Malvolio Dezember 31, 2024 · bearbeitet Dezember 31, 2024 von Malvolio So .... kurz vor dem Jahresende hier noch der vierte und letzte Teil der jährlichen "TÜV-Prüfung" meiner Einzelpositionen. Abschließend dann noch für Renten und Sonstiges: Fangen wir an mit den Renten. Ich habe im Laufe des Jahres den Zielanteil am Portfolio von 15% auf 10% reduziert. Hierzu werde ich demnächst noch etwas mehr schreiben, wenn ich das Jahr 2024 resümiere und einen Ausblick für das neue Jahr wage. Ich habe im Laufe des Jahres ja schon einige Positionen verkauft, z.B. DEUTSCHE ROHSTOFF und DEUTSCHE PFANDBRIEFBANK und hier jeweils einen schönen Gewinn realisiert. Die verbliebenden Renditen der jeweiligen Anleihen haben einen aber dann doch nicht mehr vom Hocker gehauen. Übrig geblieben sind noch: Insgesamt haben sich die Positionen fast alle gut entwickelt. Eine Gewinne habe ich wie o.g. schon mitgenommen. Der Deutsche Bank Floater ist ein kleiner Stabilitätsanker. Die EIB AUD-Anleihe ist nicht so gut gelaufen. Da es sich aber nur um eine sehr kleine Position handelt, lasse ich sie auslaufen. Ich muss mir aber mal überlegen, wie ich zukünftig mit Währungen außerhalb des EUR- und USD-Raums umgehen werde. Die Grenke Anleihe ist gut gelaufen und liefert immerhin noch 5% YTM. Lasse ich erstmal laufen. Transocean 31 ist mit Abstand die größte Position in diesem Bereich .... und hat sich von einem Pleite-Kandidaten sehr gut entwickelt. Wenn der Kurs hier mal wieder 95% streift, würde ich mal einen Teil verkaufen. Aber ansonsten kommt hier zweimal im Jahr ein sehr schöner Kupon ins Haus. Und die Endfälligkeitsrendite ist mit fast 10% immer noch attraktiv, obwohl es natürlich immer noch ein sehr risikoreicher Wert ist. Die beiden Renten-ETFs haben sich auch im vergangenen Jahr gut entwickelt. Ich bin hier inzwischen auf die thesaurierenden Varianten gewechselt, weil mir die Erfassung der monatlichen Ausschüttungen zu nervig war. Beide ETFs haben im Schnitt A- Anleihen. Die EUR-Variante hat bei einer durchschnittlichen Restlaufzeit von 5 Jahren eine Endfälligkeitsrendite von nur noch 3,1%. Das finde ich nicht mehr so wirklich sexy ... hierüber wird man nachdenken müssen, ob man das Geld nicht irgendwo anders besser anlegen könnte. Die USD-Variante hat bei einer durchschnittlichen Restlaufzeit von 10,0 Jahren (durchschnittliche Duration 6,6 Jahre) eine wieder gestiegene Rendite von 5,1%. Finde ich erstmal OK. Die sonstigen Positionen sollen hier auch noch kurz erwähnt werden: EUWAX GOLD II war eine meiner besten Positionen in diesem Jahr ... ich weiß nicht, ob das ein gutes Zeichen ist, aber ich freue mich darüber. Ich bin ja kein Gold-Fan, aber 5% vom Portfolio können wahrscheinlich nicht schaden. Zur weiteren Diversifikation habe ich ja dann vor kurzem auch noch eine kleine Position Silber in Form des WisdomTree CORE PHYSICAL SILVER hinzugefügt, mal schauen was dabei herauskommt. Der Start war noch nicht so verheißungsvoll. Aber wollen wir mal etwas abwarten. Der UBS EUROINVEST war ja wie schon früher erläutert nur ein Test und ist schon gekündigt. Drückt mir die Daumen, dass er bis Oktober ohne größere Schrammen durchhält und dann zum NAV zurückgezahlt wird. Nochmal werde ich sowas aber nicht kaufen. DERIVATE habe ich im vergangenen Jahr (bis auf zwei Discount-Zertifikate) gar nicht gehandelt .... hat sich irgendwie nicht ergeben. Wie für alle anderen Äußerungen in diesem Faden hier gilt natürlich hier auch: Das ist hier keine Beratung und keine Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von irgendwelchen Finanzinstrumenten! Das sind alles nur meine eigenen Gedanken! Alle Angaben ohne Gewähr! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Malvolio 1. Januar · bearbeitet 1. Januar von Malvolio Wieder ist ein Jahr rum. Hier ist der Jahresabschluss 2024. Zunächst mal die Übersicht über die Einzelpositionen zum 31.12.2024: Hier ist die Allokationsübersicht zum 31.12.2024: Das gesamte Portfolio hat 2024 eine Rendite von 15,3% p.a. (vor Steuern) erbracht, bei einer Aktienquote von meist ca. 80%. Ohne das MEYER-BURGER Debakel hätte die Rendite bei ca. 19,5% p.a. gelegen. Aber "hätte-hätte Fahrradkette", wie Peer Steinbrück so treffend formuliert hat. So kann eine Transaktion einem doch die schöne Performance versauen, wenn man sich nicht an die eigenen Regeln hält und zu viel riskiert. Ich werde versuchen, daraus zu lernen. Abgesehen von MEYER-BURGER bin ich ganz zufrieden mit der Entwicklung im letzten Jahr. Das Gesamtportfolio ist wieder schön gewachsen. Die Einzelwerte habe ich ja schon zuletzt in meiner jährlichen "TÜV-Prüfung" kommentiert .... dies kann weiter oben nachgelesen werden. Die 10 größten Einzelpositionen (ohne ETF) zum 31.12.2024 waren: BOOKING HOLDINGS INC (5,0%) SAP SE (4,3%) EUWAX GOLD II (4,3%) ALPHABET INC A (3,8%) 7,5% TRANSOCEAN 2031 (3,7%) ASML HOLDING N.V. (3,5%) MICROSOFT CORP (3,2%) LVMH SE (3,3%) ALLIANZ SE (3,1%) DEUTSCHE TELEKOM AG (3,0%) Größter Gewinner 2024 war mit Abstand SAP, gefolgt von BOOKING HOLDINGS und ALPHABET. Größte Enttäuschung (abgesehen vom inzwischen verkauften MEYER-BURGER) war wieder PORSCHE HOLDING. Ich muss einfach früher bei großen Verlustbringern die Reißleine ziehen! ... Der langjährige Rote-Laterne-Inhaber BIONTECH entwickelt sich aber inzwischen recht vielversprechend. Die Ziel-Allokation habe ich etwas "begradigt". Über die geplante Weiterentwicklung und Entscheidungen über Einzelwerte, werde ich später noch etwas mehr schreiben. In diesem Sinne: Euch allen ein frohes neues Jahr!! ! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Malvolio 30. Januar · bearbeitet 30. Januar von Malvolio Ich habe heute mal wieder nachgesehen und festgestellt, dass die effektive Rendite bis Fälligkeit (Yield to Maturity) des Vanguard EUR Corporate Bond UCITS ETF (IE00BGYWT403) nur noch bei 3,3 % liegt. Ich werde diesen ETF daher verkaufen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Schlumich 30. Januar Am 30.1.2025 um 17:26 von Malvolio: Ich habe heute mal wieder nachgesehen und festgestellt, dass die effektive Rendite bis Fälligkeit (Yield to Maturity) des Vanguard EUR Corporate Bond UCITS ETF (IE00BGYWT403) nur noch bei 3,3 % liegt. Ich werde diesen ETF daher verkaufen. Hast Du schon eine Idee, wo das Geld dann hinwandert? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Malvolio 31. Januar Am 30.1.2025 um 19:43 von Schlumich: Hast Du schon eine Idee, wo das Geld dann hinwandert? Noch nicht final. Es bleibt wohl im Renten-Bereich. Also entweder Einzelanleihen oder Rentenfonds mit etwas mehr Wumms ... HY oder EM. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Malvolio 31. Januar · bearbeitet 31. Januar von Malvolio Am 30.1.2025 um 19:43 von Schlumich: Hast Du schon eine Idee, wo das Geld dann hinwandert? Ich habe vielleicht an so etwas gedacht: Xtrackers EUR High Yield Corporate Bond UCITS ETF LU1109943388 Anzahl enthaltener Werte 601 Optionsbereinigte Duration 2,18 Modifizierte Duration 2,66 Effektivverzinsung (yield to worst) 5,41% Kupon 4,92% https://www.justetf.com/de/etf-profile.html?isin=LU1109943388#uebersicht https://etf.dws.com/de-de/LU1109943388-eur-high-yield-corporate-bond-ucits-etf-1c/ Oder vielleicht: Vanguard USD Emerging Markets Government Bond UCITS ETF IE00BGYWCB81 Anzahl Anleihen 1.344 Effektive Rendite bis Fälligkeit (Yield to Maturity) 6,7 % Durchschnittlicher Kupon 5,1 % Durchschnittliche Laufzeit 10,5 Jahre Durchschnittliche Kreditqualität BBB- Durchschnittliche Duration 6,3 Jahre https://www.justetf.com/de/etf-profile.html?isin=IE00BGYWCB81#uebersicht https://www.de.vanguard/professionell/anlageprodukte/etf/anleihen/9596/usd-emerging-markets-government-bond-ucits-etf-usd-accumulating Ich tendiere aber im Moment eher zu der EUR-Varianten, da ich ja im USD-Bereich schon ganz gut aufgestellt binö Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Malvolio 9. Februar Diese Woche Kauf: Xtrackers EUR High Yield Corporate Bond UCITS ETF (LU1109943388) als Ersatz für den verkauften Vanguard EUR Corporate Bond UCITS ETF Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Malvolio 20. Februar Diese Woche habe ich British American Tobacco (BAT) nach dem Kursrutsch auf eine volle Position aufgestockt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Malvolio 1. April Quartalsbericht zum 31.03.2025 Schon sind die ersten drei Monate von 2025 vorbei. Der Januar startete sensationell gut, aber dann wurde es turbulent. Der Februar war gemischt und der März schließlich ziemlich rot. Insgesamt ist das Gesamtportfolio Stand heute für 2025 noch 1,8% im Plus ... aber einige Werte haben deutlich Federn gelassen. Speziell die US-Werte haben gelitten. Daher habe ich auch die Allokation von Nordamerika im Aktienbereich etwas reduziert. Wird man beobachten müssen, wie sich die Sache weiter entwickelt. Ich fürchte die Unsicherheit wird hoch bleiben. Insgesamt hat sich die breite Diversifizierung des Portfolios bewährt. Die Verluste sind durch die Gewinner trotz aller negativen Nachrichten bisher kompensiert worden. Übersicht über die Einzelwerte: Im letzten Monat neu ins Depot eingezogen ist 2G ENERGY. Leider war das Timing nicht sehr glücklich. Außerdem wurden RIO TINTO auf eine volle Position aufgestockt. Speziell einige US Werte haben stark gelitten. ALPHABET und MICROSOFT sind beide aus den Top 10 herausgefallen. Auch LVMH hat deutlich Federn gelassen. Aber einige deutschen Werte haben deutlich zugelegt. Star des Portfolios war neben TEMPUS AI vor allem STRABAG SE. Bemerkenswert ist, dass EUWAX GOLD II ohne Zukäufe zur größten Position herangewachsen ist. Ich musst hierbei mehrfach an Herbert Wüstefeld denke, der immer gesagt hat: „Ich wünsche Ihnen, dass Gold niemals Ihr bestes Investment sein wird ...“. Top 10 Einzelpositionen (Depotanteil) zum 31.03.25 (ohne Fonds): EUWAX GOLD II 4,8% STRABAG SE 4,3% SAP SE 4,3% BOOKING HOLDINGS INC 4,3% ALLIANZ SE 3,5% DEUTSCHE TELEKOM AG 3,5% 7,5% TRANSOCEAN 2031 3,4% ASML HOLDING N.V. 3,1% ABBVIE INC 2,9% LVMH SE 2,9% TOP-10 YTD Rendite zum 31.03.25: STRABAG SE +66,0% TEMPUS AI INC +36,9% HORNBACH HOLDING AG&Co.KGaA +22,1% DEUTSCHE TELEKOM AG +19,2% ALLIANZ SE +18,7% EUWAX GOLD II +4,9% AURUBIS AG +14,0% BRITISH AMERICAN TOBACCO PLC +14,4% ABBVIE INC +13,0% WISDOMTREE CORE PHYSICAL SILVER +10,8% FLOP-10 YTD Rendite zum 31.03.25: BIONTECH SE -22,9% ALPHABET INC A -21,7% LVMH SE 2,9% -17,0% MICROSOFT CORP -14,7% BOOKING HOLDINGS INC -11,0% L&G RUSSEL 2000 US SC QUALITY ETF -10,7% ASML HOLDING N.V. -9,9% 7,5% TRANSOCEAN 2031 -6,1% BOEING CO -5,6% PORSCHE AUTOMOBIL HOLDING SE VZ -5,0% Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Malvolio 7. April Am 7.4.2025 um 15:17 von Nachtfalke: Dieser Hier liest mit. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Malvolio 9. April Ich habe heute den Xtrackers EUR High Yield Corporate Bond UCITS ETF (LU1109943388) wieder verkauft. In diesen Zeiten brauche ich High Yield Bonds nicht unbedingt, glaube ich. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Malvolio 19. April Diese Woche habe ich auch meinen VANGUARD USD CORP BOND ETF verkauft. Ich habe meinen Rentenanteil reduziert, insbesondere den USD Renten Anteil .... und gleichzeitig etwas Liquidität geschaffen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Malvolio 24. April · bearbeitet 24. April von Malvolio Ich habe die gestrige Erholung genutzt, um meine BOEING Aktien zu veräußern. Immerhin noch mit einem kleinen Gewinn. Ich wollte die Aktie ja nicht langfristig halten und angesichts der problematischen Gesamtsituation kann etwas mehr Cash vielleicht nicht schaden. Ich bin nicht davon überzeugt, dass wir schon den Boden erreicht haben. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Malvolio Donnerstag um 08:17 · bearbeitet Donnerstag um 08:29 von Malvolio Ob man es glaubt oder nicht, aber das gesamte Portfolio ist für 2025 nach all den Kurskapriolen zum 30.04. wieder leicht im Plus .... noch deutlich unter den Höchstständen aus dem Februar, aber immerhin. Aber ich fürchte, die Kuh ist noch nicht vom Eis. Wir haben die negativen Auswirkungen der Zölle bzw. des Handelskriegs noch gar nicht richtig gesehen. Das wird sich erst in den nächsten Monaten wirklich zeigen. Und was bis dahin noch alles passiert und wohin uns der ganze Irrsinn noch führt weiß nur der liebe Gott ... wenn überhaupt. Ich halte im Moment die Füße still und baue etwas Liquidität auf. Den Rentenanteil habe ich reduziert. Der USA Anteil ist auch im Moment deutlich unter der Ziel-Gewichtung. Aber vorläufig ist abwarten und Tee trinken angesagt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Bingo19 gestern um 08:47 Uhr Hey Malvolio, cooles Portfolio. Ich habe eine Frage zum Meyer Burger Debakel. Da hast du geschrieben, dass vor dem Debakel du zu risikofreudig in dem Unternehmen investiert warst. Kannst du mir sagen warum du der Ansicht warst? Vielleicht sogar die spezifische Kennzahl nennst, weil dann würde ich auch in die Jahresabschlüsse mal reinhoppen . Gruß aus Bremen! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Malvolio gestern um 08:59 Uhr · bearbeitet gestern um 09:11 Uhr von Malvolio Am 2.5.2025 um 08:47 von Bingo19: Hey Malvolio, cooles Portfolio. Ich habe eine Frage zum Meyer Burger Debakel. Da hast du geschrieben, dass vor dem Debakel du zu risikofreudig in dem Unternehmen investiert warst. Kannst du mir sagen warum du der Ansicht warst? Vielleicht sogar die spezifische Kennzahl nennst, weil dann würde ich auch in die Jahresabschlüsse mal reinhoppen . Gruß aus Bremen! Das Meyer-Burger Abenteuer war weniger auf den Geschäftszahlen begründet. Die Sache begann mit Amtsantritt der neuen Rot/Grün/Gelben Bundesregierung mit Robert Habeck als "Energieminister". Ich war davon ausgegangen, dass dann in Deutschland PV-Anlagen installiert werden, bis die Schwarte kracht und auch die deutsche Solarindustrie gefördert und wiederbelebt werden würde. Meyer-Burger hatte .... soweit ich das glaubte beurteilen zu können .... zwar Kostennachteile gegenüber den Chinesen, aber hochwertige und innovative Produkte ... und auch große optimistische Pläne. Anfangs lief die Aktie sogar auch sehr gut und der Plan schien zunächst aufzugehen. Aber leider hat sich das ganze dann irgendwann als Seifenblase entpuppt und ich habe nicht rechtzeitig die Reißleine gezogen. Ich habe daraus gelernt, dass man bei Hypes und Trends sehr zurückhaltend sein sollte, so klar und einleuchtend die Story auch scheinen mag ... denn jede Blase fällt irgendwann wieder zusammen. Und gerade bei spekulativen Positionen sollte man nicht zu gierig werden und keine zu große riskanten Positionen aufbauen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Moneycruncher gestern um 19:48 Uhr Am 1.5.2025 um 08:17 von Malvolio: Ich halte im Moment die Füße still und baue etwas Liquidität auf. Ich greife mal diese unscheinbare Aussage auf, da sie eine grundsätzliche Frage betrifft: Wie viel Liquidität sollte man halten? Unter Liquidität verstehe ich Tagesgeld, Geldmarktfonds, sehr kurz laufende sichere Euro-Anleihen ohne Währungsrisiko. Das Thema beschäftigt mich eigentlich schon immer und ich habe für mich die Hauptgründe für das Halten von Liquidität strukturiert: Notgroschen: Für unvorhergesehene notwendige Ausgaben, z.B. Waschmaschine kaputt. Strategische Liquidität: Zum Nachkauf/Rebalancing von Assetklassen (z. B. Aktien) bei Kurseinbrüchen ohne andere Assets verkaufen zu müssen. Depotbestandteil: Dauerhafter risikoarmer Anteil am Depot. "Wohlfühl"-Liquidität: Zusätzliche Liquidität, die über die o.g. Motive hinausgeht und ein "wohliges Gefühl" erzeugt. Dieses Motiv ist irrational, aber wir wissen ja seit den 50er Jahren um das Phänomen der Bounded Rationality. Menschen sind eben - mehr oder weniger - irrationale Wesen. In der Praxis verschwimmen allerdings diese vier Liquiditätsmotive, zumindest bei mir. Wie ist das bei euch? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Wuppi gestern um 20:40 Uhr Am 2.5.2025 um 19:48 von Moneycruncher: Ich greife mal diese unscheinbare Aussage auf, da sie eine grundsätzliche Frage betrifft: Wie viel Liquidität sollte man halten? Unter Liquidität verstehe ich Tagesgeld, Geldmarktfonds, sehr kurz laufende sichere Euro-Anleihen ohne Währungsrisiko. Das Thema beschäftigt mich eigentlich schon immer und ich habe für mich die Hauptgründe für das Halten von Liquidität strukturiert: Notgroschen: Für unvorhergesehene notwendige Ausgaben, z.B. Waschmaschine kaputt. Strategische Liquidität: Zum Nachkauf/Rebalancing von Assetklassen (z. B. Aktien) bei Kurseinbrüchen ohne andere Assets verkaufen zu müssen. Depotbestandteil: Dauerhafter risikoarmer Anteil am Depot. "Wohlfühl"-Liquidität: Zusätzliche Liquidität, die über die o.g. Motive hinausgeht und ein "wohliges Gefühl" erzeugt. Dieses Motiv ist irrational, aber wir wissen ja seit den 50er Jahren um das Phänomen der Bounded Rationality. Menschen sind eben - mehr oder weniger - irrationale Wesen. In der Praxis verschwimmen allerdings diese vier Liquiditätsmotive, zumindest bei mir. Wie ist das bei euch? Auch wenn es hier um Malvolios Depot geht trotzdem eine Anmerkung dazu von mir. Bei mir ist das mehr oder weniger klar geregelt. 1) Notgroschen = Nicht Teil des Depots deswegen taucht der Betrag auch in keiner Aufstellung bei mir auf 2) Strategische Liquidität = Wenn ich das Gefühl habe der Markt wird zu teuer bzw. gerät was die fundamentale Bewertung angeht aus den Fugen, dann baue ich bis zu 10% Cash auf und investiere diese dann wenn sich in meinen Augen ein günstigster Zeitpunkt ergibt. Beispiel waren die letzten Wochen. 3) Ich halte normal ~5% Cash im Depot (die ich zur Strategischen Liquidität zähle d.h. wenn sich eine gute Gelegenheit ergibt wird dieser Teil mitinvestiert und danach wieder aufgebaut) Die 5% Cash liegen im Depot neben 5% Gold als eher „risikoarmer“ Teil, ansonsten ist es aggressiv mit 90% Aktien (~70% ETFs, ~20 % Einzelaktien) 4) Wohlfühl-Liquidität = Da verstehe ich nicht ganz was das für dich ist. Liquidität die in Form von bisschen Cash auf dem Girokonto rumduempelt könnte man hier vlt. dazu zählen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Malvolio vor 14 Stunden · bearbeitet vor 14 Stunden von Malvolio Bitte Grundsatzdiskussionen am besten in einem entsprechenden Faden im Hauptforum führen! Aber wo du schon fragst. Ich trenne konsequent mein Anlageportfolio und meine sonstigen Finanzen. Was die sonstigen Finanzen angeht, so habe ich mir einen jährlichen Finanzplan gemacht, in dem alle abzusehenden Zahlungen über das Jahr verteilt aufgeführt werden. Bei mir werden zum Beispiel im Dezember und Januar regelmäßig höhere Ausgaben fällig (z.B. für Versicherungen). Um diese Schwankungen im Jahresverlauf auszugleichen, überweise ich monatlich bei Gehaltseingang einen bestimmten Betrag auf ein Tagesgeldkonto. Zusätzlich überweise ich noch monatlich einen weiteren Betrag für weitere erwartbare und unerwartete Zahlungen (z.B. für Urlaub, größere Anschaffungen, Instandhaltungen, etc.) auf das Tagesgeldkonto. Das ist meine Liquiditätsreserve für das alltägliche Leben. Da mein Auto recht alt ist, habe ich noch etwas Geld für ein ggf. fälliges neues Auto in einem iBond 2025 ETF. Aber das ist außer der Reihe .... vielleicht integriere ich dieses Geld doch auch wieder in das langfristige Anlageportfolio. Das angesprochene Anlageportfolio hat seine eigene Liquidität, die ebenfalls durch eine monatliche Überweisung auf das Haupt-Verrechnungskonto aufgebaut wird. Hier fließen auch alle anfallenden Ausschüttungen und Verkaufserlöse drauf. Es gibt auch noch einen Wertpapierkredit, den ich aber versuche nicht regelmäßig in Anspruch zu nehmen. Normalerweise wird dann immer wenn eine "Portionsgröße" erreicht ist, investiert. Typischerweise bin ich eigentlich immer fast voll investiert. Wie oben erwähnt halte ich im Moment aber doch .... entgegen meiner sonstigen Gewohnheit .... etwas mehr Liquidität im Anlageportfolio. Ich habe also verschiedene, voneinander getrennte Töpfe. Notfalls könnt ich natürlich auch auf das Anlageportfolio zugreifen, um irgendwelche Ausgaben zu finanzieren. Aber ich versuche das konsequent zu vermeiden. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Moneycruncher vor 5 Stunden vor 14 Stunden von Malvolio: Bitte Grundsatzdiskussionen am besten in einem entsprechenden Faden im Hauptforum führen! Aber wo du schon fragst. Ich trenne konsequent mein Anlageportfolio und meine sonstigen Finanzen. Was die sonstigen Finanzen angeht, so habe ich mir einen jährlichen Finanzplan gemacht, in dem alle abzusehenden Zahlungen über das Jahr verteilt aufgeführt werden. Bei mir werden zum Beispiel im Dezember und Januar regelmäßig höhere Ausgaben fällig (z.B. für Versicherungen). Um diese Schwankungen im Jahresverlauf auszugleichen, überweise ich monatlich bei Gehaltseingang einen bestimmten Betrag auf ein Tagesgeldkonto. Zusätzlich überweise ich noch monatlich einen weiteren Betrag für weitere erwartbare und unerwartete Zahlungen (z.B. für Urlaub, größere Anschaffungen, Instandhaltungen, etc.) auf das Tagesgeldkonto. Das ist meine Liquiditätsreserve für das alltägliche Leben. Da mein Auto recht alt ist, habe ich noch etwas Geld für ein ggf. fälliges neues Auto in einem iBond 2025 ETF. Aber das ist außer der Reihe .... vielleicht integriere ich dieses Geld doch auch wieder in das langfristige Anlageportfolio. Das angesprochene Anlageportfolio hat seine eigene Liquidität, die ebenfalls durch eine monatliche Überweisung auf das Haupt-Verrechnungskonto aufgebaut wird. Hier fließen auch alle anfallenden Ausschüttungen und Verkaufserlöse drauf. Es gibt auch noch einen Wertpapierkredit, den ich aber versuche nicht regelmäßig in Anspruch zu nehmen. Normalerweise wird dann immer wenn eine "Portionsgröße" erreicht ist, investiert. Typischerweise bin ich eigentlich immer fast voll investiert. Wie oben erwähnt halte ich im Moment aber doch .... entgegen meiner sonstigen Gewohnheit .... etwas mehr Liquidität im Anlageportfolio. Ich habe also verschiedene, voneinander getrennte Töpfe. Notfalls könnt ich natürlich auch auf das Anlageportfolio zugreifen, um irgendwelche Ausgaben zu finanzieren. Aber ich versuche das konsequent zu vermeiden. Danke für die Anregungen zur Strukturierung der Liquidität. Bei Bedarf verschiebe ich das Thema ins Hauptforum, muss mir nochmal Gedanken dazu machen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Malvolio vor 5 Stunden vor 5 Stunden von Moneycruncher: Danke für die Anregungen zur Strukturierung der Liquidität. Bei Bedarf verschiebe ich das Thema ins Hauptforum, muss mir nochmal Gedanken dazu machen. Früher hatte ich sogar verschiedene Tagesgeldkonten. Topf 1 zum Ausgleich der regelmäßig erwartbaren monatlichen Ausgaben über das Jahr und Topf 2 für die sonstigen "Rücklagen". Aber inzwischen habe ich das etwas vereinfacht. Wichtig ist mir wie gesagt, dass das "Anlagevermögen" von den alltäglichen konsequent getrennt wird. Wenn ich also eine Dividende bekomme, dann ist sichergestellt, dass das Geld wieder angelegt wird und nicht irgendwo versickert. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag