davidh Februar 24, 2012 Erstmal ein Hallo in die Runde! Ich sehe, dass hier viele Experten vertreten sind, daher hoffe ich mal, dass meine Frage nicht zu naiv ist. Derzeit gibt es ja einige Banken (DAB Bank, Cortal Consors), die mit vergleichsweise hohen Tagesgeldzinsen (3,5% bzw 4,5%) werben, wenn man ein Depot zu ihnen überträgt bzw. ein Depot in Höhe von 10.000 EUR aufbaut. Ich bin Tagesgeld-Hopper und nicht entschlossen genug, mein Geld bei der derzeit wirtschaftlich etwas schwierig zu prognostizierenden Lage langfristig (>=3 Jahre) anzulegen. Daher möchte ich natürlich jedes gute Angebot nutzen, die DAB Bank garantiert sogar 3,5% für ein Jahr - das ist nun wirklich nicht schlecht. Bisher hatte ich mit Wertpapierprodukten wenig zu tun und möchte auch vorerst nicht "ernsthaft" in den Börsenhandel einsteigen. Sicherlich kann man viel gewinnen, allerdings auch viel verlieren und man muss am Ball bleiben. Bei Tages-/Festgeldprodukten weiß man was man hat und erhält eine absehbare Rendite. Meine Frage: ist es möglich, ein Depot über 10.000 EUR aufzubauen, das konstant über 1 Jahr seinen Wert hält? Ich dachte z. B. an Zertifikate - 5.000 EUR auf Zertifikate die auf einen steigenden DAX wetten und 5.000 EUR für das Gegenteil. Dann sollte mein Depot doch immer im Schnitt 10.000 EUR wert sein. Was meint ihr? Sinnvoll oder schwachsinnig? Gibt es tatsächlich Produkte (liege ich mit Zertifikaten richtig?), die ich in mein Depot aufnehmen kann, die das tun was ich möchte - einfach für 1 Jahr lang ihren Wert halten und selbstverständlich ohne Verlustrisiko (Bankenpleite ausgenommen)? Danke und Gruß David Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
sh2108 Februar 24, 2012 Bei diesem "Nullsummenspiel" niemals die Kosten vergessen! Nach Kosten kannst du nur verlieren mit der Strategie. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Emilian Februar 24, 2012 · bearbeitet Februar 24, 2012 von Emilian Herzlich willkommen im WPF, David! ganz so wie Du Dir das vorstellst wirds nicht funktionieren. Zum einen hast Du o.g. Kosten und zum anderen die Inflation, die Dein Vermögen schleichend entwertet. Du bist also mehr oder weniger "gezwungen" etwas aus Deiner Wertanlage herauszuholen. Wir nennen das hier reale Rendite. Ich glaube Du solltest Dir zunächst noch etwas Wissen aneignen bevor Du irgendwelche Investments übers Tagesgeld hinaus tätigst (Zertifikate finde ich persönlich weniger sinnvoll.). Hier kann Dir das Forum ganz gut helfen. Falls Aktien/Aktienfonds erstmal nichts für Dich sind, dann gib oben in Forensuche mal den Begriff Sparbriefleiter ein. Frohes Lernen wünscht Emilian. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Schinzilord Februar 24, 2012 Eine Möglichkeit, das Geld "risikolos" (bis auf Inflation) im Depot zu parken, wäre einfach ein ETF auf den EONIA (durchschnittsverzinsung <0.5% p.a.). Dann verwässerst du dir aber auch wieder die eigentliche Rendite aufs TG, womit du wahrscheinlich wieder auf normalen Durchschnitt angelangt bist. Ist aber auf alle Mal besser als Long + Short gleichzeitig. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
myphoenix Februar 24, 2012 · bearbeitet Februar 24, 2012 von myphoenix Eine Möglichkeit wäre z.B. den EONIA TR Index abzubilden. (Beim EONIA TR Index handelt es sich um einen von der Europäischen Zentralbank festgestellten effektiven Tagesgeldsatz, der als gewichteter Durchschnitt aller unbesicherten Tagesgeldausleihungen im Interbankenmarkt berechnet wird.) Quelle: (http://www.etf.db.com/DE/DEU/ETF/LU0290358497/DBX0AN/EONIA_TOTAL_RETURN_INDEX_ETF_.html) Allerdings sollte man beachten, dass dieser teilweise sehr geringe Rendite erwirtschaftet, vor allem in Niedrigzinsperioden wie im Moment und die Kosten (TER sowie Kauf / Verkaufsorder) diese nochmal schmälern. Auf jeden Fall sollte man vorher berechnen, ob sich dies überhaupt lohnt und ein Mehrgewinn bei den Zinsen darstellt, wenn 10.000€ in so einem Produkt stecken und der Rest von den hohen TG Zinsen profitiert oder der gesamte Betrag in einem eher durchschnittlichem TG Konto stecken, die für das gesamte Guthaben gelten. Nur ein kleiner Denkansatz. Edit: da war Schinzilord wesentlich schneller ... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
davidh Februar 25, 2012 Danke für Eure Antworten! Dieser Fonds dürfte für mein Vorhaben ideal sein. Ihr habt natürlich recht - der Mehrgewinn ist, nach Abzug aller Kosten, vernachlässigbar. 100.000 EUR kann ich zu 3,5% für ein Jahr lang garantiert anlegen, dafür liegen 10.000 EUR brach mit einer Verzinsung von vielleicht 0,30%. 3500 EUR Zinseinnahmen stehen bei einer Anlage von 110.000 EUR beim momentan besten ausländischen Tagesgeldanbieter zu 2,85% 3135 EUR gegenüber, sprich 365 EUR Differenz. 65 EUR für den An- und Verkauf sollten ja recht großzügig gerechnet sein (bei Cortal Consors kam ich auf die Schnelle auf knapp 20 EUR Gebühr bei Kauf über Tradegate Exchange) - 300 EUR. 300 EUR sind vielleicht nicht viel, schon gar nicht wenn darüber noch die Abgeltungssteuer rollt. Dafür isses ein kleiner Ausflug in die Welt der Wertpapiere, und vielleicht wird das nicht mein einziger Trade bleiben Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Malvolio Februar 25, 2012 Man muss es ja gar nicht so kompliziert machen. Du kannst Du auch eine möglichst sichere Anleihe kaufen, die ein Jahr Restlaufzeit hat, oder eben einen geldmarktnahen Fonds bzw. ETF. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Eremit Februar 25, 2012 · bearbeitet Februar 25, 2012 von Eremit genau das selbe wollte ich auch sagen... Du könntest zum Beispiel eine (Staats-)Anleihe kaufen, die in 13Monaten fällig wird. Dann hast du was für die Dauer und die Rückzahlung dürfte nehezu 100% sicher sein. Beispielsweise eine französische Anleihe mit ca. 1,5% Rendite für die Restlaufzeit (bei einer deutschen bekommst du momentan leider nicht mehr als auf EONIA: http://www.deutsche-...ditetabelle.pdf) angenehmer Nebeneffekt: Du lernst die Asset-Klasse Anleihen besser kennen.Und zudem sparst du dir einmal die Transaktionsgebühren, weil du nur kaufen musst, verkauft/zugteilt wird sie bei Ablauf von selbst. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
bb_florian Februar 26, 2012 Wie wärs mit einem Pfandbrief, z.B. WKN A0S8XU (von der ehemaligen Hypo Real Estate, Fälligkeit 15.03.2013, Rendite ca. 1,1%). Oder eine Landesschatzanweisung von NRW, z.B. WKN NRW1YT (fällig 15.03.2013), immerhin noch etwa 0,7% Rendite. Bunds liefern mit der selben Fälligkeit etwa 0,15%. Die niedrigere Rendite der Bunds liegt überwiegend daran, dass die Liquidität deutlich besser ist, das ist für dich als Privatanleger aber kaum relevant. Das Ausfallrisiko von NRW dürfte auf 1Jahressicht wohl nicht so hoch sein. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
davidh Mai 6, 2013 · bearbeitet Mai 6, 2013 von davidh Ich möchte ein kleines Follow-Up posten mit einer weiteren Frage. Der "DAB-Move" ist seit Ende Q1/2013 fertig. Hat soweit geklappt, nur bin ich mit dem EONIA ETF-Papier in eine Steuerfalle getappt (http://www.dasinvest...ur-steuerfalle/), sodass mir rund 120 EUR Abgeltungssteuer abgezogen wurden. Da die Zinsen zwischenzeitlich massiv eingebrochen sind, hat es sich trotzdem gelohnt. Anleihen wären nicht nur wegen der Ordergebühren besser gewesen, aber damals war ich auch einfach noch nicht so bewandert. Das DAB-Angebot ist mittlerweile ziemlich kastriert: 25.000 EUR und 3,5% auf 6 Monate garantiert. Ich möchte den Spaß noch mal machen (diesmal Cortal Consors) und bin auf der Suche nach dem passenden Papierchen. Im Anleihensegment habe ich mich umgeschaut: Peugeot (A1A06A - 3,5% - 100,972 EUR Kurs - 2,07% Rendite) oder vielleicht sogar Ungarn (A0AU1L - 4,5% - 101,43 EUR Kurs -2,49% Rendite) - ein bisschen Risiko darf es sein, wobei die Wahl wohl letztlich Zufall sein wird. Ich muss mich auch auf einen Auslaufzeitraum von idealerweise Januar 2014 beschränken, da ab 01.01.2014 die Sonderverzinsung wieder weg ist. Sind denn Unternehmens-/Staatsanleihen das perfekte Werkzeug, oder gibt es noch andere Papiere, die sich dafür eignen? Ist natürlich wünschenswert, wenn sie auch etwas Rendite abwerfen. Möchte nur vermeiden, dass ich irgendeine Anlageklasse übersehe (z. B. "geldmarktnaher Fonds/ETF" - aber hier kommen wieder die Ordergebühren drauf?). Also, wem spontan noch was einfällt, freue mich über jeden Tipp. Es geht übrigens um "nur" 6.000 EUR, die in Wertpapiere angelegt werden sollen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag