klausk Dezember 9, 2011 Es erfolgt ja ein Barausgleich, oder? Oder bucht Lynx die deine Aktien aus und geben dir den Strike dafür? Sonst wäre es ja egal, ob du irgendwo die Aktien liegen hast oder nicht. Die Gewinne deiner Aktien machen halt die Verluste beim geschriebenen Call wieder wett, sodass du halt de facto nicht weiter partizipierst. Aber es wird einfach deine Margin immer weiter belastet. Ich bin nicht ganz sicher, was du meinst. Angenommen, du hast 100 Aktien XYZ und sie werden im Moment zu 49 gehandelt. Du verkaufst einen Call auf XYZ mit Ablauf Dezember und Strike 50. Die Margin (eine Art Kreditrahmen, den dir dein Broker einräumt) wird deshalb nicht belastet. Schliesst XYZ am nächsten Freitag unter dem Strike, verfällt der Call wertlos; die Prämie gehört natürlich dir. Steigt XYZ aber über den Strike hinaus auf z.B. 52, dann ist der Call "im Geld". Der Käufer deines Calls nimmt sein Recht wahr, 100 XYZ-Aktien von dir zum Preis von 50 zu kaufen. Da du sie ja im Depot hast, ist das ein Covered Call. Die Aktien verschwinden aus deinem Depot, der Call wird ausgebucht, und 5000 Eier liegen Cash in deiner Täsch; zusätzlich gehört dir die Prämie, die du für den Verkauf des Call eingesteckt hast. Hättest du die 100 Aktien in einem anderen Account, dann wäre dein Call "naked", also nicht covered. In dem Fall würde der Broker von dir eine Sicherheitsleistung verlangen, denn wenn XYZ über den Strike steigt, dann musst du ja 100 Aktien liefern und zu 50 verkaufen. Also kauft dein Broker im offenen Markt 100 Aktien auf deine Kosten und gibt sie zum Preis von 50 an den Eigentümer des Calls ab. Für diesen Zweck ist die Margin bestimmt. Wenn während der Laufzeit des Calls die Aktie steigt und steigt, wird die Margin-Anforderung immer weiter nach oben angepasst. Margin ist keine Gemeinheit des Brokers, sie ist von den Aufsehern vorgeschrieben. Ich hoffe, ich habe deine Frage wenigstens fast richtig verstanden. Wenn du etwas anderes gemeint hattest, lass nur kommen. Schönes Wochenende allerseits. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Schinzilord Dezember 9, 2011 Hu Klausk, du hast meine Frage beantwortet. Sie hätte präzise sein müssen: In welchem Fall erfolgt ein Barausgleich bzw. Aktienlieferung? Du hast die beiden Sachverhalte ja schön erklärt. Wenn ich also die Aktien im selben Depot habe, sind sie sozusagen meine Sicherheitsleistung und werden im Bedarfsfall ausgebucht. Liegen sie im anderen Depot, erfolgt ein Barausgleich inkl. Belastung meiner Margin zu jedem Berechnungszeitpunkt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
klausk Dezember 10, 2011 We Germans sind doch Präzisionsfanatiker: In welchem Fall erfolgt ein Barausgleich bzw. Aktienlieferung? Die Terminologie Barausgleich bzw physische Lieferung hat im Bereich der Options auf Commodities (Waren) eine Bedeutung. Options auf die eine Art von Waren werden immer durch Barausgleich abgerechnet ("settled"), Options auf die andere Art immer durch physische Lieferung. Das sollte ein Optionstrader also unbedingt im Vorfeld eruieren Equity Options, also auf Aktien als dem Underlying, sind immer mit physischer Lieferung verbunden. Bei Indexoptions gibts ja nichts Physisches, daher werden die immer in bar ausgeglichen. Nur so um künftige Verwerrnisse an die Wand zu malen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
KarlMakingDollar Dezember 11, 2011 Hallo Klausk Deine Erklärungen haben meine Frage fast beantwortet. Tausend Dank. Ich glaube du weisst von was du sprichst. Nur noch meine letzte Frage wenn du gestattest: Falls ich jetzt auch bei Swissquote ein Call verkaufe. Erfolgt dann auch eine automatische Lieferung wie bei Lynx right? Muss ich mir da wirklich keine Gedanken machen? Solange ich irgendwo Aktien im Depot habe und calls verkaufe verschwindet die Aktie aus dem Depot, sobald der call ausgeübt wird? Kann man das so verallgemeinern? right? Freu mich schon auf mein ersteres Taschengeld mit covered calls Gruss Carlo Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
KarlMakingDollar Dezember 12, 2011 @Klaus. Habe jenen Beitrag schon gelesen. Du sagst die Aktien verschwinden aus dem Depot sobald der Käufer des Calls die Option ausübt. Da ich halt wirklich gar noch nie Optionen gekauft habe, verstehe ich folgende Dinge nicht: Die Option ist ja das Recht die Aktien zu kaufen. Wie kann ich der Bank sagen, dass ich die Aktien will, falls ich einen Call kaufe? Passiert dies automatisch? Wie ist das ganze bei Optionsscheinen? Gibs bei Warrants immer Barausgleich und bei Optionen Lieferung? Muss mich glaubs mal irgendwie grundlegend ins Thema einarbeiten :-) lg Carlo Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
klausk Dezember 12, 2011 Falls ich jetzt auch bei Swissquote ein Call verkaufe. Erfolgt dann auch eine automatische Lieferung wie bei Lynx right? Muss ich mir da wirklich keine Gedanken machen? Solange ich irgendwo Aktien im Depot habe und calls verkaufe verschwindet die Aktie aus dem Depot, sobald der call ausgeübt wird? Was heisst "irgendwo im Depot"? Wenn du einen Call verkaufst, hast du "im Depot" eine Lieferverpflichtung. Wenn die Aktien zu ihrer Deckung im selben Depot liegen, dann ist das ein Covered Call. Ich schrieb in #51 auch: Hättest du die 100 Aktien in einem anderen Account, dann wäre dein Call "naked", also nicht covered. Woher soll der Broker denn wissen, ob du die Aktien irgendwo anders hast? Die Option ist ja das Recht die Aktien zu kaufen. Wie kann ich der Bank sagen, dass ich die Aktien will, falls ich einen Call kaufe? Passiert dies automatisch? Ja. Wie ist das ganze bei Optionsscheinen? Gibs bei Warrants immer Barausgleich und bei Optionen Lieferung? Ich kann nur was über Optionen sagen. Muss mich glaubs mal irgendwie grundlegend ins Thema einarbeiten :-) Gute Idee! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag