Nudelesser März 21, 2013 Denke mal, die russischen Eliten möchten am liebsten, dass alles bleibt wie es ist. Zypern sollte den Euro behalten und ein möglichst korrupter/ funktionsunfähiger Staat bleiben, damit man auch zukünftig in Ruhe seinen Geschäften nachgehen kann. Zusätzlich sollten die Kosten der Zypern Rettung vorzugsweise von anderen (z.B. zypriotischen Kleinsparern und europäischen Steuerzahlern) übernommen werden. Bereits das letzte Verhandlungsergebnis sah aus russischer Sicht gar nicht übel aus (obwohl diese offiziell nicht einmal mit am Tisch saßen). Warum sollte man unter solchen Umständen auf abenteuerliche Manöver setzen? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
El Sum März 21, 2013 Den Informationen zufolge plant der zyprische Präsident unter anderem eine "gemilderte" Zwangsabgabe für Bankeinlagen. Summen unter 100.000 Euro sollten davon verschont bleiben' date=' sagten einige Politiker. Andere sagten, auf solche Größenordnungen sollten drei Prozent Abgabe entfallen. Zudem soll demnach ein Fonds entstehen, der Staatsanleihen ausgibt. Rentenkassen, die Kirche und andere Institutionen Zyperns sollen sie kaufen. http://www.zeit.de/w...paket-parlament Statt das Geld "des kleinen Mannes" vom Bankkonto zu nehmen wirds also von seiner Rente gestrichen. Naja, damit kann man zumindest die Proteste kleinerhalten. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Torman März 21, 2013 Das Thema russische Gelder in Zypern muss man etwas differenzierter sehen. Die Russen leiten das Geld nach Zypern, um es vor dem Zugriff des eigenen Staates zu sichern. Es geht also weniger um illegale Geschäfte als um Rechtssicherheit. Die steuerliche Situation ist natürlich ein weiteres Plus, wobei die Steuern in Russland auch nicht viel höher sind. Dies gilt im übrigen auch für die aktuelle Führungsmannschaft in Russland. Die wissen schließlich auch nicht, wie lange sie noch an der Macht sind. Nach Machtwechseln wird aber das Vermögen in Russland in der Regel kräftig neuverteilt. Da ist es gut, wenn man seine Altersversicherung im Rentnerparadies Zypern hat. Das war jedenfalls bislang die Idee. Je mehr ich über die Anleihen nachdenke, um so komfortabler erscheint mir deren Position. Es gibt bereits einen Plan A, der die vollständige Bedienung der Anleihen sicherstellen würde. Wenn den Zyprioten nichts besseres einfällt, so werden sie diesen eventuell etwas modifiziert umsetzen. Aktuell sind die Zyprioten damit aber nicht zufrieden, was aber weniger am Zorn der Bürger liegt, als an der Frage nach dem zukünftigen Geschäftsmodell der Insel. Man will also nicht nur die Pleite verhindern, sondern auch in Zukunft russisches Finanzzentrum bleiben. Ob das realistisch ist, kann man angesichts der kompletten Schließung des Bankensektors und der faktischen Insolvenz der größten Banken, schon in Frage stelle,. Aber die Zyprioten versuchen es. Wenn dies zusätzlich gelingen sollte, so sehe ich daraus keinen Schaden für die Staatsanleihen. Ein Austritt aus dem Euro wäre für die Banken ein echtes Desaster. Die Einlagen der Russen sind zum großen Teil in US-Dollar und würden daher nicht in die neue Landeswährung umgestellt werden. Dagegen sind der Großteil der Aktiva der Banken in Euro und würden umgestellt. Diesen Währungsmissmatch haben die Banken aktuell durch Devisenswapgeschäfte abgesichert. Diese würden aber auch nach der Währungsumstellung auf EUR/USD lauten und damit den Abwertungsverlust nicht kompensieren. Die Staatsanleihen sind also nur von einem irrationalen Amoklauf der Politiker bedroht und selbst in diesem Szenario kann man sich noch positive Ausgänge vorstellen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
BondAlf März 21, 2013 WDH/EZB: Hilfskredite für Zypern ohne Anpassungsprogramm nur bis Montag FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Europäische Zentralbank (EZB) erhöht den Druck auf Zypern. Wie die Notenbank am Donnerstag in Frankfurt mitteilte, kann das Land nur bis kommenden Montag auf Hilfskredite der zyprischen Notenbank zählen. Bis dahin werde das Niveau der 'Emergency Liquidity Assistance' (ELA) aufrecht erhalten. Danach könne die ELA nur gewährt werden, wenn ein Hilfsprogramm von EU und Internationalem Währungsfonds (IWF) stehe, das die Solvenz der zyprischen Banken sicherstelle. Die ELA ist eine Notkreditlinie im europäischen Zentralbanksystem. Es dient zur Versorgung von Banken, die in Notlagen geraten sind. Die Kreditlinie wird von der jeweiligen nationalen Notenbank zur Verfügung gestellt, muss aber von der EZB genehmigt werden. Der EZB-Rat hatte die Regelung für Zypern im Januar um zwei Monate verlängert, sie läuft also aus./bgf/jkr Quelle: dpa-AFX Bis Montag muss eine Lösung da sein! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Superhirn März 21, 2013 Es muss um Gewinnabschöpfung gehen. Wer von einem System profitiert, hier. Zyperns irre Zinsen für Bankguthaben, die mit ökonomischen Realitäten nichts mehr zu tun hatten, der muss auch zahlen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
BenGunn März 21, 2013 Es muss um Gewinnabschöpfung gehen. Keine Angst: Die wird es auch geben. Erklärtes Ziel Zyperns ist es jedoch als Finanzplatz bestehen zu bleiben und infolge der GR-Pleite nicht völlig ausradiert zu werden. Das ist die Schnittstelle zwischen CY und RU (Torman hat vorstehend eine spezifische Interessenlage beschrieben). Das auf CY zwischengeparkte Geld ist eben auch für andere interessant. Einige Russen könnten aber der Ansicht sein, dass es in LUX, GB oder CH nicht so sicher ist; Gründe um Vermögen einzufrieren lassen sich immer finden usw. ... Jedenfalls purzelt das Themenpapier wieder gen N. (Mich treibt mehr die Frage um, ob ich meine 'Siemens' jetzt 'verkloppen' muss ... und meine Kaffeetasse ist ratlos.) Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Superhirn März 21, 2013 · bearbeitet März 21, 2013 von Superhirn Es muss um Gewinnabschöpfung gehen. Keine Angst: Die wird es auch geben. Erklärtes Ziel Zyperns ist es jedoch als Finanzplatz bestehen zu bleiben und infolge der GR-Pleite nicht völlig ausradiert zu werden. Das ist die Schnittstelle zwischen CY und RU (Torman hat vorstehend eine spezifische Interessenlage beschrieben). Das auf CY zwischengeparkte Geld ist eben auch für andere interessant. Einige Russen könnten aber der Ansicht sein, dass es in LUX, GB oder CH nicht so sicher ist; Gründe um Vermögen einzufrieren lassen sich immer finden usw. ... Jedenfalls purzelt das Themenpapier wieder gen N. (Mich treibt mehr die Frage um, ob ich meine 'Siemens' jetzt 'verkloppen' muss ... und meine Kaffeetasse ist ratlos.) zu Siemens: nicht nur Dich ... ...mal sehen ob ich meine Steuerfreien Kursgewinne realisiere, bevor Steinbrück sie mir wegnimmt. Liveticker: FDP fordert dass Zyperns Schuldner EDIT: muss natürlich Gläubiger heißen, bluten müssen, na dann .... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Stairway März 21, 2013 In diesem Fall ist der Haircut keineswegs sinnlos. Jeder Euro, den ein Ausländer bei einem Haircut beisteuern muss, ist ein Euro weniger, den ein zyprischer Bürger von seinem Ersparten weggenommen bekommt. Dem würde ich widersprechen, denn die zypriotischen Staatsanleihen können nicht gehaircuttet werden (sofern meine Annahme von 30%+ Auslandsanteil stimmt). Und selbst wenn 100% der Anleihen von zyprischen Banken gehalten würden, wäre ein Haircut immer noch sozialverträglicher als eine nahezu gleich hohe Rundumschlag-Enteignung von Arm und Reich. Denn die wenigsten Armen werden solche Staatsanleihen halten, nachdem diese bereits seit Monaten als Zockerpapiere betrachtet wurden. Auch das glaube ich nicht. Der Gewinn durch den Haircut (für den Staat) würde durch die erhöhten Kosten der Bankenrettung genau 1:1 aufgezehrt werden. Die populistische Lösung wäre also, Anleihen zu enteignen, um Sparer zu schonen. Was ganz nebenbei auch die Haftungsreihenfolge wieder so zurecht rücken würde, wie es der Anleger bisher gewohnt war. Siehe oben. Schont die Sparer eben nicht. Es ändert die Situation ansich überhaupt nicht/ist nicht möglich. Bin aber gespannt wie du diese Angelegenheit siehst. (Persönlich würde ich es auch begrüßen, wenn die Haftungsreihenfolge wiederhergestellt werden würde). Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Karl Napf März 21, 2013 In diesem Fall ist der Haircut keineswegs sinnlos. Jeder Euro, den ein Ausländer bei einem Haircut beisteuern muss, ist ein Euro weniger, den ein zyprischer Bürger von seinem Ersparten weggenommen bekommt. Dem würde ich widersprechen, denn die zypriotischen Staatsanleihen können nicht gehaircuttet werden (sofern meine Annahme von 30%+ Auslandsanteil stimmt). Nicht mit der griechischen Methode. Aber mit der argentinischen schon. Wenn Zypern einfach zahlungsunfähig wird, dann werden auch die Ausländer einlenken und auf Verhandlungen eingehen. Ein Haircut auf knapp weniger als das aktuelle Kursniveau würde den Spekulanten nicht weh tun, wäre aber prozentual mehr als das, was bisher von den Konten abgeschnitten werden soll. Und selbst wenn 100% der Anleihen von zyprischen Banken gehalten würden, wäre ein Haircut immer noch sozialverträglicher als eine nahezu gleich hohe Rundumschlag-Enteignung von Arm und Reich. Denn die wenigsten Armen werden solche Staatsanleihen halten, nachdem diese bereits seit Monaten als Zockerpapiere betrachtet wurden. Auch das glaube ich nicht. Der Gewinn durch den Haircut (für den Staat) würde durch die erhöhten Kosten der Bankenrettung genau 1:1 aufgezehrt werden. Dies wäre nur dann der Fall, wenn 100% der Zypern-Anleihen in der Hand zyprischer Banken wären - und das ist sicher nicht der Fall, wie schon dieser Thread zeigt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
BenGunn März 21, 2013 · bearbeitet März 21, 2013 von BenGunn Bonds sind nach wie vor nicht im Angebot. - edit: Mmh, d.h. es sollen noch welche dazu kommen Auf dieses Plan einigten sich die politischen Parteien bei einer Krisensitzung in Nikosia, wie das Büro des zyprischen Präsidenten Nikos Anastasiades am Donnerstag mitteilte. Zypern muss eine Eigenleistung von 5,8 Milliarden Euro erbringen. Der geplante Fonds soll mit Geld aus Rentenkassen und der Kirche sowie anderen Institutionen gebildet werden und zyprische Staatsanleihen ausgeben. Auch die zyprische Zentralbank soll mit ihren Goldreserven dazu beitragen. Damit könnten 4,8 Milliarden Euro zusammenkommen. Der Plan sieht nach noch nicht offiziell bestätigten Informationen zudem eine begrenzte Zwangsabgabe auf Bankeinlagen vor, um die noch fehlende Summe von einer Milliarde Euro zu erreichen. Allerdings sollen nach Medienberichten nur Guthaben über 100 000 Euro belastet werden. Wie solch ein Fonds funktionieren soll, verstehe ich nicht. Nikosia (dpa) - Russland wird Zypern nicht mit einem weiteren Kredit unterstützen. Dies sagte der zyprische Finanzminister Michalis Sarris im zyprischen Fernsehen.«Sie können uns nicht mit einem Kredit helfen, weil unsere Schulden wachsen würden», sagte Sarris. Jetzt sei Hilfe seitens der Unternehmer nötig. Darüber werde er am Abend in Moskau mit russischen Ministern reden, sagt Sarris weiter. Quelle: http://newsticker.su...list/id/1431315 Das ist banal, denn verschenken können die nichts. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Karl Napf März 21, 2013 Zyperns Erdgasvorräte werden auf 600 Milliarden Euro geschätzt. Wieso kann man davon nicht einfach mal 5% davon an Russland vorweg verkaufen? Meinetwegen mit einem Discount von 25%, damit es sich auch für Russland lohnt. Dann wäre Zypern schuldenfrei. Venezuela praktiziert mit China schon seit längerer Zeit etwas sehr Ähnliches. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
BenGunn März 21, 2013 Zyperns Erdgasvorräte werden auf 600 Milliarden Euro geschätzt. Sollte an der Meldung irgendetwas dran sein und GR-CY auch nur 1/6 der Rechte an den Vorkommen zustehen, sind wir alle vera..... worden. Die Moderatoren könnten dann diesen Thread schliessen. - Letztlich wird es ein Propaganda-Artikel zur Beruhigung des Stammtischs und zur Akzeptanz der Hilfe sein. Alles 'Demokratie' oder was? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Torman März 21, 2013 Zyperns Erdgasvorräte werden auf 600 Milliarden Euro geschätzt. Wieso kann man davon nicht einfach mal 5% davon an Russland vorweg verkaufen? Meinetwegen mit einem Discount von 25%, damit es sich auch für Russland lohnt. Dann wäre Zypern schuldenfrei. Weil der Umfang der Vorräte keineswegs gesichert ist ebenso wie ihre Förderung. Für eine Schätzung der RBS legt keiner Geld auf den Tisch. Die hätten sich nicht das erste Mal verschätzt. Die Vorkommen liegen in jedem Fall sehr tief unter dem Meeresboden, so dass schon die reinen Förderkosten recht hoch wären. Das Gas müsste exportiert werden, wofür entweder eine Pipeline in die Türkei gebraucht wird oder ein Flüssiggasterminal. Die Türkeipipeline ist politisch schwierig und würde die Türken in die Position versetzen einen erheblichen Teil der Erlöse nach Nordzypern zu leiten. So ein Flüssiggasterminal kosten wohl an die 10 Mrd. USD. Solche Investitionen macht man erst, wenn man sicher ist, dass die Vorkommen das rechtfertigen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Archimedes März 21, 2013 Ich denke die elegante Lösung wäre ein Tausch von 16,5% der Einlagen in 20-jährige Cyprus Zerobonds zum vollen Nominalwert gewesen. Sofern die Banken im Staatsbesitz bleiben und wieder erfolgreich sind, könnte deren Erträge die Bedienung sicher stellen. Der Unsinn mit den "nicht über 100% Staatsschulden" war schon in Griechenland kontraproduktiv. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
murks86 März 21, 2013 Wie soll denn dieser Fonds die Forderungen des IWF erfüllen? Keine weiteren Schulden, da sonst die Schuldentragfähigkeit nicht mehr gewährleistet ist. Die Schulden würden beim Verkauf von Staatsanleihen aber doch sehr wohl steigen... Wenn der IWF aussteigt, bin ich mal sehr gespannt, wie die EU dann dennoch ein Hilfspaket rechtfertigen will... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Superhirn März 21, 2013 Darf ich mal alle an einen gewissen Herrn erinnern, der es tatsächlich geschafft hat durch Vorspiegelung falscher Tatsachen und Luftschlösser ( z.B, einen Steuerbescheid in dem ihm eine Steuerschuld von 100 Mio bescheinigt wurde und mit angeblichen riesigen Erbschaften an die er angeblich leider nicht herankommt ) zunächst alle möglichen Leute abzuzocken und zu vertrösten. Die gleiche Nummer läuft jetzt mit den angeblich riesigen Erdgasvorkommen, über die jetzt medienwirksam gesprochen wird. Die Presse schreibt das auch schön voneinander ab. Zypern will doch nur eines. Keinesfalls Vermögenswerte den Gläubigern geben, sondern die Werte bei sich belassen und den anderen Papiere geben, die dann zu irgendetwas berechtigen sollen. Die Schmarotzer des bisherigen Systems haben noch nicht einmal ansatzweise verstanden, dass die Zeit des schmarotzens auf Kosten der anderen zu Ende geht. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Karl Napf März 21, 2013 Zyperns Erdgasvorräte werden auf 600 Milliarden Euro geschätzt. Wieso kann man davon nicht einfach mal 5% davon an Russland vorweg verkaufen? Meinetwegen mit einem Discount von 25%, damit es sich auch für Russland lohnt. Dann wäre Zypern schuldenfrei. Weil der Umfang der Vorräte keineswegs gesichert ist ebenso wie ihre Förderung. Für eine Schätzung der RBS legt keiner Geld auf den Tisch. Die hätten sich nicht das erste Mal verschätzt. In diesem Fall wäre aber selbst ein Schätzfehler von 1000% immer noch akzeptabel. Zypern könnte selbst 50% seiner Erdgasreserven aufgeben, wenn es dadurch schuldenfrei würde und zusätzlich sein Geschäftsmodell gerettet hätte. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Akaman März 21, 2013 Zypern könnte selbst 50% seiner Erdgasreserven aufgeben, wenn es dadurch schuldenfrei würde und zusätzlich sein Geschäftsmodell gerettet hätte. Das Geschäftsmodell ist wohl kaum rettbar. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Karl Napf März 21, 2013 · bearbeitet März 21, 2013 von Karl Napf Das Geschäftsmodell ist wohl kaum rettbar. Wenn Zypern sich direkt mit Russland einigt, dann schon. Russland will das Geschäftsmodell doch auch behalten. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Superhirn März 21, 2013 · bearbeitet März 21, 2013 von Superhirn Das Geschäftsmodell ist wohl kaum rettbar. Wenn Zypern sich direkt mit Russland einigt, dann schon. Russland will das Geschäftsmodell doch auch behalten. Aber die EU nicht, Schäuble erst recht nicht. Die Reaktionen in Berlin sind auch durchwegs negativ. Es wird immer besser: Geheime Telefonkonferenz Euro-Zone bereitet sich auf Zypern-Kollaps vor und dieser Satz ist wirklich wunderschön: Da das Parlament auf Zypern zu emotional sei für jegliche Entscheidung, müsse die Regierung womöglich ohne Rückhalt der Volksvertretung handeln. Das ist doch wahre Demokratie, handeln gegen das Parlament. Dieser Satz könnte von Merkel stammen, oder hat Sie ihn am Ende gesagt? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Akaman März 21, 2013 Das Geschäftsmodell ist wohl kaum rettbar. Wenn Zypern sich direkt mit Russland einigt, dann schon. Russland will das Geschäftsmodell doch auch behalten. Wir werden es sehen. Meine Kristallkugel muss zwar dringend in die Waschanlage, zwinkert mir aber zu, dass es so nicht gehen wird. Übrigens finde ich es sehr mutig, wie einige hier mitspielen. Ich bin es zwar gewohnt, nach Spielregeln zu spielen, die ich nicht selbst gemacht habe (wie jeder, der am Wochenende mal bolzt und nicht jedes Mal wieder die Regeln einzeln neu verhandelt). Das Spiel, um das es hier geht, folgt aber einer anderen Logik: hier bestimmt jemand anders, wann welche Regeln in welcher Weise abgeändert werden. Und man weiss nicht einmal, wer nach welcher Logik was wie abändern wird. Erfahrungsgemäss geht das ja auch gerne mal rückwirkend. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Maikel März 21, 2013 Wie wäre es denn, wenn die EU das Gasvorkommen als Sicherheit akzeptiert? Und sei es nur, um den russischen Einfluß zu verhindern. Und dann einen anderen Weg findet, Zyperns Banken zurechtzustutzen? Das muß ja nicht in so einem Hau-Ruck-Verfahen geschehen. Wobei vermutlich schon der jetzige Warnschuß dafür ausreicht; das Kapital wird jetzt eh fliehen. Außerdem sollte man einem Land, daß auf Gasvorräten in dieser Größenordnung sitzt, auch eine höhere Schuldenquote zugestehen; es muß ja schließlich erstmal investiert werden, bevor geerntet wird. Oder sind Schäuble &Co schon so von der deutschen Energiewende eingenommen/geblendet, daß sie das Gas gar nicht mehr als Wert ansehen? Gruß, Michael Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Akaman März 21, 2013 · bearbeitet März 21, 2013 von Akaman Zypern setzt alles auf den Wunderfonds Wie der Fonds genau funktionieren soll, ist allerdings noch unklar. Ebenso wie die Antwort auf die Frage, ob so genügend Geld zusammenkommen wird, um die 5,8 Milliarden Euro große Lücke im Rettungspaket zu stopfen. Nach Angaben zyprischer Politiker ist die ursprünglich geplante Zwangsabgabe für Sparguthaben mittlerweile vom Tisch. Als ich diesen Artikel verlinkt habe, war übrigens ein Foto obendrüber mit einer jungen Frau, die ein Plakat hielt mit der Aufschrift: "If they don't let us us dream we don't let them sleep". Schöne Lyrik, das gebe ich neidlos zu. Ähnlich "schön" wie ein Graffiti, das lange in HH-Ottensen zu sehen war: "Nichts am Tod der Zikade / verrät, wie nah sie dem Tode". Das ist schon sehr, sehr lange her und ich vermute, es hatte mit seinerzeit geplanten politischen Mordanschlägen zu tun. Auch ohne jede Textexegese traue ich mir die Aussage zu, dass wir so (damit meine ich Zypern, nicht Ottensen) nicht zu einem friedvolleren Europa kommen werden. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Maikel März 21, 2013 Die wohl charmanteste Lösung – vorgebracht von Mitu Gulati und Lee C. Buchheit – wäre die Schaffung von Einlagenzertifikaten in Kombination mit einer Streckung der Rückzahlungsfristen der zypriotischen Staatsanleihen um fünf Jahre. Bei den Einlagenzertifikaten würden sämtliche Einlagen über 100.000 Euro in zinstragende Berechtigungsscheine mit einer (wählbaren) Mindestlaufzeit von fünf oder zehn Jahren umgewandelt werden. Das Ziel dabei: die Abwanderung dieser Gelder und damit die drohende Insolvenz der betroffenen Banken zu verhindern. Diese Einlagenzertifikate könnten sogar frei handelbar sein, so dass Anleger ihr Exposure vermindern können, wenn sie einen Käufer finden. Interessante Idee, aus dem Handelsblatt Denn solange die Einlagen nicht abgezogen werden (können), sollte doch keine Gefahr für die zyprischen Banken bestehen. Wobei ich bei der Grenze von 100.000 Euro immer noch an den armen Tropf denken muß, der gerade letzte Woche seinen Bausparvertrag und sonstige Anlagen aufgelöst hatte, um damit diese Woche sein neues Haus zu bezahlen. Der hatte dann ggf. Freitag auch zufälligerweise gerade über 100.000 Euro auf seinem Giro. Gruß, Michael Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Superhirn März 21, 2013 Die wohl charmanteste Lösung – vorgebracht von Mitu Gulati und Lee C. Buchheit – wäre die Schaffung von Einlagenzertifikaten in Kombination mit einer Streckung der Rückzahlungsfristen der zypriotischen Staatsanleihen um fünf Jahre. Bei den Einlagenzertifikaten würden sämtliche Einlagen über 100.000 Euro in zinstragende Berechtigungsscheine mit einer (wählbaren) Mindestlaufzeit von fünf oder zehn Jahren umgewandelt werden. Das Ziel dabei: die Abwanderung dieser Gelder und damit die drohende Insolvenz der betroffenen Banken zu verhindern. Diese Einlagenzertifikate könnten sogar frei handelbar sein, so dass Anleger ihr Exposure vermindern können, wenn sie einen Käufer finden. Interessante Idee, aus dem Handelsblatt Denn solange die Einlagen nicht abgezogen werden (können), sollte doch keine Gefahr für die zyprischen Banken bestehen. Wobei ich bei der Grenze von 100.000 Euro immer noch an den armen Tropf denken muß, der gerade letzte Woche seinen Bausparvertrag und sonstige Anlagen aufgelöst hatte, um damit diese Woche sein neues Haus zu bezahlen. Der hatte dann ggf. Freitag auch zufälligerweise gerade über 100.000 Euro auf seinem Giro. Gruß, Michael Denn solange die Einlagen nicht abgezogen werden (können), sollte doch keine Gefahr für die zyprischen Banken bestehen. ???? Kann d a s ernst gemeint sein .... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag