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value4never

Solarhybrid

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Perdox

Ok, was ich in Bezug auf Systaic geschrieben hatte war nicht richtig bzw. unvollständig, aber den Ausführungen kann ich der Form nicht zustimmen. Ich hatte nur die Geschäftsberichte von 2008 und 2009 gefunden. Unten die Zahlen von 2009. Den 26 M aus Industrielösungen standen-15M aus Dachsystemen gegenüber. Diese Sparte war der Fokus, jedenfalls laut GB aus 2008 und 2009. Es gab einen Forderungsausfall. Aber außerdem man in 3 Quartalen 2010 50Mio verloren "Per 30. September 2010 weist der Konzern einen operativen Verlust von mehr als 50,5 Mio. Euro aus." (http://inso.whitecas....aspx?news=4047)

 

Was mich bei dem Forderungsfall stark wundert: die Forderungen von 100 Millionen waren gegenüber der Gesellschaft Soldevco die zu 20% an Systaic beteiligt war. Das sieht sehr merkwürdig aus. Also mit Schlussfolgerung in Bezug auf SHL muss man da glaube ich vorsichtig sein. Es stimmt, dass Solarhybrid kurzfristig hohe Verbindlichkeiten hat. Das wird abgefedert durch zwei Sachen. Teilung der Projekte (wie Finotower I und II) und Einbezug der Fremdkapitalgeber. Für die Projekte werden eigene Zweckgesellschaften gegründet. Beim Ausfall des Investors hat man immer noch die Anlage. Systaic hat so weit ich das sehe gleichzeitig mehrere Projekte nicht fertiggestellt und mit dem Cashflow der Industrieanlagen länger die anderen Sparten finanziert. Zudem gab es Änderungen bei den Subventionen die 2009 und 2010 eine noch viel größere Rolle gespielt haben. Sie hatten sich anscheinend auch zu sehr auf einen Standort festgelegt.

 

Gegen Soldevco hat Systaic Forderungen aus Solarprojekten in Italien über 96,5 Millionen Euro. Soldevco gehört pikanterweise Michael Viktor Kamp, der an Systaic 20 Prozent hält.

http://www.boerse-on...-zu/612904.html

 

Das Segment SYSTAIC Industrielösungen (vormals: Solarkraftwerke) war 2009 mit einem Umsatz von 204,2 Millionen Euro (2008: 181,9 Millionen Euro) erneut mit Abstand der größte operative Bereich des Konzerns, heißt es in der Pressemitteilung weiter. Das EBIT erhöhte sich deutlich auf 26,2 Millionen Euro (2008: 15,1 Millionen Euro).

 

Das Segment SYSTAIC Energiedachsysteme mit seinen innovativen dachintegrierten Energieeinheiten, die Dachziegel vollständig ersetzen, weist für 2009 einen Umsatz von 7,9 Millionen Euro aus (2008: 6,7 Millionen Euro). Das EBIT von -15,2 Millionen Euro (2008: -5,4 Millionen Euro) war durch Aufwendungen für den Aufbau des Geschäfts geprägt. Hohe Priorität im Jahr 2010 hat die stärkere Marktdurchdringung des Bereichs durch die Verbesserung von Vertrieb, Marketing und Prozesssteuerung.

 

Entscheidend ist eben, dass ich die Risiken hier deutlich höher einschätze als Du.

 

Damit habe ich überhaupt kein Problem. Was man hier beachten sollte ist, dass, abgesehen von dem Vega Projekt, 2012 schon fixiert ist. Außerdem hat man einen extremen Hebel auf niedrige Modulpreise, wie wohl kaum ein anderes Unternehmen. Das absurde ist: zum einen steht die PV Technologie vor dem Durchbruch, zum anderen gehen die Hersteller reihenweise Pleite und kaum einer der Hersteller wird ein gutes Investment sein. Wenn man sich aber richtig positioniert, kann man auf absehbare Zeit im Projektgeschäft enorm verdienen. Dazu braucht man meines Erachtens vor allem drei Dinge: Herstellerunabhängigkeit, ein internationales Geschäftsmodell und Know-How im Bereich Financial Engineering und die Kontakte zu der Finanzindustrie. Das hat die Solarhybrid über die letzten 2-3 Jahre konsequent aufgebaut und mit dem Verkauf von zwei Sparten mitte des Jahres finalisiert.

 

Ja bei Systaic ist viel schiefgelaufen und einiges zusammengekommen vor allem ein Herr P., der auch schon Conergy gegen die Wand gesetzt hat. Aber 2007 war Systaic an einer sehr ähnlichen Situation wie jetzt Solarhybrid, nur das sie keine Auszahlungen leisten wollten sondern die zwei anderen Geschäftsbereiche, die beide sehr zukunftsorientiert waren aufbauen. Was insgesamt eine gute Idee war. Ruiniert hat sie aber das Projektgeschäft, was eben eigentlich die Finanzierungsquelle sein sollte. Sie haben auch noch die Anlagen nur bringen sie ihnen nichts wg. der Zahlungsunfähigkeit. Das ist eben das einzige was ich damit meine, ich möchte Dich und vorallem die unbedarfteren hier nur auf die Risiken aufmerksam machen. Da ist Systaic eben eine super Fall-Studie. Ich mache das nur um Dir die Risiken, die ich sehe aufzuzeigen. Ob Du investierst ist Deine Sache und ich schätze Dich als kompetent genug ein, selbst begründete Entscheidungen zu treffen. Aber manchmal übersieht man etwas und ich glaube, dass Du hier die Risiken als zu gering erachtest. Wenn Du Deine Meinung hinterfragst und danach trotzdem entscheidest, dass Du kaufst, ist das vollkommen in Ordnung. Ich liege auch nicht immer richtig. Ich möchte hiermit nur erreichen, dass Du und auch alle anderen die das hier lesen genau darüber nachdenken wo Risiken liegen könnten und dann begründet entscheiden. Ich selbst komme hier für mich zum Entschluss, dass mir die Risiken zu hoch sind und damit eben auch der Preis, weil für mich nicht genug Margin of Safety vorhanden ist. Das kann aber acuh genauso gut an meiner Unwissenheit liegen. Ist doch schön das wir diskutieren können, wenn jeder der gleichen Meinung wäre wäre es auch nciht gut ;)

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value4never
· bearbeitet von value4never
Sie haben auch noch die Anlagen nur bringen sie ihnen nichts wg. der Zahlungsunfähigkeit.

 

Sind die Anlagen fertiggestellt und in Betrieb? Die müssten ja entweder verkauft werden können oder eben Strom liefern. Ich finde es wie gesagt sehr merkwürdig, dass das Unternehmen erhebliche Verbindlichkeiten gegenüber einem kleinem Co-Developer und Aktionär hatte.

 

Ich selbst komme hier für mich zum Entschluss, dass mir die Risiken zu hoch sind und damit eben auch der Preis, weil für mich nicht genug Margin of Safety vorhanden ist.

 

Die Schätzung von SQR für 2012 kommt in etwa hin, obwohl sie betont konservativ ist. KGV anhand der Gewinne von 2012 ist also 2.3, konservativ geschätzt. Der Umsatz in 2011 wurde von 113M€ auf circa 420M€ gesteigert. Der Analyst von SQR rechnet mit einer guten Zukunft, aber preist diese letzlich zu 0 ein. Seine Schätzungen für Umsatzsteigerungen liegen bei 5-10% oder so. Der Fairvalue ist bei ihm 12.50€. Dieser Fairvalue ergibt m.E. wenig Sinn, wenn man von den US Projekten ausgeht. Ich gehe von starken Steigerungsraten aus, wobei ich die nicht einpreise. Nächstes Jahr wird auf jeden Fall spannend. Wie sich hier die Leute über die Kltische aus dem Sauerland lustig machen kann ich zumindestens nicht nachvollziehen und finde das höchstens peinlich. Könnte natürlich auch der Unterschied sein, zwischen 5 Minuten anschauen und 100 Stunden Research. Solarhybrid ist jetzt jedenfalls einer der größten Projektierer der Welt. Sie drehen auf jeden Fall ein großes Rad und haben teilweise für mich eine zu aggressive Informationspolitik. Aber solange hinter der Kulisse gut gearbeitet wird, ist das eher nebensächlich.

 

Mir sind sonst keine Unternehmen mit ähnlichen Rahmendaten bekannt (Umsatzsteigerung 270%, KGV 2.3). Wenn jemand solche kennt würde ich gerne mehr drüber erfahren. Typischerweise kriegt man bei KGVs <5 nur Unternehmen die Nahe der Pleite sind und in aller Regel stark negatives Wachstum haben. Margin of Safety im Sinne von Abweichungen von Fair-value sehe ich reichlich. Die Frage ist wie man die Risiken einpreist. MoS sagt leider wenig aus über die Risiken. Und Graham sagt allgemein wenig über den Kapitaleinsatz pro Aktie. Er hat letztlich nur Cigar-Butts zu ein paar Prozent des Portfolios gekauft und war damit nach dem großen Crash nur wenig erfolgreich. Mit einem puren Graham Ansatz kriegt man Renditen von wohl weniger als 15% mit massiver Volatiltiät. Mit einem Stil wie Klarman ihn verfolgt kann ich in der Tat nicht so viel anfangen. Aber der hat ja auch Kundengelder zu verwalten und ganz andere Ziele.

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value4never
Erlangen, 20.12.2011 Die Solar Millennium AG rechnet in ihren Verhandlungen über die Veräußerung der US-Projektpipeline nicht mehr mit einem Abschluss der Transaktion im laufenden Jahr. Solar Millennium und solarhybrid haben zwar in der Substanz weitgehendes Einvernehmen erzielt und wesentliche Verträge unterzeichnet. Jedoch sind einzelne Bedingungen für die Wirksamkeit der Verträge bisher nicht eingetreten. Die solarhybrid AG hat gegenüber Solar Millennium unter anderem auf einen weiteren eigenen Abstimmungs- und Verhandlungsbedarf in den USA verwiesen. Beide Unternehmen halten trotz der Verzögerung an dem gemeinsamen Ziel fest, die Transaktion wenn möglich wie geplant umzusetzen. Der Vorstand der Solar Millennium AG prüft die aus dem aktuellen Sachstand für das US-Geschäft und für die Solar Millennium Gruppe insgesamt resultierenden Konsequenzen und Optionen.

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checker-finance

Die Schätzung von SQR für 2012 kommt in etwa hin, obwohl sie betont konservativ ist. KGV anhand der Gewinne von 2012 ist also 2.3, konservativ geschätzt. Der Umsatz in 2011 wurde von 113M auf circa 420M gesteigert. Der Analyst von SQR rechnet mit einer guten Zukunft, aber preist diese letzlich zu 0 ein. Seine Schätzungen für Umsatzsteigerungen liegen bei 5-10% oder so. Der Fairvalue ist bei ihm 12.50. Dieser Fairvalue ergibt m.E. wenig Sinn, wenn man von den US Projekten ausgeht. Ich gehe von starken Steigerungsraten aus, wobei ich die nicht einpreise. Nächstes Jahr wird auf jeden Fall spannend. Wie sich hier die Leute über die Kltische aus dem Sauerland lustig machen kann ich zumindestens nicht nachvollziehen und finde das höchstens peinlich. Könnte natürlich auch der Unterschied sein, zwischen 5 Minuten anschauen und 100 Stunden Research. Solarhybrid ist jetzt jedenfalls einer der größten Projektierer der Welt. Sie drehen auf jeden Fall ein großes Rad und haben teilweise für mich eine zu aggressive Informationspolitik. Aber solange hinter der Kulisse gut gearbeitet wird, ist das eher nebensächlich.

 

Mir sind sonst keine Unternehmen mit ähnlichen Rahmendaten bekannt (Umsatzsteigerung 270%, KGV 2.3). Wenn jemand solche kennt würde ich gerne mehr drüber erfahren. Typischerweise kriegt man bei KGVs <5 nur Unternehmen die Nahe der Pleite sind und in aller Regel stark negatives Wachstum haben. Margin of Safety im Sinne von Abweichungen von Fair-value sehe ich reichlich. Die Frage ist wie man die Risiken einpreist. MoS sagt leider wenig aus über die Risiken. Und Graham sagt allgemein wenig über den Kapitaleinsatz pro Aktie. Er hat letztlich nur Cigar-Butts zu ein paar Prozent des Portfolios gekauft und war damit nach dem großen Crash nur wenig erfolgreich. Mit einem puren Graham Ansatz kriegt man Renditen von wohl weniger als 15% mit massiver Volatiltiät. Mit einem Stil wie Klarman ihn verfolgt kann ich in der Tat nicht so viel anfangen. Aber der hat ja auch Kundengelder zu verwalten und ganz andere Ziele.

 

Peinlich finde ich vor allem Dein indirektes Anschleichen, erst einen Thread über Yingli zu eröffnen, um dort die Diskussion auf SHL zu lenken. Dann eröffnest Du den SHL-Thread und verschweigst hier, was Du bei Yingli noch freimütig zugibst: Du betrachtest SHL als aufgrund Deiner Anteile als Deine Firma.

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value4never

Wenn sich jemand ernsthaft für die Firma interessiert und Fragen oder Kritikpunkte hat werde ich darauf antworten. Für Ad-Hominem Attacken und Trolling habe ich keine Zeit.

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checker-finance

Deine Worte stehen in einem nicht unerheblichen Widerspruch zu z.b Deinem Beitrag vom 19.12. 22:49... Du widerlegst Dich selbst am Besten. Das ist eine gewisse Parallele zu der vollmundigen Ankuenigungspolitik von SHL. Große Klappe und wenig dahinter.

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value4never
· bearbeitet von value4never

Dann schauen wir uns mal die Fakten an.

 

1. Man hat vor 1 Woche das größte Solarkraftwerk Europas fertiggestellt.

 

2. "Als Projektentwickler und EPC brachten wir 2010 Projekte mit einer Gesamtleistung von 48 MWp ans Netz. 2011 realisierten wir Anlagen mit einer Leistung von 218 MWp."

 

3. Solarhybrid ist laut IHS iSupply der 6. größte Projektierer der Welt, siehe [1].

 

4. "Im Jahr 2011 hat solarhybrid von Suntech PV-Module mit einer Leistung von 170 MWp abgenommen. Damit ist solarhybrid zum größten Abnehmer von Suntech, dem weltweit größten Hersteller von kristallinen PV-Modulen, aufgestiegen."

 

5. Bezüglich Pipeline: Sie sind für 2012 nahe an der Kapazitätsgrenze. Wenn die US Projekte kommen ist man bis 2017 an der Grenze.

 

6. Bisher wurden alle Projekt fristgerecht beendet.

 

Große Klappe und wenig dahinter.

 

Ist das so? Was haben denn Großprojekte für eine Laufzeit und welchen Planungshorizont? Vergleiche mal die bisherigen Ergebnisse mit den anderen Projektieren.

 

 

Was hat denn etwa BP Solar gebaut?

 

Laut Wikipedia:

 

 

Aktuelle Projekte kann man hier sehen:

http://www.bp.com/if...ntentId=7067173

 

Fakt ist, dass Solarhybrid als kleine Firma mehr erreicht hat als BP Solar. Ich sehe gerade, dass BP witzigerweise den Laden vor 5 Tagen zugemacht hat. Soviel zum Thema Hybris.

 

http://www.reuters.c...E7BK1CC20111221

 

British oil major BP shut down the remnants of its solar unit on Wednesday, drawing a line under the business on which most of its Beyond Petroleum tagline of the early 2000s was premised.

 

[1] http://www.photovolt..._100006572/332/

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Birdshire
· bearbeitet von romeoyjulieta

Nicht wirklich vertrauenserweckend.

Dito nach einem Blick auf die Aktionärsstruktur.

 

Ein gewisser Bernd Förtsch hält knapp 22,93% der Stimmrechtsanteile: Wikipedia Bernd Förtsch

Und Harald Petersen, Geschäftsführer der H2M Capital Management GmbH, die 15,2% Stimmrechtsanteile hält und wiederum geschäftsführende Komplementärgesellschaft der H2M Energy GmbH & Co. KGaA ist, die ebenfalls Stimmrechtsanteile in Höhe von 13,47% hält.

 

Dazu nun ein Artikel aus der FAZ Online-Ausgabe von heute, der kein besonders positives Licht auf die Verflechtungen um Harald Petersen, Solar Millenium, Solarhybrid, SdK usw. usf. wirft:

 

 

Solar Millennium Anlegerschützer spielen dubiose Rolle

27.12.2011 · Die Insolvenz des Solarunternehmens Solar Millennium weist Parallelen zu Strafverfahren auf, denen sich frühere Funktionäre der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger wegen des Verdachts der Kursmanipulation stellen müssen.

 

Von Joachim Jahn, Berlin

 

Kaum hat die Sonnenwärmefirma Solar Millennium aus Erlangen einen Insolvenzantrag gestellt, melden sich Anlegerschützer zu Wort. Prompt rief in der vergangenen Woche die Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK) - der deutlich kleinere der beiden Aktionärsverbände in Deutschland - die Geldgeber des Erlanger Unternehmens dazu auf, sich bei ihr zu melden. „Wir werden das Insolvenzverfahren aktiv begleiten und die Interessen der Anleiheinhaber auch auf den aller Voraussicht nach zukünftig stattfindenden Gläubigerversammlungen vertreten", ließ die Organisation verlautbaren.

 

Tatsächlich sind bei Solar Millennium mehr als 200 Millionen Euro im Feuer, die Investoren dem vermeintlichen Öko-Unternehmen geliehen haben. Bricht der weltweit tätige Projektentwickler für Solarkraftwerke ("Wir entwickeln die Zukunft") zusammen, könnte das Geld verloren sein: Bei einer Insolvenz stehen die Gläubiger von Unternehmensanleihen an vorletzter Stelle, wenn es um die Verteilung des restlichen Vermögens geht - nur die Aktionäre haben dann noch schlechtere Karten.

 

 

Steuerberater steht im Zwielicht

Was die Investoren zusätzlich bangen lässt: Die bisherige Führungsmannschaft von Solar Millennium hat erhebliche Probleme mit der Justiz. Staatsanwaltschaft und Finanzaufsicht ermitteln gegen den erst vor wenigen Wochen zurückgetretenen Aufsichtsrat Hannes Kuhn wegen des Verdachts auf Insiderhandel. Doch auch wegen anderer Geschäftsaktivitäten steht der millionenschwere Steuerberater im Zwielicht. So wurde er in Düsseldorf kürzlich wegen seines Engagements auf dem grauen Kapitalmarkt angeklagt: Die Strafverfolger gehen beim Zusammenbruch der Gesellschaft „DM Beteiligungen AG" von gewerbsmäßigem Betrug aus.

 

Der Zusammenbruch dürfte 35.000 Privatleute rund 600 Millionen Euro gekostet haben; gemeinsam mit der Wohnungsbaugesellschaft Leipzig West soll sie zu einem Schneeballsystem gehört haben. Kuhns ehemalige Steuerberaterkanzlei Balance AG hat den Ermittlungen zufolge etliche der Tochtergesellschaften betreut. Kuhn, der die Kanzlei mittlerweile verkauft hat und nicht am operativen Geschäft beteiligt gewesen sein will, beteuert hingegen seine Unschuld. Zusätzlich angekratzt hat den Ruf von Solar Millennium der Ausstieg des früheren ENBW-Vorstandschefs Utz Claassen: Der schillernde Manager verließ den fränkischen Solarthermiebetrieb in Rekordzeit und erhebt seither schwere Täuschungsvorwürfe gegen seinen früheren Kurzzeit-Arbeitgeber.

 

 

Seit über einem Jahr in Untersuchungshaft

Doch auch das Engagement der Anlegerschützer für die Finanziers weist Merkwürdigkeiten auf. Die Presseerklärung der SdK endet mit dem Hinweis, dass ihr Vorstandsmitglied Harald Petersen sich bei den verbandsinternen Beschlüssen zu Solar Millennium der Stimme enthalten hat. „Herr Petersen ist Aufsichtsratsvorsitzender und Aktionär der Solarhybrid AG, die mit der Solar Millennium AG in der Vergangenheit in geschäftlichem Kontakt stand und ebenfalls deren Gläubiger ist." Eine Aufklärung, die die SdK nicht ohne Hintergrund vornimmt: Zwei ihrer früheren Funktionäre - Markus Straub und Tobias Bosler - sitzen seit über einem Jahr in Untersuchungshaft, weil sie mit öffentlichen Verlautbarungen Aktienkurse beispielsweise des Zahlungsdienstleisters Wirecard manipuliert haben sollen, um damit Millionen mit dem Kauf oder Verkauf von privat gehaltenen Aktien oder Derivaten zu verdienen. Der Vereinsvorsitzende Klaus Schneider nahm nach den Vorwürfen ebenfalls seinen Hut.

 

Doch Petersen, der ansonsten Partner einer kleinen Anwaltskanzlei in Bayreuth ist, nimmt ohnehin eine ungewöhnliche Rolle bei diesen Vorgängen ein. Als Aufsichtsratsvorsitzender von Solarhybrid - ebenfalls ein Errichter von Sonnenstrom-Kraftwerken - war er noch bis vor kurzem an dessen Versuch beteiligt, die Amerikasparte des weitaus größeren Konkurrenten Solar Millennium zu schlucken. Auch sonst entfaltet der Anlegerschützer mancherlei Managementfunktionen. So sitzt der Jurist im Vorstand des Energiedienstleisters Ispex und steht dem Aufsichtsrat der Aragon vor, einer Beteiligungsholding für Finanzvertriebe.

 

 

„Typische Shortangriffe auf börsennotierte Unternehmen"

Dieses Unternehmen gehörte zu einem Viertel der HCI Capital. Dort ist wiederum im vergangenen Sommer die Münchmeyer Petersen & Co. GmbH aus Hamburg mit mehr als 50 Prozent der Anteile eingestiegen. Diese ist wiederum ein Hauptgesellschafter des Emissionshauses MPC Capital, das in den Branchen Immobilien, Schiffen und Energie Beteiligungen auflegt - und jüngst auch noch den von einer Korruptionsaffäre gebeutelten Industriedienstleister Ferrostaal schlucken wollte.

 

Und auch bei Solar Millennium ist Petersen schon zuvor in Erscheinung getreten. Vor einem Jahr schrieb er an den damaligen Aufsichtsrat von Solar Millennium. Darin bestätigte er ihm, der vorangegangene Kursverfall beruhe offenbar auf einem Illustriertenbericht zu Börsengerüchten, dass jemand 500.000 Aktien abstoßen wolle. All dies habe ihn fatal an „typische Shortangriffe auf börsennotierte Unternehmen" erinnert, formulierte der Anwalt auch unter Hinweis auf seine Funktionen in der SdK und dem Münchner Börsenrat - also an gezielt gestreute Verdächtigungen von Marktteilnehmern, die bestimmte Wertpapiere möglichst billig kaufen wollen, nachdem sie zuvor selbst Verkaufsoptionen darauf veräußert haben.

 

 

Mit einer „blutigen Nase" zurückschlagen

In diesem Fall ging es - wie bei Wirecard - um eine angebliche Bilanzfälschung. Mehrere Investoren hätten sich mittlerweile bei ihm gemeldet, erklärte Petersen dem Kontrollorgan; diese erwarteten „eine Reaktion der Gesellschaft, die über das, was bisher geschehen ist, deutlich hinausgeht". Als Rezept empfiehlt der Anlegerschützer unter anderem einen Aktienrückkauf durch das Unternehmen selbst, um eine starke Nachfrage zu schaffen. Man müsse den Angreifer mit einer „blutigen Nase" zurückschlagen.

 

Ein bemerkenswerter Gleichklang mit dem bald darauf verhafteten SdK-Sprecher Bosler, der kriminelle Profite aus einem von ihm selbst künstlich erzeugten Auf und Ab von Börsenkursen gezogen haben soll. „Im Namen von Dutzenden professionellen Kapitalmarktteilnehmern", die zusammen mehr als eine halbe Million Anteile hielten, verlangte er von Claassen und den Aufsichtsräten um Kuhn Maßnahmen gegen den Preissturz der Aktie, schreibt Bosler auf dem Briefpapier der TFB Capital GmbH nur vier Tage später. „Es muss mit allen Mitteln verhindert werden, dass die Staatsanwaltschaft auf eine mit Sicherheit hochprofessionell verfasste Strafanzeige hin Ermittlungen einleitet", droht er. Petersen streitet jede Zusammenarbeit mit Bosler hierbei ab.

 

FAZ Artikel

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value4never
· bearbeitet von value4never

In dem Artikel sind so viele Fehler und Ungereimtheiten drin, ich frage mich wie die FAZ Qualitätssicherung betreibt. Nur weil Hr. Petersen beim Anlegerschutz SdK tätig ist, ist er noch kein Krimineller. Ich denke man sollte auch erstmal Dinge selbst überprüfen bevor man sie weiter verbreitet, zumindestens wenn es um Anschuldigungen dieser Art geht. Wenn man nicht genau liest, könnte man in der Tat den Eindruck gewinnen, dass Hr. Petersen, der Aufsichtsrat der Solarhybrid, Kursmanipulation betrieben hat. Ich frage mich auf welche Bilanzfälschung bei Solar Millenium der Autor bezug nimmt. Inwiefern soll das der gleiche Fall sein wie bei Wirecard? Ziemlich absurde Behauptungen. Zum Glück gibt es für Behauptungen dieser Art auch Gesetze. Nicht jeder kann beliebig andere Leute verdächtigen und seine Meinung publik machen.

 

Was den Hr. Förtsch angeht: Man kann sich seine Mit-Aktionäre nicht aussuchen. Was soll denn daraus folgen, dass er Aktionär ist? Solange er keinen Einfluss auf die Firmenpolitik nimmt, ist mir das herzlich egal. Ich werde bestimmt nicht Aktien kaufen oder verkaufen, nur weil jemand anders sie kauft oder verkauft.

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value4never
Die solarhybrid AG, Brilon, gibt den Erwerb von Projektgesellschaften und rechten in Israel für PV-Anlagen mit einer Gesamtleistung von ca. 201 MWp bekannt. An den Projektgesellschaften sind Mitgesellschafter, vor allem die Ormat Systems Ltd., Yavne, Israel, im Durchschnitt mit 22 Prozent beteiligt.

 

Zum Vergleich: 2011 wurden 266MW verbaut. Das entspricht also ca. 75% des Megen-Umsatzes von 2011, bei gleichbleidenden Modulpreisen. Das entspricht etwa 60% gemessen am Umsatz in Euro. Die Marge ist nicht leicht zu beziffern, aber der Auftrag ist schätzungsweise 15M wert. Das entspricht 33% der Marketcap. Mr. Market befindet sich in einer tiefen Depression, aber mir soll es nur recht sein. Wird vielleicht noch 1-2 Jahre dauern, bevor der Markt den Unterschied zwischen diesem Groß-Projektentwickler und den Herstellern erkennt.

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value4never
· bearbeitet von value4never

Der Kurs hat sich doch etwas bewegt +12%, was bei dieser volatilen Aktie nicht viel ist. Bin mal gespannt wie der Markt die Geschichte hier preist. Die Wahrscheinlichkeit für einen Abschluss von dem Kauf US Projekte sehe ich bei 75%. Ziemlich komplexe Sache, die zu schildern mir jetzt zu aufwändig ist. Aber nach dem Bashing des Threads geht die Motivation dafür ohnehin gegen 0. Wie gesagt, wenn sich hier jemand mit dem Unternehmen beschäftigt würde mich fundierte Meinungen interessieren. Können auch gerne Short-Seller sein, die mir schildern warum die Aktie 0€ wert sein soll, aber bitte mit ein Argumenten hinterlegt. Ich denke das KGV von 2 drückt schon einen extremen Pessismus aus. Die Gewinne aus dem Thermie Bereich sollte man m.E. herausrechnen. Allein die heutige Meldung zeigt das ganze Potential dieser Firma.

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Fredegar

Die Wahrscheinlichkeit für einen Abschluss von dem Kauf US Projekte sehe ich bei 75%. Ziemlich komplexe Sache, die zu schildern mir jetzt zu aufwändig ist.

Der Kauf hängt mE davon ab, ob das Bureau of Land Management die Solarthermie-Rechte auf PV überträgt. Siehe Pressemeldung der solarhybrid vom 21.12.2011 und Brief des BLM vom 23. Aug. 2011. Wenn nicht ...

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value4never
· bearbeitet von value4never

Sehr unwahrscheinlich, dass es an der Front Probleme gibt. Dem BLM kann das relativ egal sein so weit ich das beurteilen kann. Im Handbuch des BLM sind die Rahmenbedingungen geschildert die wichtig sind. Ist aber in jedem Fall erstaunlich, dass SM das nicht rechtzeitig geklärt hat. Der ganze Prozess ist nicht gerade transparent. Es ist halt doch das größte PV Kraftwerk der Welt, da kann es schon einige Unsicherheiten geben. Zum Vergleich: SM wurde mit bis zu 500 Mio€ bewertet und die hatten Kosten von 3Mrd€ veranschlagt. Auf PV Technik kostet das Kraftwerk 1Mrd€. Bei einer Marge von 5% (durchaus denkbar), wäre das ein Marktwert von 50 Mio€. Das ganze steht und fällt mit den Modulpreisen. Solarhybrid hedged diese nicht. Die Aktie ist sozusagen ein riesiger Put auf Modulpreise. Wenn diese weiter sinken ist das Geschäft sehr profitabel. Umgekehrt wären deutliche Steigerungen fatal. Über die letzten 20 Jahre ist das aber nur sehr kurzzeitig aufgetreten (kurzer Engpass bei Polysilizium).

 

Der Vergleich mit Solar Millenium (SM) ist schon interessant. Auf SM hätte ich nicht viel gesetzt, da die Technik uneprobt war und sie fast nichts in Produktion gebracht haben. Dafür jede Menge Schulden. SHL ist das glatte Gegenteil. Man bezahlt aktuell alles aus Cash (2011 gab es eine KE zu 5€). SM wurde in der hochzeit 2009 15mal so hoch bewertet wie SHL jetzt. Dabei war die hauptprojekte die gleichen und die Marge von SHL wird deutlich besser ausfallen als es mit CSP Technologie je hätte ausfallen können.

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chaosmaker85
· bearbeitet von chaosmaker85

Die Aktie ist sozusagen ein riesiger Put auf Modulpreise. Wenn diese weiter sinken ist das Geschäft sehr profitabel. Umgekehrt wären deutliche Steigerungen fatal. Über die letzten 20 Jahre ist das aber nur sehr kurzzeitig aufgetreten (kurzer Engpass bei Polysilizium).

 

Ohne mich näher mit dem Projektierungsgeschäft auszukennen - ist es nicht ein temporärer Effekt, dass die fallenden Modulpreise einen positiven Einfluss auf die Marge haben? Weshalb sollten nicht die Gesamtprojekte an sich unter Kostendruck leiden?

 

An steigende Modulpreise glaube ich nicht, die Konsolidierung in der Branche läuft imho gerade erst an...

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Fredegar

Sehr unwahrscheinlich, dass es an der Front Probleme gibt. Dem BLM kann das relativ egal sein so weit ich das beurteilen kann. Im Handbuch des BLM sind die Rahmenbedingungen geschildert die wichtig sind.

Wenn es so einfach wäre, dann verstehe ich die harte Reaktion des BLM nicht. Sie haben das Projekt stillgelegt und verlangen im wesentlichen einen neuen Antrag. Die Rahmenbedingungen sind nur Mindestanforderungen an Projekte.

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value4never
· bearbeitet von value4never

Richtig, das ist ein Effekt der Subventionen, die fixe Zahlungen sind. Californien fördert insgesamt 6 Gigawatt bis 2016, soweit ich mich errinere. Solarhybrid würde knapp 2 GW bauen.

 

Langfristig wird es sicher Konkurrenzdruck geben, der die Margen nach unten bringt. Da kommt es dann auf die Größe an, weil man dann wiederrum Einkaufsmacht bei den Herstellern hat. Deswegen verfolgt Solarhybrid konsequent die Strategie immer größere Projekte zu machen.

 

Wir stehen kurz vor dem Punkt an dem sich PV Technik ökonomisch lohnt. Bisher war alles getrieben durch die Staatszulagen, vor allem in Deutschland. wenn dieser Punkt erreicht ist, ist es wichtig, sich a) international zu diversifizieren b ) die Investments in PV als Asset-klasse zu nutzen. Kraftwerke sind allgemein attraktive Investitionsobjekte im sinne stabiler Cashflows. Da hat Solarhybrid konsequent Know-how aufgebaut.

 

Es gibt zwar einige Projektentwickler, aber die wenigstens sind ähnlich aufgestellt. Wenn der Markt erstmal boomt, werden immer mehr Konkurrenten auf den Zug aufspringen wollen. Aber ich glaube man hat schon einen guten Vorsprung, den man hoffentlich noch ausbaut. Vieles ist vom Geschick des Managements abhängig. in jedem Fall sind Projekte dieser Art momentan ziemlich profitabel. Die Marktteilnehmer denken anscheinend, dass jeder von der Überkapazität gleich betroffen ist. Für Solarhybrid gilt ziemlich das Gegenteil.

 

Sehr unwahrscheinlich, dass es an der Front Probleme gibt. Dem BLM kann das relativ egal sein so weit ich das beurteilen kann. Im Handbuch des BLM sind die Rahmenbedingungen geschildert die wichtig sind.

Wenn es so einfach wäre, dann verstehe ich die harte Reaktion des BLM nicht. Sie haben das Projekt stillgelegt und verlangen im wesentlichen einen neuen Antrag. Die Rahmenbedingungen sind nur Mindestanforderungen an Projekte.

 

Danke für den Hinweis. Nichtdestoweniger, glaube ich, es ist eher eine Formalität. Trotzdem will diie Firma diese Unsicherheit ausräumen. Möglich, dass das ein Grund für das Scheitern der Verhandlungen war, denn die Zusage ist die wesentliche Komponente.

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Fredegar

Möglich, dass das ein Grund für das Scheitern der Verhandlungen war, denn die Zusage ist die wesentliche Komponente.

ad-hoc solarhybrid, 21.12.2011

 

... The solarhybrid Board has now approved the agreements under certain conditions, namely the further clarification of the applicability of the project rights to photovoltaic instead of solar thermal technology, which is expected to be concluded in January 2012 at the earliest...

 

verstehe ich so, daß die fehlende Zusage der Hauptgrund (vielleicht der einzige Grund) für das vorläufige(?) Scheitern war.

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value4never

verstehe ich so, daß die fehlende Zusage der Hauptgrund (vielleicht der einzige Grund) für das vorläufige(?) Scheitern war.

 

Schwer zu sagen. Liest sich schon so. Es könnten aber auch taktische Gründe gewesen sein. Es wurde ein bedingter Kaufvertrag geschlossen, der vermutlich jetzt recht bedeutungslos ist, da alles neu verhandelt wird. Wieviel Handlungsmacht der Insolvenzverwalter hat ist die Frage.

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value4never
· bearbeitet von value4never

An steigende Modulpreise glaube ich nicht, die Konsolidierung in der Branche läuft imho gerade erst an...

 

Anbei die Modulpreise über 25 Jahre bis 2006. Die Gerade ist die Regressionsgerade. Dies ist ein logartihmischer Chart, die Leistung pro $ ist also exponentiell gestiegen. Gerade seit 2006 hat sich der atemberaubende Trend sogar noch beschleunigt. Der aktuelle Punkt liegt weit unterhalb der Geraden von 2005.

 

Der langfristige Trend an sich hat nichts mit den Überkapzaitäten zu tun. Solarzellen sind nicht wie Rohstoffe, sondern viel eher wie Halbleiter in der Computerindustrie. Da ist der Trend allgemein bekannt. Wenn man diesen Trend für die nächsten 3-5 Jahre extrapoliert, dann wird es zur sehr starken Umbrüchen kommen in der Energiewirtschaft und dem Anteil der PV. Ich gehe wie einige Zukunftsforscher und Branchenanalysten eine sehr hohen Abdeckung in 10-20 Jahren. Die Hersteller werden davon nicht unbedingt profitieren, wie man aktuell beobachten kann. Ich bin mal gespannt wie die Gesellschaft sich entwickelt, denn der Preisverfall könnte in den nächsten 2-3 unter Umständen für traumhafte Margen sorgen. Die Pipeline, inklusive der noch nicht gekauften US Projekte, liegt bei 3 Gigawatt. Das ist auf Basis der jetzigen Modulpreise ein Umsatz von 4.5 Mrd €. Bei einer Marge von 3% wären das 135M€ Gegenwert, abzüglich Gewinnbeteligungen. Man kann aber auch ganz andere Margen annehmen. Die nächsten 1-2 Jahre ist quasi die Goldgräberzeit für Projektierer. Danach werden die Margen bei 3-5% gedeckelt, da Eigenkapitalinvestoren sonst da nicht mitmachen. In Deutschland läuft gerade die Debatte dazu. Jeder Deutsche subventioniert Solar mit 100€.

 

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value4never
· bearbeitet von value4never

Neuer Research-Bericht der SQR. Ich bin mit Hr. Zank weitestgehend einer Meinung, abgesehen von seinen Zahlen und der Bewertung. Sein Target impliziert ein KGV von 5 und ein fairen Wert von 12,50€, ohne dass er die US Projekte einpreist. Vor 18 Monaten hatte er mal ein Target von 14€, als die Aktie noch bei 10€ stand. Konsistent ist das nicht. Er richtet sich ziemlich stark nach dem aktuellen Marktwert, wie wohl fast alle Analysten.

 

http://www.solarhybr...new_markets.pdf

 

Sehr interessant die Aussage zum internationalen Geschäft. Auf dem Plan steht neben Südafrika auch Marokko, Tunesien, Bahrain, Abu Dhabi und Indien. Da könnte sich die nächsten Monate noch einiges tun.

 

solarhybrid has indicated to be in advanced stages of negotiations on project rights and joint ventures to develop projects in Morocco, Tunisia, Bahrain, Abu Dhabi, India and South Africa. These markets are just at the beginning of the development stage of solar energy. However, governments in these markets all have indicated to strongly foster the establishment of solar power in the countries' energy mix over the next few years. Yet, solarhybrid is required to give proof over the next few months that first projects can be contracted in the new markets in order to gain further credibility, and to put the whole business on broader and more sustainable feet.

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Frost

Nach etwas recherche habe ich mir jetzt auch eine Kleinstposition ins Depot gelegt. Wenn sich der Nebel um die Geschäfte mit Solar Millenium etwas legt, werde ich ggf. noch etwas aufstocken.

 

Hier ist ein sehr interessantes Papier des Fraunhofer Instituts zum aktuellen Stand der PV.

 

Daraus entnommen ist auch untere Grafik.

Kann mir denn jemand erklären, warum die Unternehmen in 2012/13 dennoch auf die EEG-Vergütung angewiesen sind? (Stromkosten Haushalt entspricht ja in etwa dem Börsenpreis)

 

gridparity.jpg

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value4never

Danke für den Link. Sind ein paar interessante Punkte dabei. Den Punkt mit der Lernkurve (3.3) finde ich ziemlich verwirrend. Nicht jede Technik verbessert sich exponentiell. Das ist eine besondere Eigenart bestimmter Technologien, und gerade das macht die Entwicklung hier so überaus interessant. Die Effizienz der anderen alternativen Energien bewegt sich im Vergleich kaum. Insbesondere die Bioenergy finde ich eher schädlich, wenn etwa für den Anbau Regenwald abgeholzt wird.

 

Die Grafik ist zum Teil verzerrend. In dem Papier wird das an anderer Stelle erklärt. Man vergleicht meistens die unterschiedlichen Energiequellen anhand von den sogenannten Levelized Cost of Electricity (LCOE). Photovoltaik hat kaum variable Kosten, im Unterschied zu Kohle, Gas und fossilen Brennstoffen. Das heißt man legt die Anfangsinvestitionen um und vergleicht den kompletten Cashflow. Wie das Papier anführt, müsste man aus volkswirtschaftlicher Sicht bei fossilen Brennstoffen und Atomenergie erhebliche externe Effekte einpreisen.

 

Außerdem beziehen sich die Energieleistungen der Module auf Idealbedingungen. Momentan liegt der Wirkungsgrad bei vielleicht 20% je nach Technik. Das gilt aber nur für die Zeiten mit der höchsten Sonnenstrahlung. Das heißt man muss die Sonnenstunden bzw. die Gesamtenergie betrachten. Deutschland hat zwischen 800 Sonnenstunden im Norden und 1200 im Süden. Insgesamt liefert die Sonne ca 800-1000kwh/m^2 pro Jahr, von denen man eben nur einen Bruchteil abgreifen kann. Eigentlich wäre der Einsatz der Technik in anderen Ländern viel sinnvoller. In manchen Ländern lohnt sich der Einsatz bald schon ohne Subventionen. Deshalb ist die Internationalisierung des Geschäfts so wichtig. Im Projektgeschäft entstehen gerade völlig neue Märkte.

 

Der Umweltminister hat gestern klar gemacht, dass es eine gravierende Änderung beim EEG nicht geben wird. Ab 2013 gibt es sowieso einen starken Rückgang. Es sollen jetzt aber monatliche Caps eingebaut werden. Damit dürfte der deutsche Teil der Pipeline für 2012 gesichert sein. Ab 2013 spielt die Musik sicher anderswo. Ob Deutschland sich damit insgesamt einen großen Gefallen tut ist die Frage. Wenn man die Produzierer direkt unterstützen würde hätte man vielleicht mehr vom Geld, anstatt den Import von ausländischen Modulen zu subventionieren.

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Ramstein
· bearbeitet von Ramstein

Die Wirtschaftswoche lästert kräftig über die Verflechtungen und Machenschaften von Solarhybrid-Protagonisten:

 

Die Machenschaften der Anlegerschützer

 

Ex-Vorstände des Anlegervereins SdK stehen vor Gericht. Der Club will sich strengen Regeln unterwerfen. Jetzt ist auch Vorstand Harald Petersen ausgeschieden. Ein Blick auf seine Rolle bei Solarinvestments.

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value4never
· bearbeitet von value4never

Lästern ist das richtige Wort. Es gibt nun eine Reihe von Artikeln die ein ziemlich schlechtes Licht auf die Firma werfen. Meiner Meinung nach völlig zu Unrecht, aber das muss jeder selbst betrachten. Petersen verklagt zumindestens die FAZ Für mich liegt die Vermutung nahe, dass die Journalisten von einander abschreiben. Die WiWo wird man nicht verklagen können, da der Artikel genau in dem Graubereich der Mutmaßung bleibt. Wie seriös so etwas ist, brauche ich glaube nicht sagen. Man muss nur mal schauen wieviele konkrete Aussagen eigentlich gemacht werden. Da wo es konkret wird, etwa bei der Frage der Miete des Grundstücks, ist der Wiwo Artikel in jedem Fall unsachgemäß. Der Mietpreis war völlig in Ordnung. Auch das Darlehen war eher günstig. Welchen Einfluss der Aufsichtsrat hier angeblich nehmen soll wird erst gar nicht erklärt. Zu dem Artikel habe ich eine sehr umfassende Stellungnahme vorliegen die alle Fragen klärt und Fehler korrigiert.

 

Dieses Jahr und insbesondere die nächsten Zeit wird sehr interesssant. Bin mal gespannt wie der Markt auf die Übernahme der US Projekte reagiert, die einigermaßen sicher ist. Aktuelle Marketcap ist 37.7Mio€. Pipeline ist inkl. US bei 3 Gigawatt. Das ist ein Volumen von 2.5-3 Milliarden €.

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Frost
· bearbeitet von Frost
03.02.2012 / 21:08

 

Solar Millennium AG verkauft US-Projektpipeline an solarhybrid AG

 

Erlangen, 3.2.2012 - Die Solar Millennium AG hat die beiden Projekt-Holdinggesellschaften Solar Millennium Capital GmbH und Solar Millennium USA 2 GmbH an die solarhybrid AG, Brilon, verkauft. Über den Verkauf der beiden Gesellschaften wird die gesamte Projektpipeline für Solarkraftwerke der Solar Millennium AG im Südwesten der USA mit einer Gesamtkapazität von 2,25 Gigawatt an solarhybrid übertragen. Dazu zählt auch der 70-prozentige Anteil an der Solar Trust of America LLC.

 

Der Kaufvertrag steht unter der aufschiebenden Bedingung, dass die solarhybrid AG bis zum 31. März 2012 Avale ablöst, die die Solar Millennium AG im Zusammenhang mit den US-Projekten gegeben hat.

 

Solarhybrid hat sich bereits mit der heutigen Vertragsunterzeichnung vertraglich verpflichtet, die Finanzierung des amerikanischen Geschäfts sicher zu stellen.

 

Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Die Zahlung wurde an das Erreichen bestimmter Zwischenziele geknüpft, insbesondere an den Abschluss von Stromlieferverträgen. Einen zusätzlichen Kaufpreis erhält die Solar Millennium AG, wenn einzelne Projekte aus der US-Kraftwerkspipeline veräußert werden. Weiterhin wird die solarhybrid AG die Solar Millennium AG von bestimmten Zahlungsansprüchen dritter Parteien freistellen.

 

Der jetzt erzielte Vertragsabschluss kam unter Federführung des vorläufigen Insolvenzverwalters und unter Mitwirkung des Vorstands der Solar Millennium AG zustande.

 

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