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MaXiMiLiAn6969

Vorsicht Zinswende!

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MaXiMiLiAn6969
Privatanleger müssen aufpassen. Die Zinsen werden steigen, und das verändert den gesamten Markt. Schon machen Hausbanken lukrativ klingende Angebote. Zweimal hinschauen ist Pflicht.

 

Solche Post hat man gerne: Profitieren Sie dauerhaft von bis zu 3,5 Prozent Zinsen jährlich, schreibt die Deutsche Bank an den Kunden. Einzige Bedingung: Man muss sein Geld zehn Jahre lang binden und das ist der Pferdefuß.

 

Profis wissen mehr

Vielerorts locken die Finanzinstitute nun mit Zinsversprechen, die man lange nicht gehört hat. Das ist Ausdruck der geänderten Marktwahrnehmung durch die Profis. Die gehen nämlich von steigenden Zinsen aus sonst würde sich beispielsweise die Deutsche Bank niemals darauf einlassen, für zehn Jahre 3,5 Prozent Zinsen zu versprechen.

 

Ganz schlaue Anleger könnten nun sagen: Die Profis haben unrecht, die Zinsen werden weiter sinken, weil die globalisierte Welt einen solchen Preisdruck auf die Waren erzeugt, dass Inflation und mithin hohe Zinsen kein Thema mehr sind. Dann nur zu!

 

Portfolio überprüfen

Andererseits erscheint es wagemutig gegen den allgemeinen Markttrend anrennen zu wollen und der lautet derzeit: Zinsen hoch, sowohl in den USA, als auch in Europa. Und selbst in Japan hat man die Deflationsepoche mittlerweile beendet.

 

Anleger sollten unter diesen neuen Vorzeichen ihr Portfolio überprüfen. Rentenfonds, die in langlaufende Anleihen investieren, müssen mit deutlichen Kursverlusten rechnen. Fonds mit Kurzläufern oder variabel verzinsten Anleihen sind da eine Alternative.

 

Neue Rahmenbedingungen für Aktien

Auch für Investitionen in Aktien ergeben sich neue Rahmenbedingungen (siehe Clickthrough "Tipps zur Zinswende"), weil die Refinanzierung der Unternehmen mit steigenden Zinsen problematischer wird, was besonders Wachstumstitel treffen kann.

 

Für Leute, die derzeit überlegen, eine Immobilie zu erwerben, kann der Rat nur lauten: Lieber jetzt den Kredit aufnehmen als später vorausgesetzt man hat ein gutes Objekt im Auge. Das Motto egal welche Immobilie gilt schon lange nicht mehr.

 

Abwarten hilft auch

Ansonsten gilt: Abwarten. Ruhig das Geld auf dem Tagesgeld-Konto liegen lassen. Keinesfalls eine lange Zinsbindung eingehen, denn schon morgen könnte es für die Einlage mehr geben als heute.

 

Quelle: http://boerse.ard.de

 

Ich könnte mir vorstellen, dass der vermutete Zinsanstieg mit den Vorhaben der Regierung zu tun hat (Stichwort: Abschaffung Spekulationsfrist).

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feuernebel
Ich könnte mir vorstellen, dass der vermutete Zinsanstieg mit den Vorhaben der Regierung zu tun hat (Stichwort: Abschaffung Spekulationsfrist).

Wie kommst du zu dieser Vermutung?

Immerhin wird die Zinspolitik von der EZB gemacht und ich glaube nicht, dass die deutsche Spekulationsfrist einen signifikanten Einfluss auf die Zinsentscheidung hat.

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MaXiMiLiAn6969

Ich könnte mir vorstellen, dass der vermutete Zinsanstieg mit den Vorhaben der Regierung zu tun hat (Stichwort: Abschaffung Spekulationsfrist).

Wie kommst du zu dieser Vermutung?

Immerhin wird die Zinspolitik von der EZB gemacht und ich glaube nicht, dass die deutsche Spekulationsfrist einen signifikanten Einfluss auf die Zinsentscheidung hat.

Hmm² ... Ich habe es damit im Zusammenhang gebracht, dass sich aufgrund der veränderten Bedingungen mehr auf dem Rentenmarkt abspielt und daher das Angebot dort steigt, wodurch natürlich der Zins steigen würde. :-"

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Sperber

Es gibt den Marktzins und den Leitzins. Der Marktzins ist zwar frei und folgt in der Theorie Angebot und Nachfrage, ist in der Praxis aber stark vom Leitzins abhängig den wiederum allein die Zentralbank bestimmt. Denn alle Kreditinstitute können sich von der Zentralbank für diesen Zinssatz das Geld leihen, das sie wiederum ihren Kunden zum Marktzinssatz verleihen. Der Konkurrenzdruck zwischen den Banken sorgt aber dafür, dass der Marktzinsatz möglichst dicht am Leitzinssatz bleibt.

 

Da das Geld, dass die Zentralbank verleiht, quasi in unendlicher Menge vorhanden ist (denn die Zentralbanken sind die eigentlichen Schöpfer des "Geldes"), ist der Leitzins nicht an marktwirtschaftliche Regeln von Angebot und Nachfrage gebunden sondern einzig und allein ein finanzpolitisches Steuerinstrument mit dem die Politik auf die Umlaufmenge des Geldes in der Wirtschaft ("M3") Einfluss nehmen kann (je höher der Zins, desto weniger Kredite werden aufgenommen, deso weniger Geld wird von den Zentralbanken angeliehen).

 

Die Umlaufmenge des Geldes auf einem bestimmten Niveau zu halten ist wichtig, denn man hat aus der Vergangenheit die Erfahrung gemacht, dass die Menge des Geldes in einer Wirtschaft und die Inflation in einem engen Zusammenhang stehen: ist Geld für geringe Zinsen zu billig für die Wirtschaftsteilnehmer zu haben, erhöht sich die Nachfrage, damit die Preise und senkt wiederum den Wert, den die Wirtschaftsteilnehmer dem Geld beimessen. Sind die Zinsen zu hoch und ist es den Wirtschaftsteilnehmern zu teuer sich Geld für Investitionen zu leihen, sinkt zwar die Nachfrage und damit auch die Preise, es fehlt der Wirtschaft aber an genügend "Schmierstoff" um den Wirtschaftskreislauf in Gang zu halten.

 

Lange Rede kurzer Sinn: nicht die Nachfrage nach Anleihen bestimmt die Zinsen sondern umgekehrt. Die Zinshöhe wiederum ist eine politische Entscheidung, die die Zentralbanken hauptsächlich an der Inflationsrate festmachen.

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MaXiMiLiAn6969

Danke für die ausführliche Info. :thumbsup:

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feuernebel
Lange Rede kurzer Sinn: nicht die Nachfrage nach Anleihen bestimmt die Zinsen sondern umgekehrt. Die Zinshöhe wiederum ist eine politische Entscheidung, die die Zentralbanken hauptsächlich an der Inflationsrate festmachen.

 

Recht hat er, die Story ist aber noch nicht zu Ende.

 

Unsere liebe Zentralbank, die EZB, hat im Prinzip eine Hauptaufgabe (ja es gibt noch andere aber die sind hier und jetzt nicht relevant): das Preisniveau stabil zu halten.

 

Um dies zu erreichen bedient sie sich der Geldpolitik, denn wenn die Zinsen steigen drückt dies die Inflation und umgekehrt. Ich würde aber nicht sagen, dass dies eine politische Entscheidung ist, da die EZB ja autonom ist und sich nichts von den Politikern sagen lassen muss!

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cubanpete

Wozu es führen kann, wenn die Zentralbanken falsch agieren haben wir ja in den USA gesehen. Die Zinsen waren jahrelang tiefer als die echte Inflation, womit Sparer bestraft und Schuldner belohnt wurden. Das hat uns zuerst die Aktienblase und jetzt die Immobilienblase gebracht. Greenspan hat mit seiner Geldpolitik endgültig die Kontrolle abgegeben, eine gesunde Deflation ist nicht mehr möglich ohne dass das gesamte Wirtschaftssystem in sich zusammenbricht! Armer Bernanke, was hat er da für ein Erbe angetreten.

 

Wenn plötzlich die Werte, auf die Schulden gemacht wurden, nicht mehr existieren so platzen die Schulden. Einige amerikanische Hypothekenbanken sind vom Markt bereits so bewertet, als ob 20% der Kredite wertlos wären. Ich vermute sogar, dass es noch wesentlich mehr sind.

 

Während in Asien die Sparquoten noch nie so hoch waren sind sie in der westlichen Welt auf Tiefstpunkt, kein Wunder bei dieser Geldpolitik. Was aber, wenn auch die Asiaten den Konsum entdecken und ihr Geld zurückwollen? Ein Horrorszenarium für die USA.

 

Die europäische Zentralbank hat einige Fehler gemacht, aber die Gelddruckmaschinen wurden nicht auf Schnellgang geschaltet wie in den USA :). Natürlich hat die Zinsanpassung vor allen in den Euroländer mit hoher Inflation zugeschlagen: Immobilienblase in Spanien, hohe Verschuldung und sinkende Sparquoten.

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feuernebel
Wozu es führen kann, wenn die Zentralbanken falsch agieren haben wir ja in den USA gesehen. Die Zinsen waren jahrelang tiefer als die echte Inflation, womit Sparer bestraft und Schuldner belohnt wurden.

 

Ob die Zinsen niedriger oder höher als die Inflation ist doch egal!

 

Greenspan hat mit seiner Geldpolitik endgültig die Kontrolle abgegeben, eine gesunde Deflation ist nicht mehr möglich ohne dass das gesamte Wirtschaftssystem in sich zusammenbricht!

 

Ich glaube, dass Greenspan einer der besten Notenbänker war die die USA je gehabt haben. Immerhin hat er die Zentralbank wieder nach vorne gebracht und wirksam die Inflation bekämpft im Gegensatz zu seinem Vorgänger (der dies nicht so gut gemacht hat). Natürlich hat auch er Fehler gemacht, nobody is perfect :D

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cubanpete
Ob die Zinsen niedriger oder höher als die Inflation ist doch egal!

 

Kannst Du das begründen?

 

Eine der wichtigsten Aufgaben der Zentralbanken ist ja gerade, die Inflation steuern zu können. Greenspan hat in den USA diese Möglichkeit mit einer jahrelang zu expansiven Politik vergeben. Nicht einmal mehr der Marktzins folgt dem Fed! (wofür Greenspan nach eigenen Angaben keine Erklärung hat :) ).

 

Meine Milchrechnung sieht so aus:

 

Zinsen tiefer als Inflation: Schulden machen wird belohnt, alles Fremdfinanzieren und damit viel Geld verdienen, Hebelwirkung. Eine Spirale beginnt sich zu drehen, am Ende ist jeder verschuldet.

 

Zinsen höher als Inflation: Schulden machen ist teuer, Sparen und Selbstfinanzieren lohnt sich, Fremdfinanzierung nur in Notfällen, Schulden zurückzahlen lohnt sich.

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BernhardBerlin
· bearbeitet von BernhardBerlin
Ob die Zinsen niedriger oder höher als die Inflation ist doch egal!

 

Kannst Du das begründen?

Nun, laßt uns mal auf Charts schauen, die sagen zuverlässiger, was - jedenfalls in der Vergangenheit - abgelaufen ist. Ich denke auch, man sollte bei allen Chartinterpretationen mit einer Frage immer kritisch umgehen: 'ist die Vergangenheitsentwicklung und deren Chartkonfigurationen auf die Zukunftsentwicklung extrapolierbar'.

 

Eine Chartdeutung im Hinblick auf Aussagen für die Zukunft hat nur dann eine gewisse Zuverlässigkeit, wenn die bestimmenden Systemparameter annähernd gleich bleiben. Das kann man für kurzfristige Zeiträume - vorsichtig gesagt - meist unterstellen.

 

Heißt für mich, bezogen auf unten angehängten Chart in Bezug auf die Zinsentwicklung:

- es gibt in erster Näherung eine tendenzielle Abhängigkeit zwischen Inflation und Zinsentwicklung ( Auch beschrieben im ECON Buch "Das Geldsyndrom" )

- desperado hat einen Artikel aufgetan, der sehr vieles über die Marktsituation aussagt und desses Konsequenzen weit in die Zukunft reichen, siehe https://www.wertpapier-forum.de/index.php?s...c=314&st=20&hl=, danke desperado!

- Trichet steht unter unendlichem Druck von 2 Seiten:

1. den der Regierungen http://www.manager-magazin.de/magazin/arti...,375806,00.html

2. die Märkte sind letztlich stärker, http://www.manager-magazin.de/geld/geldanl...,385141,00.html und einige andere Artikel.

 

Wie man aber auch sieht, es gibt nur sehr kleine Zeiträume, in denen die Inflation höher war als der Zinssatz; ( jedes geldführende Institut würde beliebig viel verlieren, wenn das Standard wäre ).

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cubanpete
jedes geldführende Institut würde beliebig viel verlieren

 

Genau das ist in den USA in den letzten Jahren bis Jahrzehnten passiert. Greenspan hat Dollarwert vernichtet wie hunderte von Jahren noch niemand vor ihm.

 

Das Hauptproblem liegt in den Masseinheiten für Inflation. Der Konsumpreisindex und der Produzentepreisindex weisen höhere Inflationsraten aus als diejenigen, die das Fed benutzt.

 

Zitat aus dem letzten amerikanischen Konsumpreisindex-Bericht des Federal Buereau of labour and statistics:

During the first ten months of 2005, the CPI-U rose at a 4.9 percent

 

Das ist nur eine Momentaufnahme. Das hält schon länger an. Greenspan hat nie den Mut gefunden, die Zinsen der Realität anzupassen, das hätte ihn sehr unbeliebt gemacht. Die Leute wollen Brot und Spiele, nicht mit der Realität konfrontiert werden.

 

Heute würde eine Anpassung an die Inflation wegen der entstandenen Ueberschuldung eine unkontrollierbare Situation hervorrufen, an der die gesamte amerikanische Wirtschaft kaputtgehen könnte (aufgeblasener Finanzsektor, faule Kredite mit Staatsgarantie, halbstaatliche Hypothekenprogramme wie Fannie Mae, etc.).

 

Das Fed klammert soviel ich weiss die Energiepreise und die Wohnkosten aus ihren Inflationsberechnungen aus. Deshalb hat jeder Geld verdient, der mit geliehenem Geld in diese Bereiche investiert hat, Geld das dem Dollar jetzt als Wert fehlt.

 

Greenspan hat zwar korrekterweise darauf hingewiesen, dass das Investitionsvolumen der Kreditinstitute mit Staatsgarantie eine bedenkliche Höhe erreicht haben, passiert ist aber deswegen nichts.

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cubanpete

Uebrigens: Die Inflation der Energiekosten beläuft sich 2004 auf 16.6% und 2005 auf 37.1% (Petroleum-basierte Energie 51.6%).

 

Natürlich kann man das ausklammern mit dem Hinweis, dass ja die Energiekosten in den Produkten ohnehin enthalten sind. Aber in einem Land wie den USA, wo ja mit Energie von privater Seite nicht gerade sparsam umgegangen wird, halte ich das für gefährlich. Man sollte diese Kosten zumindest anteilmässig am privaten Energiekonsum in die Zinsbestimmende Inflationsrate miteinbeziehen.

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BernhardBerlin
· bearbeitet von BernhardBerlin

Hi cubanpete, will nur noch mal einen Chart bringen, der Zins- und Inflationsentwicklung aufzeigt. Was besagt uns die Momentaufnahme im Vergleich zu der langjährigen Statistik?

 

Quelle:

 

http://compresse.bnpparibas.com/applis/wCo...D_061005_VA.ppt.

post-5-1132320449_thumb.jpg

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cubanpete

Na ja, unter anderem zeigt der chart, dass die Fed. die Inflation nicht korrekt darstellt, sie ist nämlich höher.

 

Aber sogar mit den eigenen Inflationszahlen des Fed war der Zins einige Zeit tiefer als die Inflation.

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feuernebel

@cubanpete

Ob die Zinsen niedriger oder höher als die Inflation ist doch egal!

 

Kannst Du das begründen?

 

Wieso begründen, dass ist eine Tatsache! Du kannst nicht die absoluten Werte der Inflation und des Leitzinses miteinander vergleichen, dass hat keinerlei Aussage!

Wenn du willst kann ich es erklären.....

Schau aber vielleicht zu erst mal in ein Buch über Geldtheorie oder Geldpolitik

z.B. Borchert: Geld und Kredit oder Issing: Geldtheorie (heisst vielleicht auch anders)

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Maharishi
· bearbeitet von Maharishi
Ich glaube, dass Greenspan einer der besten Notenbänker war die die USA je gehabt haben. Immerhin hat er die Zentralbank wieder nach vorne gebracht und wirksam die Inflation bekämpft im Gegensatz zu seinem Vorgänger (der dies nicht so gut gemacht hat). Natürlich hat auch er Fehler gemacht, nobody is perfect  :D

Der Vorgänger von Greenspan war Paul Volcker, der Anfang der 80er Jahre die Inflation bekämpft und besiegt hat und zwar durch drastische Zinserhöhungen, die eine Rezession auslösten. Damals konnte man 30-jährige US-Treasuries mit einem 16%-Koupon kaufen! Alan Greenspan hat all die Jahre eine eher laxe Geldpolitik gemacht, die wie bereits gesagt, zu Vermögensblasen geführt hat. Ich bin nicht der Meinung, daß Greenspan eine Niete war, aber sein Vorgänger war eindeutig schärfer im Kampf gegen die Inflation.

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feuernebel
Ich bin nicht der Meinung, daß Greenspan eine Niete war, aber sein Vorgänger war eindeutig schärfer im Kampf gegen die Inflation.

Ja Volcker hat die Inflation sehr stark bekämpft aber zu welchem Preis! Das Ziel der Fed ist nicht das gleiche wie das Ziel der EZB. Die Fed soll auch darauf achten, dass die Wirtschaft läuft (jetzt mal Laienhaft ausgedrückt). Diesen Einfluss hat Vocker vernachlässigt. Seine harte Linie führte u.a. zum Crash 87, ausserdem ist seine harte Linie nur eine Reaktion auf die Fehler in den 70ern.

Deswegen denke ich das Greenspan der "bessere" war. :thumbsup:

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cubanpete
Wieso begründen, dass ist eine Tatsache

 

Interessante Argumentation, sogar mit doppel s :)

 

Meine Argumente können in den vorgängigen Artikeln nachgelesen werden. Ich bin keinesfalls der Meinung dass (mit doppel s) es "egal" ist, ob die Zinsen höher oder tiefer als die Inflation sind.

 

In meinen Augen hat die amerikanische Wirtschaft einen Deflationszyklus ausgelassen. Dieses Verhalten des Fed, aka Greenspan, hat zu einer unkontrollierbaren Situation geführt. Die Folgen können noch nicht abgesehen werden.

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BernhardBerlin

nicht uninteressant ist, dass es inzwischen heisst ( http://www.finanztreff.de/ftreff/anleihen_...ten&u=0&k=0&r=0 ), der Markt verstehe nicht die Leitzinserhöhung, da die Inflationsentwicklung um hundertstel Punkte rückläufig sei.

 

Na also, was nun?

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feuernebel

@ cubanpete

 

In meinen Augen hat die amerikanische Wirtschaft einen Deflationszyklus ausgelassen.

Also tut mir Leid aber was du hier loslässt ist Bullshit.

 

Und des Weiteren beschäftige ich mich seit einiger Zeit mit Geldtheorie und es gibt keine (!!!) sinnvolle Theorie die besagt, dass die absolute Höhe der Inflation und die absolute Höhe des Zinssatzes was miteinander zu tun haben!

 

Inflation entsteht in der langen Frist durch eine Expansion der Geldmenge. Und zwar wenn die Geldmenge (langfristig) stärker steigt als das Wachstum der Wirschaft. Dann folgt daraus Inflation.

Der Zinssatz wird durch Angebot und Nachfrage bestimmt. Die Marktteilnehmer (Private und Unternehmen) beachten bei ihren Entscheidungenaber nicht den nominalen Zinssatz, sondern den realen Zins. Der reale Zins ist aber definiert als nominaler Zins abzüglich Inflationsrate.

Würde jetzt deine Theorie, dass Nominalzins und Inflationsrate gleich sein sollen zu treffen, dann müsste der Realzins in der langen Frist Null sein! Empirisch ist das aber eindeutig nicht so.

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BernhardBerlin
· bearbeitet von BernhardBerlin

@ feuernebel

 

 

1. Ich bitte dich, wir sollten hier untereinander Respekt wahren; aus meiner Sicht gehören "bullshit" nicht zum Umgangston hier, selbst, wenn es von der Sachlage gerechtfertigt wäre.

 

2. "Das Geldsyndrom" von Helmut Creutz bespricht auf einigen Seiten über Einflüsse von Inflation und Zinshöhe. Wenn du mir deine e-mail als PM zusendest, sende ich dir das Buch gern zu ( 6,6 MB; geht das über deine Mail ? ).

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cubanpete
Also tut mir Leid aber was du hier loslässt ist Bullshit.

 

Und weiter gehen die stichhaltigen Argumente unseres kleinen Oekonomen, der nach einiger Zeit des Studiums von Geldtheorie noch nicht einmal die Rechtschreibung beherrscht. Eigentlich sollte ich mich nicht auf diese Niveau herablassen, aber weil vielleicht noch andere mitlesen :)

 

Das Fed wie auch weitere Notenbanken haben als erklärtes Ziel die Inflation in irgendeiner Weise steuern zu können. Eine Erhöhung der Zinsen senkt die Geldnachfrage und ist somit ein (nicht das Einzige) Mittel, die Inflation zu steuern, wenn man früh genug agiert. Was ja das Fed nicht getan hat.

 

Die Zinsen so lange Zeit unter der effektiven Inflation zu halten und dabei die Geldmenge zu erhöhen, ist eine offene Einladung dafür, Schulden zu machen. Genausogut hätte Greenspan Dollarnoten aus einem Helikopter abwerfen können :)

 

Viele Notenbanken geben das Inflationsziel konkret vor und legen auch die Berechnungsmethode offen, damit das ganze auch verifiziert werden kann. Das Fed unter Greenspan hat das bis jetzt nicht getan und eine äusserst fragwürdige Berechnung der Inflation präsentiert, z.B. ohne Berücksichtigung von Wohn- oder Energiekosten. Bernanke sagte übrigens kürzlich in einem Interview, dass er das ändern wolle, also zumindest die Zielbandbreite der Inflation bekanntgeben würde. Ob dabei auch die Berechnungsmethode geändert wird bezweifle ich hingegen.

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cubanpete
· bearbeitet von cubanpete

Zitat aus Wikipedia:

 

Monetary policy is the process of managing money supply to achieve specific goalssuch as constraining inflation , achieving full employment or economic growth. Monetary policy can involve changing certain interest rates , either directly or indirectly through open market operations, and setting reserve requirements.

 

Und damit das auch die Nicht-Oekonomen unter uns, zu denen ich mich auch zähle, verstehen:

 

Die Notenbanken haben grundsätzlich zwei Möglichkeiten zur Steuerung der Wirtschaft, beide sollten nicht überschätzt werden: die Festlegung der Geldmenge (wobei diese z.B. in den USA durch private Institute in Form von elektronischen Guthaben ausgegeben wird) und die Festlegung verschiedener Zinssätze. Schauen wir uns diese beiden Möglichkeiten etwas genauer an.

 

Eine Bank hat gewisse Mindestanforderungen bezgl. Kapitalisierung und Leverage (Hebel) zu erfüllen. Das Fed legt diesen Hebel vor. Eine Bank hat z.B. ein Guthaben von sagen wir 100. Sie verleiht diese 100 an jemanden, der damit etwas kauft. Der Verkäufer hat jetzt diese 100 und zahlt sie wieder auf seinem Konto auf der Bank ein. Die Bank kann die 100 jetzt dem nächsten verleihen und so weiter. Jedesmal wenn sie das tut, hat sie die Geldmenge durch Leverage um 100 erhöht. Das Fed setzt in den USA fest, wie oft die Banken das tun dürfen.

 

Den Einfluss der Zinssätze habe ich in den vorhergehenden Artikeln schon zu erklären versucht. Wenn die Zinssätze höher sind als die Inflation so macht es für die Wirtschaftsteilnehmer weniger Sinn, Geld zu leihen. Also auch wenn die Banken mehr Geld verleihen dürften, also die Geldmenge erhöhen könnten, bleibt die Nachfrage dafür kleiner.

 

Alle Klarheiten beseitigt? :)

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feuernebel

@BernhardBerlin

 

Ja hast ja Recht, hab mich im Eifer des Gefechts hinreißen lassen. Sorry

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feuernebel
Das Fed wie auch weitere Notenbanken haben als erklärtes Ziel die Inflation in irgendeiner Weise steuern zu können.

 

Das Ziel der Fed ist nicht nur allein die Steuerung der Inflation, dies muss bei der Beurteilung deren Politik berücksichtigt werden.

Die EZB im Gegensatz dazu hat nur ein Hauptziel:

Die Inflation unter 2% zu halten (und eine Deflation zu vermeiden)

 

Die Zinsen so lange Zeit unter der effektiven Inflation zu halten und dabei die Geldmenge zu erhöhen, ist eine offene Einladung dafür, Schulden zu machen.

So langsam komme ich darauf was du meinst. Du redest wohl von der Realverzinsung. Die wird negativ wenn die Inflation höher ist als der Nominalzins.

Du hast Recht, dass dies eine Einladung zum Schuldenmachen ist, aber auch dazu dient die Investitionen zu erhöhen. Und wenn die Wirtschaft am Boden ist, kann damit die Konjunktur angekurbelt werden und dies ist ja auch eines der Ziele der Fed!

 

Wenn die Zinssätze höher sind als die Inflation so macht es für die Wirtschaftsteilnehmer weniger Sinn, Geld zu leihen

Der Sinn sich Geld zu leihen wird nicht nur dadurch bestimmt ob der Realzins positiv oder negativ ist. Einfache Regel: Je niedriger der Realzins desto höher ist die Kreditnachfrage.

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