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SoulC

Bereinigungsfaktor bei Turbos

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SoulC

Hallo Freunde,

 

ich hätte mal eine Frage.

Es gibt bei Turbos ohne feste Vertragstlaufzeit aufgrung der Finanzierung des Hebels ein tägliches Adjustment. Dieser beträgt meistens den EONIA-Satz. Darüber hinaus werden Strike und Barrier mit einem Bereiningugsfaktor angepasst. Dieser ist in den Bedingungegn der Produkte hinterlegt. Aber wie erkläres sich diese Sätze?

Was ist der zu Grunde liegende Referenzwert. Mal nimmt man den Strike, mal den Spot. Ist anscheind von Underlying zu Underlying unterschiedlich.

Anscheind ist das die Gewinnmarge der Bank. Aber es muss einen signifikanten Grund geben, warum es die Bank. Welches Risiko will man damit entgegenwirken?

 

Wäre nett über jegliche Information.

 

 

Viele Grüße

 

Noah

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Chemstudent
· bearbeitet von Chemstudent

Hallo Freunde,

 

ich hätte mal eine Frage.

Es gibt bei Turbos ohne feste Vertragstlaufzeit aufgrung der Finanzierung des Hebels ein tägliches Adjustment. Dieser beträgt meistens den EONIA-Satz. Darüber hinaus werden Strike und Barrier mit einem Bereiningugsfaktor angepasst. Dieser ist in den Bedingungegn der Produkte hinterlegt. Aber wie erkläres sich diese Sätze?

Was ist der zu Grunde liegende Referenzwert. Mal nimmt man den Strike, mal den Spot. Ist anscheind von Underlying zu Underlying unterschiedlich.

Anscheind ist das die Gewinnmarge der Bank. Aber es muss einen signifikanten Grund geben, warum es die Bank. Welches Risiko will man damit entgegenwirken?

 

Wäre nett über jegliche Information.

 

 

Viele Grüße

 

Noah

Dein Text ist etwas schwer vertändlich, vielleicht nochmal klar deine Frage formulieren. ;)

Der Bereinigungsfaktor stellt die Marge des Emittenten dar. Er wird nach Lust und Laune festgelegt (oder im Juristendeutsch: Nach billigem Ermessen).

Demzufolge ist er bei Long-Zertifikaten - ebenso wie der Referenzzins - stets positiv, bei Short-Zertifikaten ist er hingegen negativ. (und verringert dadurch die erzielten Finanzierungserträge von short-Zertifikaten. Dies führt bei niedrigem Referenzzins dann ggf. dazu, dass man auch bei short-Zertifikaten Fin.-Kosten hat, indem sich der Basispreis dann stetig verringert, statt erhöht.)

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SoulC
· bearbeitet von Chemstudent
Unnötiges Zitat entfernt.

Hi,

 

vielen Dank erstmal für die Anwort.

 

Dass dieser Bereiningungsfaktor eine Art Marge darstellt, ist vollkommen verständlich. Verbirgt sich aber dahinter irgendein ökonmischer Grund. Damit meine ich, das die Finanzierungskosten genommen werden, ist klar. Das ein Barriershift aufgrund des Gaprisks eingepreist wird, ist ebenfalls klar. Aber gibt es denn keinen Grund, warum man diesen Bereiningungsfaktor nimmt, ausser, dass das die Marge ist.

 

Habe ich deine Antwort richtig verstanden, dass man bei einem Turbo mit gleicher Strike und Barrier, jeweils einen anderen Referenzwert nimmt, mit dem man den Bereiningungsfaktor multipliziert???

 

VG

 

C

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Chemstudent
· bearbeitet von Chemstudent

Dass dieser Bereiningungsfaktor eine Art Marge darstellt, ist vollkommen verständlich. Verbirgt sich aber dahinter irgendein ökonmischer Grund. Damit meine ich, das die Finanzierungskosten genommen werden, ist klar.

Der ökonomisch Grund ist: Geld verdienen. ;)

Die Finanzierungskosten selbst werden mit einem Referenzzinssatz (bspw. Euribor, EONIA, etc.) "abgegolten". Im Grunde also ein Zinssatz, den der Emittent selbst in Anspruch nimmt und an dich weiterreicht. Er möchte aber auch etwas verdienen, also verlangt er selbst Zinsen, und diese drücken sich im "Bereinigungsfaktor" aus. Von dem Namen "Bereinigungsfaktor" nicht irritieren lassen: Es ist kein "Faktor" einer Multiplikation, sondern stellt einfach einen Zinssatz dar, der zum Referenzzins addiert wird.1 Die Summe aus Referenzzins und "Bereinigungsfaktor" ist dann der Zinssatz, mit dem die Anpassung erfolgt, also letztlich die effektiven Fin.-Kosten.

 

Das ein Barriershift aufgrund des Gaprisks eingepreist wird, ist ebenfalls klar. Aber gibt es denn keinen Grund, warum man diesen Bereiningungsfaktor nimmt, ausser, dass das die Marge ist.

Das Gaprisiko hat nichts mit den zu zahlenden Fin.-Kosten zu tun. Dieses Risiko wie bei KO-Produkten ohne SL durch einen Volatilitätseinfluss eingepreist, der sich insb. natürlich dann zeigt, wenn der Basiswertkurs in der Nähe des KOs notiert. (also das Risiko recht hoch ist).

Bei KO-Produkten mit SL gibt es diesen Volatilitätseinfluss nicht, was schlichtweg einfach daran liegt, dass diese Scheine durch den SL vorher ausgestoppt werden, und so der Emittent "alle Zeit der Welt" seine eigene Position zu schließen, womit das Risiko ausgeschaltet ist.

 

Habe ich deine Antwort richtig verstanden, dass man bei einem Turbo mit gleicher Strike und Barrier, jeweils einen anderen Referenzwert nimmt, mit dem man den Bereiningungsfaktor multipliziert???

Der Referenzzins kann von Emittent zu Emittent und auch von Zertifikat zu Zertifikat verscheiden sein. (jedoch in aller Regel ist er für Zertifikate auf den gleichen Basiswert gleich. Letztlich hilft hier aber nur der VKP bzw. das Termsheet).

Der Bereinigungsfaktor, also letztlich der Zinssatz den der Emittent für sich selsbt beansprucht wird von jedem Emittenten willkürlich festgelegt. Einen Referenzwert für den Bereinigungsfaktor selbst gibt es nicht.

Wie schon gesagt ist der "Bereinigungsfaktor" aber nur für Long-Produkte positiv. Für short-Produkte ist er negativ. Der Referenzzins aber ist immer Positiv.

Machen wir uns klar, was "laienhaft" gesprochen passiert:

Bei einem Long-Zertifikat "leiht" dir der Emittent Geld. Dafür verlangt er einmal die ihm entstehenden Kosten (der Referenzzins) und zusätzlich eine Gebühr. (der Bereinigungsfaktor). Du musst ihm für das geliehene Geld also die Summe aus Referenzzins und Bereinigungsfaktor zahlen, letztlich nicht großartig anders, als wenn du zur Bank gehst, und einen Kredit verlangst.

Selbst wenn der Referenzzins 0 wäre, müsstest du somit Zinsen bezahlen, da der Bereinigungsfaktor nicht 0 ist. (außer der Emittent ist ein barmherziger Samariter. ;) )

 

Bei einem short-Zertifikat erfolgt ein Leerverkauf an Aktien. (wie gesagt: Nur zur Vorstellung!) Das so eingenommene Geld kann zinsbringend - zum Referenzzins - angelegt werden. Folglich hast du Finanzierungserträge, und der Basispreis steigt kontinuierlich an. (was ja bei short-Zertifikaten zu einem Gewinn führt).

Der Emittent aber möchte auch was verdienen, also zieht er von den Zinseinahmen etwas ab. Der Bereinigungsfaktor ist hier also negativ.

Ist nun der Referenzzins niedrig, bspw. 1%, und liegt der Bereinigungsfaktor bei -3%, so musst du also 2% Zinsen zahlen, und der Basispreis des Short-Zertiikats sinkt entsprechend.

Ist der Referenzzins hingegen betragsmäßig größer als der Bereinigungsfaktor, also bspw. 3% gegen -1%, so bleibt etwas von den Finanzierungserträgen übrig, (in diesem Fall also 2%) und der Basispreis des Short-Zertifikats steigt.

 

Damit haben wir eine Faustregel:

Ein hohes Zinsniveau ist für long-Zertifikate schlecht, für short-Zertifikate hingegen gut. Bei ersteren sorgt er für hohe Finanzierungsksoten, bei letzteren sorgt er für die (Über-)Kompensation des Bereinigungsfaktors.

 

1

Als Hinweis:

Falls du VKPs entsprechende Zertifikate durchließt, bitte nicht wundern. Der "Bereinigungsfaktor" wir nicht nur von jedem Emittenten etwas anders benannt, es gibt auch keine einheitliche Konvention der Vorzeichen. Die Commerzbank bspw. nennt ihn Bereinigungsfaktor und addiert ihn - sowohl bei Long, als auch bei short Produkten - zum Referenzzins hinzu, wodurch die Notwendigkeit besteht, dem Bereinigungsfaktor bei long-Produkten ein positives Vorzeichen, bei short-Produkten ein negatives Vorzeichen zu verpassen.

Die Deutsche Bank hingegen nennt das ganze "Zinsbereingigungsfaktor" und addiert diesen bei Long-Produkten zum Referenzzins, bei short-Produkten wird er hingegen subtrahiert, wodurch die Notwendigkeit unterschiedlicher Vorzeichen wegfällt. (Ist also letztlich nur eine andere mathematische Ausdrucksweise, die Konsequenzen sind hingegen identisch)

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SoulC
· bearbeitet von Chemstudent
Unnötiges Zitat entfernt.

Hi,

 

nun bin ich definitv ein großes stück weiter.

Eine sache kann ich nun nicht ganz zuordnen.

Soweit ich das verstehe ist

Anpassung= Fin-Zins*Strike+(-) MarginZins*X

 

Womit multipliziere ich den MrginZins. Das ist leider nicht immer der Strike. Mal nimmt man den Strike, mal den Spot. Ich sehe da kein System.

Womit wirde der MarginZins ( wie in deinem Beispiel 3%) multipliziert. Die Fin-Zins von 1% multipliziere ich ja mit dem Strike. Das ist ja der Betrag, den die Bank mir zur verfügung stellt, um 100% an der performance zu partizipieren. Aber womit multipliziere ich die 3% ????

Das ist meiner Meinung nach nicht immer der Strike. Nur manchmal.

Wann mache ich was?

 

VVVVG

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Chemstudent
· bearbeitet von Chemstudent

Ich weiß nicht, woher du obige Formel hast, ich kann sie jedenfalls so nicht nachvollziehen.

Der Anpassungsbetrag ist im Allgemeinen: (Referenzzins+Bereinigungsfaktor)*Basispreis. (das ganze dann natürlich auf 1 Tag bzw. den Anpassungszeitraum angepasst).

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SoulC

Hi,

 

nein, ist leider nicht so.

Trotzdem vielen Dank für die Antworten.

 

VG

 

Ich weiß nicht, woher du obige Formel hast, ich kann sie jedenfalls so nicht nachvollziehen.

Der Anpassungsbetrag ist im Allgemeinen: (Referenzzins+Bereinigungsfaktor)*Basispreis. (das ganze dann natürlich auf 1 Tag bzw. den Anpassungszeitraum angepasst).

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Chemstudent
· bearbeitet von Chemstudent

Hi,

 

nein, ist leider nicht so.

Trotzdem vielen Dank für die Antworten.

 

VG

Wäre schön, wenn du mir mitteilen würdest, woher du deine Informationen beziehst. Andernfalls kann ich dich lediglich auf die VKPs / Termsheets verweisen, und dir sonst nicht weiter helfen. Im übrigen bin auch ich stetig daran interessiert, etwas hinzuzulernen. ;)

 

Hier mal ein Zitat aus einem VKP von Unlimited Turbos der Commerzbank:

 

Der "Anpassungsbetrag" verändert sich monatlich, jeweils an dem Anpassungstag, und gilt dann für den an dem Anpassungstag beginnenden Anpassungszeitraum. Er entspricht dem Basiskurs an dem in den betreffenden Anpassungszeitraum fallenden Anpassungstag, multipliziert mit dem in diesem Anpassungszeitraum anwendbaren Anpassungsprozentsatz. Für den ersten Anpassungszeitraum ist der Basiskurs am Emissionstag für die vorstehenden Berechnungen maßgeblich.

Der in einem Anpassungszeitraum anwendbare "Anpassungsprozentsatz" besteht aus der Summe aus dem (i) auf der Reuters Seite USD1MD= (oder einer diese ersetzenden Seite) veröffentlichten Zinssatz (der "Referenzzinsatz") an dem in den betreffenden Anpassungszeitraum fallenden Anpassungstag und (ii) dem in dem betreffenden Anpassungszeitraum geltenden Bereinigungsfaktor, das Ergebnis dividiert durch 365. Der Referenzzinssatz für den ersten Anpassungszeitraum beträgt 1,08 %.

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