checker-finance Mai 3, 2011 Hat eigentlich niemand hier einen schalen Geschmack im Mund? Auch nicht die Christen? Er ist tot. Hurra? Hm, also immerhin haben sie ihn nicht durch die Straßen geschleift. In der Geschichte des christlichen Abendlands wurde das Töten oft und reichlich zelebriert, insbesondere das Töten der Feinde der Christenheit. Also warum sollten Christen ausgerechnet jetzt einen schalen Geschmack im Mund haben? Aber Du hast Recht. Der Vatikan hat schon gestern verlautbaren lassen: "In the face of a mans death, a Christian never rejoices, but reflects on the serious responsibilities of each person before God and before men, and hopes and works so that every event may be the occasion for the further growth of peace and not of hatred" Ich vermute in Hollywood wird schon ein Drehbuchautor und ein Regisseur für die Verfilmung gesucht. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Akaman Mai 3, 2011 Also warum sollten Christen ausgerechnet jetzt einen schalen Geschmack im Mund haben? Vielleicht, weil die Christen auch ein Neues Testament haben? "Auge um Auge, Zahn um Zahn" ist aus dem Alten. Ein Kommentar aus dem christlichen Umfeld würde mich auch deshalb so interessieren, weil ich in dieser Richtung keine weiteren Insiderkenntnisse habe. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Rotkehlchen Mai 3, 2011 Ein Kommentar aus dem christlichen Umfeld würde mich auch deshalb so interessieren, weil ich in dieser Richtung keine weiteren Insiderkenntnisse habe. Trierer Bischof kritisiert Liquidierung Bin Ladens Recht so? Das Statement des Vatikan hat checker ja schon zitiert. Allgemein ist es in Kirchenkreisen aber wohl wie überall. Es gibt eine Vielzahl von Meinungen und sicher auch eine Menge Christen/Kirchenmänner, die den Tod begrüßen/bejubeln. Die müssen dann mit sich selbst ausmachen, wie das mit der Lehre von Nächstenliebe, Vergebung und so weiter vereinbar ist. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
klausk Mai 3, 2011 photoshoppen könnens auch nicht die amerikaner im alter wird der Bart heller und nicht dunkler - wenn schon fälschen, dann richtig... Nachricht an alle Amateur-Detektive: Die amerikanische Regierung überlegt immer noch, ob sie die Fotos des toten Obama veröffentlichen soll oder nicht. Euer Vorbild, Nick Knatterton hätte nun gesagt: "Kombiniere, das herumgeisternde Foto stammt von irgendwo und irgendwem, aber nicht von der amerikanischen Regierung." Ist von euch noch keiner darauf gekommen, dass nicht nur das Foto gefälscht ist, sondern dass es aus einer obskuren Quelle stammt? War die Quelle vielleicht der Fälscher selbst? Wenn schon Detektiv spielen, dann bitte richtig. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
checker-finance Mai 3, 2011 Also warum sollten Christen ausgerechnet jetzt einen schalen Geschmack im Mund haben? Vielleicht, weil die Christen auch ein Neues Testament haben? "Auge um Auge, Zahn um Zahn" ist aus dem Alten. Ein Kommentar aus dem christlichen Umfeld würde mich auch deshalb so interessieren, weil ich in dieser Richtung keine weiteren Insiderkenntnisse habe. Ach, bei den Kreuzzügen ging es auch nicht um "Auge um Auge, Zahn um Zahn". Aber, in der Tat, es gibt zivilisierte Formen und Strömungen des Christentums, die der Gewalt abgeschworen haben. In God's own country sind aber eher die fundamentalistischen Strömungen vorherrschend. Die haben mit dem Töten kein Problem. Auch die moderne Variante der Sippenhaft scheint auf keinen großen Widerstand zu stoßen. Ob Söhne von Bin Laden oder Gaddafi - da läßt man lieber einen zu viel als zu wenig über die Klinge springen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Akaman Mai 3, 2011 · bearbeitet Mai 3, 2011 von Akaman Ach, bei den Kreuzzügen ging es auch nicht um "Auge um Auge, Zahn um Zahn". Aber, in der Tat, es gibt zivilisierte Formen und Strömungen des Christentums, die der Gewalt abgeschworen haben. In God's own country sind aber eher die fundamentalistischen Strömungen vorherrschend. Die haben mit dem Töten kein Problem. Auch die moderne Variante der Sippenhaft scheint auf keinen großen Widerstand zu stoßen. Ob Söhne von Bin Laden oder Gaddafi - da läßt man lieber einen zu viel als zu wenig über die Klinge springen. Wie gesagt, Insiderkenntnisse aus diesem Miljö sind nicht meine Stärke. Danke daher für die Aufklärung. Was lernt uns das alles? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
checker-finance Mai 3, 2011 Ach, bei den Kreuzzügen ging es auch nicht um "Auge um Auge, Zahn um Zahn". Aber, in der Tat, es gibt zivilisierte Formen und Strömungen des Christentums, die der Gewalt abgeschworen haben. In God's own country sind aber eher die fundamentalistischen Strömungen vorherrschend. Die haben mit dem Töten kein Problem. Auch die moderne Variante der Sippenhaft scheint auf keinen großen Widerstand zu stoßen. Ob Söhne von Bin Laden oder Gaddafi - da läßt man lieber einen zu viel als zu wenig über die Klinge springen. Wie gesagt, Insiderkenntnisse aus diesem Miljö sind nicht meine Stärke. Danke daher für die Aufklärung. Was lernt uns das alles? Sorry. Hatte überlesen, dass nur Insider antworten durften. Das kann ich nicht für mich reklamieren. Das lernt uns gar nix. Jede Religion hat ihre Fundamentalisten, die gerne unter der Berufung auf die Religion töten (vielleicht mit Ausnahme des Buddhismus), und in jeder Religion gibt es Gruppierungen die sich von den Fundis distanzieren und diesen eine falsche Auslegung vorwerfen. So wird dann jede Religion wieder reingewaschen. Das funktioniert aber auch im nicht-religiösen Bereich. So war es ja auch hier schon zu lesen, dass gar nicht der Kommunismus an den Zuständen im Ostblock schuld gewesen sei, resp. dass die kommunistischen Staaten eigentlich gar keine kommunistischen Staaten im rreinen Sinne der Lehre gewesen seien. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Akaman Mai 3, 2011 Sorry. Hatte überlesen, dass nur Insider antworten durften. Das kann ich nicht für mich reklamieren. Neinnein, natürlich dürfen alle antworten. Insofern danke. Allerdings bin ich insbesondere an den Insideransichten interessiert. Übrigens: falls jemand aus der Perspektive des Völkerrechts antworten möchte: das würde mich tatsächlich auch sehr interessieren. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Delphin Mai 3, 2011 Hat eigentlich niemand hier einen schalen Geschmack im Mund? Auch nicht die Christen? Er ist tot. Hurra? Durchaus. Ramsteiner hatte ja auch schon darauf hingewiesen und Rotkehlchen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
checker-finance Mai 3, 2011 Sorry. Hatte überlesen, dass nur Insider antworten durften. Das kann ich nicht für mich reklamieren. Neinnein, natürlich dürfen alle antworten. Insofern danke. Allerdings bin ich insbesondere an den Insideransichten interessiert. Übrigens: falls jemand aus der Perspektive des Völkerrechts antworten möchte: das würde mich tatsächlich auch sehr interessieren. Völkerrecht ist das Recht zwischen Staaten. Hier beklagt sich Pakistan aber nicht über den Einsatz auf seinem Gebiet. Bin Laden ist zudem kein Funktionär eines Staates. Trotzdem sehen die Anhänger des dynamischen Völkerrechts hier Ansatzpunkte für eine Diskussion. Die hängt sich dann daran auf, ob der ausgerufene "Krieg gegen den Terror" ein Krieg im völkerrechtlichen Sinn ist und damit Kriegsrecht gilt. Im Krieg darf dann auch bei militärischen Aktionen getötet werden. Das ist schließlich Sinn eines Kriegs. Nur wer sich klar ergibt oder offensichtlich ungefährlicher nicht-Kombatant ist, darf nicht gezielt getötet werden. Als Kollateralschäden sind aber auch getötete nicht-Kombatanten und Zivilisten OK. Aber ob man Bin Laden vorrangig - sofern möglich - hätte festnehmen, vor Gericht stellen und dann hinrichten müssen, wie es damals Israel mit Eichmann gemacht hat, ist eher eine Frage inneramerikanischen Rechts, weil das dann Strafrecht wäre. Bei Bin Laden ging es darum, die Gefahr auszuschalteten die von dem Planer und Organisator großer Terroranschläge ausging. Das hat nichts mit Strafrecht zu tun. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
berliner Mai 3, 2011 · bearbeitet Mai 3, 2011 von berliner Hat eigentlich niemand hier einen schalen Geschmack im Mund? Auch nicht die Christen? Er ist tot. Hurra? Schon, aber es gibt genug andere Dinge, die einen schalen Geschmack verursachen können, aber vollkommen unbekannt bleiben, weil die Opfer namenlos sind. Mir wäre es lieber, die Bedenkenträgerei würde sich auf Opfer von Drohnenangriffen richten (wenn es schon US-Opfer sein müssen) oder auf chinesische Häftlinge, deren Organe international verkauft werden, oder oder... Aber daß nun ausgerechnet der Anstifter eines Massenmords den Anlaß bildet, ist einfach zu viel "Ehre" für den Mann. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Akaman Mai 4, 2011 · bearbeitet Mai 4, 2011 von Akaman Den schalen Geschmack habe ich nicht wegen der (in meinen Augen dennoch kritikwürdigen) Umstände der Tötung. Sondern wegen der Hurramentalität einiger, die ich abstossend finde. Trotzdem ist auch hier etwas Wahres dran: Viele, die leben, verdienen den Tod. Und manche, die sterben, verdienen das Leben. Kannst du es ihnen geben? Dann sei auch nicht so rasch mit einem Todesurteil bei der Hand. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
BondWurzel Mai 4, 2011 Also warum sollten Christen ausgerechnet jetzt einen schalen Geschmack im Mund haben? Vielleicht, weil die Christen auch ein Neues Testament haben? "Auge um Auge, Zahn um Zahn" ist aus dem Alten. Ein Kommentar aus dem christlichen Umfeld würde mich auch deshalb so interessieren, weil ich in dieser Richtung keine weiteren Insiderkenntnisse habe. Wird auch wieder perfide von der Presse hochgeschaukelt und ist typisch deutsch. Wen interessiert das überhaupt, Freuen kann sich doch wer will; ist eine persönliche Angelegenheit; ich schätze mal, dass sich jeder freut in den westlichen Gefilden. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
checker-finance Mai 4, 2011 Den schalen Geschmack habe ich nicht wegen der (in meinen Augen dennoch kritikwürdigen) Umstände der Tötung. Sondern wegen der Hurramentalität einiger, die ich abstossend finde. Schaler Geschmack ist das eine, die Folgen der unbedachten Freude das andere. Aber in den USA ist man offensichtlich gerne bereit, durch Koran-Verbrennungen und Freudenfeste wegen der Tötung Bin Ladens die anti-amerikanische Stimmung anzuheizen. Gegebenenfalls will man sich auch nicht zurückhalten, die voyeuristischen Triebe durch Veröffentlichung von Leichenfotos zu befriedigen. eleganter wäre es, diese Fotos einfach als "strictly confidential" zu klassifizieren. Dann dauert es zwar etwas länger , die Veröffentlichung wird dann aber von wikileaks übernommen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
berliner Mai 4, 2011 Den schalen Geschmack habe ich nicht wegen der (in meinen Augen dennoch kritikwürdigen) Umstände der Tötung. Sondern wegen der Hurramentalität einiger, die ich abstossend finde. Die Leute denken eben nicht besonders viel nach. Wer da so jubelt wird auch nicht unbedingt 9/11-Opfer unter den Verwandten haben. Die indirekt betroffenen werden vielleicht eher stille Erleichterung empfinden. Andererseits wird der Mann wird nun mal mit ein paar Tausend Toten in Verbindung gebracht. Es ist besser, so jemanden zu erwischen als davonkommen zu lassen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
obx Mai 4, 2011 Ich denke es ist ein Unterschied, sich über ein Ereignis erleichtert und froh zu zeigen, und sich über einen Tod eines Menschen zu freuen. Ich freue mich darüber, dass der Spuk vorbei ist, dass ein Top-Terrorist der vielen als Übermensch gilt, nie wieder in der Lage sein wird, seine kriminelle und perverse Ader auszuleben. Al Kaida besteht aus vielen kleinen Netzwerken, und alle Netzwerke hatten bin Laden als Vorbild und haben Terroranschläge, Angst und Schrecken im Namen bin Ladens und in der Überzeugung verübt, bin Laden so zu dienen und sich seinen Respekt zu verdienen. Auf diese Weise, bin Laden und seinen Zielen zu dienen, wurden und werden kleine Kinder rekrutiert, einer Gehirnwäsche unterzogen und zu kleinen Selbstmordattentätern ausgebildet. Ich freue mich darüber, dass dieser Mensch bin Laden nicht mehr dazu dient, dass einzelne Terrorzellen mit allen Mitteln versuchen, sich bin Ladens Respekt und Anerkennung zu verdienen. Wenn jetzt einige hier hier moralisches Zepter schwingen wollen, und sich in einer arroganten Art als Moralapostel aufzuspielen vesuchen, so finde ich es angesichts des Todes eines Menschen auch nicht weniger verwerflich. Es ist heuchlerisch, Menschen, die sich darüber freuen, dass ein Top-Terrorist ausgeschaltet ist, der Angst und Schrecken über die gesamte Menschheit gebracht hat, vorwerfen zu wollen, als wären sie blutrünstige und todesgeile Seelen. Statt eine saubere Differenzierung vorzunehmen und die Leute, die sich über den Tod bin Ladens erleichtert zeigen, nach deren Beweggründen und deren Motiven zu befragen, wird ein Wort der Erleichterung oder Freude sofort dazu benutzt, um Leute zu diffamieren. Ich finde es verwerflicher, sich jetzt auf ein hohes moralisches Ross zu begeben und Menschen pauschal zu diffamieren, als sich über ein Ereignis erleichtert zu zeigen, dass ein Top-Terrorist nicht mehr Angst und Schrecken über die Welt erbringen kann. Dieses Verhalten empfinde ich als heuchlerisch. Vor allem wenn versucht wird jemanden zu diffamieren. Ja, ich bin sehr erleichtert darüber, dass ein Top-Terrorist nach fast 10 Jahren ausgeschaltet ist. Ja, ich bin sogar froh darüber, dass ein Top-Terrorist nicht mehr seine Hassbotschaften, seine Aufrufe zu Selbstmordattentaten und seine perversen Phantasien ausleben kann. Ja, ich bin insbesondere deswegen erleichtert, weil bin Laden (hier liegt der Fehler tatsächlich ein Stück weit bei der westlichen Welt) nicht mehr dämonisiert werden kann. Er wurde nach 9/11 zum Dämon stilisiert und so bekamen die Zellen der al Kaida eine gewisse Eigendynamik. Und Nein, ich bin natürlich weder blutrünstig noch mordgeil, wie hier einige latent diffamierend es heuchlerisch darzustellen versuchen. Ich bin strenger Verfechter einer freiheitlich demokratischen Rechtsordnung, der jedem sein Recht auf Verteidigung zugesteht. Im übrigen unterstelle ich mal, dass es Westerwelle und Merkel, die sich auch erleichtert über den Tod eines Terroristen zeigen, auch sind. Und ja, natürlich hätte es mir trotzdem besser gefallen, bin Laden wäre vor ein internationalen Gerichtshof gestellt worden. Inwieweit das zu Spannungen und Zerwürfnissen geführt hätte, lass ich mal dahingestellt, weil das ein spannendes und durchaus schwieriges Feld ist. P.S.: Ich verstehe hier einige wirklich nicht. Wenn ich dafür bin, dass ein al Sadat oder ein al Gaddafi und seine Truppen mitsamt ihrem Militär eine Niederlage erleiden und verlieren, und so das Leben für die Bevölkerung freier und demokratischer verläuft, kann man einem doch auch nicht vorwerfen, er sei blutrünstig und mordgeil, weil dies automatisch zur Konsequenz hat, dass zu meinem Bedauern auch Soldaten des Regimes den Tod finden würden. Ähnlich verhält es sich mit bin Laden. Es ist natürlich immer bedauerlich, wenn Menschen zu Tode kommen. Bin Laden war aber nicht nur ein Mensch, sondern eine Institution, ein Sinnbild und eine Symbolfigur für tausendfachen Mord. Dann Leute anzugreifen, die sich erleichtert darüber zeigen, dass eine Terrorinstitution, eine Symboldfigur die für tausendfachen Mord steht, ausgeschaltet worden ist, finde ich sehr ignorant. Ich hätte von Leuten, die wirklich im tiefsten Innern humanistisch sind, dann jedenfalls erwartet, dass sie z.B. mich oder andere gezielt darauf ansprechen, nach Beweggründen und Motiven fragen und insbeondere fragen, inwiefern man sich erleichtert zeigt und wie man das verstehen darf. Pauschale Angriffe hingegen, die einem Mordlust unterstellen, finde ich dann nur noch verwerflich und alles andere als humanistisch, denn so wird der Tod bin Ladens gerade dazu ausgenützt, um andere Menschen pauschal angreifen zu können. Das ist verwerflich und gerade nicht humanistisch. Zu welchen Leuten sich die Humanisten hier zählen, ob zu denen die kritisch nachfragen, wie etwas gemeint war, oder zu denen, die sich mit Pauschalangriffen begnügen, lass ich jedem selbst. Ich maße mir nämlich nicht an, über jemanden hier zu urteilen. Im übrigen, zu den Fotos, ich denke bin Laden ist ein Mensch der Zeitgeschichte, insofern kenne ich keinen Grund, die Welt nicht durch Fotos davon überzeugen zu wollen, dass bin Laden tatsächlich tot ist. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
WOVA1 Mai 4, 2011 Also warum sollten Christen ausgerechnet jetzt einen schalen Geschmack im Mund haben? Vielleicht, weil die Christen auch ein Neues Testament haben? "Auge um Auge, Zahn um Zahn" ist aus dem Alten. Ein Kommentar aus dem christlichen Umfeld würde mich auch deshalb so interessieren, weil ich in dieser Richtung keine weiteren Insiderkenntnisse habe. Kleiner Einwurf meinerseits: Das vollständige alttestamentarische Rechtssatz heisst: so sollst du geben Leben für Leben, Auge für Auge, Zahn für Zahn, Hand für Hand, Fuß für Fuß, Brandmal für Brandmal, Wunde für Wunde, Strieme für Strieme. Und ist wahrscheinlich der heute am meisten missverstandene Satz der Bibel. Denn es ist eine Vorschrift, die gerade Eskalation verhindern soll. Und war praktisch eine zivilrechtliche Schadensersatz-Vorschrift - heute im Islam noch als Blutgeld bekannt, in westlichen Staaten für leichtere Straftaten als 'Täter-Opfer-Ausgleich' wieder entdeckt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
checker-finance Mai 4, 2011 Äh, OBX, sorry, aber was soll die Don Quichotterie? Bevor Du hier gegen Windmühlen reitest, sag doch mal konkret wer mit welcher Äußerung ein "moralisches Zepter schwingt", "sich in einer arroganten Art als Moralapostel aufzuspielen vesucht", "Mwenschen pauschal diffamiert", latent diffamierend heuchlerisch versucht, Dich als blutrünstig oder mordgeil darzustellen. Ansonsten kann ich Deine Attacken nicht ganz nachvollziehen. Da Du dich ja bereit erklärt hast, uns die Welt zu erklären: - Bist Du dafür, dass fotos von Obamas Leiche veröffentlicht werden und wenn ja warum? - Findest Du es angemessen, dass bei Luftschlägen in Libyen gezielt Familienmitglieder von al Gaddafi getötet werden? - Obama und Clinton haben sich gerade nicht erleichtert gezeigt, sondern im Gegenteil besorgt. Schon mal darüber nachgedacht, ob ein lebender bin Laden nicht viel mehr Wert für die Terrorbekämpfung hätte sein können und ob die Tötungsaktion nicht einen Killer mit schwindenden Rückhalt zum Märtyrer macht? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
obx Mai 4, 2011 Ich maße mir nämlich nicht an, über jemanden hier zu urteilen. Im übrigen, zu den Fotos, ich denke bin Laden ist ein Mensch der Zeitgeschichte, insofern kenne ich keinen Grund, die Welt nicht durch Fotos davon überzeugen zu wollen, dass bin Laden tatsächlich tot ist. Bevor Du hier gegen Windmühlen reitest, sag doch mal konkret wer mit welcher Äußerung ein "moralisches Zepter schwingt", "sich in einer arroganten Art als Moralapostel aufzuspielen vesucht", "Mwenschen pauschal diffamiert", latent diffamierend heuchlerisch versucht, Dich als blutrünstig oder mordgeil darzustellen. Das war eine Reaktion auf meine Aussage hin, dass ich die Fotos eigentlich gerne mal gesehen hätte... (zu Beweiszwcken wie ich anmerkte) Das Aufgeilen am Tod eines Menschen finde ich unabhängig von der Person widerlich. Wie gesagt, ich weiß nicht wie diese zweideutige Aussage zu werten ist, maße mir persönlich aber nicht an, über Menschen hier zu urteilen. Daher, Du fühlst Dich nicht angesprochen, was richtig ist und ich auch nicht kritisiere. Und wenn sich überhaupt niemand angesprochen fühlt ist es auch okay, vielleicht bin ich ja nur zu dünnhäutig Da Du dich ja bereit erklärt hast, uns die Welt zu erklären: Ich habe meine Sicht dargestellt ohne jemanden nahe zu treten. Ich muss hier niemanden die Welt erklären und genauso wenig muss ich mir anmaßen, meine Meinung als die einzig richtig gelten zu lassen - Bist Du dafür, dass fotos von Obamas Leiche veröffentlicht werden und wenn ja warum? Ja, ich hatte auch schon gesagt wieso Zum einen aus Beweiszwecken, weil jetzt schon wieder herumgerätselt wird ob bin Laden tatsächlich umgekommen ist oder nicht. Du kennst ja die mannigfaltigen Verschwörungstheorien. Ich glaub loosemoremoney hatte das ja auch schon bezweifelt. Befeuert wird das durch die falschen Bilder, die durch die pakistanische Presse gingen. Außerdem ist bin Laden eine Person (leider) der Zeitgeschichte. Ich will auch keine blutüberströmten oder besonders reißerischen Bilder sehen, darum geht es nicht. Es geht lediglich um die Bestätigung dafür, dass bin Laden wirklich getroffen worden ist - Findest Du es angemessen, dass bei Luftschlägen in Libyen gezielt Familienmitglieder von al Gaddafi getötet werden? Du kennst meine Meinung zu Lybien. Es war schon vorhersehbar das Du dieses Thema gezielt ansprichst. Natürlich ist es nicht korrekt, wenn konkrete Menschen, die nicht in direktem Zusammenhang mit Verbrechen stehen, getötet werden sollen. Handelt es sich hingegen z.B. um eine Person, die in Auskleidung eines öffentlichen Amtes eine Funktion ausübt, ist es "akzeptabler". Auf deutsch: Wird eine Nichte von der von Dir genannten Person gezielt getötet, ist das inakzeptabel. Wird auf eine militärische Kommandozentrale ein Angriff geflogen, in welchem der Sohn bspw. der Brigadegeneral ist, also eine Funktion ausübt, welche Angriffe auf Zivilisten plant und ausführt, liegt die Sache anders - Obama und Clinton haben sich gerade nicht erleichtert gezeigt, sondern im Gegenteil besorgt. Schon mal darüber nachgedacht, ob ein lebender bin Laden nicht viel mehr Wert für die Terrorbekämpfung hätte sein können und ob die Tötungsaktion nicht einen Killer mit schwindenden Rückhalt zum Märtyrer macht? Natürlich habe ich das. Hier gilt es - zugegeben - einmal die Märtyerstellung eines getöteten bin Laden, zum anderen aber auch die Dämonisierung eines lebenden bin Laden abzuwägen. Ich habe mich in meinem Post darüber ausgelassen, dass dem Dämon bin Laden so ein Ende gesetzt worden ist. Mit der Märtyrerstellung, da gebe ich dir recht, ist gleich gut zu argumentieren. Welcher Meinung man sich anschließt, also ob eher ein Dämon besiegt oder eher ein Märtyrer geschaffen worden ist, bleibt jedem selbst überlassen. Beides ist aber gut vertretbar. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Zinsen Mai 4, 2011 · bearbeitet Mai 4, 2011 von Zinsen Ich sehe in ihm schlichtweg einen Verbrecher. Dieser Terrorismusbegriff und seine Aufwertung war von Anfang eine Fehlgeburt, da tut man ihm und anderen schlichtweg zuviel der Ehre an... Ob es vertretbar war, ihn zu ermorden? Formal völkerrechtlich vielleicht schon: http://de.wikipedia.org/wiki/Resolution_1566_des_UN-Sicherheitsrates Wobei es natürlich auch nur ein Missgeschick gewesen sein könnte und sich einfach ein Schuss gelöst hat. Aber dass es jetzt wieder Vogelfreiheit gibt, wenn es ein Tötungskommando war, finde ich jetzt nicht so toll. Von der Verletzung der Souveränität Pakistans einmal abgesehen. Und dieser Ausnahmezustand soll niemals enden, Amerika ist immer noch im Krieg und die Nato hat immer noch den Bündnisfall... Krieg gegen Terror, bis es ihn nicht mehr gibt. Krieg gegen die Panzerwaffe bis es sie nicht mehr gibt, Krieg gegen das Partisanentum bis es dieses nicht mehr gibt. Das ist doch vollkommen absurd, einer Methode gewaltsamer Auseinandersetzung den Krieg zu erklären anstatt einem Subjekt und es wird nicht Bin Laden aufhören, es wird auch nicht mit Al Quaida aufhören. Von diesem Terrorbegriff muss man auf jeden Fall weg, dann wäre Bin Laden halt Anstiftung und Beihilfe zum 3000fachen Mord[/b] zur Last gelegt worden, dessen er sich ja auch schon öffentlich als schuldig bekannt hat. Schlimm genug, hätte sicherlich auch für eine Hinrichtung gereicht.. Wenn sein Tod Anstoß wäre, darüber mal nachzudenken, wohin uns dieser Terrorwahnsinn gebracht hat, dann wäre er es wert gewesen. Und Genugtuung verspüre ich auch... PS: Ich halte es im übrigen gut für möglich, dass sein Tod wirklich nur ein Missgeschick war, das wäre der Schauprozess des Jahres geworden und Obama hätte ihn bekommen. Von dem Prestige hätte er Jahre zehren können und die Wahl hätte er dann jetzt schon in der Tasche. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
LagarMat Mai 4, 2011 · bearbeitet Mai 4, 2011 von Stezo Trotzdem ist auch hier etwas Wahres dran: Viele, die leben, verdienen den Tod. Und manche, die sterben, verdienen das Leben. Kannst du es ihnen geben? Dann sei auch nicht so rasch mit einem Todesurteil bei der Hand. Hast also auch Lord of the Rings gesehen. Aber ein kluger Spruch. Dennoch fällt es mir schwer, das Verhalten der amerikanischen Spezialtruppen in diesem Fall zu missbilligen. Irgendwie finde ich, dass jemand der skrupellos und aus niederen Beweggründen Menschen tötet, töten lässt oder in den Tod schickt, sein Recht auf Leben oder einen "fairen" Prozess irgendwann verwirkt. Religiöse Gründe sehe ich in diesem Zusammenhang auch als nieder an. Die kursiv gedruckte Aussage trifft aber noch auf ganz andere Personen zu. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Akaman Mai 4, 2011 · bearbeitet Mai 4, 2011 von Akaman Dennoch fällt es mir schwer, das Verhalten der amerikanischen Spezialtruppen in diesem Fall zu missbilligen. Irgendwie finde ich, dass jemand der skrupellos und aus niederen Beweggründen Menschen tötet, töten lässt oder in den Tod schickt, sein Recht auf Leben oder einen "fairen" Prozess irgendwann verwirkt. Religiöse Gründe sehe ich in diesem Zusammenhang auch als nieder an. Die kursiv gedruckte Aussage trifft aber noch auf ganz andere Personen zu. Hi Stezo, ich stimme dir tendenziell zu. Meine Intention war es lediglich, von der Schwarz-Weiss-Denke ein wenig wegzukommen. Deshalb habe ich mich gegen die Hurramentalität ausgesprochen, mit der (so jedenfalls die Fernsehbilder) einige USA-Bürger den Tod des Todfeindes zelebriert haben. Das finde ich fast genauso abstossend wie die Pallis, die (ebenfalls von mir nur in Fernsehbildern konsumiert) nine eleven mit Jubelausbrüchen begangen haben, damals. "Wer hat angefangen?" funktioniert hier übrigens nicht. Das Muster haut nicht hin. Es gibt ja inzwischen auch einige andere Muster, wie uns zB Daniel Barenboim gezeigt hat. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
klausk Mai 4, 2011 · bearbeitet Mai 4, 2011 von klausk Präsident Obama hat beschlossen, keine Fotos des toten bin Laden zu veröffentlichen. Damit erübrigt sich wohl die Diskussion, ob "die Amis" das Foto eines Leichnams, das hier im Forum kursiert, schlecht gefälscht hätten. Zweitens, schlechte Nachricht für den Dollar: Wie die New York Times berichtet, hatte Osama für eine Flucht vorgesorgt. Im Saum seiner Kleidung waren 500 Euro und zwei Telefonnummern eingenäht. http://www.nytimes.com/2011/05/05/us/politics/05binladen.html?hp Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
checker-finance Mai 4, 2011 Das war eine Reaktion auf meine Aussage hin, dass ich die Fotos eigentlich gerne mal gesehen hätte... (zu Beweiszwcken wie ich anmerkte) Ja, ich hatte auch schon gesagt wieso Zum einen aus Beweiszwecken, weil jetzt schon wieder herumgerätselt wird ob bin Laden tatsächlich umgekommen ist oder nicht. Du kennst ja die mannigfaltigen Verschwörungstheorien. Ich glaub loosemoremoney hatte das ja auch schon bezweifelt. Befeuert wird das durch die falschen Bilder, die durch die pakistanische Presse gingen. Außerdem ist bin Laden eine Person (leider) der Zeitgeschichte. Ich will auch keine blutüberströmten oder besonders reißerischen Bilder sehen, darum geht es nicht. Es geht lediglich um die Bestätigung dafür, dass bin Laden wirklich getroffen worden ist 1. Zu Beweiszwecken? Im Ernst? Die NASA hat Filme von Astronauten auf dem Mond veröffentlicht und trotzdem gibt es Verschwörungstheorien, dass nie eine Mondlandung stattgefunden hat. Würde jetzt ein foto von bin Ladens Leiche veröffentlicht, so wäre der Beweiswert Null, weil jeder weiß, dass die CIA die technischen Mittel hat, um alles und nichts auf einem Foto darzustellen. Im übrigen: Wer jetzt glaubt, Osama sei am Leben, glaubt auch, dass Obama der dümmste Präsident aller Zeiten ist. Denn wäre Obama nicht völlig sicher, das Osama tot ist, hätte er nie dessen Tod verkündet. man stelle sich mal vor, Osama schickt nochmal ein authentisches Video, dass ihn nach dem 3.5.2011 lebend zeigt - Obama wäre politsch töter als tot. Also, wer jetzt am Tod Osamas zweifelt, der wird auch nach Veröffentlichung von Leichenfotos weiter zweifeln. 2. Person der Zeitgeschichte Niemand hier bezweifelt, dass die Veröffentlichung mit dem postmortalen Persönlichkeitsrecht bin Ladens verienbar wäre. Dafür brauchst Du nicht das Rechtsinstitut der Person der Zeitgeschichte aus dem Hut zu zaubern. Wer bin Laden erschiessen lassen darf, darf rechtlich auch entsprechende Fotos veröffentlichen. Darüber braucht man nicht diskutieren. Es geht darum, ob es politisch klug und ethisch vertretbar wäre. Und für diese Fragen ist es völlig unerheblich, dass Osama Person der Zeitgeschichte ist. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Zinsen Mai 4, 2011 · bearbeitet Mai 4, 2011 von Zinsen Also ich finde die Tatasache an sich, dass er ermordet wurde, sehr unschön, ich hätte einen Prozeß vorgezogen, und hej, an Eichmann erinnert man sich heute noch, so ineffektiv scheint das System des Gerichts ja nicht zu sein. Ihr seid alle so hemdsärmelig, wisst ihr, was ihr damit anrichtet? Ermordung, in eiinem fremden Land, wo man keine Souveränität hat!!!!!! Das ist Willkür!!!! Dennoch fällt es mir schwer, das Verhalten der amerikanischen Spezialtruppen in diesem Fall zu missbilligen.Irgendwie finde ich, dass jemand der skrupellos und aus niederen Beweggründen Menschen tötet, töten lässt oder in den Tod schickt, sein Recht auf Leben oder einen "fairen" Prozess irgendwann verwirkt. Religiöse {weltanschauliche] Gründe sehe ich in diesem Zusammenhang auch als nieder an. Würde jeder Islamist über dich genauso behaupten, hast du deshalb kein Recht mehr zu leben? Man ist im "freiem" Westen dem Islamismus näher als man denkt, wenn man seine Substanz für einen kurzen Vorteil aufgibt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag