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BondFan

Hydraulic Fracturing / Fracking / Fracen

Empfohlene Beiträge

BondFan

Fracing ist kein neues Verfahren, das sich in Deutschland breit gemacht hat. Die Technik wird schon seit Jahrzehnten hierzulande eingesetzt.

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Sthenelos
· bearbeitet von Sthenelos

Echt? Die Qullen die ich gefunden habe (ohne zu Wissen ob die richtig/vollständig sind) erzählen was anderes.

 

Z:B. hier http://www.unkonvent...in-deutschland/

 

Auf der Seite http://www.unkonvent...asfoerderung.de gibt es insgesamt ein paar gute Hinweise.

 

und hier eine Artikelübersicht: http://www.unkonventionelle-gasfoerderung.de/artikeluebersicht/

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BondFan

Deine Links beziehen sich auf die unkonventionelle Gasförderung. Diese Gasvorkommen werden in der Tat erst seit einigen Jahren erkundet und erschlossen. Am bekanntesten ist dabei das Schiefergas, aber auch das sogenannte Tight Gas gehört zum unkonventionellen Gas. Will man dieses Gas wirtschaftlich fördern kommt man ums Fracen kaum herum. In der "normalen" also konventionellen Förderung ist es nicht immer nötig, da das Gestein meist durchlässig genug ist um wirtschaftlich fördern zu können. In Deinem ersten Link steht ja auch, dass es bei den konventionellen Gasbohrungen nicht so oft vorkommt.

 

Hast Du mal den von Dir weiter oben verlinkten Wiki-Artikel zum Fracen komplett angeschaut ? Da steht gleich im oberen Bereich, dass es die Technik seit den 1940er Jahren gibt. Laut ExxonMobil wird sie in Deutschland seit etwas 50 Jahren angewendet Mein Link Man kann also eigentlich davon sprechen, dass die Technik erprobt ist. Auf der Exxon Seite ist auch eine ganze Reihe Fragen gestellt worden. Sollte man sich auf jeden Fall auch mal durchlesen.

 

Auf Handelsblatt.com stand vor ein paar Wochen auch ein Artikel zum Thema Mein Link

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Ramstein

Wir werden alle sterben. Halt. Falsch. Wir sind doch schon tot. Denn bekanntermaßen wurden von 1945 bis 1980 durch oberirdische Kernwaffentests ca. 3.000 bis 5.000 Kilo Plutonium in die Luft geblasen. Kann man heute weltweit nachweisen. Allerdings braucht man sich da nicht mehr auf die Suche zu begeben, denn die Verursacher sind bekannt. Bei einem bisschen Jod-131 können aber die Medien wunderbar wieder die Panik-Sau durchs Dorf treiben. tongue.gif

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BondFan

Wir werden alle sterben. Halt. Falsch. Wir sind doch schon tot. Denn bekanntermaßen wurden von 1945 bis 1980 durch oberirdische Kernwaffentests ca. 3.000 bis 5.000 Kilo Plutonium in die Luft geblasen. Kann man heute weltweit nachweisen. Allerdings braucht man sich da nicht mehr auf die Suche zu begeben, denn die Verursacher sind bekannt. Bei einem bisschen Jod-131 können aber die Medien wunderbar wieder die Panik-Sau durchs Dorf treiben. tongue.gif

 

:thumbsup:

 

So sehe ich das z.B. auch beim Fracen ... allerdings bin ich bei dem Thema beruflich vorbelastet.

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Archimedes
· bearbeitet von Archimedes

Eventuell macht ihr einfach einen Thread zum Fracken auf.

-

Edit: You will never know

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Gerald1502

Habe die Beiträge aus diesem Thema ausgegliedert und diesen Thread über das Fracen erstellt. Hier könnt ihr Euch dazu weiter austauschen. ;)

 

Viele Grüße

Gerald

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klausk
· bearbeitet von klausk

Fracing scheint ein forumspezifischer Ausdruck zu sein, der sogar in den Titel des Threads übernommen wurde. Ich kenne nur Fracking. Die genannten Links ebenso.

 

Echt? Die Qullen die ich gefunden habe (ohne zu Wissen ob die richtig/vollständig sind) erzählen was anderes.

Z:B. hier http://www.unkonvent...in-deutschland/

Auf der Seite http://www.unkonvent...asfoerderung.de gibt es insgesamt ein paar gute Hinweise.

und hier eine Artikelübersicht: http://www.unkonvent...ikeluebersicht/

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Archimedes

Das Thema lohnt aber schon der Diskussion.

Soweit mir bekannt, war ursprünglich die Erlaubnis zur Verbringung von "Abfall"-Flüssigkeiten in tiefe Lagerstätten wie folgt gedacht:

Tiefenwasser und Bohrwasser welches durch Schwermetalle und andere Giftstoffe aus den Lagerstätten verunreinigt wurde,

konnte in die gleiche (z.B. geothermische Kreisläufe) oder auch andere stillgelegte Lagerstätten gepumpt werden.

In gewisser Weise also dorthin verbracht werden woher es kam.

Jetzt scheint es aber so zu sein, dass zusätzlich Chemikalien in großer Menge verwendet werden und danach an anderer Stelle in der Tiefe entsorgt werden.

Der Punkt ist jetzt hier, dass wahrscheinlich in gewisser Weise unnötig viel und unnötig giftige Chemikalien verwendet werden.

So wäre es möglich, dass.durch Verzicht auf wenige Prozent Förderausbeute und die Verwendung teurerer Chemikalien oder anderer Techniken (Druck),

ein weit weniger umweltschädliches Ergebnis stände.

 

Wir haben zum Beispiel an der Uni im Rahmen der Geothermie mal das Thema "Hydraulic Fracturing" diskutiert.

Hier etwas aus dem Netz:

Fracking im Zusammenhang mit Geothermie bezeichnet ein Verfahren, in dem Risse in tieferen Erdschichten erzeugt und vergrößert werden.

 

Dies geschieht nicht wie mit anderen Verfahren durch chemische Stoffe, die etwas das Grundwasser verunreinigen könnten, sondern durch die Injizierung von Wasser. Der Grund, weshalb die betreffende Erdschicht poröser gemacht werden soll, ist meist die Förderung von Erdgas bzw. sog. nichtkonventionellen Gasen.

 

Darpber hinaus kann Fracking auch zur Nutzung der Erdwärme verwendet werden, da das Wasser aufgrund der zusätzlichen Rissen und vergrößerten Kontaktfläche mit dem Gestein bzw. der Erdschicht deren Wärme besser aufnehmen kann.

 

Fracking wird auch als Hydraulic Fracturing.

 

http://geothermie-heizung-wärmepumpen-erdwärme-erdbohrungen.de/erdbohrung/fracking.html

 

 

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Archimedes

Fracing scheint ein forumspezifischer Ausdruck zu sein, der sogar in den Titel des Threads übernommen wurde. Ich kenne nur Fracking. Die genannten Links ebenso.

 

Echt? Die Qullen die ich gefunden habe (ohne zu Wissen ob die richtig/vollständig sind) erzählen was anderes.

Z:B. hier http://www.unkonvent...in-deutschland/

Auf der Seite http://www.unkonvent...asfoerderung.de gibt es insgesamt ein paar gute Hinweise.

und hier eine Artikelübersicht: http://www.unkonvent...ikeluebersicht/

 

Es gibt verschiedene Bezeichnungen, hier zum Beispiel:

RWE Dea Fracen

 

 

Um den Gas- bzw. Ölzufluss der Bohrungen zu steigern und damit das Potenzial der Lagerstätten noch besser zu nutzen, werden Förderbohrungen hydraulisch stimuliert.

 

Unter hohem Druck und mit hoher Rate wird an einer gezielten Stelle in der Bohrung mit Hilfe einer Flüssigkeit ein Riss im Gestein außerhalb des Bohrlochs erzeugt, dass so genannte Hydraulic fracturing. Der bis zu 300 Meter lange Riss wird während des Vorgangs mit Stützmittel (hochfeste Bauxitkügelchen) gefüllt, um ein Schließen des Risses zu verhindern...

 

RWE-Dea-Fracen.gif

 

 

 

 

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Sthenelos

Sehr interessant Archimedes

 

Werde mir gegen später mal die Sachen genau durchlesen. Persönlich bin ich nicht einfach nur "dagegen", sondern wie immer muss eben ein sicherer Kompromiss gefunden werden, das Thema finde ich sehr interessant. Allerdings ist das was ich bisher erfahren habe negativ. Die Chemikalien können z.B. nie vollständig abgepumpt werden aus den Löchern, ein Rest bleibt dort immer...Das was abgepumpt wird, wird in der Tat scheinbar in andere Bohrlöcher mit anderem Gestein reingepumpt um es dort zu "entsorgen" - das hört sich für mich schon nach "Müll ins Meer kippen" an. Weiterhin kommen auch 1000m Tiefe teilweise wohl auch radioaktive Teilchen / Material in geringen Mengen nach oben.

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BondFan

Das Verpumpen von Lagerstättenwasser und das Fracen sind zwei paar Schuhe.

 

Wie Archimedes schon schreibt wird das bei der Öl- und Gasförderung mit geförderte Wasser wieder dorthin gepumpt, wo es her kam. Die Lagerstätte ist dafür am besten geeignet, weil das Wasser dort schon seit tausenden Jahren zusammen mit Öl und Gas eingeschlossen war. Ein weiter Transport zu anderen Lagerstätten ist bei den Mengen auch viel zu teuer, so dass es in die gleiche oder eine benachbarte Lagerstätte gepumpt wird. Durch die Förderung sinkt nach und nach der Druck in der Lagerstätte. Ein weiterer Grund, warum es meist in die gleiche Lagerstätte zurück gepumpt wird, ist somit der Druckerhalt. Das ist ein ständiger Kreislauf solange die Förderung läuft.

 

Vielen ist wahrscheinlich auch nicht bekannt, dass dieses Wasser kein Süßwasser ist ... es handelt sich dabei um Salzwasser.

 

Was Kali und Salz macht, dass ist wie "Müll ins Meer" kippen. Die pumpen ihre Salzlauge ungestraft in die Werra und was sie da nicht reinkippen versenken Sie in ihren alten Bergwerken. Die nicht annähernd so tief und dicht sind wie Öl- und Gaslagerstätten ... aber das ist ein anderes Thema.

 

 

Das Fracen dagegen wird nach der Fertigstellung der Bohrung durchgeführt und ist zeitlich begrenzt. Bei nachlassender Förderung wird nach einigen Jahren manchmal erneut gefract.

 

Die beim Fracen verwendeten Chemikalien sind stark verdünnt. Es wird daher eigentlich überbewertet, dass Reste in der Lagerstätte verbleiben.

- Exxon gibt auf seiner Seite Mein Link die Zusammensetzung der Frac-Flüssigkeit für fast 30 Bohrungen an. Ich habe mir einige (nicht alle) davon angeschaut und bei denen stand die Behauptung "Das Flüssigkeitsgemisch als Ganzes ist als schwach wassergefährdend und als nicht umweltgefährdend eingestuft." Nach Chemikalienrecht sind sie allerdings zum Teil als Gesundheitsschädlich zu kennzeichnen.

- RWE Dea behauptet dagegen gleich, dass deren Frac-Flüssigkeit aus ungiftigen und nicht umweltgefährdenden Stoffen besteht.

- Wintershall macht offenbar keine näheren Angaben zu Frac-Flüssigkeiten.

 

Bei der Förderung gelangen neben natürlichen radioaktiven Partikeln auch geringe Mengen Quecksilber mit zutage. Wenn das Quecksilber nicht ordentlich getrennt und entsorgt wird ist das zig mal gefährlicher.

 

Vielleicht kann Chemstudent ja zu der einen oder anderen Chemikalie was sagen.

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Chemstudent
· bearbeitet von Chemstudent

Vielleicht kann Chemstudent ja zu der einen oder anderen Chemikalie was sagen.

Ich hab da jetzt nix weltbewegendes gefunden, hab mir aber auch nicht jede der Analyseblätter von Exxon angeschaut. ;) Und es ist sicher verständlich, dass auch ein Dipl.-Chem. nicht jede Verbindung aus dem Eff-Eff kennt.

Trinken sollte man das Zeug nicht gerade, aber es wächst einem auch nicht ein dritter Arm, wenn man's auf die Haut bekommt.

Würde mir jemand mit einem solchen Gemisch im Labor begegnen, ich tät' keine besonderen Sicherheitsmaßnahmen ergreifen, um's mal so zu formulieren.

Das einzelne Stoffe giftig sind ist richtig, auf die Gefährlichkeit des Gemisches lässt das aber nicht schließen, da die Konzentration sowie das Gemisch selbst natürlich betrachtet werden muss.

Was man bei Artikeln etc. halt beachten muss:

Medien sind i.d.R. äußerst inkompetent bei allem was mit Chemie zu tun hat. Da wird auch gerne mal auf den Putz gehauen, denn mit dem Schlagwort "Chemie" lässt sich halt Auflage machen. Schließlich ist das Wort "Chemie" unseliger Weise mittlerweile negativ besetzt. Man denke da an totalen Unsinn wie "Essen ohne Chemie" oder "Chemische Keule" etc.

 

Das Problem das ich sehe ist aber ein anderes:

Was passiert, wenn das Zeug ins Grundwasser bzw. in die Biosphäre gelangt? Gibt's hierbei vielleicht Stoffe, die Lebewesen akkumulieren können? Beispielsweise sei hier auf das bekannte Problem der Quecksilberalkyle in Raubfischen wie Thunfisch etc. verwiesen. Hier passiert nämlich genau das: Quecksilber wird von Algen zu Quecksilberalkylen umgesetzt. Die Algen werden von kleinen Lebewesen gefressen, die das Zeug dann auch tragen, und natürlich in höherer Dosis. Die kleinen Lebewesen werden von kleinen Fischen gefuttert, und die Dosis steigt. Und am Schluss steht bspw. der Thunfisch, der bekanntermaßen bedenkliche Mengen Methylquecksilber in sich trägt.

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Archimedes

Da gibts beindruckende Rechnung für die Fische:

1. Jedes Phytoplankton filtert (a) Liter Wasser in seinem Leben.

2. Jedes herbivoren Zooplankton frisst (B) Phytoplankton in seinem Leben.

3. Jede Sardine frisst © Zooplankton in ihrem Leben (bis zu 15 Jahre).

4. Jeder Thunfisch frisst (d) Sardinen in seinem Leben (bis zu 20 Jahre).

Die Mendes des Wasser ist also a * b * c * d.

Die Zahl war ziemlich riesig, über 10.000 Tonnen Wasser, weiß das noch einer ?

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checker-finance

Mögliche Gefahren des Fracking zur Gasförderung sind m. E.

- Frack-Flüssigkeit enthält karzinogene Bestandteile und wird in Oberflächengewässer eingeleitet

- Gas tritt an unerwünschten Stellen aus

- Das Fracking führt wie Geothermie zu Erdbeben.

 

Die Frage ist eben, ob nun Fracking freigegeben werden sollte, solange diese Gefahren nicht belegt sind oder ob nicht umgekehrt das Fracking erst freigegeben werden sollte, wenn die Ungefährlichkeit dieses Verfahrens erwiesen ist.

 

Bei der Atomkraft ist man genau den umgekehrten Weg gegangen: Erstmal bauen und betreiben und dann schauen, was das so für unerwünschte Wirkungen haben könnte...

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edan

Ich kann diese beiden Fernsehbeiträge zu dem Thema Fracking nur wärmstens empfehlen, besonders

der Weltspiegel Bericht aus den USA ist sehr erschütternd:

 

 

Auch der Monitor Bericht ist sehr informativ:

 

 

 

Da die Folgen von Fracking in den USA leider schon traurige Realität und keine Spekulation darstellen, kann man hier m.E. nicht von einem künstlichen Hype der Medien sprechen.

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AnNaWF
· bearbeitet von AnNaWF

Nabend!

 

Was ich in dem Zusammenhang auch empfehlen kann ist die diese Tage auf ZDF ausgestrahlte Serie Burnout: Der erschöpfte Planet (sorry, falls ich den Link dazu übersehen habe und das eh schon bekannt war/ist)

 

http://www.zdf.de/ZDFmediathek/kanaluebersicht/aktuellste/1490230?teaserListIndex=26&bc=sts;suc;kua1490230#/kanaluebersicht/1490230

 

Fand ich sehr gut, leider auch sehr erschreckend.

Hat das wer gesehen?

 

Was hat Euch am meisten "beeindruckt"?

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BondFan

Mögliche Gefahren des Fracking zur Gasförderung sind m. E.

- Frack-Flüssigkeit enthält karzinogene Bestandteile und wird in Oberflächengewässer eingeleitet

- Gas tritt an unerwünschten Stellen aus

- Das Fracking führt wie Geothermie zu Erdbeben.

 

Die Frage ist eben, ob nun Fracking freigegeben werden sollte, solange diese Gefahren nicht belegt sind oder ob nicht umgekehrt das Fracking erst freigegeben werden sollte, wenn die Ungefährlichkeit dieses Verfahrens erwiesen ist.

 

Bei der Atomkraft ist man genau den umgekehrten Weg gegangen: Erstmal bauen und betreiben und dann schauen, was das so für unerwünschte Wirkungen haben könnte...

 

Diese Gefahren gibt es aber nicht nur bei gefracten Bohrungen. Auch bei einer "normalen" Gasbohrung könnten Stoffe wie etwa Quecksilber freigesetzt werden die dann ins Erdreich und in umliegende Gewässer gelangen. Das "nur" Salzwasser austritt wäre die harmloseste Variante. Exxon hat z.Zt. im Feld Söhlingen ein Problem mit Quecksilber. Dort sind aus Kunststoffleitungen für Lagerstättenwasser Quecksilber und BTEX-Aromaten ins Erdreich diffundiert.

 

Auch das unkontrollierte Austreten von Gas und die immer wieder auftretenden Minierdbeben sind kein spezielles Problem vom Fracen. Verglichen mit der relativ kurzen Durchführungszeit eines Fracs und der langjähringen Förderung wird die Gefährlichkeit des Fracens auch hier überbewertet.

 

 

Fracen ist zumindest in Europa seit Jahrzehnten sicher angewendet worden und hat sich bewährt. Die Kritiker halten dagegen und sprechen von veralteten Verfahren. Die Erfindung des Rades ist auch schon etwas länger her, aber ist es darum eine veraltete Technik ?

 

Ich habe mir die beiden Seiten http://www.unkonvent...asfoerderung.de und http://www.gegen-gasbohren.de/ mal näher angeschaut. Die beiden Seiten kooperieren miteinander. Der Verantwortliche der ersten Seite ist auch Autor auf der zweiten Seite und wird dort als "informierter Laie" bezeichnet. Ein Mensch mit wenig Ahnung will also anderen Menschen mit noch weniger Ahnung was von der Materie erzählen. Es werden diverse Artikel zusammengetragen. Das Fracen wird mit allem in Verbindung gebracht. Es werden teilweise Sachverhalte falsch dargestellt und andere sind eher allgemeine Gefahren bei der Öl- und Gasförderung (siehe oben). Stellungnahmen von Konzernen und Behörden werden nur negativ gesehen, denn es stecken ja eh alle unter einer Decke und wollen nur vertuschen. Aus meiner Sicht betreiben die nur Angst- und Panikmache auf schlechtem Niveau. Eine objektive Betrachtung findet nicht statt. Neutrale, gemäßigte oder gar positive Artikel habe ich nicht gefunden (korrigiert mich bitte, falls ich doch welche übersehen habe). Ist aber auch klar warum es diese nicht gibt oder sie gut versteckt sind, denn sonst könnten die Menschen ja weniger Angst haben.

 

Ich finde man kann speziell diese beiden Seite mit Strukturvertrieben vergleichen. Dort wird auch ahnungslosen Menschen etwas erzählt und verkauft, von dem sie keine Ahnung haben. Aber jeder der sich mit dem Thema ein bisschen auskennt würde da nicht drauf rein fallen. Denkt mal drüber nach.

 

Aber wo soll man dann gescheite Informationen zu dem Thema her bekommen ?

- Von den betreffenden Konzernen ? Die sehen das natürlich alles nicht so schlimm, haben aber wohl die präzisesten Informationen über das was sie da eigentlich so treiben. Ob sie diese auch immer der breiten Öffentlichkeit zugänglich machen ist allerdings ne andere Frage. Und selbst wenn sie informieren gibt es immer was den dem die Kritikern herumnörgeln können.

- Von den Bergbehörden ? Die sind letztendlich auch auf die Infos angewiesen, welche von den Konzernen raus gegeben werden. Aber wenn die sich hinters Licht geführt fühlen haben sie die Macht Strafen zu verhängen oder den Firmen die Betriebserlaubnis für bestimmte Bereiche zu entziehen. Aber sind die Behörden vertrauenswürdig oder arbeiten sie zu eng mit den Konzernen zusammen ?

- Von unabhängigen Experten ? Für die gilt fast das gleiche wie bei den Behörden. Über welche Infos verfügen sie und wie eng arbeiten die Experten mit den Konzernen oder der Branche zusammen ?

 

Zugegeben, das klingt schon fast nach Verschwörungstheorie und der Frage ob man überhaupt jemand anderem trauen kann.

 

 

Warum kommen wohl die meisten sogenannten Horrormeldungen zum Thema aus den USA ? Weil in Europa bisher keine vergleichbaren Vorfälle bekannt sind. Die USA sind ja such bekanntermaßen nicht gerade ein Land in dem Sicherheit und Umweltschutz besonders groß geschrieben wird. Dort gibt es dutzende kleiner Bohrfirmen die ständig auf Ihr Budget achten müssen und das zu Lasten der Umwelt und der Sicherheit. Habt ihr mal die DMAX-Serie "Schwarzes Gold" gesehen ? Ich glaube die lief früher auch mal auf RTL oder RTL2. Dass soll eine Doku-Serie über den angeblichen Alltag texanischer Bohrarbeiter sein. Die Sendung ist der größte Mist, aber die Menschen sehen sowas und bestimmt nicht wenige werden denken das wäre hier in Deutschland genauso. Die größeren Firmen haben es da zwar etwas einfacher, aber warum sollen sie mehr für Sicherheit ausgeben als nötig.

Dort wo die Landschaft mit Dutzenden Bohrplätzen zugepflastert wird kommt mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit noch das Vertikal-Bohrverfahren zum Einsatz. Dieses Verfahren gibt es seit man nach Öl, Gas, Wasser und was weiß ich nicht noch alles bohrt. Kurz gesagt, das Ziel wo man hin will ist direkt unter einem und man bohrt nur senkrecht nach unten. Das geht schnell und ist vergleichsweise günstig. Allerdings ist bei diesen Bohrungen der Einzugsbereich in der Lagerstätte sehr begrenzt, so dass man viele solcher Bohrungen braucht.

Beim Horizontal-Bohrverfahren wird anfänglich auch senkrecht oder schräg nach unten gebohrt. Bevor man die endgültige Tiefe erreicht hat bohrt quasi um die Kurve um die Lagerstätte horizontal über meist mehrere Hundert Meter zu erschließen. Dadurch benötigt man zwar weniger Bohrungen, aber die Technik ist teurer.

Geld regiert eben die Welt.

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checker-finance

Die EPA (US Environmental Protection Agency) sammelt auf ihrer website Studien und Informationen zum Fracking:

http://www.epa.gov/hydraulicfracture/

 

Die Gefahren sind m. E. unübersehbar und z. T. unbeherrschbar, aber die USA wollen sich das Geschäft mit ihren neuen Quellen, alternative Quellen genannt, sicher nicht kaputt machen lassen.

 

Da hängen Firmen mit Börsenwerten in Multimilliardenhöhe dran.

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dakac
· bearbeitet von dakac

Zumindest in Deutschland sieht es für "Fracking" nicht gut aus:

 

Neues Gutachten warnt vor Fracking-Methode

 

 

Aber auch in USA scheint es ein bisschen "overhyped" zu sein:

The Natural Gas 'Ponzi Scheme'

More likely is the possibility that it is overhyped by Wall Street and Natural Gas firms, who bought up large plots of land and issued optimistic projections to suck other companies and investors into buying that same land from them at higher prices.

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BondFan

Josh Fox hat für seinen Film Gasland offenbar nicht alle verfügbaren Informationen bekannt gemacht. Seiner Aussage nach seien sie nicht relevant gewesen ... Mein Link und Mein Link

 

Speziell geht es dabei um die brennenden Wasserhähne und angeblich durch die Gasförderung verschmutztes Trinkwasser. Für einige Regionen in Colorado ist mindestens seit einer Studie von 1976 bekannt, dass biogenes Methan in störenden Mengen im Grundwasser vorkommt. Durch die Reduzierung des Drucks bei der Trinkwassergewinnung gast es dann aus dem Wasser aus und gelangt über die Wasserleitung in die Häuser der Menschen. Das gleiche passiert z.B. bei einer Flasche mit Cola oder Mineralwasser, wenn sie das erste Mal geöffnet wird. Bewohner sollen sogar bereits 1936 ihr Wasser angezündet haben.

 

Die Studie von 1976 konnte der Autor des oben angegebenen 1. Links nicht auftreiben, aber dafür hat er einen Auszug eines Artikels aus dem Jahr 1983 verlinkt, welcher sich mit biogenem und thermogenem Methan im Denver-Becken in Colorado befasst. Thermogenes Methan ist Hauptbestandteil von fossilem Erdgas. Methan ist also nicht gleich Methan und anhand der chemischen Zusammensetzung kann man gut zwischen biogenem und thermogenem Methan unterscheiden. Darüber hinaus enthält das Grundwasser in einigen Regionen durch Mikroorganismen produzierte Schwefelverbindungen (z.B. Schwefelwasserstoff), welche einen fauligen Geruch verursachen. Wo diese Schwefelverbindungen im Trinkwasser vorkommen, existiert offenbar keine Belastung durch biogenes Methan, was meiner Meinung nach den natürlichen Charakter der Verunreinigung unterstreicht. Der letzte Absatz des Artikels von 1983 ist auch interessant. Demnach kommt es gelegentlich vor, dass das Gas im Grundwasser fast identisch ist mit Gas aus dem weiter darunter liegenden Wattenberg-Feld. Dieses muss dann aus der Lagerstätte nach oben migriert sein.

 

Wikipedia biete einen Artikel zum Denver-Becken. Speziell das Wattenberg-Feld, welches in dem vorgenannten Artikel erwähnt wird, zählt zu den Top 10 der größten US Gas-Felder. Der Grundwasseratlas des USGS von 1995 macht ebenfalls angaben zu Methan und Schwefelwasserstoff im Grundwasser.

 

Ich habe mich für diesen Beitrag den halben Abend durch diverse Seiten geklickt. Einige habe ich auch verlinkt. Zusammenfassend kann ich jedoch sagen, dass man allein für dieses Gas-Feld als Otto-Normalverbraucher nicht zu einem vernünftigen Ergebnis kommen kann. Man bräuchte eine Horde Geologen, Biologen, Chemiker und sonst wen um zu ergründen, wer an welcher Verunreinigung die Schuld trägt.

 

Die Öl- und Gasindustrie mit ein paar reißerischen Aufnahmen von brennenden Wasserhähnen pauschal zu verurteilen ist einfach, aber bei genauer Betrachtung sehr dürftig.

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Morbo
· bearbeitet von Morbo

Ich empfand den Film Gasland sehr auf "Stimmung" ausgelegt.

 

Die OMV hat kuerzlich ihre Fracking Plaene in Oesterreich aufgegeben: OMV legt Schiefergas-Pläne in Österreich ad acta. Ich meine hier waren nicht nur wirtschaftliche Gruende ausschlaggebend, sondern auch Proteste. Dazu habe ich aber keine Quelle.

 

Auch von Seiten der Wirtschaftlichkeit ist das nicht so klar. Man kann nicht sagen, dass es generell eine billige-brutale Ausbeutungsmethode ist. Es scheint mir eher eine neue Foerdermethode zu sein, die hoehere Risiken von mehreren Seiten bringt. Also pauschal "teurer" sein muss im Bezug auf das Risiko der Firma die es betreibt. Analog zu Tiefseebohren. Die Firma, die hier eine Umweltkatastrophe ausloest wird wohl ein richtiges Problem bekommen.

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BondFan

Bei 130 Mio Euro für 2 Probebohrungen wird klar, dass OMV keine Wirtschaftlichkeit in ihrem Vorhaben sieht.

 

Eine Bohrung auf sogenanntes Tight-Gas kostet normal um 20-25 Mio. Euro. Auch wenn Tight-Gas kein Schiefergas ist, müssten sich die anfallenden Kosten nicht viel geben. Tight-Gas liegt tiefer als Schiefergas und sogar tiefer als konventionelle Erdgaslagerstätten, was eine längere Bohrzeit bei Tight-Gas bedeutet. Dafür ist der Aufwand fürs Fracking bei Tight-Gas nicht so große wie bei Schiefergas. Für Schiefergas muss man mit 10x mehr Flüssigkeit arbeiten als bei Tight-Gas.

 

Wenn man bedenkt, dass im Denver-Becken im Jahr 2007 etwa 2.900 Schiefergasbohrungen abgeteuft waren, wäre das nach europäischen Standards mit 58-72 Mrd. Euro oder mehr nicht bezahlbar gewesen.

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