studentinvestor April 5, 2011 Hallo zusammen, ich habe seit einiger Zeit vor mein Geld an der Börse zu investieren. Da ich BWL studiere habe ich bereits einen groben Überblick über einiges, allerdings nur in der Theorie, was von der Praxis ja bekanntlich oft stark abweichen kann. Mir geht es darum den Kapitalmarkt besser zu verstehen und kennenzulernen. Ich möchte primär nicht einfach eine hohe Rendite erzielen, sondern vielmehr mir selber einen Anreiz setzen, die Geschehnisse in der Finanzwelt intensiver zu verfolgen und zu verstehen. Ich möchte also keines Falles direkt mit Daytrading, Hebelprodukten, komplizierten Derivaten oder Ähnlichem beginnen, sondern eher eine etwas konservative Strategie fahren und am globalen wirtschaftlichen Erfolg partizipieren. Mein Ziel ist es besser zu performen, als die 3% Zinsen, die ich momentan auf meinem Konto erhalte. Allerdings bin ich mir auch bewusst, dass Rendite immer mit Risiko verbunden ist und ich auch mit Verlusten rechnen muss. Mein Profil ist folgendes: Ich bin derzeit Student und habe 3000 zur Verfügung, mit denen ich an der Börse investieren kann. Auf diese 3000 bin ich in absehbarer Zeit nicht angewiesen. Ich bin tendenziell risikoavers. Meine Ordergebühren betragen 10 per Order. Zeitlich bin ich bereit durchaus jeden Tag mal kurz meine Positionen zu prüfen und bei Gelegenheit mich auch mal längere Zeit dranzusetzen. Allerdings gibt es auch Phasen, in denen ich vielleicht mal 3-4 Wochen nur wenig Zeit dafür aufbringen kann. Folgende Fragen stellen sich mir nun: In wie viele Positionen (auch hinsichtlich der Ordergebühren) sollte ich investieren? (Ich hatte mir überlegt entweder 2 Positionen à 1500 bzw 3 Positionen à 1000 Euro) Sollte ich eventuell auch in einzelne Aktien investieren (risikobehafteter) oder mich allein auf Fonds, ETFs oder Ähnliches konzentrieren? Ist momentan überhaupt ein Guter Zeitpunkt für den Einstieg? Beispielhaft hatte ich mir folgendes Depot überlegt: ~ 1000 in STOXX 600 Basic ResourcesEX (WKN 634472) ~ 1000 in db x-trackers DAX ® ETF 1C (WKN DBX1DA) ~ 1000 in ARERO - Der Weltfonds (WKN DWS0R4) Was haltet ihr von dieser Zusammenstellung? Kennt sich zufällig jemand genauer mit dem Arero Weltfonds aus? Ich habe mich bereits intensiv darüber informiert, auch hier im Forum und halte ihn eigentlich für ein sehr gutes Produkt. Jedoch habe ich an der ein oder anderen Stelle von Problemen hinsichtlich der Steuer gelesen (hoher Aufwand). Der Homepage des Fonds konnte ich hierzu leider nichts genaueres entnehmen, das auf Probleme oder Aufwand schließen lässt. Ich würde mich freuen, wenn der ein oder andere Börsenerfahrene von euch mir mit Ratschlägen oder Anregungen behilflich sein könnte und wünsche euch eine schöne Woche ;-) Viele Grüße Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
mcxreflex April 5, 2011 Da ich BWL studiere habe ich bereits einen groben Überblick über einiges, allerdings nur in der Theorie, was von der Praxis ja bekanntlich oft stark abweichen kann. Gerade in dem Bereich trifft das mehr denn sonst wo zu. Mir geht es darum den Kapitalmarkt besser zu verstehen und kennenzulernen. Ich möchte primär nicht einfach eine hohe Rendite erzielen, sondern vielmehr mir selber einen Anreiz setzen, die Geschehnisse in der Finanzwelt intensiver zu verfolgen und zu verstehen. Ich möchte also keines Falles direkt mit Daytrading, Hebelprodukten, komplizierten Derivaten oder Ähnlichem beginnen, sondern eher eine etwas konservative Strategie fahren und am globalen wirtschaftlichen Erfolg partizipieren. Mein Ziel ist es besser zu performen, als die 3% Zinsen, die ich momentan auf meinem Konto erhalte. Allerdings bin ich mir auch bewusst, dass Rendite immer mit Risiko verbunden ist und ich auch mit Verlusten rechnen muss. Der Ansatz ist m.E. schon einmal der richtige. Hast du dich schon etwas eingelesen.? (Kenne deine Fachrichtung nicht, BWL ist klar nur welches Spezialgebiet) Ein moderat gestecktes Renditeziel ist immer sinnvoll. Auch der Verzicht auf Daytrading etc. begrüße ich sehr. PS: Bei welcher Bank bekommst du 3%? Tagesgeld oder Festgeld? Mein Profil ist folgendes: Ich bin derzeit Student und habe 3000 zur Verfügung, mit denen ich an der Börse investieren kann. Auf diese 3000 bin ich in absehbarer Zeit nicht angewiesen. Ich bin tendenziell risikoavers. Meine Ordergebühren betragen 10 per Order. Zeitlich bin ich bereit durchaus jeden Tag mal kurz meine Positionen zu prüfen und bei Gelegenheit mich auch mal längere Zeit dranzusetzen. Allerdings gibt es auch Phasen, in denen ich vielleicht mal 3-4 Wochen nur wenig Zeit dafür aufbringen kann. Zu diesem Profil passen Fonds m.E. am besten. Einzeltitel sind bei der Kapitalgröße weniger geeignet. In wie viele Positionen (auch hinsichtlich der Ordergebühren) sollte ich investieren? (Ich hatte mir überlegt entweder 2 Positionen à 1500 bzw 3 Positionen à 1000 Euro) Wie du bereits erwähnt hast, sind bei kleinen Positionen die Ordergebühren immer ein Problem. Ich würde max. 2 Positionen mit je 1500 empfehlen. Sollte ich eventuell auch in einzelne Aktien investieren (risikobehafteter) oder mich allein auf Fonds, ETFs oder Ähnliches konzentrieren? Aufgrund der geringen Kapitaldecke, würde ich in breit gefächerte Fonds investieren und erst später bei mehr Kapital in Einzeltitel Ist momentan überhaupt ein Guter Zeitpunkt für den Einstieg? Das ist die berühmte Gretchenfrage. Da sich z.Z. keine wirkliche Blase oder irgend ein Hype abzeichnet würde ich sagen ja. Market Timing geht nur selten gut bzw. hat Vorteile. Was haltet ihr von dieser Zusammenstellung? Kennt sich zufällig jemand genauer mit dem Arero Weltfonds aus? Ich habe mich bereits intensiv darüber informiert, auch hier im Forum und halte ihn eigentlich für ein sehr gutes Produkt. Jedoch habe ich an der ein oder anderen Stelle von Problemen hinsichtlich der Steuer gelesen (hoher Aufwand). Der Homepage des Fonds konnte ich hierzu leider nichts genaueres entnehmen, das auf Probleme oder Aufwand schließen lässt. Die steuerlichen Probleme bzw. der Mehraufwand ergeben sich dadurch, dass es sich um einen ausländischen thesaurierenden Fonds handelt. Wenn ich richtig informiert bin, musst du die Steuern, die im Fondsland anfallen (bei Arero afaik Luxemburg), zurückfordern. Die sorgt für zusätzlichen Aufwand. - Alle Angaben ohne Gewähr, was diese Art von Fonds angeht bin ich nicht bestens informiert- Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
studentinvestor April 5, 2011 Hey, super! Vielen Dank für deine Antwort! Um deine Fragen zu beantworten: Ich weiß, dass die BWL ein breitgefächertes Gebiet ist und das von daher etwas ungenau beschrieben war ;-) Allerdings ist es so, dass wir im Bachelor keine Wahlmöglichkeiten haben und sozusagen von Allem etwas machen. Als relevante Fächer wären hier die Finance-Kurse zu nennen, in denen Dinge wie Dividendenpolitik, Risikomanagement, Optionen und Ähnliches erklärt werden. Auch Behavioral Finance wurde knapp angeschnitten. In diesen Kursen werden auch verschiedene Theorien zum Kapitalmarkt vorgestellt, die dann aber schon sehr theoretisch sind und nicht als 1-zu-1 anwendbar verstanden werden dürfen. Die 3% Zinsen bekomme ich leider auch nicht direkt von meiner Bank ;-) Ich habe das Geld anderweitig privat angelegt. Die steuerlichen Probleme bzw. der Mehraufwand ergeben sich dadurch, dass es sich um einen ausländischen thesaurierenden Fonds handelt. Wenn ich richtig informiert bin, musst du die Steuern, die im Fondsland anfallen (bei Arero afaik Luxemburg), zurückfordern. Die sorgt für zusätzlichen Aufwand. Das ist schon einmal Hinweis. Ich werde der Sache wohl mal genauer nachgehen müssen und wenn ich etwas entscheidendes herausfinde poste ich es natürlich! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
RandomWalker April 5, 2011 · bearbeitet April 5, 2011 von RandomWalker Hey, klingt sehr interessant "den Kapitalmarkt besser kennenlernen". Kann man mit Investitionen eigentlich nicht erreichen, da kriegt man dann nur die Gefühlswelt des Investierens mal mit. Das für mich beste Buch um die Kapitalmärkte zu verstehen ist Burton Malkiel's Klassiker "Börsenerfolg ist kein Zufall". Den ARERO finde ich schon einmal eine gute Investition. Damit hättest Du dann das Weltportfolio, dass hier immer so stark umworben wird. Anstelle der Branchenwette auf Rohstoffe würde ich Dir aber einen ETF auf den MSCI World empfehlen. Damit sind Anleger über Jahrzente gut gefahren. Der Einstiegszeitpunkt ist in der Tat unmöglich richtig zu bestimmen. Ich bin ein großer Fan des Cost-Average-Effektes (=Sparplan statt Einmalanlage). Nicht wegen des eigentlichen Effektes sondern weil Sparer meist in der falschen Börsenphase auf den Gedanken kommen es auch mal mit Aktien zu versuchen. Ob dies aktuell so ist weiß ich aber auch nicht. Bei der Frankfurter Fondsbank könntest Du meinen Vorschlag ganz easy in die Tat umsetzen: Sparplan auf SSgA World Index (WKN: 588807) und den ARERO. Von den Gebühren her wäre das auch günstiger als die 20€ bei Deinem Broker. Ach nochwas zum Thema Rohstoffe: Ohne gleich die nächste Diskussion anstoßen zu wollen nur kurz meine Begründung, warum ich da nicht investiere: Zwischen 1972 und 2004 haben viele Rohstoffe wie Mais, Baumwolle, Orangensaft, Sojabohnen oder sogar Rohöl keinen Cent an Wert zugelegt und somit nichtmal die Inflation ausgeglichen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Anleger Klein April 5, 2011 Ich bin ein großer Fan des Cost-Average-Effektes (=Sparplan statt Einmalanlage). Nicht wegen des eigentlichen Effektes sondern weil Sparer meist in der falschen Börsenphase auf den Gedanken kommen es auch mal mit Aktien zu versuchen. Welcher Effekt? Ein Sparplan reduziert nur die Chance, einen völlig falschen Einstiegszeitpunkt zu erwischen, nicht weniger. Aber auch nicht mehr. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
RandomWalker April 5, 2011 · bearbeitet April 5, 2011 von RandomWalker Welcher Effekt? Ein Sparplan reduziert nur die Chance, einen völlig falschen Einstiegszeitpunkt zu erwischen, nicht weniger. Aber auch nicht mehr. Genau das reicht mir aber auch schon. Privatanleger tendieren nunmal dazu bei einem DAX von 8.000 Punkten einzusteigen und da kann es sehr ratsam sein, einen Sparplan zu empfehlen (siehe 2000 + 2007). Interessant und witzig hierzu eine Diskussion aus dem WPF von März 2009: https://www.wertpapier-forum.de/topic/25191-langfristanlage-in-aktienfonds-ob-das-noch-sinn-macht/ Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Kaffeetasse April 5, 2011 @studi: mach auf jedenfall erstmal nix mit einzelaktien. das wird frühestens ab 10000 (7-8 positionen) und mit einigen jahren erfahrung sinn. und was fonds betrifft: ordere auf jedenfall zu möglichst geringen gebühren und ohne ausgabeaufschlag - egal ob sparplan oder einmal anlage. in frage kommen hier etfs (auf dax, mdax, nasdaq 100, stoxx 600 branchen usw.) oder evtl. auch ein paar aktive aktien- oder mischfonds z.b. m&g global basics, carmignac investiment, etf dachfonds, ethna aktiv oder auch die allzweckwaffe arero mein vorschlag wäre mal für die 3000: 1500 etf dachfonds 1500 ethna aktiv e da kannst du dann schön ab 25 im monat sparpläne einrichten. grundsätzlich schadet aber als studi auch ne gute portion liquidität nicht. gutes gelingen Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag