Vega April 27, 2011 · bearbeitet April 27, 2011 von Vega Hallo Community Hier mal ein Problem für die Leute, die sich mit der DCF Methode etwas überdurchschnittlich auskennen Ich will eine Bewertung von VW anhand der DCF Methode durchführen. Wie sie funktioniert ist mir einigermaßen klar. Folgende Probleme gibt es aber: -was ist die beste Methode um die Free Cash Flows der nächsten 3-5 Jahre zu schätzen (eine interne Kapitalflußrechnung habe ich ja nicht): Ich hatte mir da überlegt evtl. die FCF der letzten 5-10 Jahre zu nehmen und dann den Durchnschnitt des Wachstums zu ermitteln oder den FCF von mehreren Unternehmen vergleichbarer Größer (Toyota, GM) und von VW (der letzten 5-10 Jahre) zu nehmen und daraus den durschnittlichen Wachstum zu berechnen. -Porsche Übernahme << größeres, wichtigeres Problem: Es wird davon ausgegangen, dass die Unternehmen 2013/14 fusionieren werden, wie das genau ablaufen wird, weiß man noch nicht. Jetzt habe ich mit einem Prof. leider nur nebenbei und kurz darüber gesprochen. Er hat gesagt, dass die Übernahme egal ist und man einfach nur die zwei Unternehmen quasi dazu separat mit der DCF Methode bewerten soll (und dann addieren??). Für mich macht es aber wenig Sinn, da das dann neu entstandene Unternehmen ja auch nicht die Marktkapitalisierung von VW+Porsche haben wird, sondern irgendeine veränderte Größe. Oder bin ich da ganz falsch und die Kapitalstruktur wird sich durch einen Aktientausch oder sowas nur verändern, es aber keinerlei nennenswerten Einfluß auf die Cashflows haben?!?! Bin für qualifizierte Beiträge sehr dankbar. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Stairway April 27, 2011 Oder bin ich da ganz falsch und die Kapitalstruktur wird sich durch einen Aktientausch oder sowas nur verändern, es aber keinerlei nennenswerten Einfluß auf die Cashflows haben?!?! Im Zeitpunkt t=0 ist es erstmal nur ein Aktivtausch. Cash gegen Finanzbeteiligung. Danach musst du dir dann überlegen, welche Auswirkungen z.B. Synergien etc. haben könnten. Aber ein ehrliches Wort zu deinem Vorhaben: Nimm ein anderes Unternehmen. Bei der Bewertung von VW bewertest du ein riesiges Unternehmen das noch dazu in einer Boom and Bust Industrie wirtschaftest, eine halbe Bank und die sehr undurchsichtige Porscheübernahme fällt auch noch mit rein. Dazu kommt ein nicht-einschätzbarer AR-Chef. Eine denkbar ungünstige Ausgangslage für eine DCF-Bewertung. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
BondWurzel April 27, 2011 Oder bin ich da ganz falsch und die Kapitalstruktur wird sich durch einen Aktientausch oder sowas nur verändern, es aber keinerlei nennenswerten Einfluß auf die Cashflows haben?!?! Im Zeitpunkt t=0 ist es erstmal nur ein Aktivtausch. Cash gegen Finanzbeteiligung. Danach musst du dir dann überlegen, welche Auswirkungen z.B. Synergien etc. haben könnten. Aber ein ehrliches Wort zu deinem Vorhaben: Nimm ein anderes Unternehmen. Bei der Bewertung von VW bewertest du ein riesiges Unternehmen das noch dazu in einer Boom and Bust Industrie wirtschaftest, eine halbe Bank und die sehr undurchsichtige Porscheübernahme fällt auch noch mit rein. Dazu kommt ein nicht-einschätzbarer AR-Chef. Eine denkbar ungünstige Ausgangslage für eine DCF-Bewertung. da hilft nur der Kollege Mr. Due Diligence.... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Vega April 27, 2011 Danke für die beiden schnelle Beiträge. Ich weiß, dass das schwierig ist - die Probleme sind mir leider auch bewusst. Gibt es eine andere Möglichkeit VW mit einer Methode zu bewerten, die vom rechenaufwand ähnlich anspruchvoll wie DCF ist, aber zu diesem speziellem Fall besser passt. (Multiplikatormethode?) Und ich weiß, dass DCF Methode sehr ungenau ist, schon alleine wg. der viele Annahmen, die man zu treffen hat. Ist es aber trotzdem ein hoffnungsloses Unterfangen damit VW zu bewerten? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
BondWurzel April 27, 2011 · bearbeitet April 27, 2011 von BondWurzel Danke für die beiden schnelle Beiträge. Ich weiß, dass das schwierig ist - die Probleme sind mir leider auch bewusst. Gibt es eine andere Möglichkeit VW mit einer Methode zu bewerten, die vom rechenaufwand ähnlich anspruchvoll wie DCF ist, aber zu diesem speziellem Fall besser passt. (Multiplikatormethode?) Und ich weiß, dass DCF Methode sehr ungenau ist, schon alleine wg. der viele Annahmen, die man zu treffen hat. Ist es aber trotzdem ein hoffnungsloses Unterfangen damit VW zu bewerten? Den Konzern zu bewerten ist enorm schwer...due diligence ist imho der beste Weg, wie willst du denn beim Multiplikatorenverfahren vorgehen? Was ist denn der genaue Hintergrund für die Bewertung? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Vega April 27, 2011 Das ist eine gute Frage, wie ich es mit dem Multiplikatorenverfahren bewerten soll. Ich habe mich bislang eher mit der DCF Methode auseinandergesetzt. Und hatte bei Multip.verfahren an eine mögliche Alternative gedacht. Ansonten soll das ein Teil einer umfassenderen Bewertung darüber sein, wie VW als Unternehmen insgesamt aufgestellt ist. Deswegen so was ähnliches wie Due Dilligence wird bereits erstellt, deshalb wollte ich als einen Bestandteil eben auch die quantitative Bewertung davon haben. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
BondWurzel April 27, 2011 · bearbeitet April 27, 2011 von BondWurzel Das ist eine gute Frage, wie ich es mit dem Multiplikatorenverfahren bewerten soll. Ich habe mich bislang eher mit der DCF Methode auseinandergesetzt. Und hatte bei Multip.verfahren an eine mögliche Alternative gedacht. Ansonten soll das ein Teil einer umfassenderen Bewertung darüber sein, wie VW als Unternehmen insgesamt aufgestellt ist. Deswegen so was ähnliches wie Due Dilligence wird bereits erstellt, deshalb wollte ich als einen Bestandteil eben auch die quantitative Bewertung davon haben. Dann rann... 27.04.2011/10:58:24 Volkswagen startet mit Gewinnsprung ins Jahr Hamburg, 27. Apr (Reuters) - Europas größter Autobauer Volkswagen<VOWG_p.DE> ist dank eines Rekordabsatzes mit einem Gewinnsprung ins Jahr gestartet. Der operative Gewinn verdreifachte sich nach Angaben vom Mittwoch im ersten Quartal auf 2,9 Milliarden Euro und übertraf damit die Markterwartungen deutlich. Von Reuters befragte Analysten hatten im Schnitt mit knapp 2,2 Milliarden Euro gerechnet. Der Konzernumsatz kletterte um 31 Prozent auf 37,5 Milliarden Euro und war damit ebenfalls deutlich höher als veranschlagt. Von Januar bis März lieferte der Konzern aus Wolfsburg weltweit knapp zwei Millionen Fahrzeuge an die Kundschaft aus, so viele wie nie zuvor. Die VW-Aktie weitete nach der Bekanntgabe der Zahlen ihren Kursgewinn aus. Für das laufende Jahr bekräftigte der Vorstand seine Prognose, Auslieferungen, Umsatz und operativer Gewinn sollten im Vergleich zum Vorjahr weiter zulegen. Von den Auswirkungen der Beben-Katastrophe von Japan auf die eigene Produktion ist der Konzern nach eigenen Angaben bisher nicht betroffen . Ob der Konzern das Ergebnis halten kann, ist wohl sehr wichtig. Big Points VW-Konzern: - Marken - Good Will -, - Marktposition, - Management, - Ertragslage, - Beteiligungen - Werthaltigkeit -, - Zukunftsplanungen einschl. Forschung, Marketing, Vertrieb, - Wettbewerber, -Chancen, - Risiken, - konj. Umfeld, Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Vega April 27, 2011 · bearbeitet April 27, 2011 von Vega Danke für die Big Points. Die haben ich eigentlich so gut wie alle schon Wie gesagt, das Problem ist, wie ich das Monster jetzt bewerten soll. Ich werde mir mal weitere Gedanken machen und dann schreiben. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
BondWurzel April 27, 2011 · bearbeitet April 27, 2011 von BondWurzel Danke für die Big Points. Die haben ich eigentlich so gut wie alle schon Wie gesagt, das Problem ist, wie ich das Monster jetzt bewerten soll. Ich werde mir mal weitere Gedanken machen und dann schreiben. Das ist doch kein Monster. Konzernbilanz einschl. Anhang studieren, bewerten, jüngste Ertragsberichte einpflegen, rosarote Brille aufsetzen, Ölpreisentwicklung abschätzen. Fertig. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Vega April 27, 2011 · bearbeitet April 27, 2011 von Vega Ja, das was du aufzählst ist ja auch kein Problem, einschließlich rosarote Brille aufziehen . Problem ist eben so etwas wie die DCF Bewertung. Aber ich komme nach und nach zu dem Entschluss, dass man es aufgrund der Übernahme nur ganz schwer seriös machen kann. Man muss einfach zusammen mit der Abschätzung der FCF, Synergieeffekte und anderen Sachverhalten so viele Annahmen treffen, dass es einfach "unmöglich" wird (zumindestens seriös). Bei der Multipliatormethode (habe mich damit noch nicht ausgiebig befasst) so wie ich das sehe, entsteht wiederum das Problem welchen Börsenwert das fusionierte Unternehmen am Ende haben wird. Ist das richtig? (neben einer Reihe anderer Schwierigkeiten). Gibt es eine Methode, die eurer Meinung nach für eine quantitative Bewertung geeignet ist oder ist das Problem, dass man hier einen Börsenwert für ein Unternehmen angeben muss, was es quasi noch gar nicht gibt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
BondWurzel April 27, 2011 Ja, das was du aufzählst ist ja auch kein Problem, einschließlich rosarote Brille aufziehen . Problem ist eben so etwas wie die DCF Bewertung. Aber ich komme nach und nach zu dem Entschluss, dass man es aufgrund der Übernahme nur ganz schwer seriös machen kann. Man muss einfach zusammen mit der Abschätzung der FCF, Synergieeffekte und anderen Sachverhalten so viele Annahmen treffen, dass es einfach "unmöglich" wird (zumindestens seriös). Bei der Multipliatormethode (habe mich damit noch nicht ausgiebig befasst) so wie ich das sehe, entsteht wiederum das Problem welchen Börsenwert das fusionierte Unternehmen am Ende haben wird. Ist das richtig? (neben einer Reihe anderer Schwierigkeiten). Gibt es eine Methode, die eurer Meinung nach für eine quantitative Bewertung geeignet ist oder ist das Problem, dass man hier einen Börsenwert für ein Unternehmen angeben muss, was es quasi noch gar nicht gibt. Das ist sehr schwierig....die Bilanz des Übernahmekandidates sollte man zumindest mit der VW-Konzernbilanz konsolidieren einschl. schon vorhandener Innenumsätze, um einen ersten Ansatz zu haben. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
DonChristo April 27, 2011 · bearbeitet April 27, 2011 von DonChristo Bei der Multipliatormethode (habe mich damit noch nicht ausgiebig befasst) so wie ich das sehe, entsteht wiederum das Problem welchen Börsenwert das fusionierte Unternehmen am Ende haben wird. Ist das richtig? (neben einer Reihe anderer Schwierigkeiten). Gibt es eine Methode, die eurer Meinung nach für eine quantitative Bewertung geeignet ist oder ist das Problem, dass man hier einen Börsenwert für ein Unternehmen angeben muss, was es quasi noch gar nicht gibt. Ein Multipelmethode wird dir kaum ein präziseres Ergebnis bringen. Ich an deiner Stelle würde diverse UW auf Multiplebasis errechnen, auf Plausibilität prüfen und mir so einen Rahmen vorgeben in dem sich der UW bewegen wird. DCF ist sicher keine schlechte Idee, vor allem da du dich intensiv mit dem Unt. auseinandersetzten musst. Die Mühen werden dir ermöglichen die Güte deiner Bewertung besser einschätzen zu können. Anschließend würde ich mittels Sensitivitätsanalyse / Scenarioanalyse mal sehen wie stabil deine Bewertung ist. Dividend-Growth-Modelle könnten dir auch beim Abschätzen des Bewertungsrahmens helfen (sind aber sicher wacklig) DueDiligence: naja du kannst dein bestes geben, aber sie werden dich bei VW kaum in die int. Bücher blicken lassen, du wist mit dem Management nicht reden können und so bist du auf die extern verfügbaren Infos angewiesen Insgesamt denke ich, dass wenn du auf den etwa aktuellen Börsenwert kommst, dass wohl das beste ist, was du erreichen konntest. Du bist ja nicht der erste der das probiert Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag