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Otscho

Zu erwartendes Erbe in Anlageentscheidung einbeziehen?

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Otscho
· bearbeitet von Otscho

Hallo zusammen!

 

ich möchte ein Thema zur Diskussion stellen, das ich hier noch nicht gefunden habe:

 

Soll man sich von einem erwarteten zukünftigen Erbe in seinen (langfristigen) Anlageentscheidungen beeinflussen lassen?

 

Wenn man z.B. aller Voraussicht nach mal in 20-30 Jahren ein Häuschen in guter Lage erben wird, sollte man sich dann in seinen aktuellen Anlageentscheidungen, gerade bei den langfristigen die u.U. auch für die eigene Altersvorsorge gedacht sind daran orientieren? Macht es Sinn, sein eigenes Portfolio danach auszurichten, dass das "Gesamtportfolio" (= eigenes Vermögen + Erbe) der angestrebten Risikostruktur / Rendite entspricht?

 

Ich sehe allgemein das Problem, dass eine Anlageentscheidung bzw. der Aufbau eines Portfolios gerade in Hinblick auf die Altersversorgung eigentlich in die falsche Richtung läuft, wenn man ein Erbe und dessen Struktur/Risiko außer Acht lässt. Jemand der ein Erbe in Form eines Hauses in Aussicht hat kann jetzt eigentlich mehr Risiko gehen als jemand der nichts erwartet oder dessen Eltern selbst riskante Anlageformen eingehen.

 

Andererseits ist ein Erbe nur schwer kalkulierbar. Die Eltern sollen sich natürlich etwas gönnen, vielleicht wird aber auch jemand pflegebedürftig, hat eine kostenspiele Krankheit, etc.

Ist diese Ungewissheit aber ein Grund, ein Erbe komplett außer Acht zu lassen?

 

Macht es stattdessen vielleicht nicht doch Sinn sich zu sagen:

"Ich strebe 5% Rendite an. Meine Eltern haben ein Haus / konservative Anlageform, wo man 2% erwarten kann. Somit kann bzw. sollte ich höheres Risiko gehen, um langfristig auf die erwartete Rendite von 5% zu kommen."

Egal wie stark man diese "Risikoverschiebung" nun gewichten möchte. Man könnte ja z.B. auch nur das halbe erwartete Erbe ansetzen und sein Portfolio danach ausrichten.

 

Ich bin schon gespannt auf eure Meinung dazu, ist zugegeben ein sehr hypothetisches Thema.

 

Viele Grüße

Otscho

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xolgo

Soll man sich von einem erwarteten zukünftigen Erbe in seinen (langfristigen) Anlageentscheidungen beeinflussen lassen?

 

Wenn man z.B. aller Voraussicht nach mal in 20-30 Jahren ein Häuschen in guter Lage erben wird, sollte man sich dann in seinen aktuellen Anlageentscheidungen, gerade bei den langfristigen die u.U. auch für die eigene Altersvorsorge gedacht sind daran orientieren? Macht es Sinn, sein eigenes Portfolio danach auszurichten, dass das "Gesamtportfolio" (= eigenes Vermögen + Erbe) der angestrebten Risikostruktur / Rendite entspricht?

 

Teilweise. Um Dein Beispiel aufzugreifen: Wegen eines zu erwartenden Erbes übermäßig in riskantere Anlagen zu investieren, würde ich auf keinen Fall. Dafür ist auch ein Erbe zu unsicher.

Umgekehrt würde ich eher darüber nachdenken, den Immobilienanteil vor dem Erbe nicht zu groß werden zu lassen. Wenn wirklich eine Immobilie allein (und kein Geld) vererbt wird, würde ich im Gegenteil dafür Mittel aufbauen für Unterhalt, etc.

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Stairway

Das kommt auf den Einzelfall an. Schätze ab, zu welchem Teil dir der Wert der Immobilie später tatsächlich zur Verfügung steht und kalkuliere es entsprechend ein. Besser ist aber, das ganze konservativ anzugehen, d.h. so zu tun als ob das Erbe nicht besteht und deine normale Altersvorsorge entsprechend risikoadjustiert anzulegen. Man weiss nie, wie die Welt in 20-30 Jahren aussieht.

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BondWurzel
· bearbeitet von BondWurzel
Andererseits ist ein Erbe nur schwer kalkulierbar. Die Eltern sollen sich natürlich etwas gönnen, vielleicht wird aber auch jemand pflegebedürftig, hat eine kostenspiele Krankheit, etc.

Ist diese Ungewissheit aber ein Grund, ein Erbe komplett außer Acht zu lassen?

Das ist ein ganz wichtiger Bereich, wenn keine zusätzliche Pflegeversicherung abgeschlossen wurde. Nicht nur, dass das Haus flöten gehen kann, darüber hinaus könnte man sogar zusätzlich an dein Vermögen gehen. Ein Bekannter von mir muss jetzt 500 € monatl. für seine Mutter zusätzlich abdrücken. Also 20-30 Jahre haben nur wenig Planbares, du kannst auch vorher von Hinnen gehen. Mittlerweile werden viele Menschen sehr alt, es gibt schon Seniorenkurse unter dem Motto: Wie gehe ich mit dem Tod meiner Kinder um.

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Otscho

Besser ist aber, das ganze konservativ anzugehen, d.h. so zu tun als ob das Erbe nicht besteht und deine normale Altersvorsorge entsprechend risikoadjustiert anzulegen. Man weiss nie, wie die Welt in 20-30 Jahren aussieht.

Man weiß aber auch nie, wie es um einen selbst in 20-30 Jahren aussieht. Man kann dann auch im Rollstuhl sitzen und mehr Geld brauchen, man kann nach schwerem Burn-Out arbeitsunfähig oder auch geschieden sein usw.

Etwas provokant gefragt:

Warum soll eine solche Ungewissheit bei einem selbst keine Rolle spielen (abgesehen von Versicherungen), beim Erbe ist sie aber ein Grund dieses komplett unter den Tisch fallen zu lassen so nach dem Motto, "wenn was über bleibt is gut"? Die meisten haben bei Anlageentscheidungen mögliche eigene Schicksalsschläge doch kaum im Kopf (die wenigsten haben Rücklagen für etwaige Scheidung oder Rollstuhlgerechten Umbau des Eigenheimes gebildet ;) ), warum haben sie beim Erbe dann so viel Gewicht dass man es gedanklich bei Anlageentscheidungen zu 100% abschreibt?

Ich denke, dass da viel mit reinspielt, dass einem das Erbe ja nicht gehört und man sich unwohl fühlt damit zu kalkulieren. Auch, weil zwangsläufig ein trauriges Ereignis damit einher geht. Viele dürften da im Hinterkopf haben "ich möchte nicht das Geld meiner Eltern verplanen, das gehört sich nicht".

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