebäude für zwölf Millionen Euro an ihre eigene Tochterfirma, die Filia Domo GmbH mit Sitz in Bad Liebenstein. Wo der plötzliche Wertzuwachs von nahezu 100 Prozent hergekommen ist, erschließt sich indes nicht. In den vergangenen Jahren seien lediglich werterhaltende Maßnahmen an der Bausubstanz vorgenommen worden, teilten das Thüringer Innenministerium und die Stadt Weimar auf MDR-Anfrage mit. Baumaßnahmen, die eine Wertsteigerung der Immobilie zur Folge haben könnten, habe es nicht gegeben. Finanz-Szene beschreibt die Stimmung vor Ort: Zitat Es roch nach Revolution gestern Abend in Erfurt, wohin man die Generalversammlung der Skandal-Volksbank aus Schmalkalden sicherheitshalber verlegt hatte. Als das Eigentümertreffen um 18 Uhr starten sollte, standen die Menschen vor dem Eingang der Messehalle noch immer in einer langen Schlange (wie Bilder in der Lokalpresse zeigen). Und als gegen 20 Uhr der vielleicht wichtigste Tagesordnungspunkt (Wahl des Versammlungsleiters) verhandelt wurde – da schien es tatsächlich möglich, dass sich die Mitglieder auf die Seite der sogenannten „Geno-Rebellen“ schlagen. Was in der Konsequenz mutmaßlich bedeutet hätte, dass der Sanierungsplan von BVR und Bafin durchkreuzt worden wäre. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
chirlu 27. März Zur Ergänzung noch der Artikel aus der FAZ: Jetzt geht es ans Aufräumen Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Sapine 27. März vor 44 Minuten von chirlu: Zur Ergänzung noch der Artikel aus der FAZ: Jetzt geht es ans Aufräumen Zitat Insichgeschäfte mit Immobilien, Geschäftsbeziehungen mit Rockerbanden (Hells Angels) und der Erwerb von Immobilien auf der Bordellmeile im nordrhein-westfälischen Oberhausen runden ein Bild ab, das wenig zum Auftrag einer Regionalbank aus Thüringen passt. Nun geht es ans Aufräumen. Dafür reichte eine Nacht nicht. Aber ein Anfang wurde gemacht. Die Sanierung kann beginnen. Dafür erhält die VR-Bank Bad Salzungen Schmalkalden 280 Millionen Euro Hilfen aus dem Rettungsfonds aller Volks- und Raiffeisenbanken. Zitat Bis heute liegt keine Bilanz der Genossenschaftsbank für das Geschäftsjahr 2022 vor, viele Zahlen in den Bilanzen von 2021 und 2020 sollen falsch sein. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
mipla 28. März · bearbeitet 28. März von mipla Ich bin gespannt ob die Genossen in Bad Salzungen auf die Idee kommen die Genossenschaftsanteile im Wert runterzuschreiben. Ich vermute dass dies aber nicht im Sinne des BVR i bzw. den anderen Volks- und Raiffeisen Banken ist. Ich weiß nicht was die Bafin da vielleicht als Vorgabe macht. Falls der Betrag in Höhe von 280 Mio. Eur auch nur zur Hälfte stimmt wird sich aus meiner Sicht jetzt auch kaum ein Fusionspartner finden. Hier sind die Risiken für eine übernehmende Volksbank einfach viel zu hoch. Meine Vermutung:Diese Volksbank wird in den nächsten Jahren ohne großes Aufsehen abgewickelt und die Risikogewichtete Aktiva deutlich reduziert. Nach ein paar Jahren ist der Großteil der Risiken nicht mehr vorhanden und die voba wird dann von einer anderen regionalen Volksbank übernommen. Hätte ich dort Genossenschaftsanteile würde ich sie jedoch kündigen da vermutlich in den nächsten Jahren kaum Ausschüttungsfähiger Gewinn entstehen sollte. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Rubberduck 28. März vor 3 Stunden von mipla: Hätte ich dort Genossenschaftsanteile würde ich sie jedoch kündigen da vermutlich in den nächsten Jahren kaum Ausschüttungsfähiger Gewinn entstehen sollte. Auf die Idee kommt natürlich sonst keiner der anderen Genossen…. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
stagflation 28. März · bearbeitet 28. März von stagflation vor 8 Stunden von mipla: Hätte ich dort Genossenschaftsanteile würde ich sie jedoch kündigen da vermutlich in den nächsten Jahren kaum Ausschüttungsfähiger Gewinn entstehen sollte. Das könntest Du natürlich machen. Aber es gibt eine Kündigungsfrist (6 Monate zum Geschäftsjahresende) - und das Geld gibt es erst nach Feststellung des Jahresabschlusses. Es wird also dauern. Zurzeit sind sie bei 2022... In der Satzung steht auch: Zitat Reicht das Vermögen der Genossenschaft einschließlich der Rücklagen und aller Geschäftsguthaben zur Deckung der Schulden nicht aus, so ist das ausgeschiedene Mitglied verpflichtet, von dem Fehlbetrag einen nach dem Verhältnis der Haftsummen aller Mitglieder zu berechnenden Anteil, höchstens jedoch die Haftsumme, an die Genossenschaft zu zahlen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Hermann 27. Oktober Am 27.3.2024 um 18:21 von Sapine: Dafür erhält die VR-Bank Bad Salzungen Schmalkalden 280 Millionen Euro Hilfen aus dem Rettungsfonds aller Volks- und Raiffeisenbanken. Wäre mal interessant zu erfahren in wessen Taschen das Gros dieser Umverteilung floss. Und ob der Rettungsfonds sich das wiederholen kann im Falle von nachgewiesenem Betrug. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
LaRoth 27. Oktober vor 1 Stunde von Rubberduck: Düsseldorf kommt noch Wem das auch nichts sagt: Quelle Zitat Die Volksbank Düsseldorf Neuss muss offenbar finanzielle Hilfe vom Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) in Anspruch nehmen, da das Institut aufgrund eines großen Betrugsfalls unter Druck geraten ist. Dies berichtet das "Handelsblatt". Die Bank habe auf Anfrage der Zeitung mitgeteilt, es sei "durch betrügerische Machenschaften im Zusammenhang mit einer internationalen Transaktion in Mitleidenschaft gezogen worden". Das Haus werde "mit einer Forderung über 100 Millionen Euro konfrontiert, deren Berechtigung höchst umstritten ist". Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Schildkröte 16. November Leider ist dieser sicher sehr aufschlussreiche Artikel vom manager magazin hinter der Bezahlschranke: Zitat Bad Banks – die irrwitzigen Abwege der Volksbanken Der genossenschaftliche Volksbanken-Sektor galt lange als stabil und bieder. Doch lokale Bankfürsten haben sich in hochriskante Abenteuer gestürzt – und ihre Institute an den Rand des Ruins geführt. Ein Report über die Schwächen und Fehler eines Systems, das längst nicht mehr zeitgemäß ist. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
chirlu 16. November vor 1 Stunde von Schildkröte: Leider ist dieser sicher sehr aufschlussreiche Artikel vom manager magazin hinter der Bezahlschranke Es werden halt die bekannten Fälle (allen voran Schmalkalden) zusammengefasst. Weiter geht es um mangelnde Aufsicht durch die Genossen und die von ihnen besetzten Aufsichtsräte, die Prüfungsverbände und den Bundesverband der Volks- und Raiffeisenbanken sowie das grundsätzliche Problem, dass Erfolge der einzelnen Bank (und ihren Vorständen) zugutekommen, bei Pleiten aber die Institutssicherung eintritt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Lazaros 16. November Ein älterer Fall aus meiner Nachbarschaft ->http://www.wunsiedeler-kreis.de/Lorenz070208.pdf Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
stagflation 16. November @Ramstein: danke für den Link. Sehr interessanter Artikel. Er sollte Pflichtlektüre für alle sein, die Ihr Geld einem Bankkonto anvertrauen... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
HalloAktie 17. November Andererseits möchte ich den Sicherungsfonds des Privatbankenverbands mal sehen, wenn ein oder zwei Top10-Institute nach Bilanzsumme in Schieflage geraten, ob da auch nur mutmaßlich 1/5 der Einlagensicherung angetastet werden müssen. Obwohl, ist ja bei der Commerzbank schon passiert mit bekanntem Ausgang. Auf der Geno-Seite kann ich die Vorstände so halb verstehen. Wenn ich Vorstand in einer strukturschwachen Region mit schlechter Sozialprognose wäre, hole ich mir mit einer Beschränkung der Kreditvergabe/Investments auf eben jene Region ja womöglich mehr Bilanzrisiken ins Haus als bei breiterer Streuung (das ist ja die Empfehlung, die im Artikel durchklingt). Investments von Geno-Banken in zypriotische Holdings sind natürlich trotzdem next level- sowas sollte man dringend den Privatbanken oder reinen Investmentbanken überlassen und seitens der Prüfverbände keinesfalls durchwinken oder eben anteilsmäßig kappen. Weiß auch wirklich nicht, was die Vorstände da geritten hat, vielleicht Midlife-Crisis. Am besten so oder so aus Endkundensicht keine Riesensummen als Sichteinlage oder Termingeld bunkern und wenn bei einer Bank- nur für wenige Wochen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
stagflation 25. November · bearbeitet 25. November von stagflation Handelsblatt: Zitat Die Finanzaufsicht hat einen zweiten Sonderbeauftragten für den Vorstand der Volksbank Düsseldorf Neuss bestellt. Die Genossenschaftsbank ist in einen 100-Millionen-Euro-Betrug verwickelt. [...] Die damalige Buchhalterin des Modekonzerns [Kiabi], Aurélie B., hatte bei der Volksbank Düsseldorf Neuss im Mai 2023 ein Konto eingerichtet und 100 Millionen Euro dorthin überwiesen. Tatsächlich veranlasste sie aber bereits wenige Wochen später die Überweisung der kompletten Summe auf ein Konto in der Türkei – ohne Wissen ihres damaligen Arbeitgebers. Von dort verliert sich die Spur des Geldes. Es würde mich nicht wundern, wenn der Fall demnächst verfilmt wird... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
stagflation 27. November Laut Handelsblatt scheint es noch mehr Probleme bei Volks- und Genossenschaftsbanken zu geben: Zitat Mehrere Problem-Häuser beschäftigen die Finanzaufsicht Eine Skandalserie erschüttert die Genossenschaftsbanken. Die Bafin kritisiert die Führung, Beteiligte sprechen von Einzelfällen. Der oberste Bankenaufseher erkennt dagegen ein Muster. [...] Die Finanzaufsicht Bafin verfolgt die Ballung der Probleme im Genossenschaftssektor sehr genau. Im Gespräch mit dem Handelsblatt äußert Bafin-Präsident Mark Branson nun erstmals deutliche Kritik. „Einige der Banken sind nicht gut geführt worden und hatten kein gutes Risikomanagement“, moniert er. Quelle: Handelsblatt Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
satgar 28. November vor 8 Stunden von stagflation: Laut Handelsblatt scheint es noch mehr Probleme bei Volks- und Genossenschaftsbanken zu geben: Quelle: Handelsblatt Interessant eigentlich, weil man das in diesem öffentlich rechtlichen und genossenschaftlichen Bereich von Sparkassen und Volksbanken gar nicht erwartet. Aber ich glaube, da haben so einige Vorstände in der Niedrigzins- und Negativzinsphase Invest-Möglichkeiten gesucht, die nun auf die Füße fallen. Den Betrug bei der einen Bank jetzt mal rausgenommen. Die großen deutschen Landesbanken waren ja ebenfalls die, die in der Lehmann und Subprime Krise stark involviert waren, obwohl man auch diese dort nicht so vermutet hätte. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag