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StockJunky

Investition in sich selbst?

Empfohlene Beiträge

StockJunky
· bearbeitet von StockJunky

Warum investiert ihr in Aktien oder Fonds? Warum gebt ihr euch mit mickrigen Renditen von 5 bis 10 Prozent zufrieden? Angeregt durch einen Blog-Beitrag stellt sich auch mir die Frage, ob die Investition in Aktien immer eine gute Wahl ist?

 

Dazu mal folgende Rechnung: Um jeden Monat 100 Euro durch Kapitaleinkommen zu verdienen, muss ich bei 5 Prozent Zinsen 24.000 Euro gespart haben. Und da sind noch keine Steuern berücksichtigt! Dafür muss ich bei 250 Euro Sparleistung pro Monat fast 8 Jahr sparen!

 

Könnte ich dieses Geld also nicht sinnvoller in mich selbst investieren, um damit zum Beispiel meine Ausbildung zu verbessern und daraus folgend später auch mein Einkommen zu steigern? Besonders Sprachausbildungen, IT-Kurse, BWL-Kurse, Vertriebskurse was auch immer, dürften sich mit einem passenden Zertifikat mittelfristig auch durch einen Zuwachs im Einkommen bemerkbar machen. Und ein Zuwachs von 50-100 Euro im Einkommen dürften durch Jobwechsel gar nicht so unrealistisch sein...

 

Dass man natürlich langfristig auch ein "passives" Einkommen benötigt, um sich gegen Arbeitsunfähigkeit abzusichern, ist natürlich klar. Aber es heißt ja, man solle schon früh mit dem "sparen" beginnen. ich sehe hier das Risiko, dass man vielleicht am falschen Ende zu sparen beginnt!

 

Was denkt ihr dazu? Habt ihr schon alle Bildungsmöglichkeiten ausgeschöpft? Oder was spricht sonst dagegen?

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Herr S.

Das ist doch keine "Entweder oder" Entscheidung! Jeder wird hier bereits genug in seine Bildung investiert haben, denn nur dann wird man genug Kapital ansammeln können, um sich auch mit dem Thema Geldanlage zu beschäftigen. Wer nichts in sich selbst investiert, wird höchstens durch glückliche Fügung mal zu Geld kommen. Und dann ist die Kohle auch meistens recht schnell wieder weg...

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etherial

Was denkt ihr dazu? Habt ihr schon alle Bildungsmöglichkeiten ausgeschöpft? Oder was spricht sonst dagegen?

 

- Bildung ist sehr teuer (gute Tageslehrgänge in meiner Branche kosten locker 1000)

- Bildung kostet Zeit, während der man nichts verdient (es sei denn man macht das auf Kosten des Arbeitgebers)

- Bildung wird nicht entlohnt (50% meiner Universitätsbildung bleibt ewig ungenutzt, 50% meiner Erfahrung beim alten Arbeitgeber ist wertlos beim neuen Arbeitgeber)

- Bildung über ein gewisses Level hinaus hat kein gutes Preis-Leistungsverhältnis. Wer bereits Diplom oder Master hat, kann zwar promovieren, erhält als Doktor hinterher auch mehr Geld, das entspricht aber nicht den Entbehrungen, die man für die Promotion eingegangen ist.

- Bildung wird in vielen Unternehmen zwar unterstützt, die gewonnenen Erkenntnisse werden aber oft blockiert, weil das Unternehmen Veränderungen schlecht verkraftet

- Erfahrung ist in der Wirtschaft wichtiger und man bekommst sie zudem kostenlos (durch Arbeiten)

 

Das heißt aber nicht, dass Investition in sich selbst perse unlohnend wäre. Zum einen gibt es da die günstigen Bildungsangebote:

- Studium an einer Universität

- Volkshochschulkurse

- Fortbildungen beim eigenen Arbeitgeber

- Stipendien

 

Zum anderen gilt die oben gemachte Aussage nur für Arbeitnehmer. Bei Selbstständigen könnte ich mir vorstellen, dass ein verbreitertes Spektrum mehr Kunden ermöglicht und ein tieferes Fachwissen höhere Umsätze erzeugt.

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StockJunky

Das ist doch keine "Entweder oder" Entscheidung! Jeder wird hier bereits genug in seine Bildung investiert haben..

 

Ja, das habe ich auch nicht behauptet. Aber wie findet man einen guten Kompromiss? Ich behaupte ja fast, jeder gesparte Euro in den Ausbildungsjahren ist verschwendet, weil Aktienrenditen niemals das herausholen können, was man in den ersten Ausbildungsjahren in Schule/ Uni/ Job lernen kann.

 

 

Was denkt ihr dazu? Habt ihr schon alle Bildungsmöglichkeiten ausgeschöpft? Oder was spricht sonst dagegen?

 

- Bildung ist sehr teuer (gute Tageslehrgänge in meiner Branche kosten locker 1000)

- Bildung kostet Zeit, während der man nichts verdient (es sei denn man macht das auf Kosten des Arbeitgebers)

- Bildung wird nicht entlohnt (50% meiner Universitätsbildung bleibt ewig ungenutzt, 50% meiner Erfahrung beim alten Arbeitgeber ist wertlos beim neuen Arbeitgeber)

- Bildung über ein gewisses Level hinaus hat kein gutes Preis-Leistungsverhältnis. Wer bereits Diplom oder Master hat, kann zwar promovieren, erhält als Doktor hinterher auch mehr Geld, das entspricht aber nicht den Entbehrungen, die man für die Promotion eingegangen ist.

- Bildung wird in vielen Unternehmen zwar unterstützt, die gewonnenen Erkenntnisse werden aber oft blockiert, weil das Unternehmen Veränderungen schlecht verkraftet

- Erfahrung ist in der Wirtschaft wichtiger und man bekommst sie zudem kostenlos (durch Arbeiten)

 

Das heißt aber nicht, dass Investition in sich selbst perse unlohnend wäre. Zum einen gibt es da die günstigen Bildungsangebote:

- Studium an einer Universität

- Volkshochschulkurse

- Fortbildungen beim eigenen Arbeitgeber

- Stipendien

 

Zum anderen gilt die oben gemachte Aussage nur für Arbeitnehmer. Bei Selbstständigen könnte ich mir vorstellen, dass ein verbreitertes Spektrum mehr Kunden ermöglicht und ein tieferes Fachwissen höhere Umsätze erzeugt.

 

Ich kann der Ausführung so zustimmen. Aber wie lassen sich denn 1000-Euro-Kurse mit VHS-Kursen vergleichen? Das Problem ist wohl, dass sich die Rendite von Bildung in der Tat schlecht messen lässt, außer in einem höheren Gehalt bzw einem attraktiveren Job. Und auch da kommt es wohl noch zu sehr auf die eigene Fähigkeit an, sich richtig zu verkaufen.

 

Dass Unternehmen Bildung blockieren, habe ich auch schon festgestellt. Ich habe aber eher das Gefühl, dass das bei den "einfachen Angestellten" passiert. Die hat man sowieso lieber dumm, denn sie sollen nur einfach das machen, was man ihnen sagt. Ob diese Aussage auch für leitende Angestellte zutrifft, wage ich nicht zu behaupten. Dort ist auch das Risiko höher, dass man durch eine Bildungslücke einen Fehler macht, der dem Unternehmen die Existenz kosten kann.

 

Wie unterscheidest du denn Bildung und Erfahrung? Letzteres kann nach meiner Meinung ja nur auf Bildung aufbauen. Ansonsten wird der Prozess zum Sammeln von Erfahrungen zu langwierig und zu teuer. Ohne Vorwissen wird man also nie in die Gelegenheit kommen, auch Erfahrungen zu sammeln.

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Phobos

Ich hoffe, dass ich die Frage in ein paar Jahren genauer beantworten kann - aber im Prinzip ziehe ich die Investition in mich selbst seit heute genau 1,5 Jahren durch. Es nennt sich berufsbegleitendes Studium, verlangt monatlich 250 an Investitionsgeldern und kostet neben den monetären Aufwendungen v.a. ein sehr knappes Gut - Zeit.

 

Was brachte mich zur Investitionsentscheidung? Zwei erfolglose kürzere Ausflüge an Uni/FH sowie eine gewisse Unzufriedenheit die dabei entstand, wonach ich (auch ein wenig zufällig) wieder quasi bei null als Aushilfe in meiner alten Zivildienststelle anfing.

Entschlossen diesmal im sozialen Bereich (der mir offensichtlich liegt?) zu bleiben, tratt ich eine Ausbildungsstelle an um quasi übergreifend während der Abschlussprüfungen mit einem neuen Studium(skonzept) zu beginn.

 

Jetzt stellt sich natürlich die Frage wie weit sich die Ausgaben (~11k Gebühren + Fahrtkosten ins Studienzentrum + sonstige Aufwendungen) irgendwann lohnen werden?

- ist ein höheres Gehalt zu erwarten? Ja - wenn auch im sozialen Sektor keine allzugroßen Sprünge erwartet werden dürfen

- Jobsicherheit? Arbeitslosigkeit ist zwecks Fachkräftemangel kein Thema - trotzdem dürfte es sich noch zusätlich bemerkbar machen.

- Subventionen? Einige haben das zweifelhafte Glück vom AG Unterstützung zu erhalten - jedoch mit entsprechenden Bindungsfristen, Auflagen, ...; daneben wird diese Investition jedoch sehr gut vom Staat gefördert - Stichwort: steuerlich Absetzbarkeit (da ich bisher in Vollzeit meine gelernte Tätigkeit ausüben kann wird es im Lohnsteuerausgleich wirklich lukrativ) + diverse Stipendien möglich (für Einstieger mit guten Noten oder Berufserfahrene - leider bei mir nicht mehr möglich da ich sonst zwecks Fristeinhaltung mit dem Studienbeginn hätte warten müssen)

 

Ich für meinen Teil bin sehr gespannt, in weit sich diese Investition auch monetär bemerkbar machen wird - aufgrund der doch recht "üppigen" zu erwartenden Steuerrückzahlung bin ich jedoch sehr optimistisch, dass es sich zügig amortisieren wird.

 

Wichtig: Aus rein finanziellen Interessen macht es meiner Meinung nach nicht viel Sinn in so ein Studium zu investieren - ich halte es nicht für unmöglich, jedoch für sehr schwer dies über mehrere Jahre durchzuziehen wenn kein Interesse an der Materie bzw. kein Spass aufkommt etwas Neues zu lernen bzw. seinen Horizont zu erweitern. Somit wird es wieder schwierig den Wert der Investition in Renditen, %, ... zu beziffern. ;)

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Padua
· bearbeitet von Padua

@StockJunky, Deinen Beitrag finde ich ziemlich gut und auch wichtig.

 

Zuerst habe ich zwar gedacht, ob Dein Hinweis nicht irgendwie überflüssig ist. Klar investiert man nach besten Wissen und Gewissen sowie nach seinen Möglichkeiten in die Ausbildung. Wenn ich mir allerdings im WPF so einige Beiträge ansehe, dann bekomme ich manchmal meine Zweifel. Gerade die "Traumtänzer", die den Glauben an sichere Geldanlagen haben, die ihnen das Auskommen für das restliche Leben sichern, sollten sich Deinen Thread durchlesen. Ich würde mich nicht wundern, wenn gerade bei der Personengruppe einige dabei sind, die sich besser vorrangig um ihre Ausbildung als um Geldanlagen kümmern sollten.

 

Eine solide und gut fundierte Ausbildung ist und bleibt die Grundlage für einen guten Beruf und das Einkommen. Das lässt sich auch nicht durch ein Argument entkräften, dass es hin und wieder Ausnahmen gibt.

 

Ich kenne hier im Forum einige, die Deine Strategie leben und trotzdem Vorsorge durch gute Geldanlagen betreiben. Die haben die richtigen Prioritäten gesetzt. Übrigens sind das meistens die WPF-Mitglieder, die seriöse Anlagestrategien verfolgen.

 

Gruß und allen ein gutes neues Jahr 2012

Padua

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Sulawesi

Könnte ich dieses Geld also nicht sinnvoller in mich selbst investieren, um damit zum Beispiel meine Ausbildung zu verbessern und daraus folgend später auch mein Einkommen zu steigern? Besonders Sprachausbildungen, IT-Kurse, BWL-Kurse, Vertriebskurse was auch immer, dürften sich mit einem passenden Zertifikat mittelfristig auch durch einen Zuwachs im Einkommen bemerkbar machen.

 

Ich habe schon viele Leute eingestellt und achte auf solche Dinge kaum bis gar nicht. ist bei vielen anderen Führungskräften auch so. Die einzige Ausnahme sind Kurse die einem einen Titel/Zertifikat verschaffen, das gesetzlich/von der Branche gefordert ist, weil man sich dadurch Kosten nach der Einstellung spart.

 

Ansonsten sehe ich da nicht viel Sinn drin, Berufserfahrung ist entscheidend.

 

Selbst Geld für eine Fortbildung ausgeben? Das käme bei mir sehr positiv an, allerdings nicht wegen der Fortbildung, sondern wegen dem Engagement das man damit zeigt.

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Pfennigfuchser
· bearbeitet von Pfennigfuchser

Wie so oft ist das ja auch eine Frage des Ausgangspunktes. Wer bisher "nur" eine Ausbildung hat, kann sein Gehalt durch ein zusätzliches Studium eventuell steigern. Wer schon zwei Diplome in der Tasche hat, dem wird ein drittes kaum etwas bringen.

 

Prinzipiell bin ich aber der Meinung, dass Investitionen in Bildung sich meist rechnen. Und viele Dinge sind gar nicht mal so teuer, so dass der Return wirklich ordentlich ist. Wichtig ist dabei natürlich, dass das Preis/Leistungsverhältnis stimmt. Berufsexamina o.ä. rechnen sich eigentlich immer, dubiose Zertifikate oder Fernkurse minderer Qualität zeigen mir als Arbeitgeber höchstens, dass der Kandidat sich bemüht hat, nicht jedoch, dass er was kann, das muss er dann auf anderem Wege zeigen. Da zweifle ich, ob das Geld gut investiert war. Darüberhinaus es soll ja auch Fortbildungen geben, bei denen man tatsächlich etwas für den Job lernt!

 

Was man bei Renditebetrachtungen gerne vergißt: Eine gute Ausbildung ist auch eine Absicherung. Selbst wenn sich der Erfolg nicht direkt in einem höheren Gehalt widerspiegelt, so kann es einfach sein, dass der Zusatzabschluss zum leichteren Wiedereinstieg verhilft, man schnell er einen neuen Job findet usw. Für mich persönlich kann ich sagen, dass der Erwerb eines berufsspezifischen Exams tatsächlich zu nenneswert mehr Anfragen von Headhuntern geführt hat. Ich werde auch weiter kontinuierlich in meine Ausbildung investieren.

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Marcise
· bearbeitet von Marcise

- Erfahrung ist in der Wirtschaft wichtiger und man bekommst sie zudem kostenlos (durch Arbeiten)

 

Berufserfahrung ist entscheidend.

 

In meiner Branche (Unternehmensberatung) lernt man in jedem Projekt sehr viel dazu. Von meiner Hochschulausbildung her kann ich das analytische Denken und die Fähigkeit, komplexe Sachverhalte zu strukturieren, gebrauchen. Fachlich habe ich aber gefühlt 70% in der Hochschule nicht das gemacht, was ich heute wirklich inhaltlich im Job anbringen kann. Das gesunde Überblickswissen aus dem Studium ist aber natürlich eine gewisse "Basis" und sicher auch nötig.

 

Ich unterstütze daher die beiden o.g. Aussagen voll und ganz. Vielmehr stehe ich vor der Herausforderung, mit der steilen Lernkurve durch immer wieder neue Themen, Branchen und Unternehmensphilosophien schritthalten zu können und möglichst viel davon zu behalten.

 

Nicht umsonst eignen sich viele Absolventen in 3-5 Jahren Unternehmensberatung viel Praxiswissen an, um dann in eine schöne Position in die Linie zu gehen. Ob die Lernkurve in der Linie dann noch so steil ist, das wage ich aber zu bezweifeln.

 

Fazit: Es gibt Jobs, da ist die "Investition in sich" direkt mit eingeschlossen. Dies gilt sicher nicht für alle Jobs, das ist auch klar...

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StockJunky

Passend zur Thematik - der Herr Looman:

 

Höchste Renditen versprechen Bildung und Sparsamkeit

 

Naja.... "Wer zum Beispiel in der Jugend einmalig 100.000 Euro in die eigene Bildung investiert und in den folgenden 30 Jahren jeweils 10.000 Euro mehr als die Menschen verdient, die nicht studiert haben, erzielt eine Verzinsung von knapp 10 Prozent. Wo gibt es auf Dauer vergleichbare Renditen? Wenn die Einkünfte auf Dauer um 15000 Euro höher sind als bei Menschen, die auf eine entsprechende Bildung verzichtet haben, steigt die Rendite sogar auf 15 Prozent, so dass deutlich wird, dass Bildung in höchstem Maße rentabel sein kann."

 

Was hat er denn da gerechnet? Ich komme da für 10.000 Euro höheren Verdienst nur auf knapp über 3 Prozent. Und Zinsen für den Kredit sind da auch noch keine berücksichtigt... Rechnung:

 

30*10.000 = 300.000 / 100.000 = 3

3 ^ (1/30) = 1,037 = 3,7 % pro Jahr

 

Ansonsten stimme ich dem Artikel natürlich zu, dass Bildung und Sparen wohl am Besten und sichersten sind.

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fireball

Bei der Rechnung stimmt wohl so einiges nicht....

 

Wo hat er berücksichtigt das ein Realschüler z.b schon wesentlich früher Geld verdient als Facharbeiter z.b als jemand der studiert und erst mit 25 oder später seinen ersten Gehaltscheck verdient ? Woher kommen denn die 100000 ? Wo sind diese bei dem Jungendlichen die dieses Geld nicht investieren bzw. wo werden die Kreditkonten berücksichtigt ?

 

Milchmädchen lässt grüßen.

 

Wäre ich soweit in meinem Leben wenn ich erst studiert hätte ? Ich glaube nicht.

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etherial

Wie ich Stockjunky verstanden habe, ging es doch darum sein eigenes Gehalt in sich zu investieren. Und das ist aus meiner Sicht eine sehr theoretische Betrachtung

 

- Weiterbildung mit Büchern oder Internet kostet überwiegend Zeit, nicht Geld!

- Weiterbildung bei der Volkshochschule kostet überwiegend Zeit, nicht Geld!

- Unternehmensfinanzierte Weiterbildung kostet weder Zeit noch Geld!

 

Wenn ich mir private Weiterbildung mit Geld finanzieren könnte, statt mit Zeit, dann würde ich das tun. Insbesondere ist setzt eine fruchtbare Weiterbildung auch voraus, dass man entspannt und motiviert ist. Das ist für viele einfach nicht zu machen, wenn man nach 45-50 Arbeitsstunden noch den täglichen Bedarf organisieren muss und dazu noch Frau und Kinder unterhalten. Und wer es doch tut, riskiert einen Burnout - und das wiederum ist quasi eine Garantie auf schlechtere Bezahlung.

 

Aber selbst wenn man private Weiterbildung mit Geld finanzieren könnte - wie teuer wäre das denn dann? Was würdet ihr dafür ausgeben "Fließend Englisch Sprechen in einer Stunde"?

 

Es gibt natürlich noch eine Möglichkeit Geld in Zeit zu wandeln - weniger arbeiten. Ich für meinen Teil finde das eine sehr sinnvolle Alternative, weil ich lieber mit hohe Qualifikation wenig arbeite als mit niedriger Qualifikation viel. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Arbeitgeber es akzeptiert, wenn man seine Arbeitszeit reduziert, um mehr Zeit für private Weiterbildung zu haben - insbesondere dann nicht, wenn man die private Weiterbildung hinterher als Gehaltsargument geltend macht. Ich selbst könnte mir vorstellen, dass so ein Modell durchaus Perspektiven hat, aber die meisten Arbeitgeber scheuen vermutlich dieses Risiko.

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bb_florian

Passend zur Thematik - der Herr Looman:

 

Höchste Renditen versprechen Bildung und Sparsamkeit

 

Naja.... "Wer zum Beispiel in der Jugend einmalig 100.000 Euro in die eigene Bildung investiert und in den folgenden 30 Jahren jeweils 10.000 Euro mehr als die Menschen verdient, die nicht studiert haben, erzielt eine Verzinsung von knapp 10 Prozent. Wo gibt es auf Dauer vergleichbare Renditen? Wenn die Einkünfte auf Dauer um 15000 Euro höher sind als bei Menschen, die auf eine entsprechende Bildung verzichtet haben, steigt die Rendite sogar auf 15 Prozent, so dass deutlich wird, dass Bildung in höchstem Maße rentabel sein kann."

 

Was hat er denn da gerechnet? Ich komme da für 10.000 Euro höheren Verdienst nur auf knapp über 3 Prozent. Und Zinsen für den Kredit sind da auch noch keine berücksichtigt... Rechnung:

 

30*10.000 = 300.000 / 100.000 = 3

3 ^ (1/30) = 1,037 = 3,7 % pro Jahr

 

Ansonsten stimme ich dem Artikel natürlich zu, dass Bildung und Sparen wohl am Besten und sichersten sind.

 

Ich habe nachgerechnet. Unter den unrealistischen Annahmen, die hier gemacht werden, komme ich bei 100.000 Euro Investment (hier ist wohl teilweise auch der Verdienstausfall berücksichtigt) und 10.000 Euro Auszahlung in den darauf folgenden 30 Jahren auf 9,30% Rendite und bei 15.000 Euro Auszahlung auf 14,75% Rendite. Sowas rechnet man am besten in Excel / OpenOffice nach (in OpenOffice heißt die Funktion XINTZINSFUSS für eine Cashflow-Reihe).

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Basti

hier mal ne gute Adresse für Weiterbildungsjunkies :D

 

http://www.sbb-stipendien.de/weiterbildungsstipendium.html

 

habe damals darüber auch meine Weiterbildungen finanziert :thumbsup:

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BondWurzel

@StockJunky, Deinen Beitrag finde ich ziemlich gut und auch wichtig.

 

Zuerst habe ich zwar gedacht, ob Dein Hinweis nicht irgendwie überflüssig ist. Klar investiert man nach besten Wissen und Gewissen sowie nach seinen Möglichkeiten in die Ausbildung. Wenn ich mir allerdings im WPF so einige Beiträge ansehe, dann bekomme ich manchmal meine Zweifel. Gerade die "Traumtänzer", die den Glauben an sichere Geldanlagen haben, die ihnen das Auskommen für das restliche Leben sichern, sollten sich Deinen Thread durchlesen. Ich würde mich nicht wundern, wenn gerade bei der Personengruppe einige dabei sind, die sich besser vorrangig um ihre Ausbildung als um Geldanlagen kümmern sollten.

 

Eine solide und gut fundierte Ausbildung ist und bleibt die Grundlage für einen guten Beruf und das Einkommen. Das lässt sich auch nicht durch ein Argument entkräften, dass es hin und wieder Ausnahmen gibt.

 

Ich kenne hier im Forum einige, die Deine Strategie leben und trotzdem Vorsorge durch gute Geldanlagen betreiben. Die haben die richtigen Prioritäten gesetzt. Übrigens sind das meistens die WPF-Mitglieder, die seriöse Anlagestrategien verfolgen.

 

Gruß und allen ein gutes neues Jahr 2012

Padua

 

 

Bevor mir die Tränen kommen, hätte ich bitte gerne eine Beschreibung von angeblich "seriösen Anlagestrategien". Vor allen Dingen der Begriff "seriös" interessiert mich. Mir sind nur "spekulative" und "weniger spekulative" Strategien bekannt.

 

Eine gute Bildung ist sicherlich sehr wichtig, ich kenne aber genug erfolgreiche Unternehmer, die den richtigen Instinkt dafür haben.

 

Den "guten Beruf" gibt es ja immer weniger, Flexibilität wird immer wichtiger und wer dann noch sein Geld gut investieren kann, ist on top. Wobei gerade Mediziner und Rechtsanwälte dafür bekannt sind oft ihr Geld etwas "exotisch" anzulegen.

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StockJunky

Wie ich Stockjunky verstanden habe, ging es doch darum sein eigenes Gehalt in sich zu investieren. Und das ist aus meiner Sicht eine sehr theoretische Betrachtung

 

- Weiterbildung mit Büchern oder Internet kostet überwiegend Zeit, nicht Geld!

- Weiterbildung bei der Volkshochschule kostet überwiegend Zeit, nicht Geld!

- Unternehmensfinanzierte Weiterbildung kostet weder Zeit noch Geld!

 

 

Sehr gute Punkte. Ich muss an der Stelle schon sagen, dass ich das Gefühl habe, dass Schulungen über 2-3 Tage einen sehr großen Lerneffekt haben im Vergleich zu "abends selbst hinsetzen und sich in ein neues Thema einarbeiten".

 

Es gibt natürlich noch eine Möglichkeit Geld in Zeit zu wandeln - weniger arbeiten. Ich für meinen Teil finde das eine sehr sinnvolle Alternative, weil ich lieber mit hohe Qualifikation wenig arbeite als mit niedriger Qualifikation viel. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Arbeitgeber es akzeptiert, wenn man seine Arbeitszeit reduziert, um mehr Zeit für private Weiterbildung zu haben - insbesondere dann nicht, wenn man die private Weiterbildung hinterher als Gehaltsargument geltend macht. Ich selbst könnte mir vorstellen, dass so ein Modell durchaus Perspektiven hat, aber die meisten Arbeitgeber scheuen vermutlich dieses Risiko.

 

Dazu kenne ich zwei Beispiele: Eines aus der IT-Branche, da arbeiten die Projektleiter Teilzeit -- sie machen einfach weniger Projekte. Und dann das klassische Beispiel Selbständigkeit. Wer selbst sein Chef ist, kann auch selbst bestimmten, ob er nen 8, 14 oder 5-Stunden-Tag haben will. Gerade als selbständige schaffen hier aber viele nicht die Kurve und können nicht rechtzeitig den Gang runter schalten.

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John Silver

Wie ich Stockjunky verstanden habe, ging es doch darum sein eigenes Gehalt in sich zu investieren. Und das ist aus meiner Sicht eine sehr theoretische Betrachtung

 

- Weiterbildung mit Büchern oder Internet kostet überwiegend Zeit, nicht Geld!

- Weiterbildung bei der Volkshochschule kostet überwiegend Zeit, nicht Geld!

- Unternehmensfinanzierte Weiterbildung kostet weder Zeit noch Geld!

 

Wenn ich mir private Weiterbildung mit Geld finanzieren könnte, statt mit Zeit, dann würde ich das tun. Insbesondere ist setzt eine fruchtbare Weiterbildung auch voraus, dass man entspannt und motiviert ist. Das ist für viele einfach nicht zu machen, wenn man nach 45-50 Arbeitsstunden noch den täglichen Bedarf organisieren muss und dazu noch Frau und Kinder unterhalten. Und wer es doch tut, riskiert einen Burnout - und das wiederum ist quasi eine Garantie auf schlechtere Bezahlung.

 

Aber selbst wenn man private Weiterbildung mit Geld finanzieren könnte - wie teuer wäre das denn dann? Was würdet ihr dafür ausgeben "Fließend Englisch Sprechen in einer Stunde"?

 

Es gibt natürlich noch eine Möglichkeit Geld in Zeit zu wandeln - weniger arbeiten. Ich für meinen Teil finde das eine sehr sinnvolle Alternative, weil ich lieber mit hohe Qualifikation wenig arbeite als mit niedriger Qualifikation viel. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Arbeitgeber es akzeptiert, wenn man seine Arbeitszeit reduziert, um mehr Zeit für private Weiterbildung zu haben - insbesondere dann nicht, wenn man die private Weiterbildung hinterher als Gehaltsargument geltend macht. Ich selbst könnte mir vorstellen, dass so ein Modell durchaus Perspektiven hat, aber die meisten Arbeitgeber scheuen vermutlich dieses Risiko.

Dem kann ich so nicht zustimmen.

 

Aus meinem weiteren Bekanntenkreis kann ich sagen, dass beruflich und finanziell erfolgreich ist, wer

- familiäre Beziehungen hatte (Papi, Mutti, Familie der Frau)

- sich selbständig gemacht hat, also Mut und Risiko und eine Idee hatte

- sich fortgebildet hat mittels Studium oder in diversen(!) Fortbildungen neben dem Beruf

Und damit sind keine Volkshochschulkurse oder Englischstunden oder was weiss ich gemeint, sondern echte Abschlüsse.

Diese Kurse gehen dann auch oft über mehrere Jahre Abends.

 

Fortbildung kostet Geld und noch mehr Zeit. Sehr viel Zeit. Darunter leidet die Lebensqualität erheblich, es sei denn man schafft es den

Kurs als Hobby / sportlich zu betrachten (schafft man nie ganz), dann gewinnt man eine gewisse Befriedigung beim erarbeiten von Lerninhalten und kann das ganze ein wenig besser wegstecken.

Und unternehmensfinanzierte Weiterbildung kostet immer noch sehr sehr viel Zeit und kann ebenso immer noch sehr viel Geld kosten. Oft werden nur die Kurs- und Prüfungsgebühren bezahlt. Aber damit ist es bei weitem noch nicht getan. Da tröstet ein wenig die Steuererstattung, aber man kriegt ja trotzdem nur einen Teil zurück.

 

Ich kenne nur sehr wenige die sich aufgrund dieser Fortbildungen nicht beruflich verbessert haben. Sei es nun finanziell und oder Job-mässig.

Ab einer bestimmten Berufserfahrung ist es egal ob man den Job 6, 7 oder 8 Jahre macht. Wenn man sich nicht verändert lernt man in vielen

kaufmännischen Berufen nichts mehr dazu, weil man bis dahin schon fast alles einmal gesehen hat.

 

Aber selbst wenn man sich kaum verbessern würde ist es wie mit dem Studium. Da geht es oder sollte es zumindest, ja auch nicht nur darum

möglichst schnell das Ding abzureissen, sondern auch ein wenig geistig zu wachsen. Ich kenne eine Reihe die ihr Studium (BWL) ratz-fatz mit sehr guten Noten abgerissen haben und neben Ihrer Spezialisierung im Studium nichts können. Immer erschütternd wenn man solchen Leuten einfachste Dinge jenseits des Grundstudiums erläutert weil sie ohne links und rechts zu gucken durchs Studium gerast sind (Die sind aber auch glücklich und beruflich erfolgreich, geht also auch ohne).

 

Ich persönlich würde sowohl das Studium als auch die Fortbildungen jederzeit wieder machen (O.K., nicht ganz, ein wenig Pause möchte ich jetzt schon noch haben ;) ).

Ich kann aus meiner kleinen Welt ebenfalls berichten, dass sich beides nicht nur finanziell bezahlt machte. Viel wichtiger ist noch die Arbeit

die man ja sein ganzes Leben macht. Wenn ich daran denke das ich das was ich im ersten Monat ausgelernt gemacht habe mein ganzes

Leben hätte tun müssen... jetzt habe ich stattdessen einen prima Job im Finanz-Amt-North und darf jetzt auch mal Internationale-Angelegenheiten behandeln.

 

Von diesen 1-2 Tagen Seminaren halte ich persönlich nicht viel. Bringen Spaß und man kommt mal 1-2 Tage aus dem Job, aber gelernt habe

ich dort fast nie was. Man bekommt einen Haufen Powerpointfolien und einen Ordner und nach einer Woche kann man mit den Folien

schon fast nichts mehr anfangen (Vielleicht liegt es aber auch an mir und es fehlt der echte Prüfungsdruck sich mit den Folien ernsthaft zu

beschäftigen).

 

JS

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webber

Und damit sind keine Volkshochschulkurse oder Englischstunden oder was weiss ich gemeint, sondern echte Abschlüsse.

Was hast du gegen VHS-Kurse? Die sind sehr sinnvoll

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John Silver

Ich habe nichts gegen VHS-Kurse. Ich habe selber diverse mit viel Freude besucht und habe da auch z.T. viel gerlernt. Ich bin aber der Meinung, dass es fast keine Kurse gibt, die beruflich goutiert werden. Jedenfalls kenne ich keinen der irgendwas gerissen hat indem er seinem Vorgesetzten eine VHS-Teilnahmebescheinigung auf den Tisch gelegt hat.

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Malvolio

Ich habe auch schon einige sehr gute VHS-Kurse besucht. Ich kann nur jeden ermuntern, sich mal das örtliche Angebot anzusehen. Da sind oft sehr interessante Sachen im Angebot. Aber leider wird es einem beruflich höchsten indirekt helfen können, weil solche Kurse nicht wirklich anerkannt werden. Ich persönlich schreibe sie auch nicht in meinen Lebenslauf, höchsten als "Sammelposition" unter "Sonstiges".

 

Es gibt auch viele (meist sehr teure) Kurse und Seminare diverser Anbieter, die etwas besser anerkannt sind. Das kann sinnvoll sein und meistens finden die in schicken Hotels oder modernen Schulungszentren statt .... aber ob man da wirklich etwas lernt, was einen weiter bringt, das ist doch oft fraglich. Ich habe da ganz ähnliche Erfahrungen gemacht wie John Silver.

 

Aber grundsätzlich sollte man auf Bildung und Weiterbildung sehr viel Wert legen .... abgesehen von Scheinen, Zeugnissen und Zertifikaten für die Bewerbungsunterlagen kommt es dabei aber immer ganz entscheidend auf die eigenen Interessen und das eigene Engagement an. Eine Woche auf einem Seminar bringt gar nichts, wenn man das Wissen nicht in Eigeninitiative weiter vertieft und ausbaut.

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webber
· bearbeitet von webber

es kommt doch eh auf die Gesamtkomposition an. Wenn ein Personaler sich nicht das Gesamtwerk anschaut, sondern nur auf Zertifikat, is das scho nen bissl arm.

Bestes Beispiel: jemand kann wirklich gut mit Computern (Hardware/Software) im privaten Bereich umgehen. Soll der nun vor ner Bewerbung extra nen Schreibmaschinenkurs bei der VHS belegen, nur um ein Zert zu bekommen?

Viele von uns hier im Forum haben ja nen super Wirtschaftsverständnis und beruflich nicht gerade damit direkt zu tun. Ist die Frage wie man es richtig rüber bringt ;)

Ich denke das ich mehr von Wirtschaft durch das Forum hier verstehen gelernt habe, als meine VWL-Kurse an der Uni (war auch nur einer, komme aus nem fachentfernten Gebiet)

 

 

Eine Woche auf einem Seminar bringt gar nichts, wenn man das Wissen nicht in Eigeninitiative weiter vertieft und ausbaut.

momentan mache ich mehr Eigeninitiative als Studium :) Im Studium bieten die mir vielleicht 5-10 % an, was mich interessiert. Der Rest gehört runde Ablage oder nehme ich als Erweiterung der Allgemein Bildung für den homo oeconomicus war :)

 

aber vermutlich studiere ich nur das falsche ...

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