CyberH September 23, 2011 Hallo, schon seit geraumer Zeit geistert bei mir der Gedanke rum, wie sich der stete Wachstum der ETFs, die derzeit zwar nur etwa 5% der AUM (Quelle: DAF-Beitrag , weiß leider nicht mehr welcher) halten, auf die großen ("bekannt und gängigen") Indizes a la S&P 500,DAX usw. auswirken. Im Gegensatz zu den aktiven Fonds verfolgen die gaenigen großen ETFs die Nachbildung der Performance der Indizies ueber physische Replikation oder mittels SWAPs. Es ist also erstmal egal, was genau in den Index steckt solange die ETFs brav die Performance abbilden. Aber, gesetzt dem Fall, der Index wuerde nur eine kleinere Zahl von Einzelwerten enthalten und der ETF vollstaendig physikalisch replizieren, wuerde da nicht die Schwankungsbreite des Index durch die ETFs nachhaltig gesteigert? Insbesondere institutionelle Anleger scheinen immer mehr ETFs fuer die Bildung Ihres Portfolios zu nutzen. Bin dankbar für Hinweise auf Untersuchungen der Folgeauswirkungen auf die Indizies durch das Wachstums der ETFs. Die Studien hierzu dürften von der Methodik ziemlich komplex sein, um Auswirkungen verwaessert durch SWAPs, Securities Baskets usw. ausreichend Rechnung zu tragen. Im WPF-Forum konnte ich ich leider eine intensivere Auseinandersetzung zu der Thematik nicht finden, gleichwohl ich sicher bin, dass es schon mal Thema war. Viele Gruesse, CyberH Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
RandomWalker September 24, 2011 Hallo CyperH, hochinteressantes Thema! Was in den letzten Jahren aufgefallen ist, ist besonders das Aktien die in den S&P 500 aufgenommen wurden ein starker Kursanstieg am Tag der Bekanntgabe zu verzeichnen war. Häufig kaufen Hedgefonds bei Bekanntgabe die Titel ein um sie zu verkaufen, wenn die Aktie tatsächlich in den Index aufgenommen wird. Dadurch erzielen die Fonds Spekulationsgewinne. In diesem Zusammenhang sehr interessant ist auch die Tatsache, dass viele Riester-Aktienfondsverträge ja eine Garantie für die EInzahlungen des Sparers bieten muss. Deswegen gehen die Fondsgesellschaften bei fallenden Kursen zunehmend aus Aktien heraus um die Einlagen garantieren zu können. Dies wirkt natürlich zusätzlich Trendverstärkend und könnte vorallem in den nächsten Monaten zu noch stärken irrationalen Verkäufen führen. Der Anleger kann sich vorallem schützen indem er unpopulärere Indizes kauft z.B. MSCI Germany statt DAX, Russell 1000 statt S&P 500 oder Stoxx Europe Large 200 statt dem Stoxx 50. Antizyklisches Handeln sollte sowieso ein Bestandteil jedes Depots sein. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Atros September 25, 2011 und der ETF vollstaendig physikalisch replizieren, wuerde da nicht die Schwankungsbreite des Index durch die ETFs nachhaltig gesteigert? Dieser FTD-Beitrag beschäftigt sich mit der Auswirkung von ETF`s auf Aktien "nicht-zyklischer" Unternehmen (Versorger etc.). Passt gewissermaßen zum Thema,ist aber natürlich "zeitungstypisch" eher spekulativ. Krankmacher ETF Durch das rapide Wachstum börsengehandelter Indexfonds (Exchange-Traded Funds, ETFs) verlieren Aktien von Versorgern, Konsumgüterproduzenten und Pharmaunternehmen zunehmend ihre Funktion als sicherer Hafen bei Kapitalmarktturbulenzen. "Weil immer mehr Investoren nur noch auf diese Indexfonds setzen, büßen defensive Einzeltitel stark an Bedeutung ein", sagt Folker Hellmeyer, Chefvolkswirt der Bremer Landesbank. "Da ETFs das Börsengeschehen dominieren, gibt es kaum noch Unterschiede bei der Kursentwicklung der Einzeltitel", sagt Hellmeyer. Nicht nur durch ihr schieres Volumen beeinflussen ETFs die Kursentwicklung an den Börsen. "Die Profianleger, die diese Vehikel nutzen, reagieren besonders schnell auf Veränderungen am Markt und kaufen oder verkaufen je nach Nachrichtenlage ganze Indizes", sagt Perovic. Welche Folgen dies hat, zeigt eine kürzlich veröffentlichte Studie von Christos Costandinides, dem Leiter der ETF-Analyse bei der Deutschen Bank in London "Das Wachstum der ETFs führt zu Ineffizienzen an den Börsen", sagt Hellmeyer Vielleicht ändert sich aber auch nur das Anlegerverhalten/die Börsenwelt. Während früher Kauf-/Verkaufsorder nur schriftlich/telefonisch zu horrenden Preisen aufgegeben werden konnten,kann der Otto-Normalkleinanleger heute Aktien kostenfrei in der Mittagspause mit seinen "Smartphon" handeln. ETF`s sind vielleicht nur ein Baustein um die Veränderungen zu erklären. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
CyberH September 26, 2011 Vielleicht ändert sich aber auch nur das Anlegerverhalten/die Börsenwelt. Während früher Kauf-/Verkaufsorder nur schriftlich/telefonisch zu horrenden Preisen aufgegeben werden konnten,kann der Otto-Normalkleinanleger heute Aktien kostenfrei in der Mittagspause mit seinen "Smartphon" handeln. ETF`s sind vielleicht nur ein Baustein um die Veränderungen zu erklären. Stimme dir voll und ganz zu, dass sich das Anlegerverhalten der Privatinvestoren veraendert hat. Nicht zuletzt wegen steigender Zweifel an der Seriosität mancher Bankberater. Auch von der staatlichen Seite wird abverlangt, mehr eigenverantwortlich zu handeln - Stichwort Altersvorsorge. Da kommen dann insbesondere ETF-Angebote der Direktbanken sehr schnell ins Visier des Kleinanlegers, wird er doch massig von der Finanzindustrie mit Informationen erschlagen. Meine aber trotzdem, dass die Summen, die Privatinvestoren anlegen, die Kurse der Aktien oder auch der ETFs nicht sehr bedeutsam bewegen koennen. Vielmehr erscheint es mir, als das sich institutionellen Anleger nun mit den ETFs nicht mehr sich auf einzelne Aktien einlassen sondern das ganze abstrakter, naemlich auf Laender- und/oder Branchenebene, angehen. ETFs sind ja auch ganz klar als Bausteine fuer das Portfolio gedacht. Entsprechend wird wohl immer mehr an Bedeutung gewinnen, wie die KAG des ETFs mit den Geldern der Investoren umgehen. Meine damit, wie Sie den Indextracker konstruieren und welche Werte sie sich ins Boot legen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
CyberH August 18, 2012 Der Faden ist schon ein wenig älter, das Thema treibt mich aber noch immer um. Ich packs also mal wieder aus. Trotz intensiver Recherche im Netz, intensiver Beschäftigung mit entsprechender Literatur und auch Praxiserfahrung im Bereich Wertpapiere: Bin nicht zu neuen Erkenntnisse zu meiner Fragestellung gekommen und habe auch hier im Forum eine Auseinandersetzung nicht entdecken können Vielleicht die falsche Suchtechnik oder ist das Thema wirklich nicht so interessant, dass sich Wissenschaftler damit auseinander setzen? Setze mal wieder auf die besonders wissbegierigen & interessierten hier im WPF: Hat jemand eine vernünftige Analyse oder Studie zu dem Thema gelesen? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag