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BondFan

Hydraulic Fracturing / Fracking / Fracen

Empfohlene Beiträge

fgordonz
· bearbeitet von fgordonz

Mit Fracking kommen haufenweise Chemikalien in Gebiete, in denen sie sonst nicht wären - und Unfälle sind nunmal unvermeidbar, auch ist Frackung extrem kostensensitiv - da arbeiten halt hauptsächlich günstige Ungelernte oder kurz Angelernte - das ist nicht so wie auf Hightech Offshore Plattformen.

 

Um mal beim Chemiefabrikvergleich zu bleiben, Fracking ist wie wenn man 1000 ungelernten Nicht-Chemikern jedem 10 Säcke hochgiftiger Chemikalien gibt, eine 1-seitige Anleitung, einen klapprigen Pickup und sagt so nun mischt mal irgendwo im Wald was zusammen :D

 

Nicht ganz so aber doch fast - Fracking ist mit die teuerste Förderung, da muss an jedem 1/10 Cent gespart werden.

 

Ich find's gut, dass die USA das machen für die Ölpreise - aber bei mir in der Nähe hätte ich das aus obigem Grund eher nicht gerne - dann 10x lieber ein Hightech Chemiewerk.

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BondFan

Nicht jeder, der mit Chemikalien arbeitet muss auch gleich ein hoch studierter Chemiker sein.

 

Ich möchte nicht neben einer BASF oder Bayer oder sonst wem wohnen. Die Anlagenfahrer dort sind auch nicht alle Chemiker. Wenn da mal was schief geht, dann kanns richtig übel ausgehen und man darf die nächsten 2 Jahre oder länger nichts aus dem eigenen Garten essen und so. Zum Beispiel neulich, wo neben der BASF die Lagerhalle abgebrannt ist. Das hätte auch mitten im Werk passieren können und da wird tagtäglich mit den verschiedensten Chemikalien in weitaus größeren Mengen als beim Fracking hantiert. Bei einem großen Unfall kann keiner kalkulieren, welche Chemikalien mit welchen in Kontrakt kommt und reagiert. Wenn sie halbwegs vernünftig sind, haben sie das Werk so eingeteilt, dass die Stoffe, welche am schlimmsten miteinander reagieren würden, weit voneinander entfernt verarbeitet werden. Aber Ludwigshafen ist ein seit bald 150 Jahren gewachsenes Chemiewerk ... ob da alles so gut aufgeteilt und Hightech ist, wage ich zu bezweifeln.

 

Natürlich wären die Chemikalien ohne Fracking nicht da wo sie dann sind, aber solche Aussagen sind ziemlich naiv. Dann dürfte auch kein Chemiewerk irgendwo gebaut werden, weil die Chemikalien da ja auch normalerweise nicht vorkommen oder die Menschen sollten nicht mehr mit dem Auto fahren oder fliegen oder sonst was machen, damit es keine Toten und Verletzten mehr durch Unfälle gibt. Letztendlich dreht es sich, wie bei allem was man im Leben macht, um das Restrisiko, egal ob Auto fahren, Atomkraftwerke und Chemiefabriken bauen oder Fracken. Wie wahrscheinlich ist ein Schadensfall bei Anwendung auf dem Stand der Technik und wie gravierend sind die möglichen Auswirkungen eines Schadens. Dieses Restrisiko und die Folgen werden für das Fracking zur Zeit sehr stark übertrieben.

 

Dass Fracking bei Tight-Gas-Lagerstätten (nicht bei Schiefergas) in Deutschland seit Jahrzehnten ohne bekannte Schäden angewendet wird, interessiert die Gegner nach wie vor gar nicht. Warum werden wohl immer wieder US-Vergleiche angestellt? Weil es von hier nichts zu melden gibt, da wir die Technik offenbar besser beherrschen als in den USA. Natürlich wird in Deutschland bei weitem nicht so viel gefrackt wie anderswo. Weltweit soll schätzungsweise bereits 2 Mio mal gefrackt worden sein, in Deutschland erst etwa 300 Mal überwiegend bei Gasbohrungen. Wie oft z.B . bei Geothermieprojekten gefrackt wurde, entzieht sich meiner Kenntnis. Es werden von den Gegnern zwar immer wieder Schadensfälle (z.B. Benzol und Quecksilber im Erdreich) in Deutschland mit Fracking in Verbindung gebracht, aber diese haben mit dem Frackingprozess nichts zu tun. Das sind Probleme, welche auch bei der normalen Förderung ohne Fracking vorkommen ... nun kann man wieder sagen, wenn dort nicht gebohrt worden wäre, hätte man auch nicht die Leitung verlegt, die dann undicht wurde usw. .....

 

Natürlich ist Fracking teurer als die konventionelle Onshore Förderung und (nicht nur) die US Firmen sind Profitorientiert, aber auch gerade deswegen werden die entsprechenden Firmen nur Vorkommen ausbeuten, welche sich lohnen. Ein Vorkommen für einen Minigewinn auszubeuten nur damit der Gaspreis sinkt und die Firma damit noch weniger verdient ist nicht besonders sinnvoll, geschweige denn Aktionärsfreundlich. Ein paar tausend Dollar mehr an Personalkosten fallen kaum ins Gewicht und bringen nicht die Entscheidung zwischen wirtschaftlich und unwirtschaftlich. Da gibt es andere Kostenfaktoren wie die Bohranlage und ganz wichtig die Bohrlochausrüstung. Wenn bei der Bohrlochausrüstung geschlampt wird, dann kann es zu Undichtigkeiten kommen und Gas und Lagerstättenwasser können in Erdschichten gelangen wo sie nicht hin gehören. Aber auch dies ist kein spezielles Problem des Frackingprozess, das kann auch bei ungefrackten Bohrungen passieren. Das Lagerstättenwasser, welches generell bei der Öl- und Gasförderung anfällt, ist auch ohne die beim Fracking eingesetzten Chemikalien kein Heilwasser. In einigen Ländern im Nahen Osten wird das Zeug einfach in die Wüste gekippt und die Sonne übernimmt den Rest. Übrig bleiben Bereiche, welche mit Kohlenwasserstoffen und zum Teil auch radioaktiven Partikeln verseucht sind, die dann vom Wind in alle Himmelsrichtungen verteilt werden. In den USA wird das offenbar ähnlich gehandhabt, nur dass die die Auffangbecken wohl halbwegs abdichten. Was anschließend damit passiert ist fraglich. Zum Teil sollen die Wässer aber offenbar einfach in das örtliche Abwassernetz geleitet oder auch schonmal direkt (ob absichtlich oder als "Unfall") in irgendwelche Flüsse gekippt worden sein.

 

Vom großen Anti-Fracking Tag gestern habe ich bislang kein nennenswertes Medienecho vernommen. Hoffentlich kommt nach der Bundestagswahl mal ein bisschen Bewegung in die ganze Sache.

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fgordonz
· bearbeitet von fgordonz

Unsinn Chemiewerke kann man dort bauen wo man will und wo die besten Bedingungen sind - Facking muss man dort bauen wo es was zu fracken gibt.

Wenn das Gasvorkommen neben dem besonders schützenswerten Gebiet ist ist kann man halt nicht 20 km davon entfernt seinen Frackingturm aufbauen - das Chemiewerk kann man dagegen auch 100 km weiter errichten.

 

Chemiewerke besitzen im Gegensatz zu Frackingansammlungen ein Gesamtsicherheitskonzept - mit zum Teil eigenen Spezialkräften - die Frackingansammlungen obwohl insgesamt vielleicht genauso gross sind haftungsrechtlich meist lokale Einzelunternehmen, und nichts davon ist vorhanden - während jedes Chemiewek so gebaut wird, dass es im Normalfall von Feuerwehren etc problemlos erreichbar ist, stehen die Frackingtürme halt irgendwo in der Pampa, dort wo es was zu fracken gibt - und übermorgen wieder wo ganz anders, die alte Stelle wird einfach dann hinter sich gelassen und sicher auch nicht mehr überwacht.

 

Und das ist eben der ganz wesentliche Unterschied - Chemiewerke sind unter Aspekten wie Infrastruktur und Rettungs und Schutzmaßnahmen planbar - beim Fracking geht das nicht, wo das Vorkommen ist muss gefrackt werden - und man kann überhaupt keine sinnvolle Sicherheit planen wie grosse Rückhaltebecken etc. weil man recht schnell den Standort verlässt und an einen neuen geht.

 

Die Karawane zieht beim Fracking "täglich" weiter und hinterlässt halt irgendwas, für das vielleicht dann irgendwann mal ein armes Schwein von Subsubunternehmer geradestehen müssen muss, von dem es eh nichts zu holen gibt.

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BondFan

Unsinn ...

 

Deine Behauptungen zum Fracking sind auch nicht viel besser...

 

USA ist nicht Deutschland. Für alle Öl- und Gasbohrungen, egal ob gefrackt oder nicht, müssen in Deutschland zig Genehmigungen eingeholt und Vorgaben zum Umwelt- und Grundwasserschutz eingehalten werden. Hierzulande haftet erstmal das für die Bohrung verantwortliche Unternehmen für alles was in unmittelbarem Zusammenhang mit der Bohrung geschieht. Die müssen auch für Schäden haften, welche ggf. nach Verfüllung und Rekultivierung auftreten. Da ist nichts mit aus den Augen aus dem Sinn oder soll der kleine Subunternehmer das mal regeln. Zur Zeit haben da nur die großen vier Explorationsunternehmen ExxonMobile, Wintershall, RWE Dea und Gaz de France wirklich etwas in der Pipeline und das sind bis auf ExxonMobile keine Bohrungen auf Schiefergas, sondern meist Bohrungen in Tight-Gas-Lagerstätten. Von den anderen zum Teil tatsächlich kleineren Explorationsfirmen sind solche Projekte noch ganz im Anfangsstadium, die haben meist nur erst einmal eine Konzession. In dieser Konzession oder auch Erlaubnisfeld (Mein Link) genannt, darf nach Kohlenwasserstoffen nur gesucht, aber nicht gefördert werden. Wenn es dort etwas gibt, müssen die Firmen sich erst noch eine sogenannten Bewilligung (Mein Link) vom Bergamt einholen um dort auch bohren zu dürfen. Darüber hinaus muss jedes Unternehmen, was in Deutschland bohren will, egal ob groß, klein, deutsch, kanadisch oder US-amerikanisch, auch noch die deutschen Vorschriften einhalten. Die Ergänzung der schon strengen Vorschriften um eine vielfach geforderte Umweltverträglichkeitsprüfung wird von den meisten Explorationsunternehmen ja grundsätzlich auch nicht abgelehnt. Eine UVP ist für ein ordentlich geplantes Frackingvorhaben, im Gegensatz zum Glauben vieler Gegner, kein unüberwindbares Hindernis.

 

In Deutschland gibt es darüber hinaus nicht so viele Firmen, die das Fracking an sich durchführen. Das sind meines Wissens nach nur die deutschen Töchter von Halliburton und Schlumberger. Und wenn die nachweislich Mist gebaut haben, wird der Auftraggeber die in Regress nehmen.

 

Einen Überblick über die 2012 niedergebrachten Öl- und Gasbohrungen und welche Konzessionen es gibt kann man im Jahresbericht 2012 des Landesbergamtes nachlesen. Seite 17-18 und 25-28. Mein Link. Der Rest des Berichts ist aber auch ganz interessant.

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fgordonz
· bearbeitet von fgordonz

Und das entscheidende vergisst Du. Klar kann man umweltfreundlich und sicher fracken - aber nicht wenn man das Gas günstig haben will. Wenn man Deine ganzen Sachen umsetzt kostet gefracktes Erdgas am Ende mehr als das was man aus Russland bekommt.

 

Fracking ist teuer und wenn man das nutzen will muss man eben Umweltstandards am Limit fahren - ansonsten macht es keinen Sinn, dann nutzt man lieber normales Erdgas.

 

Und das ist auch die Aussage die ich von den Konzernen kenne - und zwar nicht nur in Deutschland sondern auch z.B. in Polen - Fracking geht, aber nicht wirtschaftlich angesichts der dichten Besiedlung und den daraus resultierenden notwendigen Standards.

 

Klar man auch vermutlich Gold für 5.000 oder 10.000 Dollar die Unze umweltfreundlich in Deutschland fördern - macht man aber aus den gleichen Gründen (noch) nicht.

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dakac

Vaca Muerta (Tote Kuh) will nicht gefrackt werden: Proteste gegen Fracking in Patagonien

 

Die Bilanz der mehrstündigen Auseinandersetzung: mindestens 28 verletzte Demonstrationsteilnehmer, darunter der durch einen Schuss getroffene Rodrigo Barreira (33), Geschichtslehrer an einem Gymnasium in Neuquén.

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BondFan

Und das entscheidende vergisst Du. Klar kann man umweltfreundlich und sicher fracken - aber nicht wenn man das Gas günstig haben will. Wenn man Deine ganzen Sachen umsetzt kostet gefracktes Erdgas am Ende mehr als das was man aus Russland bekommt.

 

Fracking ist teuer und wenn man das nutzen will muss man eben Umweltstandards am Limit fahren - ansonsten macht es keinen Sinn, dann nutzt man lieber normales Erdgas.

 

Und das ist auch die Aussage die ich von den Konzernen kenne - und zwar nicht nur in Deutschland sondern auch z.B. in Polen - Fracking geht, aber nicht wirtschaftlich angesichts der dichten Besiedlung und den daraus resultierenden notwendigen Standards.

 

In dem Punkt sind wir durchaus gleicher Meinung. Ich hatte früher schon mal geschrieben, dass ich nicht daran glaube, dass es in Deutschland einen Schiefergasboom wie in den USA geben wird. Natürlich ist es das Ziel jedes Unternehmens die Kosten so niedrig wie möglich zu halten. Das ist ja auch durchaus legitim, das macht jedes Unternehmen in jeder Branche. Aber zum Glück haben wir hierzulande viele Vorschriften, die es nicht zulassen, dass um jeden Preis gebohrt und gefrackt werden kann. Dadurch ist der Bereich, in dem eine Förderung wirtschaftlich möglich ist, natürlich enger als z.B. in den USA. Und ich kenne bisher keine Aussage eines in Deutschland tätigen Explorationsunternehmens, dass die Vorschriften zum Wohle des Frackings aufgeweicht werden sollen.

 

Für Deutschland kann man aber ohnehin noch gar keine wirtschaftliche Aussage treffen. Eine generelle Aussage wie "Fracking in Deutschland lohnt sich nicht" ist nicht seriös und wird es daher auch nicht geben. Die Wirtschaftlichkeit ist von Vorkommen zu Vorkommen unterschiedlich und muss bei jeder Lagerstätte neu betrachtet werden. Ich kenne bisher auch keine Explorationsfirma in Deutschland, die diesbezüglich Stellung genommen hat. Dafür ist es auch noch viel zu früh. Man kennt die sicheren oder wahrscheinlichen Reserven noch gar nicht. Die Zahlen des BGR über die möglichen Reserven klingen natürlich verlockend, aber die Ermittlung der Höhe dieser möglichen Reserven hat doch eher etwas mit dem Blick in die Glaskugel zu tun. Es herrscht aber zur Zeit trotzdem eine Art Goldgräberstimmung. "Die Claims sind schon abgesteckt" wurde ja vielfach getitelt. Es werden auch nach wie vor Konzessionen vergeben, aber viel mehr ist bisher kaum passiert. Zur Zeit ist geologische Arbeit angesagt und selbst dort werden kaum noch Genehmigungen erteilt um z.B. Gesteinsproben aus mittleren Tiefen zu gewinnen. An fracken oder gar fördern ist da i.d.R. noch gar nicht zu denken.

 

Einzig Exxon hat bisher 5 oder 6 Probebohrungen in verschiedene Schiefergesteine abgeteuft um hauptsächlich Gesteinsproben zu gewinnen. Dies ist aber schon ein wenig her und wurde noch genehmigt, bevor die allgemeine Panikmache betrieben wurde. Ich glaube in zwei Bohrungen wurden sogar Test-Fracs durchgeführt um die Gesteinsmechanik zu analysieren. Alle Exxon-Schiefer-Bohrungen müssten bisher kein offizielles Ergebnis erhalten haben. (Hab die Zahlen nicht genau im Kopf, müsste mir nochmal die LBEG-Berichte durchgehen)

 

Die erteilten Konzessionen sind zeitlich begrenzt, können zwar verlängert werden, aber es gibt Vorgaben, dass ein Konzessionsinhaber in bestimmter Art und Weise in der Konzession aktiv werden muss. Also Konzession sichern und dann 10 Jahre liegen lassen ist nicht. Wenn der Nachweis nicht erbracht wird, dann ist nichts mit Verlängerung und die Konzession wird ggf. an jemand anderes vergeben. In der LBEG-Datenbank sind die Angaben zu den vergebenen Konzessionen in Niedersachen und Schleswig-Holstein frei für jeden zugänglich. Dort kann man sehen, wer der Inhaber der Konzession ist und wann sie abläuft.

 

Aber es gibt ja nicht nur das Schiefergas, viel wichtiger sind zur Zeit eigentlich die sogenannten Tight-Gas-Lagerstätten. Hier sind die sicheren und wahrscheinlichen Reserven hinlänglich bekannt. Die meisten dieser Lagerstätten sind ja auch bereits erschlossen und sind mit Fracking heute schon nachweislich sicher und wirtschaftlich förderbar. Und dieses Gas ist auch nicht teurer als das aus Russland. Für die Erweiterung dieser Felder werden zur Zeit aber auch keine Genehmigungen mehr erteilt.

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fgordonz
· bearbeitet von fgordonz

Klar sollte man sich die Optionen offen lassen - aber nun ja die Vorkommen rennen halt auch nicht davon - und es gibt ja genug vielversprechende Entwicklungen in Richtung green fracking.

 

Aktuell finde ich das halt wenig sinnvoll angesichts der Kosten wenn man das umweltfreundlich machen will - ich mein das Gas ist da drinnen seit Millionen von Jahren, am weltweiten Gasmarkt gibt es ein immer grösseres Überangebot - ich denke nicht, dass hier tatsächlich irgendwelche Eile besteht das in den nächsten Jahrzehnten anzugehen.

 

Wär ja anders wenn man sagen müsste, wenn man das jetzt nicht rausholt ist es weg... aber dem ist ja nicht so.

 

Man macht doch auch keine risikante Investitionen in fallende Aktien - wieso sollte man dann sich aktuell überhaupt damit ernsthaft beschäftigen in noch relativ gefährliches bzw teures Fracking bei fallenden Gaspreisen zu investieren.... denke da gibt es wesentlich wichtigere Probleme.

 

Wenn BER in den Vollbetrieb geht sollte man sich ernsthaft damit wieder auseinandersetzen, also sich die nächsten Jahrzehnte anderen Probleme widmen :D :D

 

Für so ein Hightech + Hochlohnland wie Deutschland denke ich ist es strategisch sinnvoller die Reserven einfach mal drin zu lassen, solange man sich auf dem Weltmarkt bei sogar fallenden Preisen bedienen kann - ist doch wie ein netter Sparstrumpf.

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checker-finance

Ein schwacher Artikel, aber eine aufschlußreiche Diskussion in den anschliessenden comments: http://m.seekingalpha.com/article/1685152#comments_header

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LagarMat

Exxon-Chef und Fracking

Fracking? Ja! Aber bitte nicht vor der eigenen Haustür: Kaum ein Konzern trommelt so sehr für die Gasfördermethode Fracking wie ExxonMobil. Der Enthusiasmus von Konzernchef Rex Tillerson endet jedoch, wenn sein eigenes Anwesen betroffen ist.

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checker-finance

Exxon-Chef und Fracking

Fracking? Ja! Aber bitte nicht vor der eigenen Haustür: Kaum ein Konzern trommelt so sehr für die Gasfördermethode Fracking wie ExxonMobil. Der Enthusiasmus von Konzernchef Rex Tillerson endet jedoch, wenn sein eigenes Anwesen betroffen ist.

 

Er ist ja nicht gegen Fracking, sondern gegen den 40m hohen Wasserturm. Er sorgt sich nicht um das Grundwasser, sondern um den Wert seines Grundstücks, der durch die optische Beeinträchtigung und durch den Lastwagenlärm sinken könnte. Ich sehe da keinen Widerspruch zu den Aktivitäten des Konzerns, den er als CEO leitet.

 

Der Artikel streift aber am Rande ein großes Problem vom Fracking, nämlich den enormen Wasserbedarf in arriden Gegenden wie Texas. Bauern können nicht die Preise für Wasser zahlen, die Fracker zahlen können. In ökonomischer Konsequenz werden daher einige Farmer pleite gehen.

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Zinsen

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BondFan

In Niedersachsen kommt langsam Bewegung in die Sache.

 

Mein Link

 

Mein Link

 

Dass lässt hoffen, dass bereits beantragte Fracmaßnahmen auf Sandstein-Lagerstätten bald genehmigt werden und ggf. neue Projekte gestartet werden können.

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checker-finance

Auch in den USA mehrt sich der Widerstand gegen Fracking: http://www.upstreamonline.com/live/article1359595.ece

A former executive of Mobil Oil who now resides in upstate New York has come down hard against hydraulic fracturing, saying the controversial completion practice cannot be done safely.

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tyr
· bearbeitet von tyr

Wenn man mal abwägt: Mögliche - und bislang unbewiesene - Umweltschäden durch Fracking und dafür eine sichere Energieversorgung zu niedrigen Preisen und dagegen sichere Ressourcenverschleuderung, Umweltverschandelung, sinkende Versorgungssicherheit und die höchsten Strompreise in Europa durch die Energiewende - ich wüßte, für was ich mich entscheiden würde.

Die Abwägung ist deutlich einfacher. Gar nichts tun, alles so weiterlaufen lassen wie bisher: der gesamte Karren der Lebensbedingungen auf diesem Planeten fährt in den nächsten Jahrzehnten und Jahrhunderten kräftig gegen die Wand. Meerwasserspiegel steigt, Unwetterkatastrophen, Wüstenbildung, Armutsmigration, gewaltsame Konflikte ausgelöst durch die Folgen der Umweltschäden. Man kann nicht unendlich lange fossile Rohstoffe aus der Erdkruste fördern und die Schadstoffe in die Umwelt entlassen ohne dass das immer stärkere Auswirkungen auf die Lebensbedingungen auf diesem Planeten hat. Das ist hier ein geschlossenes System und es gibt auch keine zweite Erde, auf die wir dann einfach umsiedeln, wenn die bisherige verbraucht und kaputt ist.

 

Der andere Weg wäre, endlich anzufangen, die Verantwortung für die Bewirtschaftung dieses Planeten mit mehreren Milliarden Menschen aufzunehmen und die Auswirkungen auf die Umwelt zu begrenzen. Da werden sich viele Menschen bewegen und es wird viel verändert werden müssen. Es wird in jedem Fall viel Raum für Kritik dabei entstehen, da die Veränderungen nunmal ein Abweichen von bisherigen bequemen Verhaltensmustern vom Leben auf Kosten der Umweltbedingungen der Allgemeinheit bedeuten.

 

Du willst die Bequemlichkeit und das Leben auf Kosten verschlechterter Lebensbedingungen in der Zukunft weiter durchziehen. Dein gutes Recht, es war ja in der Vergangenheit so schön und Veränderungen sind unbequem, das will man nicht. Lieber erstmal sehen, wie lange man noch bequem den Karren weiter gegen die Wand fahren kann, wird schon nicht so schlimm werden. Die Probleme sollen bitte die anderen tragen, Hauptsache, dir geht es gut.

 

Die Einsicht, dass das Weitermachen wie bisher in Zukunft nicht mehr funktionieren wird ist mittlerweile globaler Konsens. Das wird nicht mehr diskutiert. Es geht nur noch darum, das Problem zu lösen, dass momentan die Umweltschäden noch an vielen Stellen für die (oft wohlhabenden) Entscheidungsträger ertragbar sind, so dass kein Land für die Allgemeinheit in Vorleistung gehen möchte. Das Prinzip ist auch als Tragik der Allmende bekannt: http://de.wikipedia.org/wiki/Tragik_der_Allmende Es gibt in den Demokratien zu viele reaktionäre Kräfte, die sich nicht bewegen möchten und nichts bereit sind aufzugeben, um die Lebensbedingungen auf diesem Planeten dauerhaft lebenswert zu erhalten.

 

Das wird sich aber zwangsweise in Zukunft lösen. Entweder, der Karren wird dank genügend Kräften mit reaktionärer Einstellung gegen die Wand gefahren und die Masse leidet oder es wird rechtzeitig die Bremse reingehauen und eben z. B. die Energieversorgung Schritt für Schritt auf regenerative Energien umgestellt. Das wird aufwändig, teilweise schmerzhaft und es wird dauern. Es gibt aber keine Alternative dazu. Man kann sich nur überlegen, wie man die schmerzhafte Umstellung über die Zeit verteilt und wie viele Umweltkatastrophen man vorher bereit ist zu ertragen, bis man die Lektion gelernt hat. Die alles-so-lassen-wie-bisher-Strategie fährt sicher gegen die Wand. Und dann spielt es auch keine Rolle mehr, dass einige ewig-Gestrige irgendwann mal Jahrzehnte oder Jahrhunderte vorher ein paar Euro gespart und auf Kosten der Allgemeinheit ein vermeintlich bequemeres Leben hatten.

 

Dabei ist die Umweltbewegung eigentlich ein zutiefst konservatives Ziel. Man möchte ja nichts weiter als eine für Menschen weiterhin lebenswerte und gesunde Umwelt erhalten. Bewahren. Nur muss dafür eben noch vieles geändert werden und alte schädliche Verhaltensweisen und einige bestimmte Besitzstände werden aufgegeben werden müssen.

 

Ich empfehle zum Thema folgendes Video von Harald Lesch, u. a. Professor für Physik an der LMU München:

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WOVA1

.. Meerwasserspiegel steigt, Unwetterkatastrophen, Wüstenbildung, Armutsmigration, gewaltsame Konflikte ausgelöst durch die Folgen der Umweltschäden. Man kann nicht unendlich lange fossile Rohstoffe aus der Erdkruste fördern und die Schadstoffe in die Umwelt entlassen ohne dass das immer stärkere Auswirkungen auf die Lebensbedingungen auf diesem Planeten hat. Das ist hier ein geschlossenes System und es gibt auch keine zweite Erde, auf die wir dann einfach umsiedeln, wenn die bisherige verbraucht und kaputt ist.

..

 

In Südhessen gibt es Planungen, eine ( bescheidene ) Ölförderung wiederaufzunehmen - die Quellen wurden bis vor ca 30 Jahren ausgebeutet und dann damals als unwirtschaftlich aufgegeben. Was erstmal nichts mit Fracking zu tun hat.

 

Die regionale BUND-Gruppe formuliert ihre Ablehnung genau mit demselben - ich nenne es mal fundamentalistischen - Grund:

 

Wir sind dagegen, weil wir gegen die Förderung jeglicher fossilen Energie sind - schließlich landet jegliche fossile Energie als CO2 in der Luft.

 

Kann man ja so sehen - nur reicht die verfügbare Technologie heute wirklich aus, um auf fossile Energieträger

und gleichzeitig noch auf Kernenergie zu verzichten ?

 

Beispiel Morbach im Hunsrück ( nie dagewesen (?) - ist eine hübsche Wandergegend ) :

 

Die Gemeinde will bis 2020 - zumindest was Strom und Heizung angeht - autark sein.

Was mit relativ wenigen Einwohnern und einer grossen Fläche vielleicht sogar klappen könnte.

Allerdings:

 

Morbach produziert heute etwa dreimal so viel Strom, wie die Privathaushalte benötigen, aber wegen des hohen Industrieanteils nur ein Viertel des tatsächlich verbrauchten Stroms.

 

Der hohe Industrieanteil dürfte schlicht eine ortsansässige Molkerei sein.

 

Und das Beispiel übernehmen wir dann bis 2030 auch für -im Weltmassstab mittelgrosse Dörfer- wie Fankfurt ?

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checker-finance

Nun ja, sicherlich wird aus einer Ideologie heraus viel abgeleitet und aktuelle konkrete Themen wird dann ein Argumentationsmantel übergestülpt, der nicht paßt. Das ist beim Fracking nicht anders.

 

Beim Fracking ist erst einmal zu unterscheiden, ob das zu Erdöl- oder Erdgas-Förderung führt. Erdgas verbrennt sauber und nahezu rückstandsfrei. Außerdem ist der CO2-Ausstoß zumindest bei der Verstromung sehr viel niedriger als bei der Verbrennung von Erdöl-Brennstoffen. Insofern wird Erdgas in den USA teilweise auch als "grüne Energie" gelabelt.

 

Auf einem anderen Blatt steht, die "Sauberkeit" der Förderung als solcher. Massenweise Frischwasser in hochgradig kontaminiertes Abwasser zu verwandeln und einen Cocktail von chemikalien in den Untergrund zu verpressen, ist sicherlich ein dankbarer Angriffspunkt für Fracking-Gegner.

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Holgerli
· bearbeitet von Holgerli

Kann man ja so sehen - nur reicht die verfügbare Technologie heute wirklich aus, um auf fossile Energieträger

und gleichzeitig noch auf Kernenergie zu verzichten ?

 

Beispiel Morbach im Hunsrück ( nie dagewesen (?) - ist eine hübsche Wandergegend ) :

 

Die Gemeinde will bis 2020 - zumindest was Strom und Heizung angeht - autark sein.

Was mit relativ wenigen Einwohnern und einer grossen Fläche vielleicht sogar klappen könnte.

Allerdings:

 

Morbach produziert heute etwa dreimal so viel Strom, wie die Privathaushalte benötigen, aber wegen des hohen Industrieanteils nur ein Viertel des tatsächlich verbrauchten Stroms.

 

Auch wenn es jetzt OT (bzw. zumindest weit vom Thema Fracking weg geht):

 

Grundsätzlich werden in Deinem Post die Probleme alle angesprochen:

 

1. Energiewende ist nicht nur Strom sondern auch bzw. vor allem Primärenergie (also zusätzlich Verkehr und Heizen). Gerade der Bereich Primärenergie ist aber weder im öffentl. noch politischen Fokus. Erdgas aus Russland wird immer nur mit den Gaskraftwerken für die Stromproduktion gleichgesetzt. Nicht aber, dass der überwiegende Teil fürs Heizen genutzt wird. Soll heissen: Wenn Putin den Gashahn zudreht werden verdammt viele Leute merken, dass Gas mehr als nur Strom ist

2. Atomkraft ist in Deutschland ausschließlich Stromerzeugung. Aktuell gibt es meines Wissens kein AKW was auch Fernwärme anbietet. Frage: Brauchen wir AKWs? Meine Antwort/Meinung: Zur Stromerzeugung nicht, die können wir auch ohne locker decken. Zum Primärenergieverbrauch tragen die AKW eh nichts bei. Also: Weg damit.

3. Energieverbrauch in der Industrie: Hier wird m.M.n. in Deutschland nichts getan, um den Gesamtenergieverbrauch signifikant zu senken. In Japan gibt es Beispiele, dass aufgrund des gestiegenen Energiepreises sehr schnell, sehr preiswert und durch sehr einfache Methoden bis zu 20% Energie in der Industrie eingespart werden konnten

4. Erneuerbare Energien werden immer mit Flächenverbrauch gleichgesetzt. Jedes Gebäude das ich kenne hat ein Dach. Konsequent genutzt ist hier noch sehr viel ungenutze Fläche, deren Verbrauch niemanden juckt.

5. Wurde nur indirekt genannt: Weil ich mich selber mit dem Thema seit 2 Jahren auseinandersetze: Der Bereich energetische Sanierung von Privathäusern ist in Deutschland primär zu einer ABM-Maßnahme für die Dämmstoffindustrie und das Handwerk verkommen. Beispiel: Um unser Haus (40 Jahre alt) KfW-Standard-tauglich zu machen wurden uns Maßnahmen für 50.000 bis 70.000 Euro vorgeschlagen. Bis jetzt sind Maßnahmen für 7000 Euro umgesetzt und Stromkosten konnten um 30% und Heizkosten um ca. 20% gesenkt werden. Dieses Jahr werden nochmal Maßnahmen für 6000 Euro durchgezogen, die weitere 20% Heizkostensenkung bringen werden.

Das Problem mit der energetischen Sanierung im Privatbereich (EFH, kleine MFHs) scheint zu sein, dass halt wohl vermehrt dieses teuren KfW-festen Angebote reinkommen, die Leute an zu rechnen fangen und merken dass sich das nicht lohnt. Also wird vom einen Extrem mit der - ich nenne es mal "KfW-Luxussanierung" ins andere Extrem geschwenkt: Ich investiere exakt 0 Euro, weil ich keine/kaum Mieter habe die mir die Luxus-Sanierung bezahlen. Die Sanierung der kleinen Schritte mg aber kaum jemand gehen. Bei uns in der Siedlung sind die Häuser im Schnitt 40 bis 50 Jahre alt. 25 Häuser. Bei einem wurde die Luxussanierung durchgeführt. Bei einem weiteren Fenster und Haustür ausgewechselt. Bei meinem gehe ich seit 3 Jahren den Weg der kleinen Schritte und versuche ein Zwischending zwischen Luxussanierung und nur Fenster + Türen. Fakt ist: 3 von 25 Häusern = 12%. Bedeutet 88% Sanierungsbedarf immer noch offen. Ich lasse mich gerne eines Besseren belehren. Aber ich denke nicht, dass es in anderen EFH-Siedlungen in Deutschland anders aussieht.

 

Um jetzt wieder aufs Thema Fracking zu kommen: Hat wer Zahlen die zeigen wie lange sich Deutschland durch Fracking unabhängig machen könnte?

Ich habe gerade nochmal selber gesucht:

Lt. EU liegen unter Deutschland 0,2 bis 0,5 Billionen Kubikmeter Schiefergas: Süddeutsche Zeitung

Lt. Wikipedia lag der Verbrauch bei ca. 0,1 Billionen Kubikmeter Erdgas: Wikipedia

 

Wir reden hier von maximal 5 bis 7 Jahre (theoretischer) Unabhängigkeit. Lohnt es sich dafür überhaupt auch nur ein bischen Umwelt oder Trinkwasser zu gefährden? Oder habe ich einen Rechenfehler begangen?

 

Und bitte nicht nur auf den Bereich Strom sondern auch und besonders auf den Bereich Heizen und Verkehr bezogen? Ich denke, dass gerade in Punkt 5 die Sprengkraft für die Energie-Unabhängigkeit von Deutschland liegt.

 

Edith sagt: Punkt 5 noch ergänzt.

Ediths Schwester meint: Noch Infos zur Schiefergasmenge und zum Gasverbrauch in Deutschland ergänzt.

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tyr

In Südhessen gibt es Planungen, eine ( bescheidene ) Ölförderung wiederaufzunehmen - die Quellen wurden bis vor ca 30 Jahren ausgebeutet und dann damals als unwirtschaftlich aufgegeben. Was erstmal nichts mit Fracking zu tun hat.

 

Die regionale BUND-Gruppe formuliert ihre Ablehnung genau mit demselben - ich nenne es mal fundamentalistischen - Grund:

 

Wir sind dagegen, weil wir gegen die Förderung jeglicher fossilen Energie sind - schließlich landet jegliche fossile Energie als CO2 in der Luft.

 

Kann man ja so sehen - nur reicht die verfügbare Technologie heute wirklich aus, um auf fossile Energieträger

und gleichzeitig noch auf Kernenergie zu verzichten ?

 

Beispiel Morbach im Hunsrück ( nie dagewesen (?) - ist eine hübsche Wandergegend ) :

 

Die Gemeinde will bis 2020 - zumindest was Strom und Heizung angeht - autark sein.

Was mit relativ wenigen Einwohnern und einer grossen Fläche vielleicht sogar klappen könnte.

Allerdings:

 

Morbach produziert heute etwa dreimal so viel Strom, wie die Privathaushalte benötigen, aber wegen des hohen Industrieanteils nur ein Viertel des tatsächlich verbrauchten Stroms.

 

Der hohe Industrieanteil dürfte schlicht eine ortsansässige Molkerei sein.

 

Und das Beispiel übernehmen wir dann bis 2030 auch für -im Weltmassstab mittelgrosse Dörfer- wie Fankfurt ?

 

Wieder mal sollte differenziert werden. Die lokale Umweltschutzgruppe verfolgt sicher auch not-in-my-backyard-Bedürfnisse: http://de.wikipedia.org/wiki/Nimby

 

In hübschen Wandergegenden wird sich doch hoffentlich der lokale Umweltschutzverein gegen eine Neuaufnahme vom industriellen Abbau von fossilen Energieträgern stellen. Das würde ich jetzt nicht auf globale Zusammenhänge übertragen. Ich möchte das Prinzip nicht weiter vertiefen, es ist im NIMBY-Artikel in der Wikipedia erschöpfend beschrieben.

 

Der zweite Punkt, den ich glaube aus deinem Posting herauszulesen: regenerative Energieerzeugung reicht noch nicht für den Großmaßstab aus. Das sehe ich auch so. Das geht vielleicht in Norwegen, wo geringe Bevölkerungsdichte und eine große geografisch günstige Landfläche für Wasserkraft zusammenkommen. In Ländern wie Deutschland mit anderen Bedingungen ist das Potenzial dafür beim derzeitigen Stand der Technik begrenzt, es sei denn, jemand baut morgen wirtschaftlich betreibbare und ökologisch saubere Fusionskraftwerke. Das ist noch nicht absehbar.

 

Dann müssen eben die Länder herhalten, die z. B. eine hohe Sonneneinstrahlung und viel ungenutztes Land bei stabilen politischen und wirtschaftlichen Verhältnissen haben und die Energie mit geeigneten Mitteln mit den Verbraucherländern wie Deutschland austauschen. Auch das ist denkbar und technisch machbar. Man muss es nur tun und es wird Schmerzen bei denen verursachen, die am derzeitigen Geschäft des Förderns und Verbrennens von fossilen Rohstoffen gut verdienen.

 

Alles machbar. Die Umweltschäden sind nur noch nicht schmerzhaft genug. Es lebt sich noch zu bequem nach den alten schädlichen Verhaltensmustern. Das ändert sich zwangsweise in Zukunft, wenn entweder die Folgen der Umwelschäden zu schmerzhaft werden und/oder die fossilen Ressourcen zur Neige gehen und zu teuer werden. Ganz ohne Öko-Fundamentalismus.

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checker-finance
Um jetzt wieder aufs Thema Fracking zu kommen: Hat wer Zahlen die zeigen wie lange sich Deutschland durch Fracking unabhängig machen könnte?

Ich habe gerade nochmal selber gesucht:

Lt. EU liegen unter Deutschland 0,2 bis 0,5 Billionen Kubikmeter Schiefergas: Süddeutsche Zeitung

Lt. Wikipedia lag der Verbrauch bei ca. 0,1 Billionen Kubikmeter Erdgas: Wikipedia

 

Wir reden hier von maximal 5 bis 7 Jahre (theoretischer) Unabhängigkeit. Lohnt es sich dafür überhaupt auch nur ein bischen Umwelt oder Trinkwasser zu gefährden? Oder habe ich einen Rechenfehler begangen?

 

Nicht sämtliche Schiefergasreserven sind ökonomisch förderbar. Was wissenschaftlich als Reserve gemessen wird, schrumpft dann schnell zusammen.

 

Im übrigen gibt es ein globales Überangebot an Gas. Wenn schon, dann würde es sich eher lohnen, ein Gas-Import-Terminal zu bauen, so wie es die Litauer gemacht haben. Dann kann man nämlich auf dem Weltmarkt Erdgas einkaufen - immer schön dort, wo es am billigsten ist.

 

Allerdings sind die Verbrauchsdaten nicht statisch. Wenn Erdgas billiger wäre, würde auch der Verbrauch steigen. Gas-Thermen in Wohnhäusern und Gas-Aggregate in Firmen sind relativ schnelle Investitionen. Gas-Tankstellennetz für PKW ist eher zäh. Aber gerade die Busse des ÖPNV und innerdeutscher LKW-Transport wären realistisch bzw. sind schon realisiert (ÖPNV).

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Holgerli

Nicht sämtliche Schiefergasreserven sind ökonomisch förderbar. Was wissenschaftlich als Reserve gemessen wird, schrumpft dann schnell zusammen.

 

Im übrigen gibt es ein globales Überangebot an Gas. Wenn schon, dann würde es sich eher lohnen, ein Gas-Import-Terminal zu bauen, so wie es die Litauer gemacht haben. Dann kann man nämlich auf dem Weltmarkt Erdgas einkaufen - immer schön dort, wo es am billigsten ist.

 

 

 

Deswegen schrieb ich ja von theoretischer Unabhängigkeit. Was ich damit sagen wollte: Fracking in Deutschland ist ungleich energetische Unabhängigkeit wie in den USA. In Deutschland könnte man höchstens fürein paar Jahre einen Teil des benötigten Gases fördern nie aber 100% der benötigten Menge. Und beides auch nicht längerfristig. Meine Meinung: Wenn es also eh nichts bringt kann man es gleich bleiben lassen. Zumindest im politischen und umweltpolitischen Kontext. Und ob man der Wirtschaft die Umwelt opfern muss, dass sollte die Bevölkerung entscheiden und keine Lobbyisten mit Geldkoffern.

 

Bezüglich des LNG-Terminals bin ich bei Dir. Fände ich auch gut. Aber hier gibt es scheinbar das klassische Henne-Ei Problem: Solange russisches Gas da ist lohnt sich LNG nicht und es werden keine Terminals gebau. Wenn russisches Gas fehlt würde sich LNG lohnen es fehlen aber die Terminals: manager-magazin

Und scheinbar ist ein LNG-Terminal für Deutschland eine Never-ending-Story: Frankfurter Rundschau von 2009

 

Zitat: Die Pläne für den Terminal in Wilhelmshaven liegen schon seit Jahrzehnten in den Schubladen", moniert ein Sprecher der Münchener Linde AG. [...] Doch mit einer Realisierung des Projekts rechnet der Gasspezialist, der über Jahre an den Planungen für Wilhelmshaven beteiligt war, dennoch nicht. Die Margen beim Pipelinegas seien für die Versorger attraktiver.

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WOVA1

 

Allerdings sind die Verbrauchsdaten nicht statisch. Wenn Erdgas billiger wäre, würde auch der Verbrauch steigen. Gas-Thermen in Wohnhäusern und Gas-Aggregate in Firmen sind relativ schnelle Investitionen. Gas-Tankstellennetz für PKW ist eher zäh. Aber gerade die Busse des ÖPNV und innerdeutscher LKW-Transport wären realistisch bzw. sind schon realisiert (ÖPNV).

 

Ganz und gar nicht statisch. Jedenfalls nicht auf eine Frist von 10 Jahren.

Wenn ich mir so ansehe, welche Industrieunternehmen es so gegenwärtig in die USA zieht.

Eine Voestalpine nimmt 2015 eine Anlage zu Herstellung von Eisenschwamm in Betrieb (Direktreduktion mit Erdgas),

eine BASF plant eine Anlage zur Propylen-Herstellung. Eine Anlage zur Ammoniak-Herstellung für Düngemittel ist wohl schon im Bau.

 

Kurz: alles was viel Energie oder Gas als Input braucht, geht in die USA oder an den persischen Golf.

So kann Europa natürlich auch seine Klimaziele erreichen - wir führen einfach alles ein, was viel Energie benötigt.

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qed1984

Nicht sämtliche Schiefergasreserven sind ökonomisch förderbar. Was wissenschaftlich als Reserve gemessen wird, schrumpft dann schnell zusammen.

 

Im übrigen gibt es ein globales Überangebot an Gas. Wenn schon, dann würde es sich eher lohnen, ein Gas-Import-Terminal zu bauen, so wie es die Litauer gemacht haben. Dann kann man nämlich auf dem Weltmarkt Erdgas einkaufen - immer schön dort, wo es am billigsten ist.

 

 

 

Deswegen schrieb ich ja von theoretischer Unabhängigkeit. Was ich damit sagen wollte: Fracking in Deutschland ist ungleich energetische Unabhängigkeit wie in den USA. In Deutschland könnte man höchstens fürein paar Jahre einen Teil des benötigten Gases fördern nie aber 100% der benötigten Menge. Und beides auch nicht längerfristig. Meine Meinung: Wenn es also eh nichts bringt kann man es gleich bleiben lassen. Zumindest im politischen und umweltpolitischen Kontext. Und ob man der Wirtschaft die Umwelt opfern muss, dass sollte die Bevölkerung entscheiden und keine Lobbyisten mit Geldkoffern.

 

Bezüglich des LNG-Terminals bin ich bei Dir. Fände ich auch gut. Aber hier gibt es scheinbar das klassische Henne-Ei Problem: Solange russisches Gas da ist lohnt sich LNG nicht und es werden keine Terminals gebau. Wenn russisches Gas fehlt würde sich LNG lohnen es fehlen aber die Terminals: manager-magazin

Und scheinbar ist ein LNG-Terminal für Deutschland eine Never-ending-Story: Frankfurter Rundschau von 2009

 

Zitat: Die Pläne für den Terminal in Wilhelmshaven liegen schon seit Jahrzehnten in den Schubladen", moniert ein Sprecher der Münchener Linde AG. [...] Doch mit einer Realisierung des Projekts rechnet der Gasspezialist, der über Jahre an den Planungen für Wilhelmshaven beteiligt war, dennoch nicht. Die Margen beim Pipelinegas seien für die Versorger attraktiver.

 

http://www.zerohedge...ral-gas-exports

http://www.eia.gov/d...t/n9100us2a.htm

 

 

Ob die Fracking Revolution in den USA wirklich dauerhaft ist, ist sehr zweifelhaft. Der obige Artikel ist lesenswert um einige Mythen aufzuräumen. Kurzzusammenfassung:

 

 

Die USA sind immer noch ein Importeur von Erdgas, die Förderkapazität von Fracking Bohrlöchern nimmt im Zeitverlauf stark ab (sehr viel stärker als bei konventionellen Quellen), die Annahmen bzgl. des zukünftigen inner-ammerikanischen Gasverbrauchs sind zu niedrig (Erdgas verdrängt Kohlekraftwerke, Erdgasverbrauch steigt stärker als die Annahmen es voraussagen). Desweiteren wird amerikanisches Gas (sollte es in Zukunft exportiert werden) zu den Gebieten mit den höchsten Preisen strömen, ergo Japan und Asien und nicht Europa.

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Holgerli
· bearbeitet von Holgerli

Kalifornien hat 96 Prozent weniger Erdöl als erwartet

 

In Kalifornien stirbt gerade der Traum vom Öl-Reichtum. Nach Behördenschätzungen lagern unter dem Bundestaat 96 Prozent weniger Schieferöl-Reserven als gedacht. Die Gründe für die Fehlschätzung: Unwissenheit und zu hohe Erwartungen

 

Fazit:

Die neuen Zahlen stellen das gesamte Öl-Förderprogramm in dem Bundesstaat in Frage. "Vor diesem Hintergrund ist es nicht rentabel, Öl mit Techniken wie dem Fracking zu fördern", sagt EIA-Analyst John Staub.

 

Quelle: Focus Money Online

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