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Bärenbulle

CAPM-Marktportfolio

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Bärenbulle
· bearbeitet von Bärenbulle

Wie findet man die optimale Assetallokation für sich? Sharpe's Überlegungen zum CAPM-Marktportfolio sind da relativ eindeutig und gehen davon aus, dass es so etwas wie das ideale Marktportfolio gibt (das sogenannten "super-efficient portfolio"), nachdem alle rationalen Anleger anlegen sollten. Die Risiko/Rendite-Adjustage findet dann über Cash oder Leverage statt. Ist das auch in der Praxis relevant und als Kleinanleger umsetzbar?

 

Inspiriert durch eine Diskussion im Risk Parity Faden wollte ich mal wissen, wie eigentlich das derzeitige globale CAPM-Marktportfolio bzw. "super-efficient portfolio" aussieht und ob eine naiv gehebeltes Marktportfolio mit hohem Bondanteil nicht dem RP-Ansatz überlegen ist (Klick: Benchmark unter realistischen Bedingungen findet sich hier).

 

Da sich für mich nach längeren Überlegungen abzeichnet, das ein CAPM Marktportfolio/"super-efficient portfolio" dem Risk Parity Portfolio überlegen ist, wäre es schön wenn wir hier mal die aktuellen Größen der globalen Märkte zusammentragen können. Nehmen wir an, man möchte in das derzeitige vermeintliche "super-efficient portfolio" anlegen, wie sollte dann die Asset-Gewichtung aussehen?

 

Hier das was ich gefunden habe:

Aktien: ca. 55 Billionen Dollar (amerik. trillion)

Bonds: ca. 95 Billionen Dollar

Immobilien: ca. 30 Billionen Dollar (davon direkt via REIT investierbar sind ca. 6%; Kann das stimmen?)

Rohstoffe (Derivate): 750 Milliarden bis 1,5 Billionen Dollar (engl. billion; trillion, billion und jeder nennt es anders; erscheint mir wenig; ich hoffe es wurde alles korrekt übersetzt)

 

Irgendwo habe ich mal gelesen, das CAPM bei Rohstoffen nicht funktioniert. Erscheint mir sehr gering der globale Anteil. Stimmen die Zahlen?

 

Die World Federation of Exchanges hat Daten zur Entwicklung der globalen Aktienmärkte veröffentlicht. Die Organisation umfasst 52 regulierte Aktienbörsen auf der Welt, da können deren Daten schon als repräsentativ gelten. Die globale Aktienmarkt-Kapitalisierung ist demnach im April auf 59,13 Bill. Dollar angewachsen. Gegenüber dem Vormonat legte sie um 1,33 Bill. Dollar zu.

 

Der April-Wert markiert ein 40-Monats-Hoch. Das Allzeit-Hoch lag im Oktober 2007 bei 63 Bill. Dollar, die aktuelle Marktkapitalisierung liegt damit rund 6 % tiefer.

 

Das zyklische Tief war im Februar 2009 mit 26,6 Bill. Dollar erreicht worden. Der aktuelle Stand bedeutet mehr als eine Verdopplung seitdem – plus 32,5 Bill. Dollar oder 122 % Zuwachs in 26 Monaten! Im August 2003 lag die Marktkapitalisierung bei 27 Bill. Dollar, es dauerte mehr als vier Jahre bis zum Hoch im Oktober 2007.

 

32,5 Bill Dollar – das ist mehr als das Doppelte des US-BIPs, mehr als das Doppelte der jährlichen Wirtschaftsleistung der welt-größten Volkswirtschaft!

 

Quelle

 

Global bond market up 5% in 2010 to record $95 trillion: more than two-thirds the size of equity market

Published 04/07/2011

Bond market share of global GDP grows to 130% in 2010 – dwarfs the global equity market with a market capitalisation of $55 trillion.

Quelle
Although the US has traditionally dominated the world’s bond markets, bonds issued in the US now account for less than half –about 44%--of the global bond market volume. In Europe, bonds are about 2/3 of the total amount of securities outstanding in bonds and shares; in the US, the bond market is about the same size as the stock market. Historically fragmented, the bond markets of the world comprise a great variety of bond products with complex and different characteristics. About 60% of the European bond market is government bond debt, 29% is corporate, and 11% is asset-backed; in the US, the proportion of bonds issued by the corporate sector is much larger.
Quelle

 

 

Size of the Global Real Estate (RE) Market

Country Total Real Estate ($bn) Listed Real Estate ($bn) Listed RE as % of total RE National Stock Market ($bn) Listed RE as % of Stock Market

United States 5,885.4 354.0 6.0% 10,899.0 3.3%

Japan 1,996.9 159.0 8.0% 3,234.2 4.9%

United Kingdom 1,403.8 54.0 3.9% 2,360.3 2.3%

Germany 1,365.2 15.0 1.1% 1,044.7 1.4%

France 1,058.2 57.0 5.4% 1,527.9 3.7%

Italy 866.6 6.0 0.7% 577.1 1.0%

Hong Kong/China 630.8 163.0 25.8% 4,371.8 3.7%

Spain 573.5 18.0 3.1% 616.4 2.9%

Canada 558.3 37.0 6.6% 1,292.1 2.9%

South Korea 385.5 1.0 0.3% 623.6 0.2%

Australia 333.2 109.0 32.7% 836.3 13.0%

Russia 325.5 5.0 1.5% 369.9 1.4%

Brazil 325.4 0.7 0.2% 901.5 0.1%

Mexico 323.2 0.1 0.0% 271.8 0.0%

Netherlands 312.8 12.0 3.8% 234.4 5.1%

Other Countries 3,076.2 146.1 4.7% 6,756.2 2.2%

World 19,420.5 1,136.9 5.9% 35,917.3 3.2%

 

Data supplied by EPRA (www.epra.com)

All values as at May 2009 except Total Real Estate - end 2007

Quelle

 

The Size of the Global Commodities Derivatives Market is Now Estimated to be Around $750 Billion

Quelle

Nearly 1.7 billion commodity contracts changed hands in 2007.

 

Read more: About the Commodities Market | eHow.com http://www.ehow.com/about_5127598_commodities-market.html#ixzz1lWA044J9

Quelle

 

Commodities sind ein harter Brocken:

Size of the marketThe trading of commodities consists of direct physical trading and derivatives trading. Exchange traded commodities have seen an upturn in the volume of trading since the start of the decade. This was largely a result of the growing attraction of commodities as an asset class and a proliferation of investment options which has made it easier to access this market.

 

The global volume of commodities contracts traded on exchanges increased by a fifth in 2010, and a half since 2008, to around 2.5 billion million contracts. During the three years up to the end of 2010, global physical exports of commodities fell by 2%, while the outstanding value of OTC commodities derivatives declined by two-thirds as investors reduced risk following a five-fold increase in value outstanding in the previous three years. Trading on exchanges in China and India has gained in importance in recent years due to their emergence as significant commodities consumers and producers. China accounted for more than 60% of exchange-traded commodities in 2009, up on its 40% share in the previous year.

 

Commodity assets under management more than doubled between 2008 and 2010 to nearly $380bn. Inflows into the sector totalled over $60bn in 2010, the second highest year on record, down from the record $72bn allocated to commodities funds in the previous year. The bulk of funds went into precious metals and energy products. The growth in prices of many commodities in 2010 contributed to the increase in the value of commodities funds under management.

quelle ... keine Zahl paßt so richtig zusammen. Ich weiß nicht mal ob die Größenordnung um 3 nullen daneben liegt. :o

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Bärenbulle
· bearbeitet von Bärenbulle

Hier mal die vermeintlich effiziente Assetallokation:

post-12435-0-71991700-1328458949_thumb.png

 

Legt eigentlich irgendjemand von Euch so an?

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Stairway
· bearbeitet von Stairway

Hier wurde soetwas wohl schon gemacht, ich kann aber leider nicht darauf zugreifen:

 

http://www.iijournals.com/doi/abs/10.3905/jpm.1983.408915

 

Edit:

 

http://ciber.fuqua.duke.edu/~charvey/Teaching/BA453_2006/Black_Litterman_Global_Portfolio_Optimization_1992.pdf

 

Hier könnte auch noch Interessantes drinstehen.

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Schinzilord

Hi Bärenbulle,

 

darüber hab ich mir auch schonmal Gedanken gemacht und ein paar Daten gesammelt.

Bei Derivaten wird es schwierig, weil der Markt sehr aufgebläht ist und Nettopositionen natürlich nicht so groß sind wie alle Long/Short Bruttopositionen.

 

Meine Aufteilung schaut so aus wie deine (gleiche Daten):

post-9048-0-02765400-1328477777_thumb.png

Morgen dann mehr.

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TaurusX
· bearbeitet von TaurusX

ich weiß nicht ob es wichtig ist , aber bei Derivatevolumen hast du dich um ein paar Nullen vertan.

 

es sind nicht 750 Mrd - sondern über mehr als 750 Billionen Dollar (Zahl Ende 2010 766 Billionen Dollar)

 

hier mal ein etwas älters pdf

090210-europa-am-ende-statistik.pdf

 

http://zeitenwende24.de/web/2011/11/derivate-volumen-rekord-brd-rating-verbot-eu-beamte-sahnen-ab-immobilienfonds-platt-goldsilber/

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Flemme

ich weiß nicht ob es wichtig ist , aber bei Derivatevolumen hast du dich um ein paar Nullen vertan.

 

es sind nicht 750 Mrd - sondern über 750 Billionen Dollar (Zahl Ende 2010 766 Billionen Dollar)

 

Bärenbulle hat sich so eine Mühe gegeben zu betonen, dass eine Milliarde auf Deutsch, eine Billion auf Amerikanisch ist. Vielleicht liegt's daran?

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Zinsen
· bearbeitet von Zinsen

Was ist denn mit nicht handelbaren Krediten, kann man die einfach in Bondcorporate einfügen? Doch wohl eher nicht, wenn Einlagenbanken diese Einlagen direkt wieder herausgeben. Also in dem Sinne, dass man berücksichtigen müsste, ob kreditgebende Banken im Bondsektor ein großes Eigengeschäft betreiben oder vielmehr Intermediäre sind. Nur so als Einwurf.

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TaurusX

ich weiß nicht ob es wichtig ist , aber bei Derivatevolumen hast du dich um ein paar Nullen vertan.

 

es sind nicht 750 Mrd - sondern über 750 Billionen Dollar (Zahl Ende 2010 766 Billionen Dollar)

 

Bärenbulle hat sich so eine Mühe gegeben zu betonen, dass eine Milliarde auf Deutsch, eine Billion auf Amerikanisch ist. Vielleicht liegt's daran?

 

Ist schon klar, trotzdem sind es mehr 10x soviel Derivate wie Aktien&Bonds zusammen.

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etherial

Inspiriert durch eine Diskussion im Risk Parity Faden wollte ich mal wissen, wie eigentlich das derzeitige globale CAPM-Marktportfolio aussieht. Wäre schön wenn wir hier mal die aktuellen Größen der globalen Märkte zusammentragen können.

 

Kann es sein, dass du das Marktportfolio von Sharpe (das ist ein Weltindex) und des CAPM durcheinander gebracht hast.

 

Wenn ich nichts durcheinander bringe, dann ist CAPM nur eine Erweiterung zur Portfoliotheorie um den risikolosen Zins. Das Marktportfolio ist das Portfolio auf der Effizienzlinie, was von einer Geraden durch die Koordinate (0, risikoloser Zins) tangiert wird. D.h. man braucht keine Größe der Marktvolumina, sondern wie bei Markowitzoptimierung nur Renditen, Varianzen, Kovarianzen.

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Schinzilord

Ich denke, Bärenbulle will einfach einen marktkapitalisierungsgewichteten Weltindex über alle Assets erstellen. Das hat an sich nix mit CAPM oder Markowitz zu tun, außer, dass das marktkapisalisierungsgewichtete Wertportfolio effizient sein müsste, wenn die Leute rational Handeln würden (nach Vorgaben der EMT).

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Bärenbulle
· bearbeitet von Bärenbulle

Meine Aufteilung schaut so aus wie deine (gleiche Daten):

post-9048-0-02765400-1328477777_thumb.png

Der REIT-Anteil ist halt nur ein ganz kleiner Bruchteil des Weltweit in Immobilien investierten Vermögen. Ich habe in meiner Tabelle versucht den gesamten Markt (Private und kommerzielle Immobilien) reinzunehmen.

 

ich weiß nicht ob es wichtig ist , aber bei Derivatevolumen hast du dich um ein paar Nullen vertan.

Das Derivatevolumen habe ich doch gar nicht benutzt. Es ist unerheblich, da es sich dabei nur um einen kleinen Teil Rohstoffe handeln dürfte.

 

Wichtig wäre nochmal rauszufinden wie groß der Wert bzw. der Anteil der weltweit gehandelten Rohstofffutures ist. Mir kommen die 1,7 Billionen sehr niedrig vor, oder? Der Immobilienanteil erscheint mir dagegen verglw. plausibel.

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Bärenbulle
· bearbeitet von Bärenbulle

Ich denke, Bärenbulle will einfach einen marktkapitalisierungsgewichteten Weltindex über alle Assets erstellen. Das hat an sich nix mit CAPM oder Markowitz zu tun, außer, dass das marktkapisalisierungsgewichtete Wertportfolio effizient sein müsste, wenn die Leute rational Handeln würden (nach Vorgaben der EMT).

 

Korrekt.

 

Ich zitiere mal von hier: Klick mich

Es handelt sich beim CAPM um ein einperiodiges Modell, das auf der Portfoliotheorie von Harry Markowitz basiert. Entsprechend werden die wesentlichen Annahmen der Portfoliotheorie auch für das CAPM übernommen. Zudem kommen noch einige zusätzliche Annahmen hinzu, damit man die moderne Portfoliotheorie als Erklärungsansatz für das tatsächliche Verhalten der Anleger im Marktgleichgewicht uminterpretieren kann.

 

Sharpe, Lintner und Mossin nehmen an, dass alle Investoren die gleichen - oder eleganter ausgedrückt - "homogene" Erwartungen hinsichtlich der erwarteten Renditen der Wertpapiere, ihren Varianzen und Kovarianzen haben. Man geht von der Existenz eines risikolosen Wertpapieres aus, das unbegrenzt leerverkauft werden kann. Daraus folgt die Tobin-Seperation: Alle Investoren halten in ihrem Portfolio eine Mischung aus dem riskanten Tangentialportfolio, bei dem die Kapitalmarktlinie den effizienten Rand tangiert, und der sicheren Anlage.

 

Im Marktportfolio sind alle Wertpapiere entsprechend ihres Anteils am Gesamtwert aller Wertpapiere enthalten. Im Gleichgewicht, das das CAPM unterstellt, existieren markträumende Preise - also weder eine Überhangnachfrage noch ein Überhangangebot an Wertpapieren.

 

Da das CAPM auf der Portfoliotheorie aufbaut, kann Kapitalzuteilungsgerade übernommen werden. Sie wird nun als Kapitalmarktlinie (engl.: Capital Market Line) bezeichnet:

 

 

Die Annahmen, auf denen das CAPM beruht, stellen eine Vereinfachung der Realität dar. Denn offensichtlich haben nicht alle Investoren die gleichen Erwartungen und selbstverständlich halten nicht alle Investoren in ihrem Portfolio nur die sichere Anlage und das Marktportfolio. Das Marktportfolio zu erwerben ist schließlich unmöglich, da im Marktportfolio ALLE Anlageformen enthalten sein sollen!

 

Wenn ich nichts durcheinander bringe, dann ist CAPM nur eine Erweiterung zur Portfoliotheorie um den risikolosen Zins. Das Marktportfolio ist das Portfolio auf der Effizienzlinie, was von einer Geraden durch die Koordinate (0, risikoloser Zins) tangiert wird. D.h. man braucht keine Größe der Marktvolumina, sondern wie bei Markowitzoptimierung nur Renditen, Varianzen, Kovarianzen.

 

So wie ich den Text oben verstehe kristallisiert sich in einem einigermassen effizienten Markt immer in Summe in etwa ein Marktportfolio heraus. Ich meine mich auch zu erinnern, das Sharpe mal in einem Interview gesagt hat, er versuche möglichst alle weltweit exisitierenden Assets möglich lückenlos in seinem privaten Portfolio abzudecken.

 

Bleibt hinzuzufügen, dass die strengen Prämissen des CAPM auf den ersten Blick vielleicht etwas unrealistisch erscheinen. Jedoch konnte in zahlreichen, sich einander widersprechenden Studien das Modell wohl empirisch nicht falsifiziert werden.

 

Mangels gegenteiliger Beweise gehe ich davon aus, dass ein Weltportfolio aus allen Assets in etwa auch dem effizienten Marktportfolio entspricht, da im großen und ganzen der Markt vergleichsweise effizient ist.

 

 

Ich meine das die sich oben abzeichnende Zusammensetzung aller global verfügbaren Assets ausgesprochen lehrreich sein kann.

 

1) Erstens ist erkennbar , dass agressive Anleger (Kommer, Supertops, Weber, ich) eigentlich viel zuwenig Bonds halten, da Sie Schwierigkeiten haben, diese ohne Hebelung in ausreichendem Umfang in Ihren Portfolios unterzubringen. Daraus schliesse ich, dass viel zuviele Anleger einen viel zu geringen Bondanteil halten. Und im Prinzip Diversifizierungvorteile verschenken, denn nur wenn Sie mehr als 50% Bonds halten können Sie diesen Free Lunch ernten. Genau das nutzen RP-Fonds aus. Sie ermöglichen eine höhere Rendite durch die Hebelung des einem Marktportfolio angenäherten Portfoliozusammensetzung. Das erscheint mir schon sehr wichtig zu verstehen, denn im Prinzip liebäugle ich nun schon sehr mit dem Bund Future Leverage ETF. Allerdings erscheint mir das Timing so zu investieren und auf eine RP-Strategie einzuschwenken - wie bereits im RP Thread beschrieben - nun mehr als mies.

 

2) Zweitens sind Immobilien vermutlich ein wichtiger Diversifizierungsfaktor (viele haben die gar nicht in Ihrem Portfolio z.B. Supertops bzw. nur indirekt über die Vermögen der Aktienunternehmen). Das wäre demnach als echter Passivanleger nicht gerade effizient.

 

3) Haben Corporate Bonds also vielleicht doch eine starke Berechtigung. Ich denke deren Wirkung wird hier doch etwas unterschätzt, sonst wären Sie nicht mir so einem enormen Anteil vertreten (muss nicht stimmen, aber irgendwie hab ich schon Respekt vor der Größe des Marktes. Das gar nicht im Portfolio zu berücksichtigen erscheint mir irgendwie fahrlässig).

 

4) Außerdem sehr lehrreich: Wo gehebelt wird ist eigentlich egal (das hat Etherial ja so schön erklärt). Heble ich den Aktienteil oder den Bondteil? Antwort: Völlig egal. Den Kreditlevel kann man rechnerisch immer auf das Gesamtportfolio (Marktportfolio) beziehen. Für Corporate Bonds gibt es z.B. keine Hebel ETFs. Das macht aber nichts, denn ich kann ja Corporate Bonds und Rohstoffe ungehebelt kaufen und dann Aktien und Bund Future möglicht gehebelt kaufen und Sie mir dem Faktor 2 im Anteil gewichten. Sprich ich heble einfach dort, wo der Leverage (TER-technisch) am günstigsten ist.

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Das ist schon sehr interessant und ist eigentlich schon nochmal ein Quantensprung zu dem in diesem Forum oft immer wieder ventilierten Wald-und-Wiesen-Kommer/ARERO-Wissen. Denn im Prinzip sind fast alle Musterportfolios hier im Forum ziemlich windschief verglichen zum effizienten Marktportfolio, dem heiligen Gral des modernen Passivisten. Also: Schämt Euch! Eigentlich seid Ihr alles verkappte Aktivisten (freilich ohne es zu wissen). Aber umso blamabler. :P

 

Bisschen irritierend finde ich allerdings das Wissenschaftler wie Prof. Weber so ein Konzept dann nicht in Ihren Fonds anwenden. Gut, er ist natürlich Behaviourist und somit nicht unbedingt affin zu CAPM und Markowitz.

Oder er macht das nicht wg. dem Leverage, denn wie ein anderer großer Behaviourist es so treffend ausdrückte "Leverage ist ein gefährliches Biest".

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Flemme

Wenn ich risikoreicher als das Marktportfolio anlegen möchte muss ich Geld leihen. So wie ich das verstanden habe, geht die "Kapitalmarktlinie" davon aus, dass ich das zum risikofreien Zins machen kann. Das scheint doch sehr optimistisch zu sein. Kann es nicht sein, dass in der Realität ein gehebeltes Marktporfolio dann unterhalb der Effizienzlinie landet?

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Nord
· bearbeitet von Nord

1) Erstens ist erkennbar , dass agressive Anleger (Kommer, Supertops, Weber, ich) eigentlich viel zuwenig Bonds halten, da Sie Schwierigkeiten haben, diese ohne Hebelung in ausreichendem Umfang in Ihren Portfolios unterzubringen. Daraus schliesse ich, dass viel zuviele Anleger einen viel zu geringen Bondanteil halten. Und im Prinzip Diversifizierungvorteile verschenken, denn nur wenn Sie mehr als 50% Bonds halten können Sie diesen Free Lunch ernten. Genau das nutzen RP-Fonds aus. Sie ermöglichen eine höhere Rendite durch die Hebelung des einem Marktportfolio angenäherten Portfoliozusammensetzung. Das erscheint mir schon sehr wichtig zu verstehen, denn im Prinzip liebäugle ich nun schon sehr mit dem Bund Future Leverage ETF. Allerdings erscheint mir das Timing so zu investieren und auf eine RP-Strategie einzuschwenken - wie bereits im RP Thread beschrieben - nun mehr als mies.

 

[...]

 

4) Außerdem sehr lehrreich: Wo gehebelt wird ist eigentlich egal (das hat Etherial ja so schön erklärt). Heble ich den Aktienteil oder den Bondteil? Antwort: Völlig egal. Den Kreditlevel kann man rechnerisch immer auf das Gesamtportfolio (Marktportfolio) beziehen. Für Corporate Bonds gibt es z.B. keine Hebel ETFs. Das macht aber nichts, denn ich kann ja Corporate Bonds und Rohstoffe ungehebelt kaufen und dann Aktien und Bund Future möglicht gehebelt kaufen und Sie mir dem Faktor 2 im Anteil gewichten. Sprich ich heble einfach dort, wo der Leverage (TER-technisch) am günstigsten ist.

Das blöde ist nur, dass Lev-ETFs fast ausnahmslos täglich den Hebel resetten. Mir ist kein einziger bekannt, der das jährlich tut, also für die Dauer einer typischen Rebalancingperiode. Damit hat man dann wieder die hässliche Pfadabhängigkeit drin. Und zumindest bei Aktien läuft die unterjährig schneller davon als einem lieb ist.

 

Ich bin selbst in ETF561 investiert und sehr zufrieden. Aber da ist der Effekt auch nicht so heftig wie bei Aktienindizes. Trotzdem tut mir jeder Tag mit Richtungswechsel bei Bunds weh, weil ich weiß, dass mir jetzt gerade wieder ein paar Prozentbruchteile durch die Pfadabhängigkeit verloren gehen. Allerdings sehe ich das auch weniger als Investment sondern eher als Versicherung gegen Aktienmarktturbulenzen und Deflation. Die Prämie bin ich bereit zu zahlen. Und wenn es richtig kracht und die Märkte nur noch eine Richtung kennen, spielt der tägliche Hebel ja auch seine volle Stärke aus.

 

Wenn ich risikoreicher als das Marktportfolio anlegen möchte muss ich Geld leihen. So wie ich das verstanden habe, geht die "Kapitalmarktlinie" davon aus, dass ich das zum risikofreien Zins machen kann. Das scheint doch sehr optimistisch zu sein. Kann es nicht sein, dass in der Realität ein gehebeltes Marktporfolio dann unterhalb der Effizienzlinie landet?

Nein, nicht bei Lev-ETFs. Und auch nicht bei Futures. Da ist nur der Hebel indirekt durch die Margin beschränkt ist... was bei Anleihefutures aufgrund der geringen Margins praktisch vernachlässigbar ist.

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Flemme

Wenn ich risikoreicher als das Marktportfolio anlegen möchte muss ich Geld leihen. So wie ich das verstanden habe, geht die "Kapitalmarktlinie" davon aus, dass ich das zum risikofreien Zins machen kann. Das scheint doch sehr optimistisch zu sein. Kann es nicht sein, dass in der Realität ein gehebeltes Marktporfolio dann unterhalb der Effizienzlinie landet?

Nein, nicht bei Lev-ETFs. Und auch nicht bei Futures. Da ist nur der Hebel indirekt durch die Margin beschränkt ist... was bei Anleihefutures aufgrund der geringen Margins praktisch vernachlässigbar ist.

 

Auf die Probleme bei Lev-ETFs hast du ja schon hingewiesen. Bei Anleihenfutures sehe ich das auch noch nicht. Wenn ich einen Futurekontrakt eingehe bekomme ich zwar Risiko - hoffentlich negativ korreliertes - aber ich bekomme nicht die (erwartete) Rendite. Das was bei einem Future als Hebel bezeichnet wird ist doch nicht das Gleiche wie auf Kredit das Underlying kaufen. Oder verstehe ich da was ganz Fundamentales nicht?

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Nord
Wenn ich einen Futurekontrakt eingehe bekomme ich zwar Risiko - hoffentlich negativ korreliertes - aber ich bekomme nicht die (erwartete) Rendite.

Zumindest bei Financial Futures kann man davon ausgehen, dass der Future Long der entsprechenden Menge des Underlayings abzüglich des risikolosen Zinses entspricht (da man das ungebundene Kapital verzinsen kann). Ansonsten würde sofort eine Arbitragemöglichkeit entstehen, die jemand ausnutzt und somit nivelliert.

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Bärenbulle
· bearbeitet von Bärenbulle

Benchmark von Risk Parity mit anderen Portfolioptimierungs-Ansätzen unter realistischen Bedingungen

Je mehr ich darüber nachdenke und lese, desto interessanter finde ich den Gedanken höhere Bondanteile mit Hilfe von Leverage auch im eigenen Portfolio anzuwenden. Im Prinzip weisen sowohl der Risk Parity Ansatz als auch der CAPM Marktportfolioansatz in diese Richtung. Fragt sich nur welcher Ansatz am besten geeignet ist.

 

Ich will das mal unter realistischen Bedingungen anhand von Depotoptimierungsberechnungen mit realen Effizenzlinien verdeutlichen. Im August letzten Jahres habe ich mal mit Hilfe Norberts MV-Solverlösung die Effizienzlinien für die dargestellten Assetklassen berechnet.

Die Renditeerwartungen der Assetklassen (Aktien, Bonds, Commodities) habe ich anhand von aktuellen Fundamentalbewertungen im Vergleich zu langjährigen Historischen Mittelwerten errechnet (bei Aktien wurde eine gewichtetes Mittel der KPIs KGV, KUV, KBV, KCV, DR verwendet; bei Bonds die Rendite; bei Rohstoffen mangels der Möglichkeit zur Fundamentalbewertung einfach ein vorsichtig nach unten angepaßte Renditeerwartung)

Die Vola/Korrelationen basieren auf historischen Zeitreihen.

 

Ergebnis sieht man hier:

 

post-12435-0-90652000-1329057116_thumb.png

 

 

Interessant wird es, wenn man jetzt mal die bisherigen Betrachtungen zu Risk Parity und CAPM Marktportfolio integriert. Dazu habe ich mal folgende 4 Portfolios errechnet (siehe im Bild oben: rote Punkte):

Portfolio 1 - Naiv) das weitverbreitete 60%Aktien, 40%Bond Portfolio, welche interessanterweise übrigens genau auf der Effizienzlinie liegt (natürlich je nach Regionenzusammensetzung auch nicht, aber jedenfalls sehr nah dran ist)

Portfolio 2 - RP) das Risk Parity Portfolio bestehend aus 13,3% Aktien, 76,3 % Bonds und 10,4% Commodities

Portfolio 3 - MS) das Max Sharpe Depot

Portfolio 4 - MP) ein Marktportfolio ermittelt via Kapitalmarktlinie

 

Man beachte dass die Kapitalmarktlinie im negativen Bereich die risikolose Linie schneidet, da wir derzeit bzw. auch im August einen negativen Realzins hatten (ca -2,5%).

Entlang der Kaitalmarktlinie kann ich nun jedes dieser Portfolios auf das gewünschte Risikoniveau hebeln oder aber auch das Risiko des Portfolio durch hinzufügen von Cash absenken.

 

Man sieht jetzt sehr schön:

1) Leverage ist eine durchaus sinnvolle Möglichkeit Portfolios zu erzeugen, die dem naiven 60/40er-Portfolio deutlich überlegen sind. Alle 3 Hebelportfolios sind diesem Ansatz deutlich überlegen (grüne Punkte bei gleichem Risikoniveau)

2) Risk Parity (RP) ist in dieser mMn recht realitätsnahen Situation der schwächste der 3 Optimierungsansätze. Wenn ich faule Assets im Mix habe kann ich zT. sehr schlechte Ergebnisse leveragen. Das ist ein wichtiges Risiko bei RP-Ansätzen. Der RP Ansatz ist schwer kombinierbar mit einem Investmentansatz , der fundamentale KPIs (wie KBV, KGV etc.) bei der Assetallokation berücksichtigen. Meiner Meinung ist das eine gewichtige Schwachstelle des RP-Ansatzes. Die Berechnungen des MS-/und des MP-Ansatzes können soweit die Erwartungswerte realistisch sind, die anderen Ansätze schlagen.

3) Beachtenswert ist, dass der MP Ansatz, aber dem RP Ansatz immer überlegen zu sein scheint. Interessanterweise ist er sogar dem MS Ansatz überlegen, der ja eigentlich auch schon ziemlich durchoptimiert ist.

4) Das wird besonders deutlich, wenn ich die Kapitalkosten erhöhe. Dann verwandelt sich der RP-Ansatz schnell in einen Nachteil (Der RP-Ansatz kommt bei steigenden Zinsen gleich von zwei Seiten unter Druck. Erstens durch die negativen Bondrenditen (das hatten wir schon). Zweitens und noch viel wichtiger wird der Kapitalhebel immer teuerer und die Kapitalmarktlinie senkt sich ziemlich rasant ab. Das ist nicht ungefährlich. Der MP Ansatz erscheint hier deutlich robuster zu sein. Das sieht man hier, wenn man mal von einer nicht mehr negativen Realrendite ausgeht (was der Normalfall sein dürfte):

 

post-12435-0-30406900-1329057129_thumb.png

 

Insgesamt scheinen der MS Ansatz und MP Ansatz der Leistungsfähigste zu sein. Man sollte bei beiden Ansätzen aber nicht vergessen, das die Ergebnisse stark von den Eingaben in den Optimierer abhängen. Da kann man auch mal daneben liegen. Der MP-Ansatz ist der effizienteste von allen, hebelt aber auch am stärksten. Gretchenfrage im Vergleich zu RP dürfte sein, ob ich gerne fundamentale Überbewertungen z.B. von Aktien in meiner Assetallokation berücksichtigen möchte oder ob nicht. Ich meine das dies auf jeden Falls sinnvoll ist. Beachtenswert ist auch, dass sowohl MP als auch MS nicht weit voneinander entfernt sind. Das ist sehr beachtlich. Welchen Ansatz man also auch präferiert, so ganz falsch liegt man wohl mit beiden Ansätzen nicht. RP sehe ich aber etwas kritischer. MP dürften nach meinem Verständnis dem RP-Ansatz deutlich überlegen sein.

 

Fazit: Alle Ansätze sind vor allem bei möglichst niedrigen Realzinsen geeignet (was aber wohl auch keine Überraschung ist, denn Leverage lohnt sich vor allem dann).

Es scheint so, dass RP nach Private Equity, Rohstoffen, und Immobilien das nächste große Hypethema ist. In den USA ist es schon in aller Munde. Was passiert wenn Versicherungen und andere Institutionelle diesen Weg beschreiten um die steigenden Anforderungen an Renditen gerecht zu werden, kann man sich in etwa ausmahlen. Leverage nimmt zu, die Risiken eines Bondcrashes nehmen zu und unsystematische Risiken bergen die Gefahr eines hübschen schwarzen Schwans. Risk Parity ist jedenfalls keine unkritische Lösung und birgt viele gefährliche Seiten.

Den MP Ansatz mit leichtem Leverage und höheren Bondraten zu fahren halte ich aber für ganz interessant (zumindest kurzfristig und langfristig/insgesamt; mittelfristig ist die Strategie aber sehr gefährlich, denn steigende Zinsen und eine langjähriger Bondbärenmarkt sind wohl durchaus reale Gefahren).

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CHX

Fazit: Alle Ansätze sind vor allem bei möglichst niedrigen Realzinsen geeignet (was aber wohl auch keine Überraschung ist, denn Leverage lohnt sich vor allem dann).

 

Hallo Bärenbulle,

 

interessante Ausführungen.

 

Was spricht dagegen, in Zeiten negativer Realzinsen bspw. auf den RP-Ansatz zu setzen und bei späteren Zinsanstiegen auf ein Portfolio umzuschwenken, welches einen höheren Aktienanteil besitzt und somit den Bondanteil entsprechend niedriger zu gewichten? Man muss ja nicht immer langfristig im gleichen Stil anlegen...

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Bärenbulle
· bearbeitet von Bärenbulle

Kann man sicher machen. Risk Parity halte ich aber mittlerweile für etwas schlechter geeignet, als ein gehebeltes Marktportfolio. Obwohl sich alle 3 Strategien bei näherem Hinsehen ziemlich ähnlich sind.

 

Gegen alle drei Strategien spricht zudem das Risiko eines Bondcrashes. So war Risk Parity 1994 z.B. praktisch allen anderen Anlageformen massiv unterlegen.

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CHX

Kann man sicher machen. Risk Parity halte ich aber mittlerweile für etwas schlechter geeignet, als ein gehebeltes naives Marktportfolio. Obwohl sich alle 3 Strategien bei näherem Hinsehen ziemlich ähnlich sind.

 

Gegen alle drei Strategien spricht zudem das Risiko eines Bondcrashes. So war Risk Parity 1994 z.B. praktisch allen anderen Anlageformen massiv unterlegen.

 

Definiere mal den Begriff Bondcrash ein wenig näher, bitte. Weltweiter Bondcrash, europäischer Bondcrash? Crashen überhaupt alle Bonds gleichzeitig? Sollte man im Falle eines überregionalen Bondcrashes überhaupt noch investiert sein?

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Bärenbulle
· bearbeitet von Bärenbulle

Definiere mal den Begriff Bondcrash ein wenig näher, bitte. Weltweiter Bondcrash, europäischer Bondcrash? Crashen überhaupt alle Bonds gleichzeitig? Sollte man im Falle eines überregionalen Bondcrashes überhaupt noch investiert sein?

Ich denke Europa, USA und Japan sind alle gleichsam unter Druck.

 

Bondcrashes finden in der Öffentlichkeit zwar weniger Beachtung als Aktiencrashes, aber Sie können sehr viel Kapital vernichten und auch zu Bankenkrisen führen und somit in einem globalen All-Assetcrash münden. 1994 gilt als das Paradebeispiel: Wie war das 1994?

 

Für mich ist die extrem schlechte Bewertung der Versicherungsbranche ein Warnzeichen.

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CHX
· bearbeitet von Licuala

Kann man sicher machen. Risk Parity halte ich aber mittlerweile für etwas schlechter geeignet, als ein gehebeltes Marktportfolio. Obwohl sich alle 3 Strategien bei näherem Hinsehen ziemlich ähnlich sind.

 

Der RP-Ansatz beruht doch darauf, dass unterm Strich nur sehr wenige Assetklassen nötig sind, um ein effizientes und ausreichend diversifiziertes Portfolio zu erhalten. Soll heißen, dass lediglich Aktien, Staatsanleihen und Rohstoffe notwendig sind, um eine entsprechende Diversifikation zu bekommen.

 

Wenn du also ein solches vereinfachtes Marktportfolio zusammenstellst (Beispiel Invesco: 20% Aktien - 20% Rohstoffe - 60% Bonds), um dann einen Hebel auf die enthaltenen Assetklassen draufzulegen, dann bekommst du RP...

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CHX

Definiere mal den Begriff Bondcrash ein wenig näher, bitte. Weltweiter Bondcrash, europäischer Bondcrash? Crashen überhaupt alle Bonds gleichzeitig? Sollte man im Falle eines überregionalen Bondcrashes überhaupt noch investiert sein?

Ich denke Europa, USA und Japan sind alle gleichsam unter Druck.

 

Bondcrashes finden in der Öffentlichkeit zwar weniger Beachtung als Aktiencrashes, aber Sie können sehr viel Kapital vernichten und auch zu Bankenkrisen führen und somit in einem globalen All-Assetcrash münden. 1994 gilt als das Paradebeispiel: Wie war das 1994?

 

Für mich ist die extrem schlechte Bewertung der Versicherungsbranche ein Warnzeichen.

 

Sobald die Investoren die Anleihen Japans, der USA und AAA-Europas nicht mehr als sicheren Hafen ausmachen werden, dürfte der Bondcrash vor der Tür stehen - allerdings werden sich die Aktienmärkte in diesem Fall wohl kaum abkoppeln können, so dass es fast egal sein dürfte, in welcher Form man investiert ist...

 

Wonach beurteilst du die Bewertung der Versicherungsbranche? Greifst du hier auf Kennzahlen zurück?

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Schinzilord
· bearbeitet von Schinzilord

 

Sobald die Investoren die Anleihen Japans, der USA und AAA-Europas nicht mehr als sicheren Hafen ausmachen werden, dürfte der Bondcrash vor der Tür stehen - allerdings werden sich die Aktienmärkte in diesem Fall wohl kaum abkoppeln können, so dass es fast egal sein dürfte, in welcher Form man investiert ist...

 

Aber wo soll das Geld hinfließen? Institutionen / Fonds / Versicherungen können es ja nicht einfach bei der EZB zwischenparken.

 

@Bärenbulle:

Gehebeltes Marktportfolio 30% Aktien / 70% Anleihen so abbilden, wie im Asset Plus Thread, nur mit anderen Gewichtungen?

Irgendwie läuft es immer mehr auf Hebel raus...ich muss nochmal meine Berechnungen zu den Pfadabhängigkeiten reaktivieren, um eine einfache Investition in LevETFs zu untersuchen.

https://www.wertpapier-forum.de/topic/33695-comstage-etf-commerzbank-bund-future-leveraged-tr/page__st__40

Also alles nicht so schlimm?!?

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Bärenbulle
· bearbeitet von Bärenbulle

Morgen dann mehr.

Bin übrigens schon ganz gespannt. :rolleyes::rolleyes:

 

Irgendwie läuft es immer mehr auf Hebel raus...ich muss nochmal meine Berechnungen zu den Pfadabhängigkeiten reaktivieren, um eine einfache Investition in LevETFs zu untersuchen.

Ja. Entscheident ist halt vor allem die Frage wie komme ich möglichst günstig und ohne die Nebeneffekte der Pfadabhängigkeit an Leverage. Da erscheint mir der Bund-Leverage derzeit noch am geeignetsten. Eigentlich ist es aber egal wo ich heble. Im Prinzip verhalten sich Small Caps ja wie gehebelte Large Caps. So kann man dann letzlich auch billig an Hebelmasse kommen. Zentrales Element ist eigentlich nur der hohe Bondanteil welcher ermöglicht wird durch Leverage. Dieser ist Positionsunabhängig und immer bezogen aufs Gesamtportfolio zu sehen.

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