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otto03

Equal Weighted Indices

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FranzFerdinand

Zwar sind die Equal weighted Indices kein Wundermittel, aber immerhin eine Abgrenzung zum breiten Massenmarkt, der sich an der Marktkapitalisierung orientiert. Man kann also trotz ETF eine kleine Abweichung erreichen.

 

In den Musterdepots werden oft Kombinationen MSCI USA/North America mit Small Caps vorgeschlagen, hier kriegt man beides in einem Produkt. Deswegen hole ich mit vermutlich für die USA den db x-trackers S&P 500 Equal Weighted (DBX0KM), TER 0,30% ins Depot. Erspart mir eine Depotposition und ist nur im Promillebereich teuer als die Lösung in supertobs großem Depot. Leider gibt es kein derartiges Produkt von Comstage, so dass ich dbx für 40% meiner Positionen brauche, aber man läuft dafür immer einen Schritt neben der Masse der Indexfolger. Und das wurde ja in der Vergangenheit mit Rendite, zumindest aber Diversifizierung, belohnt.

 

Verfolgt jemand eine ähnliche Strategie für Europa? Habe bisher nur einen (noch kleinen) Fonds von Ossiam gefunden:

 

- Ossiam ETF STOXX Eur 600 Equal Weight NR 1C (WKN A1JH12), TER 0,35%

 

Oder die Zertifikatslösung (brrr)

 

- OPEN END INDEX-ZERTIFIKAT AUF F.A.Z. EURO INDEX (TOTAL RETURN) (WKN HV5NE4)

 

Was sagt ihr?

 

 

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otto03
· bearbeitet von otto03
  Am 31.1.2013 um 22:15 von Torian:

Zwar sind die Equal weighted Indices kein Wundermittel, aber immerhin eine Abgrenzung zum breiten Massenmarkt, der sich an der Marktkapitalisierung orientiert. Man kann also trotz ETF eine kleine Abweichung erreichen.

 

In den Musterdepots werden oft Kombinationen MSCI USA/North America mit Small Caps vorgeschlagen, hier kriegt man beides in einem Produkt. Deswegen hole ich mit vermutlich für die USA den db x-trackers S&P 500 Equal Weighted (DBX0KM), TER 0,30% ins Depot. Erspart mir eine Depotposition und ist nur im Promillebereich teuer als die Lösung in supertobs großem Depot. Leider gibt es kein derartiges Produkt von Comstage, so dass ich dbx für 40% meiner Positionen brauche, aber man läuft dafür immer einen Schritt neben der Masse der Indexfolger. Und das wurde ja in der Vergangenheit mit Rendite, zumindest aber Diversifizierung, belohnt.

 

Verfolgt jemand eine ähnliche Strategie für Europa? Habe bisher nur einen (noch kleinen) Fonds von Ossiam gefunden:

 

- Ossiam ETF STOXX Eur 600 Equal Weight NR 1C (WKN A1JH12), TER 0,35%

 

Oder die Zertifikatslösung (brrr)

 

- OPEN END INDEX-ZERTIFIKAT AUF F.A.Z. EURO INDEX (TOTAL RETURN) (WKN HV5NE4)

 

Was sagt ihr?

 

 

Ein EW Large (hier S&P 500) beinhaltet trotz EW immer noch keine small Caps.

 

Der FAZ Euroindex enthält ebenfalls keine small Caps und ist auch kein EW Index sondern ein 100 Aktien umfassender BIP/GDP gewichteter Euroindex.

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CHX
  Am 31.1.2013 um 22:15 von Torian:

Verfolgt jemand eine ähnliche Strategie für Europa? Habe bisher nur einen (noch kleinen) Fonds von Ossiam gefunden:

 

- Ossiam ETF STOXX Eur 600 Equal Weight NR 1C (WKN A1JH12), TER 0,35%

 

Oder die Zertifikatslösung (brrr)

 

- OPEN END INDEX-ZERTIFIKAT AUF F.A.Z. EURO INDEX (TOTAL RETURN) (WKN HV5NE4)

 

Was sagt ihr?

 

 

Verfolge zwar keine ähnliche Strategie, aber für Europa gibt es noch diesen:

 

Ossiam ETF EURO STOXX 50® equal weight NR (LU0599613063) TER 0,30% (Swap - thesaurierend)

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marky2k

Hallo,

 

ich zitiere aus einem anderen Thread (da war das Feedback aber irgendwie nicht so groß;)):

 

  Zitat
Außerdem habe ich letztens dieses Paper gelesen:

 

http://professoral.e...33526543490.pdf

 

Und dann habe ich mir, auf Grund der Resultate, die Frage gestellt: wieso gewichte ich eigentlich nach BIP? (Resultat ist: es ist egal wie man gewichtet, hauptsache man rebalanced häufig um einen "reversal effect" von Aktienpreisen, der bereits in den 90ern für den US-Aktienmarkt von Jegadeesh festgestellt wurde, zu exploiten) Wer hat das eingeführt? Soweit ich weiß geht das auf das Paper von Weber, Jacobs, Mueller zurück. Also habe ich mir dieses Paper nochmal durchgelesen. Da gibt es aber allerdings kein ökonomisches Argument, warum man überhaupt nach BIP gewichten solte. Es wird einfach so eingeführt. Und wenn man sich die Tabellen mit den Sharpe ratios anschaut, dann sieht man auch, dass in allen Spezifikation ein Portfolio, welches alle Bestandteile gleichgewichtet (equal-weighted portfolio), nicht signifikant schlechter abschneidet als das BIP-Portfolio. Letztendlich vergleicht er sogar ein Portfolio mit 60%Aktien, 25% Renten, 15% Rohstoffen und BIP gewichtung im Aktienanteil mit einem Portfolio, das genauso aufgebaut ist, nur dass es im Aktienteil value.gewichtet ist. Allerdings schaut er sich nicht ein Portfolio an, welches ebenso aufgebaut ist, aber im Aktienanteil alles gleichgewichtet.... Was ich sagen will: die signifkant bessere Performance eines BIP portfolios, die Weber findet, gilt nur gegenüber einem value-weighted Portfolio und Markowitz-optimierungs Ansätzen. Nicht gegenüber z.B. einem Portfolio, das einfach alle Anteile gleichgewichtet. Und letztendlich wenn man sich das Paper von Plyakha, Uppal und Vilkov anschaut, schaut es sogar so aus, als ob das BIP-portfolio nur so gut performed, weil es rebalanced (was das value.weighted portfolio z.b. nicht tut). Nicht aber dass es gut performed, weil es BIP.-gewichtet ist. Man könnte auch sagen, dass es Zufall ist, dass hier gerade BIP als makroökonomische Variable im Spiel ist. Ich könnte würfeln und Gewichte festlegen, hauptsache ich rebalance, sodass ich die Gewichte nach einer gewissen Zeit wieder herstelle.

 

Das oben genannte Paper erklärt die gute Performance von equal-weighted Portfolios (im Vgl zu value-weighted portfolios z.b.)

 

a) mit einer Übergewichtung von SmallCaps und einer höheren systematischen Rendite

B) mit einem höheren Alpha desse Quelle das antizyklische Rebalancing ist, welches einen "reversal effect" von Aktienpreisen ausnutzt.

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SneakySpeaky
· bearbeitet von SneakySpeaky

Im Marketing Sprech sind das ja aktuell "smart beta ETFs" die so, so oder so diskutiert werden.

 

Fakt ist, dass z.B. der MSCI World EW den MSCI World mit 7,8% p.a. vs 5,99% p.a in den letzten 9 11/12 Jahren deutlich geschlagen hat und selbst ein 70% MSCI World/30% MSCI EM Weltdepot nicht besser war.

 

Wo bleiben EW-ETFs auf gängige Länder/Regionen für den deutschen Markt?

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Mr. Jones
  Am 21.12.2013 um 10:07 von SneakySpeaky:

Wo bleiben EW-ETFs auf gängige Länder/Regionen für den deutschen Markt?

Wo bleibt die Bereitschaft sich zu dem Standard-MSCI einfach einen Small-Index 75/25 beizumischen?

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SneakySpeaky
· bearbeitet von SneakySpeaky
  Am 21.12.2013 um 10:18 von Mr. Jones:
  Am 21.12.2013 um 10:07 von SneakySpeaky:

Wo bleiben EW-ETFs auf gängige Länder/Regionen für den deutschen Markt?

Wo bleibt die Bereitschaft sich zu dem Standard-MSCI einfach einen Small-Index 75/25 beizumischen?

 

das ist eine sehr gute Frage für den MIX Thread - und sollte noch besser lauten: wo bleibt die Bereitschaft nur in Small Indices zu investieren?

 

PS: auch Standards ändern sich....

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BlindesHuhn88

Hallo zusammen, 

ich möchte gerne hier nochmal nachfragen aufgrund eines aktuellen videos: (ganz unten)

 

Relevante Grafiken (als Quelle vom Video und Invesco und Bloomberg, so wie es in den Untertitel drin steht. ): 

SP500: Minute 20:10 

MSCI World: Minute 30:36

MISC Europe: Minute 38:27

 

Was ich meinen würde, dass diese sehr starke performance vom "neuen Markt" kommt? dann nimmt die Steigung ~2003/4 rum etwas ab. Hier würde ich denken, dass sich die Firmen neu ordnen müssen bzw. auch die Marktkapitalisierung wieder hin zu profitablen Unternehmen. Dann kam die Finanzkrise, da gings nochmal gut ab bis sich die Marktkapitalisierung wieder eingestellt hat. ab dann wars vorbei mit irgendwelchen Signifikaten outperformance %. Corona hat noch kurz die Marktkapitalisierung durcheinander gewürfelt und

als es sich wieder gefangen hat gings wieder normal weiter mit under performance. 

 

Gewagte Vermutung: 

im nächsten Crash, crasht alles, Marktkapitalisierung bricht überall stark ein. "danach" findet das Geld wieder zu den "stabilen,starken,finanziell guten" Unternehmen --> Marktkapitalisierung und die Outperformance selbigen beginnt wieder. 

Von dem her würde ich di ersten 6-8 Jahre eher also die Bubble vom neuen Markt sehen wo alles hochgejubelt wurde was irgendwie an der Börse war. 

Ich denke dass es heute nicht mehr so ist, da die Big Tech ja auch gut Geld verdienen. (oder auch damals Corona, Finanzkrise)

 

Wie seht ihr das? 

 

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west263
  Am 23.3.2025 um 09:39 von BlindesHuhn88:

ich möchte gerne hier nochmal nachfragen aufgrund eines aktuellen videos:

der Kramer war schon immer Pro Equal Weight eingestellt. Von daher verwundert es mich nicht, dass er jetzt wo der Röhl weniger anwesend ist, er es mit diesem Video (habe es nicht angeschaut) ausleben konnte.

Was war denn das Fazit?

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BlindesHuhn88
  Am 23.3.2025 um 09:59 von west263:

der Kramer war schon immer Pro Equal Weight eingestellt. Von daher verwundert es mich nicht, dass er jetzt wo der Röhl weniger anwesend ist, er es mit diesem Video (habe es nicht angeschaut) ausleben konnte.

Was war denn das Fazit?

Aber was sagst du zum interpretieren von den Daten? Wie siehst du die

 

Deren Aussage interessiert mich wenig. 

Unten spuckt das chatgpt aus:

 

Das Interview behandelt eine Vielzahl von Themen und hebt wichtige Erkenntnisse und Perspektiven des Interviewten hervor. Der Interviewer betont die Bedeutung, die Feinheiten des Themas zu verstehen, und ermutigt zu einer tieferen Reflexion sowie zur Auseinandersetzung mit den präsentierten Ideen. Im Verlauf des Gesprächs kristallisieren sich mehrere zentrale Themen heraus, darunter persönliche Erfahrungen, bewältigte Herausforderungen und deren Einfluss auf Wachstum und Entwicklung. Der Interviewte teilt wertvolle Lektionen, plädiert für Resilienz und Anpassungsfähigkeit in schwierigen Situationen. Insgesamt zielt die Diskussion darauf ab, die Zuhörer dazu zu inspirieren, über ihre eigenen Lebenswege nachzudenken und aus ihren Erfahrungen zu lernen.

 

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west263
  Am 23.3.2025 um 10:09 von BlindesHuhn88:

Aber was sagst du zum interpretieren von den Daten? Wie siehst du die

ich schau mir die letzten 10 Jahre an und dann bestätigt sich meine Meinung, ich will kein Equal Weight.

https://www.comdirect.de/inf/etfs/detail/chart.html?timeSpan=range&ID_NOTATION=120536175&benchmarkNotations=104613045&benchmarkColors=147de6&selectedBenchmarks=true&fromDate=23.07.2014&#fromDate=23.03.2015&timeSpan=range&toDate=23.03.2025&e&

 

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Puppi
· bearbeitet von Puppi

Ich will auch kein Equal Weight. Ich will es aber nicht deshalb, weil ich Performance Chasing unterliege oder denke, dass es in Zukunft schlechter laufen wird, sondern, weil ich mich nicht wie viele an den reinen Index-Daten ohne Kosten orientiere, sondern die Praxis betrachte und sehe, dass mich eine Abbildung mit Equal Weight auf Produktebene (ETFs, interne Transaktionkosten, TER etc) einfach mehr kostet. Der ACWI EW hat ca. 12x so viel Turnover wie der simple MCAP-ACWI.

 

Da ich ex ante nicht weiß, was besser läuft, wähle ich mit logischem Menschenverstand die Variante, welche billiger ist (mit der gleichen Logik machen die meisten das übrigens hier auch in Bezug auf das Meiden von teureren, aktiven Fonds samt Entscheidung für günstigere ETFs).

 

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BlindesHuhn88

mir gehts weniger um haben und wollen sondern evtl verstehen warum in diesen zeitphasen es genau so gelaufen ist

geschichte wiederholt sich nicht aber reimen schon. darum wollte ich den gedanken aufgreifen ohne in kaufrausch zu verfallen ^^

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Puppi
  Am 23.3.2025 um 11:39 von BlindesHuhn88:

warum in diesen zeitphasen es genau so gelaufen ist

Zufall?

  Am 23.3.2025 um 11:39 von BlindesHuhn88:

geschichte wiederholt sich nicht aber reimen schon

Nö...auch das ist nicht sicher. 

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Sapine

Danke für das Video. Habe es noch nicht komplett angeschaut, aber eine der Kernaussagen ist, dass Equal Weight besonders bei hoher Konzentration in den Indices in der Folgezeit Chancen auf Überperformance bekommt. Mit Zufall hat das eher weniger zu tun.

 

Das Angebot an EW ETFs ist nicht allzu groß und die Kosten nagen auch an der Rendite. Wenn ich mir die Börsenkorrektur der letzten Wochen aber anschaue, hat sich meine kleine EW Position (Rafi) besser gehalten als die breiten Indices. Denke das ist kein Zufall. Ähnliches gilt übrigens für Dividenden Fonds. Einfach mal ein wenig mit dem Zeitraum spielen

https://www.fondsweb.com/de/vergleichen/tabelle/isins/IE00B23LNQ02,IE00BK5BQT80,IE00BK5BR626,NL0011683594

 

EDIT Der Rafi ist natürlich nicht streng EW

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satgar
  Am 23.3.2025 um 14:21 von Sapine:

Danke für das Video. Habe es noch nicht komplett angeschaut, aber eine der Kernaussagen ist, dass Equal Weight besonders bei hoher Konzentration in den Indices in der Folgezeit Chancen auf Überperformance bekommt. Mit Zufall hat das eher weniger zu tun.

 

Das Angebot an EW ETFs ist nicht allzu groß und die Kosten nagen auch an der Rendite. Wenn ich mir die Börsenkorrektur der letzten Wochen aber anschaue, hat sich meine kleine EW Position (Rafi) besser gehalten als die breiten Indices. Denke das ist kein Zufall. Ähnliches gilt übrigens für Dividenden Fonds. Einfach mal ein wenig mit dem Zeitraum spielen

https://www.fondsweb.com/de/vergleichen/tabelle/isins/IE00B23LNQ02,IE00BK5BQT80,IE00BK5BR626,NL0011683594

Du kannst dir das Finanztip Video im anderen Thread, den du mit US Anteil auch fleißig kommentierst, mal ansehen.

 

Dort wird auf diese Thematik, ebenso Bezug genommen.

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Puppi
· bearbeitet von Puppi
  Am 23.3.2025 um 10:09 von BlindesHuhn88:

Aber was sagst du zum interpretieren von den Daten? Wie siehst du die

Das Interpretieren von Daten ist so eine Sache. Man kann je nach Picken von Daten recht leicht in die eine oder andere Richtung argumentieren. Woher willst du wissen, ob die Daten, welche sich das Video heraussucht und damit argumentiert, schlauer oder eher richtig sind als die von Leuten, welche eher gegen Equal Weight argumentieren (ja, die gibt es und zwar nicht nur hier im Forum).

 

Ich poste dir einfach mal auf die Schnelle (das ist also keine besonders gründliche Suche, um contra EW zu argumentieren bzw. das "Pro EW" zumindest skeptischer zu sehen) ein paar Factsheets von MSCI. Dort gehen die Zeiträume bis 1994 zurück, also noch weiter als die Daten vom Video. Achte bitte nicht nur auf die Renditen, sondern achte insbesondere auch auf die Risikokennzahlen, also Maximum Drawdown, Volatilität und Sharpe Ratio.

msci-world-equal-weighted-index.pdfSammle Informationen ...

msci-acwi-equal-weighted-index.pdfSammle Informationen ...

msci-usa-equal-weighted-index-net-usd.pdfSammle Informationen ...

msci-europe-equal-weighted-index-net.pdfSammle Informationen ...

 

Wichtig:

Ich will damit nicht behaupten, dass Equal Weight per se die schlechtere oder falsche Wahl ist.

Ich will nur aufzeigen, dass alles nicht so klar ist, wie man meint (vorherzusagen) und auch der EW-Ansatz Risiken birgt und das auf seine eigene Art. Ein Sache ist z.B., dass konstruktionsbedingt das Risiko des Small-Cap-Effects einfach mehr vorhanden ist. So erklären sich auch die schlechteren Risikozahlen. Es ist nun einfach mal so, dass die kleine Dönerbude im Hinterhof mehr Risiko hat, pleite zu gehen, als McDonalds und wenn ich beiden Unternehmen gleich viel Geld gebe, dann habe ich damit ein höheres Gesamtrisiko, wie wenn ich beiden Unternehmen gleich viel Geld gebe, aber unter Berücksichtigung ihres Firmenwertes, also nicht einfach in Eurosumme (das ist dann MCAP). Klar kann es sein, dass McDonalds nicht mehr so wachsen wird und die kleine Dönerbude sich ex ante im Wert verhundertfacht, aber es hilft nichts, diese Möglichkeit zu sehen, ohne gleichzeitig auch das beschriebene Risiko zu betrachten.

 

Natürlich hat MCAP auch Risiken (das hat auch nie jemand bestritten). Man kann aber schwer das Risiko von MCAP einfach ausschalten, ohne ein anderes, neues Risiko einzugehen und das ist es leider, was wohl so schwer zu verstehen ist. Dass einige denken, sie könnten per Timing gut vorhersehen, welche Variante ex ante die bessere ist...tja...soll jeder selbst einschätzen, wie glaubhaft, kompetent, zuverlässig etc das ist. Mein Eindruck durch Beobachtung (auch hier im Forum) ist, dass es leider eher mehr schief als gut ging mit diesen Prognosen....wie eben bei vielen aktiven Fondsmanagern und Social Media-Postern auch.

Die Sache mit den zusätzlich höheren Kosten in der Praxis hatte ich schon erwähnt (das hat Andreas Beck sogar mal ganz ausführlich erklärt in einem Video, welches du auch hier im Forum findest an mehreren Stellen).

 

Dieses "Jetzt könnte die Zeit von Equal Weight kommen" hatten wir übrigens auch schon vor ca. zwei Jahren (da auch in mehreren Youtube-Videos), als die großen US-Tech-Werte vorübergehend etwas mehr litten. Daraus wurde dann erstmal nichts. Ich weiß nicht, ob es dieses Mal anders ist und "endlich" die große Wende kommt. Kann sein, kann aber auch wieder nur heiße Luft sein. 

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Sapine

Keine Angst - ich verkauf nicht alles, um in EW einzusteigen. ;) Es ist auch nicht meine Auffassung, dass die Argumentation im Video korrekt ist. Keiner kann die Zukunft vorhersagen und wie heißt es so schön: Markets can remain irrational longer than you can remain solvent (Keynes).

 

Dennoch sehe ich bei Market Cap gewisse Risiken, die einfach systemimmanent sind. Ich bin daher für mein eigenes Depot durchaus gewillt einige dieser Risiken durch ergänzende Investitionen abzumildern. EW ist da durchaus geeignet, denn es ist breit diversifiziert und eine klar passive Anlagestrategie. 

 

BTW Factsheets ersetzen nicht das Denken

  Am 23.3.2025 um 14:34 von satgar:

Du kannst dir das Finanztip Video im anderen Thread, den du mit US Anteil auch fleißig kommentierst, mal ansehen.

danke - schau ich mir an

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Puppi
  Am 23.3.2025 um 14:34 von Puppi:

(das hat Andreas Beck sogar mal ganz ausführlich erklärt in einem Video, welches du auch hier im Forum findest an mehreren Stellen).

...weil es gut passt in diesen Thread, hier der direkte Link:

 

Die Aussage "...die Transaktionskosten bringen einen um" finde ich etwas übertrieben.:D

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BlindesHuhn88

 

du meinst das video ab 09:30min, oder?

find ich top wie es dargestellt wird und erklärt. Grafiken sind ähnlich denen zu echtgeld.tv. oben. die längere zeitreihe ist auch interessant zu sehen. 

Video bestätigt aber mehr oder weniger wieder dass in fallenden Phasen der EW etwas weniger stark in die knie geht, danach etwas besser wieder rauskommt, aber wenn's wieder läuft ihm die puste ausgeht durchs abschneiden der Performance Bringer 

 

zusammen mit Bessembinder: 

Studie von Hendrik Bessembinder, die zeigte, dass ein Großteil der Aktienrenditen von wenigen herausragenden Unternehmen stammt. In seiner Untersuchung stellte Bessembinder fest, dass weniger als 5 % aller gehandelten Aktien für die gesamte positive Indexperformance in den USA seit 1926 verantwortlich sind. Diese Erkenntnis unterstreicht die Bedeutung einer sorgfältigen Aktienauswahl für Anleger, da nur ein kleiner Prozentsatz der Unternehmen langfristig signifikante Wertsteigerungen erzielt.

https://thefinancialbodyguard.com/just-a-few-stocks-drive-market-returns/

https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0304405X18301521?via%3Dihub

 

Gedanken daraus:

--> ja im fallen machts Sinn dass die Dickschiffe fallen, da sie auch den größten Batzen haben und am meisten abgeben können. 

--> wenn es hoch geht, sind es aber (wahrscheinlich) genau diese (immer noch) profitablen (ehemals) dickeschiffe die den ganzen index hoch ziehen. 

--> diese werden aber permanent beschnippelt und man reduziert somit den Zinseszins Effekt.. 

 

kann mans so zusammenfassen? 

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Sapine

Lol - nein

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Megatron
· bearbeitet von Megatron
  Am 23.3.2025 um 15:12 von Puppi:

 

Die Aussage "...die Transaktionskosten bringen einen um" finde ich etwas übertrieben.:D


Es gibt in inzwischen auch ein paar EW ETF die als Swapper aufgesetzt sind und das Problem der Transaktionskosten daher nicht haben.

 

  Am 23.3.2025 um 15:15 von BlindesHuhn88:

 

kann mans so zusammenfassen? 


Die Aussage von Bessembinder ist in erster Linie ein Votum gegen klassische Index ETF und für Stockpicking.

 

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Puppi
· bearbeitet von Puppi
  Am 23.3.2025 um 15:15 von BlindesHuhn88:

Studie von Hendrik Bessembinder, die zeigte, dass ein Großteil der Aktienrenditen von wenigen herausragenden Unternehmen stammt. In seiner Untersuchung stellte Bessembinder fest, dass weniger als 5 % aller gehandelten Aktien für die gesamte positive Indexperformance in den USA seit 1926 verantwortlich sind.

Es gibt sogar ein Update der Studie und das mit weltweiten Aktien. Da kamen sogar nur 2,4% heraus, die den Markt nach oben ziehen.

https://www.morningstar.com.au/stocks/only-2-4-of-companies-deliver-all-net-shareholder-wealth

 

  Am 23.3.2025 um 15:15 von BlindesHuhn88:

kann mans so zusammenfassen?

Ich würde mich einfach fragen, wie wahrscheinlich es ist, dass ich als (aktiver) Investor es schaffe, diese 2,4% zu ermitteln UND auch solange im Depot halte, dass ich vom immensen Rendite-Turbo dieser wenigen Aktien profitieren kann.

Habe ich diese Aktien nicht (lange) im Depot, kriege ich nicht viel Rendite vom Aktienmarkt ab. Ich sehe das also eher als Argument für Indexing, weil ich damit sicher diese 2,4% dabei habe.

Diese 2,4% waren vermutlich die letzten Jahre die Amazons und NVidias dieser Welt als MCAP-Gewichtung.

 

  Am 23.3.2025 um 16:10 von Megatron:

Die Aussage von Bessembinder ist in erster Linie ein Votum gegen klassische Index ETF und für Stockpicking.

Eigentlich nicht, je nach Interpretation (siehe Morningstar Artikel am Ende) .

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BlindesHuhn88
  Am 23.3.2025 um 16:25 von Puppi:

Es gibt sogar ein Update der Studie und das mit weltweiten Aktien. Da kamen sogar nur 2,4% heraus, die den Markt nach oben ziehen.

https://www.morningstar.com.au/stocks/only-2-4-of-companies-deliver-all-net-shareholder-wealth

 

Ich würde mich einfach fragen, wie wahrscheinlich es ist, dass ich als (aktiver) Investor es schaffe, diese 2,4% zu ermitteln UND auch solange im Depot halte, dass ich vom immensen Rendite-Turbo dieser wenigen Aktien profitieren kann.

Habe ich diese Aktien nicht (lange) im Depot, kriege ich nicht viel Rendite vom Aktienmarkt ab. Ich sehe das also eher als Argument für Indexing, weil ich damit sicher diese 2,4% dabei habe.

 

Eigentlich nicht, je nach Interpretation (siehe Morningstar Artikel am Ende) .

jup und weil ich kein guter aktiver bin und nicht diese 2,4% finde, gehe ich auf breite index etfs

und weil nur diese 2,4% den index tragen, kann ich doch nicht mitm EW ansatz hergehen und die immer und immer wieder beschneiden. 

so meine denke

 

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Puppi
· bearbeitet von Puppi

Ich könnte hier noch Artikel posten, welche sowohl pro als auch kontra Equal Weight argumentieren. Das lasse ich. Dieser Artikel scheint mir aber recht neutral zu sein und hebt sowohl die (möglichen) Vorteile (Minimierung von Klumpenrisiken etc), als auch die (möglichen) Nachteile (höhere Volatilität etc) gut hervor.

https://www.financestrategists.com/wealth-management/risk-profile/diversification/equal-weighted-portfolio/

 

Wie so oft, sollte man einfach wissen, was man erwarten kann und was nicht.

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