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Drella

Wann gibt es den nächsten Haarschnitt?

  

143 Stimmen

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Atros
Demokratien sind, nach einem berühmten Wort des schwedischen Finanzwissenschaftlers Knut Wicksell (1851 bis 1926), nichts anderes als die Diktatur der zufälligen Mehrheit". Wenn einmal die unteren Klassen definitiv in Besitz der gesetzgebenden und steuerbewilligenden Gewalt gelangt sind", schreibt Wicksel, herrsche die Gefahr, dass sie ebenso wenig uneigennützig verfahren werden, wie die Klassen, welche bisher die Macht in den Händen hatten, dass sie m.a.W. die Hauptmasse der Steuern den besitzenden Klassen auflegen und dabei vielleicht mit der Bewilligung der Ausgaben, zu deren Bestreitung sie selbst nunmehr nur wenig beitragen, so sorglos und verschwenderisch verfahren, dass das bewegliche Kapital des Landes bald nutzlos vergeudet und damit die Hebel des Fortschritts zerbrochen sein werden." Können demokratische Mehrheiten ihren Ausgabenhunger mit Steuern nicht mehr befriedigen, weil sie womöglich die Auswanderung der Besitzbürger fürchten, greifen sie in zunehmendem Maße zur Staatsverschuldung. Weil alle demokratischen Wohlfahrtsstaaten so handeln, sind (fast) alle inzwischen überschuldet (gemessen am 60 Prozent Kriterium von Maastricht).

Kurszettel gegen Stimmzettel: Warum Habermas nichts von der Krise versteht.

 

Nächstes Jahr sind wieder 26,1 mrd Schulden geplant,als ob es keine Schuldenkrise gäbe.

Koalition genehmigt sich höhere Neuverschuldung

Dabei verschulden sich die Länder anscheinend sehr kurzfristig was bei einem "Abnehmer-Streik" sehr gefährlich werden kann. (Ein klassisches Beispiel dafür ist der Fall des Kirch-Imperiums...)

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Zinsen
· bearbeitet von Zinsen

Wenn man es so recht bedenkt muss der Schreiberling ein Genie sein und Habermas ein id***. Irland machte bis zur Finanzkrise alles richtig und Deutschland alles falsch, indem es sich ein Industriemuseum verwandelte. Seit der Finanzkrise macht Deutschland alles richtig und Irland vieles falsch, bis auf den Punkt, dass es immer noch zur Steuerhinterziehung taugt, aber da diese ja eigentlich gerechter Widerstand ist, sei es ihnen mal vergeben.

Japan hingegen macht seit zwanzig Jahren alles falsch und dieses verdammte Drecksland will einfach nicht kaputtgehen, aber, hehe, dafür weist der Schreiberling darauf hin, dass die Börsen schon sieben Länder in Knie gezwungen haben, weil diese alles und immer richtig machen, obschon sie Japan als hoffnungslos einschätzten und die europäischen Länder zumindest als kreditwürdig befanden.

Oder nimmt man China, noch schlimmer, die haben sogar -pöse, pöse- Kapitalverkehrskontrollen, trotzdem haben sie es irgendwie geschafft (Die haben im übrigen auch über 70% Staatsverschuldung, auch wenn diese Zahl so sinnlos ist, wie die Frage, wieviele Engel auf ein Nadelöhr passen).

Das ist Berloscinismus in Reinform.

Erklären, gar entwickeln kann er nicht.

Aber feststellen, dass er die Macht hat und gedenkt diese über alle Regeln hinaus auszunutzen, damit stimmt er sogar mit Habermas überein, nur er ist ein Teil des Problems.

 

Kennst du Radio-Eriwanwitze?

 

Frage an Radio Eriwan: "Was ist ein Chaos?"

Antwort: "Fragen aus der Wirtschaft werden nicht beantwortet!"

 

Kommt mir so vor, Zombie einer vergangen Zeit.

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Archimedes

Habermas hat aber trotzdem keinen Plan von Ökonomie,

muss er auch nicht, ist ja Philosoph.

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Zinsen
· bearbeitet von Zinsen

Und wo hat er das behauptet; und wo hat ihn der Schreiberling widerlegt? Ach stimmten sie etwa in der Analyse überein und zogen nur andere Schlüsse? Wer weiß das schon, man müsste ja lesen können, anstatt von Ökonomie zu schwafeln.

NOCH MAL IN GROß: ES GIBT KEINE WIRTSCHAFTSWISSSENSCHAFTEN; ES GIBT EINE WIRTSCHAFTSLEHRE, DIE SICH MIT DEN UMSTÄNDEN ÄNDERT! War das verständlich?

Schön, oder auch nicht. Geschichte für Einsteiger.

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Maikel
Nächstes Jahr sind wieder 26,1 mrd Schulden geplant,als ob es keine Schuldenkrise gäbe.

Was bei einem Schuldenstand von etwa 2000 Mrd. Euro und einer Inflationsrate von 2,5% real zu einem geringeren Schuldenstand führt.

 

Mal abgesehen davon, daß der Bund zur Zeit eh kaum Zinsen zahlen muß, ijF. weniger als die Inflationsrate, und von diesen Rest-Zinsen gleich wieder ein Viertel plus Soli an Steuern kassiert.

 

Gruß, Michael

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otto03

 

 

Mal abgesehen davon, daß der Bund zur Zeit eh kaum Zinsen zahlen muß, ijF. weniger als die Inflationsrate, und von diesen Rest-Zinsen gleich wieder ein Viertel plus Soli an Steuern kassiert.

 

Gruß, Michael

 

Ausländische Notenbanken und Staatsfonds (Schätzungen mindestens 50%) zahlen keine Abgeltungssteuer und auch keinen Soli :blushing:

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vanity

Außerdem beträgt der Schuldenstand (des Bundes) nicht 2000 Mrd. (für eine reale Null reicht es trotzdem).

 

Der überaus günstige Zinssatz unterhalb der Inflationsrate gilt auch leider nur für Refinanzierungen, nicht aber für die umlaufende Schuld. Seinen 6,5%-er BB04 sollte der Bund bis 2027 schon noch zu alten Konditionen bedienen. :(

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Atros
· bearbeitet von Atros
Nächstes Jahr sind wieder 26,1 mrd € Schulden geplant,als ob es keine Schuldenkrise gäbe.

Was bei einem Schuldenstand von etwa 2000 Mrd. Euro und einer Inflationsrate von 2,5% real zu einem geringeren Schuldenstand führt.

 

Mal abgesehen davon, daß der Bund zur Zeit eh kaum Zinsen zahlen muß, ijF. weniger als die Inflationsrate, und von diesen Rest-Zinsen gleich wieder ein Viertel plus Soli an Steuern kassiert.

 

Gruß, Michael

 

Eine sehr einfache Sicht der DInge.

 

Was geschieht wenn die Zinsen irgendwann nicht mehr unterhalb der Inflationsrate liegen?

Was geschieht wenn es die nächste Rezession gibt?

Was geschieht wenn die Schattenhaushalte zusammenbrechen?

 

Neue Schulden haben noch nie Haushaltsprobleme gelöst sondern immer in die Zukunft verschoben.

 

Ist aber alles kein Problem:

Italien,Spanien,Frankreich,Deutschland müssen nächstes Jahr nur etwas mehr als 1000 Mrd € Schulden machen und das ohne Ausgaben für irgendwelche Rettungsschirme.

Sicherlich wird es gut gehen, bei den Griechen und Italienern ging es doch auch immer gut, bis ihnen niemand mehr Geld ohne deutlichen Risiko-Aufschlag geben wollte.

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Maikel
Ausländische Notenbanken und Staatsfonds (Schätzungen mindestens 50%) zahlen keine Abgeltungssteuer und auch keinen Soli :blushing:

Dafür kassiert der Bund A-Steuer auf die Zinsen, die deutsche Bondholder auf ausländische Anleihen bekommen, und die sind bekanntermaßen meist viel höher.

 

Der überaus günstige Zinssatz unterhalb der Inflationsrate gilt auch leider nur für Refinanzierungen

Eigentlich ein Grund, jetzt erst Recht neue Anleihen auszugeben. Und die Neuverschuldung nicht gerade jetzt zurückzufahren.

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Maikel
· bearbeitet von Maikel
Eine sehr einfache Sicht der DInge.

Ich habe lediglich ein paar Einzelaspekte zurechtgerückt.

Das ist nicht meine Gesamt-Sicht auf "die Dinge". Man sollte solche Einzelaspekte aber beim Blick aufs Ganze berücksichtigen.

 

Es ist doch wenig hilfreich, über den "wachsenden Schuldenberg" zu jammern, wenn er real betrachtet kleiner wird.

Bei Gehältern und Renten betrachten wir ja schließlich auch die Real-Entwicklung, also die Kaufkraft.

 

Was geschieht wenn die Zinsen irgendwann nicht mehr unterhalb der Inflationsrate liegen?

Ich kann nicht erinnern, daß die Bundeszinsen abzgl. AbgSt mal wesentlich über der Inflationsrate lagen.

 

Ist aber alles kein Problem:

Italien,Spanien,Frankreich,Deutschland müssen nächstes Jahr nur etwas mehr als 1000 Mrd Schulden machen und das ohne Ausgaben für irgendwelche Rettungsschirme.

Und es gibt auf der Welt "jede Menge" Geld, das (einigermaßen) sicher angelegt werden will. Alleine schon das Geld, das "jedermann" für die private Altersvorsorge anlegen muß.

 

Gruß, Michael

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otto03
Ausländische Notenbanken und Staatsfonds (Schätzungen mindestens 50%) zahlen keine Abgeltungssteuer und auch keinen Soli :blushing:

Dafür kassiert der Bund A-Steuer auf die Zinsen, die deutsche Bondholder auf ausländische Anleihen bekommen, und die sind bekanntermaßen meist viel höher.

 

 

 

Was hat das eine mit dem anderen zu tun? Das ist doch eine andere Baustelle.

 

Deine Aussage (in etwa) - von den zu zahlenden Zinsen kassiert der Bund wieder ein Viertel plus Soli - war schlicht unzutreffend.

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Atros
· bearbeitet von Atros

Ich kann nicht erinnern, daß die Bundeszinsen abzgl. AbgSt mal wesentlich über der Inflationsrate lagen.

 

Da gibt es nur 2 Möglichkeiten:

Zu jung oder schlechtes Gedächtnis?

bonds-10y-0006.gif

Ich habe lediglich ein paar Einzelaspekte zurechtgerückt.

Wie war das mit der Motte,der Glühbirne und der Sonne.

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Stairway
· bearbeitet von Stairway

bonds-10y-0006.gif

 

Ich liefere noch die Inflationsdaten dazu:

 

110224_inflationsraten_historie_diagramm_1.jpg

 

==> So richtig deutlich über der Inflationsrate lagen wir vor den 70ern und Ende der 80er.

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John Silver

Und wo hat er das behauptet; und wo hat ihn der Schreiberling widerlegt? Ach stimmten sie etwa in der Analyse überein und zogen nur andere Schlüsse? Wer weiß das schon, man müsste ja lesen können, anstatt von Ökonomie zu schwafeln.

NOCH MAL IN GROß: ES GIBT KEINE WIRTSCHAFTSWISSSENSCHAFTEN; ES GIBT EINE WIRTSCHAFTSLEHRE, DIE SICH MIT DEN UMSTÄNDEN ÄNDERT! War das verständlich?

Schön, oder auch nicht. Geschichte für Einsteiger.

Offtopic: Ohne auf den Artikel und die Diskussion einzugehen:

 

Es gibt sehr wohl eine Wirtschaftswissenschaft. Und wie fast jede Wissenschaft gibt es in ihr verschiedene Strömungen, Schulen, Ansichten und Meinungen. Das ist nicht anders als in ganz vielen anderen Wissenschaften wie z.B. der Medizin.

 

Viele (damit meine ich nicht unbedingt Dich Stephan) Begreifen das ja auch heute immer noch nicht. Die Wirtschaftswissenschaften sind keine abgeschlossene Wissenschaft, sondern eine Wissenschaft in der Entwicklung. Die Medizin, um beim Beispiel zu bleiben, hat auch nicht mit Kernspintomographie, Organtransplantation und Augenlaserchirugie gestartet.

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Karl Napf
Mal abgesehen davon, daß der Bund zur Zeit eh kaum Zinsen zahlen muß, ijF. weniger als die Inflationsrate, und von diesen Rest-Zinsen gleich wieder ein Viertel plus Soli an Steuern kassiert.

Gruß, Michael

Ausländische Notenbanken und Staatsfonds (Schätzungen mindestens 50%) zahlen keine Abgeltungssteuer und auch keinen Soli :blushing:
Wenn das so ist, wieso kauft dann außer diesen Institutionen überhaupt jemand deutsche Staatsanleihen? Die Banken wären dann ja blöd, wenn sie deutsche Staatsanleihen halten und deren Zinsen versteuern müssten, denn die Renditen aller Anleihen mit kurzer bzw. mittlerer Laufzeit (DE0001135333 = Bund 4.7.2017, Rendite 1,18%) liegen schon brutto unterhalb des Zinssatzes, zu dem sich die Banken bei der EZB Geld leihen können, um damit ihre Bilanz hochzuhebeln, es rechnet sich also schon brutto nicht mehr und netto erst recht nicht.

 

Logischerweise müssten dann also alle Banken (außer womöglich der deutschen Banken, die ggf. auf das Wohlwollen der Regierung in Sachen Regulierung angewiesen sind und dieser nicht in den Rücken fallen dürfen, um nicht die Bevölkerung noch weiter gegen sich aufzuhetzen und ggf. als Konsortialbanken Gewinne bei der Platzierung weiterer Neuemissionen zu verpassen) sofort den größten Teil aller deutschen Staatsanleihen verkaufen.

Dies wäre dann auch eine wirkungsvolle Methode, ihre Bilanz zu verkürzen, um eine bessere Eigenkapitalquote hinzubekommen. Angeblich brauchen europäische Banken 100 Mrd. Euro, um ihr Eigenkapital nach der Abschreibung der Griechenland-Bonds zu stärken. Würden sie allerdings deutsche Staatsanleihen im Wert von 600 Mrd. Euro verkaufen, dann würde ihnen dies bei einer erwünschten Eigenkapitalquote von 9% schon mal einen Eigenkapitalbedarf von 54 Mrd. Euro ersparen! Oder habe ich da irgendwas missverstanden? (Okay, es sind vermutlich nicht exakt dieselben Banken, aber es ist derselbe Markt, auf dem einige Banken ihr Eigenkapital durch Aktienemissionen aufstocken müssen und damit in direkter Konkurrenz zueinander stehen, weil die Fondsmanager andere Bankaktien verkaufen müssen, wenn sie neue Bankaktien kaufen, um ihre Branchengewichtung einigermaßen beizubehalten.)

 

Staatsanleihen sind Staatsanleihen, richtig? Es wird ja wohl niemand willkürlich festlegen, dass ausgerechnet für deutsche Staatsanleihen keine stärkere Kapitaldeckung verlangt wird, für andere Länder aber schon, oder? Das wäre dann nämlich die Ablösung der Rating-Agenturen durch eine eigene europäische Gesetzgebung... was auch wieder eine witzige Idee wäre. Gefordert wird die Entmachtung der Rating-Agenturen nämlich in den Medien ständig, aber ob schon mal jemand über diese Methode nachgedacht hat? Eine von der EZB individuell pro Land definierte Kapitaldeckungsquote der Banken für Staatsanleihen dieses Landes wäre nämlich für europäische Banken ein wichtigeres Rating als das, was die Amis erzählen. Und wenn deutsche Staatsanleihen nur eine geringere Eigenkapitalunterlegung erforderten als italienische, dann wären beide Länder für die Banken wieder relativ ähnlich interessant, weil man dann mit beiden Arten von Anleihen ähnlich hohe Eigenkapitalrenditen erzielen könnte.

 

Um einer solchen Abwanderungsbewegung entgegen zu wirken, sollten die Regierungen eigentlich Staatsanleihen niedriger besteuern als Unternehmensanleihen. Große Unternehmen wie Nestle oder Coca Cola haben nämlich durchaus ähnliche Bilanzvolumen wie kleine Staaten und sind damit durchaus eine Ernst zu nehmende Konkurrenz als Anlageziel für die (von den Staaten ja explizit gewollte) private Alternsvorsorge, die diese Staaten folglich nicht auch noch steuerlich bestrafen sollten, um sich das Leben bei der Platzierung eigener Anleihen nicht künstlich schwer zu machen.

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Maikel
Wenn das so ist, wieso kauft dann außer diesen Institutionen überhaupt jemand deutsche Staatsanleihen?

Weil das Geld dort sicherer aufbewahrt ist als unter der eigenen Matratze und trotzdem noch ein paar Zinsen abwirft. Unter der Matratze beträgt die Realverzinsung aktuell -2,5%/anno.

 

Die Banken wären dann ja blöd, wenn sie deutsche Staatsanleihen halten und deren Zinsen versteuern müssten, denn die Renditen aller Anleihen mit kurzer bzw. mittlerer Laufzeit (DE0001135333 = Bund 4.7.2017, Rendite 1,18%) liegen schon brutto unterhalb des Zinssatzes, zu dem sich die Banken bei der EZB Geld leihen können,

Das wäre doch genau das Gegenteil, Ersteres ist Geld anlegen, Letzteres Geld leihen.

 

um damit ihre Bilanz hochzuhebeln

Was meinst du damit?

 

Logischerweise müssten dann also alle Banken (außer womöglich der deutschen Banken, die ggf. auf das Wohlwollen der Regierung in Sachen Regulierung angewiesen sind und dieser nicht in den Rücken fallen dürfen, um nicht die Bevölkerung noch weiter gegen sich aufzuhetzen und ggf. als Konsortialbanken Gewinne bei der Platzierung weiterer Neuemissionen zu verpassen) sofort den größten Teil aller deutschen Staatsanleihen verkaufen.

Vor einiger Zeit las ich einen Artikel, wie der Staat Banken und Versicherungen mit diversen indirekten Vorschriften quasi zwingt, in deutsche Staatsanleihen zu investieren. Ich erinnere aber weder die Quelle noch den genauen Inhalt.

 

Um einer solchen Abwanderungsbewegung entgegen zu wirken, sollten die Regierungen eigentlich Staatsanleihen niedriger besteuern als Unternehmensanleihen.

In den USA sind zumindest Kommunalobligationen u.ä. steuerfrei, im Gegensatz zu Unternehmensanleihen.

 

Anlageziel für die (von den Staaten ja explizit gewollte) private Alternsvorsorge,

Ja, die private Altersvorsorge ist durchaus ein Grund, warum wir "Staatsschulden" quasi brauchen, als Möglichkeit zur staatlich garantierten, kapitalgedeckten Altersvorsorge.

Solange diese Verschuldung netto "im Land" bleibt.

 

Gruß, Michael

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Karl Napf
Die Banken wären dann ja blöd, wenn sie deutsche Staatsanleihen halten und deren Zinsen versteuern müssten, denn die Renditen aller Anleihen mit kurzer bzw. mittlerer Laufzeit (DE0001135333 = Bund 4.7.2017, Rendite 1,18%) liegen schon brutto unterhalb des Zinssatzes, zu dem sich die Banken bei der EZB Geld leihen können,
Das wäre doch genau das Gegenteil, Ersteres ist Geld anlegen, Letzteres Geld leihen.
um damit ihre Bilanz hochzuhebeln
Was meinst du damit?
Die Banken haben Eigenkapitalquoten von derzeit mindestens 4%, demnächst mindestens 9%. Also sind 100% - 4% = 96% bzw. 100% - 9% = 91% dessen, was sich in ihrer Bilanz befindet, gar nicht angelegtes Eigenkapital, sondern die Anlage von etwas, das man sich selbst nur geliehen hat. Und dieser Teil muss zumindest die Kapitalkosten (also die Zinsen für das Leihen) wieder einbringen, was er im Falle der Anlage in deutsche Staatsanleihen aber offensichtlich nicht tut. Also sollten die Banken deutsche Staatsanleihen verkaufen, da sie diese ja nachweislich auf Pump gekauft haben (solange ihrer Eigenkapitalquote dermaßen deutlich unter 100% liegt).

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Atros
· bearbeitet von Atros
Anlageziel für die (von den Staaten ja explizit gewollte) private Alternsvorsorge,

Ja, die private Altersvorsorge ist durchaus ein Grund, warum wir "Staatsschulden" quasi brauchen, als Möglichkeit zur staatlich garantierten, kapitalgedeckten Altersvorsorge.

Solange diese Verschuldung netto "im Land" bleibt.

 

Gruß, Michael

 

Genauso wie bei den Griechen,

der griechische Rentner wird sicherlich froh sein,daß er sein Geld in griechische Staatsanleihen investiert hat.

Jetzt wo er nurnoch 60% Rente bekommt, kann er wenigsten ruhigen Gewissens in sein Depot schauen.

OK,ich vergaß auch dort wurde seine Rente um 60% gekürzt.

 

Jetzt mal Spass beiseite,

Staatsanleihen sind gut für die Altersvorsorge,aber bitte nicht zuviele vom eigenen Land.

Wie ich angedeutet habe besitzt D neben dem Bundeshaushalt auch noch viele "ungedeckte" Schattenhaushalte.Wer aufmerksam den Bundeshaushalt auswertet stellt fest,daß der größte Posten der Zuschuss in die Rentenkassen ist. Nächstes Jahr nur rd. 60Mrd. (Ich glaube da liegen wieder irgendwelche Taschenspielertricks vor,da zuletzt rd. 80 Mrd. gezahlt wurden.)

Diversifikation ist hier oberstes Gebot, denn sonst ist man wenn die Bundesrepublik in finanzielle Schieflage gerät doppelt betroffen (a ) über die Rente, b ) über die Anleihen.) .

Für die Altersvorsorge sind deutsche Staatsanleihen daher nur bedingt gegeignet.

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Stairway
· bearbeitet von Stairway

Nächstes Jahr sind wieder 26,1 mrd € Schulden geplant,als ob es keine Schuldenkrise gäbe.

 

Die Renditen sind derzeit auf Rekordtief, es wäre nicht besonders intelligent, diese Lage nicht auszunützen. Letztendlich kann sich deutlich unmittelbar von den niedrigen Renditen ja nichts kaufen, bezahlt werden immernoch Kupons. Und eben diese sind nur bei heute neu aufgelegten Anleihen tief. Ergo finde ich es sehr rational, wenn man sich nun langfristig auf Sicht von 10 bis 20 Jahren verschuldet, auch um die Refinanzierung für die nächsten 1-3 Jahre - die mit Sicherheit heiss werden - sicherzustellen.Eine zehnjährige Anleihe notiert aktuell bei 1,8% - d.h. der Staat macht nach Inflation damit einen Gewinn.

 

Es ist natürlich klar, dass die aktuelle Renditesituation kein Freifahrtsschein sein darf, aber wenn man das Niveau nutzen kann und über die Schuldenrefinanzierung hinaus billig Kredite aufnehmen kann - warum nicht.

 

€: Was dein Beitrag zur Diversifikation zur Altersvorsorge angeht, stimme ich dir zu. Nur Anleihen des eigenen Landes zu kaufen, ist wie nur Aktien des eigenen Arbeitgebers zu erwerben: dämlich.

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Atros
· bearbeitet von Atros

Die Renditen sind derzeit auf Rekordtief, es wäre nicht besonders intelligent, diese Lage nicht auszunützen. Letztendlich kann sich deutlich unmittelbar von den niedrigen Renditen ja nichts kaufen, bezahlt werden immernoch Kupons. Und eben diese sind nur bei heute neu aufgelegten Anleihen tief. Ergo finde ich es sehr rational, wenn man sich nun langfristig auf Sicht von 10 bis 20 Jahren verschuldet, auch um die Refinanzierung für die nächsten 1-3 Jahre - die mit Sicherheit heiss werden - sicherzustellen.Eine zehnjährige Anleihe notiert aktuell bei 1,8% - d.h. der Staat macht nach Inflation damit einen Gewinn.

Da hast du vollkommen Recht,

daß Problem ist nur,daß man sich extrem kurzfristig verschuldet.

Die Bundesrepublik macht jedes Jahr über 250 Mrd € Schulden, d.h. man muss kurzfristig sehr hohe Volumen refinanzieren.

Wenn man wie du beschrieben hast sich über 10Jahre verschulden würde,dann wäre es vollkommen in Ordnung.

Nur der größte Teil der Neuverschuldung liegt im Bereich bis 2Jahren.

Mal ein altes BIld angehängt.

 

Edit:

Natürlich verschiebt man die Laufzeiten zu gunsten der längerlaufenden Anleihen,aber die Mischung ist für mich immernoch "gewagt".

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Karl Napf
· bearbeitet von Karl Napf

Solange die Renditen weiter gesunken sind, war es doch sogar eine gute Taktik des Staates, sich kurzfristig zu verschulden, denn 2% für 2 Jahre waren immerhin deutlich weniger als 4% für 10 Jahre. Sollte jetzt aber ein Allzeittief bei der Rendite erreicht sein, dann wäre es nun richtig, den Laufzeithebel drastisch zu erhören.

 

Aber wenn ein Allzeittief bei der Rendite erreicht sein sollte, dann wären die Käufer dämlich, wenn sie die entsprechenden Emissionen tatsächlich kaufen würden. Bei den Privatanlegern hilft dabei, diese über entsprechende Panikmache davon abzuhalten, rentablere und genauso sichere Anlageformen wie z. B. Festgeld als Alternative zu den Staatsanleihen zu entdecken. Aber wie man künftig den institutionellen Anlegern noch deutsche Staatsanleihen schmackhaft machen will, wenn man diese gleichzeitig dazu zwingt, diese Staatsanleihen mit Eigenkapital zu unterlegen, das ist mir ein Rätsel. Mit dieser Methode könnte sich der Staat seine traumhaft niedrige Rendite aktiv kaputt machen.

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vanity
· bearbeitet von vanity

Solange die Renditen weiter gesunken sind, war es doch sogar eine gute Taktik des Staates, sich kurzfristig zu verschulden, denn 2% für 2 Jahre waren immerhin deutlich weniger als 4% für 10 Jahre. Sollte jetzt aber ein Allzeittief bei der Rendite erreicht sein, dann wäre es nun richtig, den Laufzeithebel drastisch zu erhören ...

Soweit ich micht entsinne (irgendein BuBa-Paper auf der dtFA-Seite) werden Laufzeiten/Duration im Hintergrund ohnehin zurechtgeswappt, um ein günstiges Profil zu erzielen. Der Emissions-Hygiene zuliebe wird nach außen hin aber die typische Aufteilung in GM-Papiere, 2-, 5-, 10- und 30-jährige Laufzeiten dargestellt. Das was wir als Laufzeitprofil sehen, ist also nicht zwangsläufig das tatsächliche.

 

Nachtrag: Hier steht was dazu.

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Atros
· bearbeitet von Atros

Soweit ich micht entsinne (irgendein BuBa-Paper auf der dtFA-Seite) werden Laufzeiten/Duration im Hintergrund ohnehin zurechtgeswappt, um ein günstiges Profil zu erzielen. Der Emissions-Hygiene zuliebe wird nach außen hin aber die typische Aufteilung in GM-Papiere, 2-, 5-, 10- und 30-jährige Laufzeiten dargestellt. Das was wir als Laufzeitprofil sehen, ist also nicht zwangsläufig das tatsächliche.

 

Nachtrag: Hier steht was dazu.

Sehr schön.:)

(Mir ist beim lesen aufgefallen,daß ich immer die Sondervermögen vergessen habe.Ich muss also meine Zahlen nochmals nach oben korrigieren.)

 

Solange die Renditen weiter gesunken sind, war es doch sogar eine gute Taktik des Staates, sich kurzfristig zu verschulden, denn 2% für 2 Jahre waren immerhin deutlich weniger als 4% für 10 Jahre. Sollte jetzt aber ein Allzeittief bei der Rendite erreicht sein, dann wäre es nun richtig, den Laufzeithebel drastisch zu erhören ...

Das hat beim Kirch auch super fuktioniert. Nur das Programm ist mittlerweile etwas sehr eintönig. (Richter XYZ- Live-Berichterstattungen aus dem Gerichtssaal).;)

Im Jahr 2002 wurden erneut Zahlungsschwierigkeiten der Kirch-Gruppe bekannt. [4]

Im April 2002 musste die KirchMedia angesichts von über 7 Milliarden Euro Schulden und Verbindlichkeiten einen Insolvenzantrag stellen (AZ: 1502 IN 879/02). [5] In der Folge wurden deren einzelne Sparten zerschlagen.[6] Leo Kirch zog sich aus dem Unternehmen zurück, behielt aber umfangreiche Beteiligungen an Firmen in der Schweiz, die nicht in die Insolvenzmasse fielen.

 

Im Jahre 2002 verklagte Kirch die Deutsche Bank, da sie seiner Ansicht nach eine Schuld an der Insolvenz trägt. Diese Schuld soll sich aus der Äußerung von Rolf-E. Breuer, dem damaligen Vorstandssprecher der Deutschen Bank, herleiten. Breuer hatte im Fernsehen gesagt, es sei allgemein bekannt, dass Kirch keine Kredite mehr bekomme. Nach Auffassung Kirchs hat diese Äußerung die darauf folgende Kündigung seiner Kredite durch alle anderen Banken bewirkt. Nachdem der BGH am 24. Januar 2006 entschieden hat, hat Rolf E. Breuer am 3. Mai 2006 sein Mandat als Aufsichtsratsvorsitzender der Deutsche Bank aufgegeben.[7]

 

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Maikel

Genauso wie bei den Griechen,

der griechische Rentner wird sicherlich froh sein,daß er sein Geld in griechische Staatsanleihen investiert hat.

Jetzt wo er nurnoch 60% Rente bekommt, kann er wenigsten ruhigen Gewissens in sein Depot schauen.

OK,ich vergaß auch dort wurde seine Rente um 60% gekürzt.

Deshalb mein Zusatz: Solange diese Verschuldung netto "im Land" bleibt.

 

Im Gegensatz zu Griechenland hat Deutschland insgesamt ein sattes Netto-Auslandsvermögen. Wie übrigens auch z.B. die "hochverschuldeten" Länder Belgien und Japan. In Japan ist es so, daß die 200% "Staatsverschuldung" hauptsächlich intern über die Rentenkassen läuft.

 

Japan ist nach China der zweitgrößte Kreditgeber der USA und bietet gerade wieder der EU an, auch dort Geld anzulegen. Paßt irgendwie nicht zum verbreiteten Bild des "höchtsverschuldeten Landes".

 

Staatsanleihen sind gut für die Altersvorsorge,aber bitte nicht zuviele vom eigenen Land.

Diversifikation ist hier oberstes Gebot,

Dann kaufen eben Franzosen auch deutsche Staatsanleihen, und umgekehrt, usw.

 

Für die Altersvorsorge sind deutsche Staatsanleihen daher nur bedingt gegeignet.

Ja, natürlich. Bleibt nur die Frage, was noch weniger schlecht geeignet ist.

 

Gruß, Michael

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Torman

Ja, die private Altersvorsorge ist durchaus ein Grund, warum wir "Staatsschulden" quasi brauchen, als Möglichkeit zur staatlich garantierten, kapitalgedeckten Altersvorsorge.

Solange diese Verschuldung netto "im Land" bleibt.

Damit können wir gleich beim Umlageverfahren bleiben. Schließlich wird der Schuldendienst auch aus den laufenden Einnahmen bestritten. Wenn schon Kapitaldeckung, dann muss in ausländische Wertpapiere investiert werden. Daraus entstehen zusätzliche Risiken schon aufgrund der Informations- und Anreizasymmetrie. Zudem müsste die demografische Entwicklung in den Zielländern deutlich günstiger sein als in Deutschland. Dann landet man schnell bei Ländern, in denen es gar keine Investitionsmöglichkeiten für Ausländer gibt oder die rechtlichen und institutionellen Rahmenbedingungen so wackelig sind, dass ich darauf meine Rente nicht bauen wollte. Kinder sind kollektiv betrachtet immer die beste Altersversorgung.

Kapitalgedeckte Altersvorsorge ist vor allem ein riesen Geschäft für die Finanzindustrie.

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