Anfängerfrage zur Renditeberechnuung

[Johennes]

Hallo,

 

habe mal eine (wahrscheinlich ziemlich blöde) Frage. Wie berechnet sich die Rendite dieser Anleihe? Wenn ich (Ertrag - Aufwand) / Aufwand nehme, erhalte ich (1−0.1811)÷(0.1811)=4.52, also bei 22.6 Jahren Restlaufzeit durchschnittlich 20% pro Jahr. In obigem Link werden aber nur 8% angegeben? Kann mir da jemand weiterhelfen?

[vanity]

habe mal eine (wahrscheinlich ziemlich blöde) Frage. Wie berechnet sich die Rendite dieser Anleihe? Wenn ich (Ertrag - Aufwand) / Aufwand nehme, erhalte ich (1−0.1811)÷(0.1811)=4.52, also bei 22.6 Jahren Restlaufzeit durchschnittlich 20% pro Jahr. In obigem Link werden aber nur 8% angegeben? Kann mir da jemand weiterhelfen?

Erstmal willkommen im Forum, Johennes! Wo hast du denn dieses Teil ausgegraben?

 

Deine Formel ist sowohl mathematisch (1 - 0,1811 + 0,1811 = 1 oder etwa nicht?) als auch inhaltlich falsch. Renditen werden geometrisch berechnet, im einfachsten Fall (wie bei diesem Zerobond) lässt sich das sogar in einer geschlossenen Formel darstellen:

 

R = (Rückzahlungsbetrag / Investitionsbetrag) ^ (1 / Laufzeit in Jahren) - 1

 

also

 

R = (100 / 18,11) ^ (1 / 22,6) - 1 = 5,522 ^ 0,0442 - 1 = 0,0785 = 7,85%

 

Gegenfrage: Warum wollen alle Neuankömmlinge plötzlich wissen, wie man Renditen ausrechnet? Ist das große Bond-Revival im Anrollen? :-

[Johennes]

Vielen Dank für die Antwort. In meiner Formel sollte das eigentlich kein "+" sondern ein "Geteilt-Durch-Zeichen" also "÷" oder "/" sein. Ich habe irgendwie noch nicht so ganz verstanden was die Rendite bei dieser Anleihe angibt. Wenn ich jetzt z.B. zum aktuellen Kurs 1000 investiere erhalte ich nach 22.6 Jahren 1000 / 0.1811 = 5521.81 zurück, was im Mittel über 22.6 Jahre doch einer jährlichen Wertsteigerung um 20% (bezogen auf die anfänglichen 1000) entspricht. Was geben jetzt aber die 8% Rendite genau an?

Antwort auf die Gegenfrage: Bei den Bonds hat man (finde ich) als Einsteiger noch am ehesten das Gefühl von Sicherheit und Durchschaubarkeit (obwohl meine "Renditeberechnung" hier ja eigentlich das Gegenteil beweist ), weil sie einer traditionellen Geldanlage wie z.B. Festgeld ja am nähesten kommen.

[Delphin]

Vielen Dank für die Antwort. In meiner Formel sollte das eigentlich kein "+" sondern ein "Geteilt-Durch-Zeichen" also "÷" oder "/" sein. Ich habe irgendwie noch nicht so ganz verstanden was die Rendite bei dieser Anleihe angibt. Wenn ich jetzt z.B. zum aktuellen Kurs 1000€ investiere erhalte ich nach 22.6 Jahren 1000€ / 0.1811 = 5521.81€ zurück, was im Mittel über 22.6 Jahre doch einer jährlichen Wertsteigerung um 20% (bezogen auf die anfänglichen 1000€) entspricht. Was geben jetzt aber die 8% Rendite genau an?

Die Rendite von 8% (also 8 Hundertstel) gibt einfach gesagt an, dass sich dein eingesetztes Kapital im Jahr um den Faktor 1,08 (1 + 8/100) vermehrt. Wenn du ein Tagesgeld mit jährlich 8% (mit den von dir genannten Werten, sind es glaube ich 7,7%) hättest, wäre das also gleichgut wie die Anleihe. Die Rendite berechnet man, um verschiedene (prinzipiell ähnliche) Anlagen zu vergleichen.

 

Deine 20% wären richtig, wenn man mit einem Tagesgeld vergleicht, bei dem jährlich die Zinsen ausgeschüttet werden, aber von dann an die restliche Zeit unverzinst auf deinem Girokonto liegen. Das ist eine sehr negative und realiätsfremde Annahme, deswegen müsste ein solches Tagesgeldkonto mit 20% verzinst sein, um genauso gut zu sein, wie eines bei dem die Zinsen wiederangelegt werden dürfen.

 

Bei der Renditeberechnung geht man immer von der (gedachten) Wiederanlage aus. Ist letztlich ne Konvention, aber wenn man länger darüber nachdenkt eine sinnvolle.

[Johennes]

Alles klar, hab's verstanden. Danke!