Chris Moltisanti September 2, 2011 · bearbeitet September 2, 2011 von Chris Moltisanti Servus, ich habe hier und im Internet bereits einiges versucht herauszufinden und nachzulesen, habe aber leider keine eindeutige Antwort auf meine Frage(n) gefunden. Es handelt sich um folgendes: Als Selbstständiger (Geschäftsführender Gesellschafter einer GmbH mit 50% Anteil) überlege ich eine bAV abzuschließen. Dadurch würde mein Nettogehalt sinken, jedoch könnte ich 370 Euro im Monat in meine Altersvorsorge einbezahlen. Ein Freund von mir "vertreibt" Tecis Produkte und ist Finanzberater. Dieser rät mir zu "Friends Provident - Friends Planbusiness" als bAV. Habt ihr damit Erfahrungen? Hauptargumente sind: -Steuerersparnis (auch wenn nachgelagerte Versteuerung) -8% Rendite -Abgeltungssteuer bei Privatanlage Ich misstraue dem ganzen aus folgenden Gründen: -Tecis gehört quasi AWD -8% Rendite halte ich für unrealistisch -10% der Einzahlsumme gehen für Kosten drauf Meine Situation: Ich bin 28, ledig, keine Kinder (auch derzeit nicht in Planung). Ich hoffe Ihr könnt etwas Licht ins Dunkle bringen. Derzeit habe ich ca. 10 Netto-Monatsgehälter auf meinem Tagesgeldkonto, etwa den halben Betrag in Aktien (Dax-Werte hauptsächlich) und weitere 5 Nettomonatsgehälter in Festgeld angelegt. Viele Grüße Molitsanti Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Akaman September 3, 2011 Du kannst dir das auch selbst basteln, ohne irgendwelchen Drittanbietern Geld in den Rachen zu werfen. Pensionszusage machen, Rückstellungen bilden und mit Wertpapieren deiner Wahl hinterlegen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Chris Moltisanti September 4, 2011 Danke schon mal, gibts vllt noch Infos zu dem angegeben Tarif? Gruß Moltisanti Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
polydeikes September 4, 2011 Es spielt doch gar keine Rolle? Erstens lässt man sich grundsätzlich nicht von einem "Freund" in Sachen Geldangelegenheiten beraten. Zweitens hast du selbst schon deine Bedenken genannt, die vollkommen ausreichen sich das Produkt gar nicht erst näher anzuschauen. * Ich misstraue dem ganzen aus folgenden Gründen:-Tecis gehört quasi AWD -8% Rendite halte ich für unrealistisch -10% der Einzahlsumme gehen für Kosten drauf Drittens, Aka hat vollständig Recht. --- * Ein Tecis Berater dürfte mitnichten wirklich qualifiziert sein im Bereich betriebliche Altersvorsorge. Frag mal nach der Qualifikation. Dem Alter nach ist er vermutlich zumindest keiner aus der Bestandsschutzregelung, aber auch eine Quali ala Versicherungsfachmann IHK etc. macht die Sache nicht besser und qualifiziert noch lange nicht für diesen komplexen Bereich. Das mit den Renditen ist immer so eine Sache bei diesen Pseudofondspolicen. Such einfach mal nach britische Lebensversicherug oder britische Fondspolice etc., wenn es dich wirklich interessieren sollte. Das Thema wurde hier schon oft behandelt. Wenn die Kosten bspw. 10 % des Eigenbeitrags ausmachen und dann auch noch zu Beginn der Laufzeit belastet werden, schmälert sich die zu erwartende Ablaufleistung durch den Zinseszinseffekt noch um ein Erhebliches mehr. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Chris Moltisanti September 4, 2011 Es spielt doch gar keine Rolle? Erstens lässt man sich grundsätzlich nicht von einem "Freund" in Sachen Geldangelegenheiten beraten. Zweitens hast du selbst schon deine Bedenken genannt, die vollkommen ausreichen sich das Produkt gar nicht erst näher anzuschauen. * Ich misstraue dem ganzen aus folgenden Gründen:-Tecis gehört quasi AWD -8% Rendite halte ich für unrealistisch -10% der Einzahlsumme gehen für Kosten drauf Drittens, Aka hat vollständig Recht. --- * Ein Tecis Berater dürfte mitnichten wirklich qualifiziert sein im Bereich betriebliche Altersvorsorge. Frag mal nach der Qualifikation. Dem Alter nach ist er vermutlich zumindest keiner aus der Bestandsschutzregelung, aber auch eine Quali ala Versicherungsfachmann IHK etc. macht die Sache nicht besser und qualifiziert noch lange nicht für diesen komplexen Bereich. Das mit den Renditen ist immer so eine Sache bei diesen Pseudofondspolicen. Such einfach mal nach britische Lebensversicherug oder britische Fondspolice etc., wenn es dich wirklich interessieren sollte. Das Thema wurde hier schon oft behandelt. Wenn die Kosten bspw. 10 % des Eigenbeitrags ausmachen und dann auch noch zu Beginn der Laufzeit belastet werden, schmälert sich die zu erwartende Ablaufleistung durch den Zinseszinseffekt noch um ein Erhebliches mehr. Hi, herzlichen Dank für deine Einschätzung. Studiert hat er an der Uni BWL, das habe ich aber auch zur Hälfte. Habe mich jetzt wirklich sehr ausführlich eingelesen, in verschiedenen Foren, selbst .xls-Dateien erstellt und gerechnet. Ich werde das definitiv lassen. Habe mir noch weitere Broschüren angeschaut, sehr auffällig ist, dass jeder Fonds-Chart so im März bzw. April 2003 beginnt. Da hätte ich auch Aktien einer Pommesbude in Afrika kaufen können und hätte 15% im Jahr gemacht. Lohnt sich das, was Akaman geschrieben hat überhaupt für mich? Und wie funktioniert das genau? Braucht die Firma dann quasi ein Depot in das monatlich maximal 370 Euro fließen können? Werde hier im Forum mal weitersuchen. Bin über meine Eltern gut abgesichert und investieren wie geschrieben in Aktien und ETF. Viele Grüße Moltisanti Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
polydeikes September 4, 2011 .... - Pensionszusage machen, - Rückstellungen bilden - und mit Wertpapieren deiner Wahl hinterlegen. Im Prinzip hat er alles genannt.Solange es praktisch deine Firma ist, kannst du auch eine vollständige Gestaltungsfreiheit nutzen. Ob sich das wiederum für dich bzw. in deinem Fall "lohnt", das ist eher eine Frage für den Steuerberater. Du kannst eine Versorgung im Falle von bspw. Invalidität, Alter oder Tod gegenüber jedem beliebigen Mitarbeiter machen, natürlich auch gegenüber dir selbst als Geschäftsführer. In Familienunternehmen geht das auch ggü. bspw. der Frau / dem Mann. Probleme gibt es nur im Steuerrecht, weil während der "Laufzeit" (korrekt Anwartschaft) ja erhebliche steuerliche Vorteile generiert werden können. Wenn du bspw. eine Pensionszusage erteilst, sind das ja steuerrechtlich gesehen Betriebsausgaben. Wenn die Pensionszusage jetzt völlig überzogen wäre oder formal im Sinne des Steuerrechts nicht korrekt gestaltet -> gilt als versteckte Gewinnausschüttung (vGA). Grundsätzlich kann so eine Pensionszuage an "sich selbst" eine sehr effektive Möglichkeit sein, als nicht sozialversicherungspflichtiger Geschäftsführer bspw. selbst Altersvorsorge zu betreiben. Allerdings gibt es wie gesagt zahlreiche Tücken in Bezug auf die Gestaltung. Ob es für dich in Frage kommt, kannst du mit ein paar Anregungen über Google doch schnell erst einmal selbst herausfinden. Bspw. suche "nach pensionszusage an gmbh-geschäftsführer" ... Was die Ausgestaltung angeht, sollte man sich evtl. eher kompetenten Beistand holen. So zumindest meine Meinung. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Akaman September 4, 2011 · bearbeitet September 4, 2011 von Akaman Was die Ausgestaltung angeht, sollte man sich evtl. eher kompetenten Beistand holen. So zumindest meine Meinung. Und da stimme ich wiederum gernstens polydeikes zu. Das ist deutlich jenseits der von mir vermuteten Kompetenzreichweite eines Wertpapierforums. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
edwin September 15, 2011 Als GGF sollte man unbedingt auf eine Insolvenzsicherung der BAV achten, da für diese Gruppe der PSV-Schutz nicht eintritt. Sonst wäre bei der Firmeninsolvenz nicht nur die Firma weg sondern auch noch die eigene Altersvorsorge. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
littleracer September 15, 2011 Als Ergänzung sollte man sagen, dass die meisten Steuerberater recht wenig Ahnung von der Materie haben. Es gibt aber Honorarberater die sich darauf spezialiesiert haben. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Damasus September 15, 2011 · bearbeitet September 15, 2011 von Damasus Machen Sie eine Firmendirektversicherung zum steuerlichen Höchstbetrag von 370 im Monat, denn für diese FID wird kein PSV-Beitrag fällig. Diese würde ich als klassische Versicherung abschließen um einen garantierten Grundsockel für die Rente zu haben. Dannach gibt es verschiedene Wege, aber das ist der verwaltungsärmste Start. Nach vier Jahren Selbstständigkeit besteht dann die Möglichkeit einer Unterstützungskasse oder man könnste mit einer Direktzusage weitermachen. Bitte bedenken Sie, wenn Sie Ihr Unternehmen einmal veräußern möchten, dass nicht kongruent rückgedeckte Pensionsrückstellungen eine erhebliche Erschwernis beim Verkauf darstellen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Chris Moltisanti September 21, 2012 Machen Sie eine Firmendirektversicherung zum steuerlichen Höchstbetrag von 370 im Monat, denn für diese FID wird kein PSV-Beitrag fällig. Diese würde ich als klassische Versicherung abschließen um einen garantierten Grundsockel für die Rente zu haben. Dannach gibt es verschiedene Wege, aber das ist der verwaltungsärmste Start. Nach vier Jahren Selbstständigkeit besteht dann die Möglichkeit einer Unterstützungskasse oder man könnste mit einer Direktzusage weitermachen. Bitte bedenken Sie, wenn Sie Ihr Unternehmen einmal veräußern möchten, dass nicht kongruent rückgedeckte Pensionsrückstellungen eine erhebliche Erschwernis beim Verkauf darstellen. Hallo, entschuldigen Sie bitte die späte Antwort. Ich habe mittlerweile mein Studium sehr gut abgeschlossen und die Firma wächst auch weiter. Bei der Firmendirektversicherung sehe ich vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr. Generell liest sich das als sehr interessant. Mittlerweile habe ich ~15 Monatsgehälte TG und vor dem neuerlichen Anstieg in Aktien investiert. Immobilien scheiden in der aktuellen Marktsituation aus. Da haben meine Eltern aber auch 2 MFH. Viele Grüße Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag