Intradayghandel bei Lynx oder Flatex und worauf ist dabei zu achten ?

[Paperforum]

Hallo,

 

was ist beim Intradayhandel mit normalen Aktien zu beachten ?

 

Beispiel:

 

Depotstand: 1100

Kauforder Test AG am 1.1.12: Aktienwert 1000

Verkauforder Test AG am 1.1.12: Aktienwert 1050

Kauforder Test2 AG am 1.1.12: Aktienwert 1030

Verkauforder Test 2 AG am 1.1.12: Aktienwert 1140

Kauforder Test 3 AG am 2.1.12: Aktienwert 1100

Verkaufsorder Test 3 AG am 2.1.12: Aktienwert 1200

 

In dem Beispiel wurde also nie mehr ausgegeben als für den Verkauf erzielt wurde bzw. der anfängliche Depotstand an Guthaben hatte.

 

Kann man hier auch den Verkaufswert der Aktien direkt wieder zum kauf einsetzen, ohne das Kreditkosten entstehen ?

Entstehen hier noch Kreditkosten oder Beschränkungen hinsichtlich der Liquidität ?

 

Die Erläuterungen im Angebot des Brokers Lynx hatten mich ein wenig verwirrt ?

Es wird im Falle des Bardepots von einer Settlementfrist gesprochen und das diese i.d.R. 3 Tage dauert ? --> bei jeder Transaktion 3 Tage warten bis zur neuen Order und unter 3 Tage gleich wie ein Kredit mit Zinsen ?

Bei der Margin-Variante hingegen klingt das mehr nach Kredit ?

 

Ich meine, ich beziehe mich hier nur auf den Fall, in dem nur soweit mit Aktien gehandelt wird, wie der Verkaufserlös der bestehenden Aktien samt Restguthaben auf dem Depot es zulässt (Verkauf z.B. Erlös 1200 + 40 Restguthaben auf dem Depot = max. 1240 für die nächste Order, aber wie verhält sich das hier im Intradayhandel, zumal es eigentlich immer eine gewisse Zeit dauert bis der Verkaufserlös auf dem Konto ist ?)

 

 

Danke im Voraus ???

 

Paperforum

[klausk]

Da dir noch Keiner geantwortet hat, springe ich mal in die Bresche, obwohl ich weder Lynx- noch Flatex-Kunde bin oder ihre Praktiken im Einzelnen kenne. Ich kenne aber IB und da Lynx IB-Wiederverkaeufer ist, sind meine Aussagen vermutlich fuer dich zutreffend.

 

Die 3-Tage-Frist fuer die endgueltige Abrechnung ("Settlement") stammt noch aus der Zeit, als an Wallstreet die Buchhalter der beteiligten Broker so lange brauchten, um den Papierkram zu erledigen. Schliesslich mussten die vom gehandelten Unternehmen ausgegebene Aktien noch in der Form von schoen gedruckten Dokumenten zwischen ihnen durch Boten (Runners) zugestellt werden. Das ist einer der Gruende fuer die oertliche Konzentration von Brokerages und Boerse -- no job is finished until the paperwork is done. Ueberdies gibt es auch heute noch die Moeglichkeit, dass ein Trade angefochten und rueckabgewickelt werden kann (obwohl ich so etwas noch nie erlebt habe).

 

Nach einem Trade ist also Alles nur unter Vorbehalt in trockenen Tuechern. In der Zeit bis zum Settlement gibt dir der Broker ("die Bank") aber Kredit zum Kauf neuer Aktien. Der Kredit ist ja abgesichert durch die zugesagte Lieferung der Aktien oder, im Fall der Stornierung des Handels, durch die Rueckgabe des Kaufpreises. Die Zinsen fuer diese maximal 3 Tage sind minimal; der angegebene Satz sind ja Jahreszinsen. Sofern du einen Margin-Konto hast (bei IB ist das der Default, bei den anderen wahrscheinlich auch, dann mach dir keine Sorgen. Durch die Zinsen wirst du nicht arm -- allenfalls durch dein Traden.

 

Deine Lizenz zum Daytraden (also Kauf und Verkauf derselben Aktien am selben Tag) hat allerdings eine Grenze, die zu deinem Schutz von der SEC gezogen wurde und fuer die es in Deutschland wahscheinlich etwas Aehnliches gibt. Die IB-Implementation der SEC-Regel beschraenkt die Zahl deiner Daytrades auf fuenf in fuenf Tagen. Wenn du mindestens $25,000 in deinem IB-Account hast, brauchst du diesen Schutz vor der eigenen Courage nicht und darfst nach Herzenslust daytraden -- bis deine Gewinnen dir einen Herzinfarkt oder deine Verluste einen reality check bescheren.

 

Viel Glueck!