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Bärenbulle

CAPM-Marktportfolio

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Schinzilord

Morgen dann mehr.

Bin übrigens schon ganz gespannt. :rolleyes::rolleyes:

Da ist mir die Zeit davongelaufen, auch dachte ich, ich hätte damals noch mehr Ausführungen gemacht...

 

Ja. Entscheident ist halt vor allem die Frage wie komme ich möglichst günstig und ohne die Nebeneffekte der Pfadabhängigkeit an Leverage. Da erscheint mir der Bund-Leverage derzeit noch am geeignetsten. Eigentlich ist es aber egal wo ich heble. Im Prinzip verhalten sich Small Caps ja wie gehebelte Large Caps. So kann man dann letzlich auch billig an Hebelmasse kommen. Zentrales Element ist eigentlich nur der hohe Bondanteil welcher ermöglicht wird durch Leverage. Dieser ist Positionsunabhängig und immer bezogen aufs Gesamtportfolio zu sehen.

Je länger ich darüber nachdenke, desto mehr will ich meinen Bondanteil anheben im Depot :)

Radikale Änderungen bzw. die Abkehr von Gewohntem brauchen halt ihre Zeit.

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etherial
· bearbeitet von etherial

Man beachte dass die Kapitalmarktlinie im negativen Bereich die risikolose Linie schneidet, da wir derzeit bzw. auch im August einen negativen Realzins hatten (ca -2,5%).

Entlang der Kaitalmarktlinie kann ich nun jedes dieser Portfolios auf das gewünschte Risikoniveau hebeln oder aber auch das Risiko des Portfolio durch hinzufügen von Cash absenken.

 

Was bedeutet denn jetzt negativer Realzins? Ich bekomme bei meinen Brokern kein Geld, wenn ich Kredit aufnehme. Und auch wenn ich Futures kaufe (was eine einfache Möglichkeit zum Hebeln wäre) dann zahle ich einen Aufschlag.

 

Der CAPM-Ansatz ist nur bedingt geeignet, wenn man sich zu einem anderen Satz Geld leihen und anlegen kann. In dem Fall gibt es zwei Tangenten an die Effizienzlinie. Wenn ich mir den Unterschied zwischen Soll und Haben bei Interactive Brokers ansehe, dann sind das 0% und 1,9%. D.h. die Habenszins-Linie geht durch dein Marktportfolio und die Sollzins(Leverage)-Linie etwa durch das 80:20-Portfolio (habe ich allerdings nur grob mit dem Lineal interpoliert, wers genau wissen will solls ausrechnen).

 

Man kann natürlich auch in Tagesgeld anlegen, wo man derzeit bei wenigen Banken 2,7% erhält. Allerdings würde ich mal behaupten, dass man da auch Risiken mit eingeht, d.h. der Zins ist eben nicht so risikolos, wie man annehmen möchte.

 

@Bärenbulle: Eine Bemerkung am Rande: EM Largecaps und EM Smallcaps liegen über der Effizienzlinie. Bei korrekter Berechnung kann sowas nicht passieren. Ich vermute, dass die Effizienzlinie nur europäische Aktien und europäische Bonds enthält, oder?

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CHX

 

Sobald die Investoren die Anleihen Japans, der USA und AAA-Europas nicht mehr als sicheren Hafen ausmachen werden, dürfte der Bondcrash vor der Tür stehen - allerdings werden sich die Aktienmärkte in diesem Fall wohl kaum abkoppeln können, so dass es fast egal sein dürfte, in welcher Form man investiert ist...

 

Aber wo soll das Geld hinfließen? Institutionen / Fonds / Versicherungen können es ja nicht einfach bei der EZB zwischenparken.

 

Was würdest du denn vermuten, wohin das Geld fließen würde?

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Bärenbulle
· bearbeitet von Bärenbulle

Wonach beurteilst du die Bewertung der Versicherungsbranche? Greifst du hier auf Kennzahlen zurück?

Ja, nach Fundamentalkennzahlen (KGV, KBV, KCV, KUV, DR im Vergleich zum langjährigen Mittelwert und zum zinsnormierten Mittelwert soweiso) sind deren Aktien extrem günstig bewertet (siehe Excel).

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Nord

Was bedeutet denn jetzt negativer Realzins? Ich bekomme bei meinen Brokern kein Geld, wenn ich Kredit aufnehme. Und auch wenn ich Futures kaufe (was eine einfache Möglichkeit zum Hebeln wäre) dann zahle ich einen Aufschlag.

Naja, Realzins = Nominalzins - Inflation. Und EONIA liegt derzeit deutlich unter der Inflationsrate, sogar unter der offiziellen. Bärenbulle hat halt alles mit Realzinsen gerechnet, auch die Erwartungswerte der Asset. Ist eigentlich die sauberste Herangehensweise.

 

Der CAPM-Ansatz ist nur bedingt geeignet, wenn man sich zu einem anderen Satz Geld leihen und anlegen kann. In dem Fall gibt es zwei Tangenten an die Effizienzlinie. Wenn ich mir den Unterschied zwischen Soll und Haben bei Interactive Brokers ansehe, dann sind das 0% und 1,9%. D.h. die Habenszins-Linie geht durch dein Marktportfolio und die Sollzins(Leverage)-Linie etwa durch das 80:20-Portfolio (habe ich allerdings nur grob mit dem Lineal interpoliert, wers genau wissen will solls ausrechnen).

Darum Futures. Da hinterlegt man nur die Margin und kann dann - zumindest bei Bondfutures - nahezu beliebig hebeln. Setzt natürlich erstmal das nötige Kleingeld voraus, sonst sind die Kontraktgrößen vielleicht doch etwas unhandlich. :D

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Bärenbulle
· bearbeitet von Bärenbulle

Man beachte dass die Kapitalmarktlinie im negativen Bereich die risikolose Linie schneidet, da wir derzeit bzw. auch im August einen negativen Realzins hatten (ca -2,5%).

Entlang der Kaitalmarktlinie kann ich nun jedes dieser Portfolios auf das gewünschte Risikoniveau hebeln oder aber auch das Risiko des Portfolio durch hinzufügen von Cash absenken.

 

Was bedeutet denn jetzt negativer Realzins?

 

Wenn Du einen wulf-gleichen Kredit aufnimmst zu 1% bei einer Inflationsrate von 2,7%, dann erhält Deine Bank eine Realrendite von -1,7%, was im Falle von unserem Bundespräsidenten so in etwa hinkommen dürfte. :rolleyes:

 

Zu beachten ist bei meinen Effizienliniendiagrammen, dass die linke Achse die Realrendite / reale Excessrendite repräsentiert. Ich denke das ist korrekt so.

 

Ich bekomme bei meinen Brokern kein Geld, wenn ich Kredit aufnehme. Und auch wenn ich Futures kaufe (was eine einfache Möglichkeit zum Hebeln wäre) dann zahle ich einen Aufschlag.

Doch Deine Kreditaufnahme erwirtschaftet so lustig es klingen mag, eine Realrendite von 1,7% (im Beispiel oben). Das merkst Du daran, das Deine Schulden real gesehen um 2,7% p.a. schrumpfen.

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Bärenbulle

Der CAPM-Ansatz ist nur bedingt geeignet, wenn man sich zu einem anderen Satz Geld leihen und anlegen kann. In dem Fall gibt es zwei Tangenten an die Effizienzlinie. Wenn ich mir den Unterschied zwischen Soll und Haben bei Interactive Brokers ansehe, dann sind das 0% und 1,9%. D.h. die Habenszins-Linie geht durch dein Marktportfolio und die Sollzins(Leverage)-Linie etwa durch das 80:20-Portfolio (habe ich allerdings nur grob mit dem Lineal interpoliert, wers genau wissen will solls ausrechnen).

Das ist natürlich korrekt. Der Vorteil von Leverage ETFs ist aber schon, dass man zum Geldmarkzins Leverage kauft oder sehe ich das falsch? Das ist halt eine sehr effiziente Möglichkeit Kredite aufzunehmen. Der Comstage Bund Future Leverage ist ein Beispiel dafür.

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Bärenbulle
· bearbeitet von Bärenbulle

@Bärenbulle: Eine Bemerkung am Rande: EM Largecaps und EM Smallcaps liegen über der Effizienzlinie. Bei korrekter Berechnung kann sowas nicht passieren.

 

Respekt! Das ist hervorragend beobachtet und mir gar nicht ausgefallen. Die Erklärung ist aber einfach. Das liegt schlicht daran, dass ich bei der MV-Rechnung mit Restriktionen gearbeitet habe (die Aktienpositionen (EM SC inklusive) wurden auf max. 30% Gesamtanteil am Portfolio gedeckelt. Die EM SCs waren sehr effizient und hätten eigentlich mehr als 30% gewichtet werden müssen, was die Restriktion aber verhindert hat. Die EM SCs waren auch deswegen so effizient, weil hier eine etwas kürzere Zeitreihe zur Verfügung stand, in der die EM SCs (wie auch alle anderen Aktien) eine relativ geringe Vola hatten. :-

 

Ich vermute, dass die Effizienzlinie nur europäische Aktien und europäische Bonds enthält, oder?

Im oberen Bereich enthält Sie vor allem EU Value, EM SC und Japanische SCs zu etwa gleichen Anteilen. :blushing: Schicke Mischung, gell?

 

*** Edit: Obwohl wenn man darüber nachdenkt ist das sogar logisch: Nämlich SC enthalten bereits höheren Leverage. Deswegen sind Sie vermutlich mit einem hohen Bondanteil auch effizienter als die LCs, da Sie quasi bereit im Kleinen den RP-Ansatz umsetzen. Das ist mit noch gar nicht ausgefallen, aber eigentlich auch sehr interessant. Macht Sinn!

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Bärenbulle

Je länger ich darüber nachdenke, desto mehr will ich meinen Bondanteil anheben im Depot :)

Radikale Änderungen bzw. die Abkehr von Gewohntem brauchen halt ihre Zeit.

Ja ich bin auch recht angetan von der Idee.

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etherial

Naja, Realzins = Nominalzins - Inflation. Und EONIA liegt derzeit deutlich unter der Inflationsrate, sogar unter der offiziellen. Bärenbulle hat halt alles mit Realzinsen gerechnet, auch die Erwartungswerte der Asset. Ist eigentlich die sauberste Herangehensweise.

 

Habe übersehen, dass es die Assets auch mit Realrendite gerechnet wurden. :blushing: Ist ein wenig gegen meine Intuition (ich rechne die Inflation immer hinterher drauf), aber es kommt am Ende das gleiche raus.

 

Ist eigentlich die sauberste Herangehensweise.

 

Ich vermute bei den Erwartungsrenditen für die einzelnen Aktien/Rohstoff/Renten-Assetklassen handelt es sich nicht um Momentaufnahmen. Im Fall der Zinsen handelt es sich aber schon um eine Momentaufnahme. Mittelfristig ist ein negativer Realzins ja wohl kaum realistisch.

 

D.h. man kann heute bequem hebeln, aber dieser Hebel ist nicht in die Zukunft projizierbar. Die Hebelrendite kann man nur erwarten, wenn man den Hebel auch längere Zeit durchhält. Sobald die Aktien aber anziehen, wird es den Kredit nicht mehr so günstig geben. Somit hebelt man die Verluste, und sobald die Gewinne kommen ist der Kredit teurer und somit der Hebel auch.

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Schinzilord

 

 

Was würdest du denn vermuten, wohin das Geld fließen würde?

So wie jetzt auch: die letzten Zufluchten sicherer Häfen (Deutschland, Schweiz, NOK, etc.).

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Bärenbulle
· bearbeitet von Bärenbulle

Der Gedanke gemäß des CAPM-Marktportfolios (genauer gemäß dem "super-efficient" Portfolio) anzulegen, läßt mich nicht so recht los.

 

Ich habe in dem Kontext nochmal nach der Hereitung des ARERO / Weber-Empfehlung zur Assetallokation geschaut. Die ist erschreckend naiv (aus meiner Sicht) und sieht dann so aus:

 

3.2.2 Aktien, Renten und Rohstoffe

Die für den Fall eines globalen Aktienportfolios erörterten Heuristiken erscheinen uns für die Konstruktion eines "Weltportfolios" bestehend aus Aktien, Renten und Rohstoffen nicht geeignet.23 Hinsichtlich des zu wählenden Aktien/Renten-Verhältnisses analysieren wir stattdessen die Empfehlungen von Finanzberatern. Motiviert wird dies etwa durch die Arbeiten von Canner et al. (1997), Huber und Kaiser (2003) und Shalit und Yitzhaki (2003), die erfolgreiche Resultate fÄur ein breites Spektrum derartiger VorschlÄage dokumen-

tieren. Mit Hinblick auf die aussichtsreichste dieser Allokationen liefern die Studien von Annaert et al. (2005) und Arshanapalli et al. (2001) Erkenntnisse. Eine Konsensschätzung, definiert als das zeitliche Mittel des Durchschnitts aller Empfehlungen, stellt einen nicht

systematisch zu übertretenden Referenzpunkt dar. 23 Zum einen fehlen verlässliche Datenquellen zur Bestimmung des Marktvolumens von ausstehenden Anleihen und Rohstofffutures-Kontrakten, die im Falle einer Marktkapitalisierungsgewichtung nötig wären. Zum zweiten wäre selbst bei einer Verfügbarkeit solcher Daten unklar, auf welche Art man zu Gesamtportfoliogewichten im Fall eines auf BIP-Daten

beruhenden Aktienportfolios gelangen sollte. Durch eine Auswertung relevanter Arbeiten (vgl. neben den zitieren Artikeln etwa Blake et al. (1999), Brinson et al. (1986), sowie Ibbotson und Kaplan (2000)) lässt sich hierfür ein zeitstabiler Aktien-Anleihen-Quotient von ungefähr 60 zu 40 ableiten. Wir folgen daher zunächst diesem in der Literatur favorisierten Ansatz exemplarisch, untersuchen jedoch dann auch die Sensitivität der

damit erzielten Ergebnisse. Kapitel 2.2 verdeutlicht, dass nicht nur Renten, sondern auch Rohstoffe einer vorteilhaften Korrelationsstruktur zu Aktien unterliegen und die beiden Vermögensklassen zudem zueinander nur gering positiv korreliert sind. Die Analyse der Literatur, die sich explizit mit Rohstoffen als Anlageobjekt befasst, lässt für Anleger, die 60% ihres Vermögens in Aktien investieren, einen zu investierenden Anteil in der Größenordnung von 15% für Rohstoffe praktikabel erscheinen. Hieraus ergibt sich ein Renten-Rohstoff-Verhältnis von 25 zu 15. Beispielsweise leiten Erb und Harvey (2006) unter der Annahme, zukünftige Risikoprämien von Aktien, Anleihen und Rohstoffen seien mit ihren langfristigen historischen Überrenditen vergleichbar, einen Richtwert von 18% ab. Gleichzeitig heben sie die hohe Sensitivität dieses Anteils in Bezug auf sich in Zukunft Äandernde Risikoprämien hervor.

Kommer (2007) empiehlt für Privatanleger einen Anteil von bis zu 10%, Krämer (2005) bezeichnet eine Gewichtung von 10-15% als theoretisch optimal. Anson (1999) untersucht die Charakteristika US-amerikanischer Aktien und Anleihen von 1974-1997 und folgert, dass ein Anleger mit moderater Risikoaversion in diesem Zeitraum optimalerweise mit circa 15%, ein Anleger mit hoher Risikoaversion sogar mit 23% seines risikobehafteten Vermögens in den GSCI investiert gewesen sein sollte. Letztlich handelt es sich bei dem vorgeschlagenen Portfolioanteil von Aktien, Renten und Rohstoffen in Höhe von 60%, 25% und 15% um aus der Gesamtheit der Literatur abgeleitete Schätzwerte, deren

GÄute und Robustheit wir in den nachfolgenden empirischen Untersuchungen relativ zu Markowitz-basierten AnsÄatzen evaluieren müssen.

Quelle: siehe Seite 17 f

 

 

... und das obschon die historische Max Sharpe-Berechnung zu einer ganz anderen Assetallokation rät, denn nach eigenen Angaben kommt die Studie auf Seite 39 und bei Betrachtung einer historischen Asseallokation im Zeitraum 1973-2007 auf ein max Sharpe-Portfolio mit deutlich höherem Rentenanteil. Nämlich:

 

Aktien 31%

Renten 55%

Rohstoffe 14%

 

... und das wohlgemerkt bei Aktienhöchständen in 2007!!! Das ist ja schon fast grob fahrlässig, bei diesen Ergebnissen einen Mix von 60, 25, 15 anzusetzen. Daraus werde ich offengestanden nicht schlau. Ist das nicht "Thema verfehlt, setzen sechs"? Damit lockt er doch einen großen Teil der Anlegerschar auf eine falsche Fährte. Selbst in der inflationsgebeutelten Zeit von 1973-1988 (liegt so eine vor uns?) war noch eine bondlastige Assetallokation von 37, 41, 23 effizient. Bin ich eigentlich der Einzige der das skandalös findet?

 

Zumal auf Immobilien mit keinem Wort eingegangen wird. Irgendwie alles ziemlich kurz gesprungen für eine vermeintliche Anleger-Ikone.

 

Im übrigen bestätigen die in der Studie angeführten empirischen Daten einen hohen Bondanteil von über 50% und somit den CAPM-Ansatz. Also ist die Lehre aus meiner Sicht auch möglichst so anzulegen, dass man alle weltweit verfügbaren Assets in etwa abdeckt. Das verbessert das Sharpe-Ratio von 1,68 auf ca. 1,9 und bedingt, sofern man mehr Rendite/Risiko will, ein leichtes oder stärkeres Hebeln des CAPM-orientierten Marktportfolios oder wenn man weniger Rendite/Risiko will eine Mischung mit Cash.

 

Das sieht man auch sehr schön hier:

post-12435-0-26924000-1334409437_thumb.png

Reduziert man Aktien auf 40% oder erhöht man Bonds auf 60% schnellen die Sharpe-Ratios in die Höhe.

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Schinzilord

Hi Bärenbulle!

Es freut mich, von dir zu lesen. Auf deine Kritikpunkte am ARERO gehe ich später / morgen ein, ich wollte nur noch ein paar Daten zusammentragen:

Im Buch Expected Returns von Ilmanen geht es wie der Name schon sagt um die Herkunft von Riskioprämien.

Ich hab zwar erst die ersten Seiten durch, bin aber ziemlich begeistert. Im Gesamten nichts Neues, aber alles super zusammengefasst.

 

Im Anhang zu Global Total Wealth:( alles in Trillion $s) (alle Daten für Ende 2008)

McKinsey sagt 2009:

Global financial Assets 2007: 178

Equities: 34

Debt; 77, davon private: 51 und Staats: 32

Deposits /Moneymarket: 61

Real Estate global residential 87

 

Der IMF sagt zu Jahresende 2008:

Equites: 34

Debt: 84 /52/34 Aufteilung private/gov)

Bank assets: 98

 

Derivate: Brutto: 532, aber Netto nur 3

"Derivatives are best seen as side bets"

 

Später folgt dann mein Comment dazu.

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Bärenbulle
· bearbeitet von Bärenbulle

In dem Kontext auch ganz interessant wie "high net worth investors" in den Staaten anlegen:

First, for high net worth investors, who hold most of the world's wealth, these weights in risky securities (disregarding cash assets) are about as follows:

 

35 percent in stocks

24 percent in bonds

18 percent in real estate

23 percent in other assets

The other assets include all sorts of real assets like gold, timber, art, and commodities. They include foreign currencies, hedge funds, venture capital, private equity, and managed funds. The average investor will not be concerned with many of these things, but we reserve some allocation for real assets below. If and when these assets prove themselves and can be bought by individual investors at a reasonable fee and if they are diversified, then some part of the portfolio could be allocated to them.

 

The second method uses all sorts of estimates. The amount of real estate in the market portfolio is unknown. By one estimate, there is $14.5 trillion in commercial properties available for investment. One-third is in the U.S. and two-thirds overseas. By other estimates, bonds are worth $45 trillion. Non-government bonds are worth some $32 trillion and stocks worth about $35 trillion. The S&P 500 is worth about $15 trillion. One estimate places world investable wealth at $123 trillion (including government debt). Foreign debt securities are about equal in value to U.S. domestic debt securities. The U.S. stock market, if it is worth $20 trillion in total, would be 20/55 = 0.36 or 36 percent of the world total.

 

Starting from $123 trillion, subtract $13 trillion for government bonds. That leaves $110 trillion, of which $32 trillion is bonds, $35 trillion stocks, and $43 trillion is other, mainly real estate. The proportions are

 

32 percent stocks

29 percent bonds

39 percent real estate and other.

These numbers are close to those found for high net worth investors. It's not worth getting too fussy about all this. If other real assets are 10 percent, that leaves 29 percent for real estate, which is $32 trillion. This is inconsistent with the one estimate of $14.5 trillion, which I think is too low

Quelle: Anlageansatz/Meinung eines Ökonomie-Professor im Ruhestand

 

 

McKinsey sagt 2009:

Global financial Assets 2007: 178

Equities: 34

Debt; 77, davon private: 51 und Staats: 32

Deposits /Moneymarket: 61

Real Estate global residential 87

 

Bemerkenswert ist hier für mich der hohe Immobilienanteil. Mich freut es eigentlich, da ich in meiner Zielallokation in etwa ein Drittel Immobilienvermögen anstrebe (gezwungenermassen aufgrund meiner abbezahlten Immobilie).

"Residential" macht für mich auch Sinn, da "Commercial" ja schon via Aktien enthalten sein dürfte, oder?

 

Aber auch hier zeigt sich wieder: Die Vernachlässigung von Immobilien beim "Weberschen" Ansatz ist sicher suboptimal.

 

Equities-Bewertungen - oben mit 34 "trillions" angesetzt - sind natürlich stark abhängig vom Zeitpunkt, wann man auf das CAPM-Marktportfolio/"super-efficient portfolio" schaut. Ich denke man sollte hier die obigen Werte mal so ausmultiplizieren/normieren, dass in etwa eine normale Bewertung z.B. in Richtung KGV 15 etc. herauskommt. Ansonsten kann man durch die Zeitpunktbetrachtung und die Volatilität von Aktien ein sehr schiefes Bild bekommen.

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Bärenbulle
· bearbeitet von Bärenbulle

Auch ganz interessant ist folgende Studie (abstract):

This study explores which asset classes add value to a traditional portfolio of stocks, bonds and cash.

Next, we determine the optimal weights of all asset classes in the optimal portfolio. This study adds to

the literature by distinguishing ten different investment categories simultaneously in a mean-variance

analysis as well as a market portfolio approach. We also demonstrate how to combine these two

methods. Our results suggest that real estate, commodities and high yield add most value to the

traditional asset mix. A study with such a broad coverage of asset classes has not been conducted

before, not in the context of determining capital market expectations and performing a mean-variance

analysis, neither in assessing the global market portfolio.

Quelle: Kostenloser PDF-Download

 

Die Studie beziffert die Assetvolumina wie folgt:

post-12435-0-23343200-1334421576_thumb.png

 

Hierbei dürfte aber der Immobilienanteil viel zu gering angesetzt sein, da hier nur REITS berücksichtigt wurden (somit nur ein Bruchteil der Immobilienwerte).

 

Folgende Annahmen werden getroffen:

post-12435-0-98455300-1334421586_thumb.png

 

Optimiertes Marktportfolio umfaßt dann folgende Anteile:

post-12435-0-37329700-1334421597_thumb.png

Aus meinere Sicht plausibel, da der Immobilienanteil sich dann hier korrekt wiederspiegeln würde.

 

 

Die Sensitivitätsanalyse ist ebenfalls interessant:

post-12435-0-79853100-1334422046_thumb.png

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Schinzilord

Interessant!

 

Nur die REIT Investition ist doch ungleich einer "Gesamtinvestition" in Immobilien?

Ich selbst mische ja 12.5% Zielallokation REITs bei. Aber ich sehe nicht den Punkt, REITS mit STOCKs 1:1 gleichzusetzen.

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Bärenbulle
· bearbeitet von Bärenbulle

1) Nur die REIT Investition ist doch ungleich einer "Gesamtinvestition" in Immobilien?

2) ... Aber ich sehe nicht den Punkt, REITS mit STOCKs 1:1 gleichzusetzen.

Verstehe in beiden Punkten nicht so ganz was Du meinst?

zu 1: Ja ist Sie natürlich (ich habe irgendwo am Anfang mal des Faden geschrieben, dass via REITS nur eine sehr kleiner Anteil der gesamten Immobilienmarktes adressiert wird. Da läuft ein Großteil aller Immobilieninvestments direkt ohne REIT-Vehicel. Dafür gibt es aber natürlich leider keinen Index)

zu 2: Wer tut das denn?

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Bärenbulle
· bearbeitet von Bärenbulle

Anbei eine interessante Studie zum Thema wie Rohstoffe sich in das CAPM / Marktportfolio integrieren: Commodities & CAPM

 

Problematik ist ja, dass sich Long und Short Positionen gegenseitig aufheben. Das erklärt auch die geringen Zahlen in den ersten Posts dieses Fadens. In dem Paper wird spekuliert, wie man einen geeigneten Anteil in einem CAPM-Modell herleiten kann.

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Schinzilord

Danke für den Link!

Zum Commodity Return Puzzle haben wir ja im anderen Thread schon einiges zusammengetragen, da passt das Paper bestimmt auch gut hin.

Leider ist zum Frontrunning nichts aufgeführt. Hoffentlich gibt es bald eine neue Studien, die einen aktuellen Überblick gibt!

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Nudelesser

Nun ist es raus. Das CAPM hat nur bis 2000 funktioniert.

 

How logic can lead to a crisis

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Ragnarök

Ich frage mich schon seit Ewigkeiten woher dieser Ansatz kommt, man soll sein Vermögen nach der Marktkapitalisierung der Anlageklassen anlegen. Was dann heißen soll, dass man zB 60 % Bonds in einem Portfolio haben soll.

 

Oft hört man, dass das eine Herleitung aus der CAPM sein soll. Aus einem Buch hab ich jetzt gelesen, dass sich die Theorie, man solle ein Marktportfolio besitzen sich wie folgt entwickelt hat:

 

Sharpe hat mit seinem Betabegriff Markowitz vereinfacht.

 

Fama-Fench halten alle Typen von Aktien wichtig, wie zb small cap, value Aktien...

 

Und dann die Brinson Studie (1986/1991)

 

Die Studie wird dann von allen Finanzexperten als Grundlage genommen um zu behaupten, man müsse ein Weltporfolio besitzen, als x Prozent in Immobilien, y Prozent in Gold und Bonds.

 

Die study: Asset Allocation math" nimmt sich die Brinson study vor und widerlegt einige der angeblichen Folgerungen:

 

study1.pdf

 

 

study2.pdf

 

 

It amazes me how many conclusions have been drawn from this study, even by industry experts. This study has been revered as evidence that asset allocation "works" and has been further extrapolated into the justification for returns-based style analysis and our expansion beyond the already difficult-to-predict relationship of risk, returns, and correlations of "macro" asset classes like stocks, bonds, and cash into "sub-classes" like mid-cap value, large-cap growth, etc.

 

...

 

The Brinson study in fact defined asset classes as T-bills, government bonds and stocks. It is bewildering to me that a study that concluded that over 90% of the variance in returns could be explained by their stock, bond and T-bill allocations is being used to justify our feeble attempts to optimize style and market capitalization. To the contrary, since the study did not attempt to measure these attributes, one could rea­sonably conclude that style and capitalization bets account for less than 10% of the variance in returns since 90% could be explained through the broad asset classes. Yet, advisors that attempt to practice the

 

current allocation vogue use the study to justify something it did not measure and actually contradicts!

 

....

 

To me, the only thing really "proved" by the Brinson, Hood & Beebower study is that pension funds are diversified. I really didn't need a study to tell me that. The only way the r-squared could have been low was if pension funds ignored the prudence of diversification and concentrated their assets in non-diversified portfolios or radically timed the market. This is a "no-no" in CAPM, MPT and ERISA's "prudent expert" rule.

 

....

 

As for other classes like real estate, foreign stocks and private equity, there was likely to be some alloca­tion to these classes within the funds included in the Brinson study, but if there was, they also did not impact the results significantly. Allocations to these classes are generally not very extreme and most return variance would still be explained by stocks, bonds and T-bills."

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Bärenbulle
· bearbeitet von Bärenbulle

Ich frage mich schon seit Ewigkeiten woher dieser Ansatz kommt, man soll sein Vermögen nach der Marktkapitalisierung der Anlageklassen anlegen. Was dann heißen soll, dass man zB 60 % Bonds in einem Portfolio haben soll.

 

Wenn die Märkte effizient wären, dann wäre es für alle Teilnehmer optimal genau das Marktportfolio zu halten. Bei hinreichender Effizienz tendiert das optimale Portfolio aber bereits in Richtung des Marktportfolios.

 

Wenn die meisten Märkte die meiste Zeit über eine starkes Maß an Effizenz zeigen (wovon ich zumindest im Langfristhorizont ausgehe), dann macht im Umkehrschluss auch eine Assetklassenverteilung Sinn, die dem Gesamtmarkt recht nahe kommt. Das Risiko wird dann lediglich adjustiert indem man den Cashanteil erhöht (falls persönliches Risiko bei Halten 100% Marktportfolio zu hoch ist) oder einen Fremdkapitalhebel nutzt (falls Risiko bei Halten 100% Marktportfolio zu gering ist z.B. via Bund Future Leverage abbildbar).

 

In dem Kontext ist mir nochmal folgende Grafik zugelaufen:

post-12435-0-03733000-1380903800_thumb.jpg

 

Entfernt man schwer investierbare Assets wie z.B. "Durables" (u.a. Autos etc.) dann ergibt sich folgende Verteilung:

post-12435-0-56053300-1380904041_thumb.jpg

Quelle: The Equity Risk Premium - Essaysammlung - Herausgeber Roger. G. Ibbotsom

 

Wobei unklar ist warum "foreign" Real Estate nicht investierbar sein soll. Aber nun ja. "Metalls" sind im wesentlichen Gold und Silber. Wo andere Rohstoffe bleiben ist unklar (bei Durables? oder wegen Long/Short-Nullsummenspiel von Futures weggelassen? Falls ja, ist aber unklar, warum die Metallbesitz dann mitgezählt werden und Besitz in Form gelagerter Ölvorräte z.B. nicht).

 

Interessant ist aber schon der gigantische Immobilienanteil. Das sollte die Freunde des "Immobilienbaschings", zu denen ich auch Herrn Kommer zähle, mal ordentlich ins Grübeln bringen.

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Fondsanleger1966
· bearbeitet von Fondsanleger1966

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Fondsanleger1966
· bearbeitet von Fondsanleger1966

Der meines Wissens nach umfassenste Ansatz zum Globalen Marktportfolio:

 

"The Global Capital Stock - A Proxy for the Unobservable Global Market Portfolio", Gadzinski/Schuller/Vacchino (October 2016): https://papers.ssrn.com/sol3/papers.cfm?abstract_id=2808438

 

Zusammenfassung mit Grafik der Ergebnisse auf einen Blick: https://alphaarchitect.com/2018/11/a-proxy-for-the-unobservable-global-market-portfolio/

 

Index "Solactive Panthera World Market Portfolio Index GTR" inkl. Zusammensetzung: https://www.solactive.com/indices/?se=1&index=DE000SLA3L15

Factsheet: https://www.solactive.com/wp-content/uploads/solactiveip/de/Factsheet_(de)_DE000SLA3L15.pdf

 

Index "Solactive Panthera World Market Portfolio Index NTR" inkl. Zusammensetzung: https://www.solactive.com/Indices/?index=DE000SLA3L23

 

Pressemitteilung zum Start des Index: https://www.google.com/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=&cad=rja&uact=8&ved=2ahUKEwilpdb_3oL5AhXQtKQKHeQwARQQFnoECBMQAQ&url=http%3A%2F%2Fwww.panthera.mc%2Fen%2Fwp-content%2Fuploads%2F2019%2F03%2FPress-Release-Solactive-and-Panthera-Solutions-launch-World-Market-Portfolio-Index1.pdf&usg=AOvVaw0Bj5Sb7sLKwz2010W1dC93

 

Unterschied zwischen investierbarem und nichtinvestierbarem Index für das Globale Marktportfolio: https://www.institutional-money.com/news/maerkte/headline/die-akkurate-vermessung-der-anlagewelt-ist-erstmalig-gelungen-207625/

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Cornwallis

Moin,

 

ich möchte Dich mal kurz hierher entführen, da diese Thematik hier vielleicht auch gut passen könnte. Ich beziehe ich mich hierauf:

vor 4 Stunden von Cepha:

Alle Immobilien der Welt hatten im Jahr 2020 einen Wert von 326 Billionen USD. Die Marktkapitalisierung des "Weltaktienmarktes" liegt bei 70-80 Billionen USD, wenn ich mich nicht verrechnet habe. Die Staatsschulden der EU liegen bei ca. 13 Billionen USD, die der USA bei ca. 30 Billionen USD.

Das soll kein Affront und auch keine Kritik sein, aber ich wüsste gern, welche Quellen Du jener hochinteressanten Aussage zugrunde gelegt hast.

 

Die vorstehend eingebundenen Artikel, insbesondere.. 

Am 18.7.2022 um 17:36 von Fondsanleger1966:

"The Global Capital Stock - A Proxy for the Unobservable Global Market Portfolio", Gadzinski/Schuller/Vacchino (October 2016): https://papers.ssrn.com/sol3/papers.cfm?abstract_id=2808438

.. geben mir Anlass, teilweise an der Konsistenz der Zahlenwerke zu zweifeln.

 

Dort werden für 2015 angegeben:

Real Estate and Land: USD 110 tr

Public Equity: USD 67 tr

 

Ich habe sehr wohl ein ausgeprägtes Bewusstsein für die Herausforderungen, die mit einer derartigen Vermessung und Bestandsaufnahme globalen Vermögens einhergehen und ich gebe mich auch nicht der Illusion hin, dass es hier nur die eine richtige Abbildung dessen geben kann. Ich erwarte deshalb gar keine uneingeschränkte Konsistenz, was wohl allein schon aufgrund unterschiedlicher Stichtage nicht sauber aufgehen wird, aber ich erwarte einen gewisser Gleichlauf in den Größenordnungen. Das erkenne ich insbesondere bei Immobilien nicht und im Endeffekt auch für Aktien nicht, da sich ein S&P500 seit 2015 ganz grob verdoppelt hat.

 

Gruß

 

 

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