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Sthenelos

second chance trading

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Sthenelos

Ich bin derzeit dabei meine Trades der letzten 3 Monate auszuwerten.

 

Auffällig:

nach erster Schätzung hätte es bei mind. 80 % der Trades mit Verlust eine zweiten Chance gegeben den Verlust in Gewinn zu wandeln oder zumindest

ohne Verlust auszusteigen wenn ich:

- länger gehalten hätte (ein paar Stunden bis max. ein paar Tage)

- einen kleineren Hebel genommen hätte, (einige der Trades wären sonst ausgeknockt worden da zu großer Hebel)

- den SL gestrichen hätte oder erweitert hätte

 

Das die jetzige Traderei nicht optimal ist war klar, es ist ein Versuch den ich zum Glück ohne Lehrgeld abgeschlossen habe, aber der Gewinn

steht in keinem Verhältnis zum Zeitaufwand und die Gebühren sind der reine Wahnsinn, deutlich über 1000 Euro in 3 Monaten.

 

In der Theorie wäre es jetzt einfach und ich wüsste was zu tun ist, länger halten, kleinerer Hebel (nur noch 5-10), kein SL oder SL bei dem ich auch 20-50 % riskiere.

Der Feind sind dann noch die Emotionen, Black Swans, Pech oder eben verzockt.

 

Wie sind eure Erfahrungen zum "second chance trading"? Meine Vermutung ist aber, dass dies nur in einem Seitwertstrend funktioniert wie wir in den letzten Wochen

oder Monaten hatten. In einem Bullen- oder Bärenmarkt könnte man damit auch schnell das Depot an die Wand setzten, sofern man gegen den Trend handelt.

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klausk
· bearbeitet von klausk

Gebühren -- du sagst es: "Der reine Wahnsinn". Ich will nicht wissen, wieviele Prozent deines investierbaren Kapitals 4000EUR p.a. sind, aber du solltest es wissen. Die müssen ja erst mal wieder reinkommen. Mögliche Abhilfen: 1) Such dir eine(n) andere(n) Broker/Bank mit günstigeren Konditionen. 2) Falls du nervöse Finger hast (was ich vermute), steck sie in Fausthandschuhe, bevor du tradest.

 

Gegen die "Emotionen" hilft nur Ehrlichkeit sich selbst gegenüber. Solange du damit nicht im Reinen bist (der Prozess dauert für die Meisten ungefähr lebenslang), solange lass die Hebelei. Sie multipliziert die Chancen aber auch die Risiken. Speziell Risiken einschätzen zu können hat auch einen Preis. "Black Swans, Pech oder eben verzockt" sind zusammen genommen das Lehrgeld, dass man für den Erwerb von Erfahrung zahlt.

 

Betrachte Lehrgeld als ein Investment in Erfahrung. "Pech" ist so normal wie eine Naturkatastrophe. So was kommt vor, aber nicht jeder Verlust ist einfach Pech. Verluste sind normal; es kommt darauf an, sie in Zukunft zu verringern. Das geht nur, wenn man sie nicht mit einem Schulterzucken abtut, sondern aus ihnen lernt.

 

Statt dich mit sinnlosen Überlegungen ("hätt ich, wenn ich, dämlich") zu quälen, wie wärs mit der Frage: Habe ich damals (beim Kauf) vernünftig entschieden? War der Verkauf vernünftig -- zu der Zeit und mit den verfügbaren Informationen? Ob es danach aufwärts ging oder runter ist nicht die gesuchte Antwort. Die Frage ist, hättest du zu der Zeit anders entscheiden können? Wenn ja, warum hast du dich dann so entschieden? Dass bei der Entscheidung Emotionen im Spiel waren, ist ja klar -- was wären wir ohne Emotionen? Aber du musst wissen, was in der Vergangenheit zu einer Fehlentscheidung geführt hat, wenn du in Zukunft vermeiden willst, denselben Fehler wieder zu machen.

 

Nicht zu vergessen: Eine nicht unwesentliche Komponente von Erfolg ist Glück. Glück kann man nicht lernen; aus Pech muss man lernen. Wünsch dir was.

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Sthenelos

Hallo Klaus,

 

Gebühren: in der Tat. Wie gesagt, Wahnsinn. Es liegt aber daran wie du vermutest an den schnellen Fingern und übermäßigem, zugegeben auch überflüssigem Handel.

Pro Kauf/Verkauf 5 Euro, günstiger geht es auch woanders nicht, wenn man mal die "Freebuy-Aktionen" weglässt die es gelegentlich gibt. Hier hilft dann nur weniger + überlegter.

 

Emotionen: man lernt viel im Lauf der Zeit und wie du schreibst ist es wohl eine Lebensaufgabe. Die Emotionen hat man nie 100 % im Griff, aber man sollte sie eben zu deutlich über 50 % im Griff haben, Angst und Gier, die zwei schwarzen Hunde der Börse. Emotional lasse ich mich nur gelegentlich zum handeln verleiten, ich bin mir dann aber dem Risiko stets bewusst.

 

Entscheidung beim Kauf: freilich, aber Logik und Börse sind zwei paar Stiefel. Verlusttrades oder besser gesagt, Trades die in den Verlust laufen, gehören dazu, immer. Aber ich stelle mir eben die Frage, ob ich nicht einen großen Teil (mehr als 50 %) der Verlusttrades in Zukunft besiegen kann mit der anderen "Strategie".

 

Glück: Zustimmung, zumindest in Bezug auf den schnellen Handel

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Mr.Price

Hey,

Wie du schreibst hättest du damit 80% der Verlusttrades verhindern können.

Aber hast du dir ausgerechnet was dich die 20% gekostet hätten?

 

Du schreibst ja ohne SL wärst du besser gefahren bei 80% der Trades, nur was wäre gewesen wenn die 20% im Totalverlust enden? Dann bringen dir die 80% u.U auch nichts mehr, auch wenn du dann wieder zum Einstandskurs rausgekommen wärst.

Also man muss den richtigen SL setzen, ich befinde mich da gerade auch noch in der Lernphase, da ich ebenso mit hohen Gebühren zu kämpfen habe.

Hätte ich aber bei einigen Trades keinen "cut" gemacht, so wären sie bei mir im Totalverlust verlaufen, was das Ende des Tradens bedeutet hätte..

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Sthenelos

Ja Price, die restlichen 20 % wären, zumindest so wie ich sie ursprünglich gehebelt hatte, im Totalverlust geendet und diese Sache habe ich auch schon bedacht

und sicher - so einfach wie es klingt "kleinerer Hebel, länger Halten, es gibt immer ne zweite Chance" ist es definitiv nicht.

 

Schauen wir mal die letzten 2-3 Mon. an, der Dax lag zwischen 7000 und 7400.

 

Dass die "Mörderhebel" ab 30-100 und mehr eigentlich quatsch und pure Zockerei sind ist mir völlig klar und mit diesen hohen Hebeln muss man auch nicht darüber nachdenken

was auszusitzen oder auf eine zweite Chance zu warten, die Volatilität hat man ja gesehen und es geht 200 Punkte schnell hoch/runter, mit einem Hebel 50 ist der Schein dann KO.

 

Hat man aber einen Hebel 5-10 dann kann man auch 200-400 Punkte locker aussetzten. Ich denke es gibt nie eine ganz pauschale Antwort, jeder Börsentag ist anders

und eine Herausforderung. Natürlich ist der pot. mögliche Gewinn deutlich geringer mit kleinem Hebel, ebenso muss man es sich überlegen ob man z.B. 100 Punkte aussitzen möchte oder eben doch besser bei Zeiten die Reißleine zieht und später günstiger neu einsteigt.

 

Mein Fazit ist einfach:

in einem Seitwertstrend wie in den letzten Monaten kann ich kein Geld verdienen, mit der Art von Trading im Moment. (Gut, etwas Gewinn habe ich ja gemacht, aber in keinem Verhältnis zum Zeitaufwand)

 

Somit scalpen mit hohem Hebel im klar erkennbaren Bullen- oder Bärenmarkt, bei anderen Trends muss damit Schluss sein.

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WillA

Habe festgestellt, dass es meist sogar drei Chancen gibt, den Trade w.o. beschrieben abzuschließen.

Dies hat in der Folge jedoch zu einer gewissen Sorglosigkeit, ja Übermut geführt: "was x-mal klappte, wird auch jetzt nicht schief gehen..."

Bis zu dem Tag, an dem es keine Chance mehr gab, nur noch "Hoffnung". Der Trade führte in's KO und vernichtete alle bisherigen Gewinne und noch ein bischen mehr.

 

Also, ich denke man muß sich da klare Vorgaben setzen. Für mögliche Szenarien eine Grenze - Verlusttrades realisieren. Das finde ich schwierig, erfordert Selbstdiziplin.

Bin auch am Überlegen, welche Regeln ich mir aufstelle.

Ich finde, während eines Trades ist man immer hin-und hergerissen, hat Probleme eine Entscheidung zu treffen.

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