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elisa_herm

BU und BAV - Überschüsse & Garantierente

Empfohlene Beiträge

elisa_herm

Liebe Forumsmitglieder,

 

ich bin noch neu hier und entschuldige mich im Vorfeld für eventuelle Einstellfehler, die ich übersehen habe. Nachdem ich in diesem Forum nun schon wertvolle Antworten auf einige meiner Fragen gefunden habe komme ich aber nun nicht weiter und würde gerne um Rat von erfahrenen Menschen bitten.

 

Kurz zu mir: Ich bin 24 Jahre, akademischer Abschluss, arbeite in der Marktforschung und muss nun dringend was für die private Vorsorge tun!

Dabei ist nun für mich im Vordergrund: Eine BAV (Gehaltsumwandlung mit 220) einrichten und eine BU-Versicherung abschließen.

 

Nach 3 Beratern, die ich mit meinen vielen Fragen scheinbar vergrault habe, und viel viel Infomaterial bin ich kurz vor der Entscheidung, es hakt aber an einigen Punkten, die ich zuvor gerne klären würde.

 

Zur BAV (das vermutlich leichtere):

 

Hier habe ich Angebote von einem Direktversicherer (Stuttgarter) und von der Pensionskasse der deutschen Wirtschaft. Ins Detail möchte ich vorerst noch gar nicht gehen, hier die wichtige Frage: Ist es sinnvoller, ein Angebot mit einer höheren Garantierente oder mit einer höheren Überschussbeteiligung bzw. möglicher Verzinsung zu wählen? Mein Berater rät zur Direktversicherung mit höheren möglichen Verzinsung, das Argument lautet: Stuttgarter hat schon lange gute Verzinsungsquoten etc. .. Ich tendiere eher zu höheren garantierten Leistungen... Gibt es hier einen Tipp, was wirklich realistisch ist? Und ist generell ein Direktversicherer vorzuziehen?

 

 

Zur BU:

 

Im Endeffekt das gleiche Thema: Ich habe 3 Angebote (Nürnberger, WWK und Continentale) über meinen Berater erhalten. SBU mit (vorerst) 1.000 Rente , Laufzeit bis 65 Jahren, Leistungsdauer bis 67 Jahren, Leistungsdynamik ist in allen 3 Verträgen erhalten. Die WWK und Continentale gefallen mir von den Bedingungen eigentlich sehr gut, beide bieten schon ab 1 Pflegepunkt die BU-Rente an. Ich komme gerade bei der WWK durch den "Akademikerbonus" gut "weg". Die Nürnberger wurde mir von anderen Beratern empfohlen, ist aber von den Leistungen evtl. etwas schlechter..

 

Nun ergibt sich aber folgendes Bild: Bei der WWK ist der Nettobetrag mit 40 am niedrigsten, dafür ein Bruttobetrag von ca. 88 Euro sehr hoch! Die Continentale hat einen etwas höheren Nettobetrag (47 ca.), Bruttobetrag liegt um einen Euro niedriger (ca. 87 ). Nürnberger liegt nun genau dazwischen, hat einen Nettobetrag von ca. 50 und dafür ein Brutto von max. 67 . Die ganz genauen Beiträge habe ich nun gerade nicht zur Hand, es geht aber eher um die grundsätzliche Frage: was wählt man tendenziell eher? Einen günstigeren Nettobetrag oder einen möglichst niedrigen Bruttobetrag zur Absicherung für den "Worst Case" ?? Auch hier ist mein Berater der Meinung, dass man eher auf den Nettobetrag achten soll, da die Versicherungen ja gut kalkulieren... Ich bin da halt grundsätzlich eher kritisch...

 

Zusätzlich habe ich noch eine Frage zu einem Unterschied zwischen der Continentalen und der WWK:

 

Die WWK bietet an, die Rente, welche durch die Leistungsdynamik im Falle der tatsächlichen BU ja ansteigt, bei erneuter BU aus dem selben Grund innerhalb von 24 Monaten dann so beizubehalten, die Continentale startet sozusagen "wieder neu" mit der Ursprungsrente von 1000. Wäre das tatsächlich ein überzeugendes Argument für die WWK?

 

 

Ich hoffe, es finden sich einige Empfehlungen... Es sind für mich grundsätzliche Fragen, weshalb ich nicht allzu sehr ins Detail gegangen bin. Meine Berater scheinen Sie jedoch leider mittlerweile schon zu überfordern...

 

Viele Grüße und Danke im Voraus!

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Plutos
· bearbeitet von Plutos

zu1 BAV) Die höheren garantierten Leistungen sind für mich wichtiger. Das bedeutet, dass der Versicherer eine geringere Kostenbasis hat und du am Ende mehr rausbekommst. Die Überschussbeteiligungen sind nicht garantiert. Von den Überschussbeteiligungen in der Vergangenheit kannst du nicht auf die Zukunft schliessen. Tendenziell werden die Überschüsse eher deutlich runter gehen. Die Versicherer dürfen das Geld nur sehr konservativ anlegen, d.h. überwiegend in Renten. Da wir uns in einem Zinstief befinden, können die Versicherer damit kaum noch Rendite erzielen und würden bei steigenden Zinsen noch Kursverluste haben. Du solltest prinzipiell auch nicht mehr als die Garantiebeträge erwarten.

 

2 Angebote sind nicht viel. Wie sieht es mit anderen Anbietern aus? Die beiden von dir genannten kenne ich nicht. Du solltest mal in Ausgaben der Zeitschrift Finanztest schauen, da gibt es immer mal wieder Vergleiche. Prinzipiell sollte der Versicherer schon finanziell gesund sein und eine starke Bilanz haben.

 

zu2 BU) Kenne ich mich nicht mit aus, möchte aber einen kleinen Denkanstoss geben.

1) Wenn du irgendwo liest, dass jeder eine BU haben sollte, so ist das ein Argument, dass die Versicherungen streuen um mit den BU's Geld zu verdienen. Da sind die gut drin, schließlich verdienen die ihr Geld mit der Angst der Leute.

2) Du würdest eine BU Rente bekommen von 1000 Euro. Ein Platz in einem Pflegeheim (oder Pflege zu Hause) würde dich im Monat so 2000 bis 4000 Euro kosten. Wozu soll eine BU Rente von 1000 Euro dann gut sein? Wenn du kein eigenes Geld mehr hättest, würde das Sozialamt die Kosten übernehmen.

3) Du bist 24 Jahre alt und möchtest dich vertraglich für 41 Jahre binden? Du hast deine gesamte Lebensplanung noch vor dir, die eventuell viel Geld verschlingen kann (Haus, Kinder, Auto, berufliche Umzüge, etc). Da wirst du jeden Cent brauchen und dich später über das Geld für eine BU ärgern.

4) Du arbeitest als Marketingkraft vermutlich im Büro. Was müßte dir passieren, damit du das nicht mehr kannst und die BU zahlen würde? Entweder du bist körperlich so im Eimer, dass du nichts mehr kannst (nicht mal mehr auf deinem Bürostuhl sitzen) oder wirst blöd im Kopf. Vor dem Hintergrund des ersteren würde ich nicht mehr leben wollen und beim zweiteren wird es vermutlich ziemlich schwer der Versicherung klar zu machen, dass sie zahlen soll. Die Qualität der BU zeigt sich erst, wenn der Leistungsfall (hoffentlich eigentlich nicht) eintreten würde. Ansonsten kassieren die ja nur Geld.

 

Vor dem Hintergrund dieser Punkte hatte ich micht gegen eine BU entschieden. Aber das ist meine persönliche Sicht der Dinge. Denk doch mal drüber nach, informiere dich weiter und lass dir Zeit für so eine Entscheidung.

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elisa_herm
· bearbeitet von elisa_herm

Hallo und Danke für die Antwort!

 

zur BAV: Ich werde mir noch ein Angebot der Ergo einholen, die hatten bei einem Bekannten gute Garantiewerte angegeben. Evtl. ist auch Allianz oder so noch interessant. Die PEnsionskasse arbeitet mit meinem AG zusammen, deswegen wollte ich auch dort ein Angebot einholen - Pensionskassen sind eventuell sowieso eine gute wahl, was die BAV angeht, oder habe ich da eine falsche Info?

 

zur BU: Genau den Gedanken hatte ich auch, ja. Natürlich müsste mir schon viel passieren, damit ich im Büro nicht mehr arbeiten kann. Allerdings ist für mich der psychische Aspekt im Vordergrund: Ich kenne aus dem Bekanntenkreis viele Burn-Out-Fälle. Mit sowas ist nicht zu spaßen, und ich habe die Erfahrung, dass man da schon mal ein halbes Jahr arbeitsunfähig ist. EIGENTLICH sollten die Versicherungen das ja auch als Grund annehmen, wenn der Psychologe die Arbeitsunfähigkeit bescheinigt. Theoretisch wäre das der einzige Grund, gegen den ich mich absichern möchte. Und wenn, dann wäre eben der Abschluss jetzt von Vorteil, da ich noch jung bin und noch keine schwerwiegenden Krankheiten hatte, die meine Einstufung steigen lassen.

 

Ich freue mich auf weitere Meinungen und Antworten!

 

Viele Grüße

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pmw

Zur BAV:

 

Hier schließe ich mich zu 100% Plutos-Meinung an, nimm die mit der höheren Garantierente. Wahrscheinlich zahlt die Versicherung mit der geringeren Garantierente eine höhere Provision, was die höheren Abschluss- und Verwaltungskosten erklären würde, die zu einer niedrigeren Garantierente führen. Dies würde auch erklären warum der Versicherungsmakler dir zu der anderen Versicherung rät.

 

Zur BU:

 

Hier bin ich nicht ganz Plutos Meinung. Ich halte eine BU für sehr wichtig. Natürlich ist für dich die Gefahr berufsunfähig zu werden geringer, als bspw. für einen Maurer. Dafür zahlst du aber auch viel niedrigere Beiträge. Außerdem ist heute der häufigste Grund für eine Berufsunfähigkeit physische Erkrankungen. Generell würde ich eine BU so früh wie möglich abschließen, da die Beiträge mit jedem Lebensjahr steigen und die Gefahr besteht, dass du später wegen irgendetwas (z.B. Bluthochdruck) keine BU mehr (zu einem vernünftigen Preis) bekommst.

Eine BU über 1000 Euro erscheint mir aber auch grenzwertig, da die staatliche Grundversorgung nicht so weit darunter liegt. Generell sollte die BU-Rente ungefähr bei deinem Nettogehalt liegen (meist 80% möglich). Außerdem ist bei deinem Alter und deiner gewünschten BU-Rentenhöhe eine Leistungsdynamik wichtig. Wenn du 60 bist, wären die 1000 Euro nur noch ca. die Hälfte (also 500 Euro) wert und könntest du davon leben? Abgesehen davon, dass die staatliche Grundversorgung wahrscheinlich eh einen ähnlichen Satz zahlen würde.

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elisa_herm

Hallo!

 

Eine Leistungsdynamik ist bei allen Angeboten vereinbart. In diesem Punkt fände ich die WWK als Anbieter ja interessanter...

 

Ich möchte vorerst bei 1000 Euro abschließen, da ich erst frisch im Beruf bin und zur Zeit auch noch auf andere Unterstützung "hoffen" kann. Später möchte ich natürlich die Nachversicherungsgarantie nutzen, um den Beitrag zu erhöhen. 1500 wären schon knapp mein Nettogehalt, und damit ich ein "Gefühl" für die ganzen Ausgaben als Berufsanfängerin bekomme möchte ich nicht gleich so hohe Beiträge abschließen...

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