Chemstudent Juni 27, 2013 @checker: Ich hab ein Problem mit dem Maispreis...die eine Quelle (RBS) zeigt Mitte Juni nen deutlich Knick und meldet jetzt ca. 570 USc, die andere (finviz.com) meldet 665 ohne jeden Knick nach unten im Juni. Wasn da los? Und das sagt übrigens die Nasdaq: Mein Link RBS hat einfach schon auf den nachfolgenden Kontrakt umgestellt. Mais notiert in Backwardation. http://www.cmegroup.com/trading/agricultural/grain-and-oilseed/corn_quotes_globex.html Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
otto03 Juni 27, 2013 @checker: Ich hab ein Problem mit dem Maispreis...die eine Quelle (RBS) zeigt Mitte Juni nen deutlich Knick und meldet jetzt ca. 570 USc, die andere (finviz.com) meldet 665 ohne jeden Knick nach unten im Juni. Wasn da los? Und das sagt übrigens die Nasdaq: Mein Link Nasdaq = future Preis http://futures.tradingcharts.com/chart/CN/M ebenfalls future Quelle der Futurepreise http://www.cmegroup.com/trading/agricultural/grain-and-oilseed/corn.html eine weitere Quelle http://www.agriculture.com/markets/commodities/CBOT/corn Spotpreise http://wsj.com/mdc/public/page/2_3023-cashprices.html Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Kaffeetasse Juni 27, 2013 Ok, danke euch. Ist so eine hohe Differenz zwischen zwei Kontrakten normal,@chem? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Chemstudent Juni 27, 2013 Ok, danke euch. Ist so eine hohe Differenz zwischen zwei Kontrakten normal,@chem? Contango und Backwardation können bisweilen bei vielen Rohstoffen recht stark werden. Momentan ist Backwardation aber ziemlich hoch bei Mais. Der nächst fällige September Kontrakt notiert immerhin knapp 15% unter dem jetzigen Juli Kontrakt. In der Vergangenheit hat Mais im Schnitt aber in Contango notiert. (siehe auch Sticky) Wenn ich mich recht entsinne besteht Backwardation bei Mais bereits seit 2 bis 3 Jahren. Daher entwickelten sich auch entsprechende ETCs besser als der Spotpreis. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
CHX September 17, 2013 Der Wellenreiter zu Agrarrohstoffen: Weil nicht sein kann, was nicht sein darf Fazit: An den Warenterminbörsen steht ein Spekulant einem Gegenspekulant gegenüber. Der eine setzt auf steigende, der andere auf fallende Kurse. Es ist ein „Nullsummenspiel“. Die Preise für Nahrungsmittel wie Zucker, Kaffee, Kakao, Orangensaft, Baumwolle und – mit Abstrichen - Weizen, Mais und Sojabohnen laufen seit mindestens 40 Jahren seitwärts. Inflationsbereinigt befinden sich alle genannten Nahrungsmittelpreise in einem längerfristigen Abwärtstrend. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
checker-finance Oktober 12, 2013 Bearish zum Palmöl: http://mobile.bloomberg.com/news/2013-09-23/palm-oil-may-tumble-on-increasing-global-supplies-mistry-says.html?cmpid=yhoo Interessant finde ich an dem Artikel u. a., dass die Faktoren genannt werden, die den Palmölpreis beeinflussen: - Wetter in Südostasien, d. h. den Palmölanbaugebieten (insb. Indonesien und Malaysia) - Soja und Ölsaaternte in den USA, Argentinien und Brasilien. Wenn die Sojaernte wie letztes Jahr in den USA schlecht ausfällt, treibt das den Palmölpreis - Währungseffekte - Rohöl, da es offenbar zwischen Pflanzenöl und Mineralöl nicht unerhebliche Substitutionseffekte gibt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Kaffeetasse März 7, 2014 Krim-Krise und harter Winter in den USA treiben Getreidepreise Bin klar bullish eingestellt heuer bei Mais, Weizen und Sojabohnen. (P.S. Meine Aussagen hier seit 2012/13 beruhen v.a. auf astrologischen Untersuchungen des amerikanischen Börsenastrologen Raymond Merriman...) Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Schildkröte August 5, 2014 Meine Aussagen hier seit 2012/13 beruhen v.a. auf astrologischen Untersuchungen des amerikanischen Börsenastrologen Raymond Merriman... Ist das jetzt Spaß oder Ernst? Übrigens ist Baumwolle gerade einem Preisverfall ausgesetzt: http://www.finanzen.net/nachricht/rohstoffe/Ueberangebot-belastet-Baumwolle-Geballter-Preisverfall-3771184 Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
pater-martinez Juli 18, 2016 Moin, ich hatte einstmals teils schöne Gewinne mit Kaffee- und einem Orangensaft-Zertifikat. Nun tue ich mich bei WEIZEN etwas schwer hinsichtlich eines Langzeit Long Zertifikats/ ETF ohne Hebel. Ist jemand Long in Weizen? ABN AMRO gibts ja so nicht mehr. Hab mal den Weizen -Langzeitchart angefügt. der pater Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Starlord77 August 13, 2018 Wir es durch die Hitze zu einer Knappheit kommen. Oder reicht die Hitzewellen dieses Jahr dafür nicht aus? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
BeCi Oktober 5, 2019 · bearbeitet Oktober 5, 2019 von BeCi Saisonal bedingt gibt es bei Mais im Oktober öfters eine Art "Dead Cat Bounce". Natürlich gibt es wie immer, nachträglich, Erklärungen dazu. Dieses Jahr zum Beispiel eine über den Erwartungen liegende Reduzierung der Lagerbestände (siehe Grain Stocks vom 30.9. aber dazu auch z. B. Hog & Pigs Report). Aufhorchen ließ letzte Woche, dass Brasilien größere Mengen an Mais nach den USA exportierte. Cargill und Smithfield Foods waren wohl Käufer. (Man muss daran erinnern, dass USA und Brasilien die weltweit größten Maisexporteure sind). Ich überlege im Moment wie es wohl weiter geht mit den Maiskursen? Die Voraussetzungen sind ja so, dass witterungsbedingt heuer eine extrem späte Aussaat stattfand. Im Durchschnitt ist erst 43 % der Maisbestände in der Reifephase. In einigen nördlichen Anbaugebieten sind es erst 15 bis 20 %. Im mehrjährigen Durchschnitt sollten 73 % der Bestände im Reifestadium stehen. D. h. die Maisreifung ist sozusagen jetzt ein Wettrennen mit der Zeit (was bereits erwartet wurde). M. E. ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass die Wetterprämie in den Kursen noch nicht komplett eingearbeitet ist, zumal die jüngsten Wetterberichte einen Kälteeinbruch nächste Woche sehen. Außerdem kauft China im Moment vermehrt Soja und auch Weizen!!! in den USA, wohl als Aktion um die anstehende neue Verhandlungsrunde atmosphärisch zu verbessern. Auch von dieser Seite könnte eine Kursunterstützung kommen. Mais wird zwar nicht in größerem Stil nach China exportiert, korreliert aber natürlich mit Soja. Mais gefällt mir persönlich im Moment etwas besser (auch weil ich eine Longposition Soymeal halte). Die großen, spekulativ orientierten Marktteilnehmer (Managed Money) sind netto bei Mais noch deutlich short positioniert (-126174 Kontrakte, Stand 1.10). Demgegenüber sind sie bei Soja weitgehend neutral (-8730 Kontrakte, Stand 1.10.) Zu beachten: Am 10.10. gibt es den nächsten USDA-Bericht. D. h. vorher werden Positionen bereinigt und der Bericht kann größere Volatilität bringen Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
BeCi Oktober 8, 2019 · bearbeitet Oktober 8, 2019 von BeCi "...MIDWEST FREEZE THREAT The DTN ag weather forecast calls for a powerful north-central U.S. storm system to bring a season-ending freeze in the western Midwest during mid to late week, which will damage immature crops. Frost and a light freeze may also occur eastward to the Mississippi River. Moderate to locally heavy rain and some snow are also in store for the northwestern sector. WINTER STORM FOR NORTHERN PLAINS Northern Plains' crop areas have a strong winter storm ahead for mid to late week. Heavy snow, high winds, and low temperatures are indicated during Thursday and Friday. This will end the crop season in almost all sectors, along with affecting travel, transport and harvest progress. Crop lodging is also likely due to heavy snow and strong winds. The storm this week is also likely to stress livestock in the northern Rockies, Northern Plains and in the Canadian Prairies...." Quelle: https://www.dtnpf.com/agriculture/web/ag/weather/market-impact# Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Schildkröte Oktober 9, 2019 · bearbeitet Oktober 9, 2019 von Schildkröte @BeCi Du hattest mir im Soja-Thread geantwortet. Da es auch um weitere Agrarrohstoffe geht, schreibe ich mal hier. Aufgrund der Schweinepest in China sind momentan die Futtermittelpreise gefallen, allerdings wird schon 2020 mit einer Erholung gerechnet. Darauf hattest Du geantwortet: Zitat Hallo, ja im gesamten US-Agrarsektor gibt es seit Jahren eine sehr üppige Versorgungssituation. Mit einer großen Hausse ist sicher nicht zu rechnen. Aber der Oktober-Hüpfer jetzt in den letzten zwei Wochen ist ja auch nicht schlecht. Auf den Bericht zu den verringerten Lagerbeständen hast Du ja hingewiesen. Am Donnerstag veröffentlicht das amerikanische Landwirtschaftsministerium den Crop Production Bericht. Der wird recht interessant. Die großen Marktteilnehmer richten im Moment ihre Positionen entsprechend ihrer Schätzungen aus. Und dann spielt ja, wie erwähnt auch noch das Wetter eine wichtige Rolle. Mal sehen! Evtl. stelle ich meine Sojaschrotposition vor dem Bericht glatt und behalte Mais long. Wie siehst Du diesbezüglich die Angebotsseite von Futtermitteln? Halten die Landwirte durch oder müssen welche aufgeben? Wird das Angebot im Falle von Pleiten geringer, was den Preis erhöht oder übernehmen Wettbewerber deren Flächen und Marktanteile? Zitat Die Preise für Schweine und für Schweinefleisch steigen [wegen der Schweinepest in China] auf immer neue Rekordwerte. Die chinesische Regierung versucht mittlerweile durch zahlreiche Maßnahmen gegen zu steuern. Erste chinesiche Städte subventionieren zudem den Fleischeinkauf ihrer Bürger. Gleichzeitig kurbelt die immer größer werdende Versorgungslücke die chinesischen Importe von Schweinefleisch kräftig an. Davon profitieren ganz besonders die großen Schweinefleischexporteure in Europa, Südamerika und die USA. ... Besonders von ASP betroffen ist neben China derzeit auch Vietnam. Die Krankheit breitet sich außerdem auch in Kambodscha, Laos und Myanmar aus. Weitere ASP-Ausbrüche wurden aus Südkorea und von den Philippinen gemeldet. Außerdem dürfte auch Thailand bedroht sein, berichten Analysten. Quelle: www.agrarheute.com Charttechnisch würde ich eher von einer Erholung nach einer Bodenbildung beim Preis für mageres Schwein reden bzw. der Preis bewegt sich immer noch beim / knapp über dem langjährigen Boden. Wie siehst Du das? Wird der Preis für mageres Schwein weiter steigen? Von bisherigen Höchstständen ist man noch weit entfernt. Im o. g. Artikel wird darauf hingewiesen, dass der Schweinebestand in China aufgrund der Schweinepest und entspr. präventiven Schlachtungen um mehr als die Hälfte zurückgegangen ist, was den Preis für mageres Schwein (weiter) steigen lässt. Gleichzeitig weist der Autor darauf hin, dass es für Schweinezüchter genau deshalb lukrativ sein könnte, eigene Schweinebestände zu erhöhen, was den Preis wiederum drücken würde (Stichwort Schweinezyklus). Hierbei besteht jedoch die Gefahr, dass sich die (neuen) Schweine ebenfalls mit ASP infizieren, was Unsicherheit für den Markt bedeutet. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
BeCi Oktober 9, 2019 · bearbeitet Oktober 9, 2019 von BeCi Oh, das sind aber jetzt viele Fragen! Zunächst, ich bin kein Landwirt, schildere also meine Meinung praktisch als Außenstehender. Natürlich muss man ja regional unterscheiden. Ich beziehe mich vielleicht am besten auf die US-amerikanische Situation, weil das ja hinsichtlich Finanzderivate im Agrarsektor der größte und v. a. liquideste Markt ist. Wenn Du Dir die Langzeitkurven bei Mais oder Soja ansiehst, z. B. in #138 so hatten wir ja 2007/08 bzw. 2010/12 eine Hausse in diesem Sektor. Seit ca. 2013 haben wir in den USA aber auch weltweit in den liquidesten Märkten (C,S,W) aufgrund von Anbauflächenausweitungen (z. B. in Brasilien) und guten klimatischen Verhältnissen eine gute bis sehr gute Versorgungslage. In dieser Phase sind wir jetzt immer noch, man darf da durch Einzelmeldungen nicht diese Gesamtsituation aus den Augen verlieren. Siehe dazu z. B. 1,2. Die großen, trendfolgenden Hedgefonds haben in jahrelangen Seitwärtsmärkten Schwierigkeiten. Manche reduzierten wegen der Verluste ihre Engagements im Argarsektor. Zu diesen ungünstigen fundamentalen Voraussetzungen für die US-Farmer kam jetzt noch der Handelskrieg mit China dazu. Die Chinesen sind sich natürlich dessen bewusst, dass sie mit US-Importzöllen (für Soja glaube ich im Moment im die 70%!) einen ausgezeichneten Hebel haben. Sie wissen genau, dass die Zölle die Stammwählerschaft Trumps trifft. Deshalb bin ich überzeugt, dass sie dieses Pfand in Verhandlungen nicht leichtfertig hergeben werden. Ich rechne nicht mit einer raschen Einigung im Handelsstreit, wäre schön wenn ich mich täuschen würde. Viele US-Farmer machen im Augenblick Verluste, insbesondere auf gepachtetem Land. Hinsichtlich der Subventionsdebatte bin ich nicht auf dem Laufenden. Die fundamentale Situation mit guten bis sehr guten Lagerbeständen und der während der Wachstumsperiode auf der Nordhalbkugel angemessenen Klimabedingungen (Ukraine-eher mäßig, Frankreich wie gestern gelesen mit ausgezeichneten Erträgen bei Weizen) lässt wie gesagt keine Hausse erwarten. Die Versorgungslage ist im Agrarsektor meist recht elastisch. Unabhängig davon bieten Wettermärkte aber auch gegenwärtig m. E. interessante Möglichkeiten, aber keine längere Hausse. Was den Schweinefleischmarkt betrifft, so hat die Afrikanische Schweinepest ja auch bei uns zu deutlichen Preiserhöhungen geführt. Deutschland ist neben Spanien der größte Schweinefleischexporteur nach China. Die US-amerikanische Schweineindustrie hat, wie der Pigs und Hogsreport zeigt die Produktion deutlich hoch gefahren. D. h. es müssen in absehbarer Zeit in den USA die Schlachtungszahlen zunehmen und eine Welle von Schweinefleisch anstehen. Die Schweine werden in den USA ja nicht bis zum Sankt Nimmerleinstag gehalten, bis sie solche Riesensäue werden wie in China, die momentan durch die Presse geistern. Sondern es wird nach rein ökonomischen Gesichtspunkten verfahren. Natürlich exportieren die USA auch in andere Länder, aber die Erwartungshaltung war/ist, dass der Absatz nach China dem Bedarf entspricht. Und damit ist man wieder bei der chinesischen Handelspolitik. Die ASP wird uns noch lange begleiten. In China bzw. Asien werden ja Schweine oftmals irgendwo im Hinterhof in kleinen Stückzahlen unter schlechten hygienischen Bedingungen gemästet. Hier ist sicher die Reinfektionsrate hoch und es wird wahrscheinlich länger dauern bis da Bestände sich erholen. Andererseits las ich heute, das man 7-10stöckige Mastställe baut. Das sind natürlich die Big Player, die dann auch andere Hygienestandards, vergleichbar zu Europa haben dürften. Wenn man CME-Lean Hogs trotz dieser fundamentalen Situation und trotz der Conatangosituation mit Zertifikaten long handeln möchte, dann würde ich persönlich wirklich nur am unteren Rand des Bodens kaufen. (Ich hab den vorgeschlagene Bearspread LEQ20-LEM20.) Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Schildkröte Oktober 12, 2019 · bearbeitet Oktober 14, 2019 von Schildkröte Danke für Deine Antwort! Ich würde das weitestgehend so stehen lassen. Ein paar Anmerkungen hatte ich Dir ja schon per PN geschrieben, da diese hier zu sehr vom Thema abgewichen wären. Des Weiteren scheint etwas Bewegung in den Handelsstreit zwischen den USA und China zu kommen: Zitat Trump verkündet ein „gehaltvolles“ Teilabkommen im Handelsstreit mit China, das nun wieder mehr Agrargüter aus Amerika importieren will. ... Das einzige Konkrete allerdings ist offenbar das Versprechen, dass China amerikanischen Farmern Agrarprodukte im Wert von bis 50 Milliarden Dollar abnehmen will. ... China war ohnehin lange Jahre wichtigster Importeur von Agrargütern aus Amerika, hatte seine Einfuhren zuletzt allerdings deutlich heruntergefahren, um Trumps Importzölle zu kontern. Nun sollen sie wieder hochgehen. Hier der vollständige FAZ-Artikel. Zu anderen Aspekten wie Handelbilanzdefizit oder Schutz des geistigen Eigentumes gibt es wohl noch nichts greifbares. Der Autor vermutet, dass der Agrarmarkt kein wesentlicher Treiber beim Handelsbilanzdefizit der USA gegenüber China ist. Womöglich möchte Trump wie von Dir angenommen seine Wähler, die Farmer zufriedenstellen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
BeCi Oktober 12, 2019 · bearbeitet Oktober 12, 2019 von BeCi Hallo, guten Morgen, Ende letzter Woche gab es drei interessante Entwicklungen im US-Agrarsektor, welche die Kurse auch nächste Woche beeinflussen sollten. Wollte diese kurz besprechen: 1. Der monatliche USDA-Bericht am Donnerstag war, jetzt ganz grob in Kürze zusammengefasst, für Mais bearisher als erwartet und für Soja etwas bullisher. Was den geschätzten Ertrag betrifft, so ist das amerikanische Landwirtschaftsministerium oftmals tendenziell konservativ in seiner Einschätzung und nähert sich dann dem endgültigen Ergebnis an. Insbesonderer bei Mais hatten wir ja schon im Frühjahr im Rahmen der verspäteten Aussaat einen Wettermarkt, der dann durch den Bericht der trotzdem eine unerwartet gute Produktion schätzte im Juni beendet wurde. Diese späte Aussaat hängt ja nach wie vor als Unsicherheitsfaktor über dem Markt. Die Kursentwicklung gerade bei Mais ist ein Paradebeispiel wie die Agrarmärkte funktionieren. Am Donnerstag wurde der "bearishe" USDA-Bericht abgearbeitet. Am Freitag kamen schon wieder die neuen Informationen und wurden eingepreist. 2. Am Freitag kündigte Trump eine "Teileinigung" im Handelsstreit mit China an. Zunächst: Trump steht ja innenpolitisch unter Druck. Seine Strategie ist ganz offensichtlich jetzt durch positive Nachrichten "klimatisch" einzuwirken. Wir bringen unsere US-Boys aus Syrien heim und die Farmer werden Überstunden machen müssen, so gut ist der China-Deal. Es heißt z. B. dass China für 40-50Mrd USD Agrargüter in den USA kaufen soll. Das jährliche Maximum belief sich 2013 auf 29 MRD USD. Also in welchem Zeitraum sollen die Chinesen für diesen Betrag einkaufen, in einem Jahr, in 10 Jahren? Das wird (bisher) nicht näher erläutert. Die Chinesen müssen notwendigerweise Agrargüter importieren und die Preise in den USA sind absolut wettbewerbsfähig. Auch interessant, wie Mais- und Sojakurse auf die Nachricht reagierten: Normalerweise ist der Sojakurs ca. 2-2,5x dem des Maiskurses und reagiert pi mal Daumen doppelt so stark wie der Maiskurs. Soja wird/wurde nach China in großem Stil exportiert, Mais nicht. Am Freitag stieg Soja (Novemberkontrakt ) um 10,75 Cent und Mais (Dezemberkontrakt) um 18 Cent. Ich interpretiere das so, dass zumindest diese erste Nachricht weniger kursbeeinflussend war als der Wetterbericht. Aufgrund der bisherigen Erfahrungen (Chinakonflikt, Nordkoreakonflikt) glaube ich an eine Lösung des Handelskrieges mit China erst, wenn die Verträge unterschrieben sind. 3. Kälteeinbruch im mittleren Westen der USA. Wie schon oben geschrieben gab/gibt es über das Wochenende einen Blizzard der zum Ende der Wachtumsperiode in einigen Regionen führen wird und auch sicherlich zu einer Verzögerung der Ernteaktivitäten. Wie schwer diese Schäden bzw. Ausfälle sind wird man erst noch sehen. Auf alle Fälle zeigt diese Wetterentwicklung dass die Befürchtungen wegen der verspäteten Aussaat nicht aus der Luft gegriffen waren. Wie gesagt, im Juni, als das erste Mal die verspätete Aussaat eingepreist wurde stiegen die Maiskurse im Dezemberkontrakt bis über 450 Cent. Dann kam die kalte Dusche eines sehr konservativen USDA-Berichtes. Sollten sich die ursprünglichen Markteinschätzungen bewahrheiten, wären weitere Kursanstiege denkbar. PS. Nachtrag zu Punkt 3 Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Schildkröte Oktober 14, 2019 · bearbeitet Oktober 15, 2019 von Schildkröte Am 12.10.2019 um 11:42 von BeCi: 2. Am Freitag kündigte Trump eine "Teileinigung" im Handelsstreit mit China an. Zunächst: Trump steht ja innenpolitisch unter Druck. Seine Strategie ist ganz offensichtlich jetzt durch positive Nachrichten "klimatisch" einzuwirken. Wir bringen unsere US-Boys aus Syrien heim und die Farmer werden Überstunden machen müssen, so gut ist der China-Deal. Es heißt z. B. dass China für 40-50Mrd USD Agrargüter in den USA kaufen soll. Das jährliche Maximum belief sich 2013 auf 29 MRD USD. Also in welchem Zeitraum sollen die Chinesen für diesen Betrag einkaufen, in einem Jahr, in 10 Jahren? Das wird (bisher) nicht näher erläutert. Die Chinesen müssen notwendigerweise Agrargüter importieren und die Preise in den USA sind absolut wettbewerbsfähig. Auch interessant, wie Mais- und Sojakurse auf die Nachricht reagierten: Normalerweise ist der Sojakurs ca. 2-2,5x dem des Maiskurses und reagiert pi mal Daumen doppelt so stark wie der Maiskurs. Soja wird/wurde nach China in großem Stil exportiert, Mais nicht. Am Freitag stieg Soja (Novemberkontrakt ) um 10,75 Cent und Mais (Dezemberkontrakt) um 18 Cent. Ich interpretiere das so, dass zumindest diese erste Nachricht weniger kursbeeinflussend war als der Wetterbericht. Aufgrund der bisherigen Erfahrungen (Chinakonflikt, Nordkoreakonflikt) glaube ich an eine Lösung des Handelskrieges mit China erst, wenn die Verträge unterschrieben sind. Im benachbarten Nachrichtenthread wird sich ebenfalls skeptisch bezüglich Trump´s Verhandlungstaktik sowie einem baldigen Einigungserfolg im anhaltenden Handelsstreit zwischen den USA und China geäußert. Die Chinesen wissen, dass Trump zunehmend stärker unter Druck gerät einen (tatsächlich greifbaren) Deal zu präsentieren, je näher die Wahl rückt. Gleichzeitig sind auch die USA in keiner schlechten Verhandlungsposition, wenn China auf die Einfuhr von Agarrohstoffen (aus den USA) angewiesen ist, um seine 1,4 Mrd. Einwohner ernähren zu können. Wie schätzt Du die Chancen ein, dass China mittelfristig nicht mehr auf Agrarimporte (im bisherigen Umfang) angewiesen ist? Schließlich kauft China systematisch Ackerflächen im Ausland auf. Wenn die Importe aus China sinken sollten, dürfte das auch die Preise von Agrarrohstoffen drücken? Anbei ein sehr interessanter Abriss zur chinesischen Landwirtschaft: Zitat 1. Flächen Von der Gesamtfläche von 960 Mio. ha werden 135 Mio. ha als Ackerland genutzt. Pro Jahr gehen davon für Baumaßnahmen 400.000 ha verloren. Über 2/3 der Ackerfläche dient dem Getreideanbau mit abnehmender Tendenz zugunsten anderer Früchte. Pro ländlicher Arbeitskraft steht weniger als 0,3 ha Fläche zur Verfügung. Die forstwirtschaftliche Nutzfläche beträgt 2015 253 Mio. ha, davon 69 Mio. ha durch Aufforstung, Tendenz weiter zunehmend. Grasland nimmt 400 Mio. ha ein, ist stark von Erosion bedroht. Pro Jahr werden 1 Mio. ha zur Wüste, die insgesamt 270 Mio. ha umfasst. 2. Bevölkerung Von der Gesamtbevölkerung von 1,375 Mrd. leben 603 Mio. auf dem Land. Der Anteil der ländlichen Bevölkerung ist in den letzten Jahren stetig zurückgegangen. Er liegt jetzt bei 44 % der Bevölkerung. Die Zahl der ländlichen Haushalte liegt bei 200 Mio. 3. Beschäftigung und Einkommen Die Zahl der ländlichen Arbeitskräfte beträgt 370 Mio. Davon arbeiten 277 Mio. in der Landwirtschaft. In Township-and-Village-Unternehmen sind 131 Mio. beschäftigt. Die Zahl der Wanderarbeiter lag 2015 bei 277,4 Mio. (als Wanderarbeiter gelten Personen, die mehr als sechs Monate im Jahr außerhalb ihrer Heimatprovinz beschäftigt sind oder die mehr als sechs Monate im Jahr eine nicht-landwirtschaftliche Tätigkeit innerhalb ihrer Heimatprovinz ausüben) Sehr viele Bauern sind auf ihrem Land nur teilzeitbeschäftigt. Die Einkommen auf dem Land liegen derzeit bei 11.422 RMB/Jahr pro Person. Die städtischen Einkommen liegen bei 31.195 RMB/Jahr. Das Einkommen der Wanderarbeiter liegt bei 31.308 RMB/Jahr. Der Anteil des aus der Landwirtschaft stammenden Einkommens sinkt ständig, er macht weniger als 50 % der ländlichen Einkommen aus. 4. Produktion Die Getreideernte ist von rund 500 Mio. t Ende der 90er Jahre auf rd. 601Mio t 2015 gestiegen. Die Produktion von Obst und Gemüse lag 2015 bei 700 Mio. t, die von Fleisch bei 86 Mio. t und die von Fischereiprodukten bei 66,9 Mio. t. China ist der weltgrößte Milchimporteur und mittlerweile drittgrößte Produzent von Milchprodukten, 2015 wurden 38,9 Mio. t produziert. Der ökologische Anbau nimmt stark zu. Er hat einen Produktionswert von 60 Mrd. RMB und einen Anteil von 3 % an der landwirtschaftlichen Produktion. Problematisch ist in diesem Zusammenhang der übermäßige Einsatz von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln in China. Dieser beträgt ein Drittel des globalen Verbrauches auf weniger als 10 % des weltweiten Ackerlandes und übersteigt den Weltdurchschnitt hiermit um das Doppelte. 5. Fischerei China ist weltweit größter Fischerzeuger, -exporteur und -konsument. Im Jahr 2014 erreichte die Gesamtproduktion an Fischereierzeugnissen in China 66,9 Mio. t. China setzt weiterhin auf den zügigen Ausbau der Aquakultur, auf die bereits 73 % der Produktion von Fischereierzeugnissen entfallen. Die Fänge aus den Küsten- und Binnengewässern gehen zurück. Um die Bestände zu schonen, sind Fangverbote und -beschränkungen eingeführt worden. Die chinesische Regierung fördert den Ausbau und die Erweiterung der Fischereiaktivitäten in den Küstengewässern anderer Länder sowie in der Hochsee. In diesem Zusammenhang wird die chinesische Hochseefischereiflotte gegenwärtig massiv aufgestockt und modernisiert. 6. Forstwirtschaft China ist der weltweit größte Holzimporteur und –exporteur. Ein Drittel aller Holzplantagenfelder weltweit liegen in China. Die Hälfte des Bedarfs, insbesondere für die Zellstoffindustrie sowie Holzfaserplattenherstellung deckt China durch Importe. Nach jahrzehntelanger Übernutzung der Wälder wurden inzwischen jährliche Einschlagsquoten festgelegt, um die Holzressourcen zu schützen. Inzwischen liegt die Grenze bei 223 Millionen Festmetern. In China werden jährlich für kommerzielle Zwecke 150 Millionen Festmeter Holz oder Holzprodukte verbraucht.. Um seinen Bedarf zu decken, muss China Holz und Holzprodukte im Wert von 9 Mrd. US$ jährlich einführen. Zum Schutz vor Hochwasser und Erosion sind in weiten Teilen des Landes Einschlagsverbote und -beschränkungen sowie umfangreiche Aufforstungsprogramme eingeführt worden. 7. Außenhandel Die Landwirtschaft spielt im Außenhandel Chinas mit einem Anteil von knapp 5 % nur eine untergeordnete Rolle. Mit Exporten von rd. 7 Mrd. US$ und Importen von knapp 11,6 Mrd. US$ ist das Land klarer Nettoimporteur von Lebensmitteln. 8. Soziale Sicherung Die soziale Sicherung der ländlichen Bevölkerung ist völlig unzureichend. Eine Altersversorgung existiert nicht; die Bauern werden stattdessen auf ihre Landnutzungsrechte verwiesen. Krankenversichert ist nur jeder 10. Landbewohner. Ihnen stehen weniger als 30 % der Ressourcen des Gesundheitswesens zur Verfügung Quelle: Homepage der deutschen Vertretungen in China Punkt 1 klingt nicht gerade, als wenn China mittelfristig mehr eigene Ackerflächen ausweist, um seine Bevölkerung zu ernähren. Womöglich misst man der Ausweisung von Baugebieten eine höhere Bedeutung bei und versucht die Inanspruchnahme landwirtschaftlicher Flächen daheim durch Flächenankäufe im Ausland zu kompensieren? Nachtrag: @John Silver hat in diesem Zusammenhang einige interessante Aspekte im Thread zum US-amerikanischen Produzenten von Schweine-, Rind- und Geflügelfleisch Tyson Foods zusammengetragen: Zitat Wenn man sich die Schweineproduktion ansieht, fällt sofort auf, dass der Ausfall in China praktisch nicht durch das Ausland ausgeglichen werden kann. https://de.wikipedia.org/wiki/Schweineproduktion Zudem deckt China bisher nur 4% (2016) seiner Nachfrage durch Importe. Der o.g. Ausfall sollte daher direkt auf die Preise in den Produktionsländern durchschlagen. Die Preise sollten also steigen.https://www.susonline.de/news/markt/china-groesster-schweinefleischproduzent-der-welt-9216701.html Quelle: Größte Schweineproduzenten weltweit.https://www.agrarheute.com/tier/schwein/weltweit-groessten-schweineproduzenten-545786 Hier noch eine Grundlagenquelle zum Wert Tyson:https://de.wikipedia.org/wiki/Tyson_Foods Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
BeCi Oktober 14, 2019 · bearbeitet Oktober 14, 2019 von BeCi Ja, die Ankündigung Trumps wird von Vielen zunächst nur als Gerede betrachtet. Wie gesagt, glauben tu ichs wenn ein Vertrag unterschrieben ist. Die 40-50Mrd. USD Agrarexporte sollen pro Jahr stattfinde. Das ist, gelinde gesagt ambitioniert. Und man ist ja nicht mehr anspruchsvoll, das ist ja nur ein erstes Teilabkommen. Viel wichtiger im Moment m.E. ist die Wettersituation im mittleren Westen. Teile der Dakotas liegen unter bis zu 2 Fuß Schnee und was viel wichtiger ist: Doch recht große Bezirke des nordwestlichen Cornbelts haben harten Frost abbekommen. Sehr zu empfehlen z. B die Twitterbeiträge des FC-Stone-Analysten Arlan Suderman. Darin v. a. die Temperaturkarten. (Ich habe meine Maislongpositionen vergrößert.) Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
aureus April 12, 2020 Hallo, hat jemand eine Meinung zu Weizen? Weltweit ist die Nachfrage nach Grundnahrungsmitteln – wie Weizen und Reis – aufgrund der Panikkäufe und Exportstopps vieler Länder weiter gestiegen, da sich auch die COVID-19-Pandemie immer weiter ausbreitet. Der Weizen-Chart sieht jetzt auch nicht so schlecht aus Vontobel bietet eine Reihe von Knock-Outs mit diversen Hebeln ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung von Agrarrohstoffen, ist das eine Schnapsidee, hier ein bisschen zu spielen? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Cai Shen April 12, 2020 vor 4 Stunden von aureus: ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung von Agrarrohstoffen Da empfehle ich zunächst die Lektüre von Schwager on Futures: Fundamentale Analyse. Danach weißt du zumindest, wie diese Märkte grob funktionieren und welchen Aufwand die Profis treiben. Hinweis: schon die Lagerbestände und Wetterprognosen der wichtigsten Erzeugerländer gecheckt? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Schildkröte März 22, 2022 Zitat Die Europäische Kommission reagiert auf die wegen des Ukrainekriegs drohende Lebensmittelknappheit und die stark gestiegenen Preise für Getreide und Sonnenblumenöl. Sie will in diesem Jahr den „Green Deal“ zum Teil aussetzen, um die Produktion von Futter- und Lebensmitteln auszuweiten. Hier der vollständige FAZ-Artikel. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Schildkröte April 13, 2022 Zitat Pflanzliche Produkte verteuerten sich [im Februar] mit 23,8 Prozent besonders stark, tierische Erzeugnisse mit 21,4 Prozent etwas weniger kräftig. ... Für Speisekartoffeln wurden 87,6 Prozent mehr verlangt. ... Die Erzeugerpreise für Obst fielen dagegen diesmal um 12,5 Prozent, wobei sich etwa Tafeläpfel um 8,3 Prozent verbilligten. Die Preise für das Handelsgewächs Raps zogen um 52,2 Prozent an. ... der Milchpreis [kletterte] mit 30,1 Prozent sehr stark. ... Bei Schlachtschweinen zogen die Preise um 3,6 Prozent an, die für Rinder um 32,5 Prozent. Quelle: FAZ Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Schildkröte April 26, 2022 Zitat Die russische Invasion in die Ukraine hat die landwirtschaftliche Produktion in der Ukraine ... erheblich gestört. Die Getreideernte werde in diesem Jahr aufgrund reduzierter Aussaatflächen nach der Invasion voraussichtlich um rund 20 Prozent niedriger ausfallen als 2021... Die Ukraine sei der weltweit der viertgrößte Produzent und Exporteur von Agrargütern... Ein reduziertes Getreideangebot aus der Ukraine werde Inflationsdruck erzeugen und den globalen Getreidepreis in die Höhe treiben. Das UN-Welternährungsprogramm (WFP) dringt gleichzeitig darauf, Handelswege für Getreide aus dem Kriegsland Ukraine offen zu halten. Die UN-Institution geht davon aus, dass bei Weizen nur rund die Hälfte der Vorjahresmenge geerntet werden kann. Quelle: FAZ Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag