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Konkordanz

Inflation und Geldschöpfung

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Xay

Um eines klarzustellen Occupy und ihr politischer Befürworter Ron Paul wollen die Abschaffung der Zentralbank,

Ron Paul ist Arzt, und die haben bekanntlich keine Ahnung von Wirtschaft.

Genauso wie eine Physikerin, ein Rechtsanwalt oder Filmstar Ahnung von Wirtschaft haben.

 

Übrigens, mit empirisch nicht stimmt, kannst du nur meinen, das die Theori nicht perfekt in der Realität abgebildet wird. Das ist auch überhaupt nicht nöglich, weil es nur ein Modell ist.

Die Quantitätstheorie wird überwiegend als richtig empfunden, dass so Dinge wie Geldillusion nciht beachtet werden, liegt an der Natur des Modells.

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value4never

Xay, wie würde Deiner Meinung nach die Theorie den rasanten Anstieg der Geldmenge erklären (siehe Chart oben)? Ich finde die Quantitätstheorie erklärt herzlich wenig und lese gerade über die Theorien von Minksy und Keen, die den eigentlich Geldschöpfungsprozess modellieren und nicht als gegeben annehmen.

 

The theory was challenged by Keynesian economics,[1] but updated and reinvigorated by the monetarist school of economics. While mainstream economists agree that the quantity theory holds true in the long run, there is still disagreement about its applicability in the short run. Critics of the theory argue that money velocity is not stable and, in the short-run, prices are sticky, so the direct relationship between money supply and price level does not hold.

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Xay

Oh ich denke nicht das die Quant. Theorie alleine irgendwas erklärt. Aber der Kern, dass Geldangebot und Geldnachfrage Einfluss auf den Wert des Geldes haben ist wichtig und richtig. Mehr kann man damit (meine Meinung) nach nicht erklären.

 

Der rasante Anstieg der GEldmenge erklärt sich durchs Eingreifen der FED/EZB in die Finanzkrise. Da hilft dir keine Theorie, obwohl minksy und keen das befürworten würden.

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Ca$hflow
· bearbeitet von Ca$hflow

Ich finde die Quantitätstheorie erklärt herzlich wenig und lese gerade über die Theorien von Minksy und Keen, die den eigentlich Geldschöpfungsprozess modellieren und nicht als gegeben annehmen.

Die Quantitätstheorie sagt auch rein gar nichts über die Geldschöpfung aus. Vielmehr versucht die Quantitätstheorie die Wirkung bei einer Veränderung u.a. des Geldschöpfungsprozesses (der Geldmenge) auf den Preis bzw. auf die zukünftige Preisentwicklung zu untersuchen. Ob selbst das der Gleichung überhaupt gelingt (unter der Berücksichtigung zeitlicher Präferenzen) ist mehr als fragwürdig.

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value4never

Der rasante Anstieg erklärt sich durch hohe Bankleverage, oder nicht? Ist eine so rasante Ausweitung der Geldmenge nicht eine bestimmte Art von Inflation (auch wenn die Preise nicht steigen)? Letztlich wird doch der Wert des Geld unterminiert, was schon zum Untergang der ersten Zentralbank geführt hat, weil der König von Frankreich beliebig viel Geld gedruckt hat. Viele Aussagen der Zentralbänker ergeben für mich keinen Sinn. Bernanke sagt z.B. dass ein schwacher Dollar keinen Nachteil für die Amerikaner darstellt, weil sie keine Produkte im Ausland kaufen würden. Entweder ist das nur Propaganda oder Dummheit. Naja, die nächsten Jahre werden spannend. Ich habe alle meine Euros verkauft, und will auch das Euroland verlassen. Dann kann ich mir das ganze bequem von der Coach anschauen <_<

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Nixda
· bearbeitet von Nixda

Wieso?

Weil die Quantitätstheorie die Umlaufgeschwindigkeit als konstant vorraussetzt, diese tatsächlich aber sinkt.

 

Übrigens, mit empirisch nicht stimmt, kannst du nur meinen, das die Theori nicht perfekt in der Realität abgebildet wird. Das ist auch überhaupt nicht nöglich, weil es nur ein Modell ist.

Bei der Quantitätstheorie ist allerdings der Passungsgrad vergleichbar mit der Theorie der jungfräulichen Geburt.

 

Die Quantitätstheorie wird überwiegend als richtig empfunden.

Da liegt genau das Problem, das Gefühl und Realität wenig miteinander zu tun haben.

 

Ausnahmen bestätigen die Regel.

 

Du meinst sicher diese Ausnahme?

 

220px-Roesler-klein.jpg

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Nixda
· bearbeitet von Nixda

Aber der Kern, dass Geldangebot und Geldnachfrage Einfluss auf den Wert des Geldes haben ist wichtig und richtig. Mehr kann man damit (meine Meinung) nach nicht erklären.

 

Das stimmt aus mehreren Gründen nur eingeschränkt.

 

Erstens ist das Preisniveau auch in Marktmodellen nicht abhängig von der Geldknappheit, sondern ob dieses nachfragewirksam auf einen vollausgelastete Wirtschaft trifft. Erst wenn die Inputfaktoren teuere werden, oder weil es eine Knappheit auf der Anbieterseite gibt, die Preiserhöhungen durchsetzbar macht. Bei unterausgelasteter Wirtschaft würden sogar die variablen Kosten sinken, und es gäbe Spielraum für Preissenkungen.

 

Zweitens gibt es grundätzliche mathematische Gründe, dass eine aggregierte Nachfragekurve mehrerer Markteilnehmer polynominal ist (Sonnenschein-Mantel-Debreau Theroem), es also multiple Gleichgewichtspunkte gibt. Damit ist das mit dem Angobt- und Nachfrageschnittpunkt nicht mehr eindeutig.

 

Drittens lässt sich bei mehr als einem mengenapassenden Anbietern auf einem Markt eine Angebotskurve mathematisch gar nicht mehr ableiten. Wenn man zum Beisipiel zwei Anbieter spieltheoretisch modelliert, passiert folgendes: Wenn ein Marktteilnehmer die Preise erhöht, dann ist es für den zweiten aus spieltheortischen Überlegungen die gewinnbringenste Strategie, die Preise ebenfalls zu erhöhen.

 

Punkt 2 und 3 erkären nichts weiter als die Marktmodelle für komplett untauglich (Keen?).

 

Viertens: Wenn Du trotzdem von einem Marktmodell mit Gleichgewicht ausgehen willst, dann wirst du aber einräumen müssen, dass die Kreditnachfrage de-facto unendlich ist, aber die Banken eine aktive Rationierung durchführen (Oder noch nie etwas von einem abgelehnten Kredit gehört?). D.h. es handelt sich bei dem Kreditmarkt um einen angebotseitig mengenrationierten Markt.

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Nixda

Solange man nur einen Währungsraum betrachtet.

Solange man eine geschlossene Personengruppe betarchtet. Die verwendete Währung ist irrelevant.

 

Nach der Definition würde es keine Überschuldung geben.

Das habe ich weder geschrieben, noch gemeint. Griechenland ist überschuldet.

 

Naja, eine geschlossene Volkswirtschaft gibt es heutzutage nicht mehr. Wir reden hier von der realen Welt.

Die Welt ist geschlossen. Aber wie es in einer offen Volkswirtschaft anders ist, habe ich ja an den Beispielen Deustchland, Griechenland und Italien einmal kurz angedeutet.

 

Wenn ich Griechenlands und Deutschlands Staatsverschuldung miteinander vergleichen will, [...].

 

Klar kann man das vergleichen. Letztlich ist es eine Frage der Zahlen. Deutschland liegt bei 80-90% des BIPs. ...

Da man momentan fast keine Zinsen zahlt meint man in Deutschland wäre alles in Ordnung.

Und wer zahlt in Deutschland Steuern für die Zinszahlungen? Der deutsche Bürger. Und an wen zahlt der Staat die Zinsen? An die deutschen Bürger.

 

Mein Argument ist, das "Deutschland" den Fiskus, die Bürger und die Unternehmen umfasst, und nicht nur den Fiskus.

 

Einfacher sieht man das noch bei Japan. Japan verschuldet sich beinahe grenzenlos im Inland.

 

Tut es neuerdings nicht mehr. Das ist aber noch nicht kritisch, weil die NIPA noch lange positiv sein wird. Außerdem sind die Ursachen teilweise dem Erdbeben geschuldet, und teilweise demographischer Natur. Wegen der Demographie wird das in Deutschland in einigen Jahren auch so gehen.

 

Irgendwann ist die Quelle erschöpft...

Wie von den Banken Geld geschöpft wird, habe ich ja unten gezeigt.

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value4never

Du scheinst Dich ja umfassend mit der Thematik beschäftigt zu haben. Reinhartt/Rogoff ist sehr interessant hinsichtlich der Geschichte der Finanzkrisen. Die jetztige Situation ist jedenfalls einmalig, weil gleichzeitig alle großen westlichen Nationen nicht allzu weit entfernt vom Staatsbankrott sind, zumindestens wenn man mal 100% Schulden zu BIP als rote Grenze nimmt. Die Lösung scheint die Notenpresse zu sein, aber kann das gut gehen? Ist das nicht genau was Japan versucht hat? Fragen über Fragen....

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value4never
· bearbeitet von value4never

Und wer zahlt in Deutschland Steuern für die Zinszahlungen? Der deutsche Bürger. Und an wen zahlt der Staat die Zinsen? An die deutschen Bürger.

 

Mein Argument ist, das "Deutschland" den Fiskus, die Bürger und die Unternehmen umfasst, und nicht nur den Fiskus.

 

Nunja, wann wäre denn Deutschland Pleite? Wenn der Staat seine Zinsen und die Tilgung nicht mehr zahlen kann. Natürlich könnte der Staat, wenn er nur gegenüber Inländer verschuldet ist, einfach einen Haircut machen und das Problem ist gelöst. Pleite ist insofern nichts schlimmes. Schlimm ist es wegen, weil in dem möglichen Fall der Staatspleite von großen Staaten - eigentlich wäre Italien der drängenste Fall - das Finanzsystem auseinander fällt, weil die Beziehungen nicht mehr geordnet werden können. Deswegen wird auch um Griechenland so ein Hick-Hack gemacht. Deutschland haftet bereits schon über den Euro mit, die Bereitschaft der Deutschen den Südeuropäern weitere Schulden zu erlassen ist mehr als begrenzt.

 

Deutschland verschuldet sich übrigens, wie fast alle Länder heutzutage, über den internationalen Kapitalmarkt. So einfach wie oben beschrieben scheint mir die Sache also nicht zu sein.

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Nixda

... und lese gerade über die Theorien von Minksy und Keen, die den eigentlich Geldschöpfungsprozess modellieren und nicht als gegeben annehmen.

Hast Du dir schon Keen's Minsky Simulator angeschaut?

 

http://media.smh.com.au/system/ipad/new-economics-2614470.html

 

Deutschland verschuldet sich übrigens, wie fast alle Länder heutzutage, über den internationalen Kapitalmarkt. So einfach wie oben beschrieben scheint mir die Sache also nicht zu sein.

Doch. Die Änderung der Auslandsverschuldung eines Staates ist aus Gründen der Saldenmechanik immer genau gleich dem Zahlungsbilanzüberschuss.

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Ca$hflow

Deutschland verschuldet sich übrigens, wie fast alle Länder heutzutage, über den internationalen Kapitalmarkt. So einfach wie oben beschrieben scheint mir die Sache also nicht zu sein.

Doch. Die Änderung der Auslandsverschuldung eines Staates ist aus Gründen der Saldenmechanik immer genau gleich dem Zahlungsbilanzüberschuss.

Anhand welcher Zahlen in der deutschen Zahlungsbilanz lässt sich das belegen?

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losemoremoney
Die Quantitätstheorie stimmt aber empirsch seit 20 Jahren nicht mehr,

 

Weil die Quantitätstheorie die Umlaufgeschwindigkeit als konstant vorraussetzt, diese tatsächlich aber sinkt.

 

Wie erklärst Du Dir das?

 

post-7359-0-37053200-1328856825_thumb.png

 

Und warum befindet sich überhaupt nen Faktor V in der Gleichung, wenn dieser noch vor 20 Jahren gegolten hat.

Rein wirtschaftlich hätte man den doch auf 1 setzen können.

Den Ron Paul laß mal,der hat mit Sicherheit ne Menge Ahnung von freier Marktwirtschaft.

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value4never

Doch. Die Änderung der Auslandsverschuldung eines Staates ist aus Gründen der Saldenmechanik immer genau gleich dem Zahlungsbilanzüberschuss.

Anhand welcher Zahlen in der deutschen Zahlungsbilanz lässt sich das belegen?

 

Leistungsbilanz - Kapitalbilanz = 0 (bzw. Restposten) . Deutschland ist trotz hoher Exporte hoch verschuldet. Ich wollte mal die Rechnung der Schulden nachvollziehen, denn oftmals sind gewisse Schulden gar nicht erfasst bzw. werden nicht ehrlich gebucht, wie man das bei Unternehmen machen müsste. Dazu kommen mögliche Verpflichtungen aus zukünftigen Bankbailouts, die sich nicht vermeiden lassen werden.

 

Den Ron Paul laß mal,der hat mit Sicherheit ne Menge Ahnung von freier Marktwirtschaft.

 

Das hat mit Ahnung nicht unbedingt was zu tun. Einige Positionen sind sicher ziemlich radikal. Die Rückkehr zum Goldstandard würde etwa kaum funktionieren. Genauso will er auch im Prinzip jede Sozialversicherung abschaffen. Aber da er beim Militär soviel Geld sparen würde, würde es der USA insgesamt glaube ich um einiges besser gehen. Die Wahrscheinlichkeit, dass er Kandidat wird derzeit vom Wett-Markt mit 2.4% gepreist (siehe http://www.intrade.com/v4/markets/?eventId=84328).

 

Losemoremoney: die Geldgeschwindgkeit ist eine emprische Größe. Wenn Geld schneller durch die Volkswirtschaft läuft, gibt es mehr Transaktionen bzw. Geld pro Output. Im Chart siehst Du, dass V seit 2008 von über 10 auf 7 gefallen ist. Insofern gibt es effektiv weniger Geld. Den riesigen Anstieg seit Anfang der 1990er würde ich mir mit Finanzspekulation erklären. Wenn Aktien oder Häuser hin und her bewegt werden, steigt die Geldgeschwindigkeit. Das würde auch sehr gut erklären, warum kurz nach 2000 die Kurve abflacht (Aktienspekulation hat geendet) und danach wieder deutlich ansteigt (Immobilienspekulation ersetzt Aktienspekulation). Die Spekulation wurde durch billiges Geld gefördert. Das läuft auf den mehrmals erwähnten Minsky heraus, der einen Zusammenhang zwischen Spekulation (Ponzy-Finance) und Geld herstellt. Was mir bei dem Chart noch auffällt ist der starke Unterschied zwischen vor 1980 und danach. Von 1960 bis 1980 geht die Gerade fast in einem Hoch, was vielleicht mit der Einführung von Kreditkarten und elektronischem Banking zu tun hat.

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Nixda
· bearbeitet von Nixda

 

Doch. Die Änderung der Auslandsverschuldung eines Staates ist aus Gründen der Saldenmechanik immer genau gleich dem Zahlungsbilanzüberschuss.

Anhand welcher Zahlen in der deutschen Zahlungsbilanz lässt sich das belegen?

 

Dem Kapitalexport.

 

In der VGR git aus Identitätsgründen

 

S- D = NX

 

wobei S die Sparleistung des privaten Sektors, D das Haushaltsdefizit des Staates und NX der Außenbeitrag ist. NX ist das Leistungsbilanzsaldo (NX = Ex-Im) plus die kleineren Effekte von unentgeldlichen Transfers, Zinszahlungen aus alten Forderungen und Abschreibungen. Mam kann das auch so veranschaulichen: Die inländische Wertschöpfung wird konsumiert, an den Staat verliehen, oder exportiert. Für das exportierte bekomme ich, sofern ich nicht im gleichen Maße importiere, netto Forderungen gegen das Ausland, das bezeichnet man als Kapitalexport, weil das . Netto hat also Deutschland in 2010 131 Mrd Euro Sparüberschuss gehabt.

 

(Was in der BuBa Statistik unter dem Kapitalexport steht, ist die andere Seite der Bilanz, nämlich in was das exportierte Geld investiert wurde. Die Kapitalbilanz und die Leistungsbilanz gleichen sich aus)

 

DIe NIPA (Net investment position abroad, manchmal auch NIIPA) ist des Gesamtbestand der Forderungen gegen das Ausland. Quasi die aufsummierte Zeitreihe der Überschusse korrigiert um Abschreibungen.

 

Was Griechenland derzeit das Genick bricht (analog übrigens zum Beitrittsgebiet), ist die negative NIPA, die damit verbundenen Zahlungsflüsse in das Ausland, und die Unfähigkeit notwendige Importe wie Öl, Nahrungsmittel oder Arzneimittel durch entsprechende Exporte zu decken. Da geht es aber um die Auslandsverschuldungen der des griechischen Privatsektors und des Staates gemeinsam plus der mangelnden Wettbewerbsfähigkeit.

 

Es ist eine Frage der Fiskalpolitik, ob diese Defizite sich eher im privaten oder öffentlichen Sektor ansammmeln. Die Amis haben es bis in die Clintonjahre geschafft, die Verschuldung weitesgehends zu privatisieren, in Deutschland schaffen wir es, trotz Nettosparen den Staat zu verschulden.

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Nixda
· bearbeitet von Nixda

Wie erklärst Du Dir das?

 

(Grafik)

 

Und warum befindet sich überhaupt nen Faktor V in der Gleichung, wenn dieser noch vor 20 Jahren gegolten hat.

Rein wirtschaftlich hätte man den doch auf 1 setzen können.

 

Der Einwand ist berechtigt, und meiner Ungenauigkeit geschuldet. Die Sichtweise war, dass v zwichen Mitte der 70er Jahre und Mitte der 90er Jahre zwischen 6 und 7 geschwankt hat, und damit als konstant angesehen wurde. Die fallende Geschwindigkeit hatte ich jetzt möglicherweise falsch im Kopf (ich hatte gerade das Buch von Werner über die japanische Situation gelesen).

 

Allerdings: Müsstest du nicht die Umlaufgeschwindigkeit von M0 oder Basemoney nehmen, anstatt die von M1?

 

Zur zweiten Frage:

Die Quantitätstheorie des Geldes ist eine Wirtschaftstheorie, die unter bestimmten Voraussetzungen eine kausale Abhängigkeit des Preisniveaus von der Geldmenge annimmt.

Wenn du die Umlaufgeschwindigkeit nicht als konstant annimmst, kannst Du überhaupt keine Wirkungsrichtung mehr herstellen. Dann kann nämlich jeder Änderung der Geldmenge durch eine Änderung des Umlaufgeschwindigkeit kompensiert werden, anstatt auf das Preisniveau durchzuschlagen. Es ist vermutlich nämlich eher so, dass

 

v = PY/M

 

Die Umlaufgeschwindigkeit sinkt, wenn die sich die Geldmenge erhöht: Na toll, jetzt habe ich die Umlaufgeschwindigkeit definiert. Zumindest kann man keine Inflation von steigenden Geldmengen ableiten.

 

Du kannst es dir natürlich auch ganz einfach machen, und Inflation als Geldmengeausweitung definieren. Dann hast Du zwar den Begriff geklaut, aber immer noch keine Erkenntnis gewonnen.

 

Den Ron Paul laß mal,der hat mit Sicherheit ne Menge Ahnung von freier Marktwirtschaft.

Ach so, er ist Esotheriker? ;)

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Nixda

Deutschland ist trotz hoher Exporte hoch verschuldet.

 

Nein ist es nicht. Der Deutsche Staat (der "Fiskus") ist verschuldet, Deutschland nicht.

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value4never

Wie hoch sind denn die Privatschulden? Habe dazu keine Daten gefunden. Japan z.B. ist hauptsächlich im Inland verschuldet, was die Sache aber nicht besser macht. Die Möglichkeit Steuern beliebig zu erhöhen, insbesondere Vermögen zu besteuern, ist begrenzt.

 

In Bezug auf die Frage wieviele Schulden sind verkraftbar? allerdings sehe wichtig, wie sehr richtig angeführt, kommt es auf die Wirtschaftkraft und die Struktur der Schulden an. Glaube nicht, dass die meisten Politiker Rogoff und Reinhart gelesen haben, sonst würde sie nicht glauben, dass Griechenland von 160% auf 120% gebracht werden kann. Wie lange noch zum ersten kleinen Staatsbankrott? Das ganze ist tatsächlich ein Theaterspiel.

 

Die von Bundesfinanzminister Schäuble immer wieder zitierten US-Ökonomen Rogoff und Reinhart sehen übrigens bereits bei einer Quote von 90 Prozent die Gefahr einer unkontrollierbaren Schuldendynamik.

http://www.handelsblatt.com/meinung/kommentare/kommentar-die-farce-von-athen/6193940.html

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Nixda
Die von Bundesfinanzminister Schäuble immer wieder zitierten US-Ökonomen Rogoff und Reinhart sehen übrigens bereits bei einer Quote von 90 Prozent die Gefahr einer unkontrollierbaren Schuldendynamik.

Reinhart und Rogoff reden in ihrem Buch aber sehr viel mehr über external debt, das wird ganz gerne mal überlesen.

 

Die Kritik, die R&R aber entgegen zu halten ist, ist sie betrachten nur die "Sovereign Debt", aber nicht die Krisenentstehung im Finanzsektor.

 

Auch hier: http://www.jfki.fu-berlin.de/faculty/economics/team/persons/schularick/26012012_Handelsblatt_Das_Comeback_des_Monetarismus.pdf

 

Und das ist auch noch interessant: http://www.voxeu.org/index.php?q=node/4035

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value4never

Dass R&R sich vor allem um external Debt kümmern, machen sie sehr explizit. Was das jetzt für Schulden insgesamt heißt, weiß ich nicht. Japan hat sehr hohe Inlandsschulden, aber das kann nicht ewig so weiter gehen. Kyle Bass finde ich ziemlich gut - der hat große Wetten gegen Japan laufen. Der Yen steht gegenüber USD und EUR derzeit auf 20 Jahreshochs.

 

R&R ist auf jeden Fall eine gute Datenbank. Die Daten sind das Kernstück, und lagen in der Form vorher noch nicht vor. Zur Erklärung der aktuellen Krise wird das kaum reichen, auch weil soviele westliche Staaten gleichzeitig am Abgrund stehen. Ich habe bisher nicht viel gesehen, die eine Prognose wagen, was mögliche Szenarien sind.

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Nixda
· bearbeitet von Nixda

Wie hoch sind denn die Privatschulden?

http://www.bundesbank.de/download/statistik/aussenwirtschaft/S201ATB39899.PDF

 

Etwa 1 Billion der öffentlichen Schulden liegen im Ausland, also etwa die Hälfte. Insgesamt haben die Deutschen aber knapp 877 Mrd mehr Geld im Ausland investiert und verliehen als umgekehrt, so das den Zins- und Dividendenzahlungen an das Ausland entsprechende Zahlungen aus dem Ausland gegenüberstehen. Deutschland hatte netto keine Schulden, sondern ein Vermögen von 877 Mrd, das sind statistisch rund 11.000 Euro je Bürger.

 

Problematisch sind zwei Dinge: Den 877 plus entsprechen irgendwo anders auch 877 Mrd minus, und diese Länder haben ein Problem. Und das das deutsche Geld oft auch als "Stupid Germany Money" unterwegs ist, und gerne mal schlecht investiert wird.

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value4never
· bearbeitet von value4never

Interessant. Tja, leider kommen da glaube ich noch eine Menge neuer Schulden hinzu. Bailouts könnten 500-1000 Mrd sein (EU + Banken). Soweit ich weiß sind einige Verpflichtungen unter ziemlichen bis sehr optimististischen Annahmen gepreist. Ein gewisser Prof. Kotlikoff schätzt die tatsächlichen US schulden auf 15x den aktuellen offiziellen. Für Deutschland habe ich ähnliche Rechnungen noch nicht gesehen, aber ich vermute das läuft recht ähnlich.

 

"The government's total indebtedness -- its fiscal gap -- now stands at $211 trillion, by my arithmetic"

 

http://articles.cnn....t?_s=PM:OPINION

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Nixda
· bearbeitet von Nixda

Ein gewisser Prof. Kotlikoff schätzt die tatsächlichen US schulden auf 15x den aktuellen offiziellen. [/url]

Der gewisse Professor untersucht auch nur die Zahlen des Bundeshaushalts. Aber unabhängig von der Höhe der Zahlen: Völlig andere Situation in den USA.

 

- DIe USA haben eine sehr hohe Auslandsverschuldung.

- Sie entziehen sich der Rückzahlung schon seit Jahren durch Inflation und Abwertung

- Sie sind von der Rohstoffseite weitgehends autark

- Sie generieren Wirtschaftwachstum schon alleine aus dem Wachstum der Bevölkerung(!)

- Sie haben eine eigene Währung und eine eigene Notenbank.

 

Wegen des letzten Punktes können die USA vielleicht auf dem Papier insolvent werden, aber niemals illiquide.

 

Und: User Leistungsbilanzüberschuss muss ja ständig irgendwohin verliehen werden. Wo willst Du denn in Zukunft hin mit deinem Ersparten im Riestervertrag?

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AnonymerAnleger

Interessant. Tja, leider kommen da glaube ich noch eine Menge neuer Schulden hinzu. Bailouts könnten 500-1000 Mrd sein (EU + Banken). Soweit ich weiß sind einige Verpflichtungen unter ziemlichen bis sehr optimististischen Annahmen gepreist. Ein gewisser Prof. Kotlikoff schätzt die tatsächlichen US schulden auf 15x den aktuellen offiziellen. Für Deutschland habe ich ähnliche Rechnungen noch nicht gesehen, aber ich vermute das läuft recht ähnlich.

 

"The government's total indebtedness -- its fiscal gap -- now stands at $211 trillion, by my arithmetic"

 

http://articles.cnn....t?_s=PM:OPINION

 

Zum Thema Deutschland gab's mal einen Artikel im Handelsblatt. Hier ist man dann (aktuell) bei vielleicht Faktor 3.

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