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phil1234

BAV mit Versicherungsfonds

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phil1234

Guten Abend zusammen,

 

ich bin männlich, 24 Jahre alt, ledig und werde wohl mit 65/67 in Rente gehen. Im Moment arbeite ich als Logistiker in einem mittelständischem Betrieb (Ausbildung vor 2 Jahren beendet), verdiene ca. 1700 netto im Monat und mache nebenbei ein Fernstudium.

 

Da ich mich gerne nun auch um meine Altervorsorge kümmern möchte und ich mich vor ein paar Wochen zufällig mit einem Freund über dieses Thema unterhalten habe, hat er mir die Beratung des Finanzdienstleisters ,,Tecis" empfohlen. Nach einiger Recherche finde ich diversere (gute wie auch schlechte) Meinungen über dieses Unternehmen.

 

Dennoch oder grade deshalb möchte ich nicht so blauäugig sein und einfach unterschreiben, was mir empfohlen wird. Darum bitte ich Euch um Eure Hilfe.

 

Es soll - wenn es nach dem Berater geht - noch dieses Jahr eine AV-Vertrag abgeschlossen werden, da es im nächsten Jahr wohl eine Garantiezinssenkung gäbe.

 

Nach zwei Gesprächen wurde mir eine betriebliche Altervorsorge empfohlen (hatte ich zuvor auch im Sinn). Das Geld (210 vom Brutto) soll in die Fonds ,,Vermögensverwalter" (Risikoklasse3, Fondsprofil C) und ,,Alte & neue Welt ((Risikoklasse4, Fondsprofil C) der ,,Friends Provident International" investiert werden.

 

Ich wäre ab erstmal nur bereit 100 wegzulegen und später -nach beruflichem Aufstieg/Lohnerhöhung- diesen Betrag aufzustocken.

 

Bei 43 Einzahljahren läge die beispielhafte Kapitalabfindung bei 458.322 (6% Wertentwicklung) bzw 784.699 (8% Wertentwicklung).

 

In ein paar Jahren erhalte ich Anspruch auf eine Firmenrente (150 + 15 je weiteres Beschäftigungsjahr). Meine Wunschrente liegt bei ca. 1500-1700 nach heutiger Kaufkraft.

 

Bauen bzw. ein Haus erwerben möchte ich nicht. Kinder sind auch nicht gewollt. (tut mir leid :-P)

 

Soll ich die Finger davon lassen bzw. gibt es sinnvollere Anlagen/Produkte?

 

Ich habe Angst, dass das investierte Geld aufgrund von Fehlspekulationen ,,weg" ist bzw. keine Rendite abwirft.

 

Über Eure Meinungen und Hilfe würde ich mich als Laie sehr freuen. Solltet Ihr noch Infos brauchen, reiche ich diese so schnell wie möglich nach.

 

Vielen Dank im Voraus.

 

Gruß und einen schönen Abend,

 

Philipp

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Adun

Bei BAV musst Du die Auszahlungen später versteuern und Sozialabgaben darauf zahlen. Was Du bekommst, sind also nicht die Summen, die Dir versprochen werden, sondern ganz grob kannst Du die Hälfte davon rechnen, sogar nur ein Viertel nach heutiger Kaufkraft. Was auf die hohen Summen erstmal berechnet wird, das sind die Gebühren. Zweifelsfrei etwas davon haben tut also erstmal nur die Versicherung.

 

Von fondsgebundenen Versicherungen ist grundsätzlich abzuraten, die Kosten sind schon ohne diesen Effekt exorbitant hoch.

 

Von Finanzvertrieben ist ebenfalls grundsätzlich abzuraten, dort erfolgt die Beratung ausschließlich anhand der Frage, wieviel Provision das empfohlene Produkt für den Vertrieb abwirft. Das sieht man auch an der Empfehlung, die Du konkret erhalten hast. Kennst Du die kostenpflichtige, aber unabhängige Beratung der Verbraucherzentralen zur Altersvorsorge schon? Da zahlst Du wenns hoch kommt 200 EUR, die Versicherung hingegen würde Dich mindestens hohe vierstellige Beträge kosten.

 

Wenn Du Angst hat, dass das investierte Geld aufgrund von Fehlspekulationen ,,weg" ist bzw. keine Rendite abwirft, dann darfst Du das Geld nicht riskant anlegen. 6% bzw. 8% sind aber nur mit riskanten Anlagen möglich. In der Regel ist allerdings nicht das Risiko der Anlage schuld für die schlechte Rendite, sondern die hohen Kosten. Kosten sind das A und O, was Deine Rendite angeht.

 

Kannst Du freiwillig mehr in die Firmenrente einzahlen? Bietet Deine Firma spezielle BAV-Verträge ggfs. im Gruppentarif an? Frag mal nach.

 

Solange der Freistellungsauftrag plus Härteausgleichsbetrag noch nicht aufgebraucht ist, ist eine Anlage in unflexible Steuersparprodukte (wie BAV es nun mal ist) selten sinnvoll.

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phil1234

Hallo ,,Adun",

 

danke für die erste Rückmeldung....

 

Das von Tecis fast nur Produkte angeboten werden, die auch entsprechende Provisionen abwerfen, hatte ich mir nach den bisherigen Erfahrungsberichten schon gedacht. Trotzdem hatte ich gehofft eventuell ein passendes Produkt angeboten zu bekommen.

 

Da ich mich auf dem Gebiet von Fonds, Aktien etc. auch nicht auskenne, werde ich wohl die Finger davon lassen.

 

Freiwillig könnte ich mehr einzahlen, nur lässt mir mein momentanes Gehalt nicht allzu viel Spielraum. Gehaltlich werde ich mich nach dem Studium verbessern, sodass ich dann auch den Beitrag zur AV gerne erhöhen werde.

Ich werde nächste Woche im Personalbüro mal nachfragen, ob es spezielle BAV-Verträge ggfs. im Gruppentarif gibt. Ich weiss nur, dass man sich seinen Versicherer auch selber aussuchen darf.

 

Ist es denn sinnvoll unbedingt in diesem Jahr wegen der Garantiezinssenkung eine Versicherung abzuschließen, oder war das auch nur ,,Käse" ?

 

Macht eine BAV dann wegen der späteren Versteuerung im Gegensatz zu Rürup oder Riester Sinn?

 

Desweiteren haben meine Eltern für mich Anfang 2004 wegen Steuervorteilen (?) eine Rentenversicherung bei der Provinzial abgeschlossen. (Überschussbeteiligung und Todesfallleistung).

Da weiß ich auch noch nicht, ob es sich lohnt diese zu kündigen oder den Betrag aufzustocken.

 

Da muss ich mich wohl doch mal mit der Verbraucherzentrale auseinandersetzen und einen Termin machen.

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Granini

Tecis ist nun wirklich unterste Schublade...

 

deine Beispielrechnung mit 8% ist auch lustig, denkst du ernsthaft dass dein Fonds jedes Jahr soviel schafft? Nur weil der Verkäufer das behauptet ist das noch lange nicht richtig.

 

Mit ner bAV würde ich an deiner Stelle noch warten, gerade wenn du jetzt noch Ausgaben durch das Fernstudium hast. Dann bringt dir der Steuervorteil auch weniger.

 

Lieber erstmal flexibel bleiben und in das Thema in Ruhe einlesen, dann pasiert es dir auch nicht mehr, dass du an so eine Drückerkolonne gerätst.

 

Ist es denn sinnvoll unbedingt in diesem Jahr wegen der Garantiezinssenkung eine Versicherung abzuschließen, oder war das auch nur ,,Käse" ?

 

Das ist so viel Käse, da ist nur noch Schimmel vorhanden...

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Knarf

Freiwillig könnte ich mehr einzahlen, nur lässt mir mein momentanes Gehalt nicht allzu viel Spielraum. Gehaltlich werde ich mich nach dem Studium verbessern, sodass ich dann auch den Beitrag zur AV gerne erhöhen werde.

Ich werde nächste Woche im Personalbüro mal nachfragen, ob es spezielle BAV-Verträge ggfs. im Gruppentarif gibt. Ich weiss nur, dass man sich seinen Versicherer auch selber aussuchen darf.

 

Das solltest du auf jeden Fall tun. Manchmal gibt der Arbeitgeber auch noch einen Anteil zu den Beiträgen dazu.

 

Ist es denn sinnvoll unbedingt in diesem Jahr wegen der Garantiezinssenkung eine Versicherung abzuschließen, oder war das auch nur ,,Käse" ?

 

Also Fakt ist, dass der Garantiezins bei Versicherungen ab nächstem Jahr nur noch 1,75% statt 2,25% beträgt. Aber aufgrund dessen jetzt überstürzt Verträge abzuschließen ist auch nicht richtig. Und Tecis ist - wie Adun schon geschrieben hat - sicher ein schlechter Weg.

 

Macht eine BAV dann wegen der späteren Versteuerung im Gegensatz zu Rürup oder Riester Sinn?

 

Du musst sowohl Renten aus der BAV als auch aus Riester-Verträgen versteuern. Rürup kenn ich mich nicht so aus.

 

Desweiteren haben meine Eltern für mich Anfang 2004 wegen Steuervorteilen (?) eine Rentenversicherung bei der Provinzial abgeschlossen. (Überschussbeteiligung und Todesfallleistung).

Da weiß ich auch noch nicht, ob es sich lohnt diese zu kündigen oder den Betrag aufzustocken.

 

Da muss ich mich wohl doch mal mit der Verbraucherzentrale auseinandersetzen und einen Termin machen.

 

Verbraucherzentrale macht durchaus Sinn. Alternativ kann dir aber auch hier im Forum geholfen werden. Einfach die Themeneröffnung noch detaillierter darstellen - inkl. genauen Angaben zu bereits bestehenden Verträgen.

 

Ich wäre ab erstmal nur bereit 100 wegzulegen und später -nach beruflichem Aufstieg/Lohnerhöhung- diesen Betrag aufzustocken.

 

Bei 43 Einzahljahren läge die beispielhafte Kapitalabfindung bei 458.322 (6% Wertentwicklung) bzw 784.699 (8% Wertentwicklung).

 

Und diese Zahlen scheinen auch reine Willkür zu sein. Hab mal einen Sparrechner bemüht. 100 Euro Einzahlung im Monat über 43 Jahre bringen bei 6% am Ende "nur" 232.000 Euro. Und das ist auch nur Theorie. Realistisch gehen von den 100 Euro auch noch die fetten Tecis Provisionen, Fondskosten usw. ab. Also Finger weg...

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Adun
· bearbeitet von Adun

Das von Tecis fast nur Produkte angeboten werden, die auch entsprechende Provisionen abwerfen, hatte ich mir nach den bisherigen Erfahrungsberichten schon gedacht.

nur Produkte, die auch entsprechende Provisionen abwerfen. Ein Finanzvertrieb verdient ja ausschließlich an Provisionen, da wird er wohl kaum Produkte empfehlen, wo keine Provisionen fällig werden.

 

Trotzdem hatte ich gehofft eventuell ein passendes Produkt angeboten zu bekommen.

Aber wie soll das denn möglich sein? Das ist wie als Schaf zum Schlachthof zu gehen und zu hoffen, dort etwas zu Essen zu bekommen.

 

Freiwillig könnte ich mehr einzahlen, nur lässt mir mein momentanes Gehalt nicht allzu viel Spielraum.

Moment, Du würdest in eine privat abgeschlossene BAV mehr einzahlen, aber für die BAV des Arbeitgebers ist das Geld knapp?! Wie kann das sein?!

 

Gehaltlich werde ich mich nach dem Studium verbessern, sodass ich dann auch den Beitrag zur AV gerne erhöhen werde.

Du bist noch im Studium?! Na dann ist jetzt aber garantiert der falsche Zeitpunkt um über langfristige Verträge nachzudenken -- außer vielleicht eine Berufsunfähigkeitsversicherung; hast Du da mal drüber nachgedacht?

 

Ich werde nächste Woche im Personalbüro mal nachfragen, ob es spezielle BAV-Verträge ggfs. im Gruppentarif gibt. Ich weiss nur, dass man sich seinen Versicherer auch selber aussuchen darf.

Allgemein angebotene BAV-Verträge sind so gut wie immer zu teuer.

 

Ist es denn sinnvoll unbedingt in diesem Jahr wegen der Garantiezinssenkung eine Versicherung abzuschließen, oder war das auch nur ,,Käse" ?

Ich sach et ma so: Versicherungen waren schon ziemlichen Unsinn, als die Garantieverzinsung noch bei 4% lag und die Auszahlung steuerfrei war! Es wird immer wieder gerne für schlechte Produkte Werbung damit gemacht, dass sie nochmal etwas schlechter werden... Du kaufst ja auch kein matschiges Obst, nur weil es morgen vielleicht auch noch zu schimmeln anfängt.

 

Allgemeine Probleme bei Kapitallebensversicherungen sind

- Die Garantieverzinsung wird nur auf den Teil gezahlt, der nach Abzug von Kosten und Risikoanteil verbleibt.

- Die Kosten sind üblicherweise gezillmert oder quasi-gezillmert (auf die ersten x Jahre verteilt), was einen Widerhaken-Effekt hat: Es ist zwar üblicherweise unsinnig, eine solche Versicherung abzuschließen, aber wenn man sie erst mal abgeschlossen hat, dann ist es oft nach einiger Zeit nicht mehr sinnvoll, sie zu kündigen, weil der Fehler schon gemacht ist und die hohen Kosten schon gezahlt sind.

- Risikoabsicherung und Geldanlage werden verknüpft. Will man das eine kündigen, verliert man auch das andere.

 

Macht eine BAV dann wegen der späteren Versteuerung im Gegensatz zu Rürup oder Riester Sinn?

Rürup und Riester sind später genauso voll zu versteuern. Sie verlagern aber nicht wie BAV auch die Sozialabgaben nach hinten.

 

Rürup macht fast nie Sinn; eine Verfügung ist bis zur Rente ausgeschlossen und im Todesfall ist alles weg; eine Kombination mit einer Risikolebensversicherung um das zu verhindern wird als Gestaltungsmissbrauch ausgelegt.

 

Riester ist oft die schlechtere Alternative zu BAV solange nicht mehr als zwei Kinder da sind.

 

Desweiteren haben meine Eltern für mich Anfang 2004 wegen Steuervorteilen (?) eine Rentenversicherung bei der Provinzial abgeschlossen. (Überschussbeteiligung und Todesfallleistung).

Da weiß ich auch noch nicht, ob es sich lohnt diese zu kündigen oder den Betrag aufzustocken.

Bei euch scheint der typische Irrglaube vorzuliegen, Altersvorsorge bedeute zwangsläufig Versicherungsverträge. Warum sparst Du das Geld nicht einfach an, z.B. auf einem Tagesgeldkonto? Ich hatte schon Freistellungsauftrag und Härteausgleichsbetrag genannt. Bist Du schon so vermögend, dass die schon aufgebraucht sind? Du kannst später im Alter immer noch per Einmalzahlung eine Rentenversicherung abschließen.

 

Alte Lebensversicherungenen von vor 2005 sind bei Kapitalauszahlung später steuerfrei. Hat die Versicherung eine Kapitalauszahlungsoption?

 

Wie bereits gesagt sind Lebensversicherungen Verträge mit Widerhakenfunktion: Wenn Du sie erst mal abgeschlossen hast, und vor allem wenn sie erst mal eine gewisse Zeit lang laufen, dann ist der Fehler nicht mehr rückgängig zu machen und mit einer Kündigung macht man nur alles noch schlimmer. Gerade das ist ja das perfide an diesen Verträgen. Also: Nicht kündigen.

 

Hier einige Tipps:

 

1. Falls es nicht bereits so ist, stelle die Versicherung auf jährliche Beitragszahlung um. Denn bei halbjährlicher, quartalsmäßiger oder monatlicher Zahlungsweise nimmst Du beim Versicherer einen versteckten Dispositionskredit in Anspruch, der sehr teuer ist. Gegebenenfalls kannst Du auch Geld von der Versicherung zurückfordern: http://www.vzhh.de/versicherungen/30027/versicherungen-teilzahlungszuschlag-ohne-effektivzinsangabe.aspx

 

2. Es ist leider die letzte Zeit häufig der Fall, dass die allgemeine Verunsicherung von Kunden bezüglich Lebensversicherungen, wie sie ja auch bei Dir vorliegt, noch stärker als sonst ausgenutzt wird. Also obacht. Siehe http://www.test.de/themen/versicherung-vorsorge/meldung/Leseraufruf-und-Umfrage-zu-Lebensversicherungen-Lohnt-sich-Ihr-Vertrag-noch-4203538-4203540/

 

3. Du solltest prüfen, ob Du bereits alle Steuervorteile Deiner Versicherung nutzt. Denn für Kapitallebensversicherungen mit Bestandsschutz (wie Du ja eine hast) ist der Sonderausgabenabzug zulässig. Siehe dazu §10 Abs. 3 EStG in Verbindung mit §10 Abs. 1 Nr. 3a sowie das Schreiben des BMF vom 13. September 2010, Rz 77, http://www.bundesfinanzministerium.de/nn_4140/DE/BMF__Startseite/Aktuelles/BMF__Schreiben/Veroffentlichungen__zu__Steuerarten/einkommensteuer/020__a,templateId=raw,property=publicationFile.pdf

 

Für heute neu abgeschlossene Lebensversicherungen gibt es keine wesentlichen Steuervorteil mehr, weil die Möglichkeit des Sonderausgabenabzug gestrichen wurde und das Halbeinkünfteverfahren, das verblieben ist, genauso für ungeförderte Riesterverträge gilt, so dass die Kombination eines ungeförderten Riester-Banksparplans mit einer Risikolebensversicherung mit fallender Auszahlungssumme nur Vorteile gegenüber einem heutigen Abschluss solcher Verträge bietet.

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phil1234

Das von Tecis fast nur Produkte angeboten werden, die auch entsprechende Provisionen abwerfen, hatte ich mir nach den bisherigen Erfahrungsberichten schon gedacht.

nur Produkte, die auch entsprechende Provisionen abwerfen. Ein Finanzvertrieb verdient ja ausschließlich an Provisionen, da wird er wohl kaum Produkte empfehlen, wo keine Provisionen fällig werden.

 

heißt hohe Provision automatisch schlechtes Produkt ? (ernste Frage)

 

Freiwillig könnte ich mehr einzahlen, nur lässt mir mein momentanes Gehalt nicht allzu viel Spielraum.

Moment, Du würdest in eine privat abgeschlossene BAV mehr einzahlen, aber für die BAV des Arbeitgebers ist das Geld knapp?! Wie kann das sein?!

 

nein nein, vielleicht habe ich mich da falsch ausgedrückt....egal für welche AV ich mich im Moment entscheide, würde ich ca. 100 anlegen wollen (wenn es geht natürlich vor Steuer)

 

Ich habe eine Vollzeitstelle mit einem - vom Arbeitgeber mitfinanziertem - Fernstudium. Eine BU wollte mir die Tecis auch empfehlen (Nürnberger, 60 Monatsbeitrag bei 1700 monatl. Rente. Laufzeit bis 67, andere Tätigkeiten für Auszahlung nicht relevant). Werde da aber selber noch Angebote vergleichen.

 

bekomme ich dann maßgeschneiderte BAV Verträge bei der Verbraucherzentrale ?

ich dachte diese Senkung würde den Zinseszinseffekt erheblich minimieren (so wurde es mir verkauft)

 

 

den Vertrag haben meine Eltern (als ich noch nicht volljährig war) guten Gewissens abgeschlossen (zudem weiss ich nicht was Freistellungsauftrag und Härteausgleichsbetrag sind)

und ja diese Versicherung hat eine Kapitalauszahlungsoption

 

diese Versicherung der Provinzial gebe ich jedenfalls bei meiner Steuererklärung an und diese wird auch angerechnet

 

zu welcher Art von Altersvorsorge würdest Du mir den raten, wenn ich fragen darf?

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Adun
· bearbeitet von Adun

heißt hohe Provision automatisch schlechtes Produkt ? (ernste Frage)

Wenn es sich um Geldanlagenprodukte handelt wie Lebensversicherungen oder Rentenversicherungen, dann heißt die Antwort in der Praxis ganz klar: Hohe Kosten heißt automatisch schlechtes Produkt, und die Provision ist oft ein erheblicher Teil der Kosten.

 

Die intuitive Annahme die man aus dem Alltag hat, nach der Art, für ein gutes Produkt muss man eben auch etwas mehr bezahlen, die stimmt nicht bei Geldanlage -- das genaue Gegenteil ist der Fall.

 

Bei Risikoversicherungen mag das etwas anders sein, weil dort höhere Kosten dadurch aufgewogen werden können, dass die Bedingungen besser sind, also gewisse existenzbedrohende Risiken überhaupt abgedeckt werden, die eine Versicherung mit weniger hohen Kosten nicht abdeckt.

 

nein nein, vielleicht habe ich mich da falsch ausgedrückt....egal für welche AV ich mich im Moment entscheide, würde ich ca. 100€ anlegen wollen (wenn es geht natürlich vor Steuer)

Also solltest Du die zusätzliche Einzahlung in die BAV des Arbeitgeber, wo Du sowieso schon Ansprüche draus erwirbst, doch ernsthaft als Alternative in Erwägung ziehen.

 

Ich habe eine Vollzeitstelle mit einem - vom Arbeitgeber mitfinanziertem - Fernstudium. Eine BU wollte mir die Tecis auch empfehlen (Nürnberger, 60€ Monatsbeitrag bei 1700€ monatl. Rente. Laufzeit bis 67, andere Tätigkeiten für Auszahlung nicht relevant). Werde da aber selber noch Angebote vergleichen.

Ich würde mich vor allem erst mal auf die langwierige aber leider notwendige Vorbereitung auf die Beantwortung der Gesundheitsfragen konzentrieren, bevor ich mir über die Produktwahl Gedanken machst. Denn dafür ist nötig, dass Du Dir jegliche noch vorhandene Krankenakten kopierst, von allen Ärzten, die Du jemals augesucht hast (einschließlich Musterungs-, Wehrdienst und Betriebsärzte usw.).

 

bekomme ich dann maßgeschneiderte BAV Verträge bei der Verbraucherzentrale ?

Nein, die Verbraucherzentrale verkauft keine Versicherungsprodukte und empfiehlt auch keine, nur dadurch kann sie ihre Unabhängigkeit wahren. Sie berät Dich nur, was sinnvolle Produkttypen in Deiner Situation sind und kann Dir einen Überblick über die Produkte dieses Typs am Markt geben, aus denen Du dann selbst wählen musst.

 

ich dachte diese Senkung würde den Zinseszinseffekt erheblich minimieren (so wurde es mir verkauft)

Nochmal: Nur weil das Produkt jetzt nochmal schlechter wird, muss es vorher nicht gut gewesen sein.

 

den Vertrag haben meine Eltern (als ich noch nicht volljährig war) guten Gewissens abgeschlossen

Ja, das muss trotzdem nicht sinnvoll gewesen sein, aber jetzt ist wegen des Widerhakeneffekts jedenfalls eine Auflösung nicht sinnvoll.

 

zudem weiss ich nicht was Freistellungsauftrag und Härteausgleichsbetrag sind

Ja, schlimm! Da konzentrierst Dich auf Steuersparprodukte und übersiehst das offensichtliche: Das normale Sparkonto. Bis 801 EUR Erträge im Jahr ist ein Sparkonto nämlich völlig steuerfrei, einfach durch Abgabe des Freistellungsauftrags an die Bank. Frag einfach mal bei Deiner Bank nach! Und weitere 410 EUR kannst Du über die Steuererklärung steuerfrei stellen lassen, solange die Gesamterträge unter 1211 EUR (=801 EUR + 410 EUR) liegen.

 

und ja diese Versicherung hat eine Kapitalauszahlungsoption

 

diese Versicherung der Provinzial gebe ich jedenfalls bei meiner Steuererklärung an

 

und diese wird auch angerechnet

Gut. Wie sieht es mit der Beitragszahlung aus? Wird die jährlich geleistet oder doch in kürzeren Abständen?

 

zu welcher Art von Altersvorsorge würdest Du mir den raten, wenn ich fragen darf?

Ich gebe keinen Rat außer den, Dir selbst möglichst viel Wissen anzueignen und Deine eigenen Entscheidungen zu treffen. Es wäre auch völlig unmöglich, ohne die genaue Situation zu kennen. Allgemein bin ich aber der Auffassung, dass Sparen und Vermögen fast immer die bessere Alternative zu Kapitalversicherungslösungen sind, auch wenn letztere mit hohen Steuervorteilen beworben werden. Aber wie gesagt, die aktuelle Situation kann das alles stark beeinflussen und je nachdem welche Versihcerungsverträge bereits bestehen ist es nicht sinnvoll, diese zu kündigen, auch wenn ihr Abschluss selbst schon nicht sinnvoll war. (klingt paradox, ist aber so -- Widerhakeneffekt)

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