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Flasher

Wie hoch ist eigentlich die reale Inflation?

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Flasher

Hallo!

 

Ich lese desöfteren, dass die offiziell berechnete Inflation (Berechnung der Preissteigerung über einen definierten Warenkorb) nicht der realen Inflation entspricht, da durch eine kreative Auswahl der Bestandteile des Warenkorbes die Inflationbrechnung manipuliert wird.

Ist das korrekt?

 

Falls nein, gibt es neben der Berechnung der Inflation über den Verbraucherpreisindex eine Methode die einen realen Wert liefert?

 

Viele Grüße,

Flasher

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zylar
· bearbeitet von zylar

Wachstum der Geldmenge M3 minus Wirtschaftswachstum ?

 

Das lässt sich wohl nicht so leicht beantworten.. solange die zusätzliche Geldmenge nicht bei den Konsumenten ankommt, sondern in Anleihen usw fließt, findet keine/wenig Preissteigerung statt und dem entsprechend "niedrig" ist dann die gemessene Inflation..

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€-man

Falls nein, gibt es neben der Berechnung der Inflation über den Verbraucherpreisindex eine Methode die einen realen Wert liefert?

 

Führe penibel ein Haushaltsbuch. Denn selbst die Inflationsrate deines Nachbarn muss nicht zwangsweise mit der deinen übereinstimmen.

 

Gruß

-man

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Chemstudent
· bearbeitet von Chemstudent

Hallo!

 

Ich lese desöfteren, dass die offiziell berechnete Inflation (Berechnung der Preissteigerung über einen definierten Warenkorb) nicht der realen Inflation entspricht, da durch eine kreative Auswahl der Bestandteile des Warenkorbes die Inflationbrechnung manipuliert wird.

Ist das korrekt?

Das ist korrekt. Insb. seien hier als Stichworte die hedonische Methode, der Surrogatansatz und die geometrische Gewichtung genannt. Kurzum: Letztlich Schönfärberei und Missbrauch der eigentlich durchaus akzeptablen Idee, einen definierten Warenkorb zu nehmen, und dessen Preisveränderungen zu ermitteln.

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Anthony

Ich hab letztens in einer Focus-Ausgabe geblättert, in der die Preise heute mit denen von 2001 verglichen wurden. Schön mit Tabellen und farblich aufbereitet. Ich hab den Artikel nicht ganz gelesen, aber was mir sofort auffiel: Es wurde z.B. der Preis eines Druckers aus dem Jahr 2001 mit dem heutigen Preis desselben(!) Druckers verglichen. Und oh Wunder! Der zehn Jahre alte Drucker ist heute satte 90% günstiger als 2001. Ja, es ist richtig, dass der Drucker heute billiger ist, aber das heißt noch lange nicht, dass man heute für einen Drucker auf neusten Stand der Technik weniger zahlt als vor 10 Jahren.

 

Andersrum gibt's aber auch Probleme: Der Benzinpreis von 2001 wurde mit dem heutigen Preis verglichen. Preissteigerung irgendwas um die 100%. Zahlen wir deshalb wirklich das doppelt für den Benzin wie vor 10 Jahren? Eher nein, da Autos heute auch sehr viel weniger Benzin benötigen.

 

Das sind nur 2 Beispiele von zig. Ich glaube eine exakte Bestimmung einer Inflationsrate gestaltet sich in der Realität ziemlich schwer.

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Ramstein

Anzumerken ist auch noch, dass es bei den landläufig genannten "Inflationsraten" um Verbraucherpreise geht, nicht um Investitionsgüter, Immobilien, Panzer, o.ä.

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Christian (e46)

Ich schätze, dass daher die "gefühlte" Inflation wichtiger ist. Im Sinner einer individuellen Inflation. Wenn ich die Hälfte meines Einkommens für Nahrungsmittel ausgeben, und

die Preise für z.B. Mais um 20 oder 30 % steigen? Siehe Mexiko vor einiger Zeit.

 

Jeder Mensch dürfte in Abhängigkeit von seinen Bedürfnissen Inflation ganz unterschiedlich erleben. Beispiele:

-Pendler mit täglich 100 km Weg zur Arbeit (Kraftstoff)

-Raucher (Tabakbesteueurung!)

-Stadtbewohner ohne eigenes Auto

-usw.

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losemoremoney

Hallo!

 

Ich lese desöfteren, dass die offiziell berechnete Inflation (Berechnung der Preissteigerung über einen definierten Warenkorb) nicht der realen Inflation entspricht, da durch eine kreative Auswahl der Bestandteile des Warenkorbes die Inflationbrechnung manipuliert wird.

Ist das korrekt?

 

Falls nein, gibt es neben der Berechnung der Inflation über den Verbraucherpreisindex eine Methode die einen realen Wert liefert?

 

Viele Grüße,

Flasher

 

Nimmst den Goldpreis als Inflationsmesser, dann machst Du nichts falsch.

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Klaus23
· bearbeitet von Klaus23

Es wurde z.B. der Preis eines Druckers aus dem Jahr 2001 mit dem heutigen Preis desselben(!) Druckers verglichen. Und oh Wunder! Der zehn Jahre alte Drucker ist heute satte 90% günstiger als 2001. Ja, es ist richtig, dass der Drucker heute billiger ist, aber das heißt noch lange nicht, dass man heute für einen Drucker auf neusten Stand der Technik weniger zahlt als vor 10 Jahren.

 

Andersrum gibt's aber auch Probleme: Der Benzinpreis von 2001 wurde mit dem heutigen Preis verglichen. Preissteigerung irgendwas um die 100%. Zahlen wir deshalb wirklich das doppelt für den Benzin wie vor 10 Jahren? Eher nein, da Autos heute auch sehr viel weniger Benzin benötigen.

Laut destatis wird der Warenkorb laufend aktualisiert. Der Drucker von 2001 dürfte daher kaum noch im aktuellen Warenkorb sein.

Zudem wird das Wägungsschema alle 5 Jahre aktualisiert. Der geringere Benzinverbrauch gegenüber 2001 sollte also auch berücksichtigt sein.

 

Edit:

Ich habe gerade mal ein paar Seiten zur Hedonische Methode überflogen. Es wird also beim Vergleich von Drucken von 2001 zu heute aufgrund des technischen Fortschritts eine Qualitätsbereinigung in den Preis einfließen. Das scheint mir auch sinnvoll zu sein.

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losemoremoney
Zahlen wir deshalb wirklich das doppelt für den Benzin wie vor 10 Jahren? Eher nein, da Autos heute auch sehr viel weniger Benzin benötigen.

 

Das ändert nichts an der Tatsache das Benzin und Autos teurer geworden sind und ich fürs gleiche Geld weniger bekomme.

 

Ich zum Beispiel bin von 7er BMW 12l auf nen Isetta umgestiegen 3,3l.

 

Mein persönlicher CPI ist deshalb auch deflationär.

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post-7359-0-77475900-1329676609_thumb.jpeg

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AK8124
Andersrum gibt's aber auch Probleme: Der Benzinpreis von 2001 wurde mit dem heutigen Preis verglichen. Preissteigerung irgendwas um die 100%. Zahlen wir deshalb wirklich das doppelt für den Benzin wie vor 10 Jahren? Eher nein, da Autos heute auch sehr viel weniger Benzin benötigen.

 

Das stimmt aber nur, wenn du wirklich alle 3 Jahre dir ein neues Auto zulegst. Ich selber fahre seit 1999 das gleiche Auto. Opel Corsa B 1.2 mit ca. 6 bis 7 Liter Verbrauch, je nach Fahrweise und der Verbrauch hat sich in den letzten 10 Jahren nicht wesentlich geändert sondern eher der Spritpreis. Gestern Super für 1,69 Euro getankt.

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Morbo
Andersrum gibt's aber auch Probleme: Der Benzinpreis von 2001 wurde mit dem heutigen Preis verglichen. Preissteigerung irgendwas um die 100%. Zahlen wir deshalb wirklich das doppelt für den Benzin wie vor 10 Jahren? Eher nein, da Autos heute auch sehr viel weniger Benzin benötigen.

 

Das stimmt aber nur, wenn du wirklich alle 3 Jahre dir ein neues Auto zulegst. Ich selber fahre seit 1999 das gleiche Auto. Opel Corsa B 1.2 mit ca. 6 bis 7 Liter Verbrauch, je nach Fahrweise und der Verbrauch hat sich in den letzten 10 Jahren nicht wesentlich geändert sondern eher der Spritpreis. Gestern Super für 1,69 Euro getankt.

 

Aus eben solchen Gruenden laesst sich der reale Kaufkraftverlust wirklich nur individuell bestimmen.

 

Beispiel:

 

Bei mir kommt fuer 2011 15.3% Inflation raus. Warum? Diesel ist fuer mich der wesentliche Kostenfaktor. Alle anderen Preise spielen keine nennenswerte Rolle. Daher diese Rate. Aber das ist eben meine Situation. Mit allen anderen Inflationszahlen kann ich nichts anfangen, weil ich genau obiges in absolutem Geld mehr bezahlt habe.

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