zedd August 20, 2011 · bearbeitet August 20, 2011 von zedd (wenn das Thema nach Meinung der erfahrenen Nutzer eher in ein anderes Teilforum passt, bitte verschieben) Hallo liebe Forumsmitglieder, viel Ahnung habe ich nicht von Gelddingen, aber ich lese in letzter Zeit immer mehr zu diesem Thema, vor allem in diesem guten Forum und im Handelsblatt. Weil mir das Forum so gut gefällt, hier mein erstes Thema. Ich halte immer die Hälfte meines Geldes in Tagesgeld oder Sparbriefen, da ich bei diesem Teil des Portfolios keinen Kursschwankungen ausgesetzt sein möchte. Mindestziel bei diesem Teil ist: Kaufkraft soll erhalten werden D.h. nach meinem Verständnis bisher: Der Realzins nach Steuern und Inflation muss mindestens so hoch sein wie die Inflation. Mir stellen sich als Unerfahrenem dazu wirklich viele Fragen: 1.) Ich habe gehört, dass die Inflationsrate, die z.B. hier zu finden ist germany-inflation-rates = 2,4% für Deutschland Juli 2010-2011 nicht der wirklichen Inflation, die mich im realen Leben betrifft entspricht. Wie kann ich denn die reale Inflation für mich bestimmen, die näher an der Wirklichkeit liegt? Z.B. besser wäre ja die Inflation für mein Bundesland oder für einen Warenkorb, der besser zu mir passt oder so. 2.) Was wäre besser geeignet um das oben genannte Mindestziel zu erreichen, wenn ich das Geld in den nächsten 1-2 Jahren liquide haben will? a) Inflation linked Bundesrenten b) Tagesgeld (ich hoppe auch gerne immer wieder zum momentan besten Anbieter) 3.) Nach vielen Zeitungsberichten erwarte ich eine steigende Inflation in Deutschland, da ich davon ausgehe, dass die Staatsschulden im Laufe der Zeit auf diese Art verringert werden sollen. a) Ist die Wahrscheinlichkeit für dieses Szenario hoch? b) Steigt der Tagesgeldzins dann auch so wie die ILBundesrenten? 4.) Einen Teil des Geldes brauche ich für die nächsten 5 Jahre sicher nicht. Ist es dann besser in Erwartung steigender Leitzinsen (als Reaktion auf steigende Inflation): a) Tagesgeld (BOS 2,6%) für 2 Jahre zu halten und dann für 3 Jahre eine wahrscheinlich höher als jetzt verzinsten Sparbrief zu kaufen. b) Gleich Sparbriefe mit 4% z.B. bei der Santander oder einer alternativen Bank für 3 Jahre kaufen und dann gucken wie der Zins in 3 Jahren ist und dann weiter anleigen. c) Gleich Sparbriefe mit 4% z.B. bei der Santander oder einer alternativen Bank für 5 Jahre kaufen. Gibt es dafür Erfahrungswerte im Forum? Ich denke solche Fragen müssten sich doch im Laufe der Jahrzehnte immer wieder dann stellen, wenn die Leitzinsen sehr tief waren und vermutlich steigen werden. Ich weiß das das wahrscheinlich nicht gut ausgedrückt ist, aber vielleicht stellen sich ja anderen Personen ähnliche Fragen oder Sie haben sie schon beantwortet. Vielen Dank im Voraus für die Antworten oder auch Meinungen zedd :-) Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
insyder19 August 20, 2011 Finde den Thread sehr interessant. Ich wollte ähnliches ins Anfänger Thread schreiben. Habe auch das meiste Geld einfach auf Tagesgeldkonten liegen, bzw. 1 Jahr Festgeld. BoS bietet ja 4,05% wenn man es für 5 Jahre anlegt, das scheint mir aber doch bissel zu lang. Nun mehrt sich mein Kapital doch recht schnell und ich frage mich was denn noch sinnvoll wäre, wenn man sich sehr wenig mit der Wirtschaft beschäftigt? Immobilien scheint interessant, jedoch muss man da günstig einkaufen und die Folgekosten sind nicht zu verarchten. MfG Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
el_patron August 20, 2011 Hallo und willkommen im Forum! nun, die offizielle Inflationsrate bezieht sich auf einen "durchschnittlichen Warenkorb" und beschreibt die Kosten, die der durchschnittliche Einwohner hat. Ein typisch deutsch Spruch ist "...but I'm not a typical Geman" ;-), weshalb Deine Inflation von meiner natürlich abweicht. Vom statistischen Bundesamt gibt es einen netten Service, bei dem man seinen persönlichen Warenkorb zusammenstellen kann. Dass die Inflationsraten von der bösen Regierung gefälscht werden, hört man immer wieder von Leuten, die einem Premiumanlageprodukte wie Garantiehebelplan, Gold, überteuerte Versicherungen etc. andrehen wollen, ist aber eher eine Verschwörungstheorie. Wahr ist, dass die Berechnungsmethode manchmal geändert wurde und alte mit neuen Werten nicht vergleichbar sind (und hier kann man sich durchaus mal fragen, warum). Zu 2: Mach Dir am besten eine Liquiditätsplanung mit ausreichendem Notpolster und führe ein Haushaltsbuch. Dann siehst Du, wann wieviel Geld iliquide sein muss und was höhere Renditen bringen darf, siehe das "Magische Dreieck". Das kann je nach Risikoneigung riskanter oder fest angelegt werden. Zu 3: Weiß ich nicht. Weiß niemand. Alles geäußerte sind nur Meinungen und Kaffeesatzleserei. Zu 4: Wie "schützt" man sich davor, dass das Geld weniger wert wird? Einfach dadurch, dass man nach der entsprechenden Zeit mehr davon hat und sich einen mindestens gleich großen Warenkorb damit kaufen kann. Wie das Ziel erreicht werden kann: Man lege das Geld mit möglichst hoher Rendite an. Ob sich Tagesgeld über fünf Jahre besser entwickelt als fünfjähriges Festgeld oder fünfjährige Griechenlandanleihen oder ein Goldklumpen, oder Commerzbank-Aktien, kann Dir seriös heute keiner sagen. Die Entscheidung zwischen Sparbrief und Festgeld entspricht einer "Zinswette". Das ist nichts verwerfliches, heißt aber, dass Du selbst eine Einschätzung abgeben musst. Eine andere Möglichkeit bieten ansonsten noch Bundesschatzbriefe, die eine Art Mittelweg zwischen Tages- und Festgeld bei höchster Sicherheit darstellen aber momentan renditemäßig nicht so der Brüller sind... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag