Zinsjäger Juni 2, 2011 Hallo! Ich überlege zur Zeit, ob es nicht evtl. sinnvoll wäre einen Einmalbetrag in der Größenordnung von 30k in eine Rentenversicherung einzuzahlen um eine gewisse monatliche Zusatzrente zu sichern. Ich bin 24 Jahre alt und tendiere prinzipiell schon dazu mal eine Wohnung zu kaufen. Auf der anderen Seite sparen andere ihr Leben lang 100 oder so monatlich in eine Rentenversicherung und ich hätte diesen langwierigen Prozess schon in jungen Jahren abgeschlossen. 30k zu 3% und das 40 Jahre lang: 97.861 Endwert Otto Normalo zahlt 100 monatlich und das 40 Jahre lang (ebenfalls 3% p.a.): Endwert 91.951 Das fehlende Geld würde mir jetzt nicht weh tun, ich müsste nur dann bei dem Erwerb einer Immobilie mehr FK aufnehmen. Vorteilhaft bei Anlage in eine Rentenversicherung per Einmalzahlung ist auf jedenfall, dass das Geld einigermaßen sinnvoll angelegt ist und ich nicht in Versuchung gerate das Geld für Blödsinn rauszuhauen und im Porsche rumfahre. Was meint ihr dazu? Ich gehe zwar davon aus dass das jetzige Wirtschafts- und Geldsystem keinen Bestand hat und eine Rentenversicherung dann nicht die nötige Flexibilität mitbringt in Krisensituationen zu reagieren. Auf der anderen Seite würde ich wohl nicht die nötigen/richtigen Schritte in einem Crash vornehmen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Akaman Juni 2, 2011 Was meint ihr dazu? Ich würde es nicht machen. Investitionen mit einem festen Zeithorizont von 40 Jahren sind imho für eine Privatperson weitgehend sinnbefreit. Rückblickend kann ich sagen, dass ich in keiner Phase meines Lebens sinnvollerweise 30k für 40 Jahre hätte festlegen sollen - es wäre immer eine schlechte Entscheidung gewesen (wenn auch jeweils aus durchaus unterschiedlichen Gründen). Und schon gar nicht für 3%. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
mcxreflex Juni 2, 2011 Ich fände es sinnvoller das Geld für den Kauf einer Wohnung einzusetzen. Da du im Falle der Versicherung mehr FK für die Wohnung benötigst und dieses wohl kaum unter 3% zu haben ist, machst du so ein schlechteres Geschäft. Das Geld, dass der Kredit aufrisst kannst ebenfalls in die Rentenversicherung investieren. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
obx Juni 2, 2011 Hallo, grundsätzlich sind Deine Überlegungen richtig. Bedenken musst Du aber wirklich, dass wir in einer absoluten Niedrigzinsphase stecken, also festlegen dürfte auf jeden Fall ausscheiden. Eine Rentenversicherung wiederum, die in Form von schwankenden Verzinsungen, also einem aktiven Management ausgestattet ist, birgt aber auch Risiken. Anlagen gehen u.a. zu weiten Teilen in Anleihen, und wir wissen nicht, wie sich der Anleihemarkt aufgrund der hohen Verschuldungswelle entwickeln wird. Schon gar nicht wissen wir, ob die Anlageklasse Anleihen insgesamt nicht an irgendeinem Punkt, wo große Schuldenstaaten wie die USA, Deutschland oder Japan insgesamt leiden wird. Aus diesem Grunde scheiden bei mir schon die klassischen Renten- und Lebensversicherungen (höherer Anleiheanteil) und Deine Festverzinsung in einer Niedrigzinsphase definitiv zum jetzigen Zeitpunkt aus. Insbesondere weil es 40 Jahre sind! Du solltest also die Stimmen hier wahrnehmen und Dein Geld lieber selbst anlegen. Und zwar entweder mit großen und sicheren Anleihefonds, gepaart mit Festgeldern verschiedener Laufzeiten, und/ oder mit Sachwerten wie Aktienfonds beigemischt. Bei 40 Jahren Laufzeit dürfte eine Investition in Sachwerte die beste Lösung sein. Jedenfalls bewahrst Du Dir so die Flexibilität, die Du brauchst. Zu Deiner Mietwohnung: Da Du ja so ein Planer zu sein scheinst gucke Dir doch vorher an, ob Kauf für Dich grundsätzlich überhaupt in Frage kommt, oder ob Du nach reiflicher Überlegung zunächst zur Miete tendierst. Hier hat sich ein gewisses Lagerdenken gebildet, ob Kauf oder doch Miete das bessere ist. Ich glaub hier gibt es einen langen Thread über ein Buch von Kommer zu Kauf oder Miete Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Zinsjäger Juni 2, 2011 · bearbeitet Juni 2, 2011 von Zinsjäger Die 3% habe ich einfach mal so in den Raum geworfen mit dem Hintergrund, dass die mittlerweile alle relativ hoch verschuldeten Staaten ein großes Interesse haben, dass die Leitzinsen niedrig bleiben. Wie hoch die Überschüsse bei einer RV letztlich dann ausfallen... Phasen von Zinsen nach Inflation für sichere Anlagen von 4 %, wie wir sie in DE hatten wird es wohl nicht mehr so schnell geben. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
obx Juni 2, 2011 Die 3% habe ich einfach mal so in den Raum geworfen mit dem Hintergrund, dass die mittlerweile alle relativ hoch verschuldeten Staaten ein großes Interesse haben, dass die Leitzinsen niedrig bleiben. Wie hoch die Überschüsse bei einer RV letztlich dann ausfallen... Phasen von Zinsen nach Inflation für sichere Anlagen von 4 %, wie wir sie in DE hatten wird es wohl nicht mehr so schnell geben. Also ne sichere Wette ist das für mich nicht. Jedenfalls nicht für die nächsten 40 Jahre, als das ich jetzt bei Festgeld zugreifen müsste. GB war nach dem Krieg höher verschuldet als jetzt. Es ist nicht so, als könne man Schulden nicht abbauen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Zinsjäger Juni 2, 2011 Ich habe mich da evtl. nicht ganz klar ausgedrückt. Aber Festgeld kommt nicht in Frage, sondern eine klassische Rentenversicherung wo die Überschüsse variabel sind usw.. Gute Versicherer wie die Debeka haben es soweit ich weiss immer geschafft nennenswerte Realrenditen zu erwirtschaften bzw. auszuweisen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
polydeikes Juni 2, 2011 · bearbeitet Juni 2, 2011 von polydeikes Naja. Das einzige wirkliche Argument für einen jungen Menschen wäre aus meiner Sicht, die heutige Sterbetafel festzuschreiben. Hier gilt es aber die Bedingungen der gewählten Policen genau zu prüfen und es kommt eigentlich nur volldynamische Verrentung in Betracht. Die Problematik Niedrigzinsphase sehe ich als solche nicht. Die Versicherer investieren zwar festverzinslich, aber das ist nicht mit festverzinslich im Sinne von Festgeld zu vergleichen. Sprich es wird in Schuldverschreibungen von Staaten und Unternehmen vorrangig investiert. Steigen also die Zinsen, steigen tendentiell auch die Ergebnisse der Versicherer. Bedenklich finde ich aber die allgemeine Lage der Lebensversicherer (priv. RV ist auch nur eine modifizierte RV). Die Nachfrage nach Kapitalversicherungen, insbesondere Lebensversicherungen sinkt und wird mit sinkendem "Garantiezins" noch weiter verwässern. Die ersten haben sich aus dem Geschäft ja bereits zurückgezogen. Will ich wirklich über so lange Zeit mein Geld aus der Hand geben und muss es unbedingt eine Versicherung sein. Ich für meinen Teil denke, dass mit ein wenig Kapital grundsätzlich selbst immer und alle Male die gleichen Renditen erzielen kann, wie es die Versicherer tun. Mit seinem eigenen Geld kann man wohl auch eher im Falle eines Falles reagieren, als das Versicherer können. Es sind immerhin Jahrzehnte, bis dahin kanns schon lange neue Währungen, neue Wirtschaftskrisen etc. pp. geben ... für mich wäre das nichts. :- Auf gar keinen Fall würde ich Geld einer Versicherung geben, wenn ich mich dafür gleichzeitig verschulden muss. Das geht in die Richtung mehr FK für Immokauf ... wäre ein absolutes NoGo für mich. edit - Ach noch was: Die Regierung "plant" ja die steuerlichen Privilegien der Kapitalversicherungen zu kippen. Evtl. gibt es ja in 2-3 Jahren "innovativere" oder allgemein attraktivere Produkt als heute ... das ist aber nur ein Blick in die Glaskugel ... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Ramstein Juni 2, 2011 Naja. Das einzige wirkliche Argument für einen jungen Menschen wäre aus meiner Sicht, die heutige Sterbetafel festzuschreiben. Hier gilt es aber die Bedingungen der gewählten Policen genau zu prüfen und es kommt eigentlich nur volldynamische Verrentung in Betracht. Genauer gesagt: die nach dem Urteil des EUGH nur noch bis Ende 2012(?) erlaubte geschlechtsspezifische Anwendung der Sterbetafel mit Vorteilen für Männer auszunutzen. Zu günstigen Versicherungen siehe diesen Artikel der FAZ. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
supertobs Juni 3, 2011 Betrachte doch lieber die Wohnung als Teil Deiner Altersvorsorge und konzentriere Dich auf diese Finanzierung. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
CycleMike59 Juni 6, 2011 · bearbeitet November 5, 2017 von CycleMike59 Am 2.6.2011 um 20:21 schrieb Zinsjäger: Hallo! Das fehlende Geld würde mir jetzt nicht weh tun, ich müsste nur dann bei dem Erwerb einer Immobilie mehr FK aufnehmen. Vorteilhaft bei Anlage in eine Rentenversicherung per Einmalzahlung ist auf jedenfall, dass das Geld einigermaßen sinnvoll angelegt ist und ich nicht in Versuchung gerate das Geld für Blödsinn rauszuhauen und im Porsche rumfahre. . Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag