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Drella

Petition: Finanzpolitik - Europäischer Stabilitätsmechanismus

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BondWurzel
· bearbeitet von BondWurzel
Starbatty: Die "Domino-These" soll doch bloß irreführen. Werden Finnland oder die Niederlande fallen? Betroffen sind die Länder, die bereits überschuldet sind. Jedes längere Zuwarten würde aber bloß die Kosten hoch treiben.

 

Der Mann ist einfach genial überbegabt und zur Belohnung der Griechen, dürfen die Gläubiger in die Röhre gucken.

Starbatty: Die Finanzhilfen sind doch nur zur Rettung des europäischen Bankensektors da. Soll heißen: Die EU wirft massenhaft gutes Geld schlechtem hinterher. Die griechische Bevölkerung aber muss die brutalen Sparmaßnahmen ertragen. Das halte ich nicht für legitim.

 

Diese Betrüger werden auch noch belohnt.

 

http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,772231,00.html

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Malvolio

 

Und rechtfertigt dies gegen geltendes europäisches und nationales Recht zu verstoßen? Nur weil wir die Folgen ggf. nicht abschätzen können? Es kann doch nicht richtig sein, dass wir durch die Europäische Währungsunion nun nur noch als ganzes Fallen können und Pleiten einzelner Staaten kategorisch ausgeschlossen sind. Auf kurz oder lang könnten viele Staaten so das Inzentiv zu sparen völlig verlieren (Moral Hazard, etc).

 

Es ist eine Abwägung zwischen verschiedenen Übeln. Aber das Problem geht eben weit über die Währungsunion hinaus. Selbst Amerikaner und Chinesen sind sehr daran interessiert, dass Griechenland jetzt nicht den Bach runter geht, weil die Folgen eben unabsehbar wären und mit großer Wahrscheinlichkeit eine weitere große Finanzkrise auslösen würden. Ich sehe darin durchaus eine Rechtfertigung, so unbefriedigend es auch sein mag.

 

Und was Moral Hazard und Anreizproblematik angeht, so sehe ich das auch etwas anders. Die Auflagen an welche die Hilfe gebunden ist ist für Griechenland durchaus sehr schmerzhaft. Ich glaube kaum, das andere Länder das als Anreiz sehen. Einfach den Staatsbankrott erklären und so die Schulden los zu werden wäre auch kein leuchtendes Beispiel für andere Länder.

 

Die Griechen sind so oder so pleite .... das einzige was man jetzt tun kann ist Zeit zu kaufen und über die Zeit eine Lösung zu suchen, die für alle Seiten am wenigsten schmerzhaft ist.

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Hellerhof

Ich auch. Es wird so ausfallen, wie es Recht und Gesetz entspricht, nämlich dass Art. 125 Abs. 1 Satz 2 AEUV zwar nicht zu einem Bail Out verpflichtet, ihm aber auch nicht entgegensteht. Damit entschediet jeder Staat selbst und das hat die Bundesregierung auch unter gehöriger Beteiligung des Parlaments getan.

 

In der Konsequenz stimmt ich mit dir überein. Wir werden ein politisches Urteil erleben. Du musst die Systematik betrachten. Art.122 AEUV wäre überflüssig, würde Art. 125 AEUV einen Bail-out nicht verbieten. Da Politiker nun mal keine Naturkatastrophen sind, nimmt man den letzten Strohhalm und behauptet frech, die Schuldenkrise wäre nicht zu kontrollieren gewesen. Dass dieses Argument nicht sticht, sollte klar sein. Die enorme Staatsverschuldung ist nicht gottgegeben, sondern Produkt der Handlungen der griechischen Volksvertreter. Dass andere europäische nun da mit drin hängen ist auch nicht einfach so vom Himmel gefallen. Da hat man die "europäische Idee" überstrapaziert und sich von Betrügern in griechischen Behörden und Ministerien übers´ Ohr hauen lassen. Um nochmal auf Recht und Gesetz zurück zu kommen. 1993 hat das BVerfG zum Maastrichtvertrag folgendes geschrieben "Diese Konzeption der Währungsunion als Stabilitätsgemeinschaft ist Grundlage und Gegenstand des deutschen Zustimmungsgesetzes. .. Sollte die Währungsunion die bei Eintritt in die dritte Stufe vorhandene Stabilität nicht kontinuierlich im Sinne des vereinbarten Stabilisierungsauftrages fortentwickeln können, so würde sie die vertragliche Konzeption verlassen."

 

Ich möchte hier aber noch einen anderen, von den Poltikern geforderten und durchgesetzen Vertragsbruch, ansprechen. Und zwar Art. 123 AEUV. Ich zitiere im Wortlaut:

Überziehungs- oder andere Kreditfazilitäten bei der Europäischen Zentralbank oder den Zentralbanken der Mitgliedstaaten (im Folgenden als "nationale Zentralbanken" bezeichnet) für Organe, Einrichtungen oder sonstige Stellen der Union, Zentralregierungen, regionale oder lokale Gebietskörperschaften oder andere öffentlich-rechtliche Körperschaften, sonstige Einrichtungen des öffentlichen Rechts oder öffentliche Unternehmen der Mitgliedstaaten sind ebenso verboten wie der unmittelbare Erwerb von Schuldtiteln von diesen durch die Europäische Zentralbank oder die nationalen Zentralbanken.

 

Die EZB ist nun die größte Badbank - gefüllt mit öffentlichen Schuldtiteln.

 

Und nun bekämpfen wir Schulden mit Schulden und Vertragsbrüchen. Im nächsten Atemzug fordern die gleichen Politiker, die ihre selbstgeschriebenen Gesetze missachten, wieder strengere Regeln für die Akteure auf den Finanzmärkten? Das ist paradox, völlig lächerlich. Wenn man sich als Akteur noch nicht mal auf den Ordnungsrahmen, den sich Staaten setzen, verlassen kann, wie bitte soll der Markt dann seinen Zweck erfüllen?

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BondWurzel
· bearbeitet von BondWurzel
Und nun bekämpfen wir Schulden mit Schulden und Vertragsbrüchen.

 

Das machen deutsche Politiker schon seit 40 Jahren.

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Hellerhof
Und nun bekämpfen wir Schulden mit Schulden und Vertragsbrüchen.

 

Das machen deutsche Politiker schon seit 40 Jahren.

 

Leitest du daraus ab, dass wir so weiter machen sollen?

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Pascal1984

Aktuell zum Thema:

 

Der Euro vor Gericht

Am kommenden Dienstag geht es in Karlsruhe um alles: Das Bundesverfassungsgericht prüft, ob die Milliarden für Griechenland mit unserem Grundgesetz vereinbar sind. Können die Richter die Euro-Rettung kippen?

 

http://www.faz.net/artikel/S30638/griechenland-hilfen-der-euro-vor-gericht-30454180.html

 

Keine Angst, das Establishment wird mit aller Macht die armen Banken vor jeglicher Vernunft schützen, undenkbar das die Banken ihre Verluste selbst tragen... Dafür gibts den Steuerzahler, nur die Gewinne wurdne vorher fleiißg auf Seite geräumt, meistens über die Caymans und andere Steuerparadiese am dt. Fiskus vorbei, der jetzt retten darf...

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Hellerhof

find es witzig, dass ihr den bundestag beauftragt, obwohl es die falsche anlaufstelle ist.

wichtiger wäre wohl http://www.europarl.europa.eu/parliament/public/staticDisplay.do?id=49&language=DE

 

oder gebt ihr petitionen mit der EU als handelndes organ beim bürgermeister vor ort ab???

 

Du hast scheinbar noch nicht erkannt, dass das Europäische Parlament ein Scheinparlament ist. Schau mal, wo das Initiativrecht in der EU liegt. Einen Tipp gebe ich dir: Das EU-Parlament ist es nicht.

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BondWurzel

 

 

Das machen deutsche Politiker schon seit 40 Jahren.

 

Leitest du daraus ab, dass wir so weiter machen sollen?

 

ich leite daraus ab, das die grössten Steuerverschwender die Poltiker sind und dies so weitergehen wird. Hirnlose Wahlversprechen, unwirtschaftliche Subventionen, Pöstchenzirkus, unwirtschaftliche Institutionen, Korruption, versagende Kontrollmechanismen, Lobbyismus usw usw...

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webber

find es witzig, dass ihr den bundestag beauftragt, obwohl es die falsche anlaufstelle ist.

wichtiger wäre wohl http://www.europarl.europa.eu/parliament/public/staticDisplay.do?id=49&language=DE

 

oder gebt ihr petitionen mit der EU als handelndes organ beim bürgermeister vor ort ab???

 

Du hast scheinbar noch nicht erkannt, dass das Europäische Parlament ein Scheinparlament ist. Schau mal, wo das Initiativrecht in der EU liegt. Einen Tipp gebe ich dir: Das EU-Parlament ist es nicht.

Und wer hat durch Lissabon mehr Mitsprache bekommen? Die grünen Zwerge?

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LagarMat
· bearbeitet von Stezo

undenkbar das die Banken ihre Verluste selbst tragen...

Ich vermute, dass sich die private Banken sowieso schon weitesgehend von Griechenlandanleihen verabschiedet haben und nun der schwarze Peter mal wieder bei den dummdödeligen Staats- und Landesbanken liegt.

Wenn dem so wäre, zahlte in letzter Konsequenz so oder so der Steuerzahler. Demzufolge wäre die obige Argumentation überflüssig, da der passende Zeitpunkt, um private Gläubiger in angemessenem Maße an den Verlusten teilhaben zu lassen, ohnehin in der Vergangenheit läge.

 

Was mich diesbezüglich interessiert: Gibt es Zahlen, wer für welchen Fall (Haircut oder eben ESM), welchen Schaden nehmen würde?

 

Eine weitere Frage:

Griechenlands Wirtschaftsleistung entspricht etwa der eines finanzstärkeren deutschen Bundeslandes, wie etwa Hessen.

Wie soll dieser Staat ohne einen radikalen Schuldenschnitt und einen kompletten Neuanfang bei dieser immensen Schuldenhöhe jemals aus seiner Misere herauskommen?

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BondWurzel
· bearbeitet von BondWurzel

undenkbar das die Banken ihre Verluste selbst tragen...

Ich vermute, dass sich die private Banken sowieso schon weitesgehend von Griechenlandanleihen verabschiedet haben und nun der schwarze Peter mal wieder bei den dummdödeligen Staats- und Landesbanken liegt.

Wenn dem so wäre, zahlte in letzter Konsequenz so oder so der Steuerzahler. Demzufolge wäre die obige Argumentation überflüssig, da der passende Zeitpunkt, um private Gläubiger in angemessenem Maße an den Verlusten teilhaben zu lassen, ohnehin in der Vergangenheit läge.

 

Was mich diesbezüglich interessiert: Gibt es Zahlen, wer für welchen Fall (Haircut oder eben ESM), welchen Schaden nehmen würde?

 

Eine weitere Frage:

Griechenlands Wirtschaftsleistung entspricht etwa der eines finanzstärkeren deutschen Bundeslandes, wie etwa Hessen.

Wie soll dieser Staat ohne einen radikalen Schuldenschnitt und einen kompletten Neuanfang bei dieser immensen Schuldenhöhe jemals aus seiner Misere herauskommen?

 

na ja, der Vergleich mit einem deutschen Bundesland wird einem sov. Staat nicht gerecht oder hat Hessen diegleiche Bedeutung....wenn ich mich nicht irre, hat Griechenland 11 Mio Eonwohner, aber die Landmasse ist wohl eine andere... :lol:

 

Hessen verfügt über eine Fläche von 21.114,94 km²6,067 Mio..

 

 

Hauptexportgüter: :lol:

 

Grüne Sauce

Kassler

Frankfurter Würstchen

Apfelwein

Handkäs mit Musik

Frankfurter Bethmännchen

 

Vom Finanzdesaster eher mit Berlin zu vergleichen... :-

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Hellerhof

 

 

Du hast scheinbar noch nicht erkannt, dass das Europäische Parlament ein Scheinparlament ist. Schau mal, wo das Initiativrecht in der EU liegt. Einen Tipp gebe ich dir: Das EU-Parlament ist es nicht.

Und wer hat durch Lissabon mehr Mitsprache bekommen? Die grünen Zwerge?

 

Bei dir scheint das Placebo ja gewirkt zu haben.

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LagarMat
· bearbeitet von Stezo
Hessen[...]

Hauptexportgüter: :lol:

Grüne Sauce, etc.[...]

Hast Du eine Antwort auf meine Frage? Oder willst Du mit grüner Sauce fortfahren.

Dass Hessen nach Deiner Aussage außer Grüner Sauce nix vorzuweisen hat, macht die Sache doch nur schlimmer. Mit Grüner Sauce auf Griechenniveau...

 

Siehst Du bei Griechenland Potenzial sein BIP signifikant zu erhöhen? Was ham die denn außer Tourismus?

High-tech? Wurde doch oben schonmal in den Raum geworfen. Halte ich für einen sehr großen Schritt.

 

btw: Hast Du meinen KfZ-Thread in letzter Zeit schon gelesen?

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tsadapeter

Wie soll dieser Staat ohne einen radikalen Schuldenschnitt und einen kompletten Neuanfang bei dieser immensen Schuldenhöhe jemals aus seiner Misere herauskommen?

 

Was aber hat das alles mit der Petition des Herrn Dr. Sowieso zu tun? Soll der Petitionsausschuss (oder das BVerfG) die Rolle der Ratingagenturen übernehmen?

 

Wer - im Übrigen - hätte für die Erfolgsaussichten Deutschlands 1946 mehrere Pfifferlinge gegeben?

Nun komm nicht wieder damit, dass wir inhärent felißig und tüchtig, "der Grieche" hingegen vergnügsungssüchtig und faul sei...

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LagarMat
· bearbeitet von Stezo

Wie soll dieser Staat ohne einen radikalen Schuldenschnitt und einen kompletten Neuanfang bei dieser immensen Schuldenhöhe jemals aus seiner Misere herauskommen?

 

Was aber hat das alles mit der Petition des Herrn Dr. Sowieso zu tun? Soll der Petitionsausschuss (oder das BVerfG) die Rolle der Ratingagenturen übernehmen?

 

Wer - im Übrigen - hätte für die Erfolgsaussichten Deutschlands 1946 mehrere Pfifferlinge gegeben?

Nun komm nicht wieder damit, dass wir inhärent felißig und tüchtig, "der Grieche" hingegen vergnügsungssüchtig und faul sei...

Das ist für meine Meinungsfindung wichtig und damit auch, ob ich dieser Petition zustimmen könnte oder nicht.

Die Frage lautet: Sollten wir immer weiter Geld in ein schwarzes Loche hineinpumpen, was auch mit Finanzspritzen nicht wieder auf die Beine kommt - die Pumperei wäre damit also sinnlos - oder damit aufhören und das Geld lieber (sinnvoller?) dazu verwenden, die Dinge die "danach" kommen zu finanzieren.

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tsadapeter
· bearbeitet von tsadapeter

 

Das ist für meine Meinungsfindung wichtig und damit auch, ob ich dieser Petition zustimmen könnte oder nicht.

Die Frage lautet: Sollten wir immer weiter Geld in ein schwarzes Loche hineinpumpen, was auch mit Finanzspritzen nicht wieder auf die Beine kommt oder damit aufhören und das Geld lieber dazuverwenden, die Dinge die danach kommen zu finanzieren.

 

Nein!

Die Petition des Unfallforschers und Gewerkschaftsfunktionärs richtet sich gegen den Stabiltätsmechanismus als solchen und zielt damit ganz grundsätzlich auf die Frage of Deutschland als einer der Protagonisten der europäischen Idee und Protagonist des Euro und Hauptprofiteur von beidem im Zweifel einen proportionalen Beitrag leistet, Europa und den Euro zu stabilisieren.

 

Nicht mehr, nicht weniger.

 

Griechenland ist Anlass, nicht Grund.

 

Wenn man aber sagt, man helfe nur denen, die man für aussichtsreich hält, macht man das, was die Ratingagenturen heute tun. Und so sehr ich bedauere, dass wir uns in den 80er und 90er Jahren in neoliberaler Euphorie den Angloamerikanern so weit ausgeliefert haben, dass sogar das Handeln der EZB per Statut dieser New Yorker Journalisten geleitet wird, so wenig glaube ich, dass unser aus beurlaubten Lehrern und Lobbyisten gewähltes Parlament sachkundiger ist, als diese....

 

Andererseits ist es unsere Schuld, nicht geeignetere Leute gewählt zu haben.

Aber unsere Demokratievorstellung ist nunmal die, dass Parlamentarier Politik entscheiden - kompetent oder nicht. You get what you pay for.

 

Da ist dann aber für Stammtischplebiszite (und eine solche Petition fällt darunter) kein Platz.

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LagarMat
· bearbeitet von Stezo

Nein!

Die Petition des Unfallforschers und Gewerkschaftsfunktionärs richtet sich gegen den Stabiltätsmechanismus als solchen und zielt damit ganz grundsätzlich auf die Frage of Deutschland als einer der Protagonisten der europäischen Idee und Protagonist des Euro und Hauptprofiteur von beidem im Zweifel einen proportionalen Beitrag leistet, Europa und den Euro zu stabilisieren.

 

Nicht mehr, nicht weniger.

 

Griechenland ist Anlass, nicht Grund.

 

Wenn man aber sagt, man helfe nur denen, die man für aussichtsreich hält, macht man das, was die Ratingagenturen heute tun. Und so sehr ich bedauere, dass wir uns in den 80er und 90er Jahren in neoliberaler Euphorie den Angloamerikanern so weit ausgeliefert haben, dass sogar das Handeln der EZB per Statut dieser New Yorker Journalisten geleitet wird, so wenig glaube ich, dass unser aus beurlaubten Lehrern und Lobbyisten gewähltes Parlament sachkundiger ist, als diese....

 

Andererseits ist es unsere Schuld, nicht geeignetere Leute gewählt zu haben.

Aber unsere Demokratievorstellung ist nunmal die, dass Parlamentarier Politik entscheiden - kompetent oder nicht. You get what you pay for.

 

Da ist dann aber für Stammtischplebiszite (und eine solche Petition fällt darunter) kein Platz.

Deine Thesen kann ich erstmal weder bestätigen noch widerlegen.

Dennoch hätte ich gern Antworten auf meine Fragen.

Desweiteren kannst Du in meinem letzten Post erkennen, dass es mir nicht darum geht, ob wir helfen sollten oder nicht, sondern wie die Hilfe aussehen sollte. Jemanden Kredite zu gewähren, die dieser aber nie und nimmer zurückzahlen können wird und folglich seine Schuldenlast immergrößer werden lassen wird, halte ich jedenfalls rein logisch nicht für eine optimale Lösung.

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klausk
· bearbeitet von klausk

Und so sehr ich bedauere, dass wir uns in den 80er und 90er Jahren in neoliberaler Euphorie den Angloamerikanern so weit ausgeliefert haben, dass sogar das Handeln der EZB per Statut dieser New Yorker Journalisten geleitet wird, so wenig glaube ich, dass unser aus beurlaubten Lehrern und Lobbyisten gewähltes Parlament sachkundiger ist, als diese....

 

New Yorker Journalisten? Woher hast du denn das? Moody's ist eine eigenstaendige Firma, boersennotiert (Ticker: MCO), und Standard&Poor's gehoert zu McGraw Hill (MHP).

 

Vielleicht verwechselst du da was. Bevor Rupert Murdoch's News Corp (NWS, Fox News, Times etc.) das Wall Street Journal von Dow Jones kaufte, bestimmte die WSJ-Wirtschaftsredaktion die Zusammensetzung des Dow Jones Industrial Average (DJIA oder Dow 30 oder einfach "der Dow"). Meines Wissens macht das jetzt die Chicago Mercantile Exchange (CME) -- Update willkommen.

 

Die Rating-Agenturen (wiki-Stichwort NRSRO) haben insofern eine quasi staatliche Funktion, als die SEC vorschreibt, dass z.B. Pensionskassen nur Anleihen von bestimmter Qualitaet kaufen duerfen und hat zu diesem Zweck bestimmte Rating-Levels dieser Credit Rating Agencies (CRAs) als gueltigen Massstab vorgegeben. Ich wuerde diese Agenturen mal mit den Technischen Ueberwachungs-Vereinen in Deutschland vergleichen. Wobei freilich die TUeV-Untersuchung, sollte sie mal unfachmaennisch durchgefuehrt werden, allenfalls einen Crash auf der Strasse zur Folge haette -- nicht einen Crash des weltweiten Finanzsystems.

 

Was mir am System der Rating-Agenturen am meisten missfaellt, ist, jedenfalls fuer die beiden genannten, dass sie sich ihre Bewertung von Anleihen von den Verkaeufern eben dieser Anleihen bezahlen lassen. Wikipedia hat zu diesem Thema einen sehr guten Artikel.

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BondWurzel
· bearbeitet von BondWurzel

 

Hast Du eine Antwort auf meine Frage? Oder willst Du mit grüner Sauce fortfahren.

Dass Hessen nach Deiner Aussage außer Grüner Sauce nix vorzuweisen hat, macht die Sache doch nur schlimmer. Mit Grüner Sauce auf Griechenniveau...

 

Siehst Du bei Griechenland Potenzial sein BIP signifikant zu erhöhen? Was ham die denn außer Tourismus?

High-tech? Wurde doch oben schonmal in den Raum geworfen. Halte ich für einen sehr großen Schritt.

 

btw: Hast Du meinen KfZ-Thread in letzter Zeit schon gelesen?

 

Mein Post bestand nicht nur aus grüner Soße, es gab noch mehr Infos zu diesem Soßen- Vergleich.

dass sie sich ihre Bewertung von Anleihen von den Verkaeufern eben dieser Anleihen bezahlen lassen

 

Ergo ist der ganze Mist kaum was wert, mangels Masse bedienen sich aber viele Institutionen dieser Ratings.

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tsadapeter

 

New Yorker Journalisten? Woher hast du denn das? Moody's ist eine eigenstaendige Firma, boersennotiert (Ticker: MCO), und Standard&Poor's gehoert zu McGraw Hill (MHP).

 

Ratingagenturen weisen in ihren Geschäfstbedingungen darauf hin, dass ihre Ratings "reine Meinungsäusserungen" und aus ihnen keinerleit Handlungsmaximen abzuleiten sind.

Das (angemaßte) Recht, auch ohne Auftrag Ratings zu vergeben, die für das wirtschaftliche Wohl und Wehe ganzer Staaten entscheidend sein können, läßt sich nur aus dem Grundrecht auf freie Meinungsäusserung begründen.

 

Was, bitte sehr, ist Journalismus, wenn nicht genau das?

Auch Verlagshäuser sind börsennotiert. das besagt über die von Ihnen verbreitete Meinung und deren Qualität nix...

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Stairway

In der Tat ist es so, dass, rein rechtlich gesehen, die Arbeit von Ratingagenturen als Journalismus gewertet wird. Es ist ja nur eine Meinung, die vertreten wird.

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BondWurzel
· bearbeitet von BondWurzel

In der Tat ist es so, dass, rein rechtlich gesehen, die Arbeit von Ratingagenturen als Journalismus gewertet wird. Es ist ja nur eine Meinung, die vertreten wird.

 

Exakt, und was ist schon ein Creditreform-Rating; auch Banken und Spardosen erstellen ihre Scorings.

 

Wenn mann die verwaschenen Definitionen liest, wird einem auch schon übel...bla bla bla....meistens erfolgen Anpassungen, wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist...gerade die Immobilienkrise in den USA hat geszeigt, wie miserabel die Ratingagenturen arbeiten...

 

Was ist eigentlich...der "Durchschnitt"....

 

Bonitätsbewertung / Rating von Anleihen als Kapitalanlage Moody's Standard & Poor's

Sehr gute Anleihen

Geringstes Ausfallrisiko, beste Qualität Aaa AAA

Geringes Ausfallrisiko, hohe Qualität Aa1, Aa2, Aa3 AA+, AA, AA-

Gute Anleihen

Überdurchschnittlich gute Qualität aber einzelne Risiken einer negativen Auswirkung veränderter Wirtschaftsentwicklungen A1, A2, A3 A+, A, A-

Durchschnittliche Qualität, Veränderungen in Wirtschaftsentwicklungen nur unzureichend abgesichert Baa1, Baa2, Baa3 BBB+, BBB, BBB-

Spekulative Anleihen

Keine Sicherstellung der Deckung für Zins- und Tilgungszahlungen, spekulativ Ba1, Ba2, Ba3 BB+, BB, BB-

Nur geringe Wahrscheinlichkeit langfristiger Zinszahlungen, sehr spekulativ B1, B2, B3 B+, B, B-

Junk Bonds (hochspekulative und hochverzinste Anleihen)

Geringste Qualität, Zahlungsaufall sehr wahrscheinlich, Anlegerschutz nicht oder nur kaum berücksichtigt Caa1, Caa2, Caa3, Ca, C CCC, CC, C

Alle Ratings gelten für Anleihen mit Laufzeiten von mehr als einem Jahr

 

Dieser Komiker soll sich diese Frage mal hinsichtlich der USA und deren Rating stellen....

 

S&P-Deutschlandchef Torsten Hinrichs sieht die Rating-Agenturen zu Unrecht am Pranger: Es sei nicht Aufgabe der Bonitätswächter zu beurteilen, ob Rettungsprogramme der Regierungen politisch richtig seien. "Unsere Aufgabe ist es, eine Meinung dazu abzugeben, ob die zukünftige Zahlungsfähigkeit gegeben ist oder nicht", sagte Hinrichs in der ARD.

 

http://de.reuters.com/article/topNews/idDEBEE7650BB20110706

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klausk
· bearbeitet von klausk

Was, bitte sehr, ist Journalismus, wenn nicht genau das?

Jeder, der eine Meinung äussert, ist Journalist? Der Vertreter, der dir eine Versicherung andrehen will und dir das Blaue vom Himmel verspricht, ist ein Journalist? Eine sehr kreative Auslegung; wahrscheinlich bist du der erste, der darauf gekommen ist. Du bist wohl auch Journalist, weil du hier im Forum was schreibst?

 

Mach doch mal einen Vorschlag zur Sache:

 

Wenn Jemand, z.B. eine Bank, ein Vermögensberater oder ein Investmentfond, das Geld anderer Leute (öffentliche Gelder, Pensionsprämien, Spargelder) sorgfältig anlegen soll, und zwar so, dass verschiedene Vorgaben berücksichtigt werden wie Rendite, Risiko, Laufzeit, Liquidität etc., woher soll dann ein Anleger, z.B. eine IKB, wissen, was sie da kauft, wenn sie sich nicht auf das Gutachten eines Experten verlassen kann? Im Forum werden Risikoklassen 1, 2 und 3 diskutiert, aber so einfach geht es wohl nicht. Und die Frage bleibt ja, wer bestimmt, in welche Klasse ein bestimmtes Investmentvehikel gehört?

 

Am sichersten wäre es vielleicht, wenn jeder Anleihenkäufer seine eigenen Experten hätte -- was aber wohl sehr unpraktisch wäre.

 

Oder so: Die Rating-Agentur veröffentlicht die Gebühr für ihr Gutachten, und der Anleihenverkäufer legt die Gebühr anteilig auf den Kaufpreis um. Der Käufer erfährt nicht nur, wie der Experte die Anleihe bewertet sondern auch wieviel er für sein Gutachten berechnet hat.

 

Oder mach einen eigenen Vorschlag. "So jedenfalls nicht" ist jedenfalls keine Antwort.

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klausk
· bearbeitet von klausk

In der Tat ist es so, dass, rein rechtlich gesehen, die Arbeit von Ratingagenturen als Journalismus gewertet wird. Es ist ja nur eine Meinung, die vertreten wird.

Rein rechtlich gesehen, brauchst du dann auch nicht zum TÜV zu fahren, weil dein Mechaniker dir bescheinigt, dass die Kiste in Ordnung ist? Der Unterschied ist, dass die Behörde die Meinung des TÜV-Ingenieurs akzeptiert, weil der Verein Expertenstatus hat.

 

Warum ziehen Investoren, vor allem wenn sie anderer Leute Gelder anzulegen haben, die Meinung von Rating-Agenturen ein? Warum lesen sie nicht einfach, was die Journalisten von WSJ, FTD oder HB schreiben? Oder die hunderttausend Blogger? Warum informieren sich nicht einfach hier im Forum? Meinungen gibt es wie Sand am Meer.

 

Was diese Investoren brauchen, sind die Meinungen von Experten.

 

Das dicke Problem ist, dass die Leute von S&P, Moody's, Fitch und anderen ihren Expertenstatus aufs Spiel gesetzt haben mit der fragwürdigen Bewertung von komplexen CDOs und anderen asset-backed securities. UND, noch wesentlich wichtiger, sie haben sich dem Verdacht ausgesetzt, dass ihre Experten-Meinung käuflich ist.

 

Also lasst uns nicht über so etwas Läppisches diskutieren, ob jede Meinungsäusserung Journalismus ist. Wenn jeder Journalist ist und die Ratings nicht mehr Bedeutung haben als unsere Worte hier, wonach sollen sich die Vermögensverwalter, Pensionskassen, Landesbanken etc. denn dann richten, wenn sie hunderte Millionen Euros anzulegen haben? Auch deine Versicherung gehört zu diesem Kreis.

 

Macht doch mal einen Vorschlag zur Lösung des Problems.

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