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ImperatoM

PKV: Unisex-Tarife auch für Bestandskunden?

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ImperatoM

Laut Financial Times ( http://www.ftd.de/unternehmen/versicherungen/:unisex-tarife-nicht-mit-links-zu-machen/60139565.html ) plant die "Mehrheit" die privaten Krankenversicherungen, auch Bestandskunden in Unisex-Tarife zu überführen, um das ausschließliche Wechseln von Frauen in die neuen Tarife zu verhindern. Dadurch würden nämlich die neuen Tarife teurer und weniger konkurrenzfähig, da Frauen bekanntlich höhere Kosten verursachen.

 

Wer ebenfalls privatversichert und männlich ist, sollte schnellstmöglich bei seinem Versicherer vorbeugenden Protest einlegen, dass sein Tarif auf unisex umgestellt wird!

 

Ich hoffe, dass auch Gerichte letzendlich verhindern würden, dass eine Zwangsumstellung kommt - dennoch ist ein vorbeugender Protest wichtig!

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Ramstein
· bearbeitet von Ramstein

Ist es wirklich so, dass Frauen in der PKV teurer als Männer sind? IIRC gilt das in jungen Jahre wegen der Schwangerschaft. Mit zunehmendem Alter leben Frauen gesünder und müssten eigentlich weniger Kosten verursachen als Männer, zumindest wenn man immer nur - wie die PKV - die Alterskohorten betrachtet.

 

Nachtrag: siehe dazu auch: Zahlenbericht der privaten Krankenversicherung 2009/2010

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Granini
· bearbeitet von Granini

Ist es wirklich so, dass Frauen in der PKV teurer als Männer sind?

 

Nachtrag: siehe dazu auch: Zahlenbericht der privaten Krankenversicherung 2009/2010

 

Ähm, du hast doch selber die Statistik verlinkt, an der man ablesen kann, dass Frauen deutlich teurer sind als Männer!

Versteh ich jetzt gerade nicht ganz, was du uns sagen möchtest... :D

 

Zum Nachrechnen: man teile die Zahlen auf Seite 56 durch die auf Seite 29.

Bin kein Aktuar, aber wahrscheinlich wird es so sein, dass durch Schwangerschaft und geringeres Einkommen der Frauen das Eintrittsalter (der Angestellten) höher sein wird als das der Männer, was natürlich auch höhere Kosten impliziert. Dieser und ähnliche Effekte werden aber nicht alleine für den drastischen Kostenunterschied verantwortlich sein.

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slt63

Ein wesentlicher Einflussfaktor dürfte die höhere Lebenserwartung der Frauen sein.

 

Zudem gehen Frauen öfter zum Arzt (Vorsorge) . Die sind einfach wartungsbedürftiger ;) .

 

Männer gehen erstmal nicht zum Arzt, und wenn, erst dann, wenn es zu spät ist. Dies schägt sich wiederum auch in der Lebenserwartung nieder.

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Ramstein

Ähem! Ich zitiere mal einen klugen Menschen mich selbst: "zumindest wenn man immer nur - wie die PKV - die Alterskohorten betrachtet"

 

Dann kann man nämlich in den Statistiken ab Seite 73 ablesen, dass mir fortschreitendem Alter (also dann, wenn die Teuerung der PKV so richtig zuschlägt) Männer teurer werden als Frauen. Für Jungspunde ist das natürlich kein Trost, aber für mich schon. whistling.gif

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ImperatoM
· bearbeitet von ImperatoM

Laut PKV gibt es drei Gründe, dass Frauen teurer sind:

 

- häufigere Arztbesuche (wohlgemerkt unabhängig von Schwangerschaften, deren Kosten längst auf beide Geschlechter gleichmäßig verteilt worden sind)

 

- größere Lebenserwartung (im Alter ist jeder teurer, und wenn man länger im Alter lebt, ist man eben auch länger teurer)

 

- Männer haben oft schnellere / "kostengünstigere" Tode: Wer per Herzinfarkt oder Unfall stirbt (typische Männertode), verursacht kaum Kosten, weil dann in vielen Fällen der Tod sofort eintritt und keine Therapiekosten mehr entstehen.

 

 

.

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Granini

Wobei die Statistik tatsächlich zeigt, dass Frauen gar nicht so viel teurer sind, da hatte Ramstein ja recht...

 

Wie gesagt, dass Frauen teurer sind, ist ja eindeutig gegeben.

Über die Gründe können wir hier nur spekulieren, sicherlich die von ImperatorM genannten Gründe, dazu wie ich schon meinte, die gutverdienenden Angestellten werden wohl eher junge Männer sein als junge Frauen, und damit deutlich weniger kosten.

Und dass Männer am Anfang billiger sind wiegt ja viel mehr als dass sie später mehr kosten (Stichwort Barwert).

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Foxy

Ich verstehe nicht was ein Protest bringen soll. Wenn die Tarife nicht in unisex-Tarife überführt werden, würde das einem stillgelegten Tarif gleichkommen. Also keine neuen Mitglieder, die Bestandmitglieder werden immer älter und der Beitrag explodiert auf lange Sicht.

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ImperatoM

Ich verstehe nicht was ein Protest bringen soll. Wenn die Tarife nicht in unisex-Tarife überführt werden, würde das einem stillgelegten Tarif gleichkommen. Also keine neuen Mitglieder, die Bestandmitglieder werden immer älter und der Beitrag explodiert auf lange Sicht.

 

Das wäre natürlich ebenfalls sehr schlecht. Aber ich denke, dass es durchaus Alternativen dazu gibt. Man könnte die Krankheitskosten bspw. zwischen beiden Tarifen verdurchschnittlichen, um ältere Kunden zu schützen. Mathematisch sehe ich da keine Probleme, da müssen nur die Juristen schauen, wie es am besten möglich ist.

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Peter Wolnitza

...Also keine neuen Mitglieder, die Bestandmitglieder werden immer älter und der Beitrag explodiert auf lange Sicht.

 

Hallo,

 

interessante Aussage. Wie meinen (begründen) Sie das?

Nur mal so, neugierig nachgefragt.crying.gif

 

Viele Grüße

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Foxy

...Also keine neuen Mitglieder, die Bestandmitglieder werden immer älter und der Beitrag explodiert auf lange Sicht.

 

Hallo,

 

interessante Aussage. Wie meinen (begründen) Sie das?

Nur mal so, neugierig nachgefragt.crying.gif

 

Viele Grüße

 

Na, wenn keine neuen (jungen und gesunden) Versicherten dazukommen können, da sie sich in einem unisex-Tarif versichern müssen, steigen die Behandlungskosten, weil die im Tarif verbleibenden Versicherten immer älter werden. Gut Frauen werden tendenziell in einen unisex-Tarif wechseln, aber das ändert nichts an dem steigenden Durchschnittsalter.

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AnNaWF
· bearbeitet von AnNaWF

 

 

Hallo,

 

interessante Aussage. Wie meinen (begründen) Sie das?

Nur mal so, neugierig nachgefragt.crying.gif

 

Viele Grüße

 

Na, wenn keine neuen (jungen und gesunden) Versicherten dazukommen können, da sie sich in einem unisex-Tarif versichern müssen, steigen die Behandlungskosten, weil die im Tarif verbleibenden Versicherten immer älter werden. Gut Frauen werden tendenziell in einen unisex-Tarif wechseln, aber das ändert nichts an dem steigenden Durchschnittsalter.

 

Man möchte - mit logischem Menschenverstand - recht schnell meinen dass das was Sie schreiben total logisch ist auch garnicht anders sein kann, aber es entspricht leider nicht immer (vorkommen tut das schon; sage nur dass es nicht zwingend so kommen muss) der Realität (es mag Fälle geben, bzw. es mag v.a. in der Vergangenheit Fälle gegeben haben, aber es ist sicher kein "Muss" oder eine zwangsläufige Konsequenz dass es zu einer "Alterung" "geschlossener" Tarife kommt). Ein Tarif braucht nicht zwingend (!) Neugeschäft um zu funktionieren.

 

Erstmal aus kalkulatorischer Sicht:

Für die Beitragsstabilität des Tarifs kann es "relativ" egal sein ob Neukunden hinzukommen oder nicht. Für jeden Kunden solte von Anfang an eine Kalkulation gemacht werden welche die höheren Leistungsausgaben im Alter ohnehin berücksichtigt. Eine Beitragssteigerung einzig aufgrund von "Alterung" sollte also eher vermieden weerden. Steigerungen aufgrund anderer Faktoren wie zB der ganz "normalen" Inflation oder drastisch steigender Gesundheitskosten, zB auch aufgrund des med. Fortschritts oder vielleicht einfach aufgrund der Tatsache dass die Menschen immer noch älter werden (älter als absehbar war) kann es natürlich geben. Auch Eingriffe von Vater Staat können frühere Kalkulationen so durcheinanderwirbeln dass die Kosten steigen.

 

Ferner sind Sie (fast) niemals in einem wirklich "geschlossenen" Tarif. Das klingt wie "Gefängnis" aus dem man nie wieder rauskommt so dass der Versicherer die Beiträge anheben kann wie er will :)

 

So läuft das aber nicht:

Im §204 VVG ist gesetzlich geregelt dass Sie immer in bestimmte (meist alle Tarife ausser "höherwertigen"; nachlesen!) andere Tarife der gleichen Gesellschaft wechseln können. Unter diesen Tarifen kann es mitunter auch wieder günstigere geben in die sich ein Wechsel durchaus lohnen kann; dies kann insb. bei pre-2009 Verträgen einem Wechsel der Gesellschaft vorzuziehen sein da somit keine Altersrückstellungen verloren gehen müssen. Einem Wechsel zu einer anderen Gesellschaft könnten ferner gesundheitliche Aspekte entgegen stehen.

 

Wechseln nun zu viele in einen günstigeren Alternativtarif würde es zu einer sog. "Entmischung" des teureren Tarifs kommen (nur die alten kranken "müssen" bleiben usw.). Das wäre dann wirklich gefährlich; da hat aber jede Gesellschaft Steuerelemente um dem entgegen zu wirken:

Der simpelste Trick: "Geschlossene" Tarife garnicht erst so unattrkaktiv werden lassen dass es soweit kommt :)

 

Und genau deshalb können "geschlossene" Tarife durchaus sehr stabil laufen wie mein Vorredner bereits sagte - das ist mitunter nämlich auch im Interesse des Versicherers.

 

Kleiner Nachtrag:

Unangenehm wird es natürlich wenn die Gesellschaft bei der Sie sind keine günstigeren Tarife hat und ein Gesellschaftswechsel zB aufgrund gesundheitlichen Gründen nicht möglich ist.

Es gibt schon ungute Szenarien in die man hoffentlich niemals reinläuft...

 

Habe ich das halbwegs verständlich erklärt?

Plausibel?

 

P.S.:

Alttarife sind meines Wissens von den Änderungen ausgenommen - ich meine das klang in einem der vorherigen Posts so als sei dies noch offen.

Also zumindest seitens des EuGH - was die Gesellschaften draus machen -> we will see...

 

P.P.S.:

Glaskugel hab ich natürlich auch keine, aber so zumindest die Theorie - und manchmal gilt dennoch: "Erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt." ;)

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Foxy

Ja, das hört sich alles plausibel an. Aber käme es bei Schließung der bestehenden Tarife langsfristig nicht zwangsläufig zu der von Ihnen beschriebenen Entmischung (die alten Kranken bleiben)? Frauen z.B. werden wohl einen deutlichen Anreiz zum Wechsel haben. Und steigt bei weniger Versicherten im jeweiligen Tarif nicht auch der Aufwand für Verwaltung usw. oder wird das nicht dem jeweiligen Tarif zugerechnet? Ich habe mich in den letzten Tagen versucht etwas in das Thema PKV einzulesen und finde immer wieder Artikel wie z.B. diesen hier der Stiftung Warentest: zum Artikel. Auch hier schreiben sie über die Gefahr von dramatisch steigenden Beitragen in geschlossenen Tarifen. Sicherlich darf man nicht alles 1:1 glauben was man in Testberichten liest, aber in meiner Situation (ich möchte meine PKV zum 1.1. wechseln) habe ich leider nicht die Zeit mich richtig einzuarbeiten. Würden Sie dem Artikel auch widersprechen? Wie kann ein Versicherungsunternehmen einen geschlossenen Tarif attraktiv machen?

 

Ich habe einige Versicherungsunternehmen/Makler gefragt, wie sie das mit den Unisex-Tarifen handhaben. Natürlich habe ich i.d.R. keine klare Aussage bekommen. Die meisten meinten, dass die aktuellen Tarife irgendwie finanzmathematisch umgerechnet werden. Erstaunlich fand ich, dass der Barmenia-Mitarbeiter meinte, bei Ihnen ist sei das alles schon passiert und eingerechnet. Ich denke irgendwie immer noch, dass das für in Altverträgen Versicherten auf lange Sicht die bessere Lösung ist. Lasse mich aber gerne belehren :)

 

 

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AnNaWF
· bearbeitet von AnNaWF

Ja, das hört sich alles plausibel an. Aber käme es bei Schließung der bestehenden Tarife langsfristig nicht zwangsläufig zu der von Ihnen beschriebenen Entmischung (die alten Kranken bleiben)?

 

Nur dann wenn zu viele Leute einen Grund sehen aus dem Tarif rauszugehen.

Fragen Sie mal bei der C...... (= ein deutscher PKV Versicherer) an wie das so ist wenn auf einmal die große Flucht aus einem Tarif beginnt :)

 

Läuft ein Tarif beitragsstabil ist ein Wechsel in einen anderen Tarif vielleicht garnicht wirklich lukrativ.

Es ist also auch im Sinne der Gesellschaft geschlossene Tarife zur Entgegenwirkug einer Entmischung durch weiter gute Beitragsentwicklung attraktiv zu halten.

Zumindest sehe ich das so - ist natürlich zT auch nur eine Meinung.

 

Grundlegend wichtig ist eben dass der Tarif nicht bereits als Billigtarif startete, die Gesellschaft gesund war und ist (Kennzahlen mal checken etc.), viele Rückstellungen hatte und hat und alles von Anfang an gut kalkuliert war (siehe oben).

Sonst fliegt das nat. irgendwann zwangsläufig um die Ohren.

 

Frauen z.B. werden wohl einen deutlichen Anreiz zum Wechsel haben.

 

Das stimmt; das könnte durchaus problematisch werden - bleibt abzuwarten wie sich das entwickelt; auch für mich schwer vorherzusagen, sage ich ganz offen und ehrlich.

Das ist aber eines der von mir genannten nicht wirklich kalkulierbaren Risiken das nun greift (siehe oben: Vater Staat (oder Vater Europa) hat eingegriffen).... das war nicht vorhersehbar und wird Folgen haben.

 

Und steigt bei weniger Versicherten im jeweiligen Tarif nicht auch der Aufwand für Verwaltung usw. oder wird das nicht dem jeweiligen Tarif zugerechnet? Ich habe mich in den letzten Tagen versucht etwas in das Thema PKV einzulesen und finde immer wieder Artikel wie z.B. diesen hier der Stiftung Warentest: zum Artikel. Auch hier schreiben sie über die Gefahr von dramatisch steigenden Beitragen in geschlossenen Tarifen.

 

Tja, das meinte ich: Wie es genau kommt weiß man natürlich nicht - zu viele unbekannte Faktoren...

Die Tatsache dass man wie dargelegt wechseln kann und dass das im Artikel beschriebene Urteil (von 2010) noch nicht sooo alt ist ist natürlich auch ein Aspekt: Gesellschaften müssen sich darauf auch einstellen.

Für mich wäre es nunmal am logischsten den alten Tarif attraktiv zu halten und einer Entmischung und all den damit verbundenen weiteren Problemen vorzubeugen

 

Sicherlich darf man nicht alles 1:1 glauben was man in Testberichten liest, aber in meiner Situation (ich möchte meine PKV zum 1.1. wechseln) habe ich leider nicht die Zeit mich richtig einzuarbeiten.

 

Das klingt nicht gut; Sie sollten so eine Entscheidung wohl überlegt und nicht gehetzt treffen.

Sie sollten sich dabei kompetent beraten lassen, am besten von mehreren Maklern (vergleichen hat noch nie geschadet) und am besten die für Sie beste Entscheidung treffen.

 

Würden Sie dem Artikel auch widersprechen? Wie kann ein Versicherungsunternehmen einen geschlossenen Tarif attraktiv machen?

 

Nein, würde dem Artikel nicht widersprechen.

Attraktiv machen: Beitragsstabil halten etc. (siehe oben).

 

Ich habe einige Versicherungsunternehmen/Makler gefragt, wie sie das mit den Unisex-Tarifen handhaben. Natürlich habe ich i.d.R. keine klare Aussage bekommen. Die meisten meinten, dass die aktuellen Tarife irgendwie finanzmathematisch umgerechnet werden. Erstaunlich fand ich, dass der Barmenia-Mitarbeiter meinte, bei Ihnen ist sei das alles schon passiert und eingerechnet. Ich denke irgendwie immer noch, dass das für in Altverträgen Versicherten auf lange Sicht die bessere Lösung ist. Lasse mich aber gerne belehren :)

 

Ja, so ganz einfach/klar zu beantworten ist das auch für mich nicht.

Wie gesagt, steckt jetzt auch viel Meinungsäußerung von mir drin; Fakten/Statistiken habe ich auch nicht für alles.

 

Vielleicht hat ja jemand anderes noch ein paar Modelle zu bieten, ist kein einfaches Thema über das man auch lange diskutieren kann (und niemals mit einer klaren Antwort enden wird da wir alle keine Glaskugel besitzen)...

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ImperatoM
· bearbeitet von ImperatoM

Ich glaube, ich habe den gordischen Knoten zerschlagen ;)

 

Mir ist da gerade nämlich noch ein Argument eingefallen, warum seriöse Gesellschaften die Gesundheitskosten quer über die neuen Unisex- bzw. alten Separattarife mischen werden:

 

Würden sie es nicht machen, gäbe es in den neuen Tarifen ja zunächst ausschließlich junge Leute, so dass er sehr billig wäre. Dann hätten alle (wohlgemerkt auch Männer) aus dem alten Tarif einen guten Grund, sofort in den Unisex-Tarif zu wechseln. Und dann wiederum wäre es wirklich überflüssig, den alten Tarif weiterzuführen und die Kunden nicht ion den Unisex überzuleiten.

 

Ergo: Eine Weiterführung der alten Tarife parallel zum Unisex ist überhaupt nur dann sinnvoll, wenn die Krankheitskosten zwischen beiden Tarifwelten ausgeglichen werden!

 

Und das bedeutet wiederum, dass ein Protest gegen eine Zusammenlegung sinnvoll ist, wenn man männlich und im alten Tarif ist.

 

.

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Ramstein

Ich habe es zwar in Beitrag #2 schon einmal gesagt, aber ich wiederhole es gerne noch einmal ausführlicher:

Bei der Preiskalkulation betrachten die Versicherungen die Kostenentwicklung der einzelnen Alterskohorten im Tarif.

Beispiel: Versicherte Frauen im Alter von 60 - 65. Da ist es dann ziemlich egal, ob in der Kohorte 20 - 25 gerade ein tolles Neugeschäft stattfindet. Schlecht ist nur, wenn eine derart starke Tarifflucht stattfindet, dass die statistische Verteilung der Kosten nicht mehr gesichert ist. Dann werden die Versicherungen nämlich so kalkulieren, dass auch teure Behandlungen möglicher Ausreißer mit abgedeckt sind.

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ceekay74

Erstaunlich fand ich, dass der Barmenia-Mitarbeiter meinte, bei Ihnen ist sei das alles schon passiert und eingerechnet.

 

Das kannst Du unter "Quatsch mit Soße" verbuchen. Die einzige Äußerung seitens der Barmenia stammt vom 01.03.11 und lautet:

 

Wuppertal, 1. März 2011- Statement des Vorstandsvorsitzenden der Barmenia Versicherungen, Dr. h. c. Josef Beutelmann, zum EuGH-Urteil zu Unisex-Tarifen

 

Das Urteil des Europäischen Gerichtshofes erklärt eine versicherungsspezifische Regelung der so genannten Gender-Richtlinie für ungültig, die im Jahre 2004 von den EU-Mitgliedsstaaten einstimmig verabschiedet und auch vom Europäischen Parlament mit großer Mehrheit angenommen worden war. Nach der Entscheidung entfällt mit Wirkung zum 21.12.2012 die Ausnahmeregelung, wonach eine risikogerechte Beitragskalkulation nach Geschlechtsmerkmalen möglich ist.

 

Nach jetziger Einschätzung sind folgende Auswirkungen für Neukunden, die nach dem Stichtag eine Versicherung abschließen, absehbar. Für die zu diesem Zeitpunkt bestehenden Verträge kann noch keine

Aussage getroffen werden.

 

[...]

 

Krankenversicherung:

Mit dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz, das im Jahre 2006 in Kraft getreten ist, hat die private Krankenvollversicherung bereits in Teilen geschlechtsunabhängig kalkuliert. Demnach wurden die Kosten für die Schwangerschaft auf Männer und Frauen gleichermaßen verteilt. Nun müssen auch weitere Kosten, die zum Beispiel durch die höhere Lebenserwartung der Frauen entstehen, auf die Geschlechter verteilt werden.

 

Die konkreten Auswirkungen werden von der Ausgestaltung der rechtlichen Umsetzung abhängen. Sie dürften auch je nach Tarif und Alter unterschiedlich sein. In den meisten Fällen werden die Männer etwas mehr, die Frauen hingegen weniger zahlen. Hierbei dürfte die Verteilung der im einen Tarif versicherten Personen auf Männer bzw. Frauen eine Rolle spielen. Da sich in den einzelnen Tarifen i. d. R. mehr Männer als Frauen befinden, dürften sich die Zuschläge für die Männer überwiegend im Rahmen halten.

 

Die Barmenia kann heute (!) noch nicht einmal die in 2013 auszuzahlende Beitragsrückerstattung für das Jahr 2012 benennen geschweige denn garantieren.

 

Das geht mir als Barmania-Kunden in der höchsten BRE-Stufe mehr auf den Keks als die kommende Erhöhung durch die Unisex-Tarife, da ich je nach Höhe der BRE eventuell einen anderen Selbstbehalt wählen würde.

 

Über die Umverteilung der Kosten für Schwangerschaft habe ich mich zwar auch geärgert, aber die Erhöhung betrug damals um die 5%. Wenn jetzt noch einmal eine Erhöhung in der Größenordnung kommt ist das halt so und im Vergleich zu den allgemeinen Kostensteigerungen zu vernachlässigen.

 

Wieso sollte ich meine Versicherung mit Protesten belästigen, wenn diese nur das EuGH-Urteil umsetzt? Die einzige Möglichkeit wäre dann doch, eine Euro-feindliche Partei zu wählen, damit die Urteilsflut des EuGH nicht in deutsches Recht umgesetzt werden muss, oder irre ich da?

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Ramstein

Die Barmenia kann heute (!) noch nicht einmal die in 2013 auszuzahlende Beitragsrückerstattung für das Jahr 2012 benennen geschweige denn garantieren.

Ungeheuerlich!!!

Was haben die denn für unfähige Wahrsager über die Zukunft???

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AnNaWF
· bearbeitet von AnNaWF

Ich habe es zwar in Beitrag #2 schon einmal gesagt, aber ich wiederhole es gerne noch einmal ausführlicher:

Bei der Preiskalkulation betrachten die Versicherungen die Kostenentwicklung der einzelnen Alterskohorten im Tarif.

Beispiel: Versicherte Frauen im Alter von 60 - 65. Da ist es dann ziemlich egal, ob in der Kohorte 20 - 25 gerade ein tolles Neugeschäft stattfindet. Schlecht ist nur, wenn eine derart starke Tarifflucht stattfindet, dass die statistische Verteilung der Kosten nicht mehr gesichert ist. Dann werden die Versicherungen nämlich so kalkulieren, dass auch teure Behandlungen möglicher Ausreißer mit abgedeckt sind.

 

Genau so ist es; ich hoffe mein Post klang nicht widersprüchlich dazu.

Das ist genau das was ich meinte mit "Ein Tarif braucht nicht zwingend Neugeschäft wenn er richtig kalkuliert ist und das einzige Problem wäre eine starke Entmischung".

Denke zumindest wir sind uns da einig :)

 

Wieso sollte ich meine Versicherung mit Protesten belästigen, wenn diese nur das EuGH-Urteil umsetzt? Die einzige Möglichkeit wäre dann doch, eine Euro-feindliche Partei zu wählen, damit die Urteilsflut des EuGH nicht in deutsches Recht umgesetzt werden muss, oder irre ich da?

 

Nein, Du irrst nicht; das sind Gesetze die auf europ. Ebene getroffen wurden, ABER das EuGH Urteil hat eine Frage relativ offen gelassen: Nämlich ob Alttarife nun umgestellt werden müssen oder nicht (lies Dir das Urteil mal durch).

Nun ist/war halt die Frage wie dieses Urteil im Detail umgesetzt wird...

Was ein Protest bringen soll weiß ich aber auch nicht so recht...

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ceekay74
· bearbeitet von ceekay74

Die Barmenia kann heute (!) noch nicht einmal die in 2013 auszuzahlende Beitragsrückerstattung für das Jahr 2012 benennen geschweige denn garantieren.

Ungeheuerlich!!!

Was haben die denn für unfähige Wahrsager über die Zukunft???

 

Verbuche Deine Antwort mal unter Sarkasmus, habe ich auch kein Problem mit. Dadurch forderst Du aber eine nähere Erläuterung meines Beitrages heraus:

 

Die Höhe der BRE wurde bei der Barmenia in der Vergangenheit stets für mehrere Jahre im Voraus garantiert und soll kostenbewußtes Verhalten der Versicherten fördern.

 

Mit dieser Garantie haben Sie schon heute die Gewissheit, dass sich kostenbewusstes Verhalten und Barmenia-Treue auch weiterhin langfristig auszahlen.

 

Die BRE war dabei unabhängig von der "Schadensquote" und der allgemeinen Kostensteigerung kalkuliert und in den Versicherungsbedingungen ausdrücklich zugesichert, nur eben ohne eine festgeschriebene Höhe.

 

In meinem Kompakttarif erhalte ich 3 Monatsbeiträge als BRE zurück, dass macht nach Adam Riese und Eva Zwerg 25% der Beiträge ohne Berücksichtigung der jährlichen Zahlweise, ist also kein Pappenstiel.

 

Wenn keine Garantie gegeben werden kann in welcher Höhe eine BRE zu erwarten ist, dürfte dies dem Kostenbewußtsein unter den Versicherten nicht gerade zuträglich sein und im Zweifel stärker zu Buche schhlagen als die eventuelle Umstellung der Alttarife auf unisex.

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slt63

...

1. Die Höhe der BRE wurde bei der Barmenia in der Vergangenheit stets für mehrere Jahre im Voraus garantiert und soll kostenbewußtes Verhalten der Versicherten fördern.

 

...

2. Die BRE war dabei unabhängig von der "Schadensquote" und der allgemeinen Kostensteigerung kalkuliert und in den Versicherungsbedingungen ausdrücklich zugesichert, nur eben ohne eine festgeschriebene Höhe.

 

...

 

3. Wenn keine Garantie gegeben werden kann in welcher Höhe eine BRE zu erwarten ist, dürfte dies dem Kostenbewußtsein unter den Versicherten nicht gerade zuträglich sein und im Zweifel stärker zu Buche schhlagen als die eventuelle Umstellung der Alttarife auf unisex.

 

Irgendwie passen Deine Aussagen (fett) nicht zusammen.

 

in 1. schreibst Du : Höhe der BRE wurde für mehrere Jahre garantiert; in 2. schreibst Du: nur eben ohne festgeschriebene Höhe. Was denn nun?

 

Wenn die Bedingungen nicht geändert wurden, ist es doch demnach jetzt genauso wie bisher.

 

ad 3. Entweder gebe ich eine Garantie oder ich gebe an was zu erwarten ist. Garantie und Erwartung sind 2 unterschiedliche Dinge.

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swingkid

Und eine BRE, ziemlich wurscht in welcher Höhe, führt aus meiner Sicht auch dazu, dass geringere Rücklagen gebildet werden. Und im Endeffekt zu erhöhtem Anpassungsbedarf. Der Versicherer kann die Beiträge nur einmal ausgeben. Entweder führt er sie den Alterungsrückstellungen zu, von denen die Versicherten in späteren Jahren profitieren sollen, oder er "schenkt" den Kunden halt Geld in Form einer Rückerstattung. Würde ja noch Sinn machen, wenn ich als Versicherter das Geld als das sehe und zurücklege, was es eigentlich ist: Meine ganz persönlichen Limitierungsmittel für zukünftige Beitragsanpassungen. Ich befürchte nur, dass das die Wenigsten tun und der Effekt im Konsum verpufft. Dann habe ich später natürlich ein Problem, wenn ich nicht anderweitig Geld zurückgelegt habe.

 

Aber war hier nicht Unisex das Thema? Nichts genaues weiss man nicht... Ich denke, es gilt abzuwarten. Und wenn, würde ich mich dem User abschliessen, der sagte, dass die Versicherer nur dann geltendes Recht umsetzen. Also lieber einen Dankesbrief an die EU-Gleichstellungsbeauftragte oder wer auch immer für diese unsägliche "aus-derPraxis-für-die-Praxis"-Entscheidung verantwortlich zeichnet.

 

 

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ImperatoM

Ich habe es zwar in Beitrag #2 schon einmal gesagt, aber ich wiederhole es gerne noch einmal ausführlicher:

Bei der Preiskalkulation betrachten die Versicherungen die Kostenentwicklung der einzelnen Alterskohorten im Tarif.

Beispiel: Versicherte Frauen im Alter von 60 - 65. Da ist es dann ziemlich egal, ob in der Kohorte 20 - 25 gerade ein tolles Neugeschäft stattfindet. Schlecht ist nur, wenn eine derart starke Tarifflucht stattfindet, dass die statistische Verteilung der Kosten nicht mehr gesichert ist. Dann werden die Versicherungen nämlich so kalkulieren, dass auch teure Behandlungen möglicher Ausreißer mit abgedeckt sind.

 

Widerspricht das nicht erstens dem Verbot der Preissteigerungen allein aus Altersgründen und zweitens dem Vorwurf gegenüber einigen PKV-Unternehmen, dass sie ihre Tarife zu oft neu auflegen und dass dadurch die Beiträge steigen?

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ceekay74

...

1. Die Höhe der BRE wurde bei der Barmenia in der Vergangenheit stets für mehrere Jahre im Voraus garantiert und soll kostenbewußtes Verhalten der Versicherten fördern.

 

...

2. Die BRE war dabei unabhängig von der "Schadensquote" und der allgemeinen Kostensteigerung kalkuliert und in den Versicherungsbedingungen ausdrücklich zugesichert, nur eben ohne eine festgeschriebene Höhe.

 

...

 

3. Wenn keine Garantie gegeben werden kann in welcher Höhe eine BRE zu erwarten ist, dürfte dies dem Kostenbewußtsein unter den Versicherten nicht gerade zuträglich sein und im Zweifel stärker zu Buche schhlagen als die eventuelle Umstellung der Alttarife auf unisex.

 

Irgendwie passen Deine Aussagen (fett) nicht zusammen.

 

in 1. schreibst Du : Höhe der BRE wurde für mehrere Jahre garantiert; in 2. schreibst Du: nur eben ohne festgeschriebene Höhe. Was denn nun?

 

Wenn die Bedingungen nicht geändert wurden, ist es doch demnach jetzt genauso wie bisher.

 

ad 3. Entweder gebe ich eine Garantie oder ich gebe an was zu erwarten ist. Garantie und Erwartung sind 2 unterschiedliche Dinge.

 

War vielleicht von mir ein wenig zweideutig formuliert:

 

1. Eine BRE ist laut Versicherungsbedingungen vorgesehen, die Bedingungen wurden nicht geändert, der Anspruch auf BRE besteht also fort, jedoch in unbekannter Höhe.

2. In den letzten Jahren bis einschließlich 2011 (auszuzahlen in 2012) wurde die Höhe der BRE teilweise für 5 Jahre im Voraus schriftlich (aber eben nicht in den Bedingungen) garantiert.

 

Ich hoffe, jetzt ist es verständlich.

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swingkid

Hallo ceekay,

 

in welchem Tarif der Barmenia bist Du denn versichert?

 

 

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