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3Monitore

Wieso fällt ein Kurs bei hohem Angebot?

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3Monitore

Hallo,

 

wie ein Kurs entsteht verstehe ich. Aber bei der Kursentstehung "sehe" ich nirgends wo das hohe Angebot sein soll, damit der Kurs fällt.

Gibt es im Internet wirklich gute Links, wo man erkennt, dass der Kurs tatsächlich deswegen fällt, weil ein hohes Angebot herrscht?

 

Mir ist völlig klar, dass bei grösstmöglichem Umsatz ausgeglichen wird. Bei dem grösstmöglichen Umsatz ist es aber völlig egal, ob es mehr Angebot oder mehr Nachfrage gibt.

 

Grüsse

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Adun
· bearbeitet von Adun

Hallo 3Monitore,

 

weil der Markt nicht unbegrenzte Liquidität hat.

 

es gibt grundsätzlich agressive und passive Orders, und der Markt ist bezüglich solchen Orders nicht symmetrisch. Daher muss man das im Detail aufdröseln:

 

Eine passive Order führt dem Markt Liquidität zu. Eine Order ist passiv, wenn Du mit Limit verkaufst und mehr haben willst als der höchste Kaufkurs, oder mit Limit kaufst und weniger zahlen willst als als der niedrigste Verkaufskurs. Alle anderen Orders sind agressiv (siehe nächsten Absatz). Bei hohem Angebot im Sinne vieler passiver Verkaufsorders sinkt der durchschnittliche Preis mit jeder solchen Order, den eine aggressive Kauforder zahlen muss bzw. macht eine solche Order überhaupt erst ausführbar: Denn bestand vorher das Angebot aus x Anteilen, so besteht es nachher aus x+y Anteilen; vorher war eine Marktorder über x+y Anteilen gar nicht erst ausführbar. Und ist das Limit besser als das vorher schlechteste Limit, dann bekommt man x Anteile nun zu einem günstigeren (Durchschnitts)kurs als vorher.

 

Agressive (Kauf)orders entziehen dem Markt Liquidität; dadurch sinkt der durchschnittliche Preis, den die nächste agressive Kauforder zahlen muss bzw. macht eine solche Order nicht mehr ausführbar. Denn bestand vorher das Angebot aus x Anteilen, so besteht es nachher aus x-y Anteilen; vorher war eine Marktorder über x Anteile noch ausführbar. Und wenn nicht alle Anteile zum gleichen Limit angeboten wurden, dann bekommt man x-y Anteile nun zu einem ungünstigeren (Durchschnitts)kurs als vorher.

 

Da gleiche gilt mutatis mutandis für passive Kaufs- und agressive Verkaufsorders.

 

Ich hoffe, alle verbliebenen Klarheiten sind nun beseitigt.

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burgerm82

Wir unstellen der Markt sei Polypol, d.h. viele Nachfrager, viele Anbieter.

 

Jeder will sein Produkt an den Mann bringen also senken die Unternehmen ihre Preise. Nun steigt die Anzahl der Wettbewerber an. Somit sinken wieder die Preise bis sich ein Gleichgewicht eingestellt hat. Je größer das Angebt, desto kleiner der Preis!!!

 

 

 

Ich hoffe, ich liege da richtig ;)

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3Monitore

Danke Adun für die schnelle und präzise Antwort!

 

Das hört sich sehr gut an, was Du schreibst, ich denke mir das in Ruhe durch und melde mich bei Unklarheiten.

 

 

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Delphin
· bearbeitet von Delphin
wie ein Kurs entsteht verstehe ich. Aber bei der Kursentstehung "sehe" ich nirgends wo das hohe Angebot sein soll, damit der Kurs fällt.

Gibt es im Internet wirklich gute Links, wo man erkennt, dass der Kurs tatsächlich deswegen fällt, weil ein hohes Angebot herrscht?

 

Mir ist völlig klar, dass bei grösstmöglichem Umsatz ausgeglichen wird. Bei dem grösstmöglichen Umsatz ist es aber völlig egal, ob es mehr Angebot oder mehr Nachfrage gibt.

Ja in der Tat, ersmal ist das egal, ob es mehr Angebot oder Nachfrage gibt. Wenn handel zustande kommt, dann kommen sozusagen gleichviel Käufer und Verkäufer zu Zug.

 

Aber wenn es hohes Angebot gibt und geringe Nachfrage, dann werden die Anbietenden meist bereit sein, einen niedrigeren Preis zu fordern, um wenigstens überhaupt unter denjenigen zu sein, die auch was verkaufen. Sollte allerdings niemand dabei sein, der "um jeden Preis" verkaufen möchte, dann sinkt der Kurs eben nicht zwingend. Es kann auch extrem viel Angebot geben, aber keinen Handel, wenn z.B. die Käufer mit dem Preis nicht einverstanden sind usw.

 

EDIT: und natürlich viiiel zu spät...

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digamma

Hallo 3Monitore,

 

weil der Markt nicht unbegrenzte Liquidität hat.

 

es gibt grundsätzlich agressive und passive Orders, und der Markt ist bezüglich solchen Orders nicht symmetrisch. Daher muss man das im Detail aufdröseln:

 

Eine passive Order führt dem Markt Liquidität zu. Eine Order ist passiv, wenn Du mit Limit verkaufst und mehr haben willst als der höchste Kaufkurs, oder mit Limit kaufst und weniger zahlen willst als als der niedrigste Verkaufskurs. Alle anderen Orders sind agressiv (siehe nächsten Absatz). Bei hohem Angebot im Sinne vieler passiver Verkaufsorders sinkt der durchschnittliche Preis mit jeder solchen Order, den eine aggressive Kauforder zahlen muss bzw. macht eine solche Order überhaupt erst ausführbar: Denn bestand vorher das Angebot aus x Anteilen, so besteht es nachher aus x+y Anteilen; vorher war eine Marktorder über x+y Anteilen gar nicht erst ausführbar. Und ist das Limit besser als das vorher schlechteste Limit, dann bekommt man x Anteile nun zu einem günstigeren (Durchschnitts)kurs als vorher.

 

Agressive (Kauf)orders entziehen dem Markt Liquidität; dadurch sinkt der durchschnittliche Preis, den die nächste agressive Kauforder zahlen muss bzw. macht eine solche Order nicht mehr ausführbar. Denn bestand vorher das Angebot aus x Anteilen, so besteht es nachher aus x-y Anteilen; vorher war eine Marktorder über x Anteile noch ausführbar. Und wenn nicht alle Anteile zum gleichen Limit angeboten wurden, dann bekommt man x-y Anteile nun zu einem ungünstigeren (Durchschnitts)kurs als vorher.

 

Da gleiche gilt mutatis mutandis für passive Kaufs- und agressive Verkaufsorders.

 

Ich hoffe, alle verbliebenen Klarheiten sind nun beseitigt.

 

Hallo,

gibt es noch Informationen darüber wie mann das verstehen soll. Ist nicht ganz klar mit passive und agressive order und den Anteilen

Danke

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3Monitore

Hallo Adun,

 

ich habe mir das, was Du geschrieben hast, versucht an einem Beispiel klar zu machen:

Annahme, der aktuelle Preis ist bei 80. Wir haben hohes Angebot, d.h. es gibt sehr viele passive Verkaufsorders bei 100.

Wenn jetzt eine agressive Kauforder kommt und bei 100 kauft, dann wird doch bei 100 ausgeglichen und der Preis steigt von 80 auf 100.

Du schreibst aber, der Preis sinkt. Ich verstehe das nicht, wieso der Preis sinken soll.

 

 

 

Es hängt wahrscheinlich damit zusammen, dass ich folgendes, was Du danach schreibst auch nicht verstehe:

 

Du schreibst: ... Denn bestand das Angebot vorher aus x Anteilen, so besteht es nachher aus x+y Anteilen.

Das verstehe ich nicht.

 

Wenn das Angebot vorher aus x Anteilen bestand und es werden mit einer agressiven Kauforder diese x Anteile gekauft bzw. nur ein Teil davon, dann müsste doch das Angebot danach aus 0 bzw. x-y Anteilen bestehen.

 

Grüsse

 

 

 

 

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