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Möglichkeit Wohnung / Haus von Firma finanzieren zu lassen

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Fips

Hallo,

 

folgendes "Problem":

 

Ich bin von meiner Firma aus in eine andere Stadt versetzt worden (ca. 500km von normalen Wohnsitz). Im Moment bekomme ich hierfür ca. 900Euro für die Miete dazu.

Nun hat sich ergeben, dass ich (wenn ich möchte) noch mindestens 3-4 Jahre in dieser Stadt bleiben könnte, da das Projekt noch ewig geht. Für diesen Zeitraum würde ich natürlich auch den Mietzuschuss bekommen.

 

Jetzt habe ich mir folgendes überlegt: Ich könnte mir doch einfach eine kleine Wohnung oder vielleicht sogar ein Haus in dieser Stadt kaufen, was ich dann teilweise von dem Mietzuschuss der Firma finanzieren könnte.

Auch wenn ich dann nach dem Projekt nicht mehr in der Stadt bleiben würde, sollte das trotzdem lohnend sein. Wobei ich mir im Moment durchaus vorstellen kann, auch noch länger dort zu wohnen, vielleicht auch für immer.

 

Als Eigenkapital könnte ich kurzfristig ca. 40.000 Euro locker machen. Einen Bausparvertrag über 100.000 Euro habe ich auch noch, allerdings erst mit ca. 20.000 Euro befüllt (fehlt also noch etwas).

Dazu kommt noch eine Recht große Position an BASF-Aktien (ca. 25.000 Euro), die ich allerdings nur ungern verkaufen würde. Monatliches Gehalt beträgt ungefähr 4.000 Euro brutto (als Single, also Steuerklasse 1).

 

Im Moment bin ich noch etwas unsicher was ich am besten machen sollte, da es auch mein erster Immobilenkauf wäre und ich allgemein auf diesem Gebiet wenig erfahrung habe.

Mich würden mal ein paar Meinung von hier interessieren :-)

 

 

Danke schonmal und Grüße!!

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polydeikes

Na die 900 Euro müssen doch als irgendeine Art von geldwertem Vorteil etc. wiederum steuerpflichtig sein. Versteuert müsstest du die doch einsetzen können wofür du willst (auch eine Immofi?), wenn der AG das mitmacht?

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Fips

Na die 900 Euro müssen doch als irgendeine Art von geldwertem Vorteil etc. wiederum steuerpflichtig sein. Versteuert müsstest du die doch einsetzen können wofür du willst (auch eine Immofi?), wenn der AG das mitmacht?

Ja, muss versteuert werden. Allerdings habe ich die 900 Euro nach Steuerabzug! Habe ich im ersten Post vergessen zu schreiben. Eigentlich bekomme ich ca. 1800 Euro extra (brutto). Bleiben also ca. 900 Euro. Ist also quasi wie eine temporäre Gehaltserhöhung für die Zeit des Projektes.

 

Mit dem Arbeitgeber habe ich deswegen noch nicht gesprochen. Meint ihr das könnte Probleme geben?

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polydeikes
Mit dem Arbeitgeber habe ich deswegen noch nicht gesprochen. Meint ihr das könnte Probleme geben?

 

Da hab ich ehrlich gesagt keine Vorstellung, keine Ahnung ...

 

Dem Arbeitgeber müsste es aber egal sein, ob du den Zuschuss für Miete oder für die Finanzierung von Wohneigentum verwendest. Das kann dir aber nur die zuständige Stelle / Person / Abteilung deines Arbeitgebers beantworten.

 

Ich persönlich würde je nach Ort / Lage / geplantem Zeitraum eher eine ETW denn ein Haus erwerben. So ein Haus das einige hundert km weg ist (wenn man wieder woanders arbeitet), das kann ganz schön Stress verursachen.

 

Steuerlich könnte man natürlich von Anfang an anders denken. Teilt man in Wohneinheiten bzw. setzt eine Gewerbeeinheit (bspw. Büro) zur Vermietung an, kann man die Finanzierung wiederum abschreiben und Steuern sparen. Könnte bei deinem Einkommen, deiner Steuerklasse und dem Zuschuss evtl. interessant sein. Hier empfiehlt sich der Weg zum Steuerberater, lässt sich nur schlecht im Forum klären.

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Adun

Jetzt habe ich mir folgendes überlegt: Ich könnte mir doch einfach eine kleine Wohnung oder vielleicht sogar ein Haus in dieser Stadt kaufen, was ich dann teilweise von dem Mietzuschuss der Firma finanzieren könnte.

Auch wenn ich dann nach dem Projekt nicht mehr in der Stadt bleiben würde, sollte das trotzdem lohnend sein. Wobei ich mir im Moment durchaus vorstellen kann, auch noch länger dort zu wohnen, vielleicht auch für immer.

Es ist vollkommen unsinnig, in dieser Situation an Hauskauf zu denken, erst recht auf Kredit.

 

Miete ist in der Regel viel günstiger (Hauskauf ist mit hohen Transaktionskosten verbunden) und dazu noch flexibler, wenn Du den Unterschied zur ansonsten fälligen Kreditrate, Reparaturen, Rücklagen usw. diszipliniert ansparst statt ausgibst. Außerdem ist der Hauskauf komplexer und schafft Dir nur unnötige Sorgen. Besser Du hälst den Kopf frei um auf der Karriereleiter zu klettern solange Du noch jung bist. Dazu kommt das enorme Risiko von Immobilienbesitz, das in etwa dem einer Einzelaktie eines Kleinunternehmens entspricht.

 

Als Eigenkapital könnte ich kurzfristig ca. 40.000 Euro locker machen. Einen Bausparvertrag über 100.000 Euro habe ich auch noch, allerdings erst mit ca. 20.000 Euro befüllt (fehlt also noch etwas).

Bausparverträge sind in aller Regel eine Fehlinvestition und können durch Abschlussgebühren und niedrigen Guthabenzins usw. nicht mit einem Tagesgeldkonto + Bankkredit mithalten.

 

Dazu kommt noch eine Recht große Position an BASF-Aktien (ca. 25.000 Euro), die ich allerdings nur ungern verkaufen würde.

Einzelaktien, vor allem gerade Mitarbeiteraktien sollte man eigentlich immer zum frühestmöglichen Zeitpunkt verkaufen, da sie viel zu riskant für die Rendite sind und hohe Korrelation zum Einkommen und Arbeitslosigkeitsrisiko aufweisen. Ein internationaler Indexfonds hat in etwa die gleiche Renditeerwartung bei viel geringerem Risiko.

 

Monatliches Gehalt beträgt ungefähr 4.000 Euro brutto (als Single, also Steuerklasse 1).

Das ist komfortabel. Jetzt musst Du nur noch drauf achten, dass Du nicht mit wirtschaftlichen Fehlentscheidungen trotz der guten Voraussetzungen alles in den Sand setzt. Gerade wenn man so viel Geld hat, gibt es immer schnell Leute, die das Geld lieber in der eigenen Tasche als in Deiner sehen würden, gerade im Immobiliengewerbe.

 

Im Moment bin ich noch etwas unsicher was ich am besten machen sollte, da es auch mein erster Immobilenkauf wäre und ich allgemein auf diesem Gebiet wenig erfahrung habe.

Mich würden mal ein paar Meinung von hier interessieren :-)

Ganz eindeutig: Nicht kaufen, weiter zur Miete wohnen. Alleine, dass Planungssicherheit nur für 3-4 Jahre besteht und für das Wunschobjekt erhebliche Kreditaufnahme geplant wäre, ist für sich beides schon ein Ausschlusskriterium.

 

Ich würde jetzt massiv die Sparquote erhöhen um ggfs. bei stabileren Verhältnissen ein Haus ohne oder mit nur geringer Kreditaufnahme kaufen zu können. Ein muss ist das aber auch dann nicht.

 

Hinter Deinen Plänen liest man ein bisschen heraus, dass Du eventuell an das Märchen von der verschenkten Miete glaubst. Dazu gibt es ein sehr gutes Standardwerk von Gerd Kommer, "Kaufen oder mieten?: Wie Sie für sich die richtige Entscheidung treffen", das alle relevanten Aspekte einer solchen Entscheidung sehr schlussrichtig und undogmatisch diskutiert.

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Fips

Hallo Adun,

 

vielen Dank für die ausführliche Antwort!

 

Mit den BASF-Aktien fahre ich bis jetzt aber sehr gut :-) Bin mit über 100% im Plus und bekomme, solange ich sie halte, jedes Jahr welche dazugeschenkt. Mein Plan war hier eigentlich diese als Altersvorsorge zu nehmen. Naja, mal schauen...

 

Ich werde mir das Buch das du angesprichen hast auf jedenfall mal anschauen, hört sich interessant an. Das mit der verschenkten Miete habe ich nämlich wirklich bis jetzt gelaubt ;-) In meinem Fall wäre es ja sogar Miete, die ich selbst nicht bezahlen müsste.. Aber vielleicht bin ich nach dem Buch ja etwas schlauer.

 

Danke nochmal!

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Adun

Mit den BASF-Aktien fahre ich bis jetzt aber sehr gut :-) Bin mit über 100% im Plus und bekomme, solange ich sie halte, jedes Jahr welche dazugeschenkt.

Da hast Du nochmal mehr Glück als Verstand gehabt.

 

Bitte informier Dich genau, was die Bedingungen dafür sind, dass Du welche dazugeschenkt bekommst und stoße die Aktien immer sofort ab, sobald alle Auflagen erfüllt sind. Es kann eigentlich nicht an der Frage liegen, ob Du die bereits erhaltenen weiter hälst oder nicht. Eher kann ich mir vorstellen, dass die erhaltenen eine gewisse Zeit lang gesperrt sind und Du sie gar nicht verkaufen kannst. Auch könnte es sein, dass Du ausgeschüttete Dividenden in Form neuer Aktien bekommst; das wäre dann allerdings kein Geschenk.

 

Einzelaktien unterliegen im Gegensatz zu breit diversifizierten Aktienfonds unsystematischen Risiken. D.h. sie haben Risiken, die keine höhere Rendite zur Folge haben; Du gehst Risiken für nichts ein. Und die Entwicklung der Vergangenheit sagt nichts über die Entwicklung der Zukunft.

 

Halbwegs sinnvoll können Mitarbeiteraktien sein, wenn man sie geschenkt oder subventioniert bekommt und sie immer zum frühestmöglichen Zeitpunkt verkauft.

 

Der genannte Gerd Kommer hat auch darüber übrigens ein Buch geschrieben, das sogar größtenteils online kostenlos einsehbar ist: http://books.google.com/books?id=9S8bVveOFEEC&lpg=PP1&dq=kommer%20etfs&pg=PA156#v=onepage&q&f=false (Hier direkt die relevante Stelle verlinkt)

 

Mein Plan war hier eigentlich diese als Altersvorsorge zu nehmen. Naja, mal schauen...

Das ist ein ganz klassischer Fehler. Einzelaktien vom eigenen Unternehmen sind völlig ungeeignet als Altersvorsorge. Wenn Dein Arbeitgeber pleite geht, dann verlierst Du Arbeitsplatz UND Altersvorsorge.

 

Abgesehen davon, dass jetzt schon Verkaufen des Bestandes, der alle Auflagen erfüllt hat, ein rationales MUSS ist, wäre es im Falle einer Kreditaufnahme (etwa für den Hauskauf) noch viel mehr ein Muss. Ansonsten würdest Du die Aktien faktisch auch noch auf Kredit halten. Leider machen sehr viele Leute den Fehler, Altersvorsorgegeld gedanklich vom übrigen Geld zu trennen und das Altersvorsorgegeld dann auch bei Kreditaufnahme nicht anzutasten. Solche Anlagen aufzulösen und deshalb weniger Kredit aufzunehmen ist aber in aller Regel viel ertragsreicher, weil der Kredit schneller abbezahlt ist und die Anlage auch mehr abwerfen müsste, als der Kredit kostet, was unwahrscheinlich ist.

 

Du stehst von der Einkommens- und der Vermögenshöhe her solide da und hattest bisher wirklich Glück (die Wertentwicklung der Aktie könnte auch ganz anders aussehen)... Wenn Du Dich jetzt richtig informierst und lernst, wie Du verhinderst, dass andere Leute Dein Geld abgreifen, wirst Du ein tolles Leben in Wohlstand führen können.

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