Underdog März 23, 2011 Hallo, Nach längerem Mitlesen möchte ich nun hier meinen Vermögensaufbauplan zur Diskussion stellen. Um den Beitrag nich zu lange werden zu lassen teile ich das jetzt auf zwei Beiträge auf. Teil I: Zieldefinition Teil II: Implementation Der schwierigste Teil bisher war für mich meine Ziele zu definieren. Schwierig deshalb, weil wir uns die letzten Jahre auf die Rückzahlung des Immokredits konzentriert hatten und ich mir über Weiteres nicht so die Gedanken gemacht habe. Neben dem abbezahlten Haus ist die Risikovorsorge weitestgehend abgeschlossen und kann hier Aussen vor bleiben. Es fehlt noch eine Pflegeversicherung, aber hier warte ich mal ab, was die Legislative dieses Jahr noch beschliesst. Meine Ziele sind also: 1. Finanzielle Unabhägigkeit mit 55 Aufgrund der beruflichen Situation möchte ich die derzeit sehr gute Einkommensituation nutzen um mit 55 aufhören zu können, wenns es sein muss, aber vermutlich werde ich doch weitermachen wollen, wenn es soweit ist. In dem Sinne geht es um ein worst case Szenario, welches beinhaltet, dass bis zum offiziellen Renteneintritt sämtliche Rücklagen aufgebraucht sind. 2. Starthilfe für zwei Kinder Für die Ausbildung der Kinder wird separat etwas gespart, aber ich möchte in 10-15 Jahren den Kindern bei Familiengründung mit benötigtem Eigenkapital für eigene Immo unter die Arme greifen können. Einerseits stehen beide Ziele in Wettbewerb, aber ohne despektierlich sein zu wollen, besteht andererseits die Möglichkeit einer Erbschaft, die Ziel 2. abdecken könnte. Sollte das nicht eintreten kann ja auch Ziel 1. um das eine oder andere Jahr nach oben gesetzt werden. Bisherige Vorgehensweise - Ansatz: 1. Definition der gewünschten Nettorente 2. Zusammenstellung der zu erwartenden Rente gestaffelt nach Jahren 3. Erwartete Rente soll ohne Kürzungen in Anspruch genommen werden 4. Aus 3. ergibt sich, dass Lücken durch Rücklagen gedeckt werden müssen 5. Obige Lücken aufsummiert (Riester und KLV mit 60, Firmenrente mit 63, staatliche Rente mit 67) ergeben Sparziel. 6. Obige Rechnung wurde Jahr für Jahr weitergerechnet, so dass sich für Ziel 1. ein Kapitalbedarf von 500k ergibt Natürlich sind obige Ansätze mit einer Reihe von Annahmen versehen, die entsprechend ungenau und mit Unsicherheiten verhaftet, aber irgendwo muss man ja anfangen. Zusammenfassung Zieldefinition: Aus den derzeitig existierenden Rücklagen von 140k, soll mit einer Sparrate von 30 k innerhalb von 10 Jahren ein Endkapital von mindesten 500 k erzielt werden. Dazu müsste eine Rendite von 2.5% vor Steuer vor Inflation erreicht werden. Ein Inflationsausgleich ist in der obigen Rechnung implizit vorhanden, aber vermutlich nicht hoch genug, so dass ich hier mit zuätzlichen 2.0 bis 3.0 Prozentpunkten rechne (vielleicht etwas konservativ, aber so bin ich nunmal). Also als Zieldefinition eine Bruttorendite von 4.5 - 5.5 % , alles darüber ist nice to have. Hier noch meine generelle Situation im Überblick: 1. Erfahrungen mit Geldanlagen Finanzierung selbstgenutzte Immobilie, generelle Altersvorsorge via KLV, Riester via DWS Toprente Balance, Aktiendepot mit AG Aktien mit n x 10k (mittlerweile aufgelöst) Keine weitere Erfahrung mit Aktien oder Fonds 2. Darstellung von bereits vorhandener Fondspositionen (ISIN angeben) Keine 3. Zeitliche Aufwandsbereitschaft für eure Fondsanlage Sollte sich in Grenzen halten - sprich mal am Wochenende reinschauen ist ok, aber oft unter der Woche Null Möglichkeiten wegen Jobsituation. 4. Risikotyp/Risikobereitschaft/Umgang mit Verlusten Hab die Krise 2008/2009 mit ca. 40 k Firmenaktien (bei > 50% Verlust zwischendurch) komplett ausgesessen und bin jetzt mit einem kleineren Plus von 10% komplett ausgestiegen. Allerdings brauch ich den Stress nicht nochmal, aber Tagesgeldzinsen sind mir auf Dauer auch zu langweilig. Optionale Angaben: 1.Alter 45 2. Berufliche Situation Angestellter mit gutem Einkommen, allerdings in unsicherer Branche. Sehr unterschiedliches monatliches Einkommen , dadurch kaum feste monatlichen Sparraten möglich sondern einmal pro Jahr eine Summe von ca. 30 k 3. Sparerfreibetrag ausgeschöpft? Ja Über meine Fondsanlage 1. Anlagehorizont 10 Jahre 2. Zweck der Anlage Unabhängigkeit mit 55 3. Einmalanlage und/oder Sparplan? Einmalanlage 140k plus 30k p.a. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Underdog März 23, 2011 Hallo, Hier nun Teil II meines Vermögenaufbauplans. Teil I ist vielleicht nicht direkt nötig, um Teil II anzugehen, aber zum Einen hab ich da recht viel Zeit reingesteckt, um zu konkreten Zahlen zu kommen, und wüsste nun gerne wie andere das denn so angehen ? Zum Anderen hilft es sich auf die Aufgabe zu konzentrieren durch weniger Rückfragen. Teil I hat geendet mit Zusammenfassung Zieldefinition: Aus den derzeitig existierenden Rücklagen von 140k, soll mit einer Sparrate von 30 k innerhalb von 10 Jahren ein Endkapital von mindesten 500 k erzielt werden. Dazu müsste eine Rendite von 2.5% vor Steuer vor Inflation erreicht werden. Ein Inflationsausgleich ist in der obigen Rechnung implizit vorhanden, aber vermutlich nicht hoch genug, so dass ich hier mit zuätzlichen 2.0 bis 3.0 Prozentpunkten rechne (vielleicht etwas konservativ, aber so bin ich nunmal). Also als Zieldefinition eine Bruttorendite von 4.5 - 5.5 % , alles darüber ist nice to have. Was den Teil II angeht hab ich nicht wirklich einen Plan, sondern nur ein paar Ideen, die ich zur Diskussion stelle möchte. 1. Flexibele Anlage Mein Bedürfniss nach Flexibilität will ich mit einem recht recht hohen Anteil an Tagesgeld abdecken. Hierzu würde ich 60 k mit aktuell 2% stehen lassen. Hiervon würde ich ev. Notanschaffungen (Auto, Hausrenovierung etc.) tätigen, für die nächste Zeit ist aber nichts konkretes abzusehen. 2. Sichere Anlage: Festgeldtreppe über je 10k auf vier Jahre, also 40 k 3. Breite Anlage: 10 k z. Bsp in den DWS Arero 4. Spannendere Anlage: 5x 2 k in Einzelaktien 5. Verbleiben weitere 20k, die ich in 2 x 10k für weitere Fonds einsetzen könnte 6. Weitere 30 k p.a., von denen ich keinen Plan habe wo ich die hintun sollte Bin mir aber nicht sicher, ob ich jedes Mal den vollen Aufwand betreiben möchte und nach der noch zu findenden Aufteilung verteilen will. Keep it simple wäre mir lieber, aber ich weiss schon. hier raten alle zu "reallocation" etc, aber das ist mir fast zu aufwendig da mit diversen Excel und sonstigen Tools zu arbeiten. Ist das jetzt fahrlässig oder faul ? Vielleicht, aber man muss ja auch etwas tun für die 30 k und Familie gibts ja auch noch... Ich weiss schon, mein Vokabular ist hier etwas laienhaft, aber das beschreibt eher meine Sichtweise als die Bankersprache. Hab jetzt auch keine exakte Zuordnung zu Risikoklassen gemacht, aber das sind ja eh nur Namen... Für die einzelnen Positionen hab ich keine konkrete Produkte im Kopf, aber das wäre dann ja wohl auch ein Teil III. Darüber hinaus gehe ich schwanger mit der Idee aus Pos. 1 ca. 35 k zu entnehmen und als Eigenkapital für eine 185k Eigentumswohnung zu verwenden. Nicht, dass ich wirklich Lust hätte mich mit Mietern runzuärgern, aber das ist wohl eher eine emotionale Geschichte. Mir wäre etwas Konkretes halt nicht unrecht und nur Zahlen auf einem Blatt Papier sind eben doch sehr nüchtern. Klar, die Nettorendite nach Steuer wird wohl eher um die 3% liegen, aber irgendwann könnte das die Basis sein für mein Hauptziel 2. ( Starthilfe Kinder) und dann wäre für mich noch ein konkretes Argument hinsichtlich Sachanlagen: Sind die 150k Kredit die ich aufnehmen müsste nicht auch sch wieder eine eigene Assetklasse in die man diversifizieren sollte ? Sorry nochmal für die zwei sehr langen Beiträge, aber ich wollte eben meine gesamte Situation im Zusammenhang darstellen. Meine Frage ist nun wie ihr denn im nächsten Schritt weiter vorgehen würdet ? Konkrete Anlagevorschläge würde ich eher in einen Teil III packen wollen - mir geht es erst mal um die generelle Aufteilung bzw. Vorgehensweise. Vielleicht überfordere ich das Forum hier mit der Fragestellung und ich sollte zu einem Finanzberater, aber da kann man ja auch vom Regen in die Traufe geraten. Erste Gespräche mit Banken liefen eher so ab, dass ich gefühlsmässig mehr Ahnung von der Materie hatte als die Berater. Oder es wurde eine ganz tolle Software mit diversen Szenarien gefüttert und als Ergebnis kam immer heraus: investieren sie in unseren Hausfonds. Na danke! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
ghost März 23, 2011 Erstmal Glückwunsch in zweierlei Hinsicht : Zum einem zum ehrbaren Ziel "finanzielle Unbahängigkeit" und zum anderen zu deiner ausführlichen "Zieldefinition". Letzteres zu Übergehen ist ein häufiger Anlegerfehler. Zu Teil 2 habe ich dann doch ein paar Anmerkungen: Think Big und Keep it simple Hier gehst du viel zu früh, viel zu schnell ins Detail. Zur Erinnerung: Du planst ein Depot mit dem Gesamtvolumen von 500k (wenn auch mit kontinuierlichen Zuflüssen). Dann schreibst du unter 3 und 4 "spannende Anlage" - wenn ich sowas lese stehen mir regelmäßig die Haare zu Berge - mit jeweils 10k. Ich würde einen Schritt zurücktreten und stattdessen überlegen wie die konkrete Assetaufteilung aussehen soll. Du hast begonnen mit 60k Liquidität. Darauf aufbauend x % RK1 + x % RK2 + x% RK3. Der größte Teil des Depots solltest du nach deiner Renditevorgabe und dem benötigten Endkapital in RK1 und RK2 einordnen. Also 60k Liquidität Rest + Zuflüsse z.B.: 30 % RK1 - je nachdem ~ Rendite zw. 1,5% - 3% 60 % RK2 - ~ 3% -4,5% 10 % RK3 - ~6% Wichtig ist natürlich auch, dass die 30k, die jährlich zufliessen sollen, sich leicht und einfach in das Depot integrieren lassen. Mit der Assetaufteilung kann man dann auch ein paar Modellrechnungen machen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Underdog März 23, 2011 Hier gehst du viel zu früh, viel zu schnell ins Detail. Zur Erinnerung: Du planst ein Depot mit dem Gesamtvolumen von 500k (wenn auch mit kontinuierlichen Zuflüssen). Dann schreibst du unter 3 und 4 "spannende Anlage" - wenn ich sowas lese stehen mir regelmäßig die Haare zu Berge - mit jeweils 10k. Ich würde einen Schritt zurücktreten und stattdessen überlegen wie die konkrete Assetaufteilung aussehen soll. Ok, einverstanden - vielen Dank für die Antwort. Bis auf die Erwähnung des Arero dachte ich eigentlich einen Vorschlag (zumindest eine Idee) für diese Assetaufteilung gemacht zu haben: RK1: 72 % für Tagesgeld+ Festgeld (60+40), ich geh einfach mal davon aus, dass die Liquiditätsreserve nicht tatsächlich verkonsumiert werden muss RK3: 21 % für Arero plus zwei Fonds (10+10+10) RK4: 7 % für Einzelaktien (10) Dann schreibst du unter 3 und 4 "spannende Anlage" - wenn ich sowas lese stehen mir regelmäßig die Haare zu Berge - mit jeweils 10k. Das sind 7,1 %, die sich vermutlich jedes Jahr reduzieren aufgrund der Zuflüsse. Meine obige Assetaufstellung ist eigentlich vollkommen aus dem Bauch heraus, d.h. ich bin für andere Vorschläge auch absolut offen. Vielleicht hab ich da nicht ausreichend recherchiert, aber alles was ich an Literatur dazu finde geht davon aus, dass ich mich erst mal in meinem Risikoverhalten definieren muss, um davon ein Portfolio abzuleiten. Das kommt mir immer vor wie ein Test zum Ankreuzen in Frauenzeitschriften, um je nach Punktzahl festzustellen ob ich eifersüchtig, gutmütig, tolerant oder sonstwie bin ! Hier z. Bsp: Musterportfolio Vielleicht sollte ich erst eine Assetaufteilung machen und jemand kann mir dann ja sagen, was für ein Risikotyp ich bin ? Nun im Ernst: Die Musterportfolios schlagen ja z. Bsp Aktienquoten zwischen 10 und 50% vor. Auch die Regel 100-Alter ergibt mit 55% eine wesentlich höhere Aktienquote als ich angesetzt hatte. Bin ich zu agressiv, oder warum war der Vorschlag von oben bei 90% RK1+2 ? Macht es da denn noch wirklich Sinn wegen 10 % in RK 3 sich gross Gedanken zu machen ? Das soll jetzt nicht provokant rüberkommen - ich will da nur den Ansatz verstehen. Weiterhin ist mir vollkommen unklar, wie ich die jährlichen Zuflüsse sinnvoll und einfach integriere. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Fondsanleger1966 März 23, 2011 Hallo Underdog, der Ruhestand mit 55 war mal ein großes Thema kurz vor 2000. Dann ist es um ihn ruhiger geworden, weil er selbst für Leitende Angestellte schwer zu erreichen ist, wenn die Aktienmärkte nicht so einen starken Rückenwind geben wie vom Herbst 1982 bis zum Frühjahr 2000. Er mag ja durchaus möglich und erreichbar sein, wenn der laufende Finanzbedarf eine gewisse Bodenhaftung aufweist. Allerdings bin ich erst einmal skeptisch, weil ich nicht weiß, wie der Ruhestandsbedarf kalkuliert ist und ob die Zahlen z.B. auch Szenarien mit Beitragssteigerungen von 5% oder mehr p.a. für eine PKV standhalten, mit wachsenden privaten Gesundheitskosten für GKV-Versicherte, mit deutlich steigenden Energiekosten usw. Außerdem werden wir in Deutschland in den nächsten Jahrzehnten einen möglicherweise ziemlich schmerzhaften demografischen Umbruchprozess erleben, der auch Zusatzkosten mit sich bringen könnte. Nun zu Deiner konkreten Finanzplanung: Mein Taschenrechner spuckt bei den Vorgaben (140k + 30k p.a.endfällig = 500k in 10 Jahren) eine benötigte Rendite von 2,03% p.a. aus. Mit Inflation - nehmen wir mal den langfristigen Durchschnitt von 2,7% p.a. wg des stärkeren Inflationsdrucks - bin ich bei 4,73% p.a. Nach 25 % Abgeltungssteuer plus Soli (=26,34%), aber ohne Kirchensteuer sind es 6,42% p.a. benötigte Rendite *vor* Produktkosten. Das mit sicheren Anlagen fürs Zielsparen darzustellen ist nicht möglich (und hier geht es ja ums Zielsparen und nicht um ein Vorsorgesparen oder eine Asset Allokation für eine allgemeine Vermögensanlage). Deshalb wirst Du wohl doch nicht um einen Honorarberater herumkommen, der mit Dir mögliche Szenarien entwickelt und die Für und Widers durchgeht. Versuch es doch mal beim VZ Vermögenszentrum. Wenn Aktien in größerem Maße ins Spiel kommen sollten, müsstest Du außerdem abklopfen, wie stark die Korrelation Deiner "unsicheren Branche" zu den Finanzmärkten ist. Das kann sonst unschöne Effekte geben (auch wenn Du "nur" in einer sehr konjunkturzyklischen Branche arbeitest). Ggf. wäre es vielleicht sinnvoller, etwas länger zu arbeiten, dafür dann aber die ehrgeizigen Renditeziele zu reduzieren, so dass Du vielleicht schon mit Unternehmensanleihen guter Qualität hinkommst oder mit den in ein paar Jahren möglicherweise höheren Zinsen. Bei dem geplanten großen Anteil von Tagesgeld und Spareinlagen solltest Du meiner Meinung nach auf eine gute Qualität der Banken achten und schlummernde Risiken wie BOS meiden. Die Idee mit der vermieteten Immobilie ist meiner Meinung nach ein riskantes Zinsdifferenzgeschäft, das Dir die gesamte Finanzplanung verhunzen kann, wenn es schief geht. So etwas ist nur etwas für Leute mit dem Hang zum Vermieten, die über zu viel Zeit und Eigenkapital verfügen. Gutes Gelingen! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Underdog März 23, 2011 Hallo Fondsanleger1966, Eigentlich sehe ich mich nicht als einen dieser Traumtänzer aus der Ende 90er Zeit. Ich will ja nicht wirklich mit 55 in den Ruhestand gehen, aber ich hätte gerne die Freiheit es tun zu können wenn ich es für nötig halte. Bei der unsicheren Branche geht es um einen sehr speziellen Bereich in der HighTech Branche. Die Technologie ist etabliert und man konnte sehr gut verdienen die letzten 10-15 Jahre. Für einige weitere Jahre wird das auch noch weiter gehen, aber ich sehe eine technologische Sackgasse. In letzter Konsequenz stünde beruflich eine völlige Neuorientierung an. Arbeitslosigkeit befürchte ich nicht direkt, aber sicherlich müsste ich mit einem deutlich reduzierten Gehalt auskommen. In dem Sinne sehe ich meine Zieldefinition als die Messlatte, an der ich mich selbst die nächsten 10 Jahre messen will. Ansonsten wird es ziemlich schwierig eine gewisse Disziplin an den Tag zu legen, sprich den Lebensstandard nicht komplett hoch zu fahren und dann mit dem Risiko leben wieder zurück zu müssen. Nicht dass ich das nicht könnte, aber meiner Familie will ich es nicht zumuten müssen. Und wie sollte ich auch den Kindern einen vernünftigen Umgang mit Geld beibringen, wenn ich es selbst anders vorlebe ? Zu den Zahlen: Ich denke meine Ansätze sind eher konservativ und es sind auch noch gewisse Sicherheiten eingebaut. Als Bedarf für den möglichen Ruhestand hab ich 75% des aktuellen Bedarfs (nicht des Nettogehalts) angesetzt. Sollte eigentlich reichen, wenn Kinder aus der Ausbildung sind bzw. keine weiteren Sparraten notwendig sind. Ich teile grundsätzlich Deine Einschätzung bzgl. Risiken bei Demografie, Korrelation Aktien - Job und auch das mit der Immobilie ist eher noch ein Fragezeichen. Allerdings verstehe ich nicht wirklich den Unterschied zwischen Zielsparen und allgemeine Vermögensanlage. Wenn das Zielsparen keine total harte Vorgabe ist (etwa Ablöse eines Immokredits zu einem ganz bestimmten Zeitpunkt oder so), dann werden die Übergänge doch fliessend ? Vielen Dank für den Hinweis zum VZ. Eigentlich bin ich bei solchen Dingen sehr skeptisch und wahrscheinlich ist das jetzt ein Vorurteil aber: Entweder die Leute raten einem zu etwas was ich nicht verstehe - dann lass ich die Finger davon. Oder sie raten zu etwas was ich verstehe - dann kann ich es auch ohne sie tun. Wie kann ich wissen, wie frei "freie Honorarberater" wirklich sind ? Letztendlich muss man eh selber entscheiden, aber so ein zwei Beratungsstunden machen wohl doch Sinn. Vielleicht ist es ja wirklich besser komplett konservativ zu fahren mit RK 1+2 und dann noch 2-3 Jahre als Freelancer dranzuhängen, oder einfach die Sparquote etwas nach oben zu setzen. Ich dreh mich immer wieder im Kreis und kann mich auch nicht wirklich für eine Strategie entscheiden. Das passt zwar so ganz und gar nicht zu dem wie ich täglich arbeite, aber es war die letzte Jahre wirklich so, dass ich da einfach nicht darüber nachgedacht habe. Die bisherige Strategie war einfach so schnell es eben geht das Haus schuldenfrei zu haben und jetzt steh ich da und hab keinen Plan wie ich weitermachen soll ? Ich kann ja gerne noch weitere Infos zu meinem Rechenansatz geben, aber vielleicht wird das auch wieder zu komplex. Nochmal zum VZ: Hast Du da eigene Erfahrungen ? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Zuzan März 24, 2011 hier mal ein artikel aus der FAZ: VZ in FAZ Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
BondWurzel März 24, 2011 Aufgrund der beruflichen Situation möchte ich die derzeit sehr gute Einkommensituation nutzen um mit 55 aufhören zu können,wenns es sein muss, aber vermutlich werde ich doch weitermachen wollen, wenn es soweit ist. Genauso hab ich auch gedacht und es auch geschafft, wohl etwas früher und nur mit Anleihen, ohne Fonds und Aktien. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
littleracer März 24, 2011 weiss nicht was ihr alle mit VZ habt - eine wirklich individuelle Beratung ist es nicht (geht auch gar nicht bei der Anzahl von Kunden). Es gibt einen Ruhestandscheck anhand eines finanzmathematischen Programms (ob dieses zukünsftige Zahlungsströme auf den present value, also den Barwert abdiskontier weiß ich nicht) , dann wird man in Risikoklassen eingeteilt und schwups steht das "individuelle Depot" (eins von 5 möglichen oder so); dazu noch paar Geschlossene Beteiligungen et voilá - wir haben eine Core Satellite Strategie. Das einzige, bereits Jahrzehnte lang bekannte Novum ist die Töpfeverteilung. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
BondWurzel März 24, 2011 weiss nicht was ihr alle mit VZ habt - eine wirklich individuelle Beratung ist es nicht (geht auch gar nicht bei der Anzahl von Kunden). Es gibt einen Ruhestandscheck anhand eines finanzmathematischen Programms (ob dieses zukünsftige Zahlungsströme auf den present value, also den Barwert abdiskontier weiß ich nicht) , dann wird man in Risikoklassen eingeteilt und schwups steht das "individuelle Depot" (eins von 5 möglichen oder so); dazu noch paar Geschlossene Beteiligungen et voilá - wir haben eine Core Satellite Strategie. Das einzige, bereits Jahrzehnte lang bekannte Novum ist die Töpfeverteilung. ...per Software kann man getrost in den Topf befördern bevor die Töpfe verteilt werden. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Fondsanleger1966 März 25, 2011 · bearbeitet März 25, 2011 von Fondsanleger1966 Ich dreh mich immer wieder im Kreis und kann mich auch nicht wirklich für eine Strategie entscheiden. Genau deshalb habe ich einen Honorarberater als Finanzcoach vorgeschlagen (nicht als Vermögensverwalter). Es fällt mir allerdings schwer, einen Honorarberater in Deutschland zu nennen, weil sich das hierzulande noch nicht wirklich etabliert hat. Etliche versuchen derzeit, auf diesen Zug aufzuspringen. VZ kenne ich von deren Veröffentlichungen und von einem Gespräch her. Auf mich machen die einen vernünftigen Eindruck. Der Background aus der Schweiz spricht für ausreichende Erfahrung, was man nicht von allen Marktteilnehmern sagen kann. Inzwischen verbreiten sie sich auch regional etwas in D. Mandatiert habe ich sie aber noch nicht. Schau Dir doch erst mal deren HP an (z.B. kleines PDF zum Ruhestandsbedarf), lies deren Bücher (oder zumindest eines davon), besuch die kostenlose Infoveranstaltungen. Dann kannst Du Dich immer noch entscheiden, ob Du das kostenlose Erstberatungsgespräch nutzt und vielleicht auch mehr. Wobei diese Idee: Vielleicht ist es ja wirklich besser komplett konservativ zu fahren mit RK 1+2 und dann noch 2-3 Jahre als Freelancer dranzuhängen, oder einfach die Sparquote etwas nach oben zu setzen. meiner Meinung nach schon ein sehr guter Ansatz ist. Ein Grund, einen Honorarberater vorzuschlagen, waren auch Deine Ideen zur Anlage Deines Geldes, die ich - vorsichtig gesprochen - für unausgegoren halte. Aber wenn Du im relativ sichereren Bereich bleibst, ist die Gefahr, daneben zu greifen, deutlich niedriger. Immer noch etwas skeptisch bin ich bei Deiner Eigenberechnung des Ruhestandsbedarfs. 75% finde ich deutlich zu pauschal für eine schon recht konkrete Berechnung wie bei Dir (Punktlandung auf mindestens 500k). Streuung bei den Ergebnissen gibt es immer, aber bei zu vielen groben Schätzwerten bringt dann die ganze Kalkulation nichts mehr (Stichwort Sensibilitäten). Deshalb vielleicht einmal anhand der aktuellen Ausgaben - am besten zusammen mit der Ehefrau - hochrechnen, was man in heutigen Preisen im Ruhestand braucht (Unter- und Obergenze) und die Übersicht mit den Einzelpositionen (Excel!) aufbewahren und alle paar Jahre anpassen. Meistens vergisst man beim ersten Erstellen auch Ausgabenposten, auf die man erst im Laufe des Jahres stößt, wenn sie anfallen. Die kann man dann nachtragen. Manche Leute haben auch gar keinen wirklichen Überblick über die einzelnen Posten. Dann kann ein Jahr bewusstes Ausgeben und Notieren Klarheit schaffen. Budgetplanungen in Unternehmen und beim Staat werden ja auch heruntergebrochen. Und letztendlich geht es hier ja auch dabei um eine Budgetplanung. Die bisherige Strategie war einfach so schnell es eben geht das Haus schuldenfrei zu haben Das kann ja auch durchaus Sinn machen! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Underdog März 27, 2011 Ein Grund, einen Honorarberater vorzuschlagen, waren auch Deine Ideen zur Anlage Deines Geldes, die ich - vorsichtig gesprochen - für unausgegoren halte. Aber wenn Du im relativ sichereren Bereich bleibst, ist die Gefahr, daneben zu greifen, deutlich niedriger. Da bin ich vollkommen bei Dir. Ich mach mir da nichts vor, aber gerade weil ich weiss, dass diese Ideen unausgegoren sind bin ich ja hier. In finanziellen Dingen sehe ich eine professionelle Beratung generell als sehr problematisch an, aber ein erstes Gespräch kann zumindest nicht schaden. Immer noch etwas skeptisch bin ich bei Deiner Eigenberechnung des Ruhestandsbedarfs. 75% finde ich deutlich zu pauschal Ich denke hier habe ich meine Hausaufgaben gemacht. Seit Jahren schon habe ich meine Kosten in Excel zusammengefasst. Zur Zeit komme ich auf 36 Einzelpositionen (monatl. quartalsweise, haljährliche und jährliche Kosten), die übers Jahr aufsummiert werden, so dass sich die durchschnittlichen monatlichen Gesamtkosten errechnen lassen. Einzelne Positionen sind zwar auch nur eine bessere Schätzung, aber insgesamt war das gar nicht so schlecht, denn im Vergleich mit den tatsächlichen Gesamtausgaben pro Jahr haben meist gerade mal 5% gefehlt, die in Pos. 37 unter "Sonstiges" nachgetragen wurden. Meine 75% sind kein pauschaler Ansatz, sondern das Ergebnis, wenn ich die Positionen streiche, die später entfallen werden ( hauptsächlich Kosten für Kinder, Versicherungen, Altersvorsorge, sonst. Saprleistungen). Für die Rentenhöhe hab ich die Rentenauskunft , Direktzusage vom AG, Riester (konservativ geschätzt) aufsummiert und mit 25% Steuersatz versehen. Da die Rentenzahlungen zu unterschiedlichen Zeitpunkten anfallen hab ich für jedes Jahr einzeln zurückgerechnet, welche Beträge fehlen und diese dann kummuliert. Die glatten 500k beinhalten drei konservative Ansätze: 1. Eigentlich ergibt sich ein Bedarf von 445k, den ich grosszügig gerundet habe. 2. Die 500k hab ich verzehrend verteilt, aber die anfallenden Zinsen während der Entnahmezeit als Sicherheitsmarge vernachlässigt 3. Mit 60 kommt eine KLV mit ca. 60-70 k zur Auszahlung Neben der Geldanlage geht es mir auch um einen psychologischen Effekt der Selbstdisziplinierung. Wenn man einfach nur das spart, was übrig bleibt, dann wird das früher oder später tendenziell gegen Null gehen und für den Vermögensaufbau halte ich Kostenkontrolle fast wichtiger als die Geldanlage selbst. Insofern ist es nicht wirklich tragisch, wenn das Ziel nicht erreicht werden sollte, auch wenn ich Chancen sehe es auch vor 55 zu erreichen. Allerdings hätte ich noch eine Frage warum mir eigentlich zu einer konservativen RK1+2 Anlage geraten wird ? 1. Weil es mir an know-how fehlt ? 2. Weil 10 Jahre Anlagehorizont zu kurz sind ? 3. Weil ich als nicht risikofähig eingeschätzt werde ? 4. Weil ich mein Ziel wohl auch ohne erhöhtes Risiko bei RK 3,4,5 erreichen kann ? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
bohi März 27, 2011 hallo underdog. interresantes Thema. Ich denke bei den Zahlen die Du genannt hast, brauchst Du garkeine komplizierte Strategie. Mit den 140 + 10*30K bist Du mit normalen Zinsen doch schon so gut wie am Ziel. Also wofür Risiko ? geht es Dir um die Verteilung auf verschiedene Anlageklassen oder eher darum noch einen Tick über das Ziel zu kommen ? Sowohl beim sparen als auch bei der Entnahme reichen m.M. normale Banksparpläne + Festgelder. Wie Du schon glaube ich mal vorgeschlagen hast, könnte man auch evtl. X % in Fonds stecken. (bei Dir wohl so X=20-30 %, hängt aber eher davon ab wie gut Du damit schlafen kannst...) Sollen die 500 eigentlich komplett aufgebraucht werden bis 67, oder danach auch noch was verfügbar sein? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Der Heini März 28, 2011 · bearbeitet März 28, 2011 von Der Heini ----- Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Underdog März 31, 2011 hallo underdog. interresantes Thema. Ich denke bei den Zahlen die Du genannt hast, brauchst Du garkeine komplizierte Strategie. Mit den 140 + 10*30K bist Du mit normalen Zinsen doch schon so gut wie am Ziel. Also wofür Risiko ? geht es Dir um die Verteilung auf verschiedene Anlageklassen oder eher darum noch einen Tick über das Ziel zu kommen ? Sowohl beim sparen als auch bei der Entnahme reichen m.M. normale Banksparpläne + Festgelder. Wie Du schon glaube ich mal vorgeschlagen hast, könnte man auch evtl. X % in Fonds stecken. (bei Dir wohl so X=20-30 %, hängt aber eher davon ab wie gut Du damit schlafen kannst...) Sollen die 500 eigentlich komplett aufgebraucht werden bis 67, oder danach auch noch was verfügbar sein? Mein Ziel ist es eben spätestens mit 55 zu wissen, nicht mehr arbeiten zu müssen und den Lebensstandard mindestens auf dem zu erwartenden Renten - Lebensstandard halten zu können. Sollte es bis 55 ein Problem mit dem Job geben, dann müsste ich u.U. in den sauren Apfel beissen und einen Job machen, der mir nicht gefäfft, schlecht(er) bezahlt ist usw. Ab 55 will ich aber sagen können: "...dann eben ohne mich..." Bliebe die Jobsituation wie heute, dann wäre es vollkommen ok bis 60 oder länger zu arbeiten. In dem Sinne wäre es dann der worst case, dass die Rücklagen komplett aufgebraucht werden müssten, wenn der Ernstfall eintritt. Dies gilt natürlich nicht für die abbezahlte Immobilie, die angesammelten Rentenansprüche und mögliche Erbschaften. Über Banksparpläne + Festgelder würde ich wohl tatsächlich schon hinkommen, aber natürlich würde ich gerne optimieren und dann entweder das Ziel etwas früher erreichen, oder besser die Rücklagen nicht aufbrauchen zu müssen. Bei 20% Fonsanteil und einer Schwankung von 50% würde das Gesamtkapital um 10% schwanken - kann ich gut mit leben. Auch hätte ich kein Problem mit 10k "Spielgeld" ein weiter erhöhtes Risiko einzugehen (z. Bsp Einzelaktien). Im Ausgangspost hatte ich ja schon eine Verteilung in den Raum gestellt, welche aber eher wenig Anklang gefunden hat: 1. Tagesgeld 60k 43% 2. Festgeld 40k 29% 3. Fonds 30k 21% 4. Einzelaktien 10k 7% Das Tagesgeld würde ich bei 60k (plus anfallende Zinsen) stehen lassen und auch Pos. 4. würde ich wohl nicht weiter erhöhen, so dass die Sparrate von 30k noch zu verteilen wären. Hier dachte ich an eine 50% - 50% Verteilung und dann eine kontinuierliche Reduzierung des Fondsanteil, so dass mit 55 nur noch in Festgeld bespart würde. Ab 55 könnte man dann je nach Marktlage nach und nach die Fondsanteile komplett auflösen. Die POs. 1.-4. stehen jeweils als Synonym für die entsprechende RK. Neben der Aufteilung wäre natürlich auch noch der Inhalt konkret zu definieren ? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
finisher März 31, 2011 · bearbeitet März 31, 2011 von finisher - Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Drudaz März 31, 2011 Aufgrund der beruflichen Situation möchte ich die derzeit sehr gute Einkommensituation nutzen um mit 55 aufhören zu können,wenns es sein muss, aber vermutlich werde ich doch weitermachen wollen, wenn es soweit ist. Genauso hab ich auch gedacht und es auch geschafft, wohl etwas früher und nur mit Anleihen, ohne Fonds und Aktien. Warum keine Aktien? Iat diese Strategie derzeit noch Sinnvoll? Bei den niedrige Zinssätzen oder aber schlechterer Bonität der Emitenten und dann das Zinsänderungsrisiko... Und zu guter letzt: keine Angst vor einer Währungsreform Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Basti März 31, 2011 Genauso hab ich auch gedacht und es auch geschafft, wohl etwas früher und nur mit Anleihen, ohne Fonds und Aktien. Warum keine Aktien? Iat diese Strategie derzeit noch Sinnvoll? Bei den niedrige Zinssätzen oder aber schlechterer Bonität der Emitenten und dann das Zinsänderungsrisiko... Und zu guter letzt: keine Angst vor einer Währungsreform auf die Antwort von BondWurzel bin ich jetzt aber gespannt Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
StockJunky April 1, 2011 Also ich versteh nicht, warum die 60 Prozent Tagesgeld halten willst. Tagesgeld ist nur notwendig als kurzfristiger Notgroschen, aber nicht für eine langfristige Anlage. Wenn du nicht vollständig an die Aktienmärkte glaubst, empfehle ich 30 Prozent Immobilien, 50 Prozent Aktienfonds Welt und 20 Prozent Aktien. Wenn jetzt jemand kommt, von wegen "das ist viel zu riskant", dann sage ich nur, Riskant ist es, über die Hälfte seines Kapitals für 10 Jahre auf dem Tagesgeldkonto unter Inflationsausgleich vertrocknen zu lassen. Ich persönlich würde auf Immobilien vollständig verzichten und das Kapital auf die Aktienmärkte weltweit aufteilen. Aber das ist ja mal wieder Geschmacksache. Immobilien schaffen aber nunmal keinen Wert... Und das Ziel ist es ja, Wert zu schaffen, um die finanzielle Unabhängigkeit zu erreichen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
michaelschmidt April 1, 2011 Hallo Underdog, ich werde auch mit 55 aufhören. Vertrag ist schon unterschrieben. Mein Vermögen verwalte ich schon immer alleine. Steuer mache ich auch immer selbst. Die derzeitige Situation ist so: ca. 50% in Festgeld, Tagesgeld. ca. 50% in Misch- und Dachfonds, derzeit genau 3 Stück und ein reiner Aktienfonds mit nur 0,87% Depotanteil. Keine Immobilie, daher ist mein Vermögen das ich verwalte auch wesentlich größer. Betriebsrente gibts frühestens mit 60 Altersrente mit 67. Also werde ich/wir ca. 12 Jahre komplett überbrücken müssen. Aufgrund der Krankenversicherungspflicht in Deutschland, werden wir für diese 12 Jahre aussereuropäisch auswandern. Privat oder freiwillig versichern ist uns zu teuer in Deutschland. Wir planen auch einen Kapitalverzehr ein, hoffen halt, daß das Geld bis zu unserem Lebensende reicht. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Underdog April 1, 2011 Also ich versteh nicht, warum die 60 Prozent Tagesgeld halten willst. Tagesgeld ist nur notwendig als kurzfristiger Notgroschen, aber nicht für eine langfristige Anlage. Wenn du nicht vollständig an die Aktienmärkte glaubst, empfehle ich 30 Prozent Immobilien, 50 Prozent Aktienfonds Welt und 20 Prozent Aktien. Wenn jetzt jemand kommt, von wegen "das ist viel zu riskant", dann sage ich nur, Riskant ist es, über die Hälfte seines Kapitals für 10 Jahre auf dem Tagesgeldkonto unter Inflationsausgleich vertrocknen zu lassen. Ich persönlich würde auf Immobilien vollständig verzichten und das Kapital auf die Aktienmärkte weltweit aufteilen. Aber das ist ja mal wieder Geschmacksache. Immobilien schaffen aber nunmal keinen Wert... Und das Ziel ist es ja, Wert zu schaffen, um die finanzielle Unabhängigkeit zu erreichen. Die 60k werden anteilig ja immer weniger und sind am Anfang ja auch "nur" 43%, die auf 10-12% runter gehen. Ist einfach ein angenehmes Gefühl flexibel zu sein und vielleicht packt es mich ja doch noch und ich verkaufe meiner Frau in fünf Jahren einen Oldtimer als Geldanlage :- Ist aber schon interessant zu sehen, wie sehr deine Aufteilung vom Ratschlag am Anfang abweicht ausschliesslich auf RK 1+2 zu gehen. Komplett auf Aktien zu setzen ist mir doch zu riskant. Der Einstiegszeitpunkt ist doch sehr entscheidend und da traue ich mir nur bedingt zu das richtig zu erkennen und vor allem die Nerven zu haben mitten in einer grösseren Krise kräftig einzusteigen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Underdog April 1, 2011 Hallo Underdog, ich werde auch mit 55 aufhören. Vertrag ist schon unterschrieben. Mein Vermögen verwalte ich schon immer alleine. Steuer mache ich auch immer selbst. Die derzeitige Situation ist so: ca. 50% in Festgeld, Tagesgeld. ca. 50% in Misch- und Dachfonds, derzeit genau 3 Stück und ein reiner Aktienfonds mit nur 0,87% Depotanteil. Keine Immobilie, daher ist mein Vermögen das ich verwalte auch wesentlich größer. Betriebsrente gibts frühestens mit 60 Altersrente mit 67. Also werde ich/wir ca. 12 Jahre komplett überbrücken müssen. Aufgrund der Krankenversicherungspflicht in Deutschland, werden wir für diese 12 Jahre aussereuropäisch auswandern. Privat oder freiwillig versichern ist uns zu teuer in Deutschland. Wir planen auch einen Kapitalverzehr ein, hoffen halt, daß das Geld bis zu unserem Lebensende reicht. Gratuliere ! Ich hoffe unsere bisherigen Gemeinsamkeiten werden sich in 10 Jahren bestätigen ! Allerdings bin ich wohl wesentlich bodenständiger. Mein Job bringt schon so viel reisen mit sich, dass ich meine Familie, Haus, Freunde als Hafen brauche. Wenn's gut läuft würde ich auch nicht wirklich ganz aufhören, dann hätten wohl die Kinder etwas mehr davon. Wie bist Du das mit den Fonds angegangen ? Also + Kriterien zur Auswahl: Verteilung über Regionen , Branchen, Kostenaspekt, etc... ? + Pflege über die Zeit: Bewertung der Performance, Rebalancing, etc...? + Umsetzung des Depots: via Bank, online,...? + Hat sich die Struktur des Depots über die Zeit geändert ? Also höherer Festgeldanteil gegen Ende, etc..? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
michaelschmidt April 1, 2011 · bearbeitet April 1, 2011 von michaelschmidt Wie bist Du das mit den Fonds angegangen ? Also + Kriterien zur Auswahl: Verteilung über Regionen , Branchen, Kostenaspekt, etc... ? + Pflege über die Zeit: Bewertung der Performance, Rebalancing, etc...? + Umsetzung des Depots: via Bank, online,...? + Hat sich die Struktur des Depots über die Zeit geändert ? Also höherer Festgeldanteil gegen Ende, etc..? Ich rede jetzt nur mal vom Depot bei ebase. Bei Flatex habe ich auch noch eine Spielwiese, die kapital aber untergewichtet ist. Bei den Fonds überlasse ich die Auswahl den Fondsmanagern, dafür bezahle ich sie ja auch im Endeffekt. Ich achte nur darauf, daß sie einen möglichst großen Spielraum haben, also Weltfonds, die in möglichst alle Assets investieren können, flexibel bis zu 100% wechseln können. Rebalancing in dem Sinne ist daher nicht erforderlich. Deren Performance in der Vergangenheit muß möglichst gradlinig sein mit möglichst geringer vola und dennoch eine einigermaßen akzeptable Rendite. Wichtig dabei ist mir, wie sie durch Krisenzeiten durch kamen. Das Depot wird immer mal wieder ergänzt, insbesondere wenn ich der Meinung bin, daß das Chancen/Risikoverhältnis besonders gut ist, auch höhere Risiken einzugehen. Das war z.B. 2003 und Ende 2008, Anfang 2009 der Fall. Mein ebasedepot hatte ich über die Jahre bei diversen Vermittlern. Seit einigen Jahren bin ich nun bei Alphatarif, da bekomme ich auch alle Kickbacks zurück. So richtig interessant wird das natürlich, wenn man nicht mehr in Deutschland steuerpflichtig ist. Daher habe ich auch Mischfonds, ausländische Vollthesaurierer im Depot, die wir erst, wenn wir im Ausland leben, abbauen werden. Mein Resume aber ist, die ganze Rumzockerei mit kleinem Geld rentiert sich kaum. Weil in der Masse der Investments das unter geht, sich deren exorbitanter Gewinn oder Verlust kaum bemerkbar macht. Die ganze Arbeit lohnt sich einfach nicht. Wer mit vielem seines Vermögens rumzockt, hat sowieso was grundliegendes nicht verstanden. Viel wichtiger ist es, wie oben beschrieben, eine vernünftige, möglichst gleichförmige Investmentbasis zu haben. Dann klappt das schon und man hat relativ wenig Arbeit mit dem Ganzen. Kann sich alle möglichen und unmöglichen Berater schlichtweg sparen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
StockJunky April 1, 2011 Die 60k werden anteilig ja immer weniger und sind am Anfang ja auch "nur" 43%, die auf 10-12% runter gehen. Ist einfach ein angenehmes Gefühl flexibel zu sein und vielleicht packt es mich ja doch noch und ich verkaufe meiner Frau in fünf Jahren einen Oldtimer als Geldanlage :- Also wenn ich das richtig verstehe sind die 60k dann dein Notgroschen? In diesem Fall darfst du die natürlich auf keinen Fall investieren! Wenn du deiner Frau echt einen Oldtimer kaufen willst, solltest du dir das überlegen, bevor du dein Wertpapier-Depot eröffnest... Das hat einen wesentlichen Einfluss auf deine Anlagevolumen. Beachte, dass du UNBEDINGT eine Rücklage brauchst. Gerade für meinen Anlagevorschlag ist es unerlässlich, dass du unabhängig von dem Kapital bist, dass du an der Börse investierst. Mit dieser Unabhängigkeit steht und fällt ja letztendlich die Investition. Komplett auf Aktien zu setzen ist mir doch zu riskant. Der Einstiegszeitpunkt ist doch sehr entscheidend und da traue ich mir nur bedingt zu das richtig zu erkennen und vor allem die Nerven zu haben mitten in einer grösseren Krise kräftig einzusteigen. Welches Risiko siehst du denn? Der Einstiegszeitpunkt ist natürlich kritisch, aber langfristig bedeutungslos. Gerade wenn du auf mehrere Wertpapiere setzt, gibt es immer welche, die sich besser und schlechter entwickeln. Welche das sind, weißt du vorher nie, auch wenn manche das denken. Allein der DAX hat trotz zweiter Krisen in den letzten 10 Jahren eine Rendite von knapp 2 Prozent pa gebracht. Selbst wenn du den Worst-Case Annimst und dir den NIKKEI anschaust (meiner Meinung nach das Idealbeispiel für einen langfristigen Worst-Case), stellst du fest, dass Japan über die letzten 10 Jahre gerade einmal 25 Prozent oder 2,2 Prozent pa verloren hat. Das ist nicht schön, lässt sich aber mit einer angemessenen Verteilung der Anlage über die ganze Welt locker auffangen. Schau dir doch zur Motivation mal "klassische" Länder wie China, Brasilien, Russland, Thailand oder Indonesien an... Die haben sich teils im Wert verzehnfacht. Das heißt, wenn du auf 10 verschiedene Anlageregionen weltweit setzt und nur eine davon sich verzehnfacht, kann dir schon "egal" sein, was in den anderen 9 Regionen passiert. Selbst im Worst-Case hast du in den anderen 9 Regionen aber keinen Totalverlust, sondern vielleicht langfristig ein Minus um 25-50 Prozent, wahrscheinlicher aber ein Wachstum. Da frage ich dich nun, was daran "riskant" ist? Was ist denn an Anleihen und Tagesgeld langfristig sicher? Kennst du die Inflation in 10 Jahren? Weißt du ob das Unternehmen in 10 Jahren noch existiert und seine Schulden zahlen kann? Deren Performance in der Vergangenheit muß möglichst gradlinig sein mit möglichst geringer vola und dennoch eine einigermaßen akzeptable Rendite. Wichtig dabei ist mir, wie sie durch Krisenzeiten durch kamen. Das Depot wird immer mal wieder ergänzt, insbesondere wenn ich der Meinung bin, daß das Chancen/Risikoverhältnis besonders gut ist, auch höhere Risiken einzugehen. Das war z.B. 2003 und Ende 2008, Anfang 2009 der Fall. Warum soll die Performance denn geradlinig sein? Gerade wenn du dein Geld über 10 oder 20 Jahre anlegst, kann dir doch egal sein, wie die Performance über die ersten 15 Jahre war, wenn sie am Ende stimmt. Mit dieser Forderung nimmst du dem Fondsmanager ja automatisch die Freiheit in aussichtsreiche Investments zu investieren. Denn die meiste Rendite bringen nunmal Investitionen in Anlagen, die keine leicht planbaren Rückflüsse generieren. Die schwierigkeit ist nur zu erkennen, ob das Geschäftsmodell langfristig sinn macht um Gewinne zu erzeugen. Mein Resume aber ist, die ganze Rumzockerei mit kleinem Geld rentiert sich kaum.Weil in der Masse der Investments das unter geht, sich deren exorbitanter Gewinn oder Verlust kaum bemerkbar macht. Die ganze Arbeit lohnt sich einfach nicht. Ich schätze mal du meinst mit Rumzockerei die typischen Trader, die ihre Anlagen nur ein paar Wochen oder Monate halten. Wer sich aber aussichtsreiche Aktien heraussucht und diese über lange Zeit hält, zockt nicht herum und hat genauso viel arbeit wie ein Fondsanleger. Nur das Aktien keine laufenden Kosten verursachen und transparenter sind. Gerade bei Weltfonds frage ich mich manchmal, was die Masse an Aktien bewirken soll? Da sind Papiere im Depot mit einem Gewicht von 0,1 Prozent??? Was sollen die zum Anlageerfolg denn Beitragen? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
BondWurzel April 1, 2011 Ich schätze mal du meinst mit Rumzockerei die typischen Trader, die ihre Anlagen nur ein paar Wochen oder Monate halten. Wer sich aber aussichtsreiche Aktien heraussucht und diese über lange Zeit hält, zockt nicht herum und hat genauso viel arbeit wie ein Fondsanleger. Nur das Aktien keine laufenden Kosten verursachen und transparenter sind. Gerade bei Weltfonds frage ich mich manchmal, was die Masse an Aktien bewirken soll? Da sind Papiere im Depot mit einem Gewicht von 0,1 Prozent??? Was sollen die zum Anlageerfolg denn Beitragen? Kann man auchn den Index kaufen...ansonsten muss man immer traden. Bei gewissen Marktlagen würde ich sogar mit SL arbeiten. Langfrstig können Aktien auch zum Trauerspiel werden. Z. Daimler oder Lufthansa, viele haben die doch über dem jetzigen Niveau gekauft. Sicherlich gibt es Ausnahmen - aber der grosse Block läuft paralell. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag