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Schinzilord

Warum nur 2 aktive Fonds pro Assetklasse sinnvoll sind

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Laser12

Moin,

1) Hast Du schon erlebt, dass sich dabei eine KAG mit ihren Aussagen selbst disqualifiziert hat?

 

ja, First Private hat die konsequente Value Strategie ihres Europa Fonds über Board geworfen. Erst konsequent in gefallene Bankaktien investiert, dann zur Realisierung der Verluste rechtzeitig vor der Kursverdoppelung wieder raus. Tolle Wurst!

 

FIRST PRIVATE EUROPA AKTIEN ULM A 97958

Ich hatte schon mal darüber gelästert. Jetzt ist die Verabschiedung von einer konsequenten Value-Strategie und Ausrichtung als 0815 Standardfonds kommuniziert:

"Anlageziel: First Private Europa Aktien ULM A

Dieser Fonds investiert in europäische Standardwerte auf der Basis des Aktienindex MSCI Europa. Hierbei werden die Aktien mit der höchsten Gewinnrendite aus den über 500 Aktien des MSCI Europa selektiert. Um Aktien mit negativem Ertragstrend zu umgehen, würden dabei nur Unternehmen berücksichtigt, für die im laufenden Geschäftsjahr zusätzlich ein Gewinnwachstum von mindestens sieben Prozent erwartet wird. Die Zusammensetzung des Portfolios wird in regelmäßigen Abständen überprüft und optimiert."

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Laser12
· bearbeitet von Laser12

Moin,

Den alten Hasen wird es schon bewusst sein, aber ich spreche gezielt die jungen an, welche über >10 aktive Fonds diversifizieren.

Bei der Diskussion geht es mir überhaupt nicht um aktiv vs. passiv, sondern nur darum, die besten Manager rauszupicken.

 

Bei der Suche nach aktiven Fonds geht es um das "idiosyncratic risk", also das unsystematische Managerrisiko, oder besser Managerchance. Niemand wird 10 Topperformer rauspicken können, höchsten 2 oder 3.

Und auf dieses Pferd muss dann massiv gesetzt werden.

Denn wer sich nicht zutraut, die 2-3 Manager rauszusuchen und stattdessen lieber über 10 Manager diversifiziert, hat aktives Investieren nicht verstanden.

Was denkt ihr drüber? Wie gesagt, mir geht es nicht darum, WIE man die 2 Topperformer raussucht, sondern nur darum, DASS man nur 2 Topperformer raussucht.

Mit 37 Fonds habe ich eher ein "paar" Fonds mehr im Depot. Ich sehe das auch so, dass mit zunehmender Anzahl der Fonds die Gefahr der Tendenz zur Mittelmäßigkeit besteht. Ich habe das hier theoretisch begründet.

 

Meine Diversifikationskriterien habe ich größtenteils hier genannt. Das große Problem scheint mir, dass viele Kapitalanlagegesellschaften zu feige sind, eine klare Strategie für ihre Fonds zu kommunizieren. Wenn alle nur nah an demselben Index investieren, kann man sich viele Fonds tatsächlich sparen.

 

 

Ergänzend dazu noch eine Anmerkung meinerseits. Die "Überdiversifizierung" ergibt m.E. ohnehin wenig Sinn, weil mittlerweile die Märkte sehr stark korrelieren. D.h., entwickeln sich die Aktienmärkte negativ, dann fallen Aktien fast global und über alle Unterklassen.

Sind kleine Werte mal besser dran, dann sind es in anderen Zeiten wieder die großen Werte. Ich meine, dass sich das auf Dauer aufhebt.

 

Mein Fazit: Je mehr Fonds, desto mehr Aufwand und Kosten.

Märkte korellieren häufig gar nicht so stark wie hier im Forum behauptet wird. Außerdem lassen sich aus Veränderungen der Korrelationen regionaler Aktienmärkte untereinander häufig Chancen und Risiken ableiten.

 

Ich bin der Auffassung, dass bei small caps ein Renditevorspung gegenüber large caps besteht. Grundlage ist eine Untersuchung von O'Shaughnessy über 40 Jahre. Die genaue Quellenangabe habe ich hier.

 

Zu den Kosten: Bei vielen Depotbanken steigen die Kosten mit der Anzahl der Fonds nicht an. Meine zusätzlich Kosten sind vielleicht 10 MB Platz auf der Festplatte und 10 Seiten DIN A4 Papier Ausdrucke pro Jahr. Das dürfte bei den meisten Depotvolumina nicht relevant sein.

 

Der Aufwand für die Auswahl vieler Fonds ist sehr hoch. Die regelmäßige Überwachung ist auch mehr, aber nicht so dramatisch. Aufwändiger ist auch die Erstellung der Steuererklärungen.

 

Aus meiner Sicht wird der zusätzliche Aufwand durch Rendite und vor allem Sicherheit sehr gut bezahlt.

 

 

Aktives Management hat außerdem nicht unbedingt das Ziel, eine überdurchschnittliche Performance zu erreichen. Möglicherweise will ein Anleger durch das aktive Management die Qualität im Portfolio erhöhen und Risiken begrenzen. Indem er z.B. nicht über passive Vehikel eine Telekom zu 100 Euro kauft oder in einer passiven Dividendenstrategien 2007 zu 40% in Banken investiert ist. Sondern stattdessen auf solide,aktiv gemanagte Value-, Dividenden- oder Nachhaltigkeitsfonds setzt. Das dadurch entstehende Managerrisiko lässt sich aber nur durch eine breite Streuung über zahlreiche Fonds begrenzen.

 

Außerdem ist die Kombination unterschiedlicher Managementansätze sinnvoll. Allein bei den Renten habe ich vier Manager, die völlig unterschiedlich arbeiten und sich dadurch sehr gut ergänzen: Huber, Pesarini/Barthels, Carmignac (im Rahmen des Patri) und Hasenstab. Und weitere auf der Beobachtungsliste.

Das ist auch bei mir so, dass das Ziel des aktiven Managements nicht in erster Linie Rendite betrifft. Genauso sehe ich im aktiven Management eine Möglichkeit der Risikosteuerung. Man kann aktuelle Modewellen gezielter ausnutzen oder meiden. Außerdem ergibt sich durch Isolation einzelner Stile die Chance, jeweils gerade den Stil günstiger einzukaufen, der gerade "out" ist.

 

 

Noch ein Nachtrag zur Überschneidung von Aktien:

Die Anzahl der Fonds hat bei mir bisher nicht dazu geführt, dass eine Aktie signifikant gewichtet ist. Sie taucht halt in mehreren Fonds auf. Das Maximum, an dass ich mich erinnern kann, war eine Konzentration auf 1,5% für eine Aktie. Derzeit hat die größte Position 0,7%.

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Laser12

Moin,

 

dann will ich mal ein paar Fakten aus meinem Depot beisteuern:

 

Für 2012:

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31.12.2008-31.12.2012:

post-2353-0-01345900-1359313276_thumb.png

 

Die gelben Markierungen: Der Morgen Stanley wurde auf den Invesco fusioniert. Deshalb gibt es 2 Teilzeiträume statt eines Wertes.

 

Perfomancedaten einiger Indizes:

post-2353-0-58962600-1359313843_thumb.png

 

 

Jetzt kann sich jeder die Zahlen rausnehmen, die ihm gefallen. Es ist für jeden 'was dabei.

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BarrenWuffet

Ich kann die Zahlen nicht so recht nachvollziehen. Deine Depot-Performance in (incl. Dividenden nehme ich an) und dann den Kursindex in $ ? Besser ist es natürlich grundsätzlich immer die Daten zu den Indizes direkt vom Sponsor zu holen. Das hat schon Überraschungen gegeben...

 

 

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Laser12

ja, inkl. Dividenden, aber das ist wirkt sich nicht wesentlich aus.

 

Wenn Du möchtest, kannst Du gerne weitere Daten ergänzen.

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BarrenWuffet
· bearbeitet von BarrenWuffet

Ich frage nur wegen dem hier und was danach an Überraschungen folgt.

 

PS: Daten gibt wie gewohnt z.B. von MSCI hier.

 

 

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Chemstudent

Ich kann die Zahlen nicht so recht nachvollziehen. Deine Depot-Performance in (incl. Dividenden nehme ich an) und dann den Kursindex in $ ? Besser ist es natürlich grundsätzlich immer die Daten zu den Indizes direkt vom Sponsor zu holen. Das hat schon Überraschungen gegeben...

 

Ich verweise hier auf:

https://www.wertpapier-forum.de/topic/40265-index-unabhaengige-vs-index-orientierte-anlage/

 

Eine Mischung aus MSCI World und MSCI EM bzw. auch den GDP-Varianten und auch eine Mischung aus lediglich 2 ETFs bringt hier (zumindest auf den ersten Blick) erstaunliche Ähnlichkeit in den Kursverläufen im Vergleich zu dem 37 Positionen umfassenden Fondsdepot.

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BarrenWuffet

Das ist cool, aber wie gesagt: Originalquellen und dann diese Gegenüberstellungen Performance / Kurs und Dollar / Euro. :unsure: <- unsure

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Joseph Conrad

Hallo zusammen,

 

mein aktives Aktienfondsdepot habe ich eigentlich ganz ähnlich aufgezogen.

 

Für Europa habe ich einen Largecapfond sowie einen Small/Midcapfond.

Für Welt habe ich einen Largecap sowie einen Small/Midcap

Für Asien/Pazifik einen Allcap (suche aber noch einen Smallcap)

Für EM einen Largecap und einen Regionenfond

 

Ich glaube auch, das man eine eigene Meinung (eine Wettewink.gif) zu den Regionen/Branchen haben sollte. (Z.B. mag ich Indien nicht, liebe aber Lateinamerika)

Das man gut diversifizieren sollte aber nicht zuviel .

Für mich bedeutet das : Nicht mehr als maximal 10 Aktienfonds bei 50000 Euro. Bei großen Vermögen muss man natürlich kleinteiliger werden. Ich würde nie mehr als 5000-10000 Euro in ein Produkt stecken.

Die Auswahl treffe ich nach Rating, Fondsmanager und Gesellschaft . Die Gesellschaft muss groß und eingesessen sein um einen problemlosen Manager Wechsel möglich zu machen.

 

Die Allokation in Regionen und Branchen (z.B. bei mir Gleichgewichtung von groß/klein/mittel sowie etabliert/emerging) ist ganz nach meinem persönlichen Geschmack gestrickt.

Ich "glaube" das das Sinn machen könnte und wette darauf. Daraus ergibt sich eine Chance. (oder auch ein Reinfall, thats lifecool.gif)

Jetzt wird mir Warren Buffet wahrscheinlich mit Logik und Wissen kommenbiggrin.gif

 

Ein Punkt der mir bei aktiven Aktienfonds zu blindem Index gefällt :

Allein durch "gesunden Menschenverstand" erkennbare Unwuchten in einem Index ( z.B heiß gelaufene Branchen wie Solarwerte ) können umgangen werden. Daher rührt wohl auch ein Teil der Überrendite von Nebenwertefonds her. (Ich habe in einer Buchhandlung mal in der "Kommerbibel" geschnuppert und dort auch die Überrendite- Erwartung von Nebenwerten entdeckt)

 

Man sollte sich auch nie in eine Strategie verlieben und diese als Heilslehre anderen predigen

Noch gefährlicher als "Glaube" ist der "Glaube zu wissen" für uns Laien.

 

Gruß

Joseph

 

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