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Haben Goldminenaktien Nachholbedarf?

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reko

Ich bin bei eurem Ansatz etwas skeptisch. Die Förderkosten sind keine statische Größe, sondern eine dynamische. Mit viel Fleißarbeit helfen sich Zahlenfreunde damit, den Durchschnitt vergangener Perioden als Durchschnitt der zukünftigen Produktion festzusetzen - kann man so machen, jedenfalls wenn man sich darüber im Klaren ist, dass das dann trotzdem nur eine Annahme ist.

 

Des Weiteren zählt in der aktuellen Situation erstmal das Überkeben, d. h. die finanzielle Stabilität. Da würde ich auch maldanach schauen, wo net current Assets die total liabilities übersteigen.

Klar die Standorte im Schulden-Margin Diagramm sind dynamisch. Barrick will seine Schulden um 3 Mrd reduzieren. IAMgold hat nun durch den Verkauf von Niobec mehr freien Cash als Schulden. Yamana hat dummerweise viel neue Schulden für Malartic aufgenommen. Alles übrigens nicht in der Graphik berücksichtigt.

 

Die Kosten können durch das Anfahren neuer Minen, schließen alter Minen oder bessere Effizienz reduziert werden. Beim Verwenden nur des hochgradigen Erzes geht viel von den Reserven verloren. Im besten Fall wird das nieder gradige Erz auf einen Stock Pile zwischengelagert. Wenn ein Produzent an der Wand steht, wird er auch das tun. Ich möchte in solch ein Unternehmen aber nicht investieren.

 

Als fairen Wert betrachte ich den Marktwert (möglichen Verkaufswert) aller Minen und der wird üblicherweise aus den discounted Cash Flows berechnet. Dazu nehme ich verschiedene Goldpreisszenarien an.

 

Discounted Cash Flow Analysis, LarrySmith

 

Valuation of Metals and Mining Companies, Svetlana Baurens

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Dandy

Als fairen Wert betrachte ich den Marktwert (möglichen Verkaufswert) aller Minen und der wird üblicherweise aus den discounted Cash Flows berechnet. Dazu nehme ich verschiedene Goldpreisszenarien an.

 

Und? Was kam dabei raus?

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reko

Und? Was kam dabei raus?

 

 

Das hängt natürlich vom favorisierten Goldpreisszenario ab und ich kann die DCFs auch nur sehr vereinfacht für wenige Unternehmen abschätzen. Ich bin aber von meinen Minenaktien immer noch überzeugt. AUY ist von meinen Werten der schlechteste Wert - auch wegen Schulden und Management, hat aber mehr Minen und damit wie ETFs ein Mittelungsverhalten. TGZ war der beste Wert, hat aber Afrika und Small Cap Risiko. Ich habe versucht dies durch einen höheren Discountsatz zu berücksichtigen. Trotzdem habe ich bisher nur eine halbe Portion genommen, werde aber ev. zukaufen. Derzeit warte ich auf die Q2 Ergebnisse.

 

 

 

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Dandy

Würdest Du deine Annahmen zur DCF hier posten wollen?

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Marfir

Na, und wer sind jetzt diejenigen, welche dieses Schlachtfest überleben werden? Mal einen näheren Blick auf die Kandidaten unten rechts zu werfen könnte nicht schaden. In einer Bewertung könnte man deren Kostenposition mit der von insolvenzgefährdeten Konkurrenten vergleichen und daraus eine Kursbewertung ableiten. Durchaus machbar.

 

Der hier nennt übrigens andere Kandidaten:

 

 

The question is, which companies do you want to invest in? From the 2015 AISC chart, we see that many companies have an AISC in the $920/ounce range. It's obvious to any investor that you choose the most profitable mines at this stage. Among these are New Gold (NYSEMKT:NGD) and OceanaGold (OTCPK:OCANF). New Gold, in particular, has an exciting mining project going into its construction phase called Rainy River. Financing is all in place, as the company just announced a streaming agreement with Royal Gold (NASDAQ:RGLD). This project will be finished in 2017 and will drive down the overall AISC further, as it is highly profitable (AISC of $658/ounce). OceanaGold's strength is its profitability. It is one of the few gold producers that are actually able to pay a dividend of 2% in this environment, which shows that the company is very financially robust going forward. OceanaGold's flagship Didipio mine is one of the lowest-cost mines in the world.

 

Ein kurzer Blick auf die HP von OceanGold verrät, das die Minen fast komplett ausgelutscht sind. Die müssen dringend neue an den Start bringen. Keine guten Voraussetzungen in einer Krise dringend neue Minen bauen zu müssen, um den Geschäftsbetrieb aufrecht halten zu müssen.

 

Goldcorp hat ein ähnliches Problem. Dafür aber inzwischen viel cash angesammelt. Aber wir wissen ja wie hart der Markt Firmen abgestraft hat, die im aktuellen Umfeld groß investieren...

 

New Gold hat nur 1 reine Goldmine. Bei den anderen ist Silber und Kupfer mit dabei. Außerdem sehen die Hälfte der Minen so aus, als wäre in den nächsten Jahre auch Schicht im Schacht.

Ist ja schön wenn man einen Produzenten hat der 2015 und 2016 niedrige Kosten hat. Aber ob einem das nützt wenn 2017 der Preis immer noch sehr niedrig ist und dringend neue Projekte finanziert werden müssen? Wohl kaum.

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reko
· bearbeitet von reko

Würdest Du deine Annahmen zur DCF hier posten wollen?

Ich gehe davon aus, dass alle ausgewiesenen Proven&Probable Reserven auch in Zukunft mit derzeitiger Produktionsrate und Kosten gefördert werden. Danach wird die Mine geschlossen. Schließungskosten habe ich nicht berücksichtigt. Nach meiner Einschätzung habe ich bei einzelnen Minen Abschläge der ausgewiesenen Reserven vorgenommen. Bei noch nicht in vollem Betrieb befindlichen Minen habe ich geschätzt.

 

Eine reale Firma wird zwar neue Minenprojekte kaufen oder explorieren, diese Fähigkeit werden aber von mir mit Null bewertet. Explorationskosten und Resourcen gehören zu einem nicht betrachteten Zukunftsanteil. Es geht nur um die derzeitig vorhandenen Minen und Reserven.

 

Inzwischen nehme ich als Grundeinstellung 2% Inflation der Kosten und einen Goldpreis von 1100 $/oz mit 2% jährlichen Anstieg. Die Parameter habe ich so justiert, dass bei Minenverkäufen des letzten Jahres realistische Werte heraus kamen.

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reko
· bearbeitet von reko

Morgan Stanley schätzt, dass die Produktionskosten bei 90% der Minen derzeit (2015 Q2) unter 870 $/oz liegen.

 

In 2014 Q4 waren es noch 943 $/oz

 

Auf dieser Seite ist auch eine Graphik mit Werten von 1980-2017

 

soviel-kostet-es-eine-unze-gold-zu-foerdern

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Nun gibt es in den Augen von Morgan Stanley zwei Varianten, wie es weiter gehen könnte:

 

 

 

  1. Wahrscheinliches Szenario = 1050 USD/Unze. Gold sinkt tiefer mit der schrittweisen Lösung der Griechenlandkrise + robuster/stabiler USD + schwacher Ölpreis, hält sich aber bedeutend über 1000 USD/Unze --> impliziert 14 USD/Unze bei Silber, wenn man annimmt, dass die aktuelle Gold/Silber-Ratio Bestand haben wird.
  2. Worst-Case-Szenario = 800 USD/Unze...dazu muss es zu einer weiteren Aktienkorrektur in China kommen + Beginn eines Zinsanhebungszyklus in den USA + Zentralbanken beginnen, Reserven zu verkaufen --> impliziert 10-12 USD/Unze für Silber

 

Edit: Link repariert, Graphik eingefügt

 

 

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Marfir

Morgan Stanley schätzt, dass die Produktionskosten bei 90% der Minen derzeit (2015 Q2) unter 870 $/oz liegen.

 

In 2014 Q4 waren es noch 943 $/oz

 

Auf dieser Seite ist auch eine Graphik mit Werten von 1980-2017

http://www.godmode-t...oerdern,4285270

 

Nun gibt es in den Augen von Morgan Stanley zwei Varianten, wie es weiter gehen könnte:

 

  1. Wahrscheinliches Szenario = 1050 USD/Unze. Gold sinkt tiefer mit der schrittweisen Lösung der Griechenlandkrise + robuster/stabiler USD + schwacher Ölpreis, hält sich aber bedeutend über 1000 USD/Unze --> impliziert 14 USD/Unze bei Silber, wenn man annimmt, dass die aktuelle Gold/Silber-Ratio Bestand haben wird.
  2. Worst-Case-Szenario = 800 USD/Unze...dazu muss es zu einer weiteren Aktienkorrektur in China kommen + Beginn eines Zinsanhebungszyklus in den USA + Zentralbanken beginnen, Reserven zu verkaufen --> impliziert 10-12 USD/Unze für Silber

 

Die haben doch genau so viel Ahnung wie der Rest. Zwei Mal das Glücksrad gedreht und schwups hatte man 2 Zahlen für eine PR Mitteilung.

 

Produktionskosten von unter 900 $ klingt als wäre bei aktuell 1100 $ noch die Welt in Ordnung. Aber die Zinsen drücken und müssen mit eingerechnet werden. Ich hatte kürzlich irgend wo gelesen wenn man die Zinsen und Abschreibungen mit einrechnet, dann stehen die Produktionskosten bei 1300 $/Uz.

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reko

Die haben doch genau so viel Ahnung wie der Rest. Zwei Mal das Glücksrad gedreht und schwups hatte man 2 Zahlen für eine PR Mitteilung.

 

Produktionskosten von unter 900 $ klingt als wäre bei aktuell 1100 $ noch die Welt in Ordnung. Aber die Zinsen drücken und müssen mit eingerechnet werden. Ich hatte kürzlich irgend wo gelesen wenn man die Zinsen und Abschreibungen mit einrechnet, dann stehen die Produktionskosten bei 1300 $/Uz.

Die Zinsen und Abschreibungen verursachen zwar Verluste. Solange ein positiver CashFlow generiert wird, wird aber weiter produziert. Notfalls von Käufer der Konkursmasse.

 

 

 

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reko
· bearbeitet von reko

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reko

Hier hat sich jemand die Mühe gemacht die Produktionskosten der im GDX vertretenen Firmen zusammenzutragen.

Der Titel ist etwas irreführend. Die hohen Investitionskosten sind bereits ausgegeben und für die Entscheidung einer Minenschließung nicht mehr relevant.

Der 1.200-Dollar-Trugschluss - Produktionskosten für Gold in Wahrheit viel geringer

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Ich rechne derzeit eher mit einer höheren Produktion - wegen folgender Hypothesen:

1. Solange eine Mine einen positiven CashFlow liefert wird produziert.

2. Kostendruck führt dazu höher gradiges Erz zu verarbeiten.

3. Die Produktionsmengen wird in der Regel durch die Mühlenkapazität begrenzt.

Punkt 2 reduziert zwar die Minenlebensdauer, wegen Punkt 3 steigt aber die aktuelle Produktion.

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Marfir

Sorry aber der Typ hat doch keine Ahnung.

 

der Goldbergbau-Industrie wird es also nicht schwerfallen, auch einen Goldpreis von 1.100 oder sogar 1.000 Dollar zu überstehen. Die meisten der derzeitigen Minenbetriebe könnten sogar 800 Dollar problemlos überleben!

 

Dem ist wohl entgangen dass die meisten Produzenten entweder Quartal für Quartal einen Mini-Gewinn oder Mini-Verlust einfahren. Klar sind die Kosten der meisten Produzenten unter dem aktuellen Goldpreis. Aber wegen der Schulden - und viele haben nun mal welche - ist das Finanzergebnis negativ. Dumm gelaufene Absicherungsgeschäfte auf Öl und Währungen mal außer betracht gelassen. Für viele wäre 800 USD ein k.o. und kein "problemloses überleben".

 

 

Was noch besser ist: Die Barmittelbestände sind innerhalb des letztens Quartals aufgrund hoher positiver Cashflows in diesem Sektor recht schnell gestiegen.

 

Allein das zeugt entweder von einer sehr einseitigen Sichtweise auf 1-2 Unternehmen oder der hat absolut keinen Dunst. Viele Unternehmen haben ihre cash Bestände durch Verkäufe angesammelt.

Außerdem geht vom OCF noch die CapEx ab. Die kann man nicht beliebig kürzen.

 

Unsere jahrzehntelange Markterfahrung und unser ständig erweitertes Wissen zahlt sich für Sie aus: Seit 2001 konnten die von uns empfohlenen 700 Aktien im Durchschnitt Jahresgewinne von 21,3% realisieren! Abonnieren Sie noch heute, bevor die Goldaktien in die Höhe schießen und sparen Sie 33%!

 

Genau darum geht es. Irgend einen Saft brabbeln. Hauptsache irgend ein ahnungsloser Anleger kauft denen ein Abo ab.

 

 

@reko

 

Das Problem ist eher, das bisher keine Minen geschlossen wurden. Nur ein paar Neubauten wurden aufgeschoben. Es wäre aber ein gutes Signal für den Markt, wenn Minenschließungen erfolgen würden. Positiver OCF ist ja schön. Aber über die CapEx wird dann zwangsweise hinten herum Geld verbrannt.

 

Zerstört sich die südafrikanische Goldbranche selbst?

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reko

Genau darum geht es. Irgend einen Saft brabbeln. Hauptsache irgend ein ahnungsloser Anleger kauft denen ein Abo ab.

Würde der Autor eines Börsenbriefs von seiner Expertise überzeugt sein, dann würde er investieren statt zu schreiben.

 

Das Problem ist eher, das bisher keine Minen geschlossen wurden. Nur ein paar Neubauten wurden aufgeschoben. Es wäre aber ein gutes Signal für den Markt, wenn Minenschließungen erfolgen würden. Positiver OCF ist ja schön. Aber über die CapEx wird dann zwangsweise hinten herum Geld verbrannt.

 

Zerstört sich die südafrikanische Goldbranche selbst?

Jein - langfristig ist das nicht durchzuhalten, aber ein bis zwei Jahre kann man viele sustaining Capex schieben.

Klar müssen Zinsen und G&A Kosten auch noch bezahlt werden - aber das müssen sie auch, wenn eine Mine geschlossen wird - und dann kommen auch noch die Schließungskosten.

Durch das Fördern höher gradigen Erzes wird die Produktion erhöht bei gleichen Kosten. Die CashCosts sinken - natürlich mit fatalen Folgen auf die Reserven.

Das Ersetzen von Reserven - wie bei AISC vorgesehen - wird nur noch von wenigen Firmen praktiziert.

 

Das ist ein Moral Hazard. Alle würden davon profitieren, wenn die Produktion gesenkt wird. Aber keiner will dafür auf dringend benötigten CashFlow verzichten.

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Marfir

Jein - langfristig ist das nicht durchzuhalten, aber ein bis zwei Jahre kann man viele sustaining Capex schieben.

Klar müssen Zinsen und G&A Kosten auch noch bezahlt werden - aber das müssen sie auch, wenn eine Mine geschlossen wird - und dann kommen auch noch die Schließungskosten.

Durch das Fördern höher gradigen Erzes wird die Produktion erhöht bei gleichen Kosten. Die CashCosts sinken - natürlich mit fatalen Folgen auf die Reserven.

Das Ersetzen von Reserven - wie bei AISC vorgesehen - wird nur noch von wenigen Firmen praktiziert.

 

Das ist ein Moral Hazard. Alle würden davon profitieren, wenn die Produktion gesenkt wird. Aber keiner will dafür auf dringend benötigten CashFlow verzichten.

 

Genau, alle würden davon profitieren. Aber die Manager stehen dem im Wege. Es gibt auch genug Produzenten mit geringer Verschuldung, die aber ebenfalls versuchen die Produktion zu steigern. Das müssten sie eigentlich gar nicht. Der Artikel hat schon den richten Kern des Problems getroffen. Die Manager werden nach Umsatz- / Gewinnwachstum bezahlt. Minen schließen bewirkt das Gegenteil, zumindest temporär.

Das gleiche gilt für hedges. Bis auf ein paar russische und australische Produzenten hedged kaum einer. Man könnte aber den Preis stabilisieren, wenn man nichts mehr unter einem bestimmten Preis anbietet. Auch hier will keiner der Erste sein, weil man sich sonst indirekt ein Versagen eingestehen müsste.

 

Angenommen die Manager bleiben ihrer Linie treu. Dann gibts nur den Ausweg über sinkende Reserven und damit fallender Produktion in Zukunft. So zusagen eine zwingende Folge aus dieser Lage. Und die Manager müssen sich hier nichts eingestehen, sondern können es auf fallende Preise schieben.

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reko

Genau, alle würden davon profitieren. Aber die Manager stehen dem im Wege. Es gibt auch genug Produzenten mit geringer Verschuldung, die aber ebenfalls versuchen die Produktion zu steigern. Das müssten sie eigentlich gar nicht. Der Artikel hat schon den richten Kern des Problems getroffen. Die Manager werden nach Umsatz- / Gewinnwachstum bezahlt. Minen schließen bewirkt das Gegenteil, zumindest temporär.

Das gleiche gilt für hedges. Bis auf ein paar russische und australische Produzenten hedged kaum einer. Man könnte aber den Preis stabilisieren, wenn man nichts mehr unter einem bestimmten Preis anbietet. Auch hier will keiner der Erste sein, weil man sich sonst indirekt ein Versagen eingestehen müsste.

 

Angenommen die Manager bleiben ihrer Linie treu. Dann gibts nur den Ausweg über sinkende Reserven und damit fallender Produktion in Zukunft. So zusagen eine zwingende Folge aus dieser Lage. Und die Manager müssen sich hier nichts eingestehen, sondern können es auf fallende Preise schieben.

Das ist zur Zeit in anderen Rohstoffbranchen (Öl, Kupfer, Eisen...) genauso. Ich sehe darin nicht zwingend ein Managementversagen.

Produzenten mit hohen Kosten können nicht anders und Produzenten mit niedrigen Kosten können dabei Ihre strategische Position stärken.

Als Investor in Low Cost Minen (= Minen die derzeit keine Reserven verschwenden und den derzeitigen Goldpreis langfristig verkraften) ist diese Situation nicht so sehr gegen meine Interessen wie es auf den ersten Blick erscheint. Je länger die derzeitige Situation anhält, um so stärker wird die Gegenbewegung.

 

Das derzeitige Überangebot kommt auch nicht wegen zu hoher Produktion, sondern weil Lagerbestände der Papiergold Fonds abgebaut werden. Weiter als bis auf Null geht das nicht.

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Marfir

Das ist zur Zeit in anderen Rohstoffbranchen (Öl, Kupfer, Eisen...) genauso. Ich sehe darin nicht zwingend ein Managementversagen.

Produzenten mit hohen Kosten können nicht anders und Produzenten mit niedrigen Kosten können dabei Ihre strategische Position stärken.

Als Investor in Low Cost Minen (= Minen die derzeit keine Reserven verschwenden und den derzeitigen Goldpreis langfristig verkraften) ist diese Situation nicht so sehr gegen meine Interessen wie es auf den ersten Blick erscheint. Je länger die derzeitige Situation anhält, um so stärker wird die Gegenbewegung.

 

Das derzeitige Überangebot kommt auch nicht wegen zu hoher Produktion, sondern weil Lagerbestände der Papiergold Fonds abgebaut werden. Weiter als bis auf Null geht das nicht.

 

Guter Punkt. Auch beim Eisenerz oder Öl versucht man Marktanteile zu halten und Konkurrenten wegen niedriger Preise auszustechen. Auch da verfallen die Preise.

 

Doch. In den letzten Jahren wurde Jahr für Jahr weltweit mehr Gold produziert (insbesondere in China gibt es starke Wachstumsraten). Erst ab nächstem Jahr wird eine rückläufige Produktion erwartet. In Q1 '15 floß sogar Geld in Gold-ETFs anstatt heraus. Auch ist die Schmucknachfrage leicht zurück gegangen. In so fern kann man schon von einer Überproduktion reden. Natürlich ist das Angebot nicht so flexibel anpassbar. Einzig auf der Nachfrageseite könnte Papiergold größere Preis-Schwankungen verursachen. Vermutlich steigt das Interesse an ETFs auch genau dann, wenn die Produktion rückläuftig ist und verstärkt damit den Effekt.

 

Um zum Titel des Threads zurück zu kommen. Goldminen haben Nachholbedarf, zumindest jene die auch bei aktuellen Preisen noch profitabel sind. Und nicht hedgen, um von einer anschließenden Gegenbewegung profitieren zu können.

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reko

...

Doch. In den letzten Jahren wurde Jahr für Jahr weltweit mehr Gold produziert (insbesondere in China gibt es starke Wachstumsraten). Erst ab nächstem Jahr wird eine rückläufige Produktion erwartet. In Q1 '15 floß sogar Geld in Gold-ETFs anstatt heraus. Auch ist die Schmucknachfrage leicht zurück gegangen. In so fern kann man schon von einer Überproduktion reden. Natürlich ist das Angebot nicht so flexibel anpassbar. Einzig auf der Nachfrageseite könnte Papiergold größere Preis-Schwankungen verursachen. Vermutlich steigt das Interesse an ETFs auch genau dann, wenn die Produktion rückläuftig ist und verstärkt damit den Effekt.

...

 

Die Minen können aus wirtschaftlichen und technischen Gründen ihre Produktion nur sehr langfristig anpassen. Also entscheidet derzeit (kurzfristig) alleine die Nachfrage.

 

Der Bedarf für Schmuck, Bars&Coins ist lediglich in Q2 eingebrochen. Ich rechne - wegen der Entwicklung in Indien/China - langfristig mit mindestens gleichbleibenden Bedarf in diesen Bereich.

 

Die ETFs haben aber mit Ausnahme von Q1 nach 2012 ständig Gold abgegeben.

Die ETFs dominieren den Goldpreis - da es die schwächsten Hände sind. Die absolute Menge die in/aus diesen Sektor fließt ist aber gar nicht so groß und irgend wann ist der ETF Bestand Null.

 

aus WGC Gold Demand Trends Q2 2015

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Marfir

Die ETFs haben aber mit Ausnahme von Q1 nach 2012 ständig Gold abgegeben.

Die ETFs dominieren den Goldpreis - da es die schwächsten Hände sind. Die absolute Menge die in/aus diesen Sektor fließt ist aber gar nicht so groß und irgend wann ist der ETF Bestand Null.

 

Keine Sorge. Die Abflüsse aus den ETFs lassen nach (sind aktuell eh sehr niedrig). Und es wird immer Leute geben die auf einen Turnaround setzen, womit hier nichts auf 0 fällt.

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reko
· bearbeitet von reko

Ich habe die Daten der GDX Firmen aus #536 ( knapp 50% der Weltproduktion) in eine Graphik gepackt.

So sieht man, dass der größte Anteil relativ nahe beieinander liegt und etwa 1/3 des Goldes teuerer produziert wird.

 

AISC2015 sind die AISC Guidance der Firmen für 2015. Die x-Achse sind die sortierten und aufsummierten Produktionsmengen (letzte Spalte in #536).

post-27092-0-36901800-1441742900_thumb.png

 

Nachtrag: Warum ist diese Kurve so flach und passend zum derzeitigen Goldpreis?

Meine Erklärung:

1. sind hier die Mittelwerte der Firmen verarbeitet. Die Kosten der Minen streuen stärker.

2. sind die Produktionskosten nicht statisch und die Firmen versuchen die Kosten an den gesunkenen Goldpreis anzupassen.

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Marfir

Der chart ist irgend wie nichts sagend. Warum ist denn alles aufsummiert? Interessanter wäre zu sehen z. B. ob kleinere Firmen günstiger produzieren können. Oder wie die Verteilgung der Firmen generell ist.

Kannst du nicht ein Punkte-Diagramm erstellen?

 

Bei 9 Mio. Uz im Quartal sind das 36 Mio. Uz im Jahr bzw. 1120 t. Das sind etwas mehr als 1/3 der Weltproduktion und nicht 50%.

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reko
· bearbeitet von reko

Der chart ist irgend wie nichts sagend. Warum ist denn alles aufsummiert? Interessanter wäre zu sehen z. B. ob kleinere Firmen günstiger produzieren können. Oder wie die Verteilgung der Firmen generell ist.

Kannst du nicht ein Punkte-Diagramm erstellen?

 

Bei 9 Mio. Uz im Quartal sind das 36 Mio. Uz im Jahr bzw. 1120 t. Das sind etwas mehr als 1/3 der Weltproduktion und nicht 50%.

Dieses Diagramm ist üblich und wird z.B. von vielen Alu Herstellern verwendet zB Seite 8 riotinto...Barclays_conference_slides

Der Sinn des Aufsummierens besteht darin, daß man abschätzen kann, wie der Preis reagieren würde, wenn die Nachfrage um z.B 20% zurückgeht. Die Firmen rechts von 80% der Produktion würden schließen und der teuerste noch notwendige Produzent würde den Preis vorgeben - wenn die Kosten statisch wären.

 

Natürlich kann ich das auch beliebig anders darstellen. Nicht summiert sieht es so aus:

post-27092-0-65149600-1441783250_thumb.png

Es gibt zwar einige kleinere Firmen die sehr günstig produzieren. Der Zusammenhang "kleine Firmen = niedrige Produktionskosten" gilt aber nicht generell.

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Marfir

Der Preis wird sich aber nicht exakt nach den Produktionskosten der Anbieter richten. Selbst wenn die Kosten statisch wären. Ich würde da lieber nichts versuchen zu interpretieren oder gar Investmententscheidungen darauf aufbauen.

 

Aber das neue Diagramm ist schon interessanter. Ist zu jedem cash cost Punkt auch ein AISC Punkt vorhanden? Bei 500 koz fehlen die cash costs. Dafür fehlen bei 700 koz 2 AISC für Q2.

Sind alle börsennotierten Senior und Mid-Tier Produzenten eingezeichnet?

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reko

Das ist halt die Theorie der Preisbildung. Natürlich ist das stark vereinfacht. Der mM weitaus größte Fehler sind die nicht statischen Kosten.

In eine Investitionsentscheidung fließen viele Informationen ein. Wichtiger als der absolute Preis ist die Form der Kurve und die Position einer Firma auf dieser Kurve. Eventuell auch die zeitliche Veränderung - wie in der RioTinto Alcan Präsentation dargestellt.

 

Ich habe die Kosten aus dem zitierten Artikel übernommen - dort fehlen einige Werte. Besser wäre es die Geschäftsberichte durchzuarbeiten - das ist mir aber zu viel Arbeit.

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Marfir

ok danke dir! Das Diagramm ist auch schon so informativ.

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reko
· bearbeitet von reko

Dieses Diagramm ist üblich...

das Diagramm gibt es (etwas schöner) von Thomson Reuters, GFMS für 2013 und 2014

post-27092-0-09766500-1441973731_thumb.gif

post-27092-0-01758400-1441973740_thumb.png

Gold Costs 2013, Gold Costs 2014,

 

Nachtrag: Die hier gezeigten Daten sind eine "mine-by-mine Analysis". "All In Costs" sind hier anders definiert als AISC.

Ich würde aber z.B. Abschreibungen auf bestehende Minen nicht zu den für eine Minenschließung relevanten Kosten rechnen.

Gauging the Long-Term Cost of Gold Mine Production

The Gold Mine Economics Service comprises detailed mine-by-mine analysis of reserves/resources, production, operating costs, capital costs and cash flows for more than 300 gold mines and projects, with historical data and forecasts to 2030. .....

 

All-in cost is a proprietary GFMS Mine Economics $/oz cost metric, designed to reflect the full marginal cost of gold mining. In addition to mine site cash expenses (mining,

ore processing, on-site general and administrative costs), refining charges, royalties and production taxes, by-product credits, depreciation, amortisation and reclamation cost, it includes ongoing capital expenditure, indirect costs and overheads

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