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Sthenelos

Rürup - oder besser doch nicht

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Sthenelos

Servus, benötige einmal Hilfestellung, bei Riester, Rürup und co. kenne ich mich zu oberflächlich aus und fachkundiger neutraler Rat ist rar.

 

 

Überlege im Moment, etwas in Richtung Rürup zu machen, aber es gibt wohl einige Haken.

 

Situation:

selbstständig, ledig, bereits div. Altersabsicherungen am laufen, ebenso Invest in Aktien etc.

keine gesetz. Rentenversicherung mehr, alles privat, auch PKV

 

Rürup nur evtl. als Steuerersparnis denkbar, von der Rendite taugts alleweil nichts.

 

Jetzt ist es so, dass ich max. 30 Jahre einzahlen würde, durch den Tarifjungel einiger Versicherer habe ich mich oberflächlich gewühlt und es gibt

Absicherungen wie Hinterbliebenschutz etc., alles schön und fein und auch zig Kombinationen mit Fonds etc., das ist aber alles uninteressant für mich.

 

Rechnet sich das von der Steuerersparnis überhaupt? die 100 % kann ich ja erst ab 2025 absetzen. 2040, wenn ich aber dann die Rente bekomme,

muss ich 100 % der Rente versteuern.

 

Habe jetzt zig verschiedene Berichte, Tests etc. gelesen, aber bin nicht schlauer. Beim Steuerberater nachgehakt, der war völlig überzeugt davon und hat auch persönlich Rürup.

Aber für mich, als Laie, stellt sich eben die simple Frage: einzahlen 30 Jahre, davon die nächsten 15 Jahre aber nicht 100 % absetzbar, beziehen noch 20 Jahre (+ Hinterbliebendenschutz) mit 100 % Versteuerung. Kann sich das rechnen?

 

Danke vorab

 

 

 

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polydeikes

Grundsätzlich wäre es hilfreich, wenn du deine Angaben im Rahmen der Richtlinien zur Themeneröffnung ergänzen würdest. Insbesondere aber das ungefähre Einkommen, Angaben zur Stabilität des Einkommens, sonstige bestehende Altersvorsorge, ungefähres Alter etc. wären notwendige Angaben um überhaupt eine Aussage treffen zu können.

 

Du kannst die Ergänzung vornehmen, indem du bei deinem Beitrag in der Ansicht rechts unten auf editieren klickst.

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Sthenelos

Ok:

 

Ich dachte an 70-100 Euro / Monat in Rürup + evtl. gelegentliche Einmalzahlungen, im Schnitt max. 1000 Euro/Jahr extra, weil mehr ist mir diese Idee eigentlich nicht wert.

 

Habe 4 weitere Lebens/Rentenversicherungen die mich pro Monat insgesamt 400 Euro kosten, das Haus ist schon abbezahlt + der überwiegende Teil des Kapitals ist in Aktien, Anleihen und ein kleiner Teil in Tagesgeld investiert, das werde ich auch nicht ändern.

 

Stabilität Einkommen: ich weiß, dass ich Rürup nie antasten kann, falls ich einmal wieder ins Angestelltenverhältnis wechseln muss, oder sich meine Situation verschlechtert, werde ich evtl. 1-2 Lebens/Rentenversicherungen stillegen oder verringern. Daher will ich in Rürup auch nicht viel Geld investieren, aber evtl. etwas.

 

In Rürup würde ich jetzt noch ziemlich genau 30 Jahre einzahlen und mit 60 Jahren dann die Rente in Anspruch nehmen, nicht später.

 

Mir geht es in erster Linie um die Steuerersparnis, weil sonst kann ich das Geld auch in Aktien, Fonds oder sonstwo packen wo es eine bessere Rendite gibt.

 

Muss man mittlerweile auf den Gewinn aus Rürup auch noch Abgeltungssteuer bezahlen?

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pmw
· bearbeitet von pmw

Muss man mittlerweile auf den Gewinn aus Rürup auch noch Abgeltungssteuer bezahlen?

Nein, aber die später ausgezahlte Rürup-Rente wird wie ein Einkommen versteuert. Nur wenn du vor 2040 in Rente gehst, musst du die Rürup-Rente nicht voll versteuern. Details: http://de.wikipedia.org/wiki/R%C3%BCrup-Rente#W.C3.A4hrend_der_Rentenphase

 

Nur wegen Steuerersparnisse finde ich die Rürup-Rente nicht so interessant. Vor allem da es die volle Steuerersparnis erst ab 2025 gibt (Details: http://de.wikipedia.org/wiki/R%C3%BCrup-Rente#W.C3.A4hrend_der_Ansparphase). Ich nutzte die Rürup-Rente nicht nur wegen der Steuerersparnisse, sondern auch um mich abzusichern (Insolvenz, hohes Alter).

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polydeikes
· bearbeitet von polydeikes

Rürup wird nachgelagert besteuert. Unterliegt also nicht der Abgeltungssteuer. Steuerlich ist bei dir das größte Problem, dass nur ein Teil der Beiträge (Bezug Summe) in der Ansparphase steuerlich absetzbar ist, aber praktisch die ganze Rente zu 100 % zu versteuern wäre.

 

Grundsätzlich kann sich Rürup rentieren wenn:

- ältere Sparer Steuern für 5-10 Jahre verschieben wollen

- der Steuersatz im Alter wirklich maßgeblich von dem im Erwerbsleben abweicht (bspw. kein gesetzlicher Rentenanspruch, kompletter Verkauf des Betriebs etc.)

 

Ich finde grundsätzlich, dass du zu jung bist für die Basisrente. In 30 Jahren kann noch vieles passieren, da würde ich mich schon gleich gar nicht auf so eine Investition ala "point of no return" einlassen. Ich persönlich als Selbstständiger finde Rürup auch gänzlich ungeeignet als Altersvorsorge für Selbstständige.

 

Zudem solltest du mal deinen Steuerberater aufsuchen und bzgl. der Vorsorgebeiträge / Übergangsregelungen befragen. Wir können als Selbstständige deutlich mehr steuerlich absetzen als Arbeitnehmer. Es gibt dazu verschiedene Möglichkeiten, das würde an dieser Stelle aber das Thema sprengen und ist mit Sicherheit im Gespräch mit einem Steuerberater besser aufgehoben.

 

Ich denke, das mit den 70-100 Euro im Monat für Rürup kannst du dir sparen. Das ist für mich keine Region in der evtl. steuerliche Vorteile den Ausschlag geben. Wer einen MCDoof betreibt, kann sicherlich auch in 30 Jahren noch mit Einnahmen rechnen. Wer hingegen als Selbstständiger vor allem auf die eigene Arbeitskraft angewiesen ist, sollte mM nach ohnehin die Hände von Rürup lassen.

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Basti

Rürup ist im Insolvenzfall nur bis zum Sozialhilfesatz pfändungssicher !

 

http://www.insurance1.de/aktuell/2008-08-06/ruruep-rente-geniesst-keinen-insolvenzschutz.html

 

ich hatte damals Rürup verworfen, weil zu unflexibel, nicht vererbbar usw. -> dann lieber die Steuern zahlen und flexibel bleiben

 

und ganz ehrlich: bei ca. 1000 Euro im Jahr an Einzahlungen lohnt sich der Aufwand wohl kaum (wenn man mal die mögl. Steuerersparnis betrachtet) :rolleyes:

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pmw
· bearbeitet von pmw

Rürup ist im Insolvenzfall nur bis zum Sozialhilfesatz pfändungssicher !

Es kann nur die Rente an sich verpfändet werden und nicht das Guthaben! Das heißt, das angesparte Geld ist erst einmal bis zum Renteneintritt sicher. Und auch dann kann nur (ein Teil) der monatlich ausgezahlten Rente verpfändet werden. Allerdings halte ich es für extrem unwahrscheinlich, dass es im Rentenalter zu einer Pfändung kommt. Wenn etwas total schief laufen sollte, so dass es zur Pfändung bzw. Hartz IV kommen sollte, dann am ehesten während meines Arbeitsleben. Allerdings 1.000 € pro Jahr ist echt zu wenig. Da kommt höchstens eine Rente auf Hartz IV Niveau raus.

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Sthenelos

Danke für Eure Mühe! :thumbsup:

 

Zum Betrag nochmal

geplant wie gesagt 70-100 Euro/Monat + einmalig max. 1000 Euro/Jahr extra

Mehr ist die Sache mir nicht wert, bzw. Risikominimierung mit diesem Betrag + geringer steuerliche Verbesserung mit ein paar hundert Euro p.a.

die ich aber wie gesagt später wieder schön zahlen darf...

Klar ist das später nur eine Hartz4-Rente, hätte ja nur eine kleine Versorgungssicherheit von mehreren größeren sein sollen.

 

Im Moment komme ich zur Ansicht, dass die ganze Rürupsache für mich nicht viel bringt.

Polydeikus du hast schon recht, die Laufzeit ist zu lang und ich bin im Prinzip schon an die anderen 4 Verträge gebunden mit langer Laufzeit.

Selbst wenn ich "etwas" spare und da eine Rendite vom Emittent von 3-4 % p.a. erwirtschaftet wird (bestenfalls....)

bringt es eben doch nicht viel.

 

Werde mir dich Sache in einem Jahrzehnt nochmal überlegen, vorerst hake ich es einmal ab.

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Ökoinvestor

Ich empfehle hierzu den sehr guten und vor allen Dingen neutralen Artikel in TEST,

der erstaunlicherweise sogar kostenlos downloadbar ist, siehe

http://www.test.de/themen/versicherung-vorsorge/test/Ruerup-Rente-Altersvorsorge-mit-Steuerkick-1669699-1670656/

(Dort auf "Heftartikel als Download" klicken)

 

Rürup ist wenig flexibel und statistisch weniger rentabel als Rister-Rente.

Dafür jedoch kann mit maximal 40.000 Euro jährlich (bei Ehepaaren) enorme Summen steuerbegünstigt sparen.

Der " Trick" besteht dabei, im Alter weniger Ausgaben zu haben, z.B. durch Leben in einer abbezahlten Immobilie.

Dann tut auch die "Teilversteuerung" von Einnahmen im Alter weniger weh, weil ein Teil des Einkommens nicht und

der Rest weniger besteuert wird.

 

Rürup ist wegen seiner Unflexibilität, aber seiner enormem 40.000 Euro jährlichen Maximalansparhöhe insbesondere

für ältere Selbständige sehr interessant, die in 5 -10 Jahren in Rente gehen.

Als 40-jähriger Selbständiger würde ich es jedoch nicht nutzen.

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