hemingway5 September 15, 2011 · bearbeitet September 15, 2011 von hemingway5 Liebes Forum, trotz langer Recherche verstehe ich die Veränderungen in der Besteuerung von Wertpapieren und die Auswirkungen auf Alt- und Neuaktien immer noch nicht. Ich fasse mal kurz zusammen was ich meine zu wissen - was aber trotzdem nicht seien kann: Altaktien, also Aktien die vor dem 1.1.2009 gekauft wurden unterfallen unbefristet der alten Steuerregelung, sofern sie 1 Jahr lang gehalten wurden. Demnach müssen Gewinne aus Verkäufen von Aktien, Fonds etc. (kurz Wertpapiere) nicht versteuert werden. Die neue Regelung - welche Aktien ab dem o.g. Datum betrifft - werden mit maximal 25% (oder dem Einkommenssteuersatz) besteuert. Allerdings lassen sich Verluste verrechnen. (Diesen Punkt verstehe ich nicht ganz. Mit wem kann ich was verrechnen?) Wenn das alles korrekt wäre, würde es sich äußert selten lohnen Altaktien zu verkaufen. Stimmt das? Meine Dankbarkeit und meinen Dank schon mal hier im Voraus PS: Vielleicht mache ich mein "Problem" mal etwas anschaulicher: Ich habe ein Depot welches im wesentlichen aus Europa (gemanagten) Fonds besteht (und zu 25% aus 4 Dax-Einzelwerten) Deshalb möchte ich diversifizieren (nach dem Arero-Prinzip, 60% Aktien Weltweit nach BIP, 25% Renten, 15% Rohstoffe) und überlege die dann noch übrig gebliebenen Europaanteile in gemanageden Fonds in preiswerte ETFs umzuwandeln. Nun frage ich mich ob sich das lohnt, wenn ich dann plötzlich Steuern zahlen muss. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Maikel September 15, 2011 Wenn das alles korrekt wäre, würde es sich äußert selten lohnen Altaktien zu verkaufen. Stimmt das? Eindeutig ja. Vorausgesetzt natürlich, die Altaktien sind aussichtsreich, aber wer weiß das im Detail schon. Und halt nur solange, bis eine "andere" Bundesregierung die Altregelung kippt. Oder die EU uns etwas anderes vorschreibt. Um den Steuernachteil nach der aktuellen Regelung auszugleichen, muß ein Neuinvestment etwa 36(ohne) bis 40(mit Kirchensteuer)% mehr Gewinn abwerfen. Gruß, Michael Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
otto03 September 15, 2011 Wenn das alles korrekt wäre, würde es sich äußert selten lohnen Altaktien zu verkaufen. Stimmt das? Eindeutig ja. Vorausgesetzt natürlich, die Altaktien sind aussichtsreich, aber wer weiß das im Detail schon. Und halt nur solange, bis eine "andere" Bundesregierung die Altregelung kippt. Oder die EU uns etwas anderes vorschreibt. Um den Steuernachteil nach der aktuellen Regelung auszugleichen, muß ein Neuinvestment etwa 36(ohne) bis 40(mit Kirchensteuer)% mehr Gewinn abwerfen. Gruß, Michael der Steuernachteil bezieht sich natürlich nur auf Kursgewinne nicht auf gezahlte Dividenden, je nach Dividendenanteil an Gesamtertrag/Gesamtgewinn reduzieren sich die Zahlen dann doch ein wenig Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
hemingway5 September 15, 2011 Speitl es eine Rolle, dass die Fonds thesaurierens? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
otto03 September 15, 2011 · bearbeitet September 15, 2011 von otto03 Speitl es eine Rolle, dass die Fonds thesaurierens? jein erzeugen die Fonds ausschüttungsgleichen Erträge müssen diese nach alt und neu versteuert werden (jährlich) erzeugen die Fonds keine ausschüttungsgleichen Erträge müssen in Kursgewinne umgewandelte Erträge nach alt nicht aber nach neu schon versteuert werden (hier bei Verkauf) Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
hemingway5 September 16, 2011 · bearbeitet September 16, 2011 von hemingway5 Also ich fasse mal zusammen: Der einzige Grund Altaktien zu verkaufen ist, wenn man das Geld braucht. Umstrukturieren - auch wenn die jetzige Struktur des Depots schlecht ist - lohnt sich nie. Korrekt? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
xolgo September 16, 2011 · bearbeitet September 16, 2011 von xolgo Also ich fasse mal zusammen: Der einzige Grund Altaktien zu verkaufen ist, wenn man das Geld braucht. Umstrukturieren - auch wenn die jetzige Struktur des Depots schlecht ist - lohnt sich nie. Korrekt? Nein! Steuerlichte Betrachtungen sollte man berücksichtigen, sollten aber nie initialer Anlagegrund oder primäre Motivation sein. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
hemingway5 September 16, 2011 · bearbeitet September 16, 2011 von hemingway5 Ich habe mal ne kurze Rechnung angestellt: Also ich muss meine Bruttorendite mal (1-0,x), wobei x der persönliche Steuersatz ist, jedoch max. 25. Bei 8% Rendite, Steuersatz 20%, dann 6,4%, Neuaktien müssen 1,6% "besser" sein Bei 4% Rendite, Steuersatz 20%, dann 3,2%, Neuaktien müssen 0,8% besser sein Bei 12% Rendite, Steuersatz 20%, dann 9,6%, Neuaktien müssen 2,4% "besser" sein Ich darf mir also überlegen wie hoch wohl meine langfristige Rendite ist und muss mir dann überlegen wie viel "besser" meine Neuaktien eigentlich seien müssen. Wie bereits erwähnt ist mein Problem, dass ich stark im Euroraum investiert bin und dort vorallem mit gemanagten Fonds mit entsprechender TER. So weit in Ordnung? Was mir noch nicht so klar ist, ist was es eigentlich unterm Strich bedeutet, dass die Managmentgebühren in jedem Jahr entstehen, zu versteuernde Gewinne aber wohl nicht. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
hemingway5 September 18, 2011 Ich vermute mal, dass mein Post so abstrus ist, dass keiner antworten möchte? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
WilliWillsWissen September 18, 2011 also dein oberer Punkt stimmt wenn du die alten Fonds/ Aktien verkaufst sollte die Neuanlage mehr Rendite/ Sicherheit bringen weil du für die Gewinne der neuen Produkte Steuern zahlst. Bei deinem letzten Satz habe ich aber nicht verstanden worauf du hinaus willst könntest du die Frage nochmal umformulieren? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
hemingway5 Oktober 6, 2011 · bearbeitet Oktober 6, 2011 von hemingway5 Also ich fasse mal zusammen: Der einzige Grund Altaktien zu verkaufen ist, wenn man das Geld braucht. Umstrukturieren - auch wenn die jetzige Struktur des Depots schlecht ist - lohnt sich nie. Korrekt? Nein! Steuerlichte Betrachtungen sollte man berücksichtigen, sollten aber nie initialer Anlagegrund oder primäre Motivation sein. Das ist zwar ein schöner Spruch, aber wie soll man diesen "Nachteil" denn je durch eine bessere Strukturierung ausgleichen können? (siehe meine Rechnung) Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
xolgo Oktober 6, 2011 wie soll man diesen "Nachteil" denn je durch eine bessere Strukturierung ausgleichen können? (siehe meine Rechnung) Ich verstehe die Frage nicht. Deine Rechnung geht ja schon in die richtige Richtung (Vergleich der Nachsteuerrendite). Ob sie im Detail stimmt, habe ich jetzt nicht überprüft. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
hemingway5 Oktober 6, 2011 wie soll man diesen "Nachteil" denn je durch eine bessere Strukturierung ausgleichen können? (siehe meine Rechnung) Ich verstehe die Frage nicht. Deine Rechnung geht ja schon in die richtige Richtung (Vergleich der Nachsteuerrendite). Ob sie im Detail stimmt, habe ich jetzt nicht überprüft. Sie sagten, dass steuerliche Überlegungen nicht primäre Motivation einer Anlage seien sollen. Ich verstehe die Aussage schon, aber angesichts dieser krassen Unterschiedes durch die Besteuerung zweifel ich an der Gültigkeit dieses Satzes. Denn wie bereits oben errechnet muss mein veränderte Anlage bei einer Rendite von 4% um 0,8% besser sein als die bestehende. Das ist ein ziemlich dickes Brett! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
teffi Oktober 7, 2011 wieder so ein schönes Beispiel dafür, dass Börsensprüche für die Katz sind. Und was ist schon primäre Motivation - diffuser gehts nicht. Auch in der Rechnung sind die Steuern ja sekundär - aber gewichtig. Aber auf der anderen seite wird auch hemingway5 noch lernen, dass "nie" immer() falsch ist;) Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Maikel Oktober 9, 2011 Sie sagten, dass steuerliche Überlegungen nicht primäre Motivation einer Anlage seien sollen. Ich verstehe die Aussage schon, aber angesichts dieser krassen Unterschiedes durch die Besteuerung zweifel ich an der Gültigkeit dieses Satzes. Der Spruch hat insofern seine Berechtigung, als man "nie" weiß, wie die Besteuerung letztlich wirklich aussieht. Bei einer evtl. kommenden Rot-Grün-Regierung stelle ich mir eher vor, daß der AbgSt-Satz auf z.B. 30% erhöht wird. Damit lohnen sich die Altaktien noch mehr. Bei evtl. Rot-Rot(-Grün) aber kann es z.B. auch passieren, daß die Steuerfreiheit für Alt-Aktien aufgehoben wird, ganz oder teilweise. Gruß, Michael Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
xolgo Oktober 9, 2011 Ich verstehe die Frage nicht. Deine Rechnung geht ja schon in die richtige Richtung (Vergleich der Nachsteuerrendite). Ob sie im Detail stimmt, habe ich jetzt nicht überprüft. Sie sagten, dass steuerliche Überlegungen nicht primäre Motivation einer Anlage seien sollen. Ich verstehe die Aussage schon, aber angesichts dieser krassen Unterschiedes durch die Besteuerung zweifel ich an der Gültigkeit dieses Satzes. Denn wie bereits oben errechnet muss mein veränderte Anlage bei einer Rendite von 4% um 0,8% besser sein als die bestehende. Das ist ein ziemlich dickes Brett! Du darfst die steuerlichen Aspekte bei der Anlage durchaus beachten. Aber Dein oberstes Ziel sollte nicht sein, Steuern zu sparen, sondern z.B. ein zu Deiner Situation passendes Rendite/Risiko-Verhältnis zu erreichen. Da spielt natürlich auch die Steuer rein, denn sie beeinflusst die Rendite. Ich habe nicht gesagt, dass man die Steuer ignorieren soll. Primärmotivaten, oberstes Ziel, Sinn und Zweck einer Anlage - das sind für mich übrigens keine diffusen Begriffe, teffi. Sie mögen abstrakt sein. Beispiel: Wenn Du davon ausgehst, dass Deine Altaktie demnächst den Bach runter geht, dann verkaufe! Egal, ob Steuerfreiheit besteht oder nicht. Denn wenn der Kurs sinkt und nicht mehr steigt, kann Dir die Steuerfreiheit nicht vorhandener Gewinne egal sein. Geht man von Deiner vorgeschlagenen goldenen Regel aus (nur verkaufen, wenn man das Geld braucht - Umstrukturieren lohnt sich nie), dann müsstest Du in der Situation die Aktie ggf. halten. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag