Ragnarök Mai 3, 2011 Hallo an alle! Bin begeisterter Lesen dieser Seite und habe hier endlos viele gute Anregungen für mein Depot bekommen. Aber wie es so mit einer Sache ist: je mehr ich Ahnung habe von einem Thema, desto mehr Probleme tauchen auf. Vor einigen Jahren habe ich wenige Aktien gehabt und mit großem Volumen spekuliert und hab dann festgestellt, dass ich den Markt nicht schlage. Dann hab ich hier in dem Forum über die Portfoliotheorie gehört und hab danach mein Depot umgestellt. Hab jetzt 2/3 in ETFs investiert und den Rest in kleinen Aktienpaketen (nie mehr als 4 % des Kapitals). Jetzt hab ich durch Literatur die steuerliche Problematik entdeckt. Z.b. von D. Swensen. Dort wird davor gewarnt oft umzuschichten, da bei jeder Transaktion Steuer zu zahlen ist. Hab demnach mein Depot mit thesaurierenden ETFs bestückt (Leider sind die durch den höheren TER auch teurer). Und hier kommt jetzt meine Frage: Gibt es irgendwelche Medien oder Quellen im Internet mit denen ich Aktien finden kann, die ihre Gewinne traditionell" eher in Aktienrückkäufe steckt? Damit würde ich kurzfristig weniger Steuer zahlen. Gruß Ingo Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
xolgo Mai 3, 2011 Jetzt hab ich durch Literatur die steuerliche Problematik entdeckt. Z.b. von D. Swensen. Dort wird davor gewarnt oft umzuschichten, da bei jeder Transaktion Steuer zu zahlen ist. Hab demnach mein Depot mit thesaurierenden ETFs bestückt (Leider sind die durch den höheren TER auch teurer). Steuer auf die Gewinne musst Du in jedem Fall bezahlen. Das "Problem" ist, dass sie beim Umschichten bzw. bei Ausschüttungen zeitlich früher anfallen. Überlege Dir bitte einmal, wie groß dieser Effekt ist und ob sich der Aufwand lohnt, den Du deswegen treibst bzw. treiben willst (höhere TER, eingeschränkte Aktienauswahl, ...). Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Kezboard Mai 3, 2011 Gibt es irgendwelche Medien oder Quellen im Internet mit denen ich Aktien finden kann, die ihre Gewinne traditionell" eher in Aktienrückkäufe steckt? Damit würde ich kurzfristig weniger Steuer zahlen. Du solltest hier bei einigen der gängigen Stockscreener fündig werden. Was du beschreibst, sind ja Unternehmen mit einer Dividendenrendite nahe 0 (=keine Ausschüttung), deren ausstehende Aktien sich von Jahr zu Jahr verringern. Hier solltest du darauf achten, dass sich die Anzahl der ausstehenden Aktien nur moderat verringert (große Sprünge wie eine Halbierung der ausstehenden Aktien sprechen eher für eine Aktienzusammenlegung (reverse split)). Sollten die ausstehenden Aktien als Auswahlkriterium nicht verfügbar sein (z.B. onvista), kannst du einen Umweg über die Marktkapitalisierung gehen und musst durch den Aktienkurs teilen, um auf deine ausstehenden Aktien zu kommen. Ansonsten tipp doch einfach mal "Aktienrückkauf", "share repurchase" oder "share buyback" bei Google ein und schau, welche Unternehmen dir angezeigt werden. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Ragnarök Mai 3, 2011 Jetzt hab ich durch Literatur die steuerliche Problematik entdeckt. Z.b. von D. Swensen. Dort wird davor gewarnt oft umzuschichten, da bei jeder Transaktion Steuer zu zahlen ist. Hab demnach mein Depot mit thesaurierenden ETFs bestückt (Leider sind die durch den höheren TER auch teurer). Steuer auf die Gewinne musst Du in jedem Fall bezahlen. Das "Problem" ist, dass sie beim Umschichten bzw. bei Ausschüttungen zeitlich früher anfallen. Überlege Dir bitte einmal, wie groß dieser Effekt ist und ob sich der Aufwand lohnt, den Du deswegen treibst bzw. treiben willst (höhere TER, eingeschränkte Aktienauswahl, ...). Die Steuerzahlung kann ich aber eventuell zeitlich steuern, indem ich sie in die Rentenphase schiebe, wo ich deutliche weniger Zahlen muss. Der Zeitaufwand soll eigentlich einmalig" sein, da ich die Aktien diesmal mal lange halten will. Es gibt ja auch bei den Anleihen Zerobonds, die das steuerliche Problem in die Zukunft schieben. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Ragnarök Mai 3, 2011 Gibt es irgendwelche Medien oder Quellen im Internet mit denen ich Aktien finden kann, die ihre Gewinne traditionell" eher in Aktienrückkäufe steckt? Damit würde ich kurzfristig weniger Steuer zahlen. Du solltest hier bei einigen der gängigen Stockscreener fündig werden. Was du beschreibst, sind ja Unternehmen mit einer Dividendenrendite nahe 0 (=keine Ausschüttung), deren ausstehende Aktien sich von Jahr zu Jahr verringern. Hier solltest du darauf achten, dass sich die Anzahl der ausstehenden Aktien nur moderat verringert (große Sprünge wie eine Halbierung der ausstehenden Aktien sprechen eher für eine Aktienzusammenlegung (reverse split)). Sollten die ausstehenden Aktien als Auswahlkriterium nicht verfügbar sein (z.B. onvista), kannst du einen Umweg über die Marktkapitalisierung gehen und musst durch den Aktienkurs teilen, um auf deine ausstehenden Aktien zu kommen. Ansonsten tipp doch einfach mal "Aktienrückkauf", "share repurchase" oder "share buyback" bei Google ein und schau, welche Unternehmen dir angezeigt werden. Das war eigentlich auch meine Idee. In der Suchmaske für Aktien eine kleine Dividende einzugeben mit einem niedrigen KGV. Um nicht nur die ganz kleinen Firmen zu kriegen hab ich noch eine gewisse Marktkapitalisierung eingegeben. Damit lassen sich schon Aktien finden, doch dann weiß ich immer noch nicht, ob diese nur einmalige auf eine Ausschüttungen versichten. Manchmal bekomme ich halt mit, dass es Aktien gibt, die nicht ausschütten, wie z.B. Microsoft. Ich hatte die Hoffnung, dass man im Internet noch andere Informationen finden kann. Ich suche ja keine klassischen Growth-Firmen, die keine Dividende ausschütten. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
xolgo Mai 3, 2011 Steuer auf die Gewinne musst Du in jedem Fall bezahlen. Das "Problem" ist, dass sie beim Umschichten bzw. bei Ausschüttungen zeitlich früher anfallen. Überlege Dir bitte einmal, wie groß dieser Effekt ist und ob sich der Aufwand lohnt, den Du deswegen treibst bzw. treiben willst (höhere TER, eingeschränkte Aktienauswahl, ...). Die Steuerzahlung kann ich aber eventuell zeitlich steuern, indem ich sie in die Rentenphase schiebe, wo ich deutliche weniger Zahlen muss. Der Zeitaufwand soll eigentlich einmalig" sein, da ich die Aktien diesmal mal lange halten will. Wie oben genannt, verstehe ich unter "Aufwand" auch eine höhere TER bzw. eine deutlich eingeschränkte Aktienauswahl und in der Folge ggf. eine niedrigere Rendite und/oder höheres Risiko. Das kostet Geld und zwar nicht einmalig. Ich glaube, es ist ganz gesund, sich mal auszurechnen, wie hoch der Effekt durch die Steuerstundung wirklich ist. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Malvolio Mai 3, 2011 So spontan würde mir da Berkshire Hathaway einfallen. Ansonsten musst du mal in den ensprechenden Suchmaschinen nach Aktien suchen, die eine möglichst niedrige Dividendenrendite haben und dir diese Unternehmen mal ansehen. Im DAX wären das z.B. SAP oder Fresenius bzw. Freseninius MC, wenn ich das richtig sehe. Ob du diese Unternehmen dann interessant findest, musst Du dann natürlich selber wissen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Ragnarök Mai 3, 2011 Die Steuerzahlung kann ich aber eventuell zeitlich steuern, indem ich sie in die Rentenphase schiebe, wo ich deutliche weniger Zahlen muss. Der Zeitaufwand soll eigentlich einmalig" sein, da ich die Aktien diesmal mal lange halten will. Wie oben genannt, verstehe ich unter "Aufwand" auch eine höhere TER bzw. eine deutlich eingeschränkte Aktienauswahl und in der Folge ggf. eine niedrigere Rendite und/oder höheres Risiko. Das kostet Geld und zwar nicht einmalig. Ich glaube, es ist ganz gesund, sich mal auszurechnen, wie hoch der Effekt durch die Steuerstundung wirklich ist. Ja, es lohnt sich. Ich kann meine Arbeitszeit gut festlegen und gönn mir auch mal ein Freijahr. Dabei kann man Gewinne gut gebrauchen. Es ist mir bewusst, dass das zeitaufwändig ist. Ich denke aber, dass das Risiko bei Aktien wie Microsoft überschaubar bleibt. Sollten die Märkte effizient sein und die Unternehmen einigermaßen groß, hab ich auch keine Probleme mir eine Aktie zu kaufen, ohne sie mir wirklich anzusehen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
xolgo Mai 3, 2011 Wie oben genannt, verstehe ich unter "Aufwand" auch eine höhere TER bzw. eine deutlich eingeschränkte Aktienauswahl und in der Folge ggf. eine niedrigere Rendite und/oder höheres Risiko. Das kostet Geld und zwar nicht einmalig. Ich glaube, es ist ganz gesund, sich mal auszurechnen, wie hoch der Effekt durch die Steuerstundung wirklich ist. Ja, es lohnt sich. Ich verwende als Entscheidungsgrundlage gern ganz konkrete Berechnungen und Zahlen. Wenn Du Dir sicher bist, dann viel Erfolg Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Maikel Mai 3, 2011 Gibt es irgendwelche Medien oder Quellen im Internet mit denen ich Aktien finden kann, die ihre Gewinne traditionell" eher in Aktienrückkäufe steckt? Damit würde ich kurzfristig weniger Steuer zahlen. Mir scheint ein Problem dabei zu sein, daß man nicht vorhersagen kann, wie Firmen sich zukünftig verhalten werden. Sogar Infineon ist jetzt stolz darauf, eine Dividende zu zahlen (die war aber steuerfrei, zumindest dieses Jahr). Ob die Firmen Rückkäufe machen oder Dividenden ausschütten hängt oft auch von der jeweiligen Steuerpolitik ab, und die kann sich schnell ändern. Eine Zeitlang hat z.B. die spanische Telefonica statt Dividenden Gratisaktien ausgegeben, die brauchten (idR.) nicht versteuert zu werden. Irgendwann haben sie damit aufgehört, wohl weil die entsprechenden Bestimmungen geändert worden waren. Seit letztem Jahr bietet Philips statt Dividenden wahlweise Gratisaktien an. Wegen der AbgSt lohnt sich das für mich nicht mehr. In anderen Staaten mag sich das steuertechnisch lohnen. Eine Alternative, um den Ertrag aus Dividenden in die Zukunft zu verschieben, wären Zertifikate (Discount, Bonus usw.), allerdings mit "Nebeneffekten", positiv oder negativ zu sehen. Thesaurierende ETFs hast du ja schon. BTW: Mir wäre es noch lieber, die Firmen wendeten den Gewinn nicht dafür auf, Aktien zurückzukaufen, sondern dafür, ihr erfolgreiches Geschäft zu erweitern. Gruß, Michael Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
schinderhannes Mai 3, 2011 Manchmal bekomme ich halt mit, dass es Aktien gibt, die nicht ausschütten, wie z.B. Microsoft. Die schütten aus ! Aber kaufen extrem stark Aktien zurück. Um noch ein paar von diesen Kandidaten zu nennen, die zig Milliarden in Rückkäufe stecken : - Exxon, Cisco, HP, Wal-Mart Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Ragnarök Mai 4, 2011 Ich denke, dass es zu schwer ist, alle Aktien mit Suchmasken selber zu bestimmen. War wohl eher eine unausgereifte Idee Aktien zu kaufen, die wenig Dividende zahlen. Muss mir beizeiten noch einmal Gedanken machen, ob man nicht doch auch mit einer Suchmaske mögliche Kandidaten finden kann. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Malvolio Mai 4, 2011 Nunja, ich glaube es ist grundsätzlich schwierig, die richtigen Aktien auszuwählen. Sich dann auf die zu beschränken, die eine geringe Dividendenrendite aufweisen ist dann vermutlich nicht mehr ganz so schwer. Die endgültige Entscheidung, ob ich eine Aktie kaufenswert finde oder nicht, kann mir eh keine Suchmaschine abnehmen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Maikel Mai 4, 2011 ob man nicht doch auch mit einer Suchmaske mögliche Kandidaten finden kann. In der Aktien-Suche auf finanztreff.de kann man die Aktien nach KGV und Dividendenrendite filtern und in den Spalten des Suchergebnisses (Tab "Fund. Kennzahlen") danach sortieren lassen. So kann man Kandidaten finden, die vom hohen Gewinn nur einen geringen Teil als Dividende ausschütten. Gruß, Michael Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
valueseeker Mai 4, 2011 eventuell kämen discountzertifikate für dich in betracht. mach den cap halt so hoch wie geht, und dann bekommst du quasi die dividende plus einer kleinen prämie für den short call als kursgewinn. wenn man z.b. viele altverluste hat, ist das eine gute möglichkeit, die dividende in kursgewinne umzuwandeln. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag