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unentschieden

Inflation bei der BU

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unentschieden
· bearbeitet von unentschieden

Hallo,

 

mich würde interessieren, ob jemand von euch einen Plan hat, wie man bei einer BU-Versicherung am besten das Inflationsrisiko absichert.

Mich wundert es sehr, dass darüber kaum etwas zu lesen ist, während das Hauptthema der Höhe der BU ständig behandelt wird. Dabei muss man sich überlegen, dass bei einer durchschnittlichen Inflation von 2% nach 30 Jahren nur noch 55% der ursprünglichen Rente übrig bleiben, bei durchschn. 3 % sogar nur noch 41% !!!!

 

Zur Auswahl stehen nach meinem Kenntnissstand folgende Möglichkeiten:

a) möglichst hohe BU-Rente zu Beginn absichern, sodass man in den letzten 5-10 Jahren die eigentlich benötigte Summe erreicht

B) Nachversicherungsgarantie nutzen, um regelmäßig oder aber so schnell wie möglich die BU-Rente hochzuschrauben, damit in den letzten 5-10 Jahren die benötigte Summe erreicht wird.

c) Dynamik einbauen

  1. Beitragsdynamik 3-5% wobei die Rente NICHT im gleichen Maß steigt, sondern immer weniger je älter man wird (wo steht das eigentlich genau??)
  2. Rentendynamik 1-2% wobei die Beiträge dafür nicht etwa gleich steigen sondern immer mehr je älter man wird (wo steht das eigentlich genau???)
  3. Auslassen einzelner Dynamikschritte (halte ich für absoluten Quatsch)

(d) Dynamik im Leistungsfall garantieren lassen.)

e) technische 1jährige / Studententarife, die am Anfang günstiger, am Ende teurer sind. Angeblich soll man dann später noch in den Normaltarif wechseln können (wäre irgendwie cheaten oder???)

 

von a nach c gestaffelt stockt man also die Beiträge und Renten in immer kleineren Schritten und längerfristig / später auf. Da das jeweils wie eine neue Versicherung zu jeweils immer älteren Altern gehandhabt wird, solte es eigentlich günstiger sein, möglichst viel möglichst früh zu zahlen, so man das denn kann - sehe ich das richtig?

 

Auf der andren Seite könnte man argumentieren, dass man inflationsbereinigt später weniger zahlen muss als jetzt und daher Erhöhungen später besser sein könnten.

Außerdem stellt sich die Frage, ob man ab einem gewissen Alter sowieso wieder weniger Rente braucht, bsp. durch Ersparnisse o.ä. (Kinder aus dem Haus oder Lottogewinn ;))

 

Ich habe mal einen Versuch unternommen, ein paar Dinge mit Excel durchzurechnen, meine Ergebnisse sind bisher die folgenden:

Ich habe anhand der "technisch 1jährigen" nachgerechnet, also einer ständig im Beitrag steigenden BU. Erst günstiger, dann teurer als normal.

 

Bei 2% Inflation ist die technisch 1jährige innerhalb 45 Jahren insgesamt 31% teurer (im Vgl zu 62% wenn man die Inflation NICHT berücksichtigt.)

Bei 3% Inflation ist sie sogar nur noch 17% teurer. Rechnet man nun noch den Zinsvorteil, der sich durch Anlage des in den ersten ca. 20 Jahren ersparten Geldes dazu (und zieht das danach mehr anfallende wieder ab), könnte es schnell günstiger werden als der Normaltarif denke ich.

 

Ansonsten kam ich bisher noch nicht weiter, weil ich nirgendwo Informationen über die Auswirkungen einer Dynamik nachlesen kann. Wie verändern sich da denn die Beiträge und / oder Renten?!

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Schinzilord

Ich hab die Nachversicherungsgarantie ohne Gesundheitsprüfung (wobei das ja nur bis 2500 geht und nur max. 500 pro Nachversicherungstermin) und eine (Beitrags-)Dynamik von 5%.

Manche BU Versicherungen haben auch den Höchstbeitrag gedeckelt auf 2500 (Generali glaub ich) im Standardtarif. Die meisten BUs haben eine Grenze 90% vom Netto per Nachweis drinnen (oder 40% Brutto).

Da hat man natürlich die A****karte gezogen, wenn man 45 ist, Inflation liegt bei 6% und seine BU ist bei 2500 absolut gedeckelt. Das kann man sich eigentlich gleich sparen.

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unentschieden

naja, dass die Inflation dauerhaft bei 6% liegen wird (im Schnitt über mehrere Jahre) glaube ich jetzt nicht - falls doch hat man aber wohl sowieso andere Probleme als die BU ;)

 

Hast du dir vorher ausgerechnet, ob sich die Dynamik denn lohnt?

Nicht nur, dass bei jedem Dynamisierungsschritt das neue Risiko anhand des Alters mit einfließt, sondern jedesmal wird im Prinzip auch die Abschlußgebühr fällig. Das sind bei der Versicherung, bei der ich nachgesehen habe, 4% - insgesamt müssten das dann allerdings nur 0,2% sein, wenn ich richtig denke.

Jedenfalls ist es nicht so, dass man bei einem 5% Schritt auch 5% mehr Rente bekommt, sondern nur x % (0 < x < 5%), je älter desto näher ist x bei 0. Leider steht weder in den AVB etwas darüber noch sonst irgendwo, es heißt nur, dass es entsprechend des Risikos neu berechnet wird. Ob man nun also 4,98% oder am Ende nur noch 0,1% mehr Rente kriegt und dafür jedes Jahr 5% mehr zahlt, weiß man nicht - oder?

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unentschieden

Ich habe mal versucht, es so halbwegs auszurechnen.

 

Vorausgesetzt:

- Beitragssteigerungen je nach Alter für Dynamik verwendet.

- Abschlußkosten oder sonstige Kosten, die für die Dynamik noch mit einfließen NICHT berücksichtigt, da ich nich weiß, wie hoch die sind

- Leistungsdynamik mit 2% höherer Rente jedes Jahr. Leider findet man nirgendwo eine Info, wie sehr die Beiträge gleichzeitig steigen, daher hab ich von den Beiträgen für 1000 je nach Alter auf die weitaus kleineren Dynamikbeiträge runtergerechnet. KA, ob das das so sinnvoll ist (Kommentare?)

- Inflation mit 2% durchschnittlich eingerechnet

- möglichst nach 10 Jahren 2000 Rente als Beispiel

 

Das Ergebnis fällt nicht so aus, wie erwartet, mit Dynamik ist es am günstigsten. Ich bin davon ausgegangen, dass es teurer wird.

Allerdings müsste ich die Rechnung erstmal noch so anpassen, dass die Dynamik bis zum Ende die Inflation ausgleicht, während bei den Rechnungen ohne Dynamik die Rente im letzten Jahr noch die Zielrente sein müsste.

 

Ein ziemliches Gewurschtel, ich würde sogar sagen Spekulation :(

BU.xlsx

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Schinzilord

Naja, ich sehe ja die Dynamik als zusätzliche Möglichkeit, meine BU mit meinem (hoffentlich) wachsenden Einkommen mitwachsen zu lassen. Die Einmalereignisse ohne Gesundheitsprüfung etc. gehen ja nur bis 2500, das ist ja nix.

Da bleibt mir gar nix anders übrig, als in den sauren Apfel zu beißen, dass meine BU nicht auch um die Dynamik mitwächst.

 

Man kann sie ja ohne Probleme 2mal in Folge aussetzen, oder aber komplett widersprechen. Könnte man ja auch machen, wenn einem die BU irgendwann hoch genug erscheint, wir ein deflationäres Szenario haben etc.

Jedenfalls bin ich froh, sie mit 5% Dynamik zu haben -> max. Flexibilität

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unentschieden

Hey,

von "mitwachsen" kann eigentlich keine Rede sein, denn von den 5% Dynamik (Beitragsdynamik vermute ich jetzt mal) wird je älter man wird, umso weniger in der Rente ankommen. Ich denke maximal 3%, minimal 0,1% so mit 65 dann, denn jedes Jahr fallen ja Abschlußkosten an und wird v.a. das Alter und damit das neue Risiko mit eingerechnet.

 

Kostet der Abschluß mit Dynamik eigentlich mehr?

Und was mich besonders interessieren würde: Bekommst du jährlich eine Übersicht, um wieviel deine Rente tatsächlich gestiegen ist durch den Dynamikschritt? Wenn ja, wieviel ist das bei dir und wird es von Jahr zu Jahr weniger?

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sgcada
· bearbeitet von sgcada

Und was mich besonders interessieren würde: Bekommst du jährlich eine Übersicht, um wieviel deine Rente tatsächlich gestiegen ist durch den Dynamikschritt? Wenn ja, wieviel ist das bei dir und wird es von Jahr zu Jahr weniger?

Bei der Alten Leipziger bekommst Du immer einen Nachtrag zum Versicherungsschein, aus dem hervorgeht, um welchen absoluten Betrag die BU-Rente steigt.

 

Wenn ja, wieviel ist das bei dir und wird es von Jahr zu Jahr weniger?

Hier mal ein paar Zahlen aus der Praxis:

Entwicklung Dynamik
Alter* Beitragsdynamik brutto Beitragsdynamik netto Erhöhung BU-Rente
28 5,00 % 4,99 % 5,10 %
30 5,00 % -10,76 % 4,85 %
31 5,00 % 4,99 % 4,73 %
32 5,00 % 4,99 % 4,61 %

* Rechnungsmäßiges Alter bei Beitragsdynamik

Wie man sieht fällt die Erhöhung der BU-Rente von Jahr zu Jahr geringer aus.

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Schinzilord

Das Gute daran:

Wenn man mal mitte 50 ist und schon genug gespart hat (also Humankapital klein im Vergleich zum Sparguthaben ist), kann man ja ohne Probleme die Beitragsdynamik komplett aussetzen. Eben auch genau dann, wenn die Erhöhung der BU-Rente nur noch mickrig ist.

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unentschieden

@sgcada:

Danke für die Auflistung. Erstaunlich, dass da zu Beginn doch kaum etwas in Abschlußkosten oder Risikoerhöhung fließt. Insbesondere die 5,10% Leistungssteigerung bei nur 5% mehr Beitrag ist interessant :blink:

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sgcada

@sgcada:

Danke für die Auflistung. Erstaunlich, dass da zu Beginn doch kaum etwas in Abschlußkosten oder Risikoerhöhung fließt. Insbesondere die 5,10% Leistungssteigerung bei nur 5% mehr Beitrag ist interessant :blink:

Gerne.

 

Die 5,10% Leistungssteigerung finde ich auch interessant bis ungewöhnlich. Hab's aber extra zweimal nachgerechnet und kontrolliert.

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unentschieden

meine Schlußfolgerung ist demnach, man sollte mindestens das erste Jahr Dynamik mitnehmen :lol:

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sgcada
· bearbeitet von sgcada

meine Schlußfolgerung ist demnach, man sollte mindestens das erste Jahr Dynamik mitnehmen :lol:

 

Das habe ich mir auch gedacht. Aber ganz so einfach ist es dann doch nicht, wie meine Berechnungen bei den beiden Erhöhungen im Rahmen der Nachversicherungsgarantie zeigen. :blink:

 

Entwicklung Dynamik (betrifft Teilversicherungsschein 2 aus Nachversicherungsgarantie)
Alter* Beitragsdynamik brutto Beitragsdynamik netto Erhöhung BU-Rente
29 5,00 % 4,96 % 5,41 %
30 5,00 % -10,76 % 5,26 %
31 5,00 % 4,99 % 5,12 %

* Rechnungsmäßiges Alter bei Beitragsdynamik

 

Entwicklung Dynamik (betrifft Teilversicherungsschein 3 aus Nachversicherungsgarantie)
Alter* Beitragsdynamik brutto Beitragsdynamik netto Erhöhung BU-Rente
32 5,00 % 4,96 % 5,36 %

* Rechnungsmäßiges Alter bei Beitragsdynamik

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unentschieden

Nanu? Kannst du nochmal erklären, was man in den 3 Tabellen jetzt jeweils sieht? Du schreibst zwar Nachversicherung, aber es geht ja dennoch um 5% Dynamik :unsure:

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sgcada
· bearbeitet von sgcada

Nanu? Kannst du nochmal erklären, was man in den 3 Tabellen jetzt jeweils sieht? Du schreibst zwar Nachversicherung, aber es geht ja dennoch um 5% Dynamik :unsure:

Oje, ich habe mir fast gedacht, dass es mit den drei Tabellen zu Verwirrungen kommen kann... :(

 

Die erste Tabelle zeigt den Hauptversicherungsschein meiner BU-Vesicherung. Bei dieser Versicherung wurde eine Beitragsdynamik in Höhe von 5 % vereinbart. Tabelle 1 zeigt die jeweiligen in Anspruch genommenen Dynamikschritte für die Hauptversicherung.

 

Im Rahmen der Nachversicherungsgarantie habe ich zweimal von meinem Recht zur Erhöhung der BU-Rente ohne erneute Gesundheitsprüfung Gebrauch gemacht. Hierüber wurde jeweils ein neuer Versicherungsschein ausgefertigt. Bei beiden Nachversicherungen wurde jeweils eine Beitragsdynamik in Höhe von 5 % vereinbart. Diese wurde auch tlw. in Anspruch genommen.

 

Tabelle 2 zeigt also die in Anspruch genommenen Dynamikschritte für die erste Nachversicherung und Tabelle 3 zeigt die für die zweite Nachversicherung in Anspruch genommenen Dynamikschritte auf.

 

Alles klar?

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unentschieden

Ah! Jetzt verstehe ich. Ich wußte nicht, dass man auf die Nachversicherungen erneut eine Dynamik vereinbaren kann.

 

Ich kann mir diese Rentendynamik einfach nicht erklären. Könnte es vielleicht mit der Unterscheidung zwischen Brutto- und Nettobeiträgen zu tun haben? Bsp. dass die 5% auf die Bruttobeiträge gerechnet werden? Dann wären es zwar noch 5% (von denen) aber bezogen auf die Nettobeiträge eben mehr. Sonst kann das ja irgendwie nicht aufgehen für die AL :lol:

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sgcada

Ja, bei der AL kannst Du auch bei den Nachversicherungen eine Dynamik vereinbaren. Macht ja auch Sinn, da sonst die nachversicherte Rente im Laufe der Zeit durch die Inflation aufgefressen wird. Wie andere Versicherungen das handhaben, weiß ich allerdings nicht.

 

Die Beitragsdynamik rechnet sich immer auf die Bruttobeiträge. Mit den Nettobeiträgen zu rechnen würde insofern keinen Sinn machen, als die Nettobeiträge von der Überschussbeteiligung abhängen und somit veränderlich sind. Ich gehe aber davon aus, dass die Nettobeiträge bei gleichbleibender Überschussbeteiligung prozentual genauso stark steigen wie die Bruttobeiträge.

 

Ich habe in den obigen Tabellen noch die Entwicklung der Nettobeiträge ergänzt. Durch höhere Überschüsse und einer Beteiligung an den Bewertungsreserven ist der Nettobeitrag in einzelnen Versicherungsjahren sogar deutlich gesunken. :lol:

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unentschieden

Hmm.. was genau meinst du mit "Beitragsdynamik netto"? Ich vermute, du rechnest hier die Steigerung im Vergleich zum letzten Jahr aus.

 

Also wenn die Dynamikschritte auf die Bruttobeiträge gerechnet werden, stimmt die Rechnung ja nicht mehr absolut, sondern nur noch relativ zum Vorjahr.

So würden dann die Zahlen auch wieder stimmen und der Versicherer nicht "draufzahlen".

 

Angenommen dein Bruttobeitrag im 1. Jahr beläuft sich auf 1500, der Nettobeitrag auf 1000

Im 2. Jahr - also mit 1 Jahr Dynamik - bedeutet dies bei 5%:

Bruttobeitrag: 1500 *1,05 = 1575 Nettobeitrag = 1000 + 75 = 1075, = 1000*1,075 (!) , also 1000 + 7,5% * 1000

 

Du zahlst also für 5% mehr Rente 7,5% mehr Nettobeiträge.

Dass nun die Nettobeiträge letztlich durch die Überschüsse niedriger sind, beeinflusst diese Rechnung m.E. nicht, im Gegenteil. Je niedriger der Nettobeitrag wird, desto größer die auf diesen Beitrag bezogene Dynamik wenn diese immer auf den Bruttobeitrag berechnet wird.

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sgcada

Wie Du richtig vermutest meine ich mit "Beitragsdynamik netto" die Steigerung des Nettobeitrags im Vergleich zum Vorjahr.

 

Deine Rechnung kann ich mathematisch zwar nachvollziehen, dass allerdings eine Erhöhung des Bruttobeitrags um 75 EUR zu einer Erhöhung des Nettobeitrags um den gleichen Betrag führt, bezweifele ich. Dies wurde nämlich im vorliegenden Beispiel bedeuten, dass die Differenz zwischen Brutto- und Nettobeitrag immer konstant bei 500 EUR bliebe, prozentual der Abstand aber immer geringer werden würde.

 

Ich glaube, dass die Rechnung anders funktioniert...

 

Bleiben wir mal bei Deinem Zahlenbeispiel:

Der Bruttobeitrag in Höhe von 1.500 EUR ist der maximale Beitrag, den ich für meine BU-Versicherung bezahlen muss (§163 VVG lassen wir mal außer acht).

 

Da Versicherungen risikoavers sind, gehen sie bei der Kalkulation ihrer Tarife vorsichtig vor und planen einen entsprechenden Risikopuffer ein. Tatsächlich weiß der Versicherer (z. B. aufgrund Anzahl und Höhe historischer Schadensfälle bzw. statistischer Auswertungen), dass das tatsächliche Risiko wesentlich niedriger ist. In unserem Beispielfall entspricht der faire Wert des Versicherungsrisikos dem Nettobeitrag in Höhe von 1.000 EUR. Der Versicherer hat also einen Risikopuffer in Höhe von 500 EUR bzw. 50% kalkuliert. (Oder anders ausgedrückt: Das eigentliche Risiko ist 33,33% niedriger als der Bruttobeitrag [ 1.000 EUR / 1.500 EUR - 1 ].)

 

Steigt nun der Bruttobeitrag aufgrund der Dynamik um 75 EUR (1.500 EUR x 5%), so hat der Versicherer natürlich auch bei der Erhöhung wieder vorsichtig kalkuliert, d. h. in der Beitragserhöhung von 75 EUR ist der o. g. Risikopuffer von 50% enthalten. Das eigentliche Risiko des Versicherers liegt aber 33,33% niedriger, so dass auch der Nettobeitrag 33,33% niedriger liegen sollte. Der Nettobeitrag dürfte daher lediglich um 50 EUR auf 1.050 EUR steigen.

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unentschieden

Interessante Rechnung. Macht in meinen Augen Sinn, was du da schreibst.:thumbsup:

Du weißt nicht zufällig den genauen Anteil der Überschussbeteiligung oder?Wird der vielleicht irgendwo ebenfalls extra ausgewiesen? DAS wäre der Schlüssel zur Lösung :)

 

Nach deiner Theorie ist eben leider diese Kuriosität der Rentenerhöhung um mehr als den Dynamikbetrag nicht zu erklären und in meinen Augen kann das irgendwie nicht stimmen. Man muss die Dynamik ja als kleine Nachversicherung ansehen. Gehen wir mal von einer Dynamik von 100% aus, das entspräche dann ungefähr dem Abschluß einer BU im 2. Jahr mit der doppelten Rente. die Beiträge sind dafür gemäß den Rechnern doppelt so hoch, zusätzlich kommt noch ein kleiner Aufschlag aufgrund des höheren Alters hinzu (bei Dynamik von 100% wäre dieser Aufschlag nur halb so groß). Würden sie so rechnen, wie es bei deiner Dynamik scheint, müssten die Beiträge etwas niedriger sein als das doppelte.

Diese -10% im 2. jahr sind auch eigenartig, wo es doch in den Jahren davor und danach nahezu exakt 5% Steigerung sind.:blink:

 

Leider finde ich nirgendwo im Netz weitere Infos zur Dynamik. Die einzige Info weit und breit steht in meinem schlauen Büchlein von der Verbraucherzentrale, dort schreiben sie, dass sich die Versicherer die Dynamik teuer bezahlen lassen, indem sie von 5% Beitragsdynamik nur 2-3% Rentendynamik verrechnen und bei 2% Rentendynamik 4-5 % Beitragsdynamik verlangen.

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sgcada

Interessante Rechnung. Macht in meinen Augen Sinn, was du da schreibst.:thumbsup:

Du weißt nicht zufällig den genauen Anteil der Überschussbeteiligung oder?Wird der vielleicht irgendwo ebenfalls extra ausgewiesen? DAS wäre der Schlüssel zur Lösung :)

Doch, weiß ich zufällig... :rolleyes:

 

Bei der Alten Leipziger findest Du die Überschussbeteiligung für das Jahr 2011 bspw. im Geschäftsbericht 2010. Ab Seite 107 findest Du die Überschussbeteiligungen für die selbstständige Berufsunfähigkeitsversicherung (BUZ ist irgendwo weiter vorne zu finden). In Abhängigkeit Deines Versicherungstarifs, des gewählten Systems der Überschussbeteiligung (die meisten dürften wohl Beitragsverrechnung haben) und Deiner Berufsgruppe kannst Du Deine prozentuale Überschussbeteiligung aus den nachfolgenden Tabellen herauslesen.

 

Und die Zahlen passen exakt für meine BU-Versicherung bei der Alten Leipziger.

 

Nach deiner Theorie ist eben leider diese Kuriosität der Rentenerhöhung um mehr als den Dynamikbetrag nicht zu erklären und in meinen Augen kann das irgendwie nicht stimmen. Man muss die Dynamik ja als kleine Nachversicherung ansehen. Gehen wir mal von einer Dynamik von 100% aus, das entspräche dann ungefähr dem Abschluß einer BU im 2. Jahr mit der doppelten Rente. die Beiträge sind dafür gemäß den Rechnern doppelt so hoch, zusätzlich kommt noch ein kleiner Aufschlag aufgrund des höheren Alters hinzu (bei Dynamik von 100% wäre dieser Aufschlag nur halb so groß). Würden sie so rechnen, wie es bei deiner Dynamik scheint, müssten die Beiträge etwas niedriger sein als das doppelte.

Ja, diese Kuriosität kann ich mir auch nicht erklären. Ich gehe aber davon aus, dass mit zunehmenem Alter die zusätzliche Rente immer geringer ausfallen wird und die Rentensteigerung deutlich unter 5% liegen wird. Nur so macht's Sinn...

 

Diese -10% im 2. jahr sind auch eigenartig, wo es doch in den Jahren davor und danach nahezu exakt 5% Steigerung sind.:blink:

Dies ist bedingt durch einen günstigeren Risikoverlauf. Die AL hat die höheren Überschüsse an ihre Kunden weitergegeben. Zudem meine ich mich zu erinnern, dass die Versicherer seit der Reform des VVG die Kunden auch stärker an den Bewertungsreserven beteiligen müssen (bin mir aber nicht ganz sicher, finde leider die alten Quellen nicht mehr).

 

Leider finde ich nirgendwo im Netz weitere Infos zur Dynamik. Die einzige Info weit und breit steht in meinem schlauen Büchlein von der Verbraucherzentrale, dort schreiben sie, dass sich die Versicherer die Dynamik teuer bezahlen lassen, indem sie von 5% Beitragsdynamik nur 2-3% Rentendynamik verrechnen und bei 2% Rentendynamik 4-5 % Beitragsdynamik verlangen.

So wird es im Laufe der Zeit sicherlich auch bei meiner Versicherung aussehen. Schließlich werde ich von Jahr zu Jahr älter. Und bei der Dynamik zählt immer das rechnungsmäßige Alter zum Zeitpunkt der Dynamikerhöhung.

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unentschieden

ah super, danke für den Link. Da werd ich mich morgen gleich mal durchrechnen. Etwas eigenartig finde ich schon, dass die Versicherer hier überhaupt keine Infos zu den Beiträgen der jährlichen "Miniversicherung" VOR dem Abschluß preisgibt.

 

Noch eine Frage: hast du vor dem Abschluß ausprobiert / durchgerechnet / rechnen lassen ob der Beitrag mit Dynamik teurer ist als ohne?

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sgcada
· bearbeitet von sgcada

Naja, bei jeder Dynamikerhöhung bekommst Du von der Alten Leipziger einen Nachtrag zum Versicherungsschein, aus dem dann die neuen Brutto- und Nettobeiträge sowie die neue versicherte BU-Rente hervorgehen. Diesem Nachtrag kannst Du innerhalb eines Monats widersprechen.

 

Vergleichszahlen, ob eine BU-Versicherung mit eingeschlossenem Dynamikrecht teurer ist als ohne, habe ich leider nicht. Für mich kam nur ein Vertrag mit Dynamikrecht in Frage. Ich will nicht ausschließen, dass sich die Versicherer die dem Kunden mit dem Dynamikrecht eingeräumte Flexibilität bezahlen lassen und der Vertrag geringfügig teurer ist als ohne Dynamikrecht.

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unentschieden

okay, in jedem Falle bedanke ich mich für die Infos, die du hier beigesteuert hast. Für mich macht nach diesen Infos eine Dynamik auch Sinn und wenn man den online-Rechnern Glauben schenken darf, sind die Beiträge mit und ohne gleich.

Man muss sich also nur jedes Jahr die Mühe machen, nachzurechnen, wieviel man nun für wieviel mehr Rente mehr bezahlt und wenn es zu teuer wird kündigen, find ich gut. :thumbsup:

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sgcada

Gern geschehen.

 

Kündige die Dynamik aber nur, wenn Du Dir sicher bist, diese zukünftig gar nicht mehr zu brauchen. Alternativ ist nämlich auch ein Widerspruch gegen den jeweiligen Dynamikschritt denkbar.

 

Mittlerweile läuft man bei der AL auch nicht mehr Gefahr, das Recht auf Dynamikerhöhungen mit dem dritten Widerspruch in Folge zu verlieren.

 

So hieß es früher noch wie folgt: Sollten Sie mehr als zweimal hintereinander von der Erhöhungsmöglichkeit keinen Gebrauch machen, erlischt Ihr Recht auf weitere Erhöhungen.

 

Diese kundenunfreundliche Regelung findet sich in den aktuellen Versicherungsbedingungen nicht mehr.

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unentschieden

ach, das ist ja toll! wußte ich gar nicht und kommt mir sehr entgegen, weil die AL mittlerweile der Versicherer meiner Wahl ist - ich hoffe es klappt :)

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