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value4never

Niedrige Ausschüttungsquote von Unternehmen

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value4never
· bearbeitet von value4never

Ich habe gerade mal für verschiedene Länder die Ausschüttungsquoten gerechnet, als AQ = Dividenden/Gewinne. Diese beträgt weltweit lediglich knapp 50%. Das heißt im Mittel stehen Unternehmen von Gewinnen nur die Hälfe als Freecash zur Verfügung. Selbst wenn man davon ausgeht, dass sagen wir ein Drittel der Unternehmen wachsen und daher nichts ausschütten, ist das immer noch eine sehr niedrige Zahl. Kann man daraus vielleicht ableiten, dass Unternehmen in der Regel zu aggressiv bilanzieren, denn letztlich müssten theoretisch Dividenden und Gewinne langfristig identisch sein? Resourcen die zur Erhaltung des Geschäfts notwendig sind, sollten eigentlich schon als Kosten abgezogen werden (die ökonomischen Abschreibungen). Wäre sehr interessant mal zu sehen wie sich das über die Zeit entwickelt hat und ob das für alle Länder einigermaßen gleich ist. Meine Daten sind nur für ein Jahr, da bräuchte man 10-20 Jahre an Daten um eine konsistente Aussage zu bekommen. Ich würde daraus ableiten, dass man den IFRS/GAAP Gewinnen wenig trauen sollte und diese adjustieren sollte. Leider kann man oft auch nicht alles auf Cashflows aufbauen.

 

Country AQ

Greece -30,00%

Hungary 15,66%

Russia 20,40%

Portugal 52,22%

Italy 54,44%

Netherlands 37,92%

Spain 49,04%

Finland 75,54%

Austria 47,34%

Brazil 44,62%

Norway 41,58%

Belgium 81,55%

Czech 81,07%

Australia 50,00%

South Africa 44,06%

Denmark 24,70%

New zealand 98,33%

Turkey 34,09%

France 46,66%

Poland 35,76%

Singapore 27,46%

Hong Kong 29,03%

Korea south 15,36%

Israel 51,73%

Sweden 49,49%

Switzerland 46,56%

Taiwan 70,00%

India 18,99%

Germany 34,06%

Thailand 39,03%

Japan 42,46%

UK 40,05%

Malaysia 50,08%

Ireland 173,67%

China 27,84%

Canada 39,86%

US 28,50%

Mexico 34,83%

Argentina 65,11%

Luxembourg 54,65%

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schinderhannes

Woher sind denn die Daten ?

Griechenland mit -30% - auch Neuseeland mit 98% sieht komisch aus.

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value4never

Daten sind meine eigenen. Griechenland hat negative Gewinne, das kann man ignorieren. Neuseeland hat fast alles ausgeschüttet. Die 50% werden ganz gut hinkommen. Wie gesagt, auf ein Jahr bezogen kann man nicht all zu viel Schlüsse daraus ziehen, aber meiner Erfahrung nach ist der Wert ein guter Richtwert. In den USA zahlen z.B. nur ca. 10% aller Unternehmen mehr als 50% aus, siehe http://finviz.com/screener.ashx?v=111&f=fa_payoutratio_high&ft=2

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35sebastian

Ich habe gerade mal für verschiedene Länder die Ausschüttungsquoten gerechnet, als AQ = Dividenden/Gewinne. Diese beträgt weltweit lediglich knapp 50%. Das heißt im Mittel stehen Unternehmen von Gewinnen nur die Hälfe als Freecash zur Verfügung. Selbst wenn man davon ausgeht, dass sagen wir ein Drittel der Unternehmen wachsen und daher nichts ausschütten, ist das immer noch eine sehr niedrige Zahl. Kann man daraus vielleicht ableiten, dass Unternehmen in der Regel zu aggressiv bilanzieren, denn letztlich müssten theoretisch Dividenden und Gewinne langfristig identisch sein? Resourcen die zur Erhaltung des Geschäfts notwendig sind, sollten eigentlich schon als Kosten abgezogen werden (die ökonomischen Abschreibungen). Wäre sehr interessant mal zu sehen wie sich das über die Zeit entwickelt hat und ob das für alle Länder einigermaßen gleich ist. Meine Daten sind nur für ein Jahr, da bräuchte man 10-20 Jahre an Daten um eine konsistente Aussage zu bekommen. Ich würde daraus ableiten, dass man den IFRS/GAAP Gewinnen wenig trauen sollte und diese adjustieren sollte. Leider kann man oft auch nicht alles auf Cashflows aufbauen.

 

Country AQ

Greece -30,00%

Hungary 15,66%

Russia 20,40%

Portugal 52,22%

Italy 54,44%

Netherlands 37,92%

Spain 49,04%

Finland 75,54%

Austria 47,34%

Brazil 44,62%

Norway 41,58%

Belgium 81,55%

Czech 81,07%

Australia 50,00%

South Africa 44,06%

Denmark 24,70%

New zealand 98,33%

Turkey 34,09%

France 46,66%

Poland 35,76%

Singapore 27,46%

Hong Kong 29,03%

Korea south 15,36%

Israel 51,73%

Sweden 49,49%

Switzerland 46,56%

Taiwan 70,00%

India 18,99%

Germany 34,06%

Thailand 39,03%

Japan 42,46%

UK 40,05%

Malaysia 50,08%

Ireland 173,67%

China 27,84%

Canada 39,86%

US 28,50%

Mexico 34,83%

Argentina 65,11%

Luxembourg 54,65%

 

Ich habe leichte Zweifel an Auszahlungsquoten, die weit über 50% liegen. Und das sind ja nicht Spitzen- , sondern Durchschnittswerte oder?

Kannst du Unternehmen aus NZ, Taiwan, Irland (173%!!!!!) nennen, die solch hohe Gewinnanteile ausschütten?

Und was ist mit der Schweiz? Die Unternehmen sind nicht gerade für hohe Dividenden Ausschüttungen bekannt.

Ich bezweifle so manche Angaben, lasse mich gerne eines Besseren belehren.

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Sheridon

Folgende Ideen zu dem Thema:

 

- was ist mit Aktienrückkäufen? Auch die sind eine Ausschüttung und müssten bei so einer Betrachtung mit eingerechnet werden. Aber auch Kapitalerhöhungen müsste man dann natürlich mit einrechnen

 

- Unternehmen kaufen ja gelegentlich andere Unternehmen auf. Dabei erhalten die früheren Anteilseigner (zumindest teilweise) Cash. Gewissermaßen also ähnlich wie eine Dividende, Geld wird nicht reinvestiert sondern ausgeschüttet.

 

Unter Einbeziehung dieser Punkte könnte die Betrachtung, welcher Anteil der Gewinne in irgendeiner Form ausgeschüttet wird, schon wieder anders aussehen.

 

 

 

Ein weiterer Punkt: Nehmen wir mal an, das durchschnittliche Unternehmen erwirtschaftet 10% Eigenkapitalrendite (schätze ich einfach mal, wer Daten hat, dass ich damit deutlich danebenliege, bitte melden). Außerdem haben wir (mindestens) 2% Inflation. Also muss das durchschnittliche Unternehmen bereits 20% seiner Gewinne in im Preis gestiegene Anlagegüter investieren, nur um volumenmäßig nicht zu schrumpfen.

 

Auch Unternehmensgewinne sind eben leider Gewinne vor Inflation ;)

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value4never

Aktienrückkäufe - stimmt, das könnte ein paar Prozentpunkte ausmachen.

 

Inflation - der Mengenumsatz bleibt ja gleich. Das Unternehmen muss also, wenn ich mich nicht täusche, keine Ausgaben leisten um den Umsatz stabil zu halten (neuer Umsatz = alte Menge * neuer Preis). in anderen worten die Unternehmen können die Inflation zum Teil weiter geben. Das heißt zu den 50% kann man noch 1-2% hinzuaddieren um das auszugleichen.

 

Wie oben angeführt schütten aber 10% der Unternehmen in den USA mehr als 50% aus. Das ist eine sehr kleine Zahl. Mit anderen Daten könnte man das vielleicht verfizieren. Denn das heißt nichts anderes, als dass ein guter Anteil der Gewinne nicht echte Gewinne sind und nicht zu zukünftigen Cashflows führt.

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Stairway

Gerade in den USA werden Aktienrückkäufe einen sehr großen Teil ausmachen. Der nächste Punkt ist, dass in der GuV die Working Capital-Veränderungen nicht oder nur unzureichend abgebildet werden, d.h. diese benötigten Mittel können nicht ausgeschüttet werden. Und drittens könnten die Manager kein Empire-Building betreiben, wenn sie alles ausschütten ;)

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