AnNaWF Februar 14, 2012 · bearbeitet Februar 15, 2012 von AnNaWF Das wesentliche wurde ja (neben viel Blödsinn einiger weniger schon gesagt). Dass auch die Versicherer wie jeder andere (Waren)verkäufer oder Dienstleister Gewinn machen wollen ist ja völlig klar - die Frage ist ob einem die Dienstleistung (Risikoabsicherung etc.) das Geld wert ist; wie immer - ich bekomme für x EUR das Produkt/die Leistung y - ob es mir das Wert ist kann nur "ich" selbst enstcheiden; bei Versicherungen kann man den "Wert" (oftmals "die Wichtigkeit") meist auf Basis von Szenarienrechnungen ermitteln. Die Frage ist dabei oft ob ich durch Vorsorge auch selbst das Risiko "handeln" kann und im Fall des Nichteintretens des Risikos dann das Geld auch wieder für andere Zwecke einsetzen kann (welches bei einer Risikoversicherung schlichtweg weg wäre). Beispiel: Ich bin 60, habe einiges an Vermögen und die projezierte Rente ist bereits "ausreichend". Jetzt noch eine BU abschließen oder schonmal anfangen etwas mehr zurückzulegen? Legt man mehr zurück kann man im Fall des BU Eintritts aus den Rücklagen schöpfen und im Falle des Nichteintritts das Geld ab 67 anderweitig verwenden. Ist man 20 und hat man kein Vermögen sieht das Szenario ganz anders aus. Das Risiko kann eigentlich keiner wirklich stemmen. Ich persönlich erachte Versicherungen dann als sinnvoll wenn sie mich, da schließe ich mich meinem Vorredner an, gegen existentielle Risiken deren Eintritt ich auch durch Rücklagen etc. niemals abfangen könnte, absichern. Der Trick damit dies funktioniert ist die Verteilung des Risikos und der Beiträge <-> Leistungen auf das gesamte Versicherungskollektiv. Essentiell sind m.E.: Privathaftpflicht Hier halte ich zB auch Selbstbehalte von 0 EUR für totalen quatsch die das ganze unnötig teuer machen; warum muss man für 30 EUR die Versicherung bemühen? Solche Schäden sind nicht existenzbedrohend; man kann sie selbst tragen was sich meist auch rechnet; die wenigsten haben jedes Jahr einen PHV Fall so dass sich die deutlich niedrigen Beiträge meist auch rechnen. Außerdem kommt das nicht gut wenn man alle 4 Wochen einen Schaden meldet und ein Wechsel zu einem anderen Versicherer wird dann schwierig (Frage nach Vorschäden etc.). Essentiell wird die PHV bei Schäden die in den 5-/6-stelligen Bereich gehen, genau dann brauch ich die PHV, mitunter auch wenn derjenige der mir gegenüber einen Schaden verursacht hat keine PHV hat Krankenversicherung Berufsunfähigkeitsversicherung In diesem Kontext sehe ich insb. eine Unfallversicherung als überflüssig an. Wie schon oft gesagt v.a. deswegen weil nur 10% der BU Fälle aus Unfällen hervorgehen; die BU zahlt auch wenn die BU aus einem Unfall hervorgeht, deckt also ohnehin alle Szenarien ab. Hausratversicherung Ob man eine Hausrat unbedingt braucht oder es eher ein "nice to have" ist würde ich vom Hausrat abhängig machen. Eine 1 Zimmer Bude mit Möbiliar und Geräten für 2000 EUR muss man vllt. nicht unbedingt absicher; eine 150qm Wohnung mit Luxusmöbeln vllt. eher schon. Sinnvoll aber aus meiner nicht notwendig sind Versicherungen wie Rechtsschutz etc. Eine Rentenversicherung ist meist Käse, da zu teuer. Einzige Daseinsberechtigung die Koppelung (so man das will) mit einer BUZ zB mit Passivdynamik. Alles andere ist aus meiner Sicht sowieso völliger Käse. Für gewerblich etc. tätige sind VSH und u.U. Berufshaftpflichtversicherungen noch essentiell wenn nicht gar vorgeschrieben. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
swingkid Februar 15, 2012 · bearbeitet Februar 15, 2012 von swingkid Du hast Recht, die Schadensquatoe lag bei manchen Policen über 100 Punkte, aber das war nur ein momentaner Stand. Wo einer Recht hat, hat auch einer Unrecht. Die Gebäudeversicherung ist nach wie vor ein defizitäres Geschäftsfeld für die Versicherer und wird das auf absehbare Zeit auch erst einmal bleiben. Ebenso wie die Industrieversicherung allgemein. Und eine Schadenquote wird in Prozent ausgedrückt, nicht in Punkten. KFZ Versicherungen haben die letzten zwei Jahre Verlust gemacht aber daraufhin entsprechend die Beiträge erhöht. Dieses Jahr wird wieder mit einem Gewinn gerechnet. Diese Aussage ist,wie so oft bei Dir,......ach lassen wir das!!Einzelne Versicherer haben sogar Gewinne geschrieben. Ein Blick z.B. in die Geschäftsberichte der Debeka würde Dir bei der Erkenntnisgewinnung sicher helfen. Und ich glaube kaum, dass Du weisst bzw. die rechtlichen Grundlagen kennst, unter welchen Voraussetzungen Versicherer Preise erhöhen und das vor allem auch dürfen. Ich verstehe Versicherungen, als große Bank der du eine Gebühr zahlst um im Fall der Fälle Geld zu bekommen. Wenn du aber genauso selbst Rücklagen bildest, ist aber eine überflüssige Zusatzausgabe. Mach doch einmal eine Rechnung auf, wie Du für einen Worst Case im gleichen Masse wie ein Versichertenkollektiv Rücklagen bildest, um einen Schaden zu begleichen. Folgende Vorgabe: Versicherer A versichert mir Sachschäden bis zu einer Höhe von 20000000 €. Dafür verlangt er einen Jahresbeitrag von 60€. Wie lange brauche Ich als Einzelner bei einer angenommenen Verzinsung meiner Rücklage in Höhe von 6%, um aus 60€ 20 Millionen zu machen? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
lacerator1984 Februar 15, 2012 · bearbeitet Februar 15, 2012 von lacerator1984 hat sich erledigt... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
swingkid Februar 15, 2012 · bearbeitet Februar 15, 2012 von swingkid An sich ist das schon eine stimmige Aufzählung von AnNa. Je nach Situation gibt es aber auch andere Policen, die existenziell sein können. Für mich wären das zum Beispiel: -Die Gebäudeversicherung für Immobilienbesitzer; -Eine Risikolebensversicherung für Ehepaare ; -Krankentagegeld für Selbständige; um einige zu nennen. Und um noch einmal auf das Beispiel mit den Kleinschäden einzugehen: Es ist ja tatsächlich so, dass der Grossteil der Schäden überschaubar ist und den Geschädigten nicht in den Ruin treibt. Genauso sieht es ja auch in der Unfall- oder Haftpflichtversicherung aus. Wenn ich jedoch der Meinung bin, dass es sinnvoll ist, mich gegen einen möglichen Schaden mit Hilfe eines Kollektivs abzusichern, dann sollte ich doch an den worst case denken. Wenn ich nicht daran glaube, dass mich ein solcher Schaden einmal trifft, dann versichere ich mich nicht dagegen. Die Entscheidung, welche Risiken man absichert, sollte man doch aber jedem selbst überlassen... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
WOVA1 Februar 15, 2012 An sich ist das schon eine stimmige Aufzählung von AnNa. Je nach Situation gibt es aber auch andere Policen, die existenziell sein können. Für mich wären das zum Beispiel: -Die Gebäudeversicherung für Immobilienbesitzer; -Eine Risikolebensversicherung für Ehepaare ; -Krankentagegeld für Selbständige; um einige zu nennen. Sehe ich ähnlich, kleine Ergänzungen: die Risiko-LV gerade auch für Nicht-Ehepaare (als versicherte Person jeweils der andere Teil des Paares) - sonst frisst die Erbschaftsteuer die Absicherung weg. Und bei der Gebäudeversicherung den Öltank nicht vergessen - wenn man einen hat. Der kann richtig teuer werden.. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
swingkid Februar 15, 2012 Danke für die Einschätzung. Was ist aus Deiner Sicht für gewöhnlich das größte Risiko in diesem Bereich? Nun, es kann auch bei einer BU um richtig grosse Summen gehen. Immer in Abhängigkeit von Rentenhöhe und Restlaufzeit des Vertrages und damit dem Gesamtbarwert. Erfahrungsgemäss lauern im Versicherungsbereich aber die Tücken woanders: -in der KfZ-Versicherung (hier ein wirklich trauriges Beispiel); -in der privaten Krankenversicherung (teure Hilfsmittel, langfristige Therapien); -sowie,man höre und staune: in der Unfallversicherung. Ganz einfach aus dem Grund, weil hier häufiger hohe Summen versichert werden, weil der Preis deutlich niedriger ist als bei einer BU. Zu Klagen kann es hier aber genauso kommen, wenn der Gutacjhter nicht das entscheidet, was eine der beiden Parteien gerne entschieden hätte. An sich ist das schon eine stimmige Aufzählung von AnNa. Je nach Situation gibt es aber auch andere Policen, die existenziell sein können. Für mich wären das zum Beispiel: -Die Gebäudeversicherung für Immobilienbesitzer; -Eine Risikolebensversicherung für Ehepaare ; -Krankentagegeld für Selbständige; um einige zu nennen. Sehe ich ähnlich, kleine Ergänzungen: die Risiko-LV gerade auch für Nicht-Ehepaare (als versicherte Person jeweils der andere Teil des Paares) - sonst frisst die Erbschaftsteuer die Absicherung weg. Und bei der Gebäudeversicherung den Öltank nicht vergessen - wenn man einen hat. Der kann richtig teuer werden.. Sehr richtig . Der Öltank ist unter Umständen in der Privathaftpflichtpolice versichert, so man eine hat. Ansonsten sollte da drauf geachtet werden, Stichwort Dekontaminationskosten. danke für die Ergänzung! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag